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19.11.2022 Lindauer Bürgerzeitung

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8 19. November 2022 · BZ Nr. 46/22<br />

GESCHÄFTSLEBEN<br />

„Die Situation ist wirklich dramatisch“<br />

bodo-Verkehrsverbund Zum 1. Januar steigen die Fahrpreise – Landkreise unterstützen öffentlichen Nahverkehr<br />

Die Fahrpreise im bodo-Verkehrsverbund<br />

steigen zum 1. Januar<br />

2023 um durchschnittlich 6,3 Prozent.<br />

Eine noch deutlichere Erhöhung<br />

konnten die Landkreise<br />

verhindern, indem sie die Verkehrsunternehmen<br />

finanziell unterstützen.<br />

„Eine Erhöhung um 6,3 Prozent<br />

hatten wir in der rund 20-jährigen<br />

Geschichte unseres Verkehrsverbunds<br />

noch nicht“,<br />

sagt bodo-Geschäftsführer Jürgen<br />

Löffler. Um etwa zwei bis<br />

vier Prozent pro Jahr habe man<br />

die Preise in der Vergangenheit<br />

anheben müssen, um den Betrieb<br />

von Bussen und Bahnen<br />

zu finanzieren und den öffentlichen<br />

Nahverkehr weiter auszubauen.<br />

„Diesmal aber geht<br />

es um die blanke Existenz von<br />

Verkehrsunternehmen. Die Situation<br />

ist wirklich dramatisch“,<br />

erklärt Löffler mit Blick auf die<br />

extrem gestiegenen Energiepreise,<br />

insbesondere für Dieselkraftstoff.<br />

Andere Verkehrsverbünde<br />

seien aufgrund der hohen<br />

Betriebskosten derzeit gezwungen,<br />

ihre Preise um zweistellige<br />

Prozentsätze anzuheben.<br />

„Das bleibt uns zum Glück erspart“,<br />

sagt Jürgen Löffler.<br />

„Denn der Landkreis Ravensburg,<br />

der Bodenseekreis und<br />

der Landkreis Lindau unterstützen<br />

die Busunternehmen<br />

im gesamten bodo-Verbundgebiet<br />

finanziell. Ohne dieses<br />

Bekenntnis der öffentlichen<br />

Hand zum öffentlichen Nahverkehr<br />

müssten die Preise auch<br />

bei uns viel stärker steigen.“<br />

Preiserhöhungen für Einzel-,<br />

Gruppen und Abo-Angebote<br />

Greifbar wird die Preiserhöhung<br />

anhand von Beispielen.<br />

So kostet etwa der Einzelfahrschein<br />

für Erwachsene innerhalb<br />

einer Tarifzone derzeit<br />

noch 2,40 Euro, künftig sind es<br />

2,50 Euro. Ein Tagesticket für<br />

das gesamte Verbundgebiet gibt<br />

es heute noch für 17,50 Euro, in<br />

Zukunft für 18,60 Euro. Die<br />

Gruppentageskarte für das Gesamtnetz<br />

zum Preis von derzeit<br />

18 Euro kostet künftig 19 Euro.<br />

Für ein Jahresabonnement auf<br />

der Strecke Ravensburg – Friedrichshafen<br />

zahlt man derzeit<br />

76,75 Euro monatlich, künftig<br />

81,75 Euro. Der Preis für das<br />

AboMobil63 steigt von 50 auf<br />

53 Euro, für die zugehörige Partnerkarte<br />

von 33 auf 35 Euro.<br />

Das Deutschlandticket und<br />

das JugendticketBW kommen<br />

Möglicherweise seien jedoch<br />

die unterschiedlichen bodo-<br />

Abonnements in Zukunft weniger<br />

stark gefragt, vermutet<br />

Jürgen Löffler. Denn: „Das<br />

Deutschlandticket kommt. Und<br />

auch das JugendticketBW, ein<br />

Angebot für junge Leute in<br />

Baden-Württemberg, startet am<br />

1. März 2023. Diese beiden<br />

preisgünstigen Tickets wird es<br />

