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642 | BÄDERBAU | Neubau <strong>AB</strong> <strong>10</strong>/<strong>2022</strong><br />
wurden allein 2016 gezählt. Generationen von Freibadanhänger:innen<br />
haben hier im Sommer ihre Freizeit<br />
verbracht, und im Winter wurde die Wasserfläche zum<br />
Schlittschuhlaufen genutzt.<br />
Das ursprüngliche Becken war von Schilf umsäumt und<br />
hatte keinerlei Randbefestigung. Als reines Naturbecken<br />
musste es regelmäßig von Schlick, Schilf und Fischen<br />
befreit werden. Mit einer Größe von <strong>10</strong>0,00 x 25,00 m war<br />
es das größte Becken in Bremen, und das solehaltige<br />
Moorwasser galt als gesundheitsfördernd.<br />
Nach dem Krieg wurde das Bad saniert und erhielt ein<br />
Betonbecken sowie sanitäre Anlagen. Am 4. Juni 1960<br />
wurde es nach dem Umbau feierlich wiedereröffnet.<br />
Die Instandhaltung erwies sich als außerordentlich<br />
schwierig, denn der hohe Grundwasserspiegel und<br />
der Ausläufer eines Salzstockes sorgten immer wieder<br />
für erhebliche Bauschäden. Die Grundsubstanz war<br />
so marode, dass 2003 überlegt wurde, das Bad zu<br />
schließen und das Grundstück für andere Zwecke zu<br />
nutzen.<br />
aktionen zusammen und sorgten letztlich für den Fortbestand<br />
des Bades.<br />
Konstruktive Bürgerbeteiligung<br />
Nach dem Beschluss des Senats zu dem Abriss des Freibades<br />
und dem Bau eines Kombibades starteten die Ausschreibungen<br />
für die Projektsteuerung und die Generalplanung.<br />
Beide Ausschreibungen wurden von dem Büro<br />
compar – strategien für architektur und städtebau aus<br />
Dortmund begleitet. Die Projektsteuerung wurde 2015 an<br />
die WSP Deutschland AG, Würzburg, vergeben. Anschließend<br />
übernahm die janßen bär partnerschaft mbB aus<br />
Bad Zwischenahn die Generalplanung.<br />
Als erste Aufgabe stand die Bürgerbeteiligung auf dem<br />
Plan. Im Jahr 2015 konnten sich die Bürger:innen mit der<br />
Planung des Freibades und des Außenbereichs auseinandersetzen<br />
und in verschiedenen Workshops ihre Wünsche<br />
äußern. Dabei wurden Kinder und Jugendliche ebenso<br />
eingebunden wie ältere Bürger:innen. Viele Anregungen<br />
konnten übernommen werden und in die weiterführende<br />
Planungsphase mit einfließen.<br />
Die Bürger:innen wollten jedoch in keinem Fall auf ihr<br />
Freibad verzichten, schlossen sich zu vielen Protest-<br />
2018 erfolgte der Abriss, die Grundsteinlegung fand im<br />
Oktober 2019 statt und im September 2020 konnte Richt-<br />
Treppenaufgang zum Obergeschoss, rechts<br />
eine weitere Darstellung der<br />
Endlosschleife des Künstlers Constantin Jaxy