der gemeinderat September 2022
Unsere Themen der September-Ausgabe: Datenschutz, Recycling, Krisenkommunikation
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Umwelt & Verkehr<br />
Abfall<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
ZUR PERSON<br />
Florian Knappe ist Teamleiter Kreislaufwirtschaft<br />
am Institut für Energie- und<br />
Umweltforschung Heidelberg (ifeu).<br />
Foto: privat<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
„Ermutigung für die,<br />
die Neues wagen“<br />
Abriss sollte vermieden, Bauschutt sollte getrennt und wie<strong>der</strong>verwertet werden<br />
– so die Theorie. In <strong>der</strong> Praxis liegen Hin<strong>der</strong>nisse für nachhaltiges Bauen oft in<br />
den Köpfen, beobachtet Abfallexperte Florian Knappe.<br />
Der Bausektor hat einen hohen Ressourcenbedarf<br />
und produziert große Mengen<br />
CO 2<br />
. Bestandsgebäude sollten umgenutzt<br />
werden, statt neu zu bauen, o<strong>der</strong> Bauschutt<br />
sollte zu hochwertigen Baustoffen<br />
recycelt werden. Was kann eine Kommune<br />
tun, wenn sie sich hier auf den Weg<br />
machen will?<br />
Florian Knappe: Der einfachste Einstieg,<br />
um Materialkreisläufe zu schließen, ist<br />
im Straßenbau gegeben, hier sind auch<br />
bereits viele Kommunen dabei. Man hat<br />
den Asphalt, den man abfräsen kann,<br />
und darunter eine Schotterlage. Beides<br />
ist grundsätzlich sehr gut wie<strong>der</strong> als solches<br />
im Straßenbau verwertbar.<br />
Wie sieht es beim Hochbau aus?<br />
Knappe: Dort liegen die größeren Hürden<br />
– und nach wie vor wird viel zu viel abgerissen<br />
statt umgenutzt. Beim Abriss<br />
wird Bauschutt zudem oft nicht ausreichend<br />
getrennt und in einer Form<br />
Wichtig wäre aus Sicht von Florian Knappe: Trennen von Bauschutt, Materialkreisläufe – und das langfristige Planen von Gebäuden in die Zukunft.<br />
Foto: Adobe Stock/gopixa<br />
Foto: EBK/Stadt Konstanz<br />
Fahrzeugbranding: Die Initiative „Mülltrennung wirkt“ stellt Kommunen Motive kostenlos zur<br />
Verfügung.<br />
„Mülltrennung wirkt“: Verbraucheraufklärung<br />
für mehr Recycling<br />
Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts belegt: Das Recycling von Verpackungen leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Doch nur wenn Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher wissen, wie Abfalltrennung funktioniert, können die Potenziale des Verpackungsrecyclings<br />
voll ausgeschöpft werden. Die Initiative „Mülltrennung wirkt“ unterstützt Kommunen<br />
bei <strong>der</strong> Aufklärung ihrer Bürgerinnen und Bürger.<br />
Jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente<br />
sparen die dualen Systeme durch die Sammlung,<br />
Sortierung und Verwertung von Glas-, Papier-<br />
und Leichtverpackungen ein. Das ist so<br />
viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal<br />
von Berlin nach New York fliegen. Gleichzeitig<br />
werden durch Verpackungsrecycling im Jahr<br />
rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe<br />
erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle<br />
für die Wirtschaft. Zu diesen Ergebnissen kommt<br />
eine aktuelle Studie des Öko-Instituts*.<br />
Für die nächsten Jahre prognostiziert das<br />
Öko-Institut sogar einen Anstieg des Klimaschutzbeitrags<br />
durch Verpackungsrecycling. Allein<br />
bei gleichen Rahmenbedingungen werden<br />
durch die Verwertung von Verpackungen im Jahr<br />
2030 2,23 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente<br />
