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HEIMATBRIEF - beim Heimatverein Gemen eV

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24 <strong>HEIMATBRIEF</strong> Nr. 211 / April/Mai/Juni 2010<br />

schehnisse mit amtlichen Schreiben vermittelten einen<br />

Überblick über diese unruhige Zeitspanne. Auf<br />

Fotografien werden Bürgermeister Bernhard<br />

Degener (1860 – 1896) und Georg Vahrenhorst,<br />

Pfarrer an St. Georg (1859 – 1879) und das heutige<br />

Pastorat an der Liebfrauenkirche gezeigt. In diesem<br />

Gebäude begann die Höhere Töchterschule ihren<br />

Unterricht.<br />

Im Gesprächskreis „Bocholter Stadtgeschichte“<br />

hat Britta Stücker am 3. Dezember 2009 einen Vortrag<br />

zu dem Thema „Weben wir hurtig Haustuch und<br />

Linnen“ gehalten. Die Ausführungen bezogen sich<br />

auf die externe und interne Kommunikation<br />

westmünsterländischer Textilunternehmen als Ausdruck<br />

ihrer Firmenkultur. Dazu sind mehrere Briefköpfe<br />

von Spinnereien, Tuchfabriken, einer Weberei,<br />

Wappen, Glasgemälde, Schutzmarken und Ethik<br />

von Firmen aus dem Münsterland und das Foto einer<br />

Belegschaft hinzugefügt.<br />

Die Kapelle St. Helena in Hemden<br />

Während der Bombardierungen der Stadt Bocholt<br />

waren auch alle Kirchen zerstört worden. Als „Notkirche“<br />

diente die Kapelle St. Helena in Hemden, die<br />

unzerstört geblieben war. In dem Lagerraum der<br />

Schreinerei Böwing an der Weidenstraße war eine<br />

„Notkirche“ eingerichtet worden. In der Aula des<br />

Georg-Gymnasiums fanden Schulgottesdienste<br />

statt.<br />

Mitglieder des Pfarrarchivs an der Kirche St.<br />

Georg schildern die ersten Nachkriegsjahre in den<br />

Einrichtungen der katholischen Pfarrgemeinden und<br />

den Klöstern. Den ersten Nachkriegsjahren fehlte es<br />

an jeglichen Baummaterialien. Auf den zerstörten<br />

Gebäuden wurden die Steine in mühseliger Handarbeit<br />

vom Mörtel befreit. Hier schufteten Frauen und<br />

Mädchen. Die meisten Männer waren als Soldaten<br />

noch in Gefangenschaft.<br />

Diese entbehrungsreiche Zeit können nur diejenigen<br />

nachvollziehen, die sie erlebt haben. Es war eine<br />

Zeit, in der die Bevölkerung in enger Gemeinschaft<br />

zusammen rückte. (Anmerkung der Redaktion<br />

des Heimatbriefes).<br />

Weihnachten 1950 war die St. Georg-Kirche soweit<br />

aufgebaut, dass hier wieder Gottesdienst stattfinden<br />

konnte. Zu der Zeit wurde auch die „Notkirche“<br />

in der Schreinerei Böwing geschlossen.<br />

Das versunkene Herrenhaus Gut Rode Spieker<br />

Der Verein für Heimatpflege bat die Schriftstellerin<br />

Angelika Hoven aus Suderwick, mal wieder für seine<br />

Zeitschrift „Unser Bocholt“ etwas zu schreiben, zum<br />

Beispiel über einen „Spaziergang in die alte Zeit“.<br />

Dieser Bitte folgte Angelika Hoven und machte sich<br />

mit ihrem Hund namens Luca auf den Weg von<br />

Tenbensel Richtung Bocholter Aa, begleitet von der<br />

ersten Frühlingssonne.<br />

Der Spaziergang führte sie zu „dem Fleckchen Erde,<br />

auf dem irgendwann im Mittelalter das Herrenhaus<br />

Gut Rode Spieker“ erbaut worden war.<br />

Der Leser erfährt, dass hier vor nicht langer Zeit<br />

sachverständige Archäologen vom Landschaftsverband<br />

Westfalen einige alte Geschirrfragmente und<br />

Ziegelscherben aufgefunden hatten. Sie bestätigen,<br />

dass hier ein mittelalterliches Herrenhaus gestanden<br />

hat.<br />

Die Spaziergängerin findet hier auch einige<br />

Scherben und kann die Begeisterung der „heimatgeschichtlich<br />

interessierten Leute“ verstehen. Sie<br />

schaut sich die eingesteckten Scherben immer wieder<br />

erstaunt und mit Freude an.<br />

„Christel van Lith: Das Wesentliche“<br />

Auf sechs Seiten schildert Ute Freyer den bisherigen<br />

Lebens- und Künstlerinnenweg von Christel<br />

Lith, die im Jahr 1957 in Bocholt geboren wurde. Informiert<br />

wird über ihr Studium von 1976 bis 1981 in<br />

Münster. Danach hielt sie sich ein Jahr in den Vereinigten<br />

Staaten auf. Es folgte ein vierjähriger Aufenthalt<br />

in Stuttgart als freischaffende Künstlerin und<br />

zahlreichen Ausstellungen.<br />

1985 wechselte sie in die Domstadt Limburg, wo<br />

sie seit 1996 eine eigene Werbeagentur betreibt.<br />

Im letzten Jahr zeigte das Kunsthaus Bocholt vom<br />

25. Oktober 2009 bis 10.Januar 2010 einen Querschnitt<br />

ihres Schaffens, schreibt die Autorin. Es waren<br />

fast 100 Bilder zu sehen, die in den letzten 30<br />

Jahren entstanden sind. Der Titel der Ausstellung<br />

„Das Wesentliche“.<br />

Ute Freyer hat die Künstlerin eingehend über ihre<br />

Arbeit befragt. Zu lesen ist: „Ihre Bildmotive sind aus<br />

den Bereichen Porträt, Architektur, Landschaft, Mythologie<br />

und Emotionen. Ob mit Bleistift, Buntstift,<br />

Tusche, Aquarell-, Gouache-, Tempera-, Aryl- oder<br />

Ölfarben, mit jeder Technik führt sie die Arbeiten in<br />

altmeisterlicher akademischer Manier aus.“ In Fotografien<br />

werden einige ihrer Bilder vorgestellt.

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