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recycling aktiv 03/22

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.

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Abbruch & Baustoff-Recycling<br />

Die teilmassive Halle verfügt über sechs Meter hohe Betonaußenwände und eine<br />

beheizte Betonbodenplatte mit einem vollflächigen KDB-Abdichtungssystem.<br />

Die Energie für die Bodenheizung wird<br />

nachhaltig über eine großflächige<br />

Fotovoltaikanlage und über<br />

Erdwärmesonden erzeugt. Fotos: Fischer<br />

Weilheim GmbH & Co. KG<br />

Fischer Weilheim<br />

Neue biologische Bodenbehandlung:<br />

Boden gutmachen<br />

Trifft in Deutschland ein Bauherr<br />

auf einen verunreinigten<br />

Boden, muss er das belastete<br />

Material aufwendig entsorgen.<br />

Da in der Regel hochgradig<br />

schadstoffbelastete Böden von<br />

Deponien nicht angenommen<br />

werden, müssen diese zunächst<br />

mithilfe von meist sehr aufwendigen<br />

Verfahren behandelt<br />

werden, um die Grenzwerte für<br />

eine mögliche Deponierung zu<br />

erlangen.<br />

Ein oft genutztes Verfahren ist die energieintensive<br />

thermische Behandlung<br />

des Bodens in einem Drehrohrofen, was<br />

aufgrund der Anlagenknappheit häufig<br />

mit weiten Transportwegen verbunden<br />

ist. Alternativ gibt es die biologische Bodenbehandlung.<br />

Hierbei handelt es sich<br />

um ein mikrobiologisches Sanierungsverfahren,<br />

bei dem mithilfe von Mikroorganismen<br />

organische Verbindungen unter<br />

optimierten Milieubedingungen zu Kohlendioxid,<br />

Wasser und Biomasse umgesetzt<br />

werden. Der Entsorgungsfachbetrieb<br />

Fischer Weilheim setzt auf dieses<br />

innovative Verfahren, mit dem organisch<br />

kontaminierte Böden so hochwertig aufbereitet<br />

werden, dass sie im Idealfall anschließend<br />

erneut dem Stoffkreislauf<br />

zugeführt werden können. Anlagen dieser<br />

Art existieren in Deutschland bisher<br />

kaum. Bauherren aus dem Großraum<br />

Stuttgart mussten bisher entweder nach<br />

Nürnberg oder nach Mannheim fahren,<br />

um kontaminierte Böden mineralisch<br />

aufbereiten zu lassen. Ab sofort ist diese<br />

Lücke geschlossen: Fischer Weilheim hat<br />

am Standort Weilheim an der Teck – rund<br />

45 Kilometer südöstlich von Stuttgart –<br />

im Juni 20<strong>22</strong> eine hochmoderne biologische<br />

Bodenbehandlungsanlage in Betrieb<br />

genommen. Das Annahmespektrum<br />

an mineralischen Abfällen reicht bei<br />

dieser Anlage von unbelasteten Baurestmassen<br />

bis hin zu hochbelasteten, gefährlichen<br />

Abfällen, die insbesondere mit<br />

LHWK, AKW und MKW belastet sind.<br />

„Der nachhaltige und schonende Umgang<br />

mit regionalen Ressourcen ist die<br />

Grundlage all unserer Vorhaben“, so Udo<br />

Kolb, vorsitzender Geschäftsführer von<br />

Fischer Weilheim über die Unternehmensgrundsätze.<br />

„Fast täglich fallen auf<br />

unseren Baustellen kontaminierte Böden<br />

an, die es fachgerecht zu entsorgen gilt.<br />

Auch unsere Geschäftspartner und Kunden<br />

kommen auf der Suche nach passenden<br />

Verwertungs- der Entsorgungsmöglichkeiten<br />

für belastetes Material immer<br />

wieder auf uns zurück“, ergänzt Kolb. Als<br />

Spezialist für Bodenbewegungen und<br />

Rückbaumaßnahmen sowie Transportlogistik<br />

und Baustoff-Recycling kümmert<br />

sich das Unternehmen um den ressourcenschonenden<br />

Umgang mit mineralischen<br />

Materialien. „Deshalb haben wir<br />

uns dazu entschieden, eine biologische<br />

Bodenbehandlungsanlage zu entwickeln<br />

und zu betreiben“, so Jörg Czischek, Bereichsleiter<br />

Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft.<br />

Das Gute daran: Die mit innovativer<br />

Anlagentechnik ausgestattete<br />

und immissionsschutzrechtlich genehmigte<br />

Bodenbehandlungsanlage ist in<br />

der Lage, mineralische Abfälle insbesondere<br />

zur zeitweiligen Lagerung sowie zur<br />

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