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BS 03-2020

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SPEZIal WaSSErBaU<br />

Planungssicherheit ist das Entscheidende<br />

Einige Wasserbauunternehmen verfügen über eigene Geräte, deren anschaffung<br />

zumeist viel Geld kostet. Damit sich die Investition auch lohnt, sind verlässliche<br />

Entscheidungen der Politik elementar wichtig<br />

Eines der deutschen Unternehmen,<br />

die im Wasserbau tätig sind,<br />

ist Hülskens aus Wesel in Nordrhein-<br />

Westfalen. Seit mehr als 100 Jahren<br />

ist man in diesem Feld aktiv. Zu den<br />

aufgaben zählen ramm- und Spundwandarbeiten,<br />

der Bau von Dükern,<br />

Nassbaggerungen, Ufersanierungen<br />

und Flussbau, Geschiebemanagement,<br />

Deckwerk und Verguss, arbeiten im<br />

Ingenieurwasserbau sowie Spezialtechniken.<br />

Hauptsächlich ist man in<br />

Deutschland tätig, hier aber landesweit.<br />

Hülskens gehört zu den Unternehmen,<br />

die über eigene Wasserbaugeräte verfügen.<br />

Thomas Groß ist Geschäftsführer<br />

des Wasserbauspezialisten und gleichzeitig<br />

Vorsitzender der Bundesfachab-<br />

Nachgefragt<br />

© Hülskens<br />

Thomas Groß,<br />

Geschäftsführer von<br />

Hülskens Wasserbau<br />

»Die Ausschreibungstätigkeit der WSV ist auf einem Tief«<br />

Sie haben zu Beginn dieses Jahres die Loh Schifffahrtsgesellschaft<br />

übernommen. Was waren die Gründe dafür?<br />

Thomas Groß: Schon seit längerem findet ein Wandel in der<br />

rheinschifffahrt statt. Schub- und Schleppboote, vor allem aber<br />

die Schubbote werden immer weniger, da Firmen, die sich mit<br />

den zugehörigen Dienstleistungen beschäftigt haben, teilweise<br />

Ihren Dienst eingestellt oder sich anderweitig orientiert haben.<br />

Das angebot an Schubschiffeistungen am rhein ist also<br />

stark geschrumpft, um nicht zu sagen fast bis auf Null zurückgegangen.<br />

Insofern ist es sinnvoll, mehr eigene Schubschiffe in<br />

unserer Firma zu betreiben, schon allein um die eigene Flotte<br />

bedienen zu können. Und natürlich auch anderen Firmen<br />

diese leistungen in Kooperation mit uns zu bieten. Weiterhin<br />

hat es uns interessiert, das Gebiet der Dienstleistungen für Firmen,<br />

die selbst keine schwimmende Flotte haben, zu erweitern.<br />

Inwieweit wachsen Ihre Flotte und Ihre Beschäftigtenzahl<br />

durch die Übernahme?e?<br />

Groß: Die Fa. loh hatte schon nicht mehr allzu viele Mitarbeiter<br />

im Betrieb. aber die vier verbliebenen Mitarbeiter werden<br />

in unserem Betrieb weiterarbeiten. Unser Gerätepark wird<br />

um zehn Geräte erweitert.<br />

Welche Auswirkungen hat der Erwerb auf Ihr Angebot an<br />

Leistungen?<br />

Groß: Wir werden in der lage sein, insbesondere Dienstleistungen<br />

für andere Firmen, z.B. solche die Brücken über Flüsse<br />

und Kanäle bauen, zu erbringen, also ihnen Fähren, schwimmende<br />

arbeitsplattformen, z.B. für große Bohrgeräte, usw. zu<br />

vermieten. Wer möchte kann von uns umfangreiche Bauleistungen<br />

aber auch Dienstleitungen am, im und auf dem Wasser<br />

erhalten.<br />

Welche Projekte stehen aktuell und in näherer Zukunft an,<br />

welche zusätzlichen Möglichkeiten ergeben sich durch die<br />

Übernahme bei künftigen Projekten?<br />

Groß: Im Moment sind wir beim Bau der Brücke Schierstein<br />

über den rhein und auch bei der neuen rheinbrücke in leverkusen<br />

für die großen Baukonzerne aktiv, durch die diese<br />

Brücken als Generalunternehmer errichtet werden. Brückenbauwerke<br />

gibt es ja in naher Zukunft sicher einige, die erneuert<br />

oder saniert werden müssen, sei es über die Flüsse oder<br />

auch Kanäle.<br />

Was erwarten Sie für dieses Jahr im Bereich Wasserbau? Stellen<br />

Sie fest, dass Projekte wie angekündigt, in größeren Losen<br />

vergeben werden?<br />

Groß: Die ausschreibungstätigkeit der Wasserstraßen- und<br />

Schifffahrtsverwaltung (WSV) ist gerade auf einem absoluten<br />

tief. Wir hoffen sehr, dass der Investitionshochlauf für<br />

die Infrastruktur wirklich stattfindet und sich auch auf die<br />

Wasserstraße auswirkt. Gleichzeitig hoffen wir, dass der Planungsengpass<br />

der WSV abgebaut wird und nicht mehr solch<br />

starke auswirkungen entfaltet. Großprojekte bei denen man<br />

von größeren losen reden kann, sind kaum auf dem Markt.<br />

In diesem Jahr im Wasserbau eine gleichbleibende leistung<br />

wie in den Vorjahren zu erzielen, dürfte eine anspruchsvolle<br />

aufgabe werden.<br />

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Binnenschifffahrt <strong>03</strong> | <strong>2020</strong>

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