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19.11.2022 Lindauer Bürgerzeitung

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AUS DEM STADTRAT 19. November 2022 • BZ Ausgabe KW 46/22<br />

5<br />

JA<br />

S. Krühn<br />

Parkplätze zur Hafenweihnacht<br />

Und wieder einmal hat der Bewohner<br />

der Insel das Nachsehen:<br />

zuletzt waren aufgrund<br />

des Jahrmarktes etliche Parkplätze<br />

auf der Insel gesperrt.<br />

Nun die nächste Großveranstaltung<br />

auf der Insel: sechs<br />

Wochen lang entfallen, aufgrund<br />

der Erweiterung der<br />

Hafenweihnacht, alle Parkplätze am Reichsplatz.<br />

Transparente Information der Bürger im Vorfeld?<br />

Fehlanzeige! Bereits vor Corona wies ich die Verantwortlichen<br />

darauf hin, dass es ein Konzept für<br />

die wegfallenden Parkplätze braucht. Zwei Jahre<br />

Corona-Pause sollten zur Ausarbeitung eines Konzeptes<br />

reichen, meint man. Doch auch hier gibt es<br />

keine zufriedenstellende Lösung. Lediglich der<br />

Verweis auf den Toskana Parkplatz außerhalb der<br />

Öffnungszeiten sowie die kostenpflichtige Alternative<br />

auf der Hinteren Insel. Als Inselbewohner<br />

muss man vieles hinnehmen. Aber das geht zu<br />

weit.<br />

Damit Vernunft einzieht<br />

Die Situation im städtischen<br />

Haushalt ist ernüchternd. Stagnierende<br />

Einnahmen stehen<br />

steigenden Ausgaben gegenüber,<br />

der hohe Schuldenstand<br />

BL<br />

D. Obermayr<br />

und steigende Zinsen begrenzen<br />

unseren Spielraum<br />

für Investitionen.<br />

Das zwingt uns, Schwerpunkte<br />

zu setzen. Ein zustimmungsfähiger Haushalt ist<br />

es für uns, wenn wir das Schulprojekt weiterverfolgen,<br />

den Stadtbus verbessern und keine städtische<br />

Grundstücke verkaufen.<br />

Viele gemeinsame Ziele lassen sich auch mit wenig<br />

Geld weiterverfolgen.<br />

Eine Zweitwohnungssatzung erhält günstigen<br />

Wohnraum, als Wohnraummangelgebiet können<br />

wir mit einer Zweckentfremdungssatzung welchen<br />

aktivieren. Der Verzicht auf das Karl-Bever-Platz<br />

Parkhaus bringt jährlich € 500.000,- Erträge aus<br />

der Parkraumbewirtschaftung.<br />

Im Klimaschutz ist es wichtig, das Energiekonzept<br />

umzusetzen. Die wirksamsten Einsparungen leisten<br />

Private in ihren Häusern, denen müssen wir<br />

Entscheidungshilfen an die Hand geben. Auch für<br />

die Verkehrswende gibt es wirksame Maßnahmen,<br />

die wenig kosten. Packen wir es an!<br />

FW<br />

A. Reich<br />

Anspruch trifft auf Realität<br />

Transparenz, frühzeitige Information<br />

und Einbindung<br />

der Bürger in sämtliche Entscheidungen<br />

sind keine Floskeln,<br />

sondern häufig von unserer<br />

Oberbürgermeisterin geforderte<br />

Attribute und ihr Anspruch.<br />

Offenbar gilt dies aber<br />

in Bezug auf den Stadtrat,<br />

nicht aber für sie selbst und Teile der Verwaltung.<br />

Die unsägliche, angeordnete Kaltduschaktion für<br />

Kinder, Jugendliche und Sportler unserer Stadt<br />

wurde dann dank diverser Interventionen zurückgenommen.<br />

Der Reichsplatz wurde jetzt ohne Information<br />

der Anwohner mit einer Vorlaufzeit von<br />

2 Tagen mit amateurhafter Beschilderung für die<br />

kommenden 6 Wochen gesperrt. Ersatzparkplätze<br />

bzw. praktikable Alternativen für die Bewohner:<br />

Fehlanzeige! Die Straßenverkehrsbehörde zeigte<br />

leider einmal mehr wie einfallslos und unflexibel<br />

