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Schwein (Teubner Küchenpraxis)

Von wegen rustikale Allerweltskost! In der gehobenen Gastronomie weiß man längst um das große Potential von Schweinefleisch. Aus gutem Grund: hohe Qualität, großer Genuss! Über 70 überraschende Rezepte zeigen, warum unter anderem Angler Sattelschwein und Buntes Bentheimer, Duroc und Iberico oder aber Schwäbisch-Hällisches zu Recht die Spitzenküche bereichern. Kotelett und Schnitzel, Eisbein und Filet – Schweinefleisch kann so viel mehr als nur köstliche Klassiker. Vom Rüssel bis zum Ringelschwanz lässt sich nämlich alles verwerten. Nachhaltiger geht es kaum. Überraschen Sie also Familie und Gäste! Zum Beispiel mit herzhaften Speisen und knusprigen Braten, mit asiatisch inspirierten Gerichten und selbst gemachten Terrinen oder selbst gebrühter Wurst. Das TEUBNER-Standardwerk SCHWEIN interpretiert Hausmannskost neu, ermöglicht Spitzenküche für zu Hause, vermittelt kurzweilig Fakten und Wissenswertes.

Von wegen rustikale Allerweltskost!

In der gehobenen Gastronomie weiß man längst um das große Potential von Schweinefleisch. Aus gutem Grund: hohe Qualität, großer Genuss! Über 70 überraschende Rezepte zeigen, warum unter anderem Angler Sattelschwein und Buntes Bentheimer, Duroc und Iberico oder aber Schwäbisch-Hällisches zu Recht die Spitzenküche bereichern. Kotelett und Schnitzel, Eisbein und Filet – Schweinefleisch kann so viel mehr als nur köstliche Klassiker. Vom Rüssel bis zum Ringelschwanz lässt sich nämlich alles verwerten. Nachhaltiger geht es kaum. Überraschen Sie also Familie und Gäste! Zum Beispiel mit herzhaften Speisen und knusprigen Braten, mit asiatisch inspirierten Gerichten und
selbst gemachten Terrinen oder selbst gebrühter Wurst. Das TEUBNER-Standardwerk SCHWEIN interpretiert Hausmannskost neu, ermöglicht Spitzenküche für zu Hause, vermittelt kurzweilig Fakten und Wissenswertes.

