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BOLD THE MAGAZINE No.60

EXKLUSIV IM INTERVIEW: IDRIS ELBA | CARA DELEVINGNE: CARA LOVES KARL | JAMES BOND FÜR EINEN TAG | TOSKANA: STILE DI VITA ITALIANO | 50 JAHRE MERCEDES-BENZ S-KLASSE | ANTONIO BANDERAS: „DER BESTE FILM ALLER ZEITEN“ | LARS EIDINGER

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TRAVEL / ITALIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 73<br />

der Galleria Continua in Kooperation mit<br />

Belmond Hotels – dem Castello di Casole<br />

(einem weiteren 5-Sterne-Luxustempel):<br />

Die von Zypressen gesäumte Allee führt<br />

zu dem bezaubernden historischen<br />

Hauptgebäude, das auf ein wehrhaftes<br />

Kastell aus dem 11. Jahrhundert zurückgeht.<br />

„Loving the World“ ist das Motto<br />

der hier ausgestellten Kunstwerke. Eingebettet<br />

in die toskanische Landschaft<br />

beherbergt das Castello di Casole u. a.<br />

vier Bronzeskulpturen des italienischen<br />

Künstlers Michelangelo Pistoletto, eines<br />

bedeutenden italienischen Malers und<br />

Objektkünstlers und Begründers der Arte<br />

Povera (einer Bewegung von bildenden<br />

Künstlern aus Rom und Norditalien aus<br />

der zweiten Hälfte der 1960er und 1970er<br />

Jahre). Diese imposante, 1933 geborene<br />

Persönlichkeit strahlt mit ihren 89 Jahren<br />

und dem gepflegten grauen Bart das<br />

gereifte Selbstverständnis eines weltgewandten<br />

Mannes aus. Seine lebensgroßen<br />

Figuren stellen klassisch gewandete<br />

Etrusker dar und betonen die tiefe<br />

Verbindung zwischen dem 1.000 Jahre<br />

alten Kastell und der Landschaft. Der<br />

Titel „Accarezzare gli alberi (l’Etrusco)“,<br />

was „die Bäume streicheln“ bedeutet,<br />

verweist auf den langwährenden Einfluss<br />

des Menschen auf die Natur und die aktuelle<br />

Notwendigkeit, diese nachhaltig zu<br />

schützen. Michelangelo Pistoletto philosophiert<br />

über das Metaversum und die<br />

Freiheit der Kunst. Er fragt: „Was befindet<br />

sich hinter der physischen Welt, was ist<br />

meine wahre Identität?“ Seine Überzeugung:<br />

„Die Kunst ist notwendig – für den<br />

Geist genauso wie für den Körper.“<br />

An diesem besonderen Ort lohnt auch<br />

ein weiterer Blick zurück, denn bevor<br />

die Römer in ganz Italien herrschten,<br />

siedelten in der Toskana vor allem die<br />

Etrusker. Hier finden sich heute noch<br />

zahlreiche Zeugnisse der einstigen<br />

Kultur, die von einer tiefreichenden religiösen<br />

Einstellung geprägt war. Wir besuchen<br />

das Archäologische Museum von<br />

Casole D’Elsa. Mit großer Leidenschaft<br />

lässt Museumsleiter Marco Bezzini die<br />

Geschichte lebendig werden. Zur Lebensweise<br />

der Etrusker sagt er: „Schon damals<br />

gab es Wein in dieser Gegend, aber, für<br />

uns heute gewöhnungsbedürftig, mit<br />

Honig, Lorbeer und Käse!“ Oder zur<br />

Lage der Geschlechter: „Frauen waren<br />

damals schon gleichberechtigt und es<br />

gab eine freie Einstellung zur Sexualität“.<br />

Die Ausstellungsstücke, insbesondere<br />

die Grabmalausstattungen der<br />

Nekropolis „Le Gabbra“, beeindrucken<br />

durch Qualität und Vielfalt. Highlight ist<br />

der ausdrucksstarke Marmor-Kopf einer<br />

Statue, ein wenig griechisch vom Stil<br />

her, aber doch etruskischer Herkunft. Es<br />

wird klar: „Die Etrusker waren, vor fast<br />

3.000 Jahren, bereits eine multikulturelle<br />

Gesellschaft, die durch Einwanderung<br />

aus dem Norden, aus Frankreich und aus<br />

dem Osten, dem Balkan und Griechenland<br />

geprägt war“.<br />

Ein Ausflug nach San Gimignano zu<br />

den Ausstellungsräumen der international<br />

tätigen Galleria Continua offenbart<br />

eine weitere Verbindung von mittelalterlichen<br />

Bauwerken und moderner<br />

Kunst: San Gimignano ist durch die<br />

alten Stadtmauern und die Vielzahl von<br />

sog. Geschlechtertürmen geprägt. Im<br />

Zentrum der Altstadt befindet sich die<br />

Piazza della Cisterna – genau hier hat<br />

die Galleria Continua ihre Ausstellungsräume<br />

mit spektakulären Kunstwerken,<br />

von Malerei über Skulpturen bis zu raumgreifenden<br />

Installationen. Mit namhaften<br />

Künstlern und Künstlerinnen wie Pistoletto,<br />

Erlich, Gormley, Campins, Fontana,<br />

Nasr und vielen anderen.<br />

Zum Abschluss unserer Reise tauchen wir<br />

– im stilvollen Spa-Bereich des Castello<br />

di Casole – tief in die Wellness-Kultur<br />

vergangener Zeiten, ein mit einer wohltuenden<br />

Massage im Etruscan Style. Bei<br />

unserer Rückreise kommen uns Goethes<br />

Worte aus seiner „Italienischen Reise“ in<br />

den Sinn: „Meine Übung alle Dinge, wie<br />

sie sind, zu sehen und zu lesen, meine<br />

Treue das Auge licht sein zu lassen, meine<br />

völlige Entäußerung von aller Prätention,<br />

machen mich hier im stillen höchst<br />

glücklich.“<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.visittuscany.com<br />

HOTELS:<br />

Belmond Villa San Michele<br />

Belmond Castello di Casole<br />

www.belmond.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.airdolomiti.de

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