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Anlass für den Forschungsantrag 11<br />

1. Anlass für den Forschungsantrag<br />

1.1 Einleitung<br />

Windenergieanlagen (WEA) stellten in Deutschland im Jahr 2021 mit 21,5% der Bruttostromerzeugung<br />

die zweitwichtigste Art der Gewinnung elektrischer Energie nach<br />

Kohle (30,2%) und somit vor Erdgas (12,6%) und Kernenergie (12,6) dar [Dest21]. Der<br />

Anteil der Offshore-Windstromerzeugung stiegt dabei auf fast 18 %. Diese Zahlen alleine<br />

verdeutlichen die Relevanz der Windenergie für die Deckung des Energiebedarfs<br />

und zeigen auf, dass in der Nutzung von Offshoretechnik ein großes Potential zur weiteren<br />

Sicherung des deutschen Energiebedarfs besteht. Alleine für 2018 befinden sich<br />

fünf weitere Nordsee-Offshore-Windparks mit 1,85 GW Leistung in der Bauphase<br />

[Win18]. Die Hersteller von Windenergieanlagen stellt die