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Gesundsitzen Ausgabe 2023/2024

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2023/2024

Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2023/2024

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>2023</strong>/<strong>2024</strong><br />

www.gesundsitzen.ch<br />

Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheitsbewusstsein und Wohlbefinden<br />

op oder keine op?<br />

Alle wichtigen<br />

Fragen und Antworten<br />

rund um das Thema<br />

Bandscheibe<br />

ernährung<br />

Fitness-Food<br />

für starke Nerven<br />

psyche<br />

So trainieren Sie<br />

Ihr seelisches<br />

Immunsystem<br />

Zum<br />

Mitnehmen<br />

«Wir sind natürlich noch nicht,<br />

wo wir gerne wären.»<br />

Eine Begegnung mit der Fussballerin Nadine Riesen – Nationalspielerin beim FC Zürich


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herzlich willkommen bei uns im Rückenzentrum in Bern oder Zürich.<br />

Rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine E-Mail.<br />

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gesund, deshalb gibt es jetzt fitMotion, ein<br />

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oder bewegt Sie, wenn Sie es nicht mehr<br />

können oder wann immer Sie wollen.<br />

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Rodtmattstr. 90 • 3014 Bern<br />

Tel. 031 331 44 88<br />

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ErgoPoint Rückenzentrum Zürich<br />

Wallisellenstr. 453 • 8050 Zürich-Oerlikon<br />

Tel. 044 305 30 80<br />

info@sitz.ch<br />

www. sitz.ch


editorial<br />

Wie gut tun Sie sich selbst?<br />

impressum<br />

Schweizer Magazin<br />

für Ergonomie,<br />

Gesundheitsbewusstsein<br />

und Wohlbefinden<br />

Erscheinungsweise: 1× jährlich<br />

<strong>Ausgabe</strong>: 19<br />

Auflage: 100 000 Exemplare<br />

Publiziert: Sommer <strong>2023</strong><br />

Herausgeber<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Gesundes Sitzen (AGeS)<br />

Rodtmattstrasse 90, 3014 Bern<br />

Telefon 031 331 44 88<br />

info@gesundsitzen.ch<br />

www.gesundsitzen.ch<br />

Projektleitung<br />

Freiraum Werbeagentur AG<br />

Beat Frei, Hauptstrasse 10,<br />

5616 Meisterschwanden<br />

Telefon 041 508 18 00<br />

beat.frei@freiraum-ag.ch<br />

www.freiraum-ag.ch<br />

Redaktionsleitung<br />

Themenplanung, Schreiben,<br />

Redaktion und Produktion<br />

Martina Monti<br />

martina.monti@dieredaktorin.ch<br />

Layout<br />

Andrea Hostettler<br />

andrea@hostettlergrafik.ch<br />

Koordination<br />

Andrea Schaffner<br />

andrea.schaffner@freiraum-ag.ch<br />

Inseratemarketing<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Gesundes Sitzen (AGeS)<br />

Hanspeter Wittwer<br />

Rodtmattstrasse 90, 3014 Bern<br />

Telefon 031 331 44 88<br />

info@gesundsitzen.ch<br />

www.gesundsitzen.ch<br />

kennen Sie das sogenannte Gelassenheitsgebet,<br />

das in den 1940er-Jahren in den USA<br />

bekannt und zum Mantra für Menschen wurde, die<br />

sich vom Leben gefordert fühlen? «Gott, gib mir die<br />

Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht<br />

ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern<br />

kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.»<br />

In den letzten Jahren haben wir immer wieder erfahren, dass wir<br />

alle in einem einzigen Boot sitzen, dass es den sprichwörtlichen Sack<br />

Reis nicht gibt, der in China umfällt, ohne dass es uns hier interessiert.<br />

Es interessiert nicht nur, es betrifft uns. Kriege. Die Pandemie.<br />

Der Klimawandel. Armut und Hunger, vor denen Menschen fliehen.<br />

Die Entwicklung künstlicher Intelligenz, von der wir nicht wissen,<br />

wie viel Segen und wie viel Fluch in ihr steckt. Ein Leben, das<br />

immer kostspieliger wird und komplexer. Wir können als Einzelne<br />

nichts von alledem beeinflussen, was umgekehrt einen spürbaren<br />

Einfluss auf unser Leben hat. Dazu zählt auch die x-te schlechte<br />

Nachricht in den Medien. Das macht Angst, verunsichert.<br />

Wir können aber trotzdem etwas ändern, etwas tun: Für uns, indem<br />

wir dafür sorgen, dass wir anders, besser mit dem Unvermeidlichen,<br />

den «bad news» umgehen lernen. Seele und Körper pflegen,<br />

sie gesund erhalten.<br />

Dazu möchte Ihnen diese <strong>Ausgabe</strong> Anregungen geben. Für eine<br />

Ernährung, die Ihre Nerven stärkt, für intakte Bandscheiben,<br />

eine bessere seelische Immunabwehr, für einen Tapetenwechsel<br />

innerhalb der Schweiz und mit Tipps für die digitale Entgiftung.<br />

Sie lernen die Fussballerin und Nationalspielerin Nadine Riesen<br />

kennen, die in Niederlagen und Fehlern auch die Chance sieht,<br />

es beim nächsten Mal besser zu machen – und wie gut es tut,<br />

anderen zu helfen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen den Mut, sich selbst gut zu tun.<br />

Herzlich,<br />

Martina Monti, Redaktionsleiterin «gesundsitzen»<br />

Nachdruck nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 3


Du willst gesund sitzen mit<br />

Bewegung? Dann tu’s doch!<br />

Studien belegen, dass jede Muskelkontraktion für die Gesundheit zählt. Sitzzeiten im Büro oder im<br />

Home-Office sind oft lang – so lang darf Gesundheit keine Pause haben! Was hindert dich daran,<br />

dich auch im Office zu bewegen? Dein alter Stuhl? Hol’ dir einen neuen. Einen, der dich bewegt.<br />

Optisch und „in echt“.<br />

Hier im Magazin findest du starke Lösungsangebote.<br />

Um es gleich vorwegzusagen:<br />

Die meiste Bewegung macht<br />

der Klassiker unter den Aktiv-Stühlen<br />

möglich, der Aeris Swopper mit der<br />

speziell entwickelten 3D-Technologie.<br />

Wissenschaftler haben es überprüft:<br />

Auf dem Aeris Swopper kann man sich<br />

mehr als doppelt so viel bewegen wie<br />

auf herkömmlichen Bürostühlen.<br />

Der Mensch als Maßstab<br />

Aeris will Menschen in Bewegung<br />

bringen. So individuell wie möglich.<br />

Du willst richtig Schwung in die Bude<br />

bringen? Dann teste mal den Klassiker<br />

und ersten 3D-Aktiv-Stuhl der Welt, den<br />

Aeris Swopper. Ohne Lehne und ohne<br />

Rollen.<br />

Oder möchtest Du weich schwingen<br />

und dich nach allen Seiten neigen können,<br />

aber auf das Bürostuhl-Feeling<br />

nicht verzichten? Es war eine harte Nuss<br />

für die Entwickler bei Aeris – aber das<br />

Ergebnis ist im Aeris 3Dee Office-Chair<br />

auf den ersten Sitz überzeugend.<br />

Oder hättest Du gern alles zusammen,<br />

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Dann schau Dir einfach den neuen Aeris<br />

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Eins haben alle Aeris-Stühle gemeinsam:<br />

sie fördern Bewegung. Das ist besonders<br />

wichtig, da Bewegung nicht nur<br />

Spaß bringt, sondern auch nachweislich<br />

die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit<br />

steigert. Muskulatur, Bandscheiben<br />

und Gelenke profitieren zusätzlich<br />

von der ständigen „action“. Sie bleiben<br />

elastisch und gut versorgt, verkrampfen<br />

nicht und bleiben fit.<br />

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www.aeris.de


inhalt<br />

6 resilienz<br />

10 ernährung<br />

14 begegnung<br />

Foto: andreusK / stock.adobe.com<br />

Foto: monticellllo / stock.adobe.com<br />

Foto: FCZ<br />

6 resilienz<br />

Zurück zu den inneren<br />

Kraftquellen<br />

10 ernährung<br />

Fitness-Food für starke Nerven<br />

14 begegnung<br />

Nadine Riesen: «Wir sind<br />

natürlich noch nicht,<br />

wo wir gerne wären.»<br />

19 Mädchen für den Fussball<br />

Förderverein Florijana<br />

Ismaili – F19: Mit viel Spass<br />

am Spiel für den Fussball<br />

und das Leben trainieren<br />

22 digital detox<br />

Ausschalten, um richtig<br />

abzuschalten<br />

25 sitzratgeber<br />

Richtig sitzen, gesund sitzen,<br />

ergonomisch sitzen<br />

40 bandscheibenvorfall<br />

Wann muss eine Diskushernie<br />

nicht operiert werden?<br />

48 unterwegs<br />

Fragen an fünf Profis:<br />

Wo soll es denn hingehen?<br />

54 bewegtes leben<br />

«Das Leid der Tiere ist immer<br />

noch unerträglich gross.»<br />

58 gesunde mischung<br />

Dies & Das<br />

62 kreuz & quer<br />

gesundsitzen-Rätsel<br />

mit attraktiven Preisen<br />

48 unterwegs<br />

Foto: Jürgen Humbert / stock.adobe.com<br />

Titelbild: FCZ<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 5


esilienz<br />

Zurück zu den<br />

inneren Kraftquellen<br />

Foto: Eduardo / stock.adobe.com<br />

Eine der richtig guten Nachrichten die Resilienz betreffend lautet:<br />

Krisen seelisch und mental besser zu bewältigen, ist erlernbar.<br />

Wie wir wieder Zugang zu unseren eigenen Ressourcen gewinnen und<br />

unser psychisches Immunsystem kräftigen können, erklärt Caroline Theiss,<br />

Coach für Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmanagement.<br />

wir leben in herausfordernden<br />

Zeiten. Und das betrifft unsere private<br />

Lebenswelt ebenso wie unser Berufsleben.<br />

Während in der Arbeitswelt immer<br />

mehr Prozesse immer schneller laufen<br />

und laufend komplexer werden, lernen<br />

wir, dass in unserer Biosphäre irgendwie<br />

alles mit allem zusammenhängt. Wodurch<br />

an sich unverfängliche, einfache<br />

Entscheidungen wie der Kauf von Mandelmilch<br />

zur Gewissensfrage werden,<br />

denn möglicherweise machen wir uns<br />

damit an irgendwelchen Umweltzerstörungen<br />

irgendwo anders auf der Welt<br />

schuldig. Und dann dieser Druck im Job,<br />

sich permanent weiterbilden zu müssen,<br />

die Angst, den Anschluss zu verpassen,<br />

mit den Errungenschaften der Digitalisierung<br />

nicht Schritt zu halten. Doch egal,<br />

wie wir unser Tempo anpassen, wie<br />

schnell wir jetzt laufen, egal wie viel wir<br />

dieses Jahr arbeiten, nächstes Jahr werden<br />

wir noch schneller laufen müssen, noch<br />

mehr arbeiten. Wenn uns die Künstliche<br />

Intelligenz nicht bald überflüssig macht.<br />

Krankschreibungen<br />

und psychische Erkrankungen<br />

nehmen zu<br />

Hinzu kommt, erleben zu müssen, dass<br />

wir trotz allen Fortschritts verletzlich<br />

sind, ein Virus unser Leben gefährden, in<br />

Geiselhaft nehmen kann. Vieles von dem,<br />

was uns guttut, war während der Pande-<br />

mie verboten oder nicht möglich.<br />

Sozialkontakte, der Besuch im Fitnessstudio<br />

oder Theater, die wohlverdienten<br />

Ferien, der Besuch unserer Liebsten im<br />

Krankenhaus oder Altenheim. Und kaum<br />

hatten wir nach Corona ein wenig Luft<br />

geholt, kam der Krieg. Ohne unmittelbar<br />

von den Kriegshandlungen betroffen zu<br />

sein, sorgen seine Auswirkungen auch<br />

bei uns für Unsicherheit und Ängste:<br />

Alles wird teurer, das Zuhause bald vielleicht<br />

unerschwinglich, wie sicher ist<br />

mein Arbeitsplatz noch in der globalisierten<br />

Wirtschaftswelt, und was wird dann<br />

aus der Ausbildung der Kinder, der<br />

Altersvorsorge? Und dann sind da ja noch<br />

die Klimakrise, Flüchtlinge, Hungernde,<br />

6 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Im Alltag einen Moment innehalten,<br />

nachspüren, wie es mir geht – das<br />

ist der erste Schritt zur Steigerung<br />

der seelischen Widerstandskraft.<br />

Foto: Darius Bashar / Unsplash<br />

Mobbing und Shitstorms im Netz,<br />

gefälschte und schlechte Nachrichten auf<br />

allen Kanälen.<br />

Es ist aber nicht nur die Aussenwelt, die<br />

uns fordert, wir fordern uns auch selbst.<br />

Mit einem stark ausgeprägten Erfolgswillen,<br />

Pflichtgefühl, Perfektionismus<br />

und Harmoniebedürfnis. Diese inneren<br />

Treiber sind einerseits durchaus positiv,<br />

sie bringen uns im Leben voran. Ohne<br />

Mass können sie uns aber auch überfordern<br />

und in einen Erschöpfungszustand<br />

treiben. Dass viele von uns seit einiger<br />

Zeit an die Grenzen ihrer Belastbarkeit<br />

stossen, das zeigt die Zunahme an Krankschreibungen<br />

und eine exorbitante<br />

Zunahme psychischer Erkrankungen,<br />

auch schon bei jungen Menschen.<br />

Warum uns der Verstand<br />

in einer Krise nicht immer hilft<br />

Um nicht Teil der Krankenstatistik<br />

zu werden, benötigen wir die Fähigkeit<br />

zur Selbstregulation, besser bekannt<br />

als «Resilienz». Als eine Art seelisches<br />

Immunsystem ist die individuelle<br />

Ausprägung der Resilienz entscheidend<br />

dafür, wie gut wir mental und seelisch<br />

mit Herausforderungen und Krisen fertig<br />

werden. Dabei ist diese Fähigkeit unter<br />

Menschen unterschiedlich verteilt. Manche<br />

kommen mit einer soliden seelischen<br />

Widerstandskraft auf die Welt. Die gute<br />

Nachricht für alle anderen: Die Fähigkeit<br />

zur Selbstregulation ist erlernbar.<br />

Dafür müssen wir zunächst verstehen,<br />

wie Resilienz funktioniert. Und diese<br />

Frage führt und in das menschliche<br />

Gehirn. In uns bestimmen zwei grosse<br />

Systeme, wie wir Situationen bewerten<br />

und handeln. Das eine ist das Bewusstsein,<br />

der Verstand. Er ist das, was wir<br />

hören, wenn wir denken, und er arbeitet<br />

nach den Gesetzen der Logik, der Ratio:<br />

Ist etwas richtig oder falsch, logisch oder<br />

unlogisch. Das ungleich grössere System<br />

ist das Unbewusste, das sich im sogenannten<br />

limbischen System wiederfindet<br />

und für unser Wohlergehen verantwortlich<br />

ist. Es teilt sich durch körperliche<br />

Signale mit und wird auch deshalb<br />

umgangssprachlich auch als «Bauchgefühl»<br />

bezeichnet. Das Unbewusste<br />

arbeitet nach Gefühl: Etwas für mein<br />

Wohlbefinden Positives wird mit einem<br />

angenehmen Gefühl versehen gespeichert,<br />

etwas, das negativ war, mit einem<br />

unangenehmen.<br />

Wenn jetzt ein Mensch in eine Situation<br />

gerät, in der er Ängste, Verzweiflung,<br />

Wut oder Nervosität empfindet, dann<br />

ist der Verstand allzu häufig keine Hilfe.<br />

In diesem Moment nützt es nichts,<br />

sich vorzunehmen, gelassen zu bleiben,<br />

sich nicht mehr aufzuregen. Denn der<br />

Verstand ist rein hirnorganisch kaum<br />

in der Lage. starke Gefühlsimpulse zu beeinflussen.<br />

Umgekehrt beeinflusst aber<br />

das Unbewusste den Verstand in hohem<br />

Mass. Wir alle kennen das aus unserem<br />

Alltag: Erhalten wir eine unangenehme<br />

Mail oder finden eine Mahnung im Briefkasten<br />

vor, fühlen wir uns innerhalb von<br />

Millisekunden automatisch gestresst.<br />

Und dagegen hilft weder ein wohlmeinender<br />

Verstand noch gutes Zureden aus<br />

unserem Umfeld. Was es braucht, ist ein<br />

gut ausgeprägter Mechanismus für den<br />

souveränen Umgang mit den Herausforderungen<br />

des Alltags, für eine gelingende<br />

Selbstregulation, ein starkes seelisches<br />

Immunsystem. Dieses Ziel erreichen<br />

wir in drei Schritten.<br />

Wir können unsere Resilienz<br />

trainieren – in drei einfachen<br />

Schritten<br />

Der erste Schritt besteht in der Selbstwahrnehmung.<br />

Wir müssen wieder<br />

lernen, in uns hineinzuspüren, wahrzunehmen,<br />

wahrnehmen zu wollen, wie es<br />

uns geht. Fühle ich mich unter Druck,<br />

erschöpft, belastet mich etwas, habe ich<br />

negative Gedanken, Ängste, vielleicht<br />

sogar körperliche Symptome? In meiner<br />

Coachingpraxis fällt mir immer wieder<br />

auf, dass viele von uns ihr Handy besser<br />

behandeln als sich selbst. Ist der Akku<br />

beim Handy auf 15 Prozent runter,<br />

suchen wir schnell die nächste Steckdose.<br />

Ist unser eigener Akku unten, drücken<br />

wir die Erschöpfung oder negative<br />

Gefühle im Alltag einfach weg, trinken<br />

schnell einen Kaffee, machen weiter.<br />

Spüren wir im ersten Schritt unserem<br />

Zustand nach, hilft im zweiten Schritt der<br />

Verstand weiter, und zwar mit Selbstreflexion.<br />

Das heisst, das eigene Denken,<br />

Fühlen und Handeln zu analysieren:<br />

Warum fühle ich mich, wie ich mich<br />

fühle, was sind die Ursachen für meinen<br />

Zustand? Beispielsweise bemerkt ein<br />

Mensch, dass ihn die Arbeit enorm stresst<br />

bis hin zu negativen Gefühlen, verbun-<br />

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gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 7


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den mit körperlichen Symptomen wie<br />