eingespart. Mehr noch: Werden die Sammelmengen<br />
in den Gelben Tonnen und Säcken<br />
optimiert, indem Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
ihre Verpackungsabfälle konsequenter<br />
trennen, steigt die Klimaentlastung laut Berechnungen<br />
des Öko-Instituts im Jahr 2030 auf<br />
2,55 Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente.<br />
Potenziale nutzen: Aufklärungsarbeit<br />
für mehr Verpackungsrecycling<br />
Doch noch erschweren o<strong>der</strong> verhin<strong>der</strong>n durchschnittlich<br />
30 Prozent falsch entsorgter Abfall in<br />
<strong>der</strong> Gelben Tonne o<strong>der</strong> im Gelben Sack das Recycling<br />
wertvoller Rohstoffe. Umgekehrt gehen<br />
falsch in den Restmüll geworfene Verpackungen<br />
als Wertstoffe verloren. „Um das Klimaschutzpotenzial<br />
von Verpackungsrecycling voll ausschöpfen<br />
zu können, müssen wir die Menschen<br />
sensibilisieren und motivieren, ihre Abfälle richtig<br />
zu entsorgen“, erklärt Axel Subklew, Sprecher<br />
<strong>der</strong> Initiative „Mülltrennung wirkt“. Die Initiative<br />
<strong>der</strong> dualen Systeme hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher bundesweit<br />
darüber aufzuklären, wie sie Verpackun-<br />
gen und Restmüll richtig trennen und damit einen<br />
aktiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz<br />
leisten.<br />
Gemeinsam für mehr Recycling:<br />
Angebote für kommunale Abfallberatungen<br />
Insbeson<strong>der</strong>e wenn es um Fragen rund um die<br />
regionale Abfallentsorgung geht, sind kommunale<br />
Abfallberatungen für viele Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher erste Anlaufstelle. „Als<br />
bundesweite Initiative können wir die regionale<br />
Aufklärungsarbeit nicht vollständig abdecken.<br />
Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger sind<br />
deshalb wichtige Partner für uns“, erklärt Axel<br />
Subklew. Über eine einfache Postleitzahlensuche<br />
auf <strong>der</strong> eigenen Website vermittelt „Mülltrennung<br />
wirkt“ daher Nutzerinnen und Nutzern<br />
den direkten Kontakt zu lokalen Ansprechpartnerinnen<br />
und Ansprechpartnern. Um kommunale<br />
Abfallberatungen bei ihrer Arbeit zu unterstützen,<br />
hat die Initiative außerdem ein kostenloses<br />
Angebot entwickelt:<br />
_ Informationsmaterial zum Download, zum<br />
Beispiel: Trenntabellen in verschiedenen<br />
Sprachen, Poster und Flyer, Druckvorlagen<br />
„Was kommt rein“ für Gelbe Tonnen und Säcke<br />
sowie Glascontainer,<br />
_ Fahrzeugbranding: Motive <strong>der</strong> Initiative „Mülltrennung<br />
wirkt“ für das Branding von Sammel-<br />
und Transportfahrzeugen,<br />
_ Online-Seminare unter <strong>der</strong> Leitung von Axel<br />
Subklew: Expertise und Austausch zu Themen<br />
wie „Sammlung von Altglas“, „Sortierung von<br />
Verpackungen“ o<strong>der</strong> „recyclinggerechtes Design<br />
von Verpackungen“; Beratung zur Kommunikation<br />
rund um die Umstellung vom Gelben<br />
Sack auf die Gelbe Tonne.<br />
Das Angebot steht unter www.mülltrennungwirkt.de<br />
zur Verfügung. Die Registrierung ist<br />
kostenlos.<br />
*Weitere Informationen zur Studie unter:<br />
www.mülltrennung-wirkt.de/de/studie-oeko-institut/<br />
Initiative „Mülltrennung wirkt“<br />
Axel Subklew<br />
Sprecher <strong>der</strong> Initiative<br />
E-Mail: subklew@mülltrennung-wirkt.de<br />
www.mülltrennung-wirkt.de<br />
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