Gesundsitzen Ausgabe 2014/2015
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2014/2015
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Schall und Echo in der Chiropraktik<br />
Ein Echolot, das hat eindeutig mit der Schifffahrt zu tun<br />
und damit, Wassertiefen zu messen. In welchem Zusammenhang<br />
steht das Echolot mit der Chiropraktik?<br />
Text: Anne Peer, Bild: zvg<br />
Medizin & Rücken<br />
Eine Besonderheit des Schalls war bereits<br />
Leonardo da Vinci, dem berühmtesten<br />
Erfindergeist der Renaissance, aufgefallen,<br />
nämlich dass sich Schall im Wasser sehr<br />
viel besser fortpflanzt als in der Luft. Er<br />
stellte fest, dass er Schiffe in sehr grosser<br />
Entfernung hören konnte, wenn er ein<br />
Rohr in das Wasser und sein Ohr an das<br />
andere Ende des Rohres hielt.<br />
Es dauerte noch Hunderte von Jahren,<br />
bis die Entwicklung so weit fortgeschritten<br />
war, dass der Wasserschall Anfang des<br />
20. Jahrhunderts als Hilfsmittel für die<br />
Navigation der Schifffahrt genutzt werden<br />
konnte. In der Weiterentwicklung wurde<br />
diese Art der Ortung als «passives Sonar»<br />
bekannt. Da man damit Schallquellen,<br />
nicht aber starre Objekte aufspüren konnte,<br />
tüftelte man an einem fortschrittlicheren<br />
Gerät. Ausschlag dafür gab wohl auch der<br />
Untergang der Titanic im Jahre 1912. Das<br />
neue Gerät sollte Schallwellen senden und<br />
die Echos auffangen – wodurch die Entfernung<br />
zu dem Objekt gemessen werden<br />
konnte. Das war die Geburtsstunde des<br />
Echolots, mit dem man heute immer noch<br />
gefährliche Untiefen, Felsen, Riffe aufspürt.<br />
Die Technik des Sonars und des Echolots<br />
wurde nicht nur für die sichere Steuerung<br />
in der Schifffahrt genutzt. In den beiden<br />
Weltkriegen dienten die Schallwellen zum<br />
Aufspüren feindlicher U-Boote. Welchen<br />
Nutzen die Schallwellen für die Medizin<br />
haben, wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
entdeckt. In der medizinischen<br />
Diagnostik nennt man das Verfahren Sonographie<br />
oder umgangssprachlich «Ultraschall».<br />
Die Untersuchung von anatomischen<br />
Strukturen mit Ultraschall gelingt<br />
so hervorragend, da der menschliche<br />
Körper zum grössten Teil aus Wasser<br />
besteht.<br />
Ultraschall ist ein Schall, dessen<br />
Frequenz so hoch ist, dass er im für den<br />
Menschen nicht mehr wahrnehmbaren<br />
Bereich liegt. In den Körper eingestrahlter<br />
Ultraschall wird im Gewebe unterschiedlich<br />
stark reflektiert. Die gesammelten<br />
Echodaten werden von einem Computer<br />
zu einem Bild hochgerechnet. So gewinnt<br />
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