Verspannungen oder Magenproblemen.<br />

Die entscheidende Frage ist hier, woher<br />

dieses Gefühl der Belastung kommt: Habe<br />

ich einfach zu viel zu tun oder sind die<br />

Anforderungen zu komplex? Je nachdem,<br />

was zutrifft, hole ich mir Unterstützung<br />

oder kommuniziere, dass ich den vereinbarten<br />

Termin nicht einhalten kann. Eine<br />

andere mögliche Erkenntnis kann sein,<br />

dass ich mir mal wieder zu viel Stress<br />

mache, indem ich immer nur den wachsenden<br />

Berg an Arbeit vor mir sehe,<br />

obwohl ich schon unzählige Male die<br />

Erfahrung gemacht habe, dass ich es am<br />

Ende doch schaffe. Dann ginge es darum<br />

zu lernen, gelassener mit solchen Herausforderungen<br />

umzugehen. Und damit<br />

wären wir schon bei Schritt drei, der<br />

eingangs erwähnten Selbstregulation.<br />

Unter Selbstregulation oder Resilienz ist<br />

die Fähigkeit zu verstehen, selbständig<br />

das Ausmass negativer und unangenehmer<br />

Gefühle so zu reduzieren, dass es mir<br />

wieder gelingt, Zugang zu meinen eigenen<br />

Ressourcen, zu meinen eigenen<br />

inneren Kraftquellen zu finden, wieder<br />

ganz bei mir zu sein. Dass ich mich<br />

wieder als Kapitänin oder Kapitän am<br />

Steuerrad meines Lebensschiffes erlebe<br />

und nicht mehr nur als gehetzter Hamster<br />

im Hamsterrad. Dazu brauchen wir<br />

eine mit breit gefächerten Kompetenzen<br />

gut ausgestattete Werkzeugkiste, die uns<br />

hilft, auch Schwierigkeiten, Misserfolge,<br />

Schicksalsschläge zu verarbeiten. Und<br />

selbst wieder handlungsfähig zu werden,<br />

anstatt in der Ohnmacht oder einer<br />

Opferhaltung zu verharren.<br />

Die Rolle des Körpers<br />

für ein positives Gefühlsleben<br />

Die Zusammenstellung an für die Selbstregulation<br />

wirksamen Werkzeugen ist<br />

individuell. Deshalb muss ich mir erst<br />

einmal überlegen, wie ich funktioniere:<br />

Was tut mir gut und bringt mich wieder<br />

mit mir in Verbindung? Hier hat die<br />

neuere Forschung gezeigt, dass ein Selbstmanagement<br />

direkt über den Körper eine<br />

höchst wirksame Massnahme ist. Wir<br />

wissen, dass sich jedes Stresserleben auch<br />

körperlich auswirkt und zu einer körperlich<br />

wahrnehmbaren Stresssymptomatik<br />

führen kann. Doch ich kann auch über<br />

den Körper rückwirken auf das seelische<br />

System. Eine Erkenntnis, die sich mit der<br />

Alltagserfahrung vieler Menschen deckt.<br />

Mir geht es nicht gut, ich bin belastet,<br />

betrübt, gestresst. Wenn ich mich dann<br />

zum Joggen aufraffe oder in die Yogastunde<br />

oder mit dem Hund rausgehe, dann<br />

fühle ich mich leichter, befreit, mir geht<br />

es sofort besser.<br />

Aber nicht immer haben wir die Zeit,<br />

eine Runde zu joggen oder einfach unseren<br />

Arbeitsplatz zu verlassen. Für diesen<br />

Fall gibt es eine ganz einfache Methode,<br />

direkt aufs eigene Wohlbefinden zuzugreifen.<br />

Probieren Sie doch einmal<br />

Folgendes aus: Setzen Sie sich auf einen<br />

Stuhl, richten Sie sich ein paar Mal auf<br />

und lassen sich wieder zusammensinken,<br />

bis sie eine angenehme Körperposition<br />

gefunden haben, die sich gut anfühlt.<br />

Platzieren Sie die Fersen unterhalb Ihrer<br />

Knie, die Beine sind entspannt. Atmen<br />

Sie tief in den Bauch, lassen Sie die<br />

Schultern locker, zaubern Sie sich ein<br />

8 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


esilienz<br />

zur person<br />

Lächeln auf die Lippen. Und jetzt versuchen<br />

Sie einmal, sich so richtig miserabel<br />

zu fühlen, gestresst, pessimistisch, völlig<br />

erschöpft. Sie werden merken, Sie können<br />

diese Gefühle nicht erzeugen, sie<br />

passen nicht zu Ihrer Körperhaltung.<br />

Diese Tatsache können Sie für Ihre Selbstregulation<br />

nutzen, nach jedem schwierigen<br />

Telefonat, in jedem Stau und jeder<br />

Stresssituation. Zwar kann ich so die<br />

Situation selbst nicht verändern. Aber ich<br />

kann direkt über den Körper verändern,<br />

wie ich mich in dieser Situation fühle.<br />

Das funktioniert, weil unser Verstand<br />

seine Aufmerksamkeit nicht teilen kann.<br />

Das können wir uns hier zunutze<br />

machen. Ich kann nicht aufmerksam<br />

ein positives Körpergefühl wahrnehmen<br />

und gleichzeitig Angstgefühle vor der<br />

bevorstehenden Prüfung erzeugen.<br />

Eine weitere Möglichkeit, gut durch eine<br />

schwierige Situation zu kommen: die<br />

Hilfe eines vertrauten Menschen suchen,<br />

von dem wir wissen, dass er uns in positiver<br />

Weise unterstützt, uns wohlwollend,<br />

aufmerksam und mit offenem Ohr<br />

zuhört. Es gibt immer wieder Situationen,<br />

in denen uns die eigene Selbstregulation<br />

nicht gelingt, wir aus eigener Kraft<br />

nicht aus der Negativität herauskommen.<br />

Da hilft uns eine unvoreingenommene<br />

Unterstützung, sei es im privaten Umfeld,<br />

im Rahmen einer Therapie oder eines<br />

Coachings.<br />

Gute Beziehungen spielen für die<br />

Lebensqualität eine grosse Rolle. Und<br />

manchmal hilft schon das Gespräch<br />

mit einer vertrauten Person, um wieder<br />

Licht am Ende des Tunnels zu sehen.<br />

Foto: MariaEugenia / stock.adobe.com<br />

Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion,<br />

Selbstregulation – nehmen Sie sich jeden<br />

Tag ein wenig Zeit, sich diesen drei<br />

Schritten zu widmen, um Ihre Resilienzfähigkeit<br />

zu stärken. Wie in jedem Training,<br />

macht auch hier die regelmässige<br />

Übung die Meisterin oder den Meister.<br />

Seien Sie bei der Frage, wie es Ihnen geht,<br />

wie es um den Ladezustand Ihrer Batterie<br />

bestellt ist, ehrlich zu sich selbst. Denn<br />

nur dann gelingt es Ihnen, dafür zu<br />

sorgen, dass es Ihnen besser geht, sich<br />

Ihre persönliche Resilienz-Werkzeugkiste<br />

jeden Tag weiter füllt. Und die Antwort<br />

auf die Frage nach dem eigenen Befinden<br />

fällt unter Umständen immer wieder<br />

anders aus. Je nach Tagesform, je<br />

nachdem, welche innere Haltung ich<br />

habe und wie dünnhäutig oder müde ich<br />

bin, vermag ich mehr oder weniger zu<br />

leisten, mehr oder weniger an Belastung<br />

zu vertragen.<br />

Warum Selbstfürsorge häufig<br />

mit einem «Nein» beginnt<br />

Und ich möchte Sie ermuntern, dann<br />

auch die entsprechenden Massnahmen<br />

zu treffen. Wenn Sie beispielsweise keine<br />

Energie mehr für negative Nachrichten<br />

haben – sei es von Freunden, der Familie<br />

oder die aktuellen vielfältigen Krisen<br />

betreffend –, dann gönnen Sie sich eine<br />

Abstinenz von den Quellen der «bad<br />

news», den Online- und Print-Medien,<br />

TV, Radio, Social Media. Es ist völlig<br />

in Ordnung, sich dem für einen gewissen<br />

Zeitraum zu entziehen, nicht zur Verfügung<br />

zu stehen oder erreichbar zu sein.<br />

Unter Umständen stellen Sie fest, dass<br />

Ihnen das lange abgemachte Treffen mit<br />

Freund, Freundin oder der Familie in<br />

Ihrer aktuellen Verfassung nicht guttut.<br />

In so einer Situation dürfen und müssen<br />

wir unsere Selbstfürsorge wahrnehmen<br />

und können mit gutem Gewissen absagen,<br />

gerne auch mit einer netten Ausrede.<br />

Denn gutes Selbstmanagement bedeutet<br />

nicht, dass wir andere brüskieren, und<br />

eine kleine Notlüge kann dabei wunderbar<br />

aus der Patsche helfen. Manchmal<br />

ist es aber das einfachste, ehrlich zu sein:<br />

«Mir ist heute einfach nicht danach,<br />

es geht mir grad nicht so gut, ich gönne<br />

mir jetzt einen Moment Ruhe.»<br />

CAROLINE THEISS WOLFSBERGER<br />

Trainerin und Beraterin für Persönlichkeitsentwicklung<br />

und Selbstmanagement.<br />

www.theiss-training.ch<br />

Foto: zVg<br />

Das ist übrigens auch Grund genug,<br />

gewisse schwere Themen, die man mit<br />

sich selbst oder einem anderen Menschen<br />

hat, einfach mal aufzuschieben. Nicht<br />

alles muss immer diskutiert werden,<br />

nicht alles muss immer sofort bearbeitet<br />

werden, manches erledigt sich oft auch<br />

von selbst. Von daher ist es wunderbar in<br />

Ordnung, sich einmal zurückzuziehen,<br />

Belastendes auszublenden, durchzuatmen,<br />

zur Ruhe zu kommen, um die Frage<br />

«Wie geht es mir heute?» beim nächsten<br />

Mal mit einem schlichten «Gut.»<br />

beantworten zu können. gesundsitzen<br />

Direkt zu<br />

Caroline Theiss<br />

im Web:<br />

SO SCHÄRFEN SIE IHREN<br />

BLICK FÜR POSITIVES<br />

take away<br />

Wird Ihnen die Negativität um Sie herum<br />

manchmal einfach zu viel, haben Sie<br />

den Eindruck, dass es nur noch schlechte<br />

Nachrichten gibt und in Ihrem Leben<br />

schon lange nichts Gutes oder Schönes<br />

mehr passiert?<br />

Dann hätte ich eine einfache, kleine Übung<br />

für Sie. Stecken Sie sich mal morgens<br />

eine Handvoll Bohnen oder Kichererbsen<br />

in die linke Hosen- oder Jackentasche. Und<br />

jedes Mal, wenn Ihnen etwas Freude macht,<br />

stecken Sie eine der Hülsenfrüchte in<br />

die rechte Tasche. Vogelgezwitscher, das<br />

Lachen eines oder Ihres Kindes, ein besonders<br />

guter Espresso, ein anerkennendes<br />

Nicken eines Berufskollegen, die Lieferung<br />

eines Buches, auf das Sie lange gewartet<br />

haben – bei jedem positiven Erlebnis, ob<br />

klein oder gross, für jeden schönen Moment<br />

wandert eine Erbse oder Bohne in die<br />

andere Tasche.<br />

Ziehen Sie am Abend dann einmal Bilanz,<br />

Sie werden staunen, wie gut gefüllt Ihre<br />

rechte Tasche ist. Und mit jedem Tag wird<br />

Ihre Aufmerksamkeit für das Positive, das<br />

Ihnen im Alltag begegnet, grösser. Wenn<br />

Sie mit der Erinnerung daran ins Bett<br />

gehen, wird Ihnen die eine Sache, die an<br />

diesem Tag schief gegangen ist, nicht mehr<br />

den Schlaf rauben können. Versprochen.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 9


Ernährung<br />

Fitness-Food<br />

für starke Nerven<br />

Auch Resilienz geht durch den Magen. Denn inwieweit wir schwierige Zeiten nervlich<br />

gut überstehen, hängt nicht zuletzt davon ab, was wir essen. Ernährungsberaterin<br />

Farnaz Ghaffari erklärt, welche Nahrungsmittel Geist und Gemüt stärken.<br />

Nervenkrise? Was hilft – und was nicht<br />

Ganz generell gilt, dass unsere Ernährung nicht<br />

nur unsere Figur beeinflusst, sondern auch unsere<br />

Energie, Konzentration, Belastbarkeit und Widerstandskraft.<br />

Die optimale «Nervennahrung» besteht<br />

aus einer abwechslungsreichen und ausgewogenen<br />

Ernährung, die unseren Organismus mit hochwertigem<br />

Eiweiss, komplexen Kohlenhydraten, gesunden<br />

Fetten sowie wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen<br />

und Spurenelementen versorgt.<br />

Hilft in<br />

den Schlaf:<br />

Ein Tee<br />

aus Melisse.<br />

Foto: Scisetti Alfio /<br />

stock.adobe.com<br />

Aber gerade in Zeiten, in denen wir gestresst sind,<br />

es uns seelisch nicht gut geht, essen wir häufig das<br />

Falsche, um uns zu trösten oder zu belohnen. Dazu<br />

verführt uns Cortisol, ein Hormon, das der Körper<br />

bei Dauerstress ausschüttet und für einen gesteigerten<br />

Appetit auf Süsses und Fettiges sorgt. Das<br />

wiederum stimuliert die Einlagerung von Bauchfett,<br />

was weder gesund noch stimmungsaufhellend ist.<br />

Eine richtige Ernährung durchbricht diesen<br />

Teufelskreis, indem sie unsere «Stressabwehr»<br />

fördert und cortisolgesteuerten Appetit mit gesunden<br />

Süssigkeiten stillt.<br />

Nervennahrung: Man nehme …<br />

Auf den Speiseplan für die geistige und körperliche<br />

Fitness gehören viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte,<br />

Fisch, Nüsse und gesunde Öle. Dieser Mix verbessert<br />

übrigens ganz nebenbei auch den Schutz vor<br />

Entzündungen.<br />

10 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Was die Nerven brauchen<br />

und wo es drin ist<br />

Werden wir konkret, mit einer Liste der Nährstoffe –<br />

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente –,<br />

die unsere körperliche, geistige und emotionale<br />

Verfassung stärken und in welchen Nahrungsmitteln<br />

sie enthalten sind.<br />

In belastenden<br />

Zeiten hilft die<br />

richtige Ernährung,<br />

mental bei Kräften<br />

zu bleiben.<br />

Foto: monticellllo /<br />

stock.adobe.com<br />

Die Avocado – Quelle für Kalium und Magnesium.<br />

Foto: Evgenija / stock.adobe.com<br />

Nicht zu unterschätzen für Wohlbefinden und<br />

geistige Leistungsfähigkeit ist die Flüssigkeitszufuhr.<br />

Dazu zwei einfache Regeln: Das Richtige<br />

trinken (keine Süssgetränke, kein Alkohol) und das<br />

regelmässig. Warten Sie nicht, bis sich ein Durstgefühl<br />

einstellt, denn dann schwächeln Konzentration<br />

und kognitive Leistungsfähigkeit bereits. Am besten<br />

platzieren Sie eine Flasche oder einen Krug mit<br />

Ihrem Getränk unübersehbar und in greifbarer<br />

Nähe. So klappt das mit dem regelmässigen Trinken<br />

ganz von selbst.<br />

Das Gehirn ist der grösste Energiefresser unseres<br />

Körpers. Dieses Organ macht zwar nur rund<br />

zwei Prozent unseres Körpergewichts aus, verbraucht<br />

aber etwa 20 Prozent unserer Energie, und<br />

das auch in völliger Ruhe. Den Treibstoff holt sich<br />

unser Denkapparat aus dem Kohlenhydrat Glukose.<br />

Für die Konzentrations- und Denkleistung sowie<br />

eine hohe Motivation benötigt das Hirn Eiweissstoffe,<br />

die es in Botenstoffe wie Serotonin und<br />

Dopamin umwandelt. Während Dopamin die<br />

Leistungsfähigkeit steigert, sorgt das «Glückshormon»<br />

Serotonin für gute Stimmung und beruhigt.<br />

> Vitamin D ist an der Produktion des «Glückshormons»<br />

Serotonin beteiligt und u.a. in Lachs,<br />

Thunfisch, Eiern und Pilzen enthalten. Der<br />

grösste Teil des Tagesbedarfs wird aber über die<br />

Einwirkung der Sonnenstrahlen auf unsere Haut<br />

produziert. Eine Behandlung mit Vitamin D<br />

kann Patienten mit saisonaler Depression helfen.<br />

> Vitamin C wirkt antioxidativ und wird für<br />

die Herstellung der Neurotransmitter Serotonin,<br />

Dopamin und Norepinephrine benötigt. Früchte<br />

wie Kiwi und Zitrusfrüchte sowie Gemüse<br />

wie Paprika, Tomaten, Brokkoli sind reichhaltige<br />

Quellen des Vitamins.<br />

> B-Vitamine braucht unser Organismus für die<br />

Umwandlung von Fett, Kohlenhydraten und<br />

Eiweiss in Energie. Aber auch für die psychische<br />

Gesundheit und ein starkes Nervensystem sind<br />

sie wichtig. B-Vitamine kommen u. a. in Vollkorngetreide,<br />

Linsen, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch<br />

und Milch vor.<br />

> Vitamin B12 hilft, unsere Nervenzellen gesund<br />

zu erhalten, unser Immunsystem zu stärken,<br />

es unterstützt die Produktion von Melatonin und<br />

ist an der Steuerung des Schlaf-/Wach-Rhythmus<br />

beteiligt. Müdigkeit, Nervosität, Kurzatmigkeit<br />

und Kribbeln in Fingern und Zehen sind<br />

Anzeichen eines Mangels. Dieses B-Vitamin ist<br />

ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln wie<br />

Fleisch, Fisch, Poulet, Eiern und Milchprodukten<br />

enthalten.<br />

> Eisen transportiert den Sauerstoff und ist<br />

Bestandteil vieler Enzyme. Ein Mangel führt<br />

zur Müdigkeit, Erschöpfung und zur Minderung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit. Gute Quellen<br />

sind Fleisch, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen,<br />

grünes Gemüse und Vollkornprodukte.<br />

> Zink reguliert die Stoffwechselprozesse und stärkt<br />

das Immunsystem. Hauptquellen sind Fleisch,<br />

Käse, Kerne und Samen.<br />

> Magnesium aktiviert zahlreiche Enzyme,<br />

die für den Energiestoffwechsel wichtig sind.<br />

Eine ausreichende Versorgung beugt Erschöpfung<br />

und Müdigkeit vor, gute Quellen sind Nüsse,<br />

Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und grünes<br />

Gemüse.<br />

Haferflocken stärken die Konzentrationsfähigkeit. Foto: Timmary / stock.adobe.com<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 11


Ernährung<br />

zur person<br />

Das Richtige für den Energiekick<br />

Haben Sie in der Aufzählung nur wenig gefunden,<br />

das in Ihrer täglichen Ernährung vorkommt? Dann<br />

nutzen Sie die Chance, mit der blossen Ergänzung<br />

oder einer am besten fachlich begleiteten, kompletten<br />

Umstellung Ihres Speiseplans viel für Ihre<br />

Gesundheit und Leistungsfähigkeit tun zu können<br />

und für nervliche Herausforderungen gut gewappnet<br />

zu sein.<br />

In manchen Situationen geht es aber einfach um<br />

einen schnell und anhaltend wirksamen Energiekick.<br />

Die schlechte Idee: dafür immer wieder<br />

zu Softdrinks, Kuchen, Süssigkeiten, Produkten auf<br />

Weissmehlbasis oder Fertiggerichten zu greifen.<br />

Denn die hierin enthaltenen einfachen Kohlenhydrate<br />

erhöhen den Blutzuckerspiegel schlagartig.<br />

Auf Dauer kann das zur Insulinresistenz führen.<br />

Eine Stoffwechselstörung, die im Gehirn auch die<br />

Aufnahme der für dessen Funktion so wichtigen<br />

Glukose verringert. Mit dem Ergebnis, dass wir uns<br />

schlechter statt besser konzentrieren können,<br />

und dass unsere Gedächtnisleistung schwächelt.<br />

Was der Organismus für die schnelle, aber auch<br />

anhaltende Stärkung unserer Konzentrationsfähigkeit<br />

benötigt? Komplexe Kohlenhydrate wie sie<br />

u. a. in Haferflocken, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten,<br />

Kartoffeln oder Teigwaren enthalten sind.<br />

Im entscheidenden Unterschied zu den einfachen<br />

Kohlenhydraten liefert die komplexe Variante die<br />

Glukose im Verbund mit Ballaststoffen. Die wiederum<br />

verzögern die Aufnahme der Glukose ins Blut,<br />

der Blutzuckerspiegel steigt nur<br />

langsam an, wir bleiben<br />

länger und besser konzentriert.<br />

FARNAZ GHAFFARI<br />

Ernährungswissenschaftlerin,<br />

Dipl. Oecotrophologin,<br />

Ernährungsberaterin SRD, SVDE<br />

Beraterin für klassische und onkologische<br />

Ernährung bei Jivita, dem Zentrum<br />

für Integrative Medizin, Zürich<br />

jivita.ch<br />

Foto: zVg<br />

Entsprechend könnte die Einkaufsliste für die<br />

gesunde, effektive Nervennahrung beispielsweise<br />

so aussehen:<br />

> Nüsse gehören mit ihrem hohen Anteil an<br />

B-Vitaminen, Magnesium und Kalium zu den<br />

Klassikern der Nervennahrung.<br />

> Bananen wirken dank Vitamin B6 und einem<br />

hohen Anteil an Tryptophan schnell gegen kleine<br />

Krisen und Erschöpfungszustände.<br />

> Spinat und grünes Blattgemüse sind reich an<br />

Magnesium, Vitamin B6, Kalium und Calcium.<br />

> Haferflocken enthalten komplexe Kohlenhydrate<br />

und Vitamin B1.<br />

> Hülsenfrüchte sind reich an komplexen<br />

Kohlenhydraten, Vitamin B1 und Magnesium.<br />

> Avocado versorgen den Organismus grosszügig<br />

mit B-Vitaminen, Magnesium und Kalium.<br />

> Kakao enthält gesundheitsfördernde sekundäre<br />

Pflanzenstoffe – je dunkler die Schokolade,<br />

desto mehr davon.<br />

> Rapsöl, Walnussöl und Leinöl gehören zu den<br />

Omega-3-haltigen Ölen, die unsere geistige<br />

Leistungsfähigkeit fördern und antientzündlich<br />

wirken.<br />

> Melisse wirkt z. B. als Tee bei Einschlafstörungen,<br />

Angst- und Erschöpfungszuständen, sie hilft<br />

beim «Herunterfahren» und fördert die Konzentration.<br />

buchtipps<br />

Prof. Jürgen Vormann<br />

Dr. Food für Seele, Gehirn & Nerven<br />

Prof. Undine Lang<br />

Resilienz – Ressourcen stärken,<br />

psychisches Wohlbefinden steigern<br />

Gut für die<br />

Denkleistung:<br />

Rapsöl.<br />

Foto: Marla /<br />

stock.adobe.com<br />

Auch das «Wie» ist wichtig<br />

In unserer heutigen Welt muss alles schnell gehen<br />

und oft essen wir im Stehen oder vor dem Fernseher<br />

oder schreiben nebenbei noch E-Mails. Wie und wo<br />

wir essen, hat aber einen grossen Einfluss auf unsere<br />

Verdauung und den Zustand unseres Nervensystems.<br />

So können wir zum Beispiel Stress reduzieren,<br />

indem wir das, was wir essen, mit all unseren Sinnen<br />

bewusst wahrnehmen. Sich auf das «Hier und Jetzt»<br />

zu konzentrieren, sich die Zeit nehmen und achtsam<br />

essen, das trägt nicht nur zur Sättigung bei, sondern<br />

auch zum Genuss. Er ist eine wichtige Zutat in<br />

der Nervennahrung und verstärkt den Schutz vor<br />

chronischem Stress und Burn-out.<br />

12 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


GANZHEITLICHE TIPPS FÜR STARKE NERVEN<br />

take away<br />

Dass wir uns die stressigen Zeiten mit Belohnungen<br />

erträglicher machen wollen, ist verständlich. Auch<br />

hier spielt aber das «Wie» eine Rolle. Der schnelle<br />

Griff zu Süssem resultiert in einem äusserst<br />

kurzlebigen Belohnungsgefühl und ist auf Dauer<br />

ungesund. Sich hingegen gesünder zu ernähren,<br />

achtsamer zu essen und bewusster zu geniessen, hat<br />

einen nachhaltig positiven Effekt auf unser Wohlbefinden<br />

– und damit auch Belohnungscharakter.<br />

Mit guten Bakterien<br />

gegen den Stress<br />

In dem Mass, wie der Darm von der Endstation der<br />

Verdauung zum Zentralorgan des Immunsystems<br />

aufgestiegen ist, haben die sogenannt «guten»<br />

Darmbakterien Karriere gemacht. Man weiss heute,<br />

dass sie an zahlreichen Prozessen wie z. B. dem<br />

Nährstoffwechsel und der Entwicklung des Immunsystems<br />

beteiligt sind. Und sie helfen uns bei der<br />

Stressabwehr, indem sie sowohl wichtige Botenstoffe<br />

wie Serotonin und Dopamin als auch kurzkettige<br />

Fettsäuren wie Buttersäure und Propionsäure<br />

produzieren. Diese Produkte gelangen über die<br />

Blutbahn ins Gehirn, regeln unseren Appetit und<br />

schützen unseren Körper vor Entzündungen und<br />

Infektionen.<br />

Meditation<br />

Viele wissenschaftliche Studien<br />

haben gezeigt, dass regelmässige<br />

Meditation Stress reduziert, die Konzentration<br />

verbessert, das Immunsystem<br />

stärkt und<br />

zu einer verbesserten<br />

Schlafqualität führt.<br />

jivita.ch/silentium<br />

Yoga Nidra<br />

Eine Tiefenentspannung für Körper,<br />

Geist und Seele. Das regelmässige<br />

Praktizieren führt zur Entspannung<br />

der körperlichen,<br />

mentalen und emotionalen<br />

Ebene.<br />

jivita.ch<br />

Viele Studien haben gezeigt, dass die Ernährung<br />

via Darm-Hirn-Achse einen wesentlichen Einfluss<br />

auf das Wohlbefinden, insbesondere Angst, depressive<br />

Verstimmungen und Entzündungsaktivitäten<br />

im Körper hat. Es lohnt sich also, diese guten<br />

Bakterien mit einer abwechslungsreichen Ernährung<br />

zu fördern, die arm an Zucker und reich an<br />

Ballaststoffen ist. Zusätzlich können wir die<br />

Funktion unseres Darms mit der Einnahme von<br />

Probiotika unterstützen, das sind Zubereitungen, die<br />

lebensfähige Mikroorganismen enthalten, zum<br />

Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen. Klinische<br />

Studien haben erwiesen, dass wir damit das Auftreten<br />

depressiver Symptome sowie von Angst und<br />

Aggressionen deutlich reduzieren können.<br />

Fazit: Noch mehr als in ruhigen Zeiten gilt in<br />

herausfordernden, belastenden Phasen «Du bist, was<br />

du isst». Dahinter steckt eine gute Nachricht: Wir<br />

haben es mithilfe ein paar weniger Regeln für eine<br />

bedarfsgerecht gestaltete Ernährung selbst in der<br />

Hand, dass wir die Herausforderungen mit Leib und<br />

Seele gut überstehen. gesundsitzen<br />

Aromatherapie<br />

Ist die Behandlung mit ätherischen<br />

Ölen, zum Beispiel als Wickel oder<br />

Kompresse, Inhalation, Raumbeduftung<br />

oder integriert in eine Massage.<br />

Die hochpotenten Pflanzeninhaltsstoffe<br />

werden als Düfte eingeatmet<br />

und können über das Gehirn die<br />

Körperfunktionen beeinflussen.<br />

Eine Aromatherapie kann auf vier<br />

Ebenen wirken: der körperlichen,<br />

der seelischen,<br />

der mentalen und<br />

der spirituellen.<br />

jivita.ch<br />

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S448/S449 Julien S114/S115 Hulk S108/S109 Herkules<br />

Gemütlicher Clubsessel<br />

So hektisch der Tag auch gewesen sein<br />

mag – der Sessel Julien ist ein Fels in<br />

der Brandung und Ihr ganz persönlicher<br />

Ruhepol. Ob als Design-Objekt im Wohnbereich,<br />

als Ergänzung zu Ihrer Sofalandschaft<br />

oder als Loungesessel – das<br />

Motto lautet: reinsetzen, abschalten und<br />

geniessen. Auf Wunsch auch mit Wippfunktion<br />

und Ziernähten.<br />

Der Chef unter den Sesseln<br />

Hulk prahlt zwar mit kraftvollen Linien<br />

und modernem Design, doch überzeugt<br />

er vor allem durch das meisterhaft komfortable<br />

Sitzerlebnis. Egal ob manuelle<br />

oder elektrische Steuerung – dieser Sessel<br />

setzt in jeder gewünschten Position<br />

auf spielend leichte Bedienung und<br />

optimale Entspannung bei zeitlosem<br />

und edlem Design.<br />

Füsse hoch<br />

Diesen Sessel muss man lieben. Herkules<br />

kombiniert klassisches Design mit<br />

höchstem Komfort. Lassen Sie Ihre Seele<br />

baumeln und verbringen Sie gemütlich<br />

entspannte Stunden im Sessel Herkules.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 13


egegnung<br />

Foto: FCZ<br />

«Wir sind natürlich<br />

noch nicht, wo<br />

wir gerne wären.»<br />

Aber punkto Anerkennung und Popularität des Frauenfussballs hat sich für<br />

die Nationalspielerin und Aussenverteidigerin des FC Zürich durchaus etwas getan.<br />

Weitere Impulse erhofft sie sich von der Europameisterschaft, die 2025 in der<br />

