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BS 03-2020

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SPEZIal WaSSErBaU<br />

Wasserstraßen bleiben im Fokus<br />

Etwa 7.350 km Binnenwasserstraßen, 450 Schleusenkammern, 315 Wehre und<br />

1.300 Brücken über Wasserstraßen gibt es in Deutschland. Etwa 8% des gesamten<br />

Güterverkehrs werden auf diesem Wege abgewickelt<br />

Abdruck der S. 16–19 mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift »Bau Aktuell«<br />

© Hülskens Wasserbau<br />

Allein auf den rhein entfallen 80%<br />

des gesamten Frachtaufkommens<br />

der deutschen Binnenwasserstraßen,<br />

in Nordrhein-Westfalen werden knapp<br />

30% des gesamten Güterverkehrs über<br />

das Wasser transportiert. Was im Vorreiterland<br />

NrW bereits realität ist,<br />

würde die EU-Kommission gerne auch<br />

europaweit erreichen: der anteil des<br />

Wassertransportes am Gesamtaufkommen<br />

in der EU soll mittelfristig auf<br />

30% steigen, seit bald 20 Jahren allerdings<br />

stagniert der anteil bei rund 6%.<br />

längst ist eine verlässliche Binnenschifffahrt<br />

für die logistik und Versorgungssicherheit<br />

deutscher und<br />

europäischer Schlüsselindustrien unverzichtbar.<br />

Dass Wasserstraßen nicht<br />

nur zur Entlastung der Straßen beitragen,<br />

sondern als emissionsärmster<br />

und effzienter Verkehrsträger vergleichsweise<br />

umweltfreundliche Gütertransporte<br />

ermöglichen, gerät vor<br />

dem Hintergrund der aktuellen Klimaschutzdebatten<br />

immer stärker in<br />

den Blick von Politik und Öffentlichkeit.<br />

abhängig sind diese transporte<br />

von einer bedarfsgerecht ausgebauten<br />

und leistungsfähigen Wasserstraßeninfrastruktur<br />

mit ausreichend<br />

tiefen Flüssen und Kanälen, funktionstüchtigen<br />

Schleusen und hochgelegten<br />

Brücken. Die zuletzt besonders<br />

heißen Sommer und eine außergewöhnliche<br />

Niedrigwasserperiode im<br />

vergangenen Jahr haben dies deutlich<br />

gezeigt: Weil Schiffe den rhein nicht<br />

befahren konnten, blieben tankstellen<br />

leer, Unternehmen mussten ihre<br />

Produktion reduzieren und austrocknende<br />

Flüsse wurden in der öffentlichen<br />

Diskussion zu einem Sinnbild<br />

eines spürbar werdenden Klimawandels<br />

und die unmittelbare Betroffenheit<br />

vieler Menschen.<br />

Messbar ging das Frachtaufkommen<br />

zurück, zum Beispiel auf dem rhein-<br />

Donau-Kanal um 350.000 t. Der volkswirtschaftliche<br />

Schaden des Niedrigwassers<br />

belief sich 2018 auf 1,8 % des<br />

BIP.<br />

16<br />

Binnenschifffahrt <strong>03</strong> | <strong>2020</strong>

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