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möbel kultur 10/22

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festhält. Ja, ein Wagnis sei das 16.<br />

Haus schon mit Blick auf die Konsumschwäche,<br />

die sich allgemein<br />

abzeichnet, gibt Geschäftsführer<br />

Claus Küpers im „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“-<br />

Gespräch zu. Aber die lange, teure<br />

Planungsphase ließ sich auch nicht<br />

so einfach stoppen. Gleichzeitig<br />

glaubt er: „In schwierigen Zeiten<br />

werden die Abstände zum Wettbewerb<br />

am deutlichsten.“ Vorteile<br />

rechnet er sich insbesondere bei<br />

der Mitarbeiterbindung aus. Denn in<br />

diesem Bereich hat das Management<br />

in den letzten Jahren viel getan.<br />

1.400 Beschäftigte hat das Unternehmen<br />

(inklusive der Logistik-<br />

center). 20 Verkäufer:innen und<br />

40 eigene Monteure sind in Brühl<br />

dazugekommen.<br />

Künftig entscheiden die Mitarbeiter:innen<br />

über Erfolg und Misserfolg,<br />

so hat es Küpers schon vor<br />

längerer Zeit erkannt und deshalb<br />

wurde in den letzten Jahren viel in<br />

ihre Qualifikation investiert. Wichtigster<br />

Punkt ist die eigene Akademie<br />

in Braunschweig. 140 Nachwuchskräfte<br />

werden hier ausgebildet und<br />

sichern zugleich die Zukunft des<br />

Unternehmens. In der Erkenntnis,<br />

dass sich der Fachkräftemangel so<br />

am besten beheben lässt. Neben<br />

einem neuen Entlohnungssystem<br />

Groß und prächtig steht er da –<br />

ein Palast wie ein Fels in der<br />

Brandung, der allen Krisen<br />

mit seinen gewachsenen Stärken<br />

trotzt. Beim Redaktionsbesuch in<br />

Mannheim-Brühl scheint die Sonne<br />

und lässt das gerade fertiggestellte<br />

Gebäude mit seinem Glasportal<br />

besonders strahlen. Der Standort<br />

im Gewerbegebiet – autobahnnah,<br />

nicht weit entfernt vom nächsten<br />

Küchenstudio und Möbel Höffner –<br />

ist aus Frequenzsicht gut gewählt. Es<br />

ist der bislang südlichste Pflock, den<br />

Küchen Aktuell eingeschlagen hat.<br />

Das 16. Haus nach der Gründung<br />

in Braunschweig vor über 25 Jahren.<br />

„Wir müssen hier vor allem<br />

erst einmal Vertrauen aufbauen,“<br />

erklärt Marketing-Geschäftsleiter<br />

Marcus Wech, „weil den Namen<br />

Küchen Aktuell hier noch keiner<br />

kennt und wir zeigen müssen,<br />

was in uns steckt.“ Darauf wurde<br />

auch die Eröffnungswerbung ausgerichtet:<br />

Neben den bundesweiten<br />

Radiospots, die mit einer Persiflage<br />

des Rabattwahns Aufmerksamkeit<br />

provoziert, sowie den Anzeigen<br />

in der Tagespresse wurden eigens<br />

eine neue Image-Broschüre erstellt<br />

sowie ein Video gedreht, das von der<br />

Homepage aus schon einen ersten<br />

Eindruck von Küchen Aktuell vermittelt<br />

und virtuell durch das Haus<br />

führt. Animiert durch einen Rundgang<br />

einer Familie mit zwei Kindern,<br />

die alle Besonderheiten jeweils<br />

aus ihrer Sicht entdecken, und auch<br />

vom Personal bekommt man schon<br />

etwas zu sehen. Dem Zuschauer<br />

begegnen die Marken „next125“,<br />

Nolte bzw. erstmals „nolte neo“,<br />

Team 7, Musterring und eine attraktive<br />

Bora-Präsentation. Unter den<br />

Themenwelten, die den 4.500 qm<br />

Ausstellungsfläche Struktur geben,<br />

sticht vor allem der „Loft“-Bereich<br />

hervor, der für kreative bzw. ausgefallene,<br />

aber bezahlbare Ideen<br />

(u.a. von Bauformat/Burger) steht.<br />

Dazu kommen spezielle Lösungen<br />

wie zum Beispiel für den Hauswirtschaftsraum<br />

mit unsichtbarem<br />

Zugang und das große Center für<br />

Stein, Keramik und Co. – denn nur<br />

noch jede dritte Kommission hat bei<br />

Küchen Aktuell eine Arbeitsplatte<br />

aus einem anderen Material als HPL.<br />

Im Ladenbau ist das Haus in Brühl<br />

ein Ebenbild vom 2021 eröffneten<br />

Hanauer Standort und auch in vielen<br />

anderen Punkten stellt sich das<br />

Déjà-vu von bestehenden Standorten<br />

ein: das große Entree mit breitem,<br />

zweiflügeligem Treppenaufgang zur<br />

zweiten Etage, die Kaffeeinsel auf<br />

dem Plateau und die offene Galerie<br />

rundherum. Auch die gelbe Maxiküche<br />

als Hin- und Hochgucker<br />

darf nicht fehlen. Ein CI-Merkmal,<br />

das zudem für die Blickachse über<br />

die Länge des großen Foyers einen<br />

Fixpunkt darstellt, so heißt es. Der<br />

Empfangstresen vis-à-vis der Abteilung<br />

für Küchenaccessoires wurde<br />

moderner gestaltet. Lange bewährt<br />

ist dagegen das 3D-Kino, das mit<br />

der DiaCad-Technik im Vergleich zu<br />

modernen VR-Brillen immer noch<br />

mehr Qualität bei der Simulation<br />

der Traumküche versprechen soll.<br />

Drei Jahre hat es gedauert, bis<br />

das Haus durch die Genehmigungsverfahren<br />

und Projektierungs- und<br />

Bauphasen durch war. Eine typische<br />

Erfahrung. Bleibt dennoch die Frage,<br />

warum Küchen Aktuell ausgerechnet<br />

jetzt, allen Krisen und Unsicherheiten<br />

zum Trotz, am Expansionskurs<br />

Warum gerade in<br />

diesen unsicheren<br />

Zeiten ein neues Haus<br />

eröffnet wurde? „Es<br />

ist sicher der mutigere<br />

oder sogar riskantere<br />

Weg,“ gibt Gründer und<br />

Mitgesellschafter Claus<br />

Küpers (o.) zu. „Aber<br />

wir folgen keinen wilden<br />

Expansionsgelüsten.“<br />

Links: Der Klientel<br />

ebenso wie möglichen<br />

Arbeitskräften in Mannheim<br />

und Umgebung<br />

stellt sich Küchen<br />

Aktuell mit einem<br />

neuen Imageprospekt<br />

plus Vor-Ort-Video<br />

vor – um zu zeigen, was<br />

den „sympathischen<br />

Küchengiganten“ von<br />

anderen Anbietern<br />

unterscheidet.<br />

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