13.10.2022 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 31

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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«Ziel dieser Treffen ist es, uns bei allen Mitarbeitenden<br />

bekannt zu machen.» Adriano Troiano<br />

19<br />

Die <strong>syndicom</strong>-Grilltour<br />

Ostermundigen, ein Spätsommernachmittag. Vor dem Post-<br />

Logistics-Zentrum geht Ungewöhnliches vor: Jemand baut einen<br />

Grill auf. Alles wird ausgepackt, Gasflasche, Würste, Brot, Senf.<br />

Eine weitere Etappe der «<strong>syndicom</strong>-Grilltour».<br />

Genau richtig gebratene Würste von der Gewerkschaft, dazu Gespräche und Infos. (© <strong>syndicom</strong>)<br />

Seit mehreren Jahren organisiert das<br />

Team von <strong>syndicom</strong> Bern diese Grills.<br />

«Es ist eine Chance, mit den Arbeitenden<br />

in einer entspannten Atmosphäre<br />

etwas länger zu reden. Und das ist mit<br />

einer Wurst bequem zu machen»,<br />

scherzt Adriano Troiano, Leiter des<br />

Sekretariats Bern/Oberwallis. «Wir<br />

planen im Sommer zwei Besuche pro<br />

Woche, ausser in den Ferien. Es gibt<br />

etwa dreissig Termine, vom Emmental<br />

bis ins Oberland, von Biel bis ins<br />

Oberwallis.» Derweil treffen die Post-<br />

Mitarbeitenden in Scharen ein. Viele<br />

haben noch die Uniform an, sie haben<br />

gerade ihre Schicht beendet. Händeschütteln,<br />

Lächeln, Plaudern. Sie reden<br />

über Fussball und Urlaub. Man<br />

spürt, dass es gut ist, sich nach der<br />

Pandemiezeit wiederzusehen.<br />

Am Grill entscheidet das fachkundige<br />

Auge von Marco With, Vizepräsident<br />

der Berner Sektion Postpersonal<br />

und Mitglied der PeKo PostLogistics<br />

Ostermundigen, wann die Wurst genau<br />

richtig gebraten ist. Alle stellen<br />

sich an.<br />

«Unsere Mitglieder», sagt Troiano,<br />

«freuen sich das ganze Jahr über, dass<br />

wir sie besuchen und für sie grillieren.<br />

Ziel dieser Treffen ist es, uns bei allen<br />

Mitarbeitenden bekannt zu machen.<br />

Wir verteilen Flugblätter, wir haben<br />

eine analoge ‹Power-Point›-Präsentation<br />

auf Papier, die unsere Kampagnen<br />

und die aktuellen Probleme zeigt. Wir<br />

fördern die Diskussion. Wir lernen potenzielle<br />

neue Mitglieder kennen: Wir<br />

führen eine Liste, damit wir später mit<br />

Interessierten Kontakt aufnehmen<br />

können. Wir rekrutieren mindestens<br />

ein Mitglied pro Grillanlass, direkt vor<br />

Ort. Den Impact unserer Tour kann<br />

man gar nicht überschätzen!»<br />

Es ist wichtig, dass die Arbeitnehmenden<br />

zusammenkommen, sich<br />

austauschen und über die Arbeitsbedingungen<br />

reden. Es gibt unterschiedliche<br />

Arbeitszeiten, viele machen Pausen<br />

im Freien. In solchen Momenten<br />

können sich die Menschen kennen<br />

lernen. Und sie machen Werbung für<br />

<strong>syndicom</strong>.<br />

«Gerade heute habe ich von einem<br />

Mitarbeiter der Post gehört, er findet<br />

es positiv, dass <strong>syndicom</strong> so präsent<br />

ist. Ich denke, unsere Grilltour trägt<br />

dazu bei», so Troiano. Aus den Lautsprechern<br />

tönt derweil «We are the<br />

Champions» von Queen. Die Leute singen<br />

mit und lächeln. Ja, wir sind die<br />

Champions!<br />

Giovanni Valerio<br />

Höchste Zeit für<br />

Lohnerhöhungen<br />

Angelo Zanetti, Zentralsekretär Sektor Medien<br />

In den Medienunternehmen sind generelle<br />

Lohnerhöhungen seit Jahren ein<br />

Tabu. Lohnverhandlungen werden immer<br />

wieder abgelehnt, ganz gleich, wie<br />

die Konjunktur aussieht. In den letzten<br />

zehn Jahren, als die Teuerung moderat<br />

war, haben die Löhne der etablierten<br />

Medienschaffenden stagniert. Bei den<br />

Honoraren der Freelancer:innen und<br />

den Einstiegslöhnen haben die Verlage<br />

ständig weiter nach unten gedrückt.<br />

Mit der heutigen drastischen Inflation<br />

von 3,5 % droht die Medienbranche<br />

wegen den Löhnen an Attraktivität<br />

zu verlieren. Redaktionen beklagen einen<br />

Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden<br />

und ernsthafte Nachwuchsprobleme.<br />

Es ist höchste Zeit, zu reagieren<br />

und gemeinsam generelle Lohnanpassungen<br />

für alle durchzusetzen.<br />

<strong>syndicom</strong> hat Empfehlungen und<br />

ein komplettes Argumentarium für die<br />

Personalkommissionen der Medien<br />

ausgearbeitet. Als Mitglied kannst du<br />

es bei uns beziehen. Diese Empfehlungen<br />

richten sich auch an die Kolleg:innen<br />

der grafischen Industrie. Die wirtschaftliche<br />

Lage macht auch in dieser<br />

Branche – wie für Millionen von Arbeitnehmenden<br />

in der Schweiz – Lohnerhöhungen<br />

unerlässlich. Denn die Löhne<br />

stagnieren seit Jahren und in der<br />

grafischen Industrie haben die Betriebe<br />

ebenfalls Mühe, Mitarbeitende zu<br />

finden. Es braucht deshalb betriebliche<br />

Verhandlungen über die Löhne.<br />

Die Buchhändler:innen dürfen auf<br />

einen automatischen Teuerungsausgleich<br />

zählen, der im GAV vorgesehen<br />

ist (jedoch max. 2 % der Mindestlöhne).<br />

Ein Schritt in die richtige Richtung,<br />

der nach weiteren, stärkeren<br />

Massnahmen ruft! <strong>syndicom</strong> setzt sich<br />

an der Seite ihrer Mitglieder dafür ein,<br />

dass angesichts des besorgniserregenden<br />

Verlusts an Kaufkraft alle notwendigen<br />

Lohnanpassungen vorgenommen<br />

werden.

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