Schweiz stattfindet. Luft nach oben sieht sie allerdings auch in anderer Hinsicht.<br />

gesundsitzen: Nadine Riesen, lassen Sie uns<br />

zu Beginn eben eine sprachliche Frage klären.<br />

Die ehemalige deutsche Nationalgoalie Almuth<br />

Schult hat letztes Jahr die grossen Fussball-<br />

Verbände aufgefordert, nicht mehr von «Frauenfussball»<br />

zu sprechen. Die offizielle Unterscheidung<br />

zwischen Fussball und Frauenfussball<br />

sei eine Abwertung. Stört Sie der Begriff<br />

«Frauenfussball»?<br />

Nadine Riesen: Nein, der Begriff stört mich nicht.<br />

Für mich persönlich bedeutet «Frauenfussball»<br />

lediglich, dass hier Frauen auf dem Platz stehen.<br />

Aber ich verstehe, was sie meint. Tatsächlich wird<br />

unser Spiel immer noch gern mit dem der Männer<br />

verglichen. Und da schneiden wir in Sachen<br />

körperlicher Stärke und Athletik schon genetisch<br />

bedingt nicht gleich ab. Aber der Frauenfussball<br />

hat sich in Sachen Technik bereits enorm weiterentwickelt.<br />

Zwar können wir das athletische Niveau<br />

der Männer niemals erreichen, aber unser Spiel ist<br />

sehr viel kämpferischer und schneller geworden.<br />

Das Interesse am Frauenfussball ist deutlich<br />

gestiegen. Holen die Frauen beispielsweise auch<br />

in Sachen Medienpräsenz und Gehalt gleichauf?<br />

So weit sind wir noch nicht wirklich. Aber es hat<br />

sich schon vieles geändert. Es kommen mehr Zuschauer<br />

zu unseren Spielen – beim Cupfinal meiner<br />

Mannschaft, den FC Zürich Frauen, gegen die Grashoppers<br />

2022 waren es 8000. Und internationale<br />

Wettbewerbe wie die WM sorgen natürlich auch für<br />

Aufmerksamkeit. Frauenfussball ist aber auch sonst<br />

in den Medien inzwischen viel präsenter, sei es<br />

mit Spielberichten, Interviews oder aktuellen News.<br />

Dafür sorgt nicht zuletzt die zunehmende Zahl<br />

an Sportjournalistinnen und weiblichen Fussball-<br />

Kommentatoren.<br />

Wie zum Beispiel Ihre ehemalige Teamkollegin,<br />

die Ex-Nati-Spielerin Rahel Rinast, die heute als<br />

Fussball-Expertin und Kommentatorin im<br />

Fernsehen arbeitet.<br />

Ja genau. Aber wir sind natürlich trotzdem noch<br />

nicht, wo wir gerne wären. Zum Beispiel in Lohnfragen,<br />

das geht verständlicherweise auch nicht alles<br />

von 0 auf 100. Aber es tut sich etwas, das ist wichtig.<br />

Dass wir insgesamt präsenter sind, zeigt sich auch<br />

daran, dass Mädchen, die gerade mit dem Fussball<br />

beginnen, jetzt mehrheitlich Spielerinnen als ihre<br />

Vorbilder nennen, keine Spieler, was schön ist.<br />

Es ist auch schon vorgekommen, dass wir ausserhalb<br />

der Stadien erkannt werden, was noch ein wenig<br />

ungewohnt ist, mich aber sehr freut.<br />

Und das passiert Ihnen vermutlich häufiger, Sie<br />

arbeiten für Ihr Auskommen noch zu 30 Prozent<br />

als Kinderbetreuerin. Ist es Ihr Karriereziel,<br />

Vollprofi zu werden?<br />

Bei einem guten Verein, der mir auch entspricht,<br />

und vorausgesetzt, ich kann davon leben, dann<br />

würde ich nicht nein sagen.<br />

14 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 15


egegnung<br />

Sie sind bei Ihrem aktuellen Verein, dem<br />

FC Zürich, sehr glücklich, haben mit Ihrem Club<br />

<strong>2023</strong> erneut den Titel geholt. Gibt es ausserdem<br />

noch einen Traumclub, bei dem Sie sich ein<br />

Dasein als Vollprofi vorstellen können?<br />

Ganz grundsätzlich finde ich den Fussball, der in<br />

der englischen Liga gespielt wird, sehr attraktiv. Und<br />

auch das dortige Klima gefällt mir sehr, ich spiele<br />

nicht so wahnsinnig gern in der Hitze und mag es,<br />

im Regen zu spielen.<br />

Man hat den Eindruck, dass England auch<br />

eines der Länder ist, in denen Frauen und<br />

Männer im Fussball annähernd gleichauf sind,<br />

was die Beliebtheit und das Image betrifft.<br />

Vermutlich liegt das auch daran, dass grosse finanzstarke<br />

Clubs wie Manchester City, der zu den reichsten<br />

der Welt zählt, aber auch Barcelona oder Paris<br />

Saint-Germain mehr Geld für die frühe Förderung<br />

von jungen Talenten zur Verfügung haben. Und<br />

davon profitieren dann eben auch die Mädchen.<br />

In der Schweiz ist es noch mehrheitlich so, dass die<br />

Förderung weiblicher Spieler tendenziell später<br />

einsetzt als die der Jungen.<br />

Sie haben mit sechs Jahren begonnen,<br />

in einem Verein zu spielen, dem FC Bühler<br />

in Appenzell Ausserrhoden. Wie kam es<br />

zu dieser frühen Entscheidung?<br />

Ich hatte drei ältere Schwestern, von denen eine<br />

Fussball spielte, und wir hatten eine Wiese vor<br />

dem Haus, auf der wir nach Lust und Laune spielen<br />

konnten und mächtig Spass am Spiel hatten.<br />

Zwischendurch habe ich zwar einmal ausprobiert,<br />

ob rhythmische Gymnastik vielleicht etwas für<br />

mich wäre. Aber der Versuch war von sehr kurzer<br />

Dauer.<br />

Wie schon erwähnt, spielen Sie heute bei den<br />

FC Zürich Frauen in der ersten Liga, wohnen<br />

aber in Bern. Das bedeutet, dass Sie für jedes der<br />

insgesamt vier wöchentlichen Abendtrainings<br />

etwa 4 Stunden mit dem Zug pendeln müssen.<br />

Warum nehmen Sie das auf sich?<br />

Weil der FC Zürich ein sehr, sehr guter Verein ist und<br />

wir eine Mannschaft sind, bei der alles stimmt, die<br />

Motivation der einzelnen Spielerinnen, der Team-<br />

Spirit, das spielerische Niveau. Wir haben eine gute<br />

Mischung an Persönlichkeiten im Team, an erfahrenen<br />

und Nachwuchsspielerinnen, wir harmonieren<br />

sehr gut miteinander. Und jede von uns stellt an<br />

sich selbst den Anspruch, für unseren Club in jedem<br />

Spiel die beste Leistung zu bringen.<br />

Und die Zugfahrten kann ich ausserdem nutzen,<br />

um Musik zu hören, zu lesen, zu entspannen, mich<br />

schon mal mental auf das Training einzustimmen.<br />

16 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Eine gute<br />

Mischung an<br />

Persönlichkeiten:<br />

Die FC Zürich<br />

Frauen nach dem<br />

Sieg im Cupfinal<br />

2022 gegen<br />

das Team der<br />

Grashopper.<br />

Foto: FCZ<br />

Worin sehen Sie Ihre Stärken als Spielerin?<br />

Also, meine grosse Stärke liegt sicher in meiner<br />

Schnelligkeit. Weniger in der Technik beim Spiel<br />

auf engem Raum, da ist noch Luft nach oben. Aber<br />

ich bin auch keine Zentralspielerin, deshalb liegt<br />

mein Trainingsschwerpunkt in erster Linie auf<br />

dem Ausbau meiner Sprintleistung, darauf, noch<br />

schneller zu werden, indem ich meine Lauftechnik<br />

weiter verbessere.<br />

Sie haben schon auf vielen unterschiedlichen<br />

Positionen gespielt. Sturm, Mittelfeld als<br />

Innen- und als Aussenverteidigerin. Was ist die<br />

Position, auf der Sie Ihre Stärken am besten<br />

ausspielen können?<br />

In der Aussenverteidigung, da arbeite ich zwar<br />

hauptsächlich defensiv, kann aber auch offensiv<br />

mitgehen.<br />

Die Frauen des FCZ sind ausserordentlich erfolgreich:<br />

Seit 2009 hat die Mannschaft elf Mal<br />

den Meistertitel geholt, seit 2012 sieben Mal<br />

den Pokal. Werden die FCZ Männer da nicht allmählich<br />

neidisch?<br />

NADINE RIESEN<br />

Am 11.4.2000 geboren, wuchs Nadine<br />

Riesen in Niederteufen AR auf und begann<br />

als Sechsjährige beim FC Bühler auf<br />

Vereinsebene Fussball zu spielen. Zwei<br />

Juniorinnen-Cupsiege später wechselte<br />

sie zum FC St.Gallen, im Sommer 2019 zu<br />

den BSC Young Boys und wieder zwei Jahre<br />

später zu den FC Zürich Frauen. Mit ihnen<br />

holte sie 2022 das Double (Schweizer<br />

Meister und Schweizer Cup) und absolvierte<br />

ihre ersten Champions-League-Einsätze.<br />

<strong>2023</strong> gewann sie mit dem FCZ erneut<br />

den Meistertitel.<br />

Ihr Debüt in der Schweizer A-Nationalmannschaft<br />

gab die Aussenverteidigerin<br />

2019 im Länderspiel gegen Serbien.<br />

2022 spielte sie an der EM in England,<br />

<strong>2023</strong> gehörte sie zum Kader für die WM<br />

in Neuseeland und Australien.<br />

Foto: FCZ<br />

zur person<br />

Nein, ich glaube, die mögen uns das gönnen. Im<br />

Ernst, am Ende sind wir ja beide Teil desselben<br />

coolen Vereins, und ganz klar wollen beide Mannschaften<br />

für ihren Verein den Meistertitel holen. Wir<br />

wissen ja aus eigener Erfahrung, wie enttäuschend<br />

es ist, wenn daraus trotz aller Leistungsbereitschaft<br />

nichts geworden ist.<br />

Wie gehen Sie denn persönlich mit Niederlagen,<br />

Fehlern oder Kritik um?<br />

Fehler sehe ich als Chance, dazuzulernen, noch<br />

besser zu werden. Natürlich rege ich mich erst einmal<br />

auf, aber dann sage ich mir, okay, zurück zum<br />

Spiel, wie kann ich es beim nächsten Mal anders,<br />

besser machen. Mir hilft sicher, dass ich sehr diszipliniert<br />

und hartnäckig bin. Mit Kritik hatte ich früher<br />

eher Mühe, kann heute damit aber gut umgehen,<br />

da ich mich selber sehr fordere und Kritik eben auch<br />

als Möglichkeit sehe, mich weiterzuentwickeln.<br />

Die Sprintleistung ausbauen, die Lauftechnik weiter verbessern –<br />

das sind die Trainingsschwerpunkte der Aussenverteidigerin. Foto: FCZ<br />

Zu den Höhepunkten Ihrer Karriere zählt die<br />

EM 2022, an der Sie zu Ihrem ersten Einsatz<br />

für die Schweiz kamen. Wie war das, im Nationaltrikot<br />

auf den Platz zu laufen, auf Position zu<br />

gehen, wie war der erste Ballkontakt?<br />

Das war auf eine Art erst einmal surreal, dieser<br />

Gedanke, jetzt spiele ich tatsächlich in der Nationalmannschaft<br />

mit. Ich war natürlich extrem nervös,<br />

aber vor allem sehr stolz. Und glücklich. Aber sobald<br />

ich auf meiner Position war, war ich auch total<br />

fokussiert, bereit, alles zu geben, für das Team, für<br />

die Schweiz, für meinen Sport.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 17


egegnung<br />

take away<br />

Wäre das auch der ultimative Tipp, den Sie<br />

jungen Nachwuchsspielerinnen geben, wenn Sie<br />

erfolgreich Fussball spielen wollen, immer<br />

bereit zu sein, alles zu geben, in jedem Moment?<br />

Grundlage dafür ist ja, dass man wirklich Freude<br />

hat, an dem, was man tut. Denn die spornt an und<br />

motiviert, alles zu geben, mehr zu tun als nur das<br />

Nötige. Von daher ist es wichtig, sich selber treu<br />

zu bleiben, sich aus freiem Willen und weil es dir<br />

Spass macht für etwas zu entscheiden. Ich hatte<br />

diese Freude am Fussball von Anfang an und wollte<br />

immer besser werden. Es ist auch der Spass an<br />

diesem Sport, der dich motiviert, auch dann dabeizubleiben,<br />

wenn du durch schwierige Phasen durch<br />

musst, die es unweigerlich geben wird. Zum<br />

Beispiel in Form von Verletzungen.<br />

Wo werden Sie denn in, sagen wir mal, fünf<br />

Jahren stehen, was sind Ihre langfristigen Ziele?<br />

So weit voraus denke ich gar nicht, ich habe immer<br />

kleine Ziele vor Augen, die sehr viel näherliegen.<br />

Mich zum Beispiel technisch weiter zu verbessern.<br />

Noch schneller zu werden. Bei jedem nächsten Spiel<br />

immer mein Bestes zu geben. Ich funktioniere eher<br />

umgekehrt, ich nehme mir keine konkreten Ziele<br />

vor, sondern gebe einfach mein Bestes und schaue<br />

dann, welche Möglichkeiten sich dadurch für mich<br />

eröffnen.<br />

Ein Ziel ist aber doch schon vorgegeben, nehme<br />

ich: Ihre Teilnahme an der Fussball-EM 2025,<br />

die in der Schweiz stattfindet. Was bedeutet es<br />

Ihnen, dass dieses Turnier in Ihrer Heimat<br />

stattfindet?<br />

Extrem viel. Ich habe mit der U19 schon einmal ein<br />

internationales Turnier in der Schweiz bestritten,<br />

und das war schon etwas Besonderes. Würde<br />

ich 2025 im Kader sein und mit der A-Nati in der<br />

Schweiz für die Schweiz spielen, das wäre noch<br />

einmal eine ganz andere Dimension. So oder so<br />

wird es aber unglaublich sein, diesen Event<br />

mitzuerleben, und ich freue mich schon jetzt sehr<br />

darauf. Auch, weil es dem Frauenfussball hierzulande<br />

garantiert noch zu grösserer Anerkennung<br />

und Beliebtheit verhelfen wird. Davon bin ich<br />

überzeugt. gesundsitzen<br />

Nadine Riesen, beenden<br />

Sie bitte folgende Sätze:<br />

International die beste<br />

Spielerin für mich ist …<br />

… Lucy Bronze, sie spielt beim<br />

FC Barcelona und in der englischen<br />

Nationalmannschaft.<br />

Immer dabei, wenn ich<br />

ein Spiel habe, ist …<br />

… ein Spruch auf meinem<br />

Handy, den ich aber nicht<br />

verraten möchte.<br />

Mein grösster Gänsehautmoment<br />

im Fussball war<br />

bisher …<br />

… das Cupfinale mit dem FCZ<br />

vor 8000 Zuschauern.<br />

Vom Fussball fürs Leben<br />

gelernt habe ich …<br />

… gemeinsam mit anderen<br />

für ein Ziel mein Bestes<br />

zu geben.<br />

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und zu Hause.<br />

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18 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


mädchen für den fussball<br />

Förderverein Florijana Ismaili – F19<br />

Mit viel Spass am Spiel<br />

für den Fussball<br />

und das Leben trainieren<br />

Es Mädchen und jungen Frauen unabhängig von ihrem sozialen oder kulturellen<br />

Hintergrund zu ermöglichen, ihre Liebe zum Fussballspielen auszuleben,<br />

das ist das Ziel des Fördervereins Florijana Ismaili – F19. Und das macht diesen Verein<br />

aus mehreren Gründen selbst förderungswürdig.<br />

diese Nachricht schockiert im<br />

Juni 2019 nicht nur die Fans des Schweizer<br />

Frauenfussballs: Die National- und<br />

YB-Spielerin Florijana Ismaili verunglückt<br />

bei einer Bootsfahrt auf dem Comersee<br />

tödlich. Mit dem Tod der 24-Jährigen<br />

verlieren die YB-Frauen ihre Captain und<br />

eine Freundin, das Nationalteam eine<br />

seiner besten Spielerinnen. Vor allem<br />

aber verliert der Schweizer Frauenfussball<br />

an jenem Samstagnachmittag eine<br />

seiner engagiertesten Promoterinnen.<br />

Bei einem Besuch der Unglücksstelle<br />

einige Wochen später beschliessen drei<br />

Fussballerinnen, das Engagement ihrer<br />

Freundin fortzusetzen: Gentiana Morina,<br />

Melanie Müller und Stephanie Erne<br />

gründen den «Förderverein Florijana<br />

Ismaili – F19». «Für uns war von Anfang<br />

an klar, dass wir etwas in Florijanas Sinn<br />

tun wollen, so haben wir beschlossen, in<br />

ihrem Namen den Mädchen- und Frauenfussball<br />

zu unterstützen», erinnert<br />

sich Stephanie Erne. Dabei steht das F<br />

für Florijana, die 19 repräsentiert ihre<br />

Rückennummer bei den BSC YB Frauen<br />

und der Hut im Logo erinnert an das<br />

Faible der Bernerin für diese Art von<br />

Kopfbedeckung.<br />

Mit seinem niederschwelligen Fussballangebot<br />

will der Förderverein Mädchen<br />

und jungen Frauen die Möglichkeit<br />

geben, sich unbeschwert und ohne<br />

Leistungsdruck in diesem Sport auszuprobieren.<br />

Die Mission geht allerdings<br />

weit über den rein sportlichen Aspekt,<br />

den Spass am Fussball und an der Bewe-<br />

Die perfekte Freizeitgestaltung: Das tun, was am meisten Spass macht<br />

und dabei viele neue Freundinnen gewinnen. Foto: F19<br />

gung hinaus. Gestärkt werden soll auch<br />

das soziale Miteinander. Die Spielerinnen<br />

erlernen und erleben Werte wie Teamgeist,<br />

Fairplay und gegenseitige Anerkennung.<br />

Wichtige Erfahrungen und Impulse<br />

für die persönliche Entwicklung,<br />

für das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstein.<br />

Beides entscheidende Parameter<br />

für eine selbstbestimmte Lebensgestaltung<br />

und die Fähigkeit, für die<br />

eigenen Bedürfnisse einzustehen und<br />

Krisen zu meistern.<br />

Bei den unterschiedlichen Aktivitäten,<br />

die der Verein das Jahr hindurch anbietet,<br />

steht für die Mitglieder aber erst einmal<br />

der Spass am Spiel mit dem Ball und miteinander<br />

im Vordergund. Zum Angebot<br />

gehören pro Jahr neun Fördertrainings<br />

an sechs Standorten (Bern, Basel, Luzern,<br />

Solothurn, Staad und Zürich), die sich<br />

unterschiedlichen Trainingsschwerpunkten<br />

widmen wie z.B. Passspiel, Torschuss,<br />

Dribbling oder Koordination. Ausserdem<br />

organisiert der Verein zwei FI9 Girls<br />

Football Camps im Sommer und Herbst<br />

(Solothurn, Zürich) sowie ein Sommerturnier<br />

im Juni und ein Hallenturnier<br />

im Dezember. Zielgruppe des Angebots<br />

sind insbesondere Mädchen und junge<br />

Frauen im Alter zwischen 6 und 15 Jahren<br />

(Camps) beziehungsweise 9 und<br />

20 Jahren (Fördertrainings). Ob mit oder<br />

ohne ihne Lizenz spielt dabei keine Rolle,<br />

alle sind willkommen.<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt Mädchen,<br />

die noch nicht Mitglied in einem Verein<br />

sind, weil sie aus finanziellen, sozialen<br />

oder kulturellen Gründen dazu bisher<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 19


mädchen für den fussball<br />

keine Möglichkeit hatten. Manchmal<br />

sind die Mädchen unsicher, ob sie den<br />

Versuch wagen und Mitglied bei F19<br />

werden sollen. Manchmal haben aber<br />

auch die Eltern Vorbehalte und verbieten<br />

ihrer Tochter aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen, Fussball zu spielen. Gründerin<br />

Gentiana Morina hat das selbst erlebt,<br />

auch sie durfte zu Beginn nicht auf den<br />

Fussballplatz. Also spielte sie zunächst<br />

heimlich und kämpfte so lange dafür,<br />

ihre Leidenschaft für den Fussball ausleben<br />

zu können, bis ihre Eltern zustimmten.<br />

Daher kennt Gentiana die<br />

Bedenken und Einwände der Eltern.<br />

Mit ihnen sucht sie dann jeweils das Gespräch,<br />

erklärt die Ziele und Werte des<br />

F19-Vereins, erzählt von ihren eigenen<br />

Erfahrungen, beantwortet Fragen. Und<br />

die noch unentschlossenen Mädchen<br />

und Frauen können sich in einem kostenlosen<br />

und unverbindlichen Schnuppertraining<br />

selbst von der familiären wie<br />

auch professionellen Atmosphäre überzeugen,<br />

die bei F19 auf und neben dem<br />

Spielfeld herrscht.<br />

Trainiert werden die jungen Frauen und<br />

Mädchen von ehemaligen oder aktiven<br />

Spielerinnen der AXA Women’s Super<br />

League AWSL und der NLB, also der<br />

ersten und der zweiten Liga. Sie hätten<br />

den Förderverein von der ersten Stunde<br />

Setzen mit dem Förderverein das<br />

Engagement ihrer Freundin «Flori» fort:<br />

die drei Gründerinnen Gentiana Morina,<br />

Melanie Müller und Stephanie Erne (v.l.).<br />

Foto: F19<br />

Florijana Ismaili spielte<br />

im Nationalteam und bei den<br />

YB Frauen. Sie engagierte sich<br />

mit viel Herzblut dafür, ihren<br />

Sport möglichst vielen Mädchen<br />

und jungen Frauen zugänglich<br />

zu machen und so den Frauenfussball<br />

insgesamt zu stärken.<br />

2019 kam Florijana Ismaili<br />

bei einem Bootsausflug auf<br />

dem Comersee ums Leben.<br />

Sie wurde 24 Jahre. Foto: F19<br />

an unterstützt, so Stephanie Erne: «Viele<br />

von ihnen kannten Florijana persönlich<br />

oder spielten sogar mit ihr bei YB oder<br />

in der Nati und haben den Verein von der<br />

ersten Stunde an unterstützt.» Dass sich<br />

diese Frauen trotz ihrer vollen Agenda<br />

Zeit für die aktive Förderung des weiblichen<br />

Fussballnachwuchses nehmen<br />

und das Anliegen der F19-Gründerinnen<br />

bis heute unterstützen, freut Stephanie<br />

Erne sehr.<br />

Welche Bedeutung eine nachhaltige<br />

Unterstützung wie diese für die Existenz<br />

des Vereins hat, wird deutlich, wenn man<br />

Stephanie nach den grössten Herausforderungen<br />

der Arbeit für den Verein fragt.<br />

«Am Anfang waren es vor allem rechtliche<br />

Dinge wie das Festlegen der Statuten<br />

oder die korrekte Leitung einer<br />

Vereinsversammlung. Inzwischen sind es<br />

aber die knappen zeitlichen Ressourcen.»<br />

Gentiana Morina arbeitet 100 Prozent<br />

und ist Assistenztrainerin in Freiburg,<br />

Melanie Müller hat eine 80-Prozent-<br />

Stelle und spielt noch aktiv in der AWSL<br />

für GCZ. Beide engagieren sich daneben<br />

monatlich mit rund zehn Stunden für<br />

F19. Einzig Stephanie Erne ist neben<br />

ihrem 60-Prozent-Job und der Arbeit als<br />

Assistenztrainerin beim Erstligaclub FC<br />

Luzern mit 20 Prozent beim Förderverein<br />

angestellt. Ohne die tatkräftige Mithilfe<br />

von Freundinnen und Freunden, Familie,<br />

Bekannten und den bereits erwähnten<br />

Trainerinnen könnte F19 sein Angebot<br />

kaum aufrechterhalten, müsste einiges<br />

an Leistungen und Unterstützung für<br />

seine Mitglieder streichen.<br />

Zumal es eben auch an Sponsoren fehlt.<br />

Zwar hat der Versicherer AXA im Januar<br />

<strong>2023</strong> sein Engagement für den Schweizer<br />

Frauenfussball auf den Förderverein<br />

ausgeweitet und unterstützt ihn seither<br />

als Hauptsponsor. Ein toller Erfolg und<br />

eine effektive Anerkennung für die<br />

bisher geleistete Arbeit.<br />

Aber es gäbe eben noch viel zu tun. Und<br />

an Ideen, wie Fussball für noch mehr<br />

Mädchen und junge Frauen zugänglich<br />

gemacht werden kann, mangelt es dem<br />

Gründerinnen-Trio auch nicht.<br />

gesundsitzen<br />

take away<br />

GIRLS GROUP TRAININGS<br />

Die F19 Girls Group Trainings sind<br />

für Mädchen und junge Frauen<br />

zwischen 9 und 20 Jahren<br />

gedacht, die das Fussballspielen<br />

lieben oder den Sport besser<br />

kennen-lernen wollen.<br />

Pro Jahr finden neun Trainings<br />

statt, zeitgleich durchgeführt<br />

an sechs verschiedenen Standorten.<br />

Geleitet werden sie von<br />

professionellen Trainerinnen, die<br />

den Teilnehmerinnen ihr Wissen<br />

und ihre Erfahrung mit auf den<br />

Weg geben. Foto: F19<br />

Kommende Termine <strong>2023</strong>:<br />

27. August, 24. September,<br />

15. Oktober, 12. November.<br />

Anmeldung für eine Mitgliedschaft,<br />

die Group Trainings sowie<br />

alle Informationen zum Verein,<br />

seinem Angebot und den<br />

Terminen <strong>2024</strong> unter:<br />

florijana.com<br />

Direkt<br />

zur Homepage<br />

des Fördervereins<br />

F19<br />

20 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


publireportage<br />

Bürstenmassagen<br />

für einen entspannten<br />

Wohlfühl-Rücken<br />

Leiden Sie unter einem verspannten Rücken? Wir zeigen Ihnen,<br />

wie Sie während der täglichen Dusche Ihrem Rücken etwas Gutes<br />

tun können – mit einem Aglaja Duschsystem.<br />

Bruno Oberli, Aglaja-Gründer<br />

und -Inhaber<br />

Rückenprobleme sind ein Zeichen<br />

unserer Zeit. Sie entstehen durch<br />

Fehlbelastungen, einseitige Beanspruchung<br />

und durch Überanstrengung. Als<br />

Auslöser nicht zu unterschätzen sind<br />

auch Stress, Ärger und hohe Anforderungen.<br />

Bei einer Verspannung zieht sich ein<br />

Muskel oder eine Muskelgruppe<br />

unwillkürlich zusammen, auch wenn<br />

keine Belastung erfolgt. Die Kontraktion<br />

dauert über längere Zeit und<br />

bewirkt eine Verhärtung des Muskels<br />

bzw. der Muskelgruppe, die sich dann<br />

in einem langanhaltenden schmerzhaften<br />

Zustand befindet.<br />

Vorteile von Aglaja<br />

› Fördert gesunde Haut<br />

› Löst Verspannungen<br />

› Rücken eincremen<br />

Es ist sicher besser, vorher wirksame<br />

Gegenmassnahmen zu ergreifen. Zum<br />

Beispiel mit einer Rückenmassage<br />

nach Art von Aglaja! Natürlich können<br />

Sie auch mit Ausgleichssport, Entspannungsübungen<br />

oder konventioneller<br />

Massage antworten. Das eine schliesst<br />

das andere nicht aus. Mit einem Aglaja<br />

Duschsystem gelingt die Rückenmassage<br />

auf jeden Fall ganz bequem.<br />

Es genügt das tägliche Duschen und<br />

gerade diese Regelmässigkeit ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für den Erfolg.<br />