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<strong>Schwein</strong>


1<br />

Einleitung<br />

Fakten über<br />

das <strong>Schwein</strong><br />

10 – 63<br />

5<br />

Rezepte<br />

Hauptgerichte<br />

138 – 175<br />

2<br />

Rezepte<br />

Kleine Gerichte<br />

und Salate<br />

64 – 85<br />

6<br />

Rezepte<br />

Wurst<br />

176 – 205<br />

3<br />

Rezepte<br />

Suppen<br />

86 – 107<br />

7<br />

<strong>Küchenpraxis</strong><br />

Grundrezepte<br />

und Beilagen<br />

206 – 225<br />

4<br />

Rezepte<br />

Rustikales für<br />

Zwischendurch<br />

108 – 137<br />

+<br />

Rezeptregister<br />

Index<br />

228 – 230<br />

<strong>Schwein</strong> 6 | 7


Einleitung<br />

Fakten über<br />

das <strong>Schwein</strong><br />

10 11 | 11


Eine weltläufige<br />

Köstlichkeit<br />

<strong>Schwein</strong>efleisch gilt im In- und Ausland als<br />

etwas typisch Deutsches. Ganz falsch ist<br />

dieser Ruf nicht und doch bloß ein Teil der<br />

vollen Wahrheit. Noch immer wird hierzulande<br />

weit mehr Fleisch vom <strong>Schwein</strong> gegessen als von<br />

allen übrigen Tieren, aber seit einigen Jahren geht der<br />

Verbrauch stetig zurück. Nur manche Ältere erinnern<br />

sich noch mit wohlig-sentimentalem Seufzen an jene<br />

Zeiten, zu denen im Gasthaus an jedem gewöhnlichen<br />

Sonntagmittag wahre Berge von Eisbein, Hachsen<br />

oder Haspeln, von Leberkäse, Sauerbraten und allerlei<br />

Blut- und Leberwürsten aufgetischt wurden. Gerade<br />

jüngeren Städtern erschiene das heute als die schiere<br />

Völlerei, gleichermaßen verantwortungslos gegenüber<br />

der Umwelt und dem eigenen Körper, und zur Messlatte<br />

des Wohlstands taugt der Fleischkonsum längst<br />

nicht mehr. Andererseits gilt zumindest in Süddeutschland<br />

nach wie vor die alte Regel, laut der die Güte des<br />

<strong>Schwein</strong>ebratens der sicherste Gradmesser für die<br />

Qualität einer Wirtshausküche ist. Er wird dort so<br />

zuverlässig und regelmäßig serviert wie in der nordischen<br />

Mythologie der große Eber Sährimnir in Walhall<br />

– täglich erjagt, allabendlich an Odins Tafel verspeist<br />

und jeden Morgen wieder zum Leben erweckt, auf<br />

dass der Kreislauf von Neuem beginne. <strong>Schwein</strong>ernes<br />

als Götterspeise: Wer es erstklassig zubereitet auf<br />

dem Teller hat, mag ahnen, wie es zu diesem Mythos<br />

kommen konnte.<br />

Grenzüberschreitende<br />

Kreuzungen<br />

So tief die Liebe zum <strong>Schwein</strong>efleisch in vielen<br />

Gegenden Deutschlands in Folklore und Heimatgefühl<br />

verwurzelt sein mag, so wenig sind die Essgewohn-<br />

heiten unserer Zeit ohne Vernetzung mit der übrigen<br />

Welt vorstellbar. Das beginnt schon mit den Tieren,<br />

von denen die Braten stammen: Was heute in deutschen<br />

<strong>Schwein</strong>eställen steht, geht ausnahmslos auf<br />

die Erfolge englischer Landwirte des frühen 19. Jahrhunderts<br />

zurück, die damals chinesische Tiere in hei-<br />

mische Landrassen einkreuzten. So entstanden vor<br />

zwei Jahrhunderten die modernen Zuchtschweine,<br />

die europaweit die bis dahin gängigen Weide- und<br />

Marschschweine verdrängen sollten. Der durchschnittliche<br />

Wirtshausbesucher würde vermutlich mit Verwunderung<br />

hören, dass „sein“ <strong>Schwein</strong>efleisch ganz<br />

wesentlich von englischen und chinesischen Tieren<br />

abstammt. Er würde ungläubig den Kopf darüber<br />

schütteln, dass die letzte alte Regionalrasse, das Halb-<br />

rote Bayerische Landschwein, um 1918 ausgestorben<br />

ist. Schlichtweg absurd aber erschiene ihm die Tat-<br />

sache, dass es ein Engländer namens Charles Lamb<br />

war, der 1822 mit seiner „Abhandlung über den<br />

<strong>Schwein</strong>ebraten“ („A Dissertation Upon Roast Pig“)<br />

<strong>Schwein</strong> | Wissenswertes 12 | 13


21 | ROTBUNTES HUSUMER SCHWEIN<br />

Diese norddeutsche Sattelschweinrasse verdankt<br />

ihre Entstehung der politischen Situation an der<br />

deutsch-dänischen Grenze im 19. Jahrhundert. Nach<br />

dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 war es den<br />

in Nordfriesland lebenden Dänen nach der preußischen<br />

und österreichischen Eroberung von Schleswig und<br />

Holstein verboten, die dänische Flagge, den Dannebrog,<br />

zu hissen. So züchteten sie Ende des 19./Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts vermutlich aus schwarz-weißgescheckten<br />