man mit dem Thema Anwohnerparkplätze auf der<br />

Insel umgeht. Es waren nun coronabedingt 2 Jahre<br />

Zeit für diesen zentralen Bereich Lösungen zu finden.<br />

Offenbar stehen solche Themen aber nicht<br />

auf der Agenda. Schade. Bürgerfreundliche Umsetzung<br />

ist nun gefordert!<br />

Zweibahnhofslösung<br />

Wiederholt wurde die Behauptung<br />

aufgestellt, die<br />

Stadt hätte den Bürgerentscheid<br />

zur Bahnhofslösung<br />

ausgesessen. Tatsache ist jedoch,<br />

dass im Dezember<br />

FB<br />

G. Brombeiß<br />

2011 und März 2012 zwei<br />

entgegengesetzte Bürgerentscheide<br />

jeweils eine Mehrheit<br />

bekommen hatten. Nach dem Entscheid vom<br />

März 2012, für einen Hauptbahnhof in Reutin mit<br />

eingleisiger Anbindung der Insel, verhandelte die<br />

Bahn mit der Bürgerinitiative über eine mögliche<br />

Umsetzung. Zuständig für die Bahninfrastruktur<br />

ist schließlich allein die DB. Am 27. Juli 2012 erklärte<br />

dann die DB gegenüber der Stadt, dass sie<br />

diese Lösung nicht umsetzen werde. Etwas später<br />

bot sie der Stadt die Zweibahnhofslösung an, alternativ<br />

würde in Lindau alles bleiben wie es ist (nur<br />

ein Bahnhof auf der Insel) und Fernzüge würden<br />

zukünftig an Lindau vorbeifahren. Die Bahn stand<br />

damals unter Zeitdruck, musste doch bis Ende<br />

2020 die Elektrifizierung der Bahnstrecke in Richtung<br />

München fertiggestellt sein. Daraufhin entschied<br />

sich der Stadtrat einstimmig für eine Unterstützung<br />

der Zweibahnhofslösung. Von einem<br />

Aussitzen des Bürgerentscheides kann also keine<br />

Rede sein.<br />

Städtische Finanzen<br />

Der neue Stadtkämmerer ist<br />

nicht zu beneiden. Angesichts<br />

der prekären finanziellen Lage<br />

der Stadt muss er die Haushaltsberatungen<br />

vorbereiten.<br />

LI<br />

J. Müller<br />

Die schwierige HH-Lage beruht<br />

aber im Wesentlichen<br />

nicht auf der Ablehnung der<br />

Bebauung der Hinteren Insel,<br />

sondern ursächlich ist, dass weder der Vorgänger<br />

von Frau Dr. Alfons noch die jeweilige Stadtratsmehrheit<br />

die Warnungen der Rechtsaufsicht ernst<br />

genommen haben. So hat die Rechtsaufsicht in<br />

den jeweiligen HH-Genehmigungen stets darauf<br />

hingewiesen, dass die Verschuldung der Stadt 4<br />

mal so hoch ist wie der Landesdurchschnitt und<br />

dass dies bedeutet, dass der Verwaltungshaushalt<br />

immer höhere Zuführungsraten erwirtschaften<br />

müsse, aber dadurch auch immer weiteren finanziellen<br />

Handlungsspielraum verliere. In einem ersten<br />

Vorgespräch mit dem Kämmerer haben wir<br />

erfahren, dass im VerwaltungsHH rund 4 Mio €<br />

fehlen, um die rechtlich erforderlich Zuführung<br />

zu erreichen. Wir müssen uns also endlich mal auf<br />

das absolut Notwendige beschränken.<br />

Haushaltsberatungen<br />

mangels geplanter Einnahmen<br />

ins neue Jahr verschoben!“<br />

Also wird der Haushalt im Februar,<br />

vielleicht auch erst im<br />

CSU<br />

T. Hummler<br />

März beschlossen! Die Haushaltsgenehmigung<br />

erfolgt<br />

dann mit viel Glück im Juli. In<br />

der „haushaltslosen Zeit“ sind<br />

uns die Hände gebunden, keine Vergaben für dringend<br />

notwendige Pflichtaufgaben. Hohe zweistellige<br />

Millionenbeträge, die zur Finanzierung des<br />

Haushalts benötigt wurden, stehen nicht mehr zur<br />

Verfügung! Im Fünfjahresplan 2023-2027 werden<br />

wir uns im Wesentlichen auf die Pflichtaufgaben<br />

