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der gemeinderat September 2022

Unsere Themen der September-Ausgabe: Datenschutz, Recycling, Krisenkommunikation

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Sicherheit<br />

Technik & Innovation<br />

Polizeipräsenz bei Demonstrationen soll<br />

emotionales Überkochen verhin<strong>der</strong>n<br />

– manches kann aber auch durch<br />

Offenheit und Transparenz aufgefangen<br />

werden, sagt Günter Knappe.<br />

DER AUTOR<br />

Günter Knappe ist als Journalist und<br />

Kommunikationsexperte Berater von<br />

Unternehmen und Institutionen. Mit<br />

seiner Agentur Knappe1A verantwortete<br />

er unter an<strong>der</strong>em die gemeinsame<br />

Krisenkommunikation von Stadt und<br />

Landkreis Karlsruhe während <strong>der</strong><br />

Corona-Pandemie.<br />

Krisenkommunikation<br />

Eingestellt auf die<br />

heiß-kalte Jahreszeit<br />

Kommunen sollten sich auf einen „Wut-Winter“ vorbereiten, empfiehlt Kommunikationsexperte<br />

Günter Knappe. Agieren, nicht reagieren – das ist einer<br />

seiner Tipps. Ebenso: Den Dialog suchen und ansprechbar sein.<br />

Corona, Krieg, Klima, Energie –<br />

wenn es <strong>der</strong>zeit den deutschen<br />

Kommunen an etwas nicht mangelt,<br />

dann an nie da gewesenen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Es häufen sich mittlerweile<br />

die Situationen, in denen die Kommunen<br />

zwar gefor<strong>der</strong>t sind, Krisenkommunikation<br />

zu betreiben, aber selbst keinen bis<br />

wenig Einfluss auf <strong>der</strong>en Entstehung und<br />

Bekämpfung haben. In diesem Spannungsfeld<br />

agieren die Verwaltungen von<br />

Gemeinden, Städten und Kreisen spätestens<br />

seit dem Frühjahr 2020 ohne Pause.<br />

Ein ganzes ABC ließe sich aus Schlagworten<br />

zusammenstellen, die das kommunikative<br />

Hamsterrad beschreiben, aus dem<br />

Fotos: Adobe Stock/Wirestock, Fokussiert<br />

sich die Pressestellen und Kommunikationsverantwortlichen<br />

in den letzten Monaten<br />

kaum befreien konnten. Mit dem<br />

„Wut-Winter“ bauen extreme Akteure<br />

aus dem politischen Spektrum <strong>der</strong>zeit<br />

ein politisches Drohszenario auf, das alle<br />

staatlichen Ebenen und Stellen vor<br />

enorme kommunikative Hürden stellen<br />

wird. Ausöser sind die geballten Folgen<br />

von Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation<br />

sowie Pandemie – Experten erwarten<br />

Proteste und Mobilisierungsaktionen<br />

einschlägiger Szenen wie zum Beispiel<br />

<strong>der</strong> „Querdenker“. Der Verfassungsschutz<br />

hat dafür in diesem Jahr sogar<br />

eine neue Kategorie eingeführt: sogenannte<br />

Delegitimierer, die jede Möglichkeit<br />

nutzen, die Demokratie und unseren<br />

Zusammenhalt zu hinterfragen.<br />

Diesem Angriff auf das Vertrauen in<br />

staatliche Institutionen gilt es entschieden<br />

entgegenzutreten. Aus Sicht <strong>der</strong><br />

Kommunen kann nur eine strategisch<br />

abgestimmte und – sehr wichtig – transparente<br />

Krisenkommunikation dafür<br />

sorgen, im „Wut-Winter“ nicht unter die<br />

sprichwörtlichen Rä<strong>der</strong> zu geraten.<br />

FRISCHE IDEEN BRINGEN GUTE<br />

ERGEBNISSE<br />

Es kann sinnvoll sein, sich externe Hilfe<br />

an Bord zu holen: Experten, die mit<br />

Blick von außen auf Zusammenhänge<br />

und Zielgruppen schauen; Partner, die<br />

bei <strong>der</strong> kommunikativen Positionierung<br />

von Entscheidungsträgern unterstützen<br />

und frische Ideen zur Gestaltung von<br />

Formaten und Kanälen einbringen.<br />

Die Stadt Karlsruhe hat damit gute<br />

Erfahrungen gemacht: Sie hat in <strong>der</strong><br />

Corona-Pandemie angefangen, virtuelle<br />

Pressekonferenzen mit dem Oberbürgermeister<br />

abzuhalten und sie als Videomitschnitt<br />

im Anschluss zu veröffentlichen.<br />

Diese ungewohnte Praxis<br />

führte zu verblüffenden Reaktionen:<br />

Teils erreichten die Aufzeichnungen, in<br />

denen sich die Stadtverwaltung und ihr<br />

Oberhaupt den kritischen Fragen <strong>der</strong><br />

Pressevertreter stellten, auf YouTube bis<br />

zu 2000 Aufrufe – durchaus ein Spitzenwert.<br />

Auch Kommentare und an<strong>der</strong>e<br />

Rückmeldungen formulieren eindeutig,<br />

dass diese transparente Kommunikationspraxis<br />

außerhalb des „Hinterzimmers“<br />

gut ankommt.<br />

Kommunen sind außerdem gut beraten,<br />

wenn sie sich angesichts <strong>der</strong> unbequemen<br />

Situation nicht gegenüber<br />

dem Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern<br />

verschließen und ihre Krisenkommunikation<br />

mit einem inklusiven Anspruch<br />

gestalten. Menschen und Interessensgruppen<br />

mitnehmen, vor Ort<br />

ansprechbar sein – das ist das Gebot<br />

<strong>der</strong> Stunde.<br />

Die Pressestellen <strong>der</strong> Kommunen und<br />

ihre Verantwortlichen sollten darauf<br />

achten, mit ihrer Arbeit vor das Geschehen<br />

zu kommen und nicht ins Hintertreffen<br />

zu geraten: Agieren, nicht reagieren.<br />

Wenn sich Engpässe o<strong>der</strong> Problemstellen<br />

auftun, lohnt es sich immer,<br />

sie anzusprechen, bevor es an<strong>der</strong>e tun<br />

– schließlich möchte je<strong>der</strong> als Teil <strong>der</strong><br />

Lösung und nicht als Teil des Problems<br />

wahrgenommen werden.<br />

<br />

Günter Knappe<br />

ZEIT / ZUTRITT / WEB-PORTAL / BAUHOFLÖSUNGEN<br />

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Eine Welt, die deutlich unberechenbarer, unübersichtlicher, anstrengen<strong>der</strong> und auch teurer wird,<br />

braucht dringend Verständigung und Reflexion – so die Erfahrung des Kommunikationsexperten.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/22

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