21.09.2022 Aufrufe

Praximagazin Oktober 2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Am häufigsten von Wintersport<br />

verletzungen betroffen:<br />

Das Kniegelenk<br />

Im Wintersport sind das vordere Kreuzband<br />

und das Innenband des Knies besonders<br />

gefährdet. Das vordere Kreuzband<br />

verleiht dem Kniegelenk Stabilität.<br />

Es ist etwa 1 bis 1,5 cm dick und hält<br />

einer Belastung von über 200 kg stand.<br />

Es ist wesentlich verletzungsanfälliger<br />

als das hintere Kreuzband, da gerade im<br />

Skisport Rotationstraumen des Kniegelenks<br />

sehr häufig vorkommen.<br />

Das Innenband stabilisiert das Kniegelenk<br />

in seitlicher Richtung. Es ist besonders<br />

gefährdet, wenn der Unterschenkel<br />

in einem falschen Winkel nach außen<br />

gezwungen wird.<br />

Ein Kreuzbandeinriss kann unter bestimmten<br />

Umständen auch über Jahre<br />

unerkannt bleiben, da sie manchmal<br />

kaum Beschwerden verursacht. Ein subjektives<br />

Gefühl von Instabilität im Knie,<br />

begleitet von häufigen Um- bzw. Wegknicken<br />

des Beins (Wackelknie) treten<br />

häufig auf und führen zu einer Fehlbelastung<br />

von Menisken und Knorpeln.<br />

So wenig beeinträchtigend die Beschwerden<br />

zunächst sein mögen, sind<br />

die Folgeschäden doch schwer: Ein Meniskusriss<br />

und Knorpelschäden, gefolgt<br />

von einer Arthrose durch die Reibung<br />

des Knochens, können in späteren Jahren<br />

die Bewegung stark beeinträchtigen.<br />

Deshalb müssen beide Verletzungen,<br />

die des vorderen Kreuzbandes und des<br />

Innenbandes, möglichst frühzeitig diagnostiziert<br />

und behandelt werden, um<br />

bleibende Dauerschäden zu vermeiden.<br />

Warum gehen Patienten<br />

nicht sofort zum Arzt?<br />

Viele dieser Verletzungen manifestieren<br />

sich eindeutig durch den heftigen, anhaltenden<br />

Schmerz und eine Schwellung<br />

als schwer genug, dass die Patienten<br />

noch am Urlaubsort rasch einen Arzt<br />

aufsuchen.<br />

Doch es gibt auch solche, die zwar<br />

schmerzhaft sind, aber von den Patienten<br />

verschleppt werden, um den Urlaub<br />

nicht abbrechen zu müssen. Ein anderer<br />

Grund kann sein, dass Patienten lieber<br />

den Arzt ihres Vertrauens zu Hause aufsuchen<br />

und deshalb die Verletzung nicht<br />

sofort behandeln lassen.<br />

Der dritte, häufigste Grund für eine verschleppte<br />

Wintersportverletzung ist hingegen,<br />

dass Patienten ihre Verletzung<br />

nicht als schwer genug wahrnehmen,<br />

um einen Arzt zu konsultieren. Ein paar<br />

Schmerzmittel und eine Traumasalbe<br />

sollen es richten, so die landläufige Meinung.<br />

Hier sitzen viele einem gefährlichen<br />

Trugschluss auf: Es kann mehr kaputt<br />

sein, als ein Laie auf den ersten Blick erkennen<br />

kann.<br />

Vor allem: Sportverletzungen bauen<br />

sich auf. Beim nächsten oder übernächsten<br />

Sturz ist die vorgeschädigte Sehne<br />

dann vollends gerissen oder in der angeknacksten<br />

Hüfte bildet sich ein extrem<br />

schmerzhaftes und folgenschweres Knochenmarködem.<br />

Diagnose einer Wintersportverletzung<br />

Da auch eine scheinbar leichte Sportverletzung<br />

vielfältige Auswirkungen und<br />

unangenehme Folgen haben kann, ist es<br />

anzuraten, einen guten und erfahrenen<br />

Diagnostiker aufzusuchen.<br />

Je leichter die Verletzung, umso schwerer<br />

die Diagnose. Mit Hilfe eines Röntgen<br />

Apparates lassen sich beispielsweise<br />

winzige Haarrisse des Knochens oder<br />

kleine Absplitterungen erkennen, wohingegen<br />

in der MRT (Magnetresonanztomografie)<br />

Verletzungen des Gewebes,<br />

Bänderrisse oder Ödeme sichtbar gemacht<br />

werden können, die man mit bloßen<br />

Augen niemals erkennen würde.<br />

Unsere Sportmediziner, die viele solcher<br />

Verletzungen gesehen haben, wissen<br />

genau, worauf sie achten, müssen und<br />

worauf es bei der folgenden Therapie<br />

ankommt.<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

Kommen wir zum am häufigsten betroffenen<br />

Körperteil zurück, dem Knie. Die<br />

Anatomie des Kniegelenks ist neben den<br />

Gelenkknorpeln und Menisken von vier<br />

Stabilisierungsbändern geprägt, nämlich<br />

den beiden Seitenbändern und dem vorderen<br />

und hinteren Kreuzband.<br />

Diese sind für die Funktion des Knies unerlässlich,<br />

daher sollten wir besonders<br />

auf die Gesunderhaltung dieser Sehnen<br />

achten. Geeignetes Training ist z.B.<br />

Radfahren, Kraftsport, Bodypump oder<br />

Krankengymnastik am Gerät.<br />

Sprechen Sie mich oder unsere anderen<br />

Sportmediziner hierzu einfach einmal<br />

an.<br />

4<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!