08.09.2022 Aufrufe

BS 12-2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SEEHÄFEN | SHortSEa<br />

Deutsche Häfen unter Corona-Druck<br />

Die Hafenwirtschaft steht wegen der Corona-Krise vor einem schwierigen Jahr 2021.<br />

auch deshalb fordert der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) eine<br />

stärkere Unterstützung durch die Politik<br />

Die globale Covid-19-Pandemie<br />

belastet die Ergebnisse der deutschen<br />

Seehäfen für <strong>2020</strong> und den ausblick<br />

für 2021. Frank Dreeke, Präsident<br />

des Zentralverbands der deutschen<br />

Seehafenbetriebe (ZDS), berichtete<br />

jetzt über »herbe Verluste« bei den<br />

Umschlagmengen mit großen Unterschieden<br />

zwischen Gütergruppen und<br />

Standorten.<br />

offzielle Zahlen des Statistischen<br />

Bundesamts zeigen, dass der Gesamtumschlag<br />

im ersten Halbjahr<br />

<strong>2020</strong> um 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

zurückging. Von Januar<br />

Eurogate in »existenzieller« Not, HHLA mit schmerzhaften Einbußen<br />

16,00<br />

14,00<br />

<strong>12</strong>,00<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

Umschlagzahlen der Nordrange-Häfen<br />

2015 2016 2017 2018 2019 HJ <strong>2020</strong><br />

Rotterdam Antwerpen Hamburg Bremerhaven<br />

© HaNSa<br />

Die deutschen Häfen sind gegenüber der Konkurrenz in Europa<br />

entscheidend ins Hintertreffen geraten. Beim Umschlag,<br />

vor allem im Containersektor, hat sich das schon länger abgezeichnet.<br />

Während die Westhäfen antwerpen und rotterdam,<br />

Danzig in der ostsee und auch die aufstrebenden Mittelmeerhäfen<br />

Valencia, Koper oder Piräus ihren Umschlag steigern konnten,<br />

fallen die deutschen Standorte weiter zurück.<br />

In Bremerhaven ist der Containerumschlag von 5,55 Mio tEU<br />

(2015) auf nur noch 4,9 Mio. tEU (2019) gesunken, im ersten<br />

Halbjahr <strong>2020</strong> gingen weitere -4,8% verloren, da waren es nur<br />

noch 2,36 Mio. tEU. Hamburg musste nach dem Zwischenhoch<br />

2019 bis Juni <strong>2020</strong> Einbußen von -<strong>12</strong>,4% vermelden. Zwar ging<br />

der Umschlag coronabedingt auch rotterdam und antwerpen<br />

zuletzt zurück, zuvor aber waren die Mengen dort deutlich gestiegen<br />

(Grafik).<br />

Schwerer noch wiegt aber, dass die Eurogate- und HHla-terminals<br />

offenbar bei den Kosten ihre Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt<br />

haben. Dazu zählen neben externen Faktoren wie ungünstigeren<br />

Steuerregelungen vor allem die im Vergleich deutlich<br />

schlechtere Produktivität. Während Containerbrücken in antwerpen<br />

im Durchschnitt 30 bis 32 Bewegungen pro Stunde<br />

schaffen, sind es bei Eurogate nur 20 bis 25 »moves«. Von »exis-<br />

30<br />

Binnenschifffahrt <strong>12</strong> | <strong>2020</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!