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Analyse: Beobachten, untersuchen, beurteilen - Öffentlicher ...

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Berichte aus der Arbeit<br />

Prozentualer Anteil der Labore, die die PCB-<br />

Bestimmung mittels GC-ECD bzw. GC-MS<br />

durchgeführt haben<br />

Standardlösung die Streuung der Ergebnisse der<br />

Labore sehr hoch ist. Die Ausreißer deuten darauf<br />

hin, dass einige der Labore Probleme bei der Ergebnisberechnung<br />

hatten. Zwischen dem 5. und dem 95.<br />

Perzentil besteht z. T. ein Unterschied im Bereich von<br />

1 zu 10 (siehe Tabelle). Das würde auf den Innenraumbereich<br />

beispielhaft umgesetzt heißen, dass<br />

einige Labore 300 ng/m 3 PCB ermitteln würden und<br />

andere 3 000 ng/m 3 . Aus der Tabelle wird deutlich,<br />

dass die große Streuung nicht auf die vielen methodischen<br />

Unterschiede zwischen den Laboren zurück-<br />

Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt / Jahresbericht 2004<br />

zuführen ist. Auffällig ist, dass es zwischen der Streuung<br />

aller Labore zu den Laboren, deren Ergebnisse<br />

bei 14 von 16 Bestimmungen im 1s-Bereich lagen,<br />

bei PCB 138 geringere Unterschiede als bei den<br />

anderen PCB-Kongeneren gibt (dritte Abbildung).<br />

Dies ist ein Indiz dafür, dass es bei PCB 138 neben<br />

den anderen Fehlern auch Probleme bezüglich der<br />

chromatografischen Trennung von den anderen in<br />

dem technischen Gemisch enthaltenen PCB-Kongenere<br />

gibt. So lag die relative Streuung der Ergebnisse<br />

der “guten Labore” des PCB 138 bei 21 % und die<br />

durchschnittliche Streuung der anderen Indikator-<br />

PCB bei 6 %. Der Median aller Labore unterscheidet<br />

sich bei allen Proben kaum vom Median der “guten<br />

Labore” und entspricht trotz der großen Streuung bei<br />

den Standardlösungen dem wahren Wert. Da bei der<br />

Qualitätsüberprüfung der Labore schon Standardlösungen<br />

wichtige Erkenntnisse bezüglich der Messwertunsicherheit<br />

der einzelnen Labore ermöglichen,<br />

erscheint es aus Praktikabilitätsgründen sinnvoll, ein<br />

Ringversuchssystem für chemische Innenraumschadstoffe<br />

auf der Basis von Standardlösungen zu etablieren.<br />

Es kommt v. a. darauf an, dass die Labore<br />

regelmäßig an externen Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

teilnehmen können.<br />

Qualität der Badegewässer in der Badesaison 2004: Jahresstatistik,<br />

Forschungsergebnisse, aktuelle Entwicklungen<br />

Albrecht Wiedenmann, Ref. 93<br />

Die Überwachung der Badegewässer in Baden-<br />

Württemberg hinsichtlich der für die EU-Klassifizierung<br />

relevanten mikrobiologischen und chemischen<br />

Parameter ergab in der Badesaison 2004 ein ähnlich<br />

hohes Qualitätsniveau wie im Vorjahr. Das im Jahr<br />

2003 landesweit eingeführte Verfahren der flächenintegrierten<br />

Probenahme, mit dem es gelingt, gute<br />

und schlechte Gewässerqualitäten zuverlässiger zu<br />

unterscheiden und Fehlklassifizierungen zu verhindern,<br />

hat sich dabei offensichtlich bewährt. Zur Identifizierung<br />

der Quellen fäkaler Verunreinigungen von<br />

Badegewässern wurde im Rahmen einer Projektarbeit<br />

im Landesgesundheitsamt (LGA) eine Methode<br />

entwickelt, mit der sich Belastungen durch Fäkalien<br />

aus Siedlungsabwässern von Belastungen durch<br />

einzelne Wasservögel oder einzelne Badegäste unterscheiden<br />

lassen. Die Ergebnisse zur Prüfung der<br />

Praxistauglichkeit dieser Methode befinden sich in<br />

der Auswertung. Am 28.06.2004 haben sich die EU-<br />

Umweltminister auf einen neuen Entwurf der Badegewässerrichtlinie<br />

geeinigt. Die neuen Grenzwerte<br />

für die Einstufung der Badegewässer sind für die<br />

Küstengewässer anspruchsvoller als die bisherigen<br />

und sollen zu einer Verbesserung des Gesundheitsschutzes<br />

führen. Für die Binnenbadegewässer bleibt<br />

der derzeitige Gesundheitsschutz für die Badenden<br />

erhalten. Dieser Entwurf wird zurzeit im EU-Parlament<br />

beraten.<br />

Jahresstatistik<br />

Von den 306 Badestellen, deren Qualität vom Öffentlichen<br />

Gesundheitsdienst (ÖGD) in Baden-Württemberg<br />

während der Badesaison laufend überprüft wird,<br />

konnten 293 (95,8 %) in die höchste Qualitätsklasse<br />

„zum Baden gut geeignet“ eingestuft werden und erhalten<br />

in der Badegewässerkarte einen „blauen Punkt“.<br />

Acht Badestellen (2,6 %) erhielten das Prädikat „zum<br />

Baden geeignet“ und einen „grünen Punkt“. Nur fünf<br />

Badestellen (1,6 %) mussten als „zeitweilig belastet“<br />

eingestuft werden und werden für die Badesaison<br />

2004 mit einem „roten Punkt“ markiert. An vier Badestellen<br />

musste der Badebetrieb vorzeitig eingestellt<br />

werden. In einem Fall war die Uferböschung großflächig<br />

abgebrochen, so dass wegen Unfallgefahr kein<br />

25<br />

<strong>Analyse</strong>: <strong>Beobachten</strong>, <strong>untersuchen</strong>, <strong>beurteilen</strong>

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