Christkatholisch_2022-16
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<strong>Christkatholisch</strong><br />
<strong>16</strong>/<strong>2022</strong><br />
<strong>Christkatholisch</strong> <strong>16</strong>/<strong>2022</strong><br />
Kirchgemeinde Schaffhausen<br />
– einmal fast ganz gross<br />
Von der Fläche her ist die Kirchgemeinde Schaffhausen / Thurgau West<br />
heute eine der grösseren Kirchgemeinden, von den Mitgliedern her<br />
eine der Kleinsten. Dies wäre zu Beginn einmal fast anders gekommen.<br />
Bibelwort<br />
Gottes Bund mit dieser Erde<br />
«Gott sprach zu Noah: Meinen Bogen<br />
setze ich in die Wolken; er soll<br />
das Bundeszeichen sein zwischen<br />
mir und der Erde.» (Genesis 9, 13)<br />
AZA<br />
2501 Biel<br />
Post CH AG<br />
Im reformierten Stand Schaffhausen,<br />
war die katholische Kirche bis ins 19.<br />
Jahrhundert an den Rand gedrängt.<br />
Erst 1836 kam es zur Gründung einer<br />
katholischen Genossenschaft. Nach<br />
dem 1. Vatikanischen Konzil scheiterte<br />
ein Versuch in der Mitte der 1870er<br />
Jahre eine katholische Kirchgemeinde<br />
zu gründen, teilweise auch aus Angst,<br />
dass sich diese an die neu gegründete<br />
<strong>Christkatholisch</strong>e Nationalkirche anschliessen<br />
würde, was von der Schaffhauser<br />
Regierung damals durchaus<br />
unterstützt worden wäre.<br />
1874 fragte nämlich die Schaffhauser<br />
Regierung bei der katholischen Genossenschaft<br />
an, ob sich der Regierungsrat<br />
im Namen der Katholiken<br />
an den Verhandlungen zur Organisation<br />
einer christkatholischen Kirche<br />
der Schweiz beteiligen solle.<br />
Die heftigen Diskussionen während<br />
der nächsten Monate innerhalb der<br />
Genossenschaft gipfelten darin, dass<br />
der katholische Pfarrer Bohrer öffentlich<br />
die neuen päpstlichen Dogmen<br />
verwarf. Erst auf massiven Druck<br />
durch den Bischof und die Gemeinde<br />
widerruft er und akzeptiert die Dogmen<br />
dann doch. Darauf teilte katholisch<br />
Schaffhausen der Regierung<br />
kurz und bündig mit, man sei gegen<br />
einen Beitritt zur christkatholischen<br />
Kirche, was die Regierung so nach<br />
Solothurn weiterleitete und sich nicht<br />
weiter an der Bildung eines christkatholischen<br />
Bistums beteiligte.<br />
1887 wird dann aber doch von der<br />
Minderheit eine christkatholische<br />
Gemeinde gegründet, der die Einwohnergemeinde<br />
Schaffhausen die<br />
Mitbenützung der St. Anna-Kapelle<br />
bewilligt. Am 27. Mai 1888 feiert die<br />
Gemeinde mit Bischof Eduard Herzog<br />
den ersten christkatholischen<br />
Gottesdienst in der St. Anna-Kapelle.<br />
1890 wird die Gemeinde schliesslich<br />
dann auch als öffentlich-rechtliche<br />
Körperschaft anerkannt.<br />
Was wäre heute, wenn damals eine<br />
Mehrheit die Regierung mit den Verhandlungen<br />
beauftragt hätte? Diese<br />
Frage zu beantworten ist wohl müssig.<br />
‘Small is beautiful’ ist seitdem<br />
die Losung von christkatholisch<br />
Schaffhausen / Thurgau West.<br />
Quelle:<br />
Goldenes Buch der Kirchgemeinde<br />
Schaffhausen / Thurgau West<br />
Hrsg. Historischer Verein des Kantons<br />
Schaffhausen: Schaffhauser Kantonsgeschichte<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts,<br />
Band 3, 2002, S. 1901 - 1907.<br />
Wie geht es Ihnen, wenn Sie einen<br />
Regenbogen am Himmel sehen?<br />
An was denken Sie in einem solchen<br />
Moment? Für mich sind es<br />
Momente, die mich mit Staunen<br />
und Erleichterung erfüllen und die<br />
mich zugleich demütig werden lassen.<br />
Denn sie zeigen mir, dass auch<br />
auf das grösste Gewitter, den<br />
stärksten Regen die Sonne folgt,<br />
dass Gott unverbrüchlich zu seinem<br />
Ja zu uns und dieser Erde<br />
steht. Gott schenkte Noah das Zeichen<br />
des Regenbogens als Bestätigung<br />
für seine Verheissung, dass<br />
so lange diese Erde bestehen wird,<br />
Tag und Nacht sowie die Jahreszeiten<br />
nicht aufhören werden.<br />
Gott hat seinen Bund im Zeichen<br />
des Regenbogens jedoch nicht nur<br />
mit uns geschlossen, sondern mit<br />
dieser ganzen Erde, mit allem Lebendigen<br />
auf ihr. Der Regenbogen<br />
ist deshalb nicht nur Zeichen<br />
der Verheissung, sondern birgt<br />
zugleich eine Anfrage an uns in<br />
sich: Wie verhalten wir uns als Teil<br />
von Gottes Bund mit dieser Erde?<br />
Respektieren wir die anderen<br />
Bundespartner? Entspricht unser<br />
Lebensstil Gottes Verheissung, die<br />
auf das Wohlergehen der ganzen<br />
Erde ausgerichtet ist? Hier gibt es,<br />
wenn wir ehrlich sind, wohl für jede/n<br />
einzelne/n von uns noch Verbesserungspotenzial.<br />
Wie wäre es<br />
diese Schöpfungszeit zum Anlass<br />
zu nehmen, einen ersten Schritt in<br />
Richtung einer Veränderung hin<br />
zu einem Lebensstil zu gehen, der<br />
mit unserer Mitschöpfung verträglicher<br />
ist? Je eher wir diesen<br />
Schritt wagen, und sei er noch so<br />
klein, desto besser für uns und die<br />
ganze Erde. Ganz nach dem Motto<br />
der diesjährigen Schöpfungszeit:<br />
Höchste Zeit für die Schöpfung.<br />
Möge uns der nächste<br />
Regenbogen am Himmel daran<br />
erinnern.<br />
Sarah Böhm-Aebersold<br />
<strong>Christkatholisch</strong><br />
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