holsteinischen und jütländischen Marschschweinen<br />

und dem roten englischen Tamworth-<br />

<strong>Schwein</strong> sowie rotbunten Aufspaltungen des Angler<br />

Sattelschweins ein rot gefärbtes Tier mit einem breiten<br />

weißen Querstreifen und dem Ansatz eines weißen<br />

Längsstreifens: das „Dänische Protestschwein“. Nachdem<br />

die Rasse zunächst, wie andere Sattelschweinrassen,<br />

in den Fünfzigerjahren eine Blütezeit hatte und<br />

in den Sechzigern zunehmend verdrängt wurde, galt<br />

es als ausgestorben. Bis 1984 <strong>Schwein</strong>e auftauchten,<br />

die dem alten Rassebild entsprachen, auch wenn<br />

kleine schwarze Flecken zeigten, dass sie mischerbig<br />

waren. Die Zucht wurde wieder aufgenommen und<br />

führte zu einem kleinen Bestand von etwa 140 Tieren<br />

weltweit.<br />

21<br />

22<br />

22 | SCHWÄBISCH-HÄLLISCHES LANDSCHWEIN<br />

Auch wenn diese Rasse als die älteste noch existierende<br />

deutsche <strong>Schwein</strong>erasse gilt – mit dem „Mohrenköpfle“<br />

beginnt die moderne <strong>Schwein</strong>ezucht in Deutschland.<br />

Denn sie entstand auf Anregung des württembergischen<br />

Königs Wilhelm I. aus Kreuzungen von 1820<br />

nach englischem Vorbild zur Förderung der Landwirtschaft<br />

eingeführten chinesischen Maskenschweinen<br />

mit dem hochwertigen alten Hällischen <strong>Schwein</strong> der<br />

Region. Das war zugleich der Anfang der ersten Sattelschweine<br />

auf deutschem Boden (in die später auch noch<br />

verschiedene englische Rassen eingekreuzt wurden)<br />

− so genannt wegen des weißen „Sattels“ zwischen<br />

schwarzem Kopf und Hinterteil, der bei dieser Rasse<br />

noch durch einen charakteristischen grauen Säumungs-<br />

streifen abgegrenzt wurde. Die mittelfrühe Rasse<br />

war insbesondere in Württemberg wegen ihrer hohen<br />

Fleischqualität, Robustheit und Krankheitsresistenz<br />

sowie der guten Muttereigenschaften und Fruchtbarkeit<br />

der Sauen sehr beliebt. Wegen der Verbrauchervorliebe<br />

für Magerfleisch wurde sie in den 1960er-<br />

Jahren von anderen Rassen verdrängt und galt Anfang<br />

der Achtzigerjahre als ausgestorben. Mit den letzten<br />

sieben reinrassigen Exemplaren begannen dann<br />

engagierte Landwirte 1984 gegen einigen Widerstand<br />

eine neue Zucht. Heute gilt die „Bäuerliche Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall“ mit ihren Vorgaben<br />

