Analyse: Beobachten, untersuchen, beurteilen - Öffentlicher ...
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Berichte aus der Arbeit<br />
kollegialer Zusammenarbeit, um den Anforderungen<br />
dieses interdisziplinären, grenzübergreifenden Arbeitsgebietes<br />
gerecht zu werden.<br />
Die Idee<br />
Die Nutzung heutiger Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />
führt leicht zu einer unüberschaubaren<br />
Datenflut, deren Bewältigung zeit- und kostenintensiv<br />
ist. Notwendige Arbeiten zur Informationsverdichtung,<br />
-bewertung und -aufbereitung sowie zur<br />
Qualitätssicherung und zur zeitgerechten Bereitstellung<br />
von Informationen können unter den gegebenen<br />
Umständen nicht mehr von einzelnen, sondern nur im<br />
Verbund mit anderen, auf einer vernetzten Arbeitsplattform<br />
zusammengeführten Einrichtungen und<br />
Experten (z. B. in Landesgesundheitsämtern, Kompetenz-<br />
und Behandlungszentren, Giftinformationszentren<br />
etc.) geleistet werden. Zusammenarbeit bei<br />
Sammlung und qualifizierter Aufarbeitung von Stoffdaten<br />
soll Doppelarbeit vermeiden und eine effizientere<br />
Arbeitsweise mit den zur Verfügung stehenden<br />
Ressourcen ermöglichen.<br />
Das Ziel<br />
Informationspool<br />
E-Mail und Internetnutzung gehören heute neben<br />
Telefon und Fax zum Standard dieser Arbeitsplätze.<br />
Somit ist es v. a. eine Frage des richtigen Informationsmanagements,<br />
Daten beziehungsweise Informationen<br />
über eine geeignete Plattform im Netzwerk<br />
gemeinsam zu erarbeiten, um sie bei Bedarf zum<br />
richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge am richtigen<br />
Ort und in der erforderlichen Qualität zur Verfügung<br />
zu stellen. Alle Informationen werden über die<br />
Kooperationspartner fachlich abgestimmt und können<br />
qualitätsgesichert über eine elektronische Plattform<br />
den im Gesundheitsschutz tätigen Partnern zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Die elektronische Plattform<br />
Als zeitgemäße Basis der Arbeit in einer vernetzten<br />
Arbeitsgruppe soll ein zugangskontrolliertes Intranet<br />
mit einer Softwarelösung aus dem CSCW-Bereich<br />
(Computer Supported Cooperative Work) fungieren,<br />
auf das über verschiedene Wege zugegriffen werden<br />
kann (Intra- oder Internet, Telefonnetz/Modem). Entsprechende<br />
Produkte bieten Nutzungsmöglichkeiten,<br />
die weit über die etablierter E-Mail-Kommunikationswege<br />
mit dem wechselseitigen und Rund-Versand<br />
von Dokumenten hinausgehen, u. a. spezielle<br />
Gruppenkommunikationsfunktionen (Dateiabgleich,<br />
gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten, Antwort<br />
mit Zitat, strukturierte Anzeige der Diskussionsver-<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt / Jahresbericht 2004<br />
läufe, Vor- und Rückwärtsblättern in einer Diskussionskette,<br />
Chronologie wer die Information wann gelesen,<br />
gesichert und ggf. bearbeitet hat), Einzel- und<br />
Gruppen-Chat, Vertraulichkeit (automatisch verschlüsselte<br />
Zugangs- und Übertragungswege für alle<br />
Dokumente/Dateien), frei administrierbare hierarchische<br />
Nutzergruppenarchitektur (Lese-, Schreib-, Up-/<br />
Downloadrechte für Gruppen und einzelne Nutzer,<br />
selektive Rechte auf Dokumentebene), Moderatorfunktion<br />
(Freigabe von Dokumenten), Sprach-Mailboxen,<br />
Benachrichtigungsfunktion (über SMS, Pager,<br />
E-Mail, Sprachnachricht).<br />
Der Sachstand<br />
Der Arbeitsbereich Toxikologie des Kompetenzzentrums<br />
Gesundheitsschutz pflegt fachliche Kontakte zu<br />
Toxikologen und anderen Experten auf dem Gebiet der<br />
chemischen Risikostoffe: mit dem Bereich Lebensmittelüberwachung<br />
(Arbeitsgruppe Verbraucherschutz des<br />
Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum),<br />
dem Expertensystem MEDITOX, den deutschen und<br />
europäischen Giftinformationszentren, speziell den für<br />
die Nachbarregionen im Mandatsgebiet der Oberrheinkonferenz<br />
zuständigen Einrichtungen in Zürich und<br />
Strasbourg, dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie<br />
der Bundeswehr, dem Robert Koch-Institut<br />
und dem Bundesinstitut für Risikobewertung, mit der<br />
Gesellschaft für Klinische Toxikologie, der Europäischen<br />
Assoziation der Giftzentren und Klinischen Toxikologen<br />
(EAPCCT), dem Internationalen Programm<br />
für Chemische Sicherheit (IPCS/INTOX) und der Abteilung<br />
Gesundheitsgefahren bei der Europäischen<br />
Kommission.<br />
Gegenseitige Information und Austausch erfolgen hier<br />
derzeit noch überwiegend auf konventionelle Weise,<br />
d. h. per E-Mail/Mailinglisten, Fax, Telefon etc. Seit<br />
Dezember 2001 gibt es unter Federführung des<br />
Robert Koch-Instituts für den Bereich biologische Gefahren<br />
ein zugangskontrolliertes Internet-Forum des<br />
Arbeitskreises Bevölkerungsschutz, in dem der Austausch<br />
über die Bewertung chemischer Risikostoffe<br />
allerdings bisher nur eine untergeordnete Rolle spielt.<br />
Ein außerordentlich flexibles und leistungsfähiges<br />
CSCW-System ist im ÖGD schon seit gut zehn Jahren<br />
für die Arbeit des Umweltmedizinischen Informationsforums<br />
(UmInfo) in Form der FirstClass ® -Software etabliert,<br />
welches im Laufe der Jahre auf zahlreiche Themen<br />
des ÖGD und anderer medizinischer Nutzergruppen<br />
ausgedehnt wurde. Diese Plattform ist nach entsprechenden<br />
Anpassungen ohne Weiteres auch für<br />
Zwecke des Netzwerks Chemische Risikostoffe nutzbar.<br />
Als Betreiber des UmInfo-Regionalknotens Stuttgart<br />
und als Träger des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz<br />
hat sich das LGA aktiv an konzeptionellen<br />
Vorarbeiten zur Vernetzung der im Bereich biologi-<br />
15<br />
<strong>Analyse</strong>: <strong>Beobachten</strong>, <strong>untersuchen</strong>, <strong>beurteilen</strong>