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Meine Kita 03/22

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8 | TITELTHEMA

MODELLVERSUCH „MEDIENKOMPETENZ

IN DER FRÜHPÄDAGOGIK STÄRKEN“

Mit dem Modellversuch „Medienkompetenz in der

Frühpädagogik stärken“ unterstützte das Bayerische

Familienministerium von 2018 bis 2020

Kindertageseinrichtungen dabei, digitale Medien

in der Bildungsarbeit sinnvoll einzusetzen und die

Medienkompetenz der Fachkräfte zu stärken. Einblicke

in das Programm und Ergebnisse begleitender

Studien, etwa zu den Effekten von digitalen Bilderbüchern,

finden sich auf:

➔ www.kita-digital-bayern.de

erfuhren sie bei den Netzwerktreffen des Modellprojekts.

Die Einrichtungen aus ganz Bayern

tauschten sich dort untereinander aus,

Fachleute empfahlen sichere Programme und

Apps. „Dort zeigte man uns beispielsweise die

Bilderbuch-App Polylino oder Padlet, eine digitale

Pinnwand, die wir zur Elternkommunikation

nutzen können“, erzählt Maier.

Angst vorm Rumdaddeln

Drei Tablets erhielt die Kita Konfetti zu Beginn

des Modellversuchs, die die Fachkräfte der Kita

jederzeit einsetzen können. „Das ist nicht viel

für 40 Kinder, aber ein Anfang“, sagt Martin.

Maier kümmert sich darum, dass die Geräte

jederzeit einsatzbereit, morgens frisch geladen

und upgedatet sind. „Die Eltern unterstützen

uns bei den Aufgaben, im Moment kümmern

sich alleine vier Elternteile um die IT und Datenschutzfragen“,

sagt sie. Die Tablets müssten

schließlich gepflegt, synchronisiert und ständig

Daten gesichert werden, das sei viel Arbeit.

Beim Einsatz der Tablets mit den Kindern gibt

es feste Regeln: Die Kita-Kinder dürfen nur in

Begleitung eines Erwachsenen damit arbeiten,

die Kindersicherung ist immer eingeschaltet,

damit die Kinder nicht einfach ins Internet

können, und die Sprachsteuerung ist

ausgestellt. „Die Geräte sind nicht zum

Spielen da,“ betont Maier, „sondern,

um etwas Konstruktives zu machen“.

Diese Bedenken mussten sie auch bei

Eltern ausräumen, als sie die Tablets

einführten. „Viele hatten Angst, dass

ihr Kind damit nur rumdaddelt“, sagt

Martin. Dabei sei genau das Gegenteil

der Fall: Die Fachkräfte führen die Kinder

an einen verantwortungsvollen Gebrauch

digitaler Medien heran. „Wenn

wir beispielsweise ein Fotoprojekt starten,

erklären wir den Kindern nicht nur,

wie man fotografiert, sondern auch,

dass man die Person fragen muss, ob

man sie fotografieren darf und das Bild

nicht einfach ins Netz stellen kann,“

sagt Martin.

Betrachten statt wischen

Die beiden Pädagoginnen wundern sich

manchmal über die Diskussionen, die beim

Thema digitale Medien geführt werden. „Sie

gehören schließlich zum Lebensumfeld unserer

Kinder und wenn wir realistisch sind, wird der

Großteil später am Computer arbeiten, da

müssen sie doch die Geräte verstehen lernen“,

sagt Maier. Mit Ozobot, einem kleinen Roboter,

führt die Kita Konfetti die Kindergarten-Kinder

an die Funktionsweise des Programmierens

heran. Der zwei Zentimeter große, kreisrunde

Roboter befolgt Farbbefehle – bei schwarz läuft

er los, rot-grün bedeutet links abbiegen, eine

andere Farbkombination umdrehen. Die Kinder

können ein Bild malen und die entsprechenden

Farben verwenden, sodass sich die kleine

Maschine selbstständig auf dem Gemaltem

fortbewegt. Das sei auch Sprachbildung, sagt

Martin. Neulich hatten sie sich zum Bild die

Geschichte von der Kartoffel auf Reisen ausgedacht:

„Ozobot war die Kartoffel, der es

auf ihrem Acker langweilig wurde, da kullerte

sie los in den Wald, begegnete Vögeln, die

sie weiterschickten, da sie keine Kartoffeln

mochten, sie bog links ab zu den Bergen, nach

rechts zum See bis sie schließlich ankam, bei

ihren Freunden, den Kindern, die Kartoffeln

lieben“, erzählt sie.

Mindestens einmal pro Woche setzen die

Fachkräfte der Kita-Konfetti Medienprojekte

wie diese um. „Dienstag machen wir immer

Projekte mit den Großen“, erzählt Maier. Auch

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