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CityGlow Hamburg Ausgabe November 2022

Erstellt für die, die eine gute und exklusive Mischung aus regionalen Themen aus Hamburg und Umgebung schätzen. Hier erfahren Sie nicht nur das Neuste aus der Mode und Luxuswelt sondern auch Freizeit, Kunst, Kultur, Wohnen und kulinarisches findet hier Platz. Genießen Sie jede Seite unserer November Ausgabe.

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Sexualberatung by<br />

Mignon Kowollik<br />

Polyamorie:<br />

Ein Anspruch nach mehr<br />

Polyamorie<br />

als Verlangen<br />

In dieser Zeit wurde Alex von seinen Kumpels beneidet<br />

und lebte den Traum eines jungen Mannes. Aber so<br />

beneidet er auch war, tief in ihn drin fühlte es sich gar<br />

nicht gut an. Alles drehte sich um das Klarmachen der<br />

nächsten Frau und je mehr er hatte, desto mehr wollte er.<br />

Es wurde das Einzige, was er tat und der Rest des Lebens<br />

wurde zur Nebensache. Innerlich war Alex leer und unglücklich,<br />

Polyamorie war für ihn wie eine Sucht.<br />

Und nicht nur das: Jedesmal, wenn er mit einer Frau Sex<br />

hatte, fühlte es sich für ihn so an, als hätte er bei jeder Frau<br />

einen Teil von ihm gelassen. Die Verbindung zu ihm selbst<br />

war nicht mehr echt, er hielt Zeit mit sich alleine kaum aus.<br />

Seine polyamorer Lifestyle war zu einer Fluchtmöglichkeit vor<br />

ihm selbst geworden.<br />

Monogamie<br />

reine Liebe?<br />

Gerade dann, wenn man damit nicht<br />

rechnet und in seiner Hochphase ist,<br />

was die Jagd nach Partygirls angeht,<br />

lernte Alex sie kennen. Eine Frau, die<br />

ihn ungewollt zur Vernunft gebracht<br />

hat. Alex sah sie und es geschah<br />

wie aus dem heiterem Himmel: Er<br />

verliebte sich sofort in sie und sie<br />

führten danach eine dreijährige<br />

monogame Beziehung. Das war<br />

der Anker aus seiner polyamoren<br />

Sucht. Alex vermisste nichts. Seine<br />

Freundin zeigte ihm den Weg zu ihm<br />

selbst, wer er sei und vor allem, dass<br />

er nicht weglaufen muss. Nicht weglaufen<br />

muss, vor seinen Ängsten und<br />

Sorgen. Nach kurzer Zeit erkannte<br />

Alex, dass seine Sex-Eskapaden eine<br />

Form von Materialismus waren.<br />

Polyamorie: Kapitalismus gilt auch im Bett<br />

Mit meinem ausschweifendem Sexleben hat Alex<br />

unbewusst versucht, die Liebe in Form des Aktes<br />

der Liebe dauerhaft festzuhalten.<br />

Es ging ihm um den Besitz dieses Gefühls. Die Polyamorie<br />

erschöpfte ihn, anstelle aus der Liebe zu<br />

schöpfen. Polyamorie war zur Sucht geworden.<br />

Bis heute weiss er, dass er sich von der Liebe entferne,<br />

wenn es ihm nur um das Anhäufen neuer,<br />

erotischer Spielgefährtinnen geht oder darum,<br />

leistungsfähiger als andere zu werden. Er hat auch<br />

begriffen, dass wenn es sein Ziel ist, reicher zu sein,<br />

egal ob an Sex, Geld oder Macht, dass er dann bereits<br />

dem kapitalistischen Streben erlegen bin.<br />

Foto: ©stock.adobe.com/Pixel-Shot<br />

Alex lebte polyamor, hatte teilweise<br />

drei Sexbeziehungen parallel laufen.<br />

Keine wusste was von der Anderen.<br />

Doch trotz Sex fühlte er sich unglücklich<br />

und hatte diese gewisse<br />

Leere. Bis er sich schlussendlich<br />

verliebte. In der monogamen Beziehung<br />

lernte er viel über sich selbst<br />

und verstand etwas Wichtiges für<br />

sich: Polyamorie war seine Sucht,<br />

Monogamie ist sein persönliches<br />

Wachstum.<br />

Monogamie: Warum nicht<br />

die oder der EINE?<br />

Alex musste sich eingestehen, dass er sich verrannt hatte. Er glaubte bei<br />

der Polyamorie, dass er aus Liebe handelte und liebevoll war mit allen<br />

seinen oberflächlichen Beziehungen. Sicher war aber, dass er tief im<br />

Materialismus steckte.<br />

Viele sagen: „Quatsch, ich will doch nur Sex und reinen Spass haben!”. Sie<br />

wollen mehr Würze ins Sexleben bringen oder sich sexuell austoben. Aber<br />

warum es nicht mit der eigene*n Partner*in entdecken? Was mit einer<br />

zweiten oder dritten Person erleben kann, könnte man doch auch mit dem<br />

eigene*n Partner*in erleben, wenn man sich darauf einlässt. Die Voraussetzung<br />

dafür ist aber das Überwinden des eigenen sexuellen Materialismus.<br />

Der Drang nach einem neuen Körper, das Ausleben der eigenen Sexphantasie<br />

mit jemanden anderen, die Energie einer anderen Person ist für viele immer<br />

anwesend. Jedoch fühlt es sich für paar Betroffene nicht immer auf Dauer gut<br />

und erfüllend an. Viele entscheiden sich dann, die Liebe ausschließlich mit<br />

meinem Partner:in zu teilen.<br />

Bewusstseinsarbeit<br />

ist unumgänglich<br />

Um das sexuelle Lernen und Wachsen<br />

hinzubekommen, ist es wichtig, dass wir<br />

unsere persönlichen Bedürfnisse erkennen,<br />

sie kommunizieren und die beiderseitige<br />

Offenheit besitzen, diese neuen<br />

Aspekte durch gemeinsames Üben im<br />

gemeinsamen Tanz der Liebe einfließen<br />

zu lassen.<br />

Für mich persönlich liegt die Herausforderungen<br />

nicht in der Sexualität, sondern<br />

im Lieben und im sich gemeinsamen<br />

Entwickeln. Gerade weil in einer Beziehung<br />

zwei Menschen, die sich ewig in<br />

Veränderung befinden und vereinen,<br />

entsteht ein lustvolles und abwechslungsreiches<br />

Leben.<br />

www.sexualberatungbymignon.de<br />

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