Das Konzept ist einfach, aber wirksam:<br />

eine automatisch rotierende Massagebürste<br />

«bearbeitet» während des<br />

Duschens den Rücken. Diese Bürstenmassage<br />

fördert die Durchblutung<br />

und vitalisiert die Haut.<br />

Wie Aglaja Duschsysteme<br />

helfen, Rückenverspannungen<br />

zu lösen<br />

Ein Aglaja Duschsystem besteht aus<br />

einer rotierenden Massagebürste,<br />

einer Antriebseinheit mit Akku und<br />

einer Gleitstange für die Höhenverstellung.<br />

Es gibt zwei Modelle: Das Aglaja<br />

Duschsystem standard wird durch<br />

Druck gegen die Bürste automatisch<br />

in Betrieb gesetzt. Es kann von Hand<br />

stufenlos in der Höhe verstellt werden.<br />

Beim Aglaja Duschsystem supérieur<br />

mit Fernbedienung erfolgen die Höhenverstellung<br />

und die Massageprogramme<br />

durch das System.<br />

Standard, fest und extra-sanft – in<br />

diesen Ausführungen sind die Massagebürsten<br />

erhältlich. Sie sind einfach<br />

austauschbar. Einfach ist auch die<br />

Montage des Aglaja Duschsystems<br />

in bestehende und neue Duschen, auf<br />

Wunsch auch bohrlos mit dem extra<br />

dafür konzipierten Befestigungssystem.<br />

Übrigens: Aglaja Duschsysteme<br />

sind swiss made. Ein beachtlicher Teil<br />

der Montagearbeiten wird durch die<br />

Stiftung Uetendorfberg ausgeführt,<br />

welche Menschen mit Hör-, Sprachund<br />

Mehrfachbeeinträchtigungen<br />

sinnvolle Arbeitsplätze anbietet.<br />

Wer seinem Rücken eine Wohlfühl-<br />

Kur gönnen möchte, kann sich das<br />

Duschsystem einfach anschaffen: im<br />

Online-Shop, telefonisch oder beim<br />

Besuch der Ausstellung von Aglaja in<br />

Mün singen.<br />

Aglaja Duschsysteme<br />

Bernstrasse 30, 3110 Münsingen<br />

Telefon 033 438 34 32<br />

www.aglaja.ch<br />

Das Aglaja<br />

Duschsystem<br />

ist einfach<br />

zu montieren.<br />

Akku-<br />

Betrieb<br />

Bohrlose<br />

Montage<br />

ist möglich<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 21


Foto: shintartanya / stock.adobe.com<br />

Ausschalten,<br />

um richtig<br />

abzuschalten<br />

Dank Internet und mobilen Endgeräten sind wir immer und überall<br />

über alles informiert und permanent erreichbar. In unserem analogen Leben<br />

dafür immer weniger. Fünf Gründe, warum wir uns regelmässig aus<br />

der digitalen Welt verabschieden sollten. Und sechs Tipps, wie das gelingt.<br />

wenn Sie sich regelmässig via Medien<br />

über das Geschehen in der Welt informieren, dann<br />

kennen Sie vielleicht auch dieses Gefühl, es nur<br />

noch mit negativen Nachrichten zu tun zu haben.<br />

Wirtschaftskrisen, Krieg, Hungersnot, Epidemien,<br />

Inflation, Flüchtlingsströme und Klimawandel:<br />

Nichts geht mehr und schon gar nicht gut, und auch<br />

der Blick in die Zukunft verheisst vor allem Schlechtes.<br />

Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem<br />

die Informationsflut das eigene Lebensgefühl zu<br />

überschwemmen droht. Wir beginnen langsam,<br />

aber sicher, «an der Welt zu leiden», und da sind die<br />

Herausforderungen unseres persönlichen Lebens<br />

noch nicht eingerechnet.<br />

Was man heute weiss: Negative Nachrichten können<br />

die Psyche erheblich beeinflussen, da sie starke<br />

Emotionen auslösen und verschiedene psychologische<br />

Auswirkungen haben können.<br />

Das Internet – Welt der permanenten<br />

Informationsüberflutung<br />

Natürlich sind wir nicht alle im selben Mass von den<br />

Auswirkungen kontinuierlicher «bad news» betroffen.<br />

Je nach Stärke der seelischen Immunabwehr, der<br />

sogenannten Resilienz, machen sie uns mehr oder<br />

weniger zu schaffen. Aber es gibt einen mächtigen<br />

Verstärker im Zusammenspiel zwischen Nachrichtenlage<br />

und Gemütszustand: die Kommunikationsmittel<br />

und -möglichkeiten der digitalen Welt.<br />

Sprachen Soziologinnen und Psychologen schon<br />

vor dem Einzug des Internets in unser Leben von der<br />

«Informationsflut» und den Risiken eines unkontrollierten<br />

Medienkonsums, hat die Digitalisierung<br />

dieses Risiko um ein x-Faches erhöht. Zumal<br />

hier nicht nur schlechte Nachrichten das Gemüt<br />

belasten, sondern auch negative Erfahrungen wie<br />

Shitstorms, Cyber Mobbing und Betrug.<br />

22 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


digital detox<br />

Unter Umständen entfremdet<br />

uns der unkritische, ununterbrochene<br />

Konsum digitaler Inhalte<br />

aber auch von uns selbst.<br />

Nur: Nicht die Digitalisierung an sich ist das Problem,<br />

sondern unser Umgang damit. Und hier gilt,<br />

was jede Medizinerin und jeder Apotheker weiss:<br />

Die Dosis macht das Gift. Entsprechend bestehen<br />

Prävention und Therapie bei einer drohenden oder<br />

akuten Informationsvergiftung in der Entgiftung,<br />

dem «Digital Detox».<br />

In einer Zeit, in der Smartphones, Tablets und<br />

Laptops uns immer und überall begleiten, ist das<br />

Konzept des Digital Detox zu einer wichtigen Gegenbewegung<br />

geworden. Der Begriff beschreibt den<br />

bewussten Verzicht auf digitale Geräte und Technologien,<br />

um die überwältigende Reizüberflutung<br />

und die ständige Erreichbarkeit zu reduzieren.<br />

So soll zwischen der digitalen Welt und dem realen<br />

Leben wieder eine gesunde Balance hergestellt,<br />

die physische, mentale und soziale Gesundheit<br />

verbessert werden.<br />

Digitale Erschöpfung und die Auswirkungen<br />

der ständigen Vernetzung<br />

Die technologischen Fortschritte haben zweifellos<br />

unser Leben bereichert, indem sie uns nahtlos<br />

mit der Welt verbunden haben. Doch der ständige<br />

Zugriff auf Informationen, soziale Medien und<br />

E-Mails hat auch seine Schattenseiten. Digitale<br />

Erschöpfung, auch bekannt als «Tech Burnout», ist<br />

zu einem weit verbreiteten Phänomen geworden.<br />

Dabei geht es erst einmal gar nicht um gute oder<br />

schlechte Nachrichten. Schon allein die uneingeschränkte<br />

Verfügbarkeit von Informationen sowie<br />

die Notwendigkeit, auf Nachrichten sofort zu<br />

reagieren, können zu Stress, Angstzuständen und<br />

Schlafstörungen führen. Zudem belastet ein exzessiver<br />

Gebrauch digitaler Geräte unsere zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen, was schlimmstenfalls<br />

in einer sozialen Isolation münden kann.<br />

Unter Umständen entfremdet uns der unkritische,<br />

ununterbrochene Konsum digitaler Inhalte aber<br />

auch von uns selbst. Nämlich dann, wenn wir unser<br />

Leben, unser Aussehen, unseren Lebensstil permanent<br />

mit dem scheinbar perfekten Leben anderer in<br />

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digital detox<br />

Tut einfach gut: Digital entschleunigen und sich wieder Zeit<br />

für Momente wie diese schaffen. Foto: encierro / stock.adobe.com<br />

den sozialen Medien abgleichen, Stichwort Influencer.<br />

Dass das unserem Selbstwertgefühl nicht guttun<br />

kann, versteht sich von selbst. Oder wir begeben<br />

uns auf der Suche nach Bestätigung selbst auf die<br />

digitale Bühne und inszenieren uns hier schöner<br />

und erfolgreicher, als wir es analog sind. Oder wir<br />

entprivatisieren unser Leben, geben Intimstes preis<br />

und machen uns dadurch inmitten einer anonymen<br />

Masse angreifbar. Gut tut unserer seelischen<br />

Gesundheit weder das eine noch das andere.<br />

Die Bedeutung und Vorteile<br />

des Digital Detox<br />

Mit einem Digital Detox steigen wir aus diesem<br />

Strudel der digitalen Überforderung aus und legen<br />

bewusst eine Pause ein. Indem wir uns von unseren<br />

Bildschirmen und der Online-Welt abkoppeln,<br />

können wir uns wieder auf das Hier und Jetzt<br />

konzentrieren, zur Ruhe kommen und unsere<br />

Umgebung bewusster wahrnehmen. Weitere<br />

Vorteile der digitalen Entgiftung sind:<br />

1. Mentale Entlastung<br />

Indem wir uns von der ständigen digitalen Ablenkung<br />

befreien, können wir unseren Geist beruhigen<br />

und unsere Fähigkeit zur Konzentration und<br />

Kreativität stärken. Der Kopf fühlt sich freier.<br />

2. Verbesserte Schlafqualität<br />

Digitale Bildschirme und das damit verbundene<br />

blaue Licht können den natürlichen Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus stören und zu Schlafstörungen führen.<br />

Rechtzeitig vor dem Schlafengehen Smartphone und<br />

Co. auszuschalten, trägt deshalb zu einer besseren<br />

und erholsameren Nachtruhe bei.<br />

3. Gestärkte zwischenmenschliche Beziehungen<br />

Wenn wir uns von unseren Geräten abwenden,<br />

können wir uns besser auf unsere Mitmenschen<br />

konzentrieren. Echte Gespräche und zwischenmenschliche<br />

Beziehungen gewinnen an Bedeutung,<br />

wir fühlen uns stärker miteinander verbunden.<br />

Etwas, das übrigens nicht nur die Lebensqualität,<br />

sondern nachweislich auch die Lebenserwartung<br />

positiv beeinflusst.<br />

4. Mehr Zeit für kreative Hobbys<br />

Ein Digital Detox schenkt uns wieder Zeit für<br />

unsere kreativen Hobbys, fürs Lesen, für Spaziergänge,<br />

Gartenarbeit oder Sport – einfach für<br />

alle Aktivitäten, die uns Freude bereiten und unser<br />

Wohlbefinden steigern.<br />

5. Achtsames Leben<br />

Wir lernen durch einen Digital Detox, achtsamer<br />

mit uns selbst und unserer Umgebung umzugehen.<br />

Wir können den Moment schätzen und uns auf<br />

die kleinen Freuden des Lebens konzentrieren, die<br />

uns oft entgehen, wenn wir in unseren digitalen<br />

Welten versunken sind.<br />

Um einem Missverständnis zuvorzukommen:<br />

Digital Detox bedeutet nicht die radikale Abkehr<br />

von der Technologie, sondern eine Gelegenheit,<br />

die Kontrolle über unsere Bildschirmzeit zurückzugewinnen<br />

und bewusster mit digitalen Geräten<br />

und den durch sie zugänglichen Nachrichtenund<br />

Informationsquellen umzugehen.<br />

Immer wieder eine Auszeit von der digitalen und<br />

der Nachrichten-Welt zu nehmen, sowohl analog<br />

wie digital auf einen ausgewogenen Medienkonsum<br />

zu achten, der auch positive und inspirierende Nachrichten<br />

einschliesst – all das trägt dazu bei, auch<br />

in belastenden Zeiten unser eigenes, das echte Leben<br />

geniessen zu können. gesundsitzen<br />

TIPPS FÜR EINEN<br />

take away<br />

ERFOLGREICHEN DIGITAL DETOX<br />

1. Feste Zeiten für die Digitalnutzung<br />

Legen Sie feste Zeiten fest, in denen Sie<br />

digitale Geräte nutzen dürfen. Ausserhalb<br />

dieser Zeiten schalten Sie Ihre Geräte<br />

bewusst aus.<br />

2. Benachrichtigungen deaktivieren<br />

Schalten Sie Benachrichtigungen von Apps<br />

und sozialen Medien aus, um nicht ständig<br />

abgelenkt zu werden.<br />

3. Bewusstes Abschalten<br />

Stellen Sie sich bewusst Zeiten am Tag vor,<br />

in denen Sie Ihre Geräte komplett ausschalten<br />

und sich auf andere Aktivitäten<br />

konzentrieren.<br />

4. Digital-freie Zonen<br />

Erstellen Sie digital-freie Zonen in Ihrem<br />

Zuhause, wie zum Beispiel im Esszimmer<br />

oder Schlafzimmer.<br />

5. Raus in die Natur<br />

Verbringen Sie Zeit in der Natur, sei es<br />

beim Spazierengehen, Wandern oder<br />

Picknicken.<br />

6. Hobbys und Aktivitäten<br />

Finden Sie Aktivitäten oder Hobbys,<br />

die Ihnen Freude bereiten und die keine<br />

Bildschirme erfordern.<br />

24 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Richtig sitzen, gesund sitzen, ergonomisch sitzen.<br />

Das Geheimnis der guten Wahl.<br />

Mehr erfahren. Mehr wissen. Mehr finden. Ausstellungen. Beratung. Adressen.<br />

Alles dazu auf der letzten Umschlagseite.


Für Sie ausgewählte<br />

Produkte<br />

Wohnen oder Arbeiten. Oder beides? Auf den folgenden Seiten stellt Ihnen<br />

«gesundsitzen» eine Auswahl hoch wertiger Sitzmöbel vor. Alle hier vorgestellten<br />

Modelle entsprechen den hohen Anfor de rungen ergonomisch und technisch<br />

erstklassiger Produkte; ob Sie nun Nacken- oder Rückenprobleme haben<br />

oder einfach gesund sitzen wollen. Mehr erfahren. Mehr wissen. Mehr finden.<br />

Ausstellung. Beratung. Adressen. Alles dazu auf der letzten Umschlagseite!<br />

36<br />

34<br />

32<br />

arbeiten ab Seite 27<br />

spezialstühle ab Seite 31<br />

hocker und stehhilfen ab Seite 32<br />

sitz- und stehtische ab Seite 33<br />

wohnen ab Seite 34<br />

relaxen ab Seite 36<br />

ergonomische hilfsmittel ab Seite 38<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Das Angebot ist gross an Sesseln,<br />

Stühlen, Tischen und ergonomischen<br />

Hilfs mitteln aller Art; da ist man froh um<br />

eine Hilfestellung. Eine repräsentative<br />

Auswahl, für Sie zusammengestellt,<br />

sehen Sie auf den folgenden Seiten.<br />

Titelbild: StarZImages/istockphoto<br />

26 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


arbeiten<br />

Mit der Perfektion<br />

eines Sattels<br />

HÅG Capisco<br />

Dank dem speziellen Sattelsitz<br />

sind die verschiedensten<br />

Sitzposi tionen möglich – aktiv,<br />

seitlich und verkehrt – ganz<br />

wie es Ihnen gefällt. Probieren<br />

Sie den Stuhl, Sie werden<br />

überrascht sein.<br />

Ein flexibler Bürostuhl<br />

HÅG Capisco Puls<br />

Der HÅG Capisco Puls ist ein attraktiver und flexibler<br />

Bürostuhl. Bahnbrechend im Design und führend<br />

im ökologischen Anspruch, hat dieser Stuhl die<br />

perfekte leichte und dynamische Konstruktion, die<br />

die junge Generation besonders schätzt.<br />

Für Vielsitzer<br />

Malmstolen<br />

Das Malmstolen-Konzept wie zum Beispiel die einzelnen<br />

einstellbaren, elastischen Bänder in der Rückenlehne<br />

bieten ein Höchstmass an Komfort bei jeder Bewegung.<br />

Die Sitzfläche ist in mehreren Ausführungen erhältlich<br />

und kann je nach den anatomischen Bedürfnissen des<br />

«Besitzers» ausgewählt werden. Der Stuhl ist für den<br />

24-Stunden-Einsatz hervorragend geeignet.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 27


arbeiten<br />

Urlaub für den Rücken<br />

Silya Synchron<br />

Durch die feineinstellbare<br />

Synchron mechanik ist ein fliessender<br />

Wechsel von aktiver in passive Sitzhaltung<br />

garantiert. Durch die grossen Verstellbereiche<br />

von Sitztiefe, Rückenlehnenhöhe<br />

und Stuhl höhe ist er für kleine und grosse<br />

Menschen geeignet.<br />

Der Starke<br />

Mereo<br />

Der Arbeitsstuhl Mereo ist<br />

trotz den vielen Einstellungsmöglichkeiten<br />

sehr bedienerfreundlich<br />

und lässt sich optimal<br />

an die Anatomie des Benutzers<br />

anpassen. Die Polsterung ist<br />

satt und gibt dem «Besitzenden»<br />

eine direkte Rückmeldung.<br />

Ein idealer Stuhl für diejenigen,<br />

die den Stuhl spüren möchten.<br />

Besser sitzen wird<br />

Ihren Rücken entzücken<br />

Silya Novum<br />

Der Neuzugang in der Silya-<br />

Familie – in vielen Ausführungen<br />

(auch als Hochstuhl und Hocker)<br />

erhältlich. Wie gewohnt liegt der<br />

Fokus auch beim «Novum» darauf,<br />

ohne Ermüdung, ohne Schmerzen<br />

über längere Zeit sitzen zu<br />

können.<br />

Der Vielseitige<br />

Silya Standard<br />

Alle Funktionen sind stufenlos<br />

einstellbar. Dadurch ist der<br />

Silya Standardstuhl für fast alle<br />

Einsatzbereiche bestens geeignet.<br />

Natürliche Materialien und<br />

verschiedene Grössen des Sitzes<br />

und Rückens machen ihn zum<br />

Alleskönner.<br />

Der Ideale für Gross und Klein<br />

New Logic<br />

Übersichtliche Bedienelemente,<br />

grosse Verstellbereiche und eine<br />

optimale ergonomisch geformte<br />

Polsterung machen den New Logic<br />

zu einem abgerundeten Paket.<br />

Lassen Sie sich überraschen.<br />

28 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Der Chefsessel<br />

Haider 460 iQ<br />

Die Kombination Haider Bioswingtechnik<br />

und die vielseitigen<br />

Einstellungsmöglichkeiten sind<br />

ein Garant für ein spezielles Sitzgefühl<br />

und erlauben ein stundenlanges,<br />

schmerzfreies Sitzen.<br />

Bietet optimale<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Silya aktiv –<br />

Sattelsitz<br />

Keine Druckstellen und<br />

keine Störungen und<br />

Stauun gen in der Blutzirkulation.<br />

Stufenlos<br />

neigbar. Wahlweise mit<br />

Hand- oder Fusshöhenverstellung<br />

erhältlich.<br />

Der Altbewährte<br />

Silya aktiv<br />

Flachsitz<br />

Mit stufenloser Sitzneigeverstellung<br />

und Höhenverstellung.<br />

Die anatomisch<br />

ausgeformte Sitzschale<br />

garantiert für stundenlanges<br />

Sitzen ohne Druckstellen<br />

und ohne Stauungen.<br />

Der kompakte Bequeme<br />

Silya aktiv<br />

Rundsitz<br />

Wahlweise mit Pendelmechanik<br />

oder Kippmechanik.<br />

Der Silya<br />

Rundsitz sorgt für eine<br />

aufgerichtete Sitzhaltung<br />

und unterstützt Sie<br />

bestens beim aktiven<br />

Sitzen.<br />

Sorgt für Überblick<br />

an jedem Arbeitsplatz<br />

Silya Hochstuhl<br />

Ob an einer Theke, am Stehpult<br />

oder an einem Maschinen-<br />

Arbeitsplatz, der Silya Hochstuhl<br />

ist stabil und verblüfft durch seine<br />

vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten.<br />

Eine Wohltat für Körper<br />

und Geist an anspruchsvollen<br />

Arbeitsplätzen.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 29


arbeiten<br />

Weil man besser<br />

überlegt, wenn<br />

der Körper bewegt<br />

Aeris 3Dee<br />

Der Aktiv-Bürostuhl,<br />

auf dem das Sitzen zum<br />

Leben wird. Der Aeris<br />

3Dee bewegt sich, wie<br />

sein Name schon sagt,<br />

vertikal, horizontal: ideal<br />

für den Körper. Das verändert<br />

den Arbeitsalltag<br />

nachhaltig. Bezug in<br />

Microfaser, Kunstleder<br />

oder Leder möglich.<br />

Sitzen im Gleichgewicht<br />

Nordic Matic<br />

Plus 382<br />

Mit Nordic sitzen Sie<br />

aufrecht, ausgestreckt,<br />

zurückgelehnt und im<br />

Gleichgewicht – ohne<br />

einen Hebel zu betätigen.<br />

Die Lendenstütze besteht<br />

aus einem aufblasbaren<br />

Kissen, das ein genaues<br />

Anpassen erlaubt.<br />

Ausgesprochen vielseitig<br />

Xenium-Duo Back ®<br />

Dynamisch sitzen; bequem und mit<br />

Leichtigkeit die Sitzposition verändern.<br />

Der Körper passt sich unmerklich<br />

an und bleibt dabei aktiv.<br />

Die beste Position<br />

HÅG Creed<br />

6006<br />

Bürostuhl mit freifliessendem<br />

Bewegungsablauf,<br />

3-fach feststellbarer<br />

Sitzwinkel, Sitztiefenverstellung,<br />

Rückenlehne<br />

verstellbar.<br />

Der Flexible<br />

HÅG Futu<br />

Der HÅG Futu eignet sich durch<br />

seine hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

hervorragend für Arbeitsumgebungen<br />

mit wechselndem Nutzer.<br />

Sein einladender und komfortabler<br />

Look sollte nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass sein Inneres<br />

voller innovativer Technik steckt.<br />

Bewegen Sie<br />

Ihren Geist<br />

HÅG<br />

Executive<br />

Für Kommunikationsund<br />

Konferenzbereiche.<br />

Der HÅG H09 teilt den<br />

Stil und die Funktion<br />

mit dem Arbeitsstuhl.<br />

30 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


spezialstühle<br />

Für starke Persönlichkeiten<br />

Schwergewicht-Stuhl<br />

Die ultimative Sitzgelegenheit auch<br />

für Leute über 150 Kilo. Besonders breit,<br />

besonders stabil.<br />

Verschaft neue<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Trippelstuhl Score<br />