für artgerechte Zucht, Haltung und Mast als Vorbild für<br />

den Erhalt einer wertvollen alten Nutztierrasse.<br />

<strong>Schwein</strong> | Wissenswertes 38 | 39


Rezepte<br />

Rustikales<br />

für Zwischendurch<br />

108 | 109


FÜR 4 PERSONEN<br />

STRUDELTEIG<br />

(1 Tag Standzeit)<br />

250–300 g gesiebtes Mehl<br />

125 ml lauwarmes Wasser<br />

1 Ei<br />

30 g flüssige Butter<br />

Meersalz<br />

Zucker<br />

STRUDELTEIG<br />

Für den Strudel Mehl, Wasser, Ei,<br />

flüssige Butter, 5 g Salz und 1 Prise<br />

Zucker zu einem glatten Teig<br />

verkneten, zu einer Kugel formen,<br />

die Oberfläche leicht mit Öl bestreichen<br />

und an einem kühlen Ort<br />

1 Tag abgedeckt ruhen lassen.<br />

BUGLENDE UND BRATENSAUCE<br />

Für die Buglende Zwiebeln mit der<br />

Schale in walnussgroße Stücke<br />

schneiden. Karotte und Sellerie<br />

putzen, schälen und in grobe<br />

Stücke schneiden. Lauch putzen,<br />

waschen und in Ringe schneiden.<br />

Das Bugstück trocken tupfen und<br />

Knusprige Buglende<br />

mit Schwarte in dunkler<br />

Bratensauce und<br />

Griebenstrudel<br />

Öl zum Bestreichen<br />

die Schwarte rautenförmig ein-<br />

FÜLLUNG<br />

schneiden. Mit Salz einreiben und<br />

FÜLLUNG<br />

Für die Füllung die Kartoffeln<br />

gut ein massieren. In einem Bräter<br />

750 g Pellkartoffeln vom Vortag<br />

schälen und grob raspeln. Rücken-<br />

ausreichend Schmalz erhitzen und<br />

200 g Rückenspeck<br />

speck in ca. 1 cm große Würfel<br />

das Fleisch stück darin kräftig<br />

Meersalz<br />

schneiden und in einer Pfanne<br />

anbraten. Dann aus dem Bräter<br />

schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

knusprig auslassen. Speckgrieben<br />

nehmen, das Gemüse hineingeben<br />

1 TL getrockneter Majoran<br />

mit den geraspelten Kartoffeln<br />

und bei mittlerer Temperatur leicht<br />

1 Bund gehackte Petersilie<br />

vermengen, Salz, Pfeffer, Majoran<br />

anrösten. Das Brotstück und das<br />

125 ml Sahne<br />

und Petersilie zugeben und die<br />

Tomatenmark zugeben und nach<br />

3 Eigelb<br />

Sahne unterheben. Die Eigelbe<br />

und nach Brühe und Bier hinzu-<br />

Mehl zum Bearbeiten<br />

verquirlen und ebenfalls unter-<br />

fügen. Das Bugstück mit der<br />

Schmalz zum Bestreichen<br />

heben. Den Strudelteig auf einem<br />

Schwarte nach oben auf das<br />

bemehlten Küchenhandtuch<br />

Gemüse setzen, Salz, Pfeffer,<br />

BUGLENDE UND DUNKLE<br />

ausrollen, vorsichtig hauchdünn<br />

Kümmel und Majoran zugeben,<br />

BRATENSAUCE<br />

ausziehen, sodass man eine<br />

Brühe oder Wasser angießen und<br />

2 Zwiebeln<br />

Zeitung dadurch lesen könnte.<br />

im vorgeheizten Backofen bei<br />

1 Karotte<br />

Mit flüssigem Schmalz bestreichen<br />

220 °C Ober- und Unterhitze auf<br />

½ Knollensellerie<br />

und mit der Kartoffelmasse be-<br />

der untersten Schiene in ca. 2 Std.<br />

1 Stange Lauch<br />

legen. Strudel mithilfe des Tuchs<br />

knusprig braten. Das Fleisch aus<br />

1,5 kg Buglende mit Schwarte<br />

aufrollen und mit der Naht nach<br />

dem Bräter nehmen und warm<br />

