Analyse: Beobachten, untersuchen, beurteilen - Öffentlicher ...
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Belastung mit UV-Strahlen bei Kindern<br />
als Risikofaktor für Hautkrebs<br />
In einer Pilotstudie an den Gesundheitsämtern in<br />
Stuttgart, Mannheim und Ravensburg wurde die Pigmentmaldichte<br />
bei Viertklässlern in Abhängigkeit von<br />
Hauttyp sowie Haar- und Augenfarbe standardisiert<br />
erfasst. Messgröße war die Anzahl pigmentierter,<br />
erworbener Naevi (“Leberflecken”), die zu einem<br />
Großteil von der UV-Bestrahlung der Haut abhängig<br />
ist. Diese gelten v. a. im Kindesalter als ein wesentlicher<br />
Risikofaktor für das Auftreten des malignen<br />
Melanoms. Die Pilotstudie mit der Koppelung von<br />
Untersuchung und Fragebogen an die Eltern zum<br />
Sonnenschutzverhalten ihrer Kinder ermöglicht die<br />
zielgerichtetere Entwicklung von Präventionsmaßnahmen<br />
zur Senkung des Melanomrisikos durch<br />
Verringerung der Sonnenexposition von Kindern.<br />
(Ausführliche Informationen dazu auf S. 12)<br />
Entwicklung von Maßnahmen zur Verminderung<br />
der Badedermatitis am<br />
Bodensee durch ein interdisziplinäres<br />
Gemeinschaftsprojekt mit weiteren<br />
wissenschaftlichen Instituten<br />
Mit Beginn der jährlichen Badesaison kommt es an<br />
natürlichen Badegewässern zum Auftreten von Hautausschlägen,<br />
die mit starkem Juckreiz verbunden sind.<br />
Diese sog. Badedermatitis wird von Trichobilharzia sp.,<br />
einem Parasiten von Wasservögeln, verursacht. Badedermatitis-Meldungen<br />
fallen von Jahr zu Jahr unterschiedlich<br />
hoch aus. Ist eine Region sehr stark betroffen,<br />
so kann das Problem zu wirtschaftlichen Einbußen<br />
in den betroffenen Gemeinden führen: Die Touristen<br />
bleiben aus. Für die Eindämmung der Badedermatitis<br />
ist nicht nur eine einzige Maßnahme ausreichend. Es<br />
müssen vielmehr antiparasitäre und ökologische Methoden<br />
ineinander greifen, um den Entwicklungszyklus<br />
von Trichobilharzia zu unterbrechen.<br />
(Ausführliche Informationen dazu auf S. 30)<br />
Die molekularbiologische Identifikation<br />
der Erbinformationen von Noroviren<br />
bei der Verfolgung von Infektketten bei<br />
Gruppenerkrankungen in Baden-<br />
Württemberg<br />
Noroviren gehören zu den häufigsten Erregern von<br />
Durchfallerkrankungen. Sie sind durch Lebensmittel<br />
oder von Person zu Person übertragbar. Seit Beginn<br />
der aktiven Surveillance beim LGA im Jahr 1999<br />
wurden insgesamt 845 Ausbrüche untersucht und<br />
Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt / Jahresbericht 2004<br />
bei 42 % (= 358) Noroviren als Ursache festgestellt.<br />
Mittels molekularbiologischer Methoden hat der Laborbereich<br />
des LGA im Jahr 2004 Teile der Erbinformationen<br />
des Virus bei über 300 Proben aus fast 200<br />
Gruppenerkrankungen entschlüsselt und die jeweiligen<br />
“Stammbäume” miteinander verglichen. So können<br />
Infektionsquellen leichter aufgedeckt und Infektketten<br />
gezielter verfolgt werden.<br />
(Ausführliche Informationen dazu auf S. 32)<br />
Antibiotikaresistenzen bei Salmonellen<br />
– ein ernst zu nehmendes Problem<br />
Die überaus erfolgreiche Anwendung von Antibiotika<br />
in der Human- und Veterinärmedizin in den letzten 50<br />
Jahren erfährt durch vermehrt restistente Keime eine<br />
bedenkliche Entwicklung: Fast ein Drittel (genau:<br />
29 %) aller im LGA im Jahr 2004 untersuchten Salmonellenstämme<br />
zeigten Antibiotikaresistenzen in<br />
unterschiedlichem Ausmaß und verdeutlichen die<br />
Notwendigkeit einer möglichst frühzeitigen Erkennung<br />
von Trends bei der Resistenzentwicklung.<br />
(Ausführliche Informationen dazu auf S. 35)<br />
Förderpreis Gesundheit – Prävention<br />
von Übergewicht bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Die Bedeutung von Ernährung und Bewegung ist<br />
weitgehend bekannt. Trotzdem nehmen Übergewicht<br />
und Bewegungsmangel sowie dadurch verursachte<br />
Krankheiten in den Industrienationen weiter zu. Der<br />
Förderpreis, 2004 erstmals ausgeschrieben, will auf<br />
das Thema aufmerksam machen und die 243 eingereichten<br />
Präventionsprojekte, -programme und -maßnahmen<br />
für die Kooperation unterschiedlicher Akteure<br />
und die Vernetzung untereinander über eine Datenbank<br />
zur Verfügung stellen. Die Preisträger werden<br />
im Juni 2005 im Rahmen einer Fachtagung<br />
vorgestellt und prämiert.<br />
(Ausführliche Informationen dazu auf S. 45)<br />
Infektionsfrei.de – neue Arbeitsschutz-<br />
Homepage verschiedener Akteure im<br />
Gesundheitswesen unter dem “Dach”<br />
des LGA<br />
Nach einer Umfrage bei 682 Beschäftigten im Gesundheitsdienst<br />
sind die wichtigsten Ursachen berufsbedingter<br />
Infektionen Stich- und Schnittverletzungen<br />
mit kontaminierten Instrumenten wie Spritzen,<br />
Skalpellen und Lanzetten. Die meisten gemel-<br />
7<br />
Highlights 2004