möbel kultur 10/22
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Impulse für<br />
den Urban<br />
Lifestyle<br />
Auch wenn es diesmal weniger Aussteller und Besucher waren: Aus Sicht der<br />
Hausgerätebranche hat sich die IFA als Leistungsschau der Innovationen bestätigt.<br />
Immerhin trafen die Topthemen Energiesparen, Nachhaltigkeit und smarter Komfort<br />
den aktuellen Zeitgeist wie die Faust aufs Auge. Schillernd wie eh und je durch ihre<br />
Showeffekte sowie angeheizt durch den Wettbewerb der großen Player europäischer<br />
und asiatischer Herkunft lieferte die Berliner Messe vielseitige Impulse, um Lust auf<br />
neue Technik auch in schwierigen Zeiten zu wecken.<br />
Auch Connectivity bleibt Topthema. Highlight bei<br />
Siemens war der smarte Backofen der „iQ700“-Linie<br />
mit Bräunungssensor (o.). Das „Smart Kitchen Dock“<br />
verbindet HomeConnect mit Alexa und Internet (r.).<br />
Messegesellschaft stützt als auch die<br />
Unternehmen der jeweiligen Branchen.<br />
Wobei das Messe-Bild insgesamt<br />
immer bunter wird, indem<br />
die angestammte „braune Ware“<br />
rund um Fernseher und Co. zugunsten<br />
einer smarten Welt weicht, in<br />
der alle Sparten der Technik von<br />
Fitness trackern über Entertainment,<br />
Gaming Equipment bis hin zu Hausgeräten<br />
zusammenwachsen. Diese<br />
Annäherung gilt letztlich sogar für<br />
die beiden Megatrends im Bereich<br />
der weißen Ware: Connectivity und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Besonders offensichtlich wird<br />
dies beim Energiemanagement, um<br />
das sich einige Marken nun verstärkt<br />
bemühen: Während die Anschaffung<br />
von Photovoltaik-Anlagen boomt,<br />
kommt es erst recht darauf an, den<br />
selbst produzierten Strom auch<br />
zur besten Zeit zu nutzen. Bislang<br />
gilt dies für Waschmaschine oder<br />
Geschirrspüler. Über Dashboards<br />
lässt sich der eigene Verbrauch kontrollieren<br />
und optimieren. Wenn<br />
nicht via Handy und Tablet, dann<br />
eventuell über eigene Küchenterminals,<br />
wie sie demnächst Bosch und<br />
Siemens anbieten.<br />
Daneben gewinnen KI und smarte<br />
Vernetzung immer mehr Raum:<br />
beim Starten der Geräte bis zu<br />
Push-Nachrichten nach Programmabschluss,<br />
bei sprachgesteuerter Türöffnung<br />
oder der Überwachung mit<br />
Kamera und Sensoren, um die Nutzer:innen<br />
durch intelligente Assistenten<br />
zu beraten oder gar völlig zu<br />
entlasten. Auto-Dosierung optimiert<br />
den Reinigungsmittelverbrauch,<br />
die Kamera im Backofen misst den<br />
Bräunungsgrad, im Geschirrspüler<br />
erzieht sie zur perfekten Beladung<br />
und im Kühlschrank kontrolliert sie<br />
die richtige Lebensmittellagerung.<br />
Künstliche Intelligenz, zunächst für<br />
den Komfort gedacht, entwickelt<br />
eine Art missionarische Sinngebung<br />
– für die Umwelt und modernen<br />
Lifestyle. Indes werden die TFT-Displays<br />
immer größer, zeigen über<br />
Icons und Fotos, was zur Auswahl<br />
steht oder gerade aktiv ist, verkleiden<br />
sogar die ganze Backofentür.<br />
Knöpfe sind out, allenfalls erinnert<br />
noch ein eingefräster Bedienring<br />
an die traditionelle Herdbedienung.<br />
Denn neben den smarten Funktionen<br />
zählt auch die elegante Optik.<br />
Dem gestiegenen Gesundheitsund<br />
Ernährungsbewusstsein entspricht<br />
das Thema Dampfgaren, das<br />
meist in Kombigeräten von allen<br />
Herstellern ausgebaut wird. Dampf<br />
wird zudem in der Kühltechnik und<br />
auch beim Geschirrspülen eingesetzt.<br />
Selbstredend dass nun alle Geräte<br />
leiser und sparsamer beim Stromund<br />
Wasserverbrauch werden. Dazu<br />
kommen immer mehr Recyclingansätze:<br />
„Grüner Stahl“, biobasierte<br />
Schäume und Kunststoffe sorgen nun<br />
für einen möglichst geringen CO2-<br />
Fußabruck und sind vor allem der<br />
Anfang für den „grünen Kreislauf“.<br />
<br />
HEIKE LORENZ<br />
www.ifa-berlin.de<br />
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