Meersalz<br />

unten auf ein mit Back papier<br />

halten. Den Bratensatz mit Ge-<br />

Schmalz zum Braten<br />

belegtes Backblech setzen. Noch<br />

müse und Brot zerdrücken und<br />

1 Stück Brot vom Vortag oder älter<br />

einmal mit flüssigem Schmalz<br />

durch ein grobes Sieb passieren.<br />

3 EL Tomatenmark<br />

bestreichen. Den Backofen auf<br />

Mit etwas Bier oder Brühe ver-<br />

1 l Fleisch- oder Metzelbrühe<br />

220 °C vorheizen und den Strudel<br />

dünnen, bis eine sämige Sauce<br />

1 Flasche dunkles Exportbier<br />

im Ofen ca. 10 Min. backen.<br />

ent steht. Noch einmal abschme-<br />

schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

Die Temperatur dann auf 160 °C<br />

cken und bis zum Servieren<br />

Kümmelsamen<br />

reduzieren, den Strudel auf<br />

warm halten.<br />

getrockneter Majoran<br />

der mittleren Backofenschiene<br />

weitere 20 Min. backen.<br />

ANRICHTEN<br />

Den Strudel und das Bugstück<br />

in Scheiben schneiden und auf<br />

Tellern anrichten. Mit der Bratensauce<br />

beträufeln.<br />

<strong>Schwein</strong> | Rustikales für Zwischendurch 124 | 125


Rezepte<br />

Hauptgerichte<br />

136 | 137


Geräuchertes<br />

Mittelbugschäufele auf<br />

Sauerkraut rot-weiß<br />

FÜR 4 PERSONEN<br />

SAUERKRAUT<br />

(12 Wochen Standzeit)<br />

je 5 kg Filderspitzkohl und Rotkohl<br />

je 1 l trockener Weißwein<br />

und trockener Rotwein<br />

200 g Meersalz<br />

100 g Zucker<br />

20 schwarze Pfefferkörner<br />

6 Gewürznelken<br />

10 Wacholderbeeren<br />

10 Pimentkörner<br />

2 TL Kümmelsamen<br />

4 Lorbeerblätter<br />

BUGSCHÄUFELE<br />

1 Zwiebel<br />

2 Lorbeerblätter<br />

4 Gewürznelken<br />

Nitritpökelsalz zum Würzen<br />

500 ml trockener Riesling<br />

1 TL schwarze Pfefferkörner<br />

1 TL Wacholderbeeren<br />

5 Pimentkörner<br />

1,5 kg leicht geräuchertes,<br />

mild gepökeltes (8%ige Nitritpökelsalzlake)<br />

Bugschäufele<br />

(ohne Bein)<br />

SAUERKRAUT<br />

Die Kohlsorten putzen, dabei die<br />

Strünke entfernen, und separat in<br />

dünne Streifen hobeln. Beide Kohlsorten<br />

mit dem entsprechenden<br />

Wein, Salz und Zucker mischen,<br />

stark kneten und drücken, bis<br />

die eigene Flüssigkeit des Krauts<br />

sich löst.<br />

Die Gewürze bis auf die Lorbeerblätter<br />

grob mörsern, die Gewürzmischung<br />

teilen und auf 2 Gewürzsäckchen<br />

verteilen. Die Lorbeerblätter<br />

ebenfalls aufteilen. Jeweils<br />

ein Gewürzsäckchen zu einer<br />

Kohlsorte geben und die beiden<br />

Kohlsorten getrennt in zwei<br />

Steingutbottiche einschichten,<br />

dass keine Zwischenräume entstehen.<br />

Mit einem passenden<br />

Deckel oder Teller beschweren,<br />

zusammendrücken, sodass die<br />

Flüssigkeit nach oben quillt.<br />

Den Bottich mit einem Leinentuch<br />

zubinden und den Kohl ca.<br />

4 Wochen bei 18 °C gären lassen.<br />

Wenn man einen geschlossenen<br />

Deckel verwendet, sollte man das<br />

Behältnis während des Gärvorgangs<br />

nicht öffnen, denn das bei<br />

der Gärung entstehende CO 2<br />

-Gas<br />

dient auch der Konservierung,<br />

