Praximagazin Oktober 2022
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Am häufigsten von Wintersport<br />
verletzungen betroffen:<br />
Das Kniegelenk<br />
Im Wintersport sind das vordere Kreuzband<br />
und das Innenband des Knies besonders<br />
gefährdet. Das vordere Kreuzband<br />
verleiht dem Kniegelenk Stabilität.<br />
Es ist etwa 1 bis 1,5 cm dick und hält<br />
einer Belastung von über 200 kg stand.<br />
Es ist wesentlich verletzungsanfälliger<br />
als das hintere Kreuzband, da gerade im<br />
Skisport Rotationstraumen des Kniegelenks<br />
sehr häufig vorkommen.<br />
Das Innenband stabilisiert das Kniegelenk<br />
in seitlicher Richtung. Es ist besonders<br />
gefährdet, wenn der Unterschenkel<br />
in einem falschen Winkel nach außen<br />
gezwungen wird.<br />
Ein Kreuzbandeinriss kann unter bestimmten<br />
Umständen auch über Jahre<br />
unerkannt bleiben, da sie manchmal<br />
kaum Beschwerden verursacht. Ein subjektives<br />
Gefühl von Instabilität im Knie,<br />
begleitet von häufigen Um- bzw. Wegknicken<br />
des Beins (Wackelknie) treten<br />
häufig auf und führen zu einer Fehlbelastung<br />
von Menisken und Knorpeln.<br />
So wenig beeinträchtigend die Beschwerden<br />
zunächst sein mögen, sind<br />
die Folgeschäden doch schwer: Ein Meniskusriss<br />
und Knorpelschäden, gefolgt<br />
von einer Arthrose durch die Reibung<br />
des Knochens, können in späteren Jahren<br />
die Bewegung stark beeinträchtigen.<br />
Deshalb müssen beide Verletzungen,<br />
die des vorderen Kreuzbandes und des<br />
Innenbandes, möglichst frühzeitig diagnostiziert<br />
und behandelt werden, um<br />
bleibende Dauerschäden zu vermeiden.<br />
Warum gehen Patienten<br />
nicht sofort zum Arzt?<br />
Viele dieser Verletzungen manifestieren<br />
sich eindeutig durch den heftigen, anhaltenden<br />
Schmerz und eine Schwellung<br />
als schwer genug, dass die Patienten<br />
noch am Urlaubsort rasch einen Arzt<br />
aufsuchen.<br />
Doch es gibt auch solche, die zwar<br />
schmerzhaft sind, aber von den Patienten<br />
verschleppt werden, um den Urlaub<br />
nicht abbrechen zu müssen. Ein anderer<br />
Grund kann sein, dass Patienten lieber<br />
den Arzt ihres Vertrauens zu Hause aufsuchen<br />
und deshalb die Verletzung nicht<br />
sofort behandeln lassen.<br />
Der dritte, häufigste Grund für eine verschleppte<br />
Wintersportverletzung ist hingegen,<br />
dass Patienten ihre Verletzung<br />
nicht als schwer genug wahrnehmen,<br />
um einen Arzt zu konsultieren. Ein paar<br />
Schmerzmittel und eine Traumasalbe<br />
sollen es richten, so die landläufige Meinung.<br />
Hier sitzen viele einem gefährlichen<br />
Trugschluss auf: Es kann mehr kaputt<br />
sein, als ein Laie auf den ersten Blick erkennen<br />
kann.<br />
Vor allem: Sportverletzungen bauen<br />
sich auf. Beim nächsten oder übernächsten<br />
Sturz ist die vorgeschädigte Sehne<br />
dann vollends gerissen oder in der angeknacksten<br />
Hüfte bildet sich ein extrem<br />
schmerzhaftes und folgenschweres Knochenmarködem.<br />
Diagnose einer Wintersportverletzung<br />
Da auch eine scheinbar leichte Sportverletzung<br />
vielfältige Auswirkungen und<br />
unangenehme Folgen haben kann, ist es<br />
anzuraten, einen guten und erfahrenen<br />
Diagnostiker aufzusuchen.<br />
Je leichter die Verletzung, umso schwerer<br />
die Diagnose. Mit Hilfe eines Röntgen<br />
Apparates lassen sich beispielsweise<br />
winzige Haarrisse des Knochens oder<br />
kleine Absplitterungen erkennen, wohingegen<br />
in der MRT (Magnetresonanztomografie)<br />
Verletzungen des Gewebes,<br />
Bänderrisse oder Ödeme sichtbar gemacht<br />
werden können, die man mit bloßen<br />
Augen niemals erkennen würde.<br />
Unsere Sportmediziner, die viele solcher<br />
Verletzungen gesehen haben, wissen<br />
genau, worauf sie achten, müssen und<br />
worauf es bei der folgenden Therapie<br />
ankommt.<br />
Vorbeugende Maßnahmen<br />
Kommen wir zum am häufigsten betroffenen<br />
Körperteil zurück, dem Knie. Die<br />
Anatomie des Kniegelenks ist neben den<br />
Gelenkknorpeln und Menisken von vier<br />
Stabilisierungsbändern geprägt, nämlich<br />
den beiden Seitenbändern und dem vorderen<br />
und hinteren Kreuzband.<br />
Diese sind für die Funktion des Knies unerlässlich,<br />
daher sollten wir besonders<br />
auf die Gesunderhaltung dieser Sehnen<br />
achten. Geeignetes Training ist z.B.<br />
Radfahren, Kraftsport, Bodypump oder<br />
Krankengymnastik am Gerät.<br />
Sprechen Sie mich oder unsere anderen<br />
Sportmediziner hierzu einfach einmal<br />
an.<br />
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