Menschen mit Handicap<br />

und Hochbetagten ermöglicht<br />

der Trippelstuhl, sich mit den<br />

vorhandenen Restkräften eigenständig<br />

zu bewegen. Zum Aufstehen<br />

oder Absitzen sind die<br />

Rollen mit einer Feststellbremse<br />

blockierbar.<br />

Von oben bis unten gut überlegt<br />

Secur24 Basic<br />

Der Secur24 Basic entspricht der<br />

neusten Generation der Stühle<br />

im 24-h-Einsatz bereich. Wahlweise<br />

links und rechts bedienbar und<br />

individuell an jeden Einsatzort<br />

anpassbar.<br />

Die Alternative<br />

Arthrodese<br />

Stuhl<br />

Für Menschen mit zusätzlichen<br />

oder speziellen<br />

Sitzproblemen z.B. Prothese,<br />

Versteifung usw.<br />

Die geeignete Alternative<br />

zu herkömmlichen<br />

Stühlen.<br />

Bringt Sie mühelos weiter<br />

Trippelstuhl Vela<br />

Ob elektrisch oder mechanisch<br />

verstellbar ist, der Vela T700E ein<br />

zuverlässiger Helfer überall, wo Sie<br />

für die Bewegung Unterstützung<br />

brauchen. Ein ausgereifter Trippelstuhl<br />

aus dem REHA-Bereich,<br />

in vielen Ausführungen erhältlich.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 31


hocker und stehhilfen<br />

Erlebe das Bequeme eines Sattelstuhles<br />

Amazone kleiner Sattel<br />

Jumper grosser Sattel<br />

Der Score-Sattelstuhl findet überall seinen Platz, ob<br />

im Büro, in Praxen, Werkhallen oder zu Hause. Ein<br />

besonderes Sitzerlebnis in der Kombination Sattelstuhl<br />

mit Rückenlehne. Durch die Rückenlehne 360° drehbar<br />

ist der Stuhl fast grenzenlos einsetzbar, ob für den<br />

Zahnarzt, Therapeuten oder als spezielle Lendenstütze.<br />

Starker Rücken –<br />

im Sitzen<br />

BackApp<br />

Durch die Sitzhaltung<br />

auf dem BackApp wird<br />

Ihre Rücken- und Bauchmuskulatur<br />

beim Sitzen<br />

trainiert. Besonders<br />

die tiefliegende Rumpfmuskulatur<br />

wird hierbei<br />

angesprochen.<br />

Der Pfiffige,<br />

Kleine, Flexible<br />

Foxter<br />

Der wendige Foxter<br />

ist vielseitig einsetzbar.<br />

Ob daheim, im Büro,<br />

in Kindergärten, Labors<br />

oder in der Praxis,<br />

er funktioniert überall.<br />

Multitalent auf kleinem Raum<br />

Boogie Classic<br />

Noch aktiver<br />

und es wäre kein<br />

Sitzen mehr<br />

Aeris<br />

Swopper<br />

Stillstand kennt dieser<br />

Aktiv-Bürostuhl nicht. Er<br />

verhilft dem natürlichen<br />

Bewegungsbedürfnis des<br />

menschlichen Körpers<br />

endlich auch im Sitzen zu<br />

seinem Recht. Er stärkt<br />

den Rücken und fördert<br />

eine aufrechte Haltung.<br />

Bezug in Microfaser,<br />

Kunstleder oder Leder<br />

möglich.<br />

Der Boogie Classic zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit<br />

aus. Der Sattelsitz sorgt für grosse Beinfreiheit und<br />

die in der tiefe verstellbare Beckenstütze gibt sicheren<br />

Halt beim Rollen, Drehen und Schwingen.<br />

Die aktivierende<br />

Stehhilfe<br />

Move<br />

Ein Drehwinkel<br />

von 360° gibt absolute<br />

Be wegungsfreiheit.<br />

Wenn Sie Move täglich<br />

benutzen, aktivieren<br />

Sie Kreislauf und<br />

Bein muskulatur. Ganz<br />

neben bei bringt Move Sie<br />

in eine gute Sitzhaltung,<br />

Sie können sich sitzend<br />

herunter beugen,<br />

zum Tisch lehnen oder<br />

sich um Ihre eigene<br />

Achse drehen.<br />

32 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


sitz- und stehtische<br />

Das mobile Steh-Sitz-Pult<br />

rolls drive<br />

Durch seine Mobilität sind Sie nicht<br />

mehr nur an einen (Arbeits-) Ort<br />

gebunden. Das Stehpult rolls drive<br />

ist sowohl am Arbeitsplatz als auch<br />

zu Hause ein treuer Begleiter für<br />

diverse Tätigkeiten und verbessert<br />

zudem noch Ihr Wohlbefinden<br />

und steigert auch Ihre Kreativität.<br />

Für das Büro und Homeoffice<br />

ergon mono lift<br />

Die sehr stabile und kompakte,<br />

platzsparende Lösung ist durch<br />

unterschiedliche Tischplattenbreiten<br />

von 80 bis 120 cm<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

Der flexible Arbeitsplatz<br />

MESA höhenverstellbarer<br />

Tisch<br />

Der MESA-Tisch ist elektrisch von 60 cm<br />

bis 127 cm stufenlos höhenverstellbar und<br />

mit 125 kg belastbar. Er überzeugt durch die<br />

qualitativ hochwertige Verarbeitung, durch<br />

sein filigranes zeitloses Design und seine<br />

überzeugenden Eigenschaften.<br />

Die Platzsparende<br />

Stehhilfe<br />

Steady<br />

Ist stufenlos höhenverstellbar<br />

und kippbar<br />

und lässt sich zusammenklappen<br />

und dadurch<br />

an einem kleinen Ort<br />

verstauen.<br />

Die Stabile<br />

Stehhilfe Sifa<br />

Der Sitz ist in der Höhe<br />

verstellbar, drehbar und<br />

kippbar und zeichnet sich<br />

durch den stabilen Aufbau<br />

aus.<br />

Sitzen und Stehen – eine Beziehung,<br />

die immer funktioniert<br />

Aeris Muvman<br />

Der Aeris Muvman ist der Steh-Sitz, der für gute<br />

Haltung sorgt. Durch das bodennahe Gelenk macht<br />

hier der Stuhl die Vorneigung und nicht der Rücken.<br />

Die stufenlose Höhenverstellung garantiert<br />

den optimalen Abstand zur Arbeitsfläche und lässt<br />

einen dabei immer gut dastehen – oder sitzen.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 33


wohnen<br />

Einfach schön<br />

HÅG Conventio<br />

Die Bewegungsstühle für gepflegte<br />

Warte zimmer, Empfangs- und Konferenzräume,<br />

die aber auch im Wohnbereich<br />

einen guten Sitz ein druck<br />

vermitteln.<br />

Der Moderne<br />

HÅG Futu<br />

Besucherstuhl<br />

Der Besucherstuhl HÅG Futu ist in<br />

verschiedenen Ausführungen mit oder<br />

ohne Armlehnen erhältlich. Den Rücken<br />

gibt es auch mit Netzbezug. Das lässt<br />

den Stuhl in luftigem Design erscheinen<br />

und bietet klimatische Vorteile.<br />

Konferenz- und Besucherstühle<br />

Shape Mesh<br />

Freischwinger und «Vierbeiner» mit<br />

atmungsaktiver Netz-Rückenlehne und<br />

serienmässig im Gestell integrierten<br />

Armlehnen mit Kunststoff-Auflagen.<br />

Das verchromte Gestell ist 3-fach<br />

stapelbar (Standard: schwarz pulverbeschichtet).<br />

Passt perfekt<br />

HÅG Creed<br />

Communication<br />

Nicht nur als Besucherstuhl perfekt,<br />

eignet sich auch ganz ausgezeichnet<br />

für jeden Besprechungsraum,<br />

und an modernen Esszimmertischen<br />

macht er eine gute Figur.<br />

Der ergonomische<br />

Freischwinger<br />

Moizi 24<br />

Ob Holzschale oder gepolstert, der<br />

Moizi gehört so oder so zu den Besten<br />

in Bezug auf Qualität, Design und Ergonomie.<br />

Stellen Sie Ihren persönlichen<br />

Moizi nach Ihren Wünschen zusammen.<br />

34 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Aktiv im Gleichgewicht<br />

Variable<br />

Der Variable-Balans-Stuhl ist<br />

eine Designikone und seit 1979 auf<br />

dem Markt. Durch das Kuvengestell<br />

entsteht ein spezielles angenehmes<br />

Sitzgefühl und schafft Abwechslung<br />

beim Sitzen und sorgt für einen<br />

freifliessenden Lastwechsel.<br />

aktiv oder passiv<br />

Variable plus<br />

Der Variable-Balans-Stuhl<br />

mit Rückenlehne ist auch bestens<br />

für passive Momente geeignet.<br />

Der Ökologische und Langlebige<br />

Social<br />

Der Social von Variér wird mehrheitlich<br />

aus Post-Consumer-Abfällen hergestellt<br />

und selbst das Gestell ohne jeglichen<br />

Klebstoff. Er ist drehbar oder mit Kufen<br />

als Schaukelstuhl erhältlich, mit oder<br />

ohne Sitzkissen und in verschiedenen<br />

Farben. Ein Hingucker in jeder modernen<br />

Wohnung.<br />

Mit Stil sitzen statt stillsitzen<br />

Numo<br />

Der Numo von Aeris bringt Körper,<br />

Geist und Inneneinrichtung in Einklang.<br />

Er macht sich nicht nur im Sitzungszimmer<br />

gut, er passt auch perfekt an<br />

den Esszimmertisch. Mit der eingebauten<br />

Kinematik bleiben Sie immer in<br />

Bewegung. Der Numo ist in vielen Farben<br />

und Ausführungen erhältlich.<br />

Für jede Gelegenheit<br />

Actulum<br />

Die Einfachheit der Linienführung gibt<br />

dem Actulum das Flair einer Skulptur:<br />

Sein Gestell basiert wie die meisten<br />

Variér-Stühle auf den typischen Kufen.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 35


elaxen<br />

Dekorativ und bequem<br />

Peel Club<br />

Peel Club als perfekte<br />

Ergänzung zur Sofagruppe<br />

und zudem in zwei verschie -<br />

denen Ausführungen<br />

erhältlich: nach links oder<br />

rechts geöffnet. So erzielt<br />

er als Paar eine ganzheitliche,<br />

ex travagante Wirkung.<br />

Neu mit Wippmechanik.<br />

Der rundum<br />

abgerundete<br />

Kokon Club<br />

Ob als Klubsessel oder als<br />

Ergänzung im Wohnzimmer,<br />

der Kokon Club passt immer.<br />

Die be sondere Note verleihen<br />

der Kokon-Linie die drei<br />

raffinierten Kreuzstiche, die<br />

in verschiedenen Garnfarben<br />

erhältlich sind. Die kompakte<br />

Form macht ihn auch<br />

für kleine Räume geeignet.<br />

Zudem ist er mit einer<br />

verborgenen Kippmechanik<br />

ausgestattet.<br />

Für Ruhe und<br />

Geborgenheit<br />

Kokon TM<br />

Der neue Relaxsessel<br />

Variér Kokon schmiegt<br />

sich an den Körper<br />

und bietet Ruhe und<br />

Geborgenheit. Variér<br />

Kokon ist um 360° drehbar<br />

und reagiert sanft<br />

auf jede Bewegung – somit<br />

können viele verschiedene<br />

Sitzpositionen eingenommen<br />

werden.<br />

Nicht nur schön,<br />

sondern auch bequem<br />

Peel TM<br />

Mit einer einfachen Verlagerung<br />

des Körpergewichts<br />

verändern Sie die Sitzposition.<br />

Das Ziel ist Ihre optimale<br />

Entspannung.<br />

Lässt die<br />

Schwerkraft<br />

vergessen<br />

Gravity<br />

Erhältlich in verschiedenen<br />

Holz gestellen, Stoff-, Microfaser-<br />

und Lederbezügen.<br />

36 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Eine neue<br />

Komfortdimension<br />

Hulk Ruhesessel<br />

Der Hulk-Sessel ist mit der<br />

modernsten Beschlagstechnik<br />

ausgestattet und lässt sich<br />

quasi ohne Kraftaufwand<br />

in die Relaxposition bewegen.<br />

Dank neuer Komfortpolster<br />

ein ganz neues Sitzgefühl.<br />

Durch den ein klappbaren<br />

Fussteil bietet der Sessel<br />

auch grossen Personen einen<br />

aus gezeichneten Sitzkomfort.<br />

Auch für grosse<br />

Persönlichkeiten<br />

bequem<br />

Herkules<br />

Füsse hoch. Diesen Sessel<br />

muss man lieben. Eine<br />

Kombination aus klassischem<br />

Design und höchstem<br />

Komfort. Lassen Sie Ihre<br />

Seele baumeln und geniessen<br />

Sie gemütliche entspannte<br />

Stunden auf Ihrem Herkules.<br />

Massage wie vom Profi<br />

Massagesessel<br />

Alpha<br />

Die neue Generation Massagesessel<br />

vereint Sitzkomfort<br />

und Massagetechnik nach<br />

neuster Technologie und<br />

neusten Erkenntnissen. Durch<br />

das leichte und neutrale<br />

Design lässt sich der Sessel<br />

in jede Wohnkultur mühelos<br />

integrieren.<br />

Gesundes Sitzen nach Mass<br />

Komfort Sessel 570 Vario<br />

mit Aufstehhilfe<br />

Das Modell 570 der Pflege-Kollektion wurde<br />

speziell für Personen entwickelt, die angepasst<br />

sitzen müssen. Gegen Rückenschmerzen<br />

und mit Aufstehfunktion. Vario – der Name<br />

ist Programm und lässt kaum Wünsche offen –<br />

Anti-Dekubitus-Sitzflächen, Arthrodese-<br />

Sitzflächen, wegklappbare Seiten teile<br />

(für Rollstuhl benutzer), Gelenk rollen, besondere<br />

Nackenkissen, optimale Rückenanpassungen<br />

für Kyphose-Patienten, schalenförmige Rückenlehnen,<br />

Aufstehhilfen, Inkontinenz-Be züge.<br />

Auf Knopfdruck<br />

ein Schaukelstuhl<br />

ZEN-Pflegesessel<br />

Entdecken Sie, was der neue<br />

ZEN-Pflegesessel für Patienten<br />

und Pflegepersonal bedeuten<br />

kann. Der/die Benutzer/-in fühlt<br />

weniger Unruhe und ist entspannter.<br />

Der Sessel ist formschön<br />

und lässt sich gut zu<br />

Möbeln kombinieren. Der ZEN-<br />

Sessel ist auch sehr beliebt bei<br />

Nutzern, die es gern bequem<br />

haben und das Schaukeln<br />

lieben.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 37


ergonomische hilfsmittel<br />

Ergonomische<br />

Mäuse<br />

Diverse Grössen, mit Kabel<br />

oder Wireless von Hippus,<br />

Sky Vertical, Anir 3M<br />

Laptopständer<br />

Diverse Modelle sind<br />

erhältlich<br />

Pultaufsätze<br />

Diverse Modelle in verschiedenen<br />

Ausführungen und<br />

Grössen<br />

Beleuchtung<br />

Lykke Tischleuchte<br />

in verschiedenen Farben<br />

und Ausführungen<br />

Schlafkissen<br />

Nacken-Stützkissen, Flockenkissen,<br />

Hirsekissen, Wärmekissen<br />

von Technogel,<br />

elsa ® , TEMPUR ® und Anatom<br />

Sitzkissen<br />

und -keile<br />

Diverse Modelle und Höhen<br />

von elsa ® , Tilia und Anatom<br />

Leseständer<br />

In diversen Ausführunen<br />

erhältlich. Individuell zusammengestellt<br />

und angepasst.<br />

Fussstützen<br />

Diverse Modelle<br />

Rückenhilfe<br />

Diverse Modelle von Tilia<br />

und Anatom<br />

38 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24<br />

Es sind weitere<br />

ergonomische Hilfsmittel<br />

erhältlich. Weitere Infos auf<br />

der letzten Umschlagseite<br />

oder auf der Webseite.<br />

Sitzbälle<br />

und Ballkissen<br />

Diverse Farben und Grössen


Vorbeugen ist besser<br />

als heilen<br />

Berufsbedingt wird heute vielfach längere Zeit sitzend gearbeitet.<br />

Bewegungsarmes Sitzen ist nicht gut für die Gesundheit und kann von<br />

Verspannungen & Haltungsschäden bis hin zum Bandscheibenvorfall<br />

führen. Dem kann durch aktives Sitzen und Haltungswechsel<br />

vorgebeugt werden. In den meisten Fällen wird aber erst gehandelt,<br />

wenn die Person bereits unter den Folgen leidet.<br />

Wir von stuhlfinder wissen, wie gesundes und aktives Sitzen gefördert<br />

wird und bringen Bewegung in Ihre Arbeitsabläufe.<br />

ANTEO ®<br />

Köhl ANTEO ® mit AIR-SEAT<br />

(Luftkissensystem)<br />

Ausführung mit Rückenlehne 55 cm<br />

Fr. 620. –* statt Fr. 835.--<br />

Ausführung mit Rückenlehne 63 cm<br />

Fr. 670.–* statt Fr. 905.–<br />

*Preise ohne Armlehne, Fusskreuz schwarz.<br />

AIR-SEAT<br />

AIR-SEAT<br />

fördert dynamisches<br />

Sitzen<br />

und stimuliert<br />

die Rückenmuskulatur.<br />

Rollhocker New Pfiff<br />

KÖHL Rollhocker «New-Pfiff»<br />

• Rundsitz Ø 41cm<br />

• Farbe: Black F6800032<br />

• Fusskreuz: Polyamid schwarz<br />

• Rollen/Gleiter: Weiche Rollen für<br />

harte Böden<br />

Ausführung Sitz<br />

Stoff schwarz<br />

Fr.199.– statt Fr. 268.–<br />

Ausführung Sitz<br />

Kunstleder schwarz<br />

Fr. 222.– statt 299.–<br />

Andere Stoffe/Farben<br />

auf Bestellung.<br />

5 Jahre<br />

Garantie<br />

auf alle<br />

Stühle<br />

Ergonomie-Beratung / Bestellungen / Teststühle:<br />

stuhlfinder GmbH · Tel. +41 62 827 36 20 · Fax +41 62 827 40 94<br />

info@stuhlfinder.ch · www.stuhlfinder.ch<br />

Konditionen: Ab Lager gemäss Ausführungsbeschrieb, solange Vorrat. Andere Farben und Ausführungen innert 4–5 Wochen ab Bestelleingang.<br />

Preise: inkl. 7.7% MwSt., exklusiv Lieferkosten Fr. 30.– / Stuhl, ab Bestellwert Fr. 1‘200.– franko Domizil.


andscheibenvorfall<br />

Wann muss eine<br />

Diskushernie nicht<br />

operiert werden?<br />

Diese und alle anderen wichtigen Fragen zu Prävention, Risikofaktoren und dem<br />

richtigen Verhalten bei einem akuten Bandscheibenvorfall beantwortet<br />

Dr. Christian Ulrich, Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie am Berner Lindenhofspital.<br />

Diagnose<br />

Diskushernie:<br />

Normalerweise<br />

umschliesst<br />

ein Faserring<br />

den gallertartigen<br />

Kern der<br />

Bandscheibe.<br />

Durchbricht der<br />

Kern den Ring<br />

und gelangt in<br />

den Nervenkanal,<br />

kann das Gewebe<br />

auf Rückenmark<br />

oder Nerven<br />

drücken und<br />

Schmerzen<br />

sowie Lähmungserscheinungen<br />

verursachen.<br />

Illustration: Axel Kock /<br />

stock.adobe.com<br />

gesundsitzen: Dr. Ulrich, wer einen Eindruck<br />

von der erstaunlichen Bandbreite möglicher<br />

Erkrankungen der Wirbelsäule bekommen will,<br />

liest am besten einmal das Leistungsspektrum<br />

Ihrer neurochirurgischen Praxis durch.<br />

Welchen Anteil an den von Ihnen durchgeführten<br />

Behandlungen machen in etwa Erkrankungen<br />

im Zusammenhang mit der Bandscheibe aus?<br />

Christian Ulrich: Es dreht sich so gut wie alles um<br />

die Bandscheibe. Sie ist im komplexen «System<br />

Wirbelsäule» ein zentrales Element. Degenerative<br />

Erkrankungen der Wirbelsäule, also durch Alterungserscheinungen<br />

hervorgerufene, gehen fast<br />

immer mit pathologischen Veränderungen der<br />

Bandscheiben einher.<br />

Was sind die häufigsten Krankheitsbilder<br />

im Zusammenhang mit der Bandscheibe?<br />

Im Alter zwischen 40 und 60 Jahren sind es vor<br />

allem Bandscheibenvorfälle, also Diskushernien, die<br />

heftige Schmerzen und manchmal sogar neurologische<br />

Ausfälle wie Lähmungen auslösen können.<br />

Dabei fällt ein weiches Stück aus der Bandscheibe<br />

in den Wirbelkanal und quetscht die Nervenwurzel.<br />

Das löst elektrisierende, brennende Schmerzen<br />

aus. Diese werden von den Patienten häufig als die<br />

stärksten, jemals empfundenen Schmerzen beschrieben.<br />

Ab dem 60. Lebensjahr sind die Abnutzungserscheinungen<br />

insgesamt vorangeschritten.<br />

Die Bandscheiben sind dann eher ausgetrocknet<br />

und sinken in sich zusammen. In Kombination<br />

mit verdickten Bändern und Gelenken kann die<br />

Bandscheibe zu einer Einengung oder Stenose<br />

des gesamten Wirbelkanals führen. Meist beklagen<br />

die Patienten dann gehstreckenabhängig eine<br />

Beinschmerzsymptomatik, die beim Absitzen oder<br />

Vornüberbeugen prompt aufhört.<br />

40 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


zur person<br />

Was ist die Funktion der Bandscheibe<br />

und wie ist eine gesunde, voll funktionsfähige<br />

Bandscheibe beschaffen?<br />

Die Bandscheiben sind die Stossdämpfer, die zwischen<br />

den Wirbelkörpern sitzen. Der Mensch hat<br />

davon 23 Stück. In ihrer Gesamtheit sorgen sie<br />

zusammen mit den kleinen Wirbelgelenken für die<br />

Beweglichkeit und die Pufferfunktion der Wirbelsäule.<br />

In der Regel merkt man nicht, wenn einige<br />

wenige Bandscheiben nicht mehr gut funktionieren.<br />

Eine Bandscheibe besteht aus einem äusseren Faserring,<br />

der die Bandscheibe zusammenhält, und einem<br />

gallertigen Kern, der die Pufferfunktion übernimmt.<br />

Damit die Bandscheibe lange gesund bleibt, ist die<br />

stetige Versorgung mit Nährstoffen wichtig. Das ist<br />

ein wunder Punkt, denn die Bandscheibe wird nicht<br />

wie sonst üblich durch Blutgefässe versorgt. Ihre<br />

Nährstoffe erhält sie dadurch, dass immer ein Wechsel<br />

aus Be- und Entlastung stattfindet. So entleert<br />

sich die Flüssigkeit bei Bewegung im Tagesverlauf<br />

und im Aufrichten aus der Bandscheibe. In der<br />

Nacht beim Liegen saugt sie sich wieder voll.<br />

Welche Faktoren beeinträchtigen denn vor<br />

allem die Funktionsfähigkeit der Bandscheibe?<br />

Das sind gleich mehrere. Zum einen geht die natürliche<br />

Alterung schon recht früh los. In radiologischen<br />

Bildern – MRI, CT und Röntgen – sieht man<br />

häufig bereits mit Anfang 30 die ersten Abnützungen.<br />

Das ist aber oft nur ein Bildbefund, beeinträchtigt<br />

aber noch nicht die Funktion oder löst<br />

Beschwerden aus. Zu viel körperliche Belastung,<br />

aber auch zu wenig Bewegung können den Bandscheiben<br />

auch schaden. Positiv beeinflussen<br />

können wir die Bandscheibengesundheit, wenn<br />

Erwischen kann es im Grunde<br />

jeden: ob dick, dünn, sportlich,<br />

unsportlich, schwere körperliche<br />

Arbeit oder Büro. Ebenfalls<br />

ein möglicher Auslöser: lange<br />

anhaltender emotionaler Stress.<br />

PD DR. MED. CHRISTIAN T. ULRICH<br />

Neurochirurg mit Spezialisierung Wirbelsäulenchirurgie,<br />

Praxis für Neurochirurgie<br />

am Lindenhofspital Bern Foto: zVg<br />

wir nicht rauchen. Auch gesunde Ernährung wird<br />

immer wieder erwähnt. Der relevanteste Faktor,<br />

den wir leider noch nicht beeinflussen können, ist<br />

jedoch die Genetik. Bandscheibenleiden kommen<br />

oft familiär gehäuft oder bei einem Patienten gleich<br />

an mehreren Stellen, zum Beispiel an der Halsund<br />

Lendenwirbelsäule vor.<br />

Neandertaler oder moderner Mensch –<br />

welcher Lifestyle ist für Rücken und<br />

Bandscheibe Ihrer Meinung nach gesünder?<br />

Seit dem Neandertaler haben wir uns evolutionär<br />

ja zum Glück sehr viel weiterentwickelt. Wir haben<br />

uns den Alltag durch viele Errungenschaften einfacher<br />

und komfortabler gemacht. Damit haben wir<br />

aber auch ein Problem: wir sitzen durchschnittlich<br />

fünf bis acht Stunden am Tag. Das ist zu viel, wie<br />

verschiedene Studien belegen. Das Ergebnis dieser<br />

Studien lässt sich so zusammenfassen: «Sitzen ist<br />

das neue Rauchen unseres Zeitalters.» Der Bewegungsmangel<br />

– gerade in Zeiten von Homeoffice,<br />

wo sogar der Arbeitsweg wegfällt – führt zu körperlichen<br />

Beschwerden. Davon ist selbstverständlich<br />

auch die Wirbelsäule betroffen. Es gibt sogar wissenschaftliche<br />

Erhebungen, die abhängig von der Sitzzeit<br />

eine reduzierte Lebenserwartung festgestellt<br />

haben. Unser moderner Lifestyle spielt hier also eine<br />

sehr grosse Rolle. Er sollte optimalerweise ausgewogen<br />

sein.<br />

Was kann ausserdem das Risiko<br />

einer Diskushernie erhöhen?<br />

Erwischen kann es im Grunde genommen jeden:<br />

ob dick, dünn, sportlich, unsportlich, schwere<br />

körperliche Arbeit oder Büro. Auch lange anhaltender<br />

emotionaler Stress steht im Zusammenhang mit<br />

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gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 41


andscheibenvorfall<br />

dem Auftreten einer Diskushernie. Einer der wichtigsten<br />

Risikofaktoren ist aber sicherlich die naturgegebene<br />

individuelle Konstitution und ob man<br />

zuvor schon mal einen Bandscheibenvorfall hatte.<br />

Dann ist Vorsicht geboten. Man sollte dann explizit<br />

mehr für sein Rückenwohl tun, indem man regelmässige<br />

Bewegungstherapie für eine gestärkte<br />

Bauch- und Rückenmuskulatur macht und auf eine<br />

gute Haltung achtet.<br />

Was kann einen Bandscheibenvorfall auslösen<br />

und was passiert da genau, wenn er eintritt?<br />

Es gibt nicht immer einen klaren Auslöser. Es kann<br />

beim Holzhacken passieren, aber auch während man<br />

nichts ahnend auf den Bus wartet. Entscheidend<br />

ist eher, was auf zellulärer Ebene passiert. Meist<br />

reisst das Faserband ein, das die Bandscheibe zusammenhält.<br />

Ist das der Fall, kann man nichts mehr tun,<br />

um das Übel abzuwenden. Kommt es dann kurze<br />

Zeit später zu messerscharfen Schmerzen ins Bein,<br />

ist meist ein Stück der Bandscheibe durch den<br />

Faserband-Riss ausgetreten und drückt auf eine<br />

Nervenwurzel. Die Schmerzen werden dann nicht<br />

Wichtig ist die neurologische<br />

Untersuchung: Defizite<br />

wie Lähmungen oder Blasenentleerungsstörungen<br />

sind zwar<br />

nur selten der Fall, müssen<br />

aber zeitnah operiert werden.<br />

nur durch den Druck auf den Nerv, sondern auch<br />

durch eine Art Entzündungsreaktion des Nervs<br />

ausgelöst. Die frohe Botschaft ist: Der Körper schafft<br />

es in den allermeisten Fällen durch eine Immunreaktion,<br />

den Bandscheibenvorfall abzubauen, so<br />

dass sich die Schmerzen allmählich bessern. In den<br />

meisten Fällen dauert das etwa sechs bis zehn<br />

Wochen. Die schlechte Botschaft: Das sind heftige<br />

Schmerzen, die auch mit starken Schmerzmitteln<br />

manchmal nur schwer behandelbar sind.<br />

Gibt es im Vorfeld, der Zeit davor, Warnzeichen,<br />

falls ja, welche, und was kann man tun,<br />

um einen Vorfall noch abzuwenden?<br />

Rückenschmerzen sind meist die Vorboten eines<br />

Bandscheibenvorfalls. Man geht davon aus, dass<br />

diese durch einen Einriss im Faserband entstehen.<br />

Die Rückenschmerzen klingen dann ab und kurz<br />

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42 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