der Kohl schimmelt so nicht.<br />

Nach dem Gären die Kohlsorten<br />

für 8 Wochen abgedeckt in einem<br />

Kühlraum oder kühlen Keller fertig<br />

säuern lassen. Nach dem Säuern<br />

wie Sauerkraut kochen. Pro<br />

Portion benötigt man etwa 150 g<br />

Sauerkraut.<br />

BUGSCHÄUFELE<br />

Die Zwiebel schälen, halbieren und<br />

die Hälften mit je 1 Lorbeerblatt<br />

und 2 Nelken spicken. Ausreichend<br />

Wasser mit etwas Nitritpökelsalz,<br />

Wein, gespickten Zwiebelhälften<br />

und den restlichen Gewürzen in<br />

einem Topf aufkochen. Das Fleischstück<br />

zugeben und bei niedriger<br />

Temperatur ca. 1 Std. 30 Min.<br />

kochen. Das Fleisch ist gar, wenn<br />

sich die Gabel nach dem Einstechen<br />

in das Fleisch leicht<br />

herausziehen lässt. Dann das<br />

Fleischstück im Sud auskühlen<br />

lassen.<br />

ANRICHTEN<br />

Das Bugschäufele in Stücke schneiden<br />

und kalt oder warm auf beiden<br />

Sauerkrautsorten servieren.<br />

Dazu passen Kartoffelstampf,<br />

Salzkartoffeln oder Bauernbrot.<br />

<strong>Schwein</strong> | Hauptgerichte 148 | 149


<strong>Küchenpraxis</strong><br />

Grundrezepte<br />

und Beilagen<br />

206 | 207


Würziges Roggenbrot<br />

mit Sauerkraut<br />

FÜR 10 BROTE IN BAGUETTEGRÖSSE À CA. 620 G<br />

3–4 TAGE STANDZEIT<br />

SAUERTEIGANSATZ<br />

1 kg Mehl<br />

2 l Wasser<br />

1 EL Zucker<br />

BROTTEIG<br />

1730 g Sauerteigansatz<br />

(siehe oben)<br />

1240 g Roggenmehl Type 1150<br />

250 g Weizenmehl Type 1600,<br />

mit hohem Kleberanteil<br />

280 g Weizenmehl Type 550,<br />

mit hohem Kleberanteil<br />

55 g Meersalz<br />

125 g Semmelbrösel,<br />

gut ausgeröstet<br />

12 g frische Hefe<br />

1,1 l Wasser<br />

1200 g rohes Sauerkraut,<br />

gut abgetropft<br />

100 g Weizeneiweiß (vom Bäcker)<br />

50 g gemahlenes Brotgewürz<br />

(vom Bäcker)<br />

je 20 g Fenchelsaat, 20 g Kümmelsaat,<br />

20 g Koriandersaat<br />

10 g geschroteter schwarzer<br />

Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

Den Sauerteigansatz 3–4 Tage<br />

vorher herstellen. Aus den angegebenen<br />

Zuta ten einen flüssigen<br />

Teig anrühren und abgedeckt<br />

warm stellen. Am Backtag in einer<br />

Küchenmaschine mit dem Knethaken<br />

den abgewogenen Sauerteig<br />

ansatz mit den Brotteig-<br />

Zutaten langsam zusammenrühren<br />

und den Teig 15 Min. gehen lassen.<br />

Dann Brote formen und in Gärblechen<br />

(Muldenform) 1 Std. gehen<br />

lassen. Den Backofen auf 240 °C<br />

vorheizen. Das Brot im Ofen<br />

15 Min. heiß anbacken, die Temperatur<br />

auf 190 °C reduzieren und in<br />

ca. 30 Min. fertig backen. Brote<br />

sofort aus den Mulden nehmen<br />

und auskühlen lassen.<br />

<strong>Schwein</strong> | Grundrezepte und Beilagen 212 | 213


Rezeptregister<br />

A<br />

Allerlei Gebackenes mit süß-sauer<br />

E<br />

Eingerollter Spanferkelrücken und Bauch mit<br />

Griebenschmalz mit Äpfeln und Zwiebeln<br />

Leberpâté, grob gewolfte, mit<br />

eingelegten Zwetschgen 112<br />

gerösteten gefüllten Spitzpaprika 141<br />

im Steinguttopf 200<br />

Tomatenkonfitüre 183<br />