natürlich auch im bodo-Verbundgebiet<br />

geben.<br />

„Wer derzeit ein bodo-Abo<br />

oder eine Schülermonatskarte<br />

hat, muss aber zunächst nichts<br />

unternehmen. Wir kümmern<br />

uns darum, dass unsere Kunden<br />

problemlos zum Deutschlandticket<br />

oder zum Jugendticket-<br />

BW wechseln können.“<br />

Die Preise in den Stadt- und<br />

Ortsverkehren steigen zum 1.<br />

Januar 2023 ebenfalls – und das<br />

in ähnlichem Umfang wie die<br />

bodo-Preise, heißt es in der Mitteilung<br />

der Bodensee-Oberschwaben<br />

Verkehrsverbund GmbH (bodo)<br />

an die <strong>Lindauer</strong> <strong>Bürgerzeitung</strong>.<br />

BZ/BZ-Foto: bodo/Felix Löffelholz<br />

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EXPERTEN-<br />

TIPP<br />

Diesen Monat veröffentlichte<br />

das Statistische Bundesamt<br />

die deutsche Inflationsrate<br />

mit 10,4 Prozent (Veränderung<br />

zum Vorjahresmonat).<br />

Die Inflationsentwicklung<br />

hängt vor allem<br />

an den Energiepreisen, die<br />

zuletzt jedoch wieder stark<br />

gefallen sind. Der durchschnittliche<br />

europäische<br />

Erdgaspreis sank zuletzt auf<br />

sein Niveau vor Krisen- und<br />

Kriegsbeginn.<br />

Gründe für den starken<br />

Gaspreisverfall<br />

Viele Gründe sprechen für<br />

eine nachhaltige Stabilisierung:<br />

Die Gasspeicher<br />

sind weitestgehend gefüllt.<br />

Die milden Temperaturen<br />

dämpfen den Verbrauch von<br />

Erdgas zu Heizzwecken.<br />

Vor den Küsten Europas und<br />

Asiens warten Tanker mit<br />

einer Gesamtfüllmenge von<br />

ca. 2,6 Millionen Tonnen<br />

verflüssigtem Erdgas auf<br />

ihre Entladung. In den<br />

Und wenn die Energiepreise fallen?<br />

Karl-Heinz<br />

Strube<br />

Prokurist<br />

Hypo Vorarlberg,<br />

Bereichsleiter<br />

Portfoliound<br />

Asset<br />

Management<br />

vergangenen Monaten nahmen<br />

70 Prozent aller US-LNG-Tanker<br />

Kurs auf Europa.<br />

Fällt meine Gasrechnung nun<br />

doch nicht so happig aus?<br />

Die Versorger deckten sich für<br />

ihren Energiebedarf in der Regel<br />

größtenteils mit langfristigen<br />

Termingeschäften ein. Selbst<br />

wenn mancher Versorger vor<br />

kurzem noch mit etwas höheren<br />

Einkaufspreisen gerechnet hat<br />

und jetzt etwas weniger zahlen<br />

muss, so fließen die hohen<br />

Einkaufspreise erstmal in seine<br />

allgemeine Kostenkalkulation<br />

ein. Direkte Preissenkungen an<br />

die Kunden sind somit nicht<br />

sofort möglich, zumal die Preisanpassungen<br />

üblicherweise nur<br />

einmal im Jahr durchgeführt<br />

werden.<br />

Insgesamt ist der starke Rückgang<br />

bei Energiepreisen eine<br />

gute Nachricht. Bleiben die<br />

Preise auf einem niedrigen<br />

Niveau, könnte eine Rezession<br />

in Europa ausbleiben. Für die<br />

Finanzmärkte könnte dies jetzt<br />

schon eine gute Nachricht darstellen.<br />

KHS<br />

Hypo Vorarlberg Bank AG<br />

Zentrale Bregenz<br />

Hypo Passage 1<br />

6900 Bregenz (Österreich)<br />

Karl-Heinz Strube<br />

Telefon: 00 43 50 414 - 14 62<br />

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