andscheibe<br />

darauf kommt es zu den typischen «Ischiasschmerzen»<br />

ins Bein. Die verrutschte Bandscheibe bedrängt<br />

dann den Spinalnerv. Selbst wenn man diesen<br />

Ablauf früh als Entstehung eines Bandscheibenvorfalls<br />

erkennt, kann man ihn nicht mehr aktiv<br />

abwenden.<br />

Was ist zu tun, aber auch unbedingt zu vermeiden,<br />

bis eine ärztliche Untersuchung Klarheit<br />

bringt, ob eine Diskushernie vorliegt?<br />

Tatsächlich sind die Schmerzen so massiv, dass die<br />

meisten Betroffenen zeitnah freiwillig einen Arzt<br />

aufsuchen. Wichtig ist hier die neurologische<br />

Untersuchung: Liegen Defizite wie Lähmungen oder<br />

Blasenentleerungsstörungen vor? Das ist nur selten<br />

der Fall, muss aber sehr zeitnah operiert werden.<br />

Die Schmerzen alleine sind aus medizinischer<br />

Sicht nicht besorgniserregend, auch wenn ein mit<br />

«Ischias» geplagter Patient für diese Aussage kein<br />

Verständnis hat. Aber die Schmerzen bessern sich<br />

mit der Zeit meist von allein. Dabei ist eine spezifische<br />

Behandlung gar nicht so entscheidend. Es geht<br />

darum, die Schmerzen zu lindern. Es werden stufenweise<br />

steigernd immer stärkere Medikamente verschrieben.<br />

Man kann Kortison als Tablette geben<br />

oder es um die Nervenwurzel spritzen. So kann die<br />

«Entzündung» eingedämmt werden. Man sollte<br />

nicht still im Bett liegen. Das ist eher kontraproduktiv.<br />

Am besten man bewegt sich nach seinen Möglichkeiten,<br />

vermeidet dabei aber starke körperliche<br />

Belastungen und Gewichte. Leider kann keine<br />

Spritze, Tablette oder körperliche Übung die Bandscheibe<br />

verschwinden lassen. Im Bedarfsfall schafft<br />

das nur die Operation.<br />

Stichwort Operation. Häufig treibt Betroffene<br />

die Angst um, dass viel zu schnell operiert wird,<br />

u.a., weil es für Spitäler und Ärztinnen wie Ärzte<br />

lukrativer ist. Nach welchen Kriterien entscheiden<br />

Sie, ob eine OP notwendig ist?<br />

Es gibt Leitlinien zur Behandlung der Diskushernien.<br />

Darin werden die Behandlungsmöglichkeiten<br />

nach ihrer wissenschaftlich erwiesenen Wirksamkeit<br />

beurteilt und ein Behandlungspfad empfohlen,<br />

den man mit dem Patienten abhängig von der<br />

individuellen Situation geht. Man unterscheidet<br />

zwei Varianten: die Dramatische und die Gewöhnliche.<br />

Bei der Ersten kommt es zu relevanten<br />

neurologischen Ausfällen. Das sind ausgeprägte<br />

Lähmungen, bei denen der Fuss oder das Bein<br />

plötzlich keine Kraft mehr haben. Auch schwerwiegende<br />

Probleme mit der Harn- oder Stuhlfunktion –<br />

das sogenannte Cauda-Syndrom – können bei<br />

diesem Szenario auftreten. Solche dramatischen<br />

Befunde sind zum Glück selten, müssen aber absolut<br />

und dringlich operiert werden.<br />

Insgesamt 23 Bandscheiben sorgen für die Beweglichkeit<br />

der Wirbelsäule und fungieren als Puffer zwischen<br />

den Wirbeln. Foto: SciePro / stock.adobe.com<br />

Beim gewöhnlichen Verlauf bestehen «nur»<br />

Schmerzen oder milde neurologische Ausfälle wie<br />

leichte Lähmungen oder Taubheit. Aus medizinischer<br />

Sicht besteht hier keine Dringlichkeit. In<br />

diesem Fall spricht man von einer relativen<br />

Operationsnotwendigkeit. Die ist gegeben, wenn<br />

sich Schmerzen nach mehreren Wochen trotz<br />

ausgebauter Schmerzmittel nicht spontan bessern,<br />

die Schmerzen schon früh im Verlauf unerträglich<br />

sind oder der explizite Wunsch des Patienten nach<br />

einer frühen Operation zur schnelleren Erholung<br />

besteht. Schlussendlich ist die Behandlung immer<br />

der individuellen Situation des Patienten anzupassen.<br />

Der Patient muss aufgeklärt und dadurch<br />

mündig sein, sich mit seinem Arzt für die individuell<br />

beste Option zu entscheiden. Wenn man<br />

das beherzigt, ist man vor einer «zu schnellen»<br />

Operation gewappnet.<br />

In welchen Fällen macht es Sinn, zunächst<br />

einmal auf Physio- und eventuell auch<br />

Ergotherapie zu setzen?<br />

Physio- und Ergotherapie sind fast immer die erste<br />

Wahl. Es gibt Ausnahmen. Diese sind, wenn die<br />

Schmerzen so stark sind, dass Bewegung kaum<br />

möglich ist oder wenn relevante Lähmungserscheinungen<br />

auftreten. Diese müssen schnell operiert<br />

werden, damit sich der Nerv erholen kann. In allen<br />

anderen Fällen – und das sind die meisten – kann die<br />

Bewegungstherapie zusammen mit einer Rückenschule<br />

deutlich bei der Schmerzbekämpfung helfen.<br />

Allerdings bedarf es auch einer entsprechenden<br />

Motivation des Patienten, bei der Bewegungstherapie<br />

mitzumachen. Es sind vor allem aktive Übungen,<br />

gesundsitzen 2022/23 43


andscheibenvorfall<br />

Die Operationstechniken der Zukunft<br />

werden noch weniger invasiv sein,<br />

und die virtuelle Realität hält Einzug<br />

in den OP.<br />

die hier die meisten Erfolge zeigen. Passive Behandlungen<br />

wie Massagen können hilfreich sein, sind<br />

aber weniger wichtig als der aktive Teil. Auch die<br />

Ergotherapie mit dem Ziel, den Patienten alltagstauglich<br />

zu bekommen, ist eine wichtige Behandlungssäule.<br />

Empfehlenswert sind ausserdem Hilfsmittel<br />

wie etwa Sitzhilfen, die den Rücken entlasten.<br />

Es existiert übrigens eine Vielzahl von Therapien,<br />

wie Osteopathie, Akupunktur und andere. Sie<br />

zählen zur Komplementärmedizin und haben<br />

deshalb keine wissenschaftlich bewiesene Basis,<br />

können aber Nutzen bringen.<br />

Vorausgesetzt, Patientin oder Patient nehmen<br />

die Therapie bzw. das Training ernst und befolgen<br />

die Vorgaben, wie lange in etwa sollte man dem<br />

Körper Zeit geben, bis man sichergehen kann,<br />

dass eine OP nicht oder doch notwendig ist?<br />

Die positive Nachricht ist, dass sich die meisten<br />

Bandscheibenvorfälle (das sind etwa 80 Prozent)<br />

innerhalb von mehreren Wochen (6 bis 10 Wochen)<br />

von alleine zurückbilden. Das ist aufgrund der<br />

Schmerzen ein zäher Heilungsprozess. Kann man<br />

diese aber für den Patienten auf einem erträglichen<br />

Niveau halten, sollte man diese Zeit abwarten,<br />

bevor man sich für eine Operation entscheidet. Ist<br />

der Leidensdruck jedoch trotz aller konservativer<br />

Massnahmen zu hoch, kann mit einer Operation<br />

rasch geholfen werden.<br />

Für welchen Befund steht welche operative<br />

Massnahme zur Verfügung?<br />

Es gab im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie in<br />

den letzten Jahren eine rasante Entwicklung. Das<br />

Spektrum an Wirbelsäulenoperationen ist mittlerweile<br />

sehr gross geworden. Dabei gibt es unterschiedliche<br />

Techniken, Zugänge und auch Implantate,<br />

so dass man heute ein enormes Arsenal an<br />

Möglichkeiten hat. Man muss die Operation passend<br />

zur Situation wählen. Bei einem Bandscheibenvorfall<br />

im Lendenbereich ist aber meistens eine<br />

alleinige Dekompression ausreichend. Das heisst,<br />

man entfernt den kleinen Teil, der aus der Bandscheibe<br />

gerutscht ist und auf den Nerv drückt. Das<br />

soll gewebeschonend erfolgen. Der Standard ist,<br />

diese Operation unter dem Mikroskop zu machen.<br />

Man kann aber auch endoskopisch, also mit kleinen<br />

Schnitten und einer Kamera, oder transtubulär<br />

operieren. Bei Letzterem kommt ein kleines Rohr,<br />

ähnlich einem dickeren Strohhalm, zum Einsatz.<br />

Mit ihm hat man einen guten Einblick in die Wirbelsäule<br />

und kann gleichzeitig mit sehr feinen Instrumenten<br />

und kleinem Zugang operieren.<br />

Chirurgische Eingriffe an der Wirbelsäule<br />

bereiten meist grösseres Unbehagen, vor allem<br />

fürchten sich Betroffene vor Komplikationen wie<br />

Lähmungserscheinungen, eine Beeinträchtigung<br />

der Sensorik. Wie riskant sind Operationen im<br />

Bereich der Wirbelsäule tatsächlich?<br />

Das ist tatsächlich eine Angst, mit der ich tagtäglich<br />

in der Sprechstunde konfrontiert bin. Sie ist aber<br />

unbegründet. Schwerwiegende Komplikationen bei<br />

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Physio- und Ergotherapie sind in der Behandlung<br />

eines Bandscheibenvorfalls fast immer die erste Wahl.<br />

Foto: contrastwerkstatt / stock.adobe.com<br />

Bandscheibenoperationen sind, wenn man sich an<br />

die heutigen Standards hält, eine Rarität. Vor jeder<br />

Operation sollte man Respekt haben und sich<br />

bewusst machen, dass immer irgendeine Art von<br />

Risiko mit dabei sein kann. Wiegt man aber sorgfältig<br />

die Situation ab, betrachtet jeden Patienten<br />

individuell und stellt eine gute Operationsindikation,<br />

besteht eine gute Balance aus Risiko und<br />

Erfolgsaussichten.<br />

Welche technischen Innovationen erhöhen<br />

die Sicherheit einer solchen OP?<br />

Die Neurochirurgie war schon immer eine technikaffine<br />

Disziplin. Das fing schon in den 1950er-Jahren<br />

an, als das OP-Mikroskop eingeführt und im Laufe<br />

der 1970er-Jahre zum Standard wurde. Damit waren<br />

die grossen Zugänge zur Wirbelsäule mit blossem<br />

Auge passé. Insgesamt hat sich die mikrochirurgische<br />

und «minimal-invasive» Wirbelsäulenchirurgie<br />

etabliert. Durch die Kombination an gewebeschonenden<br />

Zugängen und speziellen Instrumenten<br />

kann man weniger invasiv und dennoch erfolgreich<br />

operieren. Das erfordert natürlich auch eine<br />

jahrelange und fokussierte Ausbildung des Chirurgen.<br />

Trotz «minimal-invasiven» Eingriffen sollte<br />

nicht vergessen gehen, dass es eine entsprechende<br />

Erholung nach solchen Operationen bedarf.<br />

Wie sieht denn die postoperative Therapie nach<br />

einer Diskushernie klassischerweise aus, ab<br />

wann in etwa ist die Behandlung abgeschlossen?<br />

Bereits am ersten Tag nach der Operation werden die<br />

Patienten unter Anleitung der Physiotherapie auf<br />

die Beine gestellt. Sie bekommen Regeln für eine<br />

rückenergonomische Bewegung mit auf den Weg.<br />

Man sollte sich bewegen und nicht still im Bett<br />

liegen. Statische Belastungen wie langes Sitzen oder<br />

Stehen sollten vermieden werden. Laufen ist gut.<br />

Nach 3 Tagen können die Patienten in der Regel das<br />

Spital verlassen und gehen nach Hause. Ambulant<br />

wird dann die Physiotherapie fortgeführt. Für<br />

6 Wochen gilt eine körperliche Schonungsfrist, in<br />

der schwere körperliche Arbeiten und monotone<br />

Positionen vermieden werden sollen. Man spürt<br />

die Operation mit der Zeit immer weniger und die<br />

Nachwirkungen mit einschiessenden Schmerzen<br />

und Taubheit im Bein werden immer weniger.<br />

So ganz abgeschlossen ist die Sache meiner Ansicht<br />

aber nie. Wenn man mal eine Rückenoperation<br />

hatte, muss man sich das ständig präsent halten und<br />

sich rückenschonend verhalten. Die meisten haben<br />

einen Benefit, wenn sie die physiotherapeutischen<br />

Übungen langfristig und regelmässig selbst machen.<br />

Werfen wir abschliessend noch einmal einen<br />

Blick in die Zukunft, in welcher Richtung wird<br />

sich die Behandlung von degenerierten Bandscheiben<br />

und Diskushernien weiterentwickeln?<br />

Der Blick in die Zukunft ist verheissungsvoll. Es<br />

wird an regenerativen Behandlungsmöglichkeiten,<br />

das heisst an der Reparatur der Bandscheibe, und<br />

auch an dem Verständnis genetischer Ursachen von<br />

Degeneration geforscht. Meiner Einschätzung nach<br />

wird es aber noch lange dauern, bis die wirklichen<br />

Durchbrüche kommen. Die Mechanismen der<br />

Wirbelsäulendegeneration sind komplex. Man kann<br />

sich deshalb bei der Forschung nicht auf eine Sache<br />

fokussieren und diese gezielt angehen. Man muss<br />

das Zusammenspiel der Mechanismen verstehen.<br />

In nächster Zukunft wird sich aber die OP-Technik<br />

weiter verbessern. Die etablierten Operationstechniken<br />

sind bereits sehr gut, werden aber weiter<br />

in Richtung noch weniger invasiver OP-Technik<br />

ausgebaut. Auch die virtuelle Realität wird Einzug in<br />

den OP halten und uns bei der komplexen Anatomie<br />

der Wirbelsäule mit in das OP-Feld projiziertem<br />

3D-Modell helfen. Wir können also gespannt sein.<br />

gesundsitzen<br />

Direkt<br />

zu Dr. Ulrich<br />

im Web:<br />

Drei Dinge, die jede und jeder<br />

für die Gesundheit der Wirbelsäule<br />

tun kann oder unbedingt vermeiden<br />

sollte?<br />

take away<br />

1. Regelmässig bewegen, denn dafür ist<br />

die Wirbelsäule gemacht, das hält sie fit.<br />

2. Wenn man schon mal Wirbelsäulenpatient<br />

war, unbedingt aktive Physiotherapie<br />

unter Anleitung weiterführen,<br />

die erlernten Übungen wie das tägliche<br />

Zähneputzen machen und die Rückenergonomie<br />

beherzigen.<br />

3. Rauchen stoppen, gesunde Ernährung<br />

und ein gutes Körpergefühl – das kommt<br />

nicht nur dem Rücken zugute.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 45


publireportage<br />

Wir finden zusammen die für Sie passende Lösung<br />

Sie haben ein Problem …<br />

wir haben Lösungen<br />

Erwachen Sie am Morgen mit Rücken-, Schulter- und Nackenverspannungen?<br />

Fühlen Sie sich am Morgen gerädert und brauchen ein paar Minuten, bis<br />

Sie in die Gänge kommen? Dann wird die Ursache ziemlich sicher vom Bett<br />

herrühren. Kommen Sie ins Schlafcenter Thun und lassen Sie sich beraten.<br />

Am Morgen entspannt, frisch und<br />

locker erwachen, wer will das nicht?<br />

Doch sehr viele Menschen leiden<br />

besonders am Morgen unter Rücken-,<br />

Schulter- und Nackenverspannungen<br />

und fühlen sich nicht erholt. Viele<br />

dieser Beschwerden klingen nach dem<br />

Aufstehen langsam wieder ab, oder<br />

werden zumindest deutlich besser.<br />

Sind auch Sie davon betroffen?<br />

Wie entstehen Verspannungen<br />

im Bett?<br />

Grundsätzlich wollen wir in der Nacht<br />

den Körper regenerieren und die vielen<br />

Korrekturspannungen, die durch den<br />

Tag aufgebaut werden, wieder entspannen.<br />

Dies ist aber nicht möglich,<br />

wenn wir die falsche (anatomische/<br />

ergonomische?) Liegeposition haben.<br />

Wenn wir in einer unnatürlichen Lage<br />

liegen, spannen sich einzelne Muskeln<br />

an, um die Verrenkung des Körpers<br />

zu korrigieren. Tagsüber wird diese<br />

Korrekturspannung bemerkt, und wir<br />

reagieren mit einer Entlastungsbewegung.<br />

In der Nacht jedoch bleiben wir<br />

in einzelnen Schlafphasen regungslos.<br />

Diese Dauerbelastung lässt den Muskel<br />

verhärten und er beginnt zu schmerzen.<br />

Die Schmerzen steigern dann die<br />

WANN IST ES ZEIT<br />

FÜR EINE SCHLAFBERATUNG?<br />

Beratung<br />

› Wenn man nicht richtig einschlafen kann,<br />

weil sich keine bequeme Lage finden lässt.<br />

› Wenn man unter Hals-, Nacken-, Schulteroder<br />

Rückenverspannungen (HNSR)<br />

leidet, die sich erst nach dem Aufstehen<br />

langsam lösen.<br />

› Wenn man morgens Anlauf braucht,<br />

bis man sich (zum Teil) wohlfühlt.<br />

› Wenn Beschwerden bei längerem Liegen<br />

eintreten oder schlimmer werden, so<br />

dass man lieber aufsteht, statt entspannt<br />

weiterzuschlafen.<br />

› Wenn man in der Nacht oder am Morgen<br />

mit Rücken- oder Nackenschmerzen<br />

erwacht.<br />

› Wenn wegen Schmerzen oder<br />

Verspannungen eine Therapie nötig ist.<br />

› Wenn man wegen eines Bandscheibenvorfalls<br />

oder anderer Rückenprobleme<br />

in ärztlicher Behandlung ist.<br />

› Wenn das Bett über 15 Jahre alt ist.<br />

Damit wir genügend Zeit für eine aufschlussreiche,<br />

unentgeltliche Beratung<br />

einplanen können, danken wir für Ihre<br />

Voranmeldung via Telefon 033 222 27 27<br />

oder www.schlafcenter.ch<br />

46 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


› Bereit, schmerzfrei zu erwachen<br />

› Orientierung im Matratzen-Dschungel<br />

› Matratzenfehlkäufe vermeiden<br />

› Rückenschmerzen<br />

› Nackenverspannungen<br />

› Gerädert am Morgen<br />

› Kissen und keines passt<br />

Spannung und die Spannung steigert<br />

wiederum den Schmerz. So entsteht<br />

der Teufelskreis der Verspannungen.<br />

Wenn der Körper nun jede Nacht<br />

Korrekturspannungen erzeugen muss,<br />

meist an den gleichen Stellen, ist dies<br />

denkbar suboptimal. Verstärkt werden<br />

diese nächtlichen Verspannungen<br />

zusätzlich durch Stress oder fehlende<br />

Schlafhygiene.<br />

Wir haben die Lösung …<br />

Im Schlafcenter Thun nehmen wir uns<br />

dieser Probleme an und helfen täglich<br />

Menschen mit genau diesen Problemen<br />

weiter. Jeder Mensch hat eine andere<br />

Körperform, andere Kurven und somit<br />

gibt es keine Matratze, die genau zu<br />

Ihrem Körper passt. Das Schlafcenter<br />

Thun ist darauf spezialisiert, ein<br />

massgeschneidertes Bett für Sie zu<br />

machen.<br />

Die Beratung dauert auch über den<br />

Kaufabschluss an: bei Bedarf passen<br />

die Schlafberater das Bett neu an. Sind<br />

Kunden gar nicht zufrieden, haben sie<br />

ein zehnwöchiges Rückgaberecht und<br />

bekommen den vollen Verkaufspreis<br />

zurückerstattet.<br />

«Bei den Schuhen und Kleidern achten<br />

wir ja auch darauf, dass sie passen,<br />

genau dasselbe sollten wir bei der<br />

Bettenwahl auch tun.»<br />

Kissen alleine bringen nichts<br />

Des Öfteren zu unnötigen Einkäufen<br />

kommt es auch bei den Kissen.<br />

Um diese zu vermeiden, können die<br />

Kunden des Schlafcenters Thun<br />

ihre Kissen vor dem Kauf zuerst zum<br />

Probeliegen mit nach Hause nehmen.<br />

INFO-VORTRÄGE<br />

IM SCHLAFCENTER THUN<br />

An unentgeltlichen Info-Vorträgen im<br />

Schlafcenter Thun informieren Martin<br />

Bachmann und sein Team über richtiges<br />

Liegen und Schlafen und wie dieses hilft,<br />

viele Beschwerden in den Griff zu<br />

bekommen.<br />

Die nächsten Vorträge:<br />

Dienstag, 12. September<br />

Donnerstag, 19. Oktober<br />

Mittwoch, 15. November<br />

Beginn jeweils um 18.30 Uhr,<br />

Dauer ca. 1 ½ Stunden.<br />

Vorträge<br />

Es findet kein Verkauf statt. Eine Anmeldung<br />

ist erforderlich, da die Anzahl Plätze<br />

beschränkt sind. Bitte anmelden per<br />

Telefon 033 222 27 27 oder<br />

info@schlafcenter.ch<br />

Viele Kunden glauben, sie könnten ihre<br />

Nackenschmerzen mit einem Kissen<br />

in den Griff bekommen, so Martin<br />

Bachmann. Ein Kissen allein könne<br />

jedoch wenig bewirken, wichtig sei es,<br />

dass das Bettsystem auch im Nackenbereich<br />

optimal eingestellt sei. Bildet<br />

das Kissen mit der Matratze, dem<br />

Bettgestell und persönlichen Vorlieben<br />

eine Einheit, dann führt das sicherlich<br />

zu einem besseren Schlafkomfort.<br />

«Bei den Schuhen und Kleidern<br />

achten wir ja auch darauf,<br />

dass sie passen, genau dasselbe<br />

sollten wir bei der Bettenwahl<br />

auch tun.»<br />

Schlafcenter Thun<br />

Bernstrasse 132<br />

3613 Steffisburg<br />

Telefon 033 222 27 27<br />

info@schlafcenter.ch<br />

www.schlafcenter.ch<br />

Öffnungszeiten Geschäft<br />

Montag–Freitag:<br />

13.30–18.00 Uhr<br />

Samstag: 9.00–12.00 Uhr<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 47


unterwegs<br />

Fragen an fünf Profis:<br />

Wo soll es denn hingehen?<br />

Das Reiseland Schweiz hat ein Luxusproblem: eine nahezu schwindelerregende<br />

Vielfalt an lohnenswerten Zielen. Und die Expertinnen und Experten<br />

von Schweiz Tourismus entdecken immer wieder neue Sehnsuchtsorte.<br />

Warum also nicht einmal bei ihnen nach einem Tipp fragen.<br />

Foto: Jürgen Humbert / stock.adobe.com<br />

In 17 Tagen um den Naturpark Parc Ela, GR<br />

«Wer Abgeschiedenheit, atemberaubende<br />

Landschaften und herausfordernde<br />

Etappen sucht, findet dies in Graubünden<br />

auf dem neuen Weitwanderweg Parc<br />

Ela Trek. In 17 Tagesetappen führt er über<br />

alpine Pässe rund um den Parc Ela, den<br />

grössten Naturpark der Schweiz. Übernachtet<br />

wird dabei grösstenteils mitten<br />

in der Natur in einfachen Unterkünften<br />

auf 2000 Meter.» Silja Müller<br />

Im Herzen Graubündens befindet sich<br />

der grösste regionale Naturpark der<br />

Schweiz, der Parc Ela. Namensgeber des<br />

548 Quadratkilometer umfassenden<br />

Gebiets ist der Piz Ela, der sich zwischen<br />

Albulatal und dem Tal Oberhalbstein<br />

auf eine Höhe von 3336 Metern erhebt.<br />

Mit steilen Berggipfeln und weiten<br />

Landschaften, umgeben von Gletschern<br />

und Bergseen, bietet der Park noch echtes<br />

Wildnisgefühl, ein Drittel des Parks ist<br />

unberührte Landschaft. Dazu gehören<br />

Gipfel wie der Piz Lunghin, der seine<br />

Wasser auf die Reise in drei Weltmeere<br />

schickt. Oder die zauberhafte Alp Flix –<br />

mit über 2000 Tier- und Pflanzenarten<br />

eine wahre Schatzinsel der Artenvielfalt.<br />

In den Tälern erinnern mächtige Burgen,<br />

historische Dörfer und barocke Kirchen<br />

an die frühere Bedeutung der Handelsrouten<br />

über die Alpenpässe Albula, Julier<br />

und Septimer. Drei Kulturen und drei<br />

Sprachen prägen das Leben der Menschen<br />

in diesem Gebiet, das mehr als drei<br />

Mal so gross ist wie das des Schweizerischen<br />

Nationalparks.<br />

48 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Foto: Ulrich / stock.adobe.com<br />