konzentrieren müssen. Ob wir uns eine neue Mittelschule,<br />

nach meinen Kostenschätzungen 45<br />

Mill. EURO + X, in den nächsten Jahren leisten<br />

könne steht in den Sternen! Allein die Inflation,<br />

steigende Energiekosten etc. werden die städtischen<br />

Kassen mehr als belasten. Begonnene Projekte<br />

können nicht einfach abgeschaltet werden,<br />

damit würden hohe Rückzahlungen von Fördermitteln<br />

drohen, von den bereits ausgegebenen<br />

Geldern ganz zu schweigen. Im Moment treibt die<br />

Stadt wie ein führerloses Schiff auf hoher See.<br />

Allein mit deiner Meinung?<br />

Aus Gesprächen mit vielen<br />

<strong>Lindauer</strong>n weiß ich, dass sich<br />

viele Menschen allein gelassen<br />

fühlen und sich nicht<br />

mehr engagieren wollen. Zu<br />

AFD<br />

R. Rothfuß<br />

oft wurde ihnen über den<br />

Mund gefahren, weil sie eine<br />

andere Meinung hatten oder<br />

die von unseren Zeitgeist-Medien<br />

allseits postulierten Glaubenssätze hinterfragt<br />

haben. An alle diese mir sehr sympathischen<br />

Mitbürger, die noch den „Mut haben sich ihres eigenen<br />

Verstandes zu bedienen“ (Immanuel Kant)<br />

sende ich hiermit die herzliche Einladung, sich bei<br />

mir zwecks Vernetzung zu melden: Stadtrat.Rothfuss@lindau.de.<br />

Wir sind eine ständig wachsende<br />

Gruppe von Bürgern, die sich kritisch mit kommunalpolitischen<br />

Themen, aber auch mit bundes-,<br />

europa- und weltpolitischen Fragen beschäftigt,<br />

die das Leben jedes Einzelnen betreffen, ja auch<br />

bedrohen können. Wir treffen uns privat, bei<br />

Stammtischen, bei Demos oder bei Fachvorträgen,<br />

die Hintergründe und Zusammenhänge beleuchten,<br />

die weit tiefer gehen als die alltägliche mediale<br />

Berieselung. Demokratie lebt davon, dass wir Bürger<br />

uns engagieren und nicht alles den angeblich<br />

allwissenden „Experten da oben“ überlassen.<br />

SPD<br />

G. Fehrer<br />

Geben ist seliger als Nehmen!<br />

In Lindau und im Landkreis<br />

gibt es viele Menschen, die<br />

sich in den verschiedensten<br />

Einrichtungen ehrenamtlich<br />

einbringen. Manchmal scheitert<br />

Ehrenamt allerdings<br />

schon an der ersten Hürde, Interessierte<br />

wissen oft nicht,<br />

wo und wie und unter welchen<br />

Bedingungen Ehrenamt möglich ist. An diesem<br />

Punkt ist es wichtig, die Einrichtungen, die<br />

Ehrenamtliche suchen und die Ehrenamtlichen<br />

gut zusammenzubringen und gemeinsam Bedingungen<br />

zu schaffen, die die Ehrenamtlichen möglichst<br />

lange „bei der Stange halten“. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen, wird es ab Januar 2023 die „<strong>Lindauer</strong><br />

Agentur für Freiwillige“ geben! Diese Ehrenamtsvermittlungsstelle<br />

ist das erste Projekt der STIF-<br />

TUNG DER SOZIALSTATION LINDAU und wird<br />

von dieser zunächst für drei Jahre komplett finanziert.<br />

Die Stadt Lindau und der Landkreis tragen<br />

dieses Angebot mit und stimmen schon vorhandene<br />

Angebote aufeinander ab. Die Zeiten werden<br />

härter, hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner, das<br />

hört man oft in diesen Tagen… Aber macht es<br />

nicht viel mehr Sinn, dass wir uns gegenseitig in<br />

der Not helfen!? Geben macht mindestens so selig<br />

wie Nehmen!<br />

www.bz-lindau.de<br />

LINDAUER<br />

lindauer_<br />

buergerzeitung

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