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Leseprobe: Richard Bisig: Graph versus Graf

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in jüngster Zeit der Coronapandemie, ein Thema heraus, das von<br />

vielen immer wieder erwähnt wurde, nämlich die schiefe Einkommens-<br />

und Vermögensverteilung. In der Folge ist man übereingekommen,<br />

einerseits der offensichtlich vorhandenen Diskussionsfreudigkeit<br />

Rechnung zu tragen und anderseits dem Wunsch nachzukommen,<br />

Ungereimtes in unserem Staate benennen zu können.<br />

Zur Teilnahme wurden alle Miteigentümer und Miteigentümerinnen<br />

eingeladen. Einzige Bedingung ist die Bereitschaft, zum jeweiligen<br />

Thema auch ein Referat zu halten. Aufgrund dieser Vorgespräche<br />

hat sich auch der Name für diese regelmässigen Zusammenkünfte<br />

ergeben, nämlich «Wüeribach-Forum». So treffen sich alle<br />

vierzehn Tage Beatrice Albrecht, Emil Baumann, Toni Christen,<br />

Angela Eigenmann, Herbert Gautschi und Clemens Homberger, um<br />

das Thema der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm<br />

und Reich zu diskutieren.<br />

Eine Aufgabe, die für die Miteigentümerversammlung noch<br />

immer ungelöst war, hatte insbesondere den Präsidenten, Roland<br />

Sekinger, beschäftigt, nämlich die Besetzung der Abwartfunktion.<br />

Schon zum dritten Mal steht nun das Thema «Übernahme der<br />

Aufgabe eines Wüeribach-Abwarts» auf der Traktandenliste. Als der<br />

Präsident zu diesem Geschäft der heutigen Traktandenliste gelangt,<br />

verdüstert sich sein sonst freundliches Gesicht merklich. «Anlässlich<br />

der vergangenen Miteigentümerversammlungen wurde dieses Traktandum<br />

mehrmals diskutiert – leider ohne Ergebnis. Niemand meldete<br />

sich für diese Aufgabe, obwohl sie entschädigt würde und alle<br />

an diesen Aufwendungen partizipieren müssten.» Für den Präsidenten<br />

ist es offensichtlich: Seine Miteigentümer sind zu wohlsituiert,<br />

als dass diese Aufgabe von jemandem übernommen würde.<br />

Da sich wiederum niemand bereit erklärt, meint er: «Ich bedaure<br />

sehr, dass sich niemand für diese Aufgabe im Dienste von uns allen<br />

meldet, und es bleibt uns nichts anderes übrig, als jemand für diese<br />

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