Foto: Schweiz Tourismus /<br />

Lorenz Richard<br />

Das Verkehrsmittel der Wahl, um die<br />

Natur- und Kulturlandschaften des Parc<br />

Ela zu entdecken, sind die Füsse. Über<br />

100 Kilometer Wanderwege führen<br />

durch die Natur- und Kulturlandschaften.<br />

Auf Wanderungen lässt sich die atem-<br />

beraubende Schönheit der Landschaft<br />

Schritt für Schritt erleben. Dieser Genuss<br />

erwartet weniger konditionsstarke<br />

Naturfreunde bereits auf kurzen Spaziergängen.<br />

Auf teils kinderwagengerechten,<br />

und immer kreativen Themenwegen<br />

lernen Klein und Gross jede Menge Wissenswertes<br />

und Überraschendes, beispielsweise<br />

über die Vielfalt und manches<br />

Geheimnis der Natur, die jahrhundertealten<br />

Sagen der Region. Oder man<br />

begibt sich auf den Weg, um mit dem<br />

Smartphone einen Kriminalfall zu lösen.<br />

Besonders auf ihre Kosten kommen im<br />

Parc Ela alle, die das Weitwandern lieben.<br />

Und seit Juli <strong>2023</strong> haben Wanderfreundinnen<br />

und -freunde die einzigartige<br />

Möglichkeit, die Alpen im Parc Ela auf<br />

17 Tagesetappen zu erwandern, ohne<br />

zwischendurch ins Tal abzusteigen. Der<br />

neue Trek führt grösstenteils auf über<br />

2000 Meter über Meer rund um den Parc<br />

Ela. Dabei ist jede Etappe ein Erlebnis<br />

für sich, keine gleicht der anderen.<br />

Wer ausreichend Kondition mitbringt<br />

und sich auf Bergwanderwegen mittleren<br />

Schweregrads wohlfühlt, wird diesen<br />

spektakulären, von unzähligen Naturjuwelen<br />

gesäumten Trek lieben.<br />

www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/<br />

sommer-herbst/sommerferien/<br />

sommergeschichten/parc-ela-trek/<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

zum<br />

Parc Ela Trek:<br />

Das Reisfeld im Maggia-Delta, TI<br />

«Im Tessin wächst Reis? Das ist absolut<br />

richtig! In der Nähe von Ascona, wo die<br />

Maggia in den Lago Maggiore mündet, gedeiht<br />

das Korn auf dem Landwirtschaftsbetrieb<br />

‹Terreni alla Maggia›. Ob im Restaurant<br />

oder selbst gekocht zu Hause, der<br />

Tessiner Risotto ist ein unvergleichbarer<br />

Gaumenschmaus.» Nicole Meier<br />

Foto: Switzerland Tourism / Lorenz Richard<br />

Auch wenn die Tage im Herbst kürzer<br />

werden, bewahrt das Tessin seinen<br />

Charme, die Sonne scheint, die Natur<br />

wird herbstlich bunt. In der sonnenverwöhnten<br />

Region Ascona-Locarno herrschen<br />

immer noch angenehme Temperaturen,<br />

verwöhnt der Lago Maggiore mit<br />

seinem mediterranen Flair. Jetzt ist die<br />

ideale Zeit für Ausflüge, Wanderungen,<br />

Touren auf dem E-Bike oder dem Mountainbike<br />

und die Eroberung einer der<br />

rund tausend Wände im Kletterparadies<br />

Tessin. Auch kulinarisch ist der Herbst<br />

in diesem Südschweizer Kanton eine<br />

perfekte Ferienzeit. Die einheimische<br />

Herbstfrucht par excellence, die Kastanie,<br />

ziert nun mit Milch, glasiert oder als<br />

Vermicelles die Restauranttische und<br />

spielt an den auch bei Feriengästen so<br />

beliebten Dorffesten die Hauptrolle.<br />

Auf den Speisekarten der Grotti stehen<br />

Braten, Gulasch, Wildgerichte und einheimische<br />

Spezialitäten wie die seit eh<br />

und je auf dem Feuer zubereitete Polenta.<br />

Und: Risotto mit Reis aus dem Maggiatal,<br />

genauer, aus der Nähe von Ascona, wo die<br />

Maggia in den Lago Maggiore mündet.<br />

Hier betreibt der «Terreni alla Maggia»<br />

auf 150 Hektaren integrierte und nachhaltige<br />

Landwirtschaft – und baut als<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 49


unterwegs<br />

Foto: Switzerland Tourism / Lorenz Richard<br />

erster landwirtschaftlicher Betrieb hundertprozentig<br />

Schweizer Reis an. Seit<br />

mittlerweile 20 Jahren. Allerdings nicht<br />

auf den für Asien typischen, wassergefüllten<br />

Reisterrassen. Dazu sind die Böden<br />

zu sandig und die Felder zu uneben.<br />

Sie können keine gleichmässig geflutete<br />

Fläche gewährleisten und im Frühling<br />

müsste das zu kalte Wasser temperiert<br />

werden. Deshalb entschied man sich für<br />

den Trockenanbau: Die Pflanzen werden<br />

nur bei Bedarf durch Besprühen bewässert.<br />

Das spart Wasser und Energie. Und<br />

vor allem wird das Treibhausgas Methan<br />

nicht freigesetzt, das in den gefluteten<br />

Feldern aufgrund der sauerstoffarmen<br />

Bedingungen entsteht. Dafür ist der<br />

Unkrautdruck höher, und da sich der<br />

Betrieb dem biologischen Anbau und<br />

damit dem Verzicht auf Chemie verschrieben<br />

hat, ist die Bekämpfung des<br />

Unkrauts deutlich aufwendiger.<br />

In nur rund 150 Tagen ist der Tessiner<br />

Reis erntereif, meistens fahren die<br />

Mähdrescher gegen Ende September,<br />

Anfang Oktober auf die Felder. Von dort<br />

geht es für die Körner in die Trocknungsanlage,<br />

in der sie bei etwa 45 Grad an die<br />

20 Stunden getrocknet werden. Nach<br />

dem Entspelzen, Schälen, Schleifen und<br />

Polieren ist der Reis unter dem Label<br />

«Riso Nostrano» fertig für den Verkauf<br />

im Hofladen der «Terreni alla Maggia».<br />

Und für einen feinen Risotto.<br />

www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/<br />

sommer-herbst/herbst/geschichten/<br />

das-reisfeld-im-maggia-delta/<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

zum Reisanbau<br />

im Maggia-Delta:<br />

Foto: Switzerland Tourism / Lorenz Richard<br />

Zehn gute Gründe für Lausanne, VD<br />

«Kaum in Lausanne angekommen, spüre<br />

ich die lockere Atmosphäre der Stadt. Ich<br />

liebe es, in den kleinen Bistros und Cafés<br />

zu verweilen oder durch die Gassen mit<br />

den Schaufenstern der kleinen Boutiquen<br />

zu schlendern. Bei Sonnenuntergang darf<br />

natürlich ein Glas Chasselas am Ufer in<br />

Ouchy nicht fehlen, am liebsten auf der<br />

Terrasse des Restaurants Lacustre. Diese<br />

Stadt hat alles, was mein Herz begehrt.»<br />

Samantha Scheuch<br />

Um jedem einen Besuch der Stadt am<br />

Genfersee ans Herz zu legen, würde im<br />

Grunde genommen der Titel ausreichen,<br />

den das renommierte Reisemagazin<br />

«Monocle» Lausanne verliehen hat:<br />

«Beste Kleinstadt der Welt». Für alle,<br />

die es aber ganz genau wissen wollten,<br />

wäre der an dieser Stelle zur Verfügung<br />

stehende Platz viel zu knapp. Deshalb<br />

folgt hier ein Kompromiss mit dem Titel:<br />

10 Gründe, warum Lausanne auf jede<br />

Städtereise-Liste gehört.<br />

1. Lage<br />

Lausanne liegt am Ufer des Genfersees<br />

mit Blick auf die beeindruckenden<br />

Savoyer Alpen am gegenüberliegenden<br />

französischen Ufer, eine Kombination,<br />

die der Stadt eine Kulisse von atemberaubender<br />

Schönheit verleiht.<br />

2. Urbanes Lebensgefühl<br />

und kulturelle Vielfalt<br />

Lausanne ist eine dynamische Stadt mit<br />

einem lebendigen Strassenleben und<br />

einer grossen Auswahl an Restaurants,<br />

Cafés und Bars. Die vielfältige Kunst- und<br />

Kulturszene mit ihren Galerien, Museen<br />

und Strassenkünstlern sowie Veranstaltungsorten<br />

für Musik und Theater<br />

verleihen der Stadt eine spürbar kreative,<br />

weltoffene Atmosphäre.<br />

3. Nachhaltigkeit<br />

Lausanne wurde für sein Engagement<br />

in Sachen Nachhaltigkeit mehrfach ausgezeichnet<br />

und zählt mit seinen insgesamt<br />

350 Hektar grossen Parks und<br />

Anlagen zu den grünsten Städten der<br />

Welt. Ein ausgezeichnetes öffentliches<br />

Verkehrssystem aus Métro, Strassenbahnen<br />

und Bussen ermöglicht es, die<br />

Stadt und ihre Umgebung bequem<br />

und autofrei zu erkunden.<br />

4. Architektur<br />

Von mittelalterlichen Gebäuden in der<br />

Altstadt bis hin zu modernen, innovativen<br />

Bauten vom Beginn des 21. Jahrhunderts<br />

bietet Lausanne eine Vielfalt an<br />

Architekturstilen, an denen sich die<br />

verschiedenen Epochen ihrer Geschichte<br />

ablesen lassen.<br />

50 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Foto: Monica Scott / Unsplash<br />

Foto: Switzerland Tourism /<br />

Lorenz Richard<br />

Foto: Alin-Andersen / Unsplash<br />

Foto: Alin-Andersen / Unsplash<br />

5. Die Altstadt<br />

Lausannes charmante Altstadt beherbergt<br />

gut erhaltene mittelalterliche<br />

Gebäude, malerische Gassen und<br />

gepflasterte Strassen. Ein Spaziergang<br />

durch die Altstadt bietet einen Einblick<br />

in die Geschichte der Region und<br />

ist begleitet von gemütlichen Cafés,<br />

Boutiquen und lokalen Geschäften.<br />

6. Olympisches Museum<br />

Lausanne ist Sitz des Internationalen<br />

Olympischen Komitees, und das<br />

Olympische Museum ist eine Hommage<br />

an die olympische Bewegung. Hier kann<br />

man die Geschichte der Spiele entdecken,<br />

interaktive Ausstellungen erleben<br />

und seltene Sportartefakte bestaunen.<br />

7. Ouchy und der Hafen<br />

Dieser Stadtteil liegt am Ufer des Genfersees.<br />

Auf der Uferpromenade lässt es<br />

sich mit Blick auf den See entspannt<br />

flanieren und einen der hervorragenden<br />

regionalen Weine geniessen. Oder man<br />

begibt sich zum Lunch oder einem<br />

Wine-Tasting auf eine Seerundfahrt.<br />

8. Sauvabelin-Wald<br />

und Notre-Dame<br />

Für einen atemberaubenden Blick über<br />

Stadt und See. Das eine ein wunderschönes<br />

Waldgebiet mit Wanderwegen,<br />

einem malerischen See und einem Aussichtsturm.<br />

Das andere eine im gotischen<br />

Stil erbaute Kathedrale, die majestätisch<br />

und mit Weitblick über der Stadt<br />

thront.<br />

9. Flon<br />

Einstiges Industriegebiet, heute ein<br />

aufstrebendes Viertel, das sich zu einem<br />

angesagten Ort mit modernen Bars,<br />

Restaurants und Geschäften entwickelt<br />

hat. Hier findet man die hippsten Lokale<br />

und eine lebendige Szene.<br />

10. Cully Jazz Festival<br />

Jedes Jahr im Frühling lebt Lausanne den<br />

Jazz. Das Festival besteht aus Jazzkonzerten<br />

in verschiedenen Locations und zieht<br />

Musikliebhaber aus der ganzen Welt an.<br />

Und noch ein P.S.: Der «Lausanne City<br />

Pass», mit dem Städtereisende einen oder<br />

zwei bis drei Tage die Highlights der<br />

«Besten Kleinstadt der Welt» zu ermässigten<br />

Preisen entdecken können.<br />

www.lausanne-tourisme.ch/de/<br />

warum-lausanne/<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

zu Lausanne:<br />

Foto: Cherry / stock.adobe.com<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 51


unterwegs<br />

Auf Wildkräuter-Expedition<br />

in der Region Dents du Midi, VS<br />

«Auf der Terrasse des ‹Plein Ciel›<br />

zu sitzen und zu verfolgen, wie sich<br />

die Gebirgskette Dents du Midi zuerst<br />

gelblich und dann orange verfärbt –<br />

das hat etwas Magisches.» Felix Pal<br />

Eine drei Kilometer lange Bergkette mit<br />

sieben beinahe gleichhohen Gipfeln<br />

ist Markenzeichen und Namensgeberin<br />

der Region Dents du Midi im Walliser<br />

Val d’Illiez. Sie umfasst sechs Feriendörfer<br />

in einer weitläufigen Umgebung mit<br />

wunderschönen Landschaften, einzigartiger<br />

Flora und abwechslungsreicher<br />

Fauna. Fantastische Ausblicke auf die<br />

über 3000 Meter hohen Gebirgszüge<br />

und ein breites Angebot an Aktivitäten<br />

im ganzen Jahr bieten einen grossen<br />

«Outdoor-Spielplatz» für aktive Gäste.<br />

Im Winter bieten ursprüngliche Täler<br />

mit dichten Tannenwäldern sowie<br />

600 Kilometer Pisten aller Schwierigkeitsgrade<br />

Erholung und Spass im<br />

Schnee. Im Sommer lässt sich das Illiez<br />

Tal auf vielfältige Art und Weise erkunden.<br />

Zu Fuss auf den über 800 Kilometer<br />

Wanderwegen, mit dem Bike auf<br />

600 Kilometer Mountainbike-Strecken<br />

oder genüsslich auf der Terrasse einer<br />

einfachen Berghütte oder einer Lokalität<br />

der gehobenen Sternenküche. Wer hoch<br />

hinaus will: Die hohen Gipfel lassen sich<br />

zu jeder Jahreszeit erklimmen, ständig<br />

begleitet von Ausblicken auf die<br />

Dents du Midi, die Dents Blanches, den<br />

Mont-Blanc oder den Genfer See.<br />

Mindestens ebenso bemerkenswert wie<br />

die Vielfalt der Wanderwege in der<br />

Region ist der Reichtum an Wildkräutern.<br />

Um mehr, wenn nicht alles über sie<br />

zu erfahren, schliesst man sich am<br />

besten dem Walliser Ethnobotaniker<br />

und Koch Guillaume Besson an. Er<br />

kennt die Wildkräuter und deren kulina-<br />

52 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Fotos: Switzerland Tourism / Christian Meixner<br />

Kalt, kälter,<br />

Vallée de La Brévine, NE<br />

«Im Winter gilt das Tal von La Brévine<br />

aufgrund der tiefen winterlichen Temperaturen<br />

als «Sibirien der Schweiz»<br />

(mit –41.8 °C hält es den absoluten Kälte-<br />

rekord der Schweiz). Im Sommer verwandelt<br />

sich das Hochtal mit dem romantischen<br />

Lac de Taillères zu einem wahren<br />

Naturparadies.» Hans Estermann<br />

einer asphaltierten Strasse in etwas mehr<br />

als einer Stunde umrunden, die Natur auf<br />

gemütlichen Spaziergängen oder auf dem<br />

schönen Picknick-Platz am Südwestufer<br />

des Sees geniessen. Dank seiner geringen<br />

Tiefe von maximal sieben Metern erreicht<br />

der See sehr schnell eine angenehme<br />

Badetemperatur.<br />

Foto: Jo L. Helvete / Unsplash<br />

rische, aber auch medizinische Verwendung.<br />

Um auch andere in die Geheimnisse<br />

einzuweihen, bietet er Kräuterwanderungen<br />

an, auf denen die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer Kräuter und<br />

ihre geschmacklichen wie gesundheitsfördernden<br />

Eigenschaften kennenlernen.<br />

Die gefundenen Wildkräuter werden<br />

in einem Workshop gemeinsam verarbeitet<br />

und verkostet.<br />

Die Exkursion startet vom Hôtel Plein<br />

Ciel in Champéry, das am Abend einen<br />

besonderen Tag mit einem atemberaubenden<br />

Ausblick von der Dachterrasse<br />

auf die Dents du Midi krönt.<br />

www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/<br />

sommer-herbst/sommerferien/<br />

sommergeschichten/die-geheimnisseder-walliser-kraeuter/<br />

Eine halbe Stunde von La Chaux-de-<br />

Fonds entfernt liegt dieses Tal des eiskalten<br />

Rekords. Wer sich seinen Namen<br />

aber nur deshalb merkt, verpasst die<br />

Chance, eine Region im Juragebirge<br />

kennenzulernen, die im Winter wie im<br />

Sommer mehr als nur eine Reise wert<br />

ist. Denn hier erwartet alltagsmüde<br />

Menschen eine intakte Landschaft aus<br />

Tannenwäldern, Hochmooren, weitläufigen<br />

Weiden und ein malerischer See,<br />

der Lac de Taillères. Auf zwanzig Kilometern<br />

Länge und einer durchschnittlichen<br />

Höhe von 1050 Metern über Meer<br />

erstreckt sich die flache Talsohle – ein<br />

Paradies für ausgiebige Wanderungen<br />

und Velotouren in wärmeren Jahreszeiten<br />

sowie für Ausflüge in ein wahres<br />

«Winterwonderland» auf Langlaufskiern<br />

und Schneeschuhen.<br />

Wie ein kleines Juwel liegt der Lac de<br />

Taillères eingebettet in dieser naturbelassenen<br />

Landschaft. Wer sie erkunden<br />

möchte, muss nicht zwingend besonders<br />

gut zu Fuss sein: der See lässt sich auf<br />

Dass die Winter im Tal von La Brévine<br />

besonders kalt sind, liegt an seiner<br />

Abgeschlossenheit gegen die Umgebung.<br />

Bei windschwachen Lagen und in<br />

trockenen, wolkenlosen Nächten kann<br />

sich so ein Kaltluftsee mit zweistelligen<br />

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt<br />

bilden. Dann verwandelt sich der See in<br />

eine natürliche Eisbahn inmitten einer<br />

schneeverzauberten Landschaft. Um ganz<br />

sicherzugehen, dass die Eisfläche freigegeben<br />

ist, ist es empfehlenswert, sich vor<br />

der Anreise entsprechend zu erkundigen.<br />

Oder man packt ausser den Schlittschuhen<br />

noch Langlaufski oder Schneeschuhe<br />

ein, um die winterweisse Weite und<br />

Stille des flachen Hochtals auszukosten.<br />

Und dann gäbe es noch einen Termin,<br />

den sich Winter-Fans unbedingt vormerken<br />

sollten: Am 24. Februar feiert das<br />

Vallée de La Brévine die Fête du Froid, die<br />

eiskalte Vergnügungen wie Hundeschlittenfahrten<br />

und Eisbaden bietet, aber mit<br />

Kunsthandwerksmarkt und einer grossen<br />

Auswahl an regionalen Spezialitäten<br />

auch allen Spass macht, die es ein klein<br />

wenig wärmer mögen.<br />

www.myswitzerland.com/de-ch/reiseziele/<br />

tailleres-see/<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

zur Kräuterwanderung:<br />

Foto: Switzerland Tourism / Keystone / Valentin Flauraud<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

zum Vallée<br />

de La Brévine:<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 53


ewegtes leben<br />

«Das Leid der Tiere<br />

ist immer noch<br />

unerträglich gross.»<br />

Aus ihm wäre sicher auch ein guter Wirtschaftsanwalt geworden.<br />

Aber Gieri Bolliger, Geschäftsführer der Stiftung für das Tier im Recht TIR,<br />

zog die Berufung dem Beruf vor und kämpft mit seinem Team heute<br />

für einen besseren Tierschutz in der Schweiz.<br />

aus mir wurde das, was ich heute bin,<br />

wegen einer Fernsehsendung. Ich war 22 oder 23<br />

und steckte mitten im Jus-Studium an der Uni<br />

Zürich, als ich an einem Abend spät in diese Sendung<br />

zum Thema Tiertransporte reinsah und hängen<br />

blieb. Ohne wirklich aktiv zu sein, hatte ich<br />

mich zuvor schon für Tierschutz interessiert, weil<br />

ich Tiere immer liebte, als Kind immer welche hatte.<br />

Und natürlich wusste ich, dass es diese Transporte<br />

gab. Aber während ich die Diskussion verfolgte,<br />

da gab es diesen Moment, in dem mir schlagartig<br />

bewusst wurde, dass an unserem Umgang mit den<br />

Tieren in der Fleischindustrie für mich nichts mehr<br />

stimmt. Dass ich da nicht länger mitmachen und<br />

Teil dieser Konsumwelt sein will – und so bin ich<br />

quasi über Nacht Vegetarier und später schliesslich<br />

Veganer geworden. Ab sofort wollte ich mich<br />

zudem intensiv mit dem Thema Tierschutz auseinandersetzen.<br />

«Manchmal fängt man wieder<br />

bei null an, verliert politische<br />

Abstimmungen. Das nagt,<br />

braucht viel Energie. Aber<br />

aufzugeben ist keine Option.»<br />

Allerdings fand mein Engagement im Studium<br />

keinen Platz. Auch wenn es zu meiner Vision passte,<br />

mich dereinst einmal für Gerechtigkeit und Unterprivilegierte<br />

einzusetzen. Denn jetzt wusste ich<br />

zwar, dass ich mich konkret für die Anliegen<br />

der Tiere stark machen wollte, klar war aber auch,<br />

dass ich das nicht würde als klassischer Anwalt tun<br />

können. Anfang der 90er-Jahre gab es noch keine<br />

Fachrichtung «Tierschutzrecht» an der Uni Zürich,<br />

ich habe von diesem Begriff während meines ganzen<br />

Studiums kein einziges Mal gehört oder gelesen.<br />

Umso mehr wollte ich mich anschliessend in das<br />

noch weitgehend unbeachtete Thema einarbeiten<br />

und habe ich dann meine Dissertation zum<br />

«Europäischen Tierschutzrecht» geschrieben. So ist<br />

es mir gelungen, die Juristerei mit meiner Herzensangelegenheit<br />

zu verbinden.<br />

Befreundete Juristinnen und Juristen haben mein<br />

Engagement zwar geschätzt, aber nicht verstanden,<br />

dass ich daraus sogar einen Beruf machen wollte.<br />

Natürlich wäre eine Laufbahn als Wirtschaftsanwalt<br />

finanziell viel interessanter gewesen. Doch dies war<br />

für mich nie eine ausreichende Motivation. Ich habe<br />

meinen Weg nie bereut und fühle mich im Gegenteil<br />

ausserordentlich privilegiert, mich beruflich<br />

für das engagieren zu dürfen, was mir wirklich<br />

wichtig ist und worin ich einen Sinn sehe: Etwas zu<br />

bewegen und zu bewirken für jene, die dazu selbst<br />

nicht in der Lage sind.<br />

54 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Foto: Jos Schmid und Malo<br />

