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Das galt auch für jene, die nur für ein paar Stunden aus
Österreich nach Ungarn wollten.
Laut der WKO pendeln rund 42.600 Personen regelmäßig
wegen der Arbeit aus Ungarn nach Österreich. Die meisten
Pendler:innen arbeiten in Niederösterreich, gefolgt von der
Steiermark, dem Burgenland, Oberösterreich und Wien. Auch
die Pandemie zeigt hier ihre Spuren: „Im März 2020 kamen
plötzlich 22.000 Menschen weniger aus den Nachbarstaaten
nach Österreich als im Vormonat“, heißt es auf Nachfrage
beim Außenwirtschafts-Center Budapest. „Die Inanspruchnahme
persönlicher Dienstleistungen (v.a. Gesundheit und
Pflege) in Ungarn war 2020 und auch größtenteils 2021
kaum bis gar nicht möglich.“ Erst am 7. März 2022 sind in
Ungarn sämtliche COVID-Sonderregelungen gefallen.
„Seit der Pandemie ist einiges an Kundschaft aus Österreich
weggefallen. Vor Corona hatte ich viel mehr österreichische
Kundinnen. 30 % würde ich sagen, jetzt nur mehr
10 %“, erzählt die 30-jährige Ungarin Kitti, Inhaberin des
„Sweet Beauty“ Schönheitssalons. Einige Stammkundinnen
sind ihr dennoch erhalten geblieben. Zu den beliebtesten
Behandlungen der Österreicher:innen hier zählen Permanent-
Makeup und Wimpernverlängerungen. „Aber natürlich haben
die Leute jetzt weniger Geld, dann geben sie auch weniger
bei uns aus“, resümiert sie. Kitti hat sich vor zweieinhalb
Jahren selbständig gemacht, davor hat sie in einem bekannten,
großen Beauty-Center in Sopron gearbeitet, das von
vorwiegend österreichischer Kundschaft besucht wird. Dort
hat sie auch Deutsch gelernt. Für Kitti ist es nicht ungewöhnlich,
auf Deutsch angesprochen zu werden. „Wir sind hier
alle daran gewöhnt“, lacht sie. Als sie in dem Beauty-Center
angestellt war, hat sie um die 600 € im Monat verdient,
heute sind es über 2000 €. Davon bleibt ihr aber nach allen
Abgaben die Hälfte. Ob es sich für Kitti nicht mehr rentieren
würde, ihren Job in Österreich auszuführen? „Viele meiner
Freundinnen wohnen in Ungarn und pendeln nach Österreich,
aber ich wollte das nicht wegen der Entfernung. Natürlich
verdienen die mehr. Aber ich mag meinen kleinen Salon
hier, wir kommen schon zurecht“ wirkt sie nicht unzufrieden.
Seitens der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) heißt es
dazu:„Die Auslandsbeschäftigung von Ungar:innen, wie auch
die zeitweise oder permanente Auswanderung trugen neben
weiteren Entwicklungen dazu bei, dass es in Ungarn in den
letzten Jahren zu einem erheblichen Arbeitskräftemangel
gekommen ist.“
TRICKS WÄHREND DER PANDEMIE
Dennoch: Das Zahnarzt-Business scheint hier nach wie vor
zu boomen. Dr. Péter Csipkay, Zahnarzt bei „FAMILY DENT“
führt seit 30 Jahren seine Klinik, in der auch seine Tochter
praktiziert. Eine weiße Füllung kostet bei ihm 40 bis 60
€. Das führt Patient:innen aus Salzburg, Wien und Tirol in
sein Praxis. „Jetzt kommen weniger aus Österreich, da die
Menschen gerade nicht so finanziell planen können, wie
früher. Das ist aber nicht tragisch.“ Dr. Csipkay betont, dass
er genauso viele Patient:innen aus Österreich und Ungarn
hat, und er hier keine Unterschiede macht. Einige Leistungen
in der Praxis übernimmt auch die Österreichische Gesund-
Zahnarzt-Praxis und Kebab/Pizza-Restaurant in Personalunion.
Vor allem der Schönheitstourismus boomt in Sopron.
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