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der gemeinderat September 2022

Unsere Themen der September-Ausgabe: Datenschutz, Recycling, Krisenkommunikation

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Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Baudaten<br />

Wie<strong>der</strong>verwerten<br />

statt wegwerfen<br />

DIE AUTORIN<br />

Prof. Dr.-Ing. Henriette Strotmann ist<br />

Professorin für Baubetrieb und digitalen<br />

Bauwerkszyklus an <strong>der</strong> FH Münster.<br />

Für eine Kreislaufwirtschaft muss man die Mengen, die Materialqualitäten und<br />

die Verbindung <strong>der</strong> einzelnen Baustoffe miteinan<strong>der</strong> kennen. Das geht über BIM –<br />

Wissenschaftlerin Henriette Strotmann erklärt das Konzept.<br />

Der Bausektor hat in Deutschland<br />

nicht nur eine große ökonomische<br />

Bedeutung. Zudem kommt ihm<br />

vor allem auch in Bezug auf eine effiziente<br />

Ressourcennutzung eine sehr große<br />

Relevanz zu. Bundesweit werden rund<br />

550 Millionen Mg/a mineralische Naturstoffe<br />

abgebaut und zur Herstellung von<br />

Baustoffen verwendet.<br />

Dies ist mit erheblichen Umweltbeeinflussungen<br />

unter an<strong>der</strong>em durch Landund<br />

Energieverbrauch sowie Emissionen<br />

verbunden. Hinzu kommt, dass die Zulassung<br />

neuer Abbaugebiete für Kies und<br />

Sand zunehmend schwieriger wird.<br />

Der hohe Rohstoffbedarf und die<br />

gleichzeitig zunehmende Angebotsverknappung<br />

führen dazu, dass auch mine-<br />

Fotos: Adobe Stock/SasinParaksa, Vadim<br />

Sand und Kies werden knapp: Nicht nur, aber auch dieses Ressourcenproblem ist ein Grund für die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft,<br />

betonen die Wissenschaftler <strong>der</strong> FH Münster.<br />

Mit BIM wird <strong>der</strong> digitale Zwilling eines Bauwerks erstellt:<br />

So sind alle relevanten Informationen je<strong>der</strong>zeit verfügbar<br />

– eine wichtige Voraussetzung für die Wie<strong>der</strong>verwertung von<br />

Baustoffen.<br />

ralische Rohstoffe bereits importiert werden.<br />

Daneben werden im Bausektor vermehrt<br />

Kunststoffe und Metalle eingesetzt,<br />

für die ebenfalls eine Steigerung <strong>der</strong> Ressourceneffizienz<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist. Gleichzeitig<br />

fallen in diesem Bereich mit rund<br />

230 Millionen Mg/a rund 55 Prozent <strong>der</strong><br />

in Deutschland anfallenden Abfälle an.<br />

Beson<strong>der</strong>s für den Bausektor besteht<br />

deshalb die For<strong>der</strong>ung auf politischer und<br />

gesellschaftlicher Ebene nach einem<br />

Wandel: von <strong>der</strong> linearen zur zirkulären<br />

Wertschöpfung – und das unter Nutzung<br />

mo<strong>der</strong>ner, IT-gestützter Prozesse und<br />

Technologien.<br />

DETAILLIERTER EINBLICK INS BAUWERK<br />

Die kontinuierliche Verbesserung <strong>der</strong><br />

Ausgangssituation und eine zielgerichtete<br />

zirkuläre Wertschöpfung im Bauwesen<br />

verlangen technisch, wirtschaftlich und<br />

gesellschaftlich eine Vielzahl neuer, zukunftsfähiger<br />

Strategien, die den gesamten<br />

Lebenszyklus von Bauwerken im<br />

Hoch- und Tiefbau adressieren. Das Zentrum<br />

für Zirkuläre Wertschöpfung im<br />

Bauwesen an <strong>der</strong> FH Münster greift die<br />

For<strong>der</strong>ung auf und bündelt die interdisziplinären<br />

Lehr- und Forschungsaktivitäten<br />

in diesem Sektor.<br />

Die bisherige Forschung zeigt, dass für<br />

den Aufbau einer Zirkularität im Bauwesen<br />

zwingend detaillierte Informationen<br />

über die gesamte Lebensdauer von Bauwerken<br />

benötigt werden – diese Informationen<br />

unterstützen die jeweiligen Akteure<br />

bei Entscheidungen.<br />

Building Information Modeling (BIM)<br />

ist dabei ein wichtiger Ansatz, bei dem<br />

ein digitales Bauwerksmodell in den Fokus<br />

des gemeinsamen digitalen Arbeitens<br />

gestellt wird. Es soll im ganzheitlichen<br />

Verständnis über die Planungs-, Bau- und<br />

Nutzungsphase bis hin zum Um- o<strong>der</strong><br />

Rückbau alle Bauwerksinformationen<br />

enthalten und speichern.<br />

BIM wird in Deutschland bereits bei<br />

verschiedenen Projekten in <strong>der</strong> Planungs-<br />

und Genehmigungsphase eingesetzt,<br />

um Bauwerks- und Bauteilinformationen<br />

digital zu erfassen. Die integrale<br />

BIM-gestützte Planung von Bauwerken<br />

über alle Gewerke führt im Ergebnis<br />

zu dessen exakter Beschreibung im<br />

Sinne eines digitalen Zwillings. Sie ermöglicht<br />

damit die Speicherung aller<br />

Informationen zum Bauwerk (Identität<br />

<strong>der</strong> Bauteile, Konstruktions- und Materialinformationen<br />

sowie Montage- und<br />

Demontageanleitungen, Wartungs- und<br />

Instandhaltungsmaßnahmen), die in Betriebs-,<br />

Sanierungs- und Rück-<br />

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