Angemachtes <strong>Schwein</strong>emett 116<br />

Eisbein 156<br />

Grobes Vespergehäck im Spannbügelglas<br />

Lendchen, rosa gebratene, auf<br />

Ausgekühlte Hüfte mit Sobanudelsalat<br />

Eisbein, eingemachtes, in Pfeffergelee 199<br />

gekocht 196<br />

Apfelvariationen und Bratkartoffeln 144<br />

und Wokgemüse 120<br />

Eisbeinschinken, mit Sauerkraut-Vichyssoise<br />

Grob gewolfte Bratwurst „11te Generation“<br />

Liebstöckelessenz mit Spanferkelbries<br />

B<br />

Backschinken aus der Nuss mit Honig<br />

gesüßtem Senfkohl 143<br />

Bauch, geräucherter, mit schwäbischem<br />

Alblinsen-Gemüse 119<br />

und Lauchstroh 102<br />

F<br />

Fettbacke, gerauchte, mit Creme<br />

von Birnenschnitz und Erdkohlrabi 89<br />

Fleischkäse mit Röstzwiebeln, im<br />

auf Schmorgurkengemüse 152<br />

Grob gewolfte Leberpâté und<br />

Tomatenkonfitüre 183<br />

Grüne Schinkensülze auf Kopfsalatherzen<br />

mit geröstetem Roggenbrot 75<br />

Gutsleberwurst, gerauchte, im Krausedarm<br />

und Pfifferlingen im Pfannküchle 90<br />

Linsenkraftbrühe, kalte, mit Cocktailwürstchen<br />

und grünen Spätzle 93<br />

M<br />

Marinierter Rotkrautsalat mit heiß geräucherten<br />

Blätterteig 208<br />

Spannbügelglas gebrüht 179<br />

oder Fettenden 180<br />

<strong>Schwein</strong>ebacken und Orangengremolata 82<br />

Bratkartoffelcreme mit Speckzwiebeln<br />

und mild gesäuertem Kamm 105<br />

Brennnesselsuppe mit Brägenknacker<br />

und gerösteten Haferflocken 94<br />

Brezel-Lasagne mit Rahmbeuscherl 129<br />

Béchamelsauce 208<br />

Frikadelle „11te Generation“ nach<br />

Strindberg-Art 158<br />

G<br />

Gebackene Weißleber auf Rahmlauch 115<br />

Gebrannte Grießsuppe mit Milzschnitten 97<br />

H<br />

Hausgemachte Gewürzgurken 209<br />

I<br />

Im Pfeffergelee eingemachtes Eisbein 199<br />

Maultaschensalat mit Bockbierdressing,<br />

gerösteten Landjägern und Brätklößchen 78<br />

Mettwurst, gekochte, im Geleerand<br />

mit gesalzenem Eigelb 192<br />

Metzelbrühe, klassische, mit Leberknödeln 101<br />

Milzleberkäse, gebräunter, mit „Glotzauge“ 131<br />

Blutwurst , angebratene, mit „Musik“,<br />

und Krautsalatflecken 67<br />

Blutwurst, gebratene, auf glasiertem Ostergruß<br />

Gebratene Blutwurst auf glasiertem Ostergruß<br />

mit geräucherter Kartoffelsauce 135<br />

Gebräunter Milzleberkäse mit „Glotzauge“ 131<br />

K<br />

Kartoffelpüree 210<br />

Milzschnitten, mit gebrannter Grießsuppe 97<br />

Mittelbugschäufele, geräuchertes,<br />

auf Sauerkraut rot-weiß 148<br />

mit geräucherter Kartoffelsauce 135<br />

Bratwurst, grob gewolfte, auf<br />

Schmorgurkengemüse 152<br />

Gefüllte Oberschalenröllchen auf<br />

Schnippelbohnen in Béchamelsauce 168<br />

Gefüllter Kartoffelknödel in geschmolzener<br />

Kasseler Rippenspeer, sanft gegarte, mit<br />

Rettich und Meerrettich 123<br />

Kesselfleisch, die traditionelle<br />

N<br />

Nieren, geschnetzelte 132<br />

Brägenknacker, mit Brennnesselsuppe<br />

Trüffelleberwurst 111<br />

Schlachtschüssel 172<br />

Nierentörtchen, süße, mit Senfrahmsuppe 98<br />

und gerösteten Haferflocken 94<br />