Die Arbeit unserer Stiftung für das Tier im Recht<br />

(TIR) ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Mein<br />

Team und ich, wir alle sehen tagtäglich grosses Leid<br />

und sind fast ausschliesslich mit den Schattenseiten<br />

der Tier-Mensch-Beziehung konfrontiert. Das setzt<br />

enorm zu. Aber wir müssen das aushalten, dürfen<br />

Wut und Ohnmacht keinen Raum geben, dürfen<br />

nicht verzweifeln. Denn wir brauchen positive Energie<br />

und Durchhaltewillen für unsere juristische,<br />

gesellschaftliche und politische Tierschutzarbeit.<br />

Zum einen geht es uns darum, die Öffentlichkeit<br />

durch Aufklärung zu sensibilisieren, das Bewusstsein<br />

der Tierhalterinnen und Tierhalter bzw. der<br />

Konsumentinnen und Konsumenten für einen<br />

tiergerechten Umgang zu schärfen. Indem wir sie<br />

beispielsweise überzeugen, dass wir das trostlose<br />

Dasein verbessern müssen, das vor allem Nutztiere<br />

oftmals fristen. Gerade im Bereich der industriellen<br />

Tierhaltung rennen wir natürlich nicht immer<br />

offene Türen ein, weil strengere, tierfreundlichere<br />

Regelungen häufig einen geringeren finanziellen<br />

Profit und somit einen Verzicht bedeuten. Im<br />

GIERI BOLLIGER<br />

zur person<br />

ist Rechtsanwalt, seit über 25 Jahren<br />

im Tierschutzrecht tätig und<br />

seit 2007 Geschäftsleiter der Stiftung<br />

für das Tier im Recht (TIR).<br />

Vergleich zu noch vor 20 Jahren finden diese Themen<br />

aber inzwischen mehr Gehör. Was die gesellschaftliche<br />

Empathie für Tiere betrifft, hat sich<br />

einiges getan, man macht sich mehr Gedanken,<br />

konsumiert bewusster. Aber trotzdem verbleibt der<br />

Verbrauch von tierischen Produkten auf einem sehr<br />

hohen Niveau.<br />

Die öffentliche Aufklärung ist das eine. Andererseits<br />

erarbeiten wir konkrete juristische Lösungen für<br />

die Probleme im Tierschutz. Und damit bewegen wir<br />

uns im sogenannten «politischen Betrieb» mit seinen<br />

eigenen Regeln, Interessengruppen und Widerständen.<br />

Auch hier ist unser Ansatz die fundierte<br />

Überzeugungsarbeit. Weil grosse Veränderungen<br />

nicht von heute auf morgen passieren, verfolgen wir<br />

eine Politik der kleinen Schritte, um Tieren zu einem<br />

besseren Rechtsschutz zu verhelfen. Dieser Prozess<br />

braucht zwar seine Zeit, ist dafür aber stetig und<br />

nachhaltig. Punkto Gesetzgebung und verglichen<br />

mit dem Ausland sind wir in der Schweiz recht<br />

fortschrittlich. Aber in der Umsetzung der Tierschutzgesetzgebung<br />

in die Praxis bestehen auch<br />

hierzulande immer noch viele erhebliche Mängel.<br />

Verstösse werden nach wie vor zu selten zur Anzeige<br />

gebracht und strafrechtlich verfolgt – und wenn<br />

doch, dann wird das gesetzliche Strafmass häufig<br />

nicht ansatzweise ausgenutzt. Dadurch wird das<br />

geltende Tierschutzrecht in seiner präventiven<br />

Wirkung geschwächt.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 55


ewegtes leben<br />

Dass es menschlich passt,<br />

ist genauso wichtig wie die fachliche<br />

Qualität, und ich bin glücklich,<br />

mit diesen tollen Leuten<br />

zusammenarbeiten zu dürfen.<br />

anzeige<br />

Eine Dienstleistung der SAHB<br />

Selbständig und mobil<br />

Mit der Exma VISION unterhält die SAHB eine ganzjährige<br />

Ausstellung mit Ideen und Lösungen zur Förderung der<br />

Selbständigkeit und Mobilität zu Hause und unterwegs.<br />

• Rollatoren, Rollstühle, Elektromobile<br />

• Sitz- und Plattformtreppenlifte<br />

• Pflegebetten und Transferhilfen<br />

• Hilfsmittel für Badezimmer und Küche<br />

Natürlich birgt unsere Arbeit ein relativ grosses<br />

Frustrationspotenzial. Da sind die ewigen Grundsatzdiskussionen,<br />

die wir immer wieder von neuem<br />

führen müssen, es gibt Rückschläge, manchmal<br />

fängt man wieder bei null an, verliert politische<br />

Abstimmungen. Das nagt, braucht viel Energie und<br />

sorgt auch manchmal für das Gefühl, dass grosser<br />

Aufwand vollständig umsonst gewesen ist. Aber<br />

aufzugeben ist keine Option, denn dann würden<br />

wir damit ja vor allem auch die Bestrebungen für<br />

die Tiere aufgeben, die sich selbst nicht wehren und<br />

helfen können. Dass es uns trotz allem immer wieder<br />

gelingt, positiv zu bleiben, weiterzumachen<br />

und es erneut zu probieren, das hat vor allem auch<br />

mit der Qualität und Solidarität unseres Teams zu<br />

tun. Wir alle setzen uns uneingeschränkt für dasselbe<br />

Ziel ein, geben einzeln und gemeinsam alles<br />

dafür, es zu erreichen, unterstützen uns in schwierigen<br />

Momenten gegenseitig, bauen einander nach<br />

Misserfolgen wieder auf. Dass es menschlich passt,<br />

ist für diesen Spirit genauso wichtig wie die fachliche<br />

Qualität, und ich bin glücklich, mit diesen<br />

tollen Leuten zusammenarbeiten zu dürfen.<br />

Der Besuch unserer Ausstellung Exma VISION lohnt sich –<br />

unsere Fachleute beraten Sie unabhängig und kompetent.<br />

Exma VISION<br />

Industrie Süd, Dünnernstrasse 32, 4702 Oensingen<br />

T 062 388 20 20, exma@sahb.ch, www.exma.ch<br />

Gleichzeitig müssen wir auch alle auf uns selbst gut<br />

achtgeben. Wir können den Tieren nicht mehr helfen,<br />

wenn uns unser Engagement verbrennt. Auch<br />

mal innehalten und durchatmen, sich sagen «Es ist<br />

gut für den Moment» und sich mit dem eigenen<br />

privaten Leben befassen, in meinem Fall neben den<br />

mir liebsten Menschen und Tieren vor allem mit<br />

Musik, Literatur und Film. Hier hole ich mir Inspiration,<br />

die mir wieder Energie gibt, von Künstlern,<br />

die auf diesen Gebieten ihre Passion leben oder<br />

gelebt haben. So bin ich seit meiner Kindheit unter<br />

anderem ein grosser Fan von George Harrison, dem<br />

Leadgitarristen der Beatles. Dieser Tatsache verdankt<br />

eine meiner beiden Katzen auch ihren Namen<br />

«Harrison». Klar gelingt es nicht immer, abzuschalten<br />

und zur Ruhe zu kommen, zumal ich ein sehr<br />

emotionaler, stimmungsgetragener Mensch bin.<br />

Umso wichtiger ist es, auch den eigenen Bedürfnissen<br />

viel Zeit und Raum zu gewähren – nicht zuletzt<br />

auch im Bewusstsein, dass nichts selbstverständlich<br />

ist und es für die meisten Dinge im Leben keine<br />

Sicherheit gibt.<br />

Das hat mir das Schicksal sehr deutlich zu verstehen<br />

gegeben, als ich im Herbst 2018 einen Hirnschlag<br />

erlitt. Aus heiterem Himmel. Ohne Vorwarnung.<br />

Auf einmal erfuhr ich am eigenen Leib, was bis dahin<br />

immer nur anderen passiert war. Es war sehr<br />

einschneidend, mich von heute auf morgen hilflos<br />

und ausgeliefert zu fühlen. Ein ganzes Jahr bin<br />

ich ausgefallen, habe zuerst in der Stroke Unit des<br />

Zürcher Unispitals und später in der Reha viele<br />

elementare Dinge wieder neu lernen müssen.<br />

Sich seiner Denk- und Sprachfähigkeit beraubt zu<br />

erleben, ist äusserst beängstigend. Auch wenn ich<br />

glücklicherweise nie motorische Einschränkungen<br />

hatte, brauchte es sehr viel Geduld und therapeutische<br />

Hilfe, um wieder dorthin zurückzukommen,<br />

wo ich einmal war. Dass ich dies weitgehend geschafft<br />

habe und mein Leben und mein Engagement<br />

fortsetzen darf, dafür bin ich sehr dankbar. Dennoch<br />

bin ich durch diese Erfahrung kein anderer Mensch<br />

mit einem völlig neuen Bewusstsein geworden.<br />

Ich habe mich schon zuvor immer wieder selber<br />

hinterfragt und kritisch mit Sinnfragen auseinandergesetzt.<br />

Was sich jedoch geändert hat, ist die Erkenntnis<br />

der eigenen Verletzlichkeit, und ich bin mir<br />

meiner Endlichkeit heute viel bewusster als früher.<br />

Damit verbunden denke ich auch ein wenig häufiger<br />

darüber nach, was wir mit unserer Stiftung bisher<br />

erreicht haben und was wir noch erreichen wollen.<br />

Meine grösste persönliche Genugtuung ist wohl,<br />

dass sich der Aufwand gelohnt hat und wir einiges<br />

zum Schutz von sehr vielen Tieren beigetragen haben.<br />

Wir durften in den mittlerweile über 25 Jahren<br />

56 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


DIE STIFTUNG<br />

FÜR DAS TIER IM RECHT (TIR)<br />

informationen<br />

stark wachsen, haben uns etabliert und sind in der<br />

Schweiz, in Europa und darüber hinaus als verlässliche<br />

Institution anerkannt. Es erfüllt mich mit<br />

Befriedigung, dass wir jeden Tag unablässig versuchen,<br />

das Wohl der Tiere generell oder in unzähligen<br />

konkreten Einzelfällen zu verbessern, indem<br />

wir beispielsweise jedes Jahr über 1500 Rechtsberatungen<br />

an Personen oder Institutionen erteilen,<br />

die bei uns Hilfe suchen. Wir haben erreicht,<br />

dass sich immer mehr Leute für die Tier-Mensch-<br />

Beziehung interessieren und sich beispielsweise<br />

zunehmend auch Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften<br />

von uns im Tierschutzrecht ausbilden<br />

lassen wollen. Dass die Menschen offensichtlich<br />

die Bedeutung des Tierschutzrechts erkennen<br />

und auf unsere Expertise zurückgreifen, das sind<br />

schöne Erfolge.<br />

Mit Blick in die Zukunft kann ich sicher sagen,<br />

dass uns die Arbeit leider wohl nie ausgehen wird.<br />

Zu vieles liegt noch im Argen, was den Schutz von<br />

Tieren betrifft. Deshalb ist es unerlässlich, dass wir<br />

Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) ist eine gemeinnützige<br />

und unabhängige Tierschutzorganisation,<br />

die sich seit 1996 beharrlich für eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung engagiert.<br />

Sie fokussiert dabei vor allem auf juristische Aspekte.<br />

Um die Hebelwirkung des Rechts auszunutzen, erarbeitet<br />

die TIR solide Grundlagen für tiergerechte Gesetze<br />

und ihren konsequenten Vollzug. Unter anderem hat sie<br />

massgeblich dazu beigetragen, dass Tiere im Schweizer<br />

Recht nicht mehr als Sachen gelten und der Schutz<br />

ihrer Würde auf Verfassungs- und Gesetzesebene<br />

verankert ist. Mit ihrer umfangreichen publizistischen<br />

Tätigkeit und ihrem breiten Dienstleistungsangebot<br />

hat sich die TIR schweizweit wie auch auf internationaler<br />

Ebene als Kompetenzzentrum für Fragen zum Tier<br />

in Recht, Ethik und Gesellschaft etabliert.<br />

www.tierimrecht.org<br />

nicht aufhören, uns auf allen relevanten Ebenen<br />

als Anwältinnen und Anwälte für die Tiere stark<br />

zu machen. Das Leid der Tiere ist global, aber<br />

auch hier in der Schweiz noch immer unerträglich<br />

gross. Es ist meine Hoffnung, dass die Welt für die<br />

Tiere eine bessere sein wird, weil die kommenden<br />

Generationen es besser machen wollen und<br />

werden als wir. gesundsitzen<br />

Direkt<br />

zu Tier<br />

im Recht<br />

im Web:<br />

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wurde bewusst für Rückengeplagte<br />

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gesunde mischung<br />

Dies & Das<br />

Wissenswertes und Unterhaltsames aus Medizin,<br />

Natur und Alltag.<br />

Für die Katz<br />

Die US-Amerikaner widmen ihren Stubentigern<br />

einen eigenen Tag im Jahr: Am 22. Januar<br />

(engl. «Answer Your Cat’s Question Day»)<br />

stehen die Frauchen und Herrchen ihren<br />

Katzen für all deren Fragen Rede und Antwort.<br />

Foto: pwollinga / stock.adobe.com<br />

Hämmern für die Liebe<br />

Ab Februar geht einer der besten Trommelsolisten<br />

des Waldes auf Tour. An die zehn Wirbel pro Minute<br />

hämmert der Grosse Buntspecht in Kopfarbeit auf das<br />

Holz toter Äste oder hohler Bäume, um eine Dame zur<br />

Fortpflanzung anzuwerben. Dafür legt er sich mächtig<br />

ins Zeug: In weniger als einer Sekunde packt er bis zu<br />

20 Schläge. Dass er dabei nicht mit Gehirnerschütterung<br />

oder benommen vom Baum fällt, verdankt er der ausgeklügelten<br />

Bauweise seines Kopfes. So füllt das Gehirn<br />

den Vogelschädel fast vollständig aus und ist nicht<br />

von Hirnflüssigkeit umgeben, so dass es sich während<br />

der Schläge nicht bewegt. Der Knochen des Stirnbeins<br />

über dem Schnabel und die Augenzwischenwand sind<br />

verstärkt, die federnde Verbindung des Schnabels zum<br />

Schädel wirkt wie ein Stossdämpfer und der Schnabel<br />

ist unterhalb der Höhe des Gehirns angebracht. Diese<br />

Konstruktion sorgt dafür, dass die Schläge abgefedert<br />

werden und das Hirn nicht direkt treffen. Insofern<br />

trifft der Buntspecht die Wahl seines Weibchens bei<br />

klarem Verstand. Foto: AGAMI / stock.adobe.com<br />

117 000 Kilometer misst der<br />

Rand des gesamten Schweizer<br />

Waldes, der ein Drittel<br />

der Landesfläche bedeckt.<br />

Tränentrinker<br />

Am Amazonas beheimatete Schmetterlinge<br />

saugen nicht nur den süssen Nektar von Blüten.<br />

Sie ernähren sich auch mit der Tränenflüssigkeit<br />

von Schildkröten, Krokodilen oder<br />

schlafenden Vögeln. Sie enthält mit Natriumchlorid<br />

ein Salz, das die Versorgung mit<br />

wichtigen Mineralstoffen sichert und das im<br />

Nektar nicht vorkommt.<br />

Wenig hilft viel<br />

Besser verhandeln<br />

Menschen, die in einem weichen Sessel<br />

sitzen, sind kompromissbereiter als<br />

jemand, der auf einem harten Stuhl sitzt.<br />

Wer das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

um 31 Prozent senken möchte, muss kein Fitness-Abo<br />

lösen. Es reicht, pro Woche ca. neun Kilometer<br />

spazieren zu gehen. Das haben verschiedene wissenschaftliche<br />

Studien gezeigt. Und wie ein Forscherteam<br />

der US-amerikanischen Stanford Universität herausgefunden<br />

hat, fördert Spazierengehen auch die<br />

Kreativität. Foto: upixa / stock.adobe.com<br />

58 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


Sanfter Rauswurf<br />

Wer sein Schlafzimmer nicht<br />

mit Stechmücken teilen<br />

will, braucht keine Chemie –<br />

ein verschwitztes Kleidungsstück<br />

tut’s auch. Denn die<br />

mit einem guten Geruchssinn<br />

ausgestatteten Blutsauger<br />

lieben Schweiss. Sind<br />

sie erst einmal auf dem lecker<br />

duftenden Kleidungsstück<br />

gelandet, kann man sie<br />

mit übergestülptem Glas<br />

gefangen nehmen und nach<br />

draussen befördern.<br />

Foto: abet / stock.adobe.com<br />

Pro Pickel<br />

Gerechtigkeit für alle, die in<br />

jungen Jahren mit Pickeln<br />

zu kämpfen hatten: Eine Studie<br />

des Londoner King’s College<br />

hat gezeigt, dass die Haut<br />

von Akne-Patientinnen und<br />

-Patienten tendenziell länger<br />

straff und faltenfrei bleibt.<br />

Foto: Marina Demeschko / stock.adobe.com<br />

Superfood fürs Hirn<br />

Nüsse sind eine ausgezeichnete<br />

Quelle für die gesunden, ungesättigten<br />

Fettsäuren und B-Vitamine.<br />

Die spielen eine wichtige Rolle bei<br />

der Signalübertragung zwischen<br />

den Nervenzellen und dem Aufbau<br />

der sogenannten Myelinscheide,<br />

die eine schnelle Übertragung von<br />

Nervenimpulsen gewährleistet.<br />

Besonders Walnüsse gelten als<br />

hervorragendes Brainfood, da sie<br />

Omega-3-Fettsäuren, Eiweiss sowie<br />

die Vitamine B1, B2, B6 und E<br />

enthalten. Foto: Alekss / stock.adobe.com<br />

Stress schlägt aufs Haar<br />

Laut einer aktuellen Studie der Columbia-Universität in<br />

New York kann Stress die Haare tatsächlich ergrauen lassen.<br />

Allerdings nicht dauerhaft: Hat sich die Situation entspannt,<br />

wächst das Haar wieder in seiner ursprünglichen Farbe nach.<br />

Alle 4.8 Minuten<br />

lügen wir Menschen<br />

im statistischen<br />

Durchschnitt.<br />

publireportage<br />

FITWELL Bodenmatten – wir stehen drauf!<br />

Stehen Sie am Schreibtisch, hinter<br />

Verkaufstheken, in der Küche, an der<br />

Werkbank etc.? Haben Sie müde<br />

Beine oder Rückenschmerzen? Beugen<br />

Sie jetzt mit unseren ergonomischen<br />

Bodenmatten vor. Wir stellen Ihnen<br />

ein besonders wirkungsvolles und<br />

bewährtes Produkt als Prävention<br />

zur Seite.<br />

Unsere ergonomischen FITWELL<br />

Arbeitsplatzmatten<br />

» begünstigen dynamisches, aktives<br />

Stehen und mindern Ermüdungserscheinungen<br />

in Beinen und Füssen<br />

» unterstützen und entlasten<br />

Bandscheiben, Muskeln, Sehnen<br />

und Gelenke entscheidend<br />

» erhöhen die Leistungsfähigkeit<br />

und Effizienz<br />

Immer mehr Unternehmen aus diversen<br />

Branchen wie z. B. Handels- und Dienstleistungsunternehmen,<br />

Produktion,<br />

Gesundheitswesen, Maschinenindustrie<br />

etc. – setzen auf unsere<br />

ergonomischen Bodenmatten. Egal ob<br />

für Steh- oder Geharbeitsplätze,<br />

Trocken- oder Nassbereich, wir haben<br />

die perfekte Matte für Sie.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 59


gesunde mischung<br />

Neuer Glanz<br />

Angelaufener Silberschmuck,<br />

glanzloses Besteck? Da hilft ein<br />

Backpulverbad: Wasser erwärmen<br />

und pro 100 ml ein Päckchen<br />

Backpulver dazugeben<br />

und verrühren, Schmuck oder<br />

Silberbesteck 2 bis 4 Stunden<br />

in der Mischung einweichen,<br />

danach gut abspülen, nachpolieren<br />

– fertig.<br />

400 Fragen stellen<br />

Kinder etwa pro Tag.<br />

Nicht bekannt ist,<br />

wie viele davon<br />

beantwortet werden.<br />

Starke Stärke<br />

Beim Abkühlen von Kartoffeln, Nudeln und Reis<br />

kristallisiert ein Teil der Stärke aus und die sogenannte<br />

resistente Stärke entsteht, die für unseren<br />

Dünndarm unverdaulich ist. Stattdessen gelangt<br />

sie in den Dickdarm und dient dort den nützlichen<br />

Bakterien als Futter. Dabei bilden die Untermieter<br />

kurzkettige Fettsäuren, die wiederum unsere<br />

Darmschleimhaut vor Entzündungen schützt.<br />

Ausserdem kann resistente Stärke den Blutzuckerspiegel<br />

regulieren, da sie Blutzuckerspitzen<br />

abfängt und die Insulinsensitivität verbessert.<br />

Foto: bigacis / stock.adobe.com<br />

Maximal<br />

individuell<br />

Keine zwei Fingerabdrücke<br />

sind gleich. Das Muster aus<br />

Schleifen, Bögen und Wirbeln<br />

bildet sich beim Embryo<br />

bereits in der 13. Woche aus<br />

und ist so einzigartig, dass<br />

sich die Finger abdrücke selbst<br />

bei eineiigen Zwillingen<br />

unterscheiden.<br />

Foto: Andrey Kuzmin / stock.adobe.com<br />

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Süss macht nett<br />

Nach einem süssen Geschmackserlebnis verhalten sich<br />

Menschen offenbar sozialer. Das ist die Erkenntnis aus einem<br />

Experiment, bei dem sich die Teilnehmenden beim Aufteilen<br />

von Geld zwischen sich und einer unbekannten Person<br />

spendabler zeigten, wenn sie zuvor Zuckerwasser getrunken<br />

hatten. Anscheinend regt Süsses ein spezielles Gehirnareal<br />

an, das unsere Entscheidungen beeinflusst. Die genauen<br />

Hinter gründe sind jedoch noch unklar, wie Forschende der<br />

«Medical School Berlin» im Fachblatt «Scientific Reports»<br />

schreiben. Foto: PixelPusher / stock.adobe.com<br />

Kraftprotz<br />

Der Rhinozeroskäfer ist das stärkste<br />

Tier der Welt: Er trägt das 850-fache<br />

seines Körpergewichtes.<br />

Kurz und gut<br />

Cremen vor<br />

dem Sprühen<br />

Damit das Lieblingsparfüm<br />

nicht immer schon<br />

wenige Stunden nach<br />

dem Aufsprühen verduftet:<br />

Zuerst etwas Vaseline<br />

oder duftlose Creme<br />

auf die Hautstellen<br />

einmassieren und dann<br />

den Duft auftragen.<br />

Foto: Africa Studio / stock.adobe.com<br />

Die neudeutsch «Powernap» genannte, kurzzeitige<br />

Schlafperiode ist ein wirksamer Energiekick,<br />

wenn Körper und Geist tagsüber ermüden. Damit<br />

er auch wirkt, hier drei Tipps:<br />

» Das Nickerchen sollte nicht länger als 15 bis<br />

20 Minuten dauern, damit man nicht in einen Tiefschlaf<br />

fällt, nach dem man sich eher gerädert fühlt.<br />

» Um den richtigen Zeitpunkt zum Aufwachen<br />

zu finden, kann ein Schlüsselbund helfen: Dazu mit<br />

einem Schlüsselbund in der Hand einschlafen. Bevor<br />

man in den Tiefschlaf gelangt, entspannen sich die<br />

Muskeln, so dass die Schlüssel aus der Hand fallen,<br />

und das Geräusch den Powernap rechtzeitig beendet.<br />

» Vor 15 Uhr ist die optimale Zeit für den Kurzschlaf,<br />

damit er das abendliche Einschlafen nicht<br />

beeinflusst.<br />

63 Buchstaben<br />

So lang war das offiziell längste Wort der<br />

deutschen Sprache «Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz»<br />

–<br />

bis 2013. Dann wurde das Gesetz aufgehoben<br />

und aus den Lexika entfernt. Sein Rekord-<br />

Nachfolger «Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung<br />

wirkt da mit 44 Buchstaben<br />

vergleichsweise bescheiden.<br />

Ahnungsloses Langohr<br />

Die Redewendung «Mein Name<br />

ist Hase» bedeutet, dass<br />

man von einer bestimmten<br />

Sache nichts weiss oder<br />

nichts dazu sagen möchte.<br />

Sie geht auf den Heidelberger<br />

Jurastudenten<br />

Viktor von Hase zurück.<br />

Als er im Jahr 1855 vor Gericht<br />

aussagen sollte, sagte er:<br />

«Mein Name ist Hase, ich weiss<br />

von nichts.» Foto: Joachim Neumann / stock.adobe.com<br />

Glas? Klar!<br />

Die Glasflasche ist der ideale<br />

Behälter, um den reinen<br />

Geschmack der Milch zu erhalten.<br />

Das hat eine US-amerikanische<br />

Studie der North Carolina State<br />

University gezeigt. Nicht gut<br />

geeignet hingegen sind Milchbehältnisse<br />

aus Karton. Verbindungen<br />

aus dem Material können<br />

in die Milch übergehen und ihr<br />

einen deutlichen Fehlgeschmack<br />

verleihen. Ausserdem ist das<br />

Material auch relativ durchlässig<br />

für Aromen anderer Lebensmittel,<br />

die mit der Milch gelagert werden.<br />

Foto: Roland Magnusson / stock.adobe.com<br />

Geht nicht<br />

Es ist unmöglich, sich<br />

die Nase zuzuhalten und<br />

dabei länger als 4 Sekunden<br />

«Mmmmmmh» zu sagen.<br />

gesundsitzen <strong>2023</strong>/24 61


kreuz & quer<br />

Das gesundsitzen-Rätsel<br />

Mitmachen und gewinnen: Auf die Gewinner/-innen warten attraktive Preise<br />

Zu gewinnen<br />

1. Preis:<br />

Silya Novum<br />

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Silya Standard<br />

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Einkaufsgutschein<br />

im Wert von CHF 200.–<br />

in Ihrem<br />

Rücken zentrum<br />

Das Lösungswort lautet:<br />

NAME<br />

VORNAME<br />

STRASSE / NR.<br />

PLZ / ORT<br />

TELEFON<br />

E-MAIL<br />

So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />

Nennen Sie das Lösungswort und geben Sie Ihre vollständige<br />

Adresse an. Einsendeschluss ist der 15. Juli <strong>2024</strong>.<br />

Per Post: gesundsitzen, Rodtmattstrasse 90, 3014 Bern,<br />

oder per E-Mail: info@gesundsitzen.ch<br />

Die Gewinner werden ausgelost. Die Preise werden nicht bar<br />

ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösungswort 2022/23: KOERPERHALTUNG<br />

Gewinner der <strong>Ausgabe</strong> 2022/<strong>2023</strong> sind:<br />

1. Preis: Ullrike Leuer, 3280 Meyriez<br />

2. Preis: Heinz Caflisch, 8630 Rüti ZH<br />

3. Preis: Verena Graf, 3415 Hasle bei Burgdorf<br />

62 gesundsitzen <strong>2023</strong>/24


RÜCKENZENTRUM<br />

LENZBURG<br />

… für gesundes Sitzen und Liegen<br />

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