HEIMATBRIEF - beim Heimatverein Gemen eV
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14 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 211 / April/Mai/Juni 2010<br />
aus Kerstin Stork-Kempkes, Alexa Schirrmacher,<br />
Sylvia Wessler und Birgit und Alfred Berger.<br />
„Wir haben lange auf diesen Tag hingearbeitet“, erklärte<br />
Berger. Umso ärgerlicher, dass am vergangenen<br />
Sonntag, dem ursprünglich angesetzten Termin,<br />
Dauerregen angesagt war. Gegen schlechtes Wetter<br />
ist leider noch kein Kraut gewachsen. „Aber da alles<br />
schon so gut vorbereitet war, fiel es ganz leicht, das<br />
Fest um ein paar Tage zu verschieben“, freute sich<br />
Berger und stellte angesichts des Sonnenscheins am<br />
Donnerstag fest: „Es hat sich gelohnt!“ So konnte das<br />
Frühlingsfest im geplanten Umfang stattfinden.<br />
Neben dem großen Kräuterthema wurden auch andere<br />
Attraktionen geboten. Zum Beispiel gab es den<br />
Bienenstand des Züchters Johann Alofs zu besichtigen.<br />
Alofs konnte zwar nicht persönlich da sein, stattdessen<br />
stand Franz Brömmling vom Imkerverein für<br />
allerlei Fragen zu den quirligen Honigproduzenten zur<br />
Verfügung. Für das leibliche Wohl hatte der <strong>Heimatverein</strong><br />
Anholt unter anderem mit Grillfleisch gesorgt,<br />
das passend zum Thema mit Kräutern verfeinert wurde.<br />
Die Besucher kamen nicht nur aus Anholt, sondern<br />
auch aus den umliegenden Gemeinden. Berger zieht<br />
ein positives Fazit: „Wir sind mit der Resonanz sehr<br />
zufrieden!“<br />
Dieser Artikel und das Foto vom David Lensing erschienen<br />
im Bocholter-Borkener-Volksblatt.<br />
Auf den Spuren der Erler Sagen<br />
Erle. Auf den Spuren der Erler Sagen” radelte der<br />
<strong>Heimatverein</strong> mit seinen Gästen Anfang Mai durch<br />
Erle. Am Heimathaus trafen sich alle Mitfahrer. Orte in<br />
Dorf, Westrich und Östrich wurden angefahren, an<br />
denen sagenhaftes berichtet wurde.<br />
Die erste Station war die Femeiche. Auf den Steinen<br />
der Gerichtsstätte ließen sich die Zuhörer nieder und<br />
hörten vom Geheimgang, der vom Schloss Raesfeld<br />
direkt zur Femeiche führte. Bei genauerer Betrachtung<br />
konnte sogar der mögliche Ausgang noch entdeckt<br />
werden. Auch die Sage der bürgerlichen<br />
Raesfelderin, die vom Grafensohn „entehrt” wurde<br />
und ihren Sohn vor lauter Verzweiflung in den Wassergraben<br />
am Schloss warf, wurde hier nochmal erzählt.<br />
Diese ist eine der wenigen bekannten Sagen.<br />
Hier klicken um Beitrag zu verkleinern<br />
Die zweite Station war der Beginn der Marienthaler<br />
Straße. Ein schwarzer Hund soll hier sein Unwesen<br />
getrieben haben und hielt die Westricher davon ab,<br />
gegen Abend noch ins Dorf zu gehen. Von diesem Ort<br />
aus konnte man das kleine Haus sehen, in dem der<br />
Zimmermann und Schlächter Hermann Kuhlmann<br />
gelebt hat, der 1920 im Alter von 80 Jahren fast alle<br />
der vorgetragenen Sagen zu Papier gebracht hat. Als<br />
Schlächter kam er viel rum und war überall auch als<br />
„Geschichtenerzähler” gern gesehen.<br />
Auch die dritte Station lag an der Marienthaler Straße.<br />
Stegerhoffs Wiese liegt etwas tiefer als alle umliegenden<br />
Flächen und wurde die „Hexenkuhle” genannt.<br />
Hier entstanden mehrere Sagen, die von einer<br />
„Weissen Frau” berichteten. <strong>Heimatverein</strong>svorsitzender<br />
Klaus Werner berichtet davon, dass die Sagen<br />
von weissen Frauen sehr verbreitet sind. Auch Hexensagen<br />
gibt es sehr viele. Auf die Frage, wer denn<br />
auch heute noch an Hexen glaubt, hoben vor allem<br />
die erwachsenen Mitfahrer ehrfürchtig die Hände.<br />
In der Östrich wurde der „Honnemannsberg” angefahren,<br />
der vielen völlig unbekannt war. Hier erzählt<br />
eine Sage von einem goldenen Kalb, das hier in der<br />
Erde steht. Fast jede Sage wurde von einer anderen<br />
Person erzählt oder vorgelesen. Viele gar nicht mehr<br />
geläufige Worte wurden benutzt und jeder erzählte in<br />
seiner Weise. Ingrid Horstmann flüsterte gar am Teufelsstein<br />
alles, was ihr über den Teufel und sein Werk<br />
berichtet wurde. Spannend und geheimnisvoll erreichte<br />
sie so die kleinen und großen Zuhörer.<br />
Beim gemeinsamen Picknick am „Timpen” in der<br />
Östrich wurden Eindrücke ausgetauscht und über das<br />
Zusammenleben früherer Generationen philosophiert.<br />
Die meisten Sagen beruhen wahrscheinlich auf Naturerscheinungen,<br />
die man sich so zu erklären versucht<br />
hat. Wie z. B. eine Nebelwand, die als „Weisse<br />
Frau” oder „Schimmel ohne Kopf” bezeichnet wurde.<br />
Auch den möglicherweise erzieherischen Wert einer<br />
Sage wurde vielen klar, aber so einiges blieb offen.<br />
Exkurs des <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Gemen</strong><br />
zum Thema „Schulen“.<br />
<strong>Gemen</strong>. Wo gingen die <strong>Gemen</strong>er ehedem zur Schule?<br />
Dass sie gingen, war so selbstverständlich nicht,<br />
denn Feldarbeit und Ernte waren zeitweise wichtiger.<br />
Wenn sie aber gingen, dann gab es mehrere Stellen<br />
in der Burgstadt. Das erfuhren die Teilnehmer am<br />
kleinen Exkurs des <strong>Heimatverein</strong>s zum Thema „Schulen“.