Gegrillte <strong>Schwein</strong>efeder mit Maronen-Wirsing 167<br />

Klare Linsenkraftbrühe mit Cocktailwürstchen<br />

Nitritpökelsalzlake 210<br />

Brustspitze, klassische, mit Laugenweckfüllung<br />

und Petersilienpesto 150<br />

Buglende, knusprige, mit Schwarte in dunkler<br />

Gekochte Mettwurst im Geleerand<br />

mit gesalzenem Eigelb 192<br />

Gerauchte Gutsleberwurst im<br />

und grünen Spätzle 93<br />

Klassische Brustspitze mit Laugenweckfüllung<br />

und Petersilienpesto 150<br />

O<br />

Oberschalenröllchen, gefüllte, auf<br />

Bratensauce und Griebenstrudel 125<br />

Krausedarm oder Fettenden 180<br />

Klassische Metzelbrühe mit Leberknödeln 101<br />

Schnippelbohnen in Béchamelsauce 168<br />

C<br />

Carpaccio von hellem und dunklem<br />

Gerauchte Pfefferbeißer aus dem Sud 188<br />

Gerauchter Presskopf in der Blase 187<br />

Gerauchte Speckblutwurst im Kranzdarm 184<br />

Klassischer Wurstsalat mit Bratkartoffeln 76<br />

Knusprige Buglende mit Schwarte in dunkler<br />

Bratensauce und Griebenstrudel 125<br />

P<br />

Pfefferbeißer, gerauchte, aus dem Sud 188<br />

Presssack mit Lauchrelish 80<br />

Gerauchte Zungenwurst im Magen 195<br />

Krautsalatflecken mit angebratener<br />

Presskopf, gerauchter, in der Blase 187<br />

Creme von Birnenschnitz und Erdkohlrabi<br />

Geräucherter Bauch mit schwäbischem<br />

Blutwurst und „Musik“ 67<br />

Presssack, Carpaccio von hellem und<br />

mit gerauchter Fettbacke 89<br />

D<br />

Die traditionelle Schlachtschüssel mit<br />

Alblinsen-Gemüse 119<br />

Geräuchertes Mittelbugschäufele auf<br />

Sauerkraut rot-weiß 148<br />

Geschmortes Wadenbein mit Spätzleskuchen 175<br />

L<br />

„Laubfrosch“ auf Rote-Bete-Graupen 164<br />

Leberknödel mit Kohlrabinudeln und<br />

dunklem, mit Lauchrelish 80<br />

R<br />

Rahmbeuscherl, mit Brezel-Lasagne 129<br />

Kesselfleisch 172<br />

Geschnetzelte Nieren 132<br />

Rouennaiser Sauce 154<br />

Rahmiges Schnittlauchsüppchen mit<br />

gebackenem Hirn 106<br />

<strong>Schwein</strong> 228 | 229


Von wegen rustikale<br />

Allerweltskost!<br />

In der gehobenen Gastronomie weiß man längst um das große<br />

Potential von <strong>Schwein</strong>efleisch. Aus gutem Grund: hohe Qualität,<br />

großer Genuss! Über 70 überraschende Rezepte zeigen, warum<br />

unter anderem Angler Sattelschwein und Buntes Bentheimer,<br />

Duroc und Iberico oder aber Schwäbisch-Hällisches zu Recht<br />

die Spitzenküche bereichern. Kotelett und Schnitzel, Eisbein<br />

und Filet – <strong>Schwein</strong>efleisch kann so viel mehr als nur köstliche<br />

Klassiker. Vom Rüssel bis zum Ringelschwanz lässt sich nämlich<br />

alles verwerten. Nachhaltiger geht es kaum. Überraschen Sie<br />

also Familie und Gäste! Zum Beispiel mit herzhaften Speisen<br />

und knusprigen Braten, mit asiatisch inspirierten Gerichten und<br />

selbst gemachten Terrinen oder selbst gebrühter Wurst. Das<br />

TEUBNER-Standardwerk SCHWEIN interpretiert Hausmannskost<br />

neu, ermöglicht Spitzenküche für zu Hause, vermittelt<br />

kurzweilig Fakten und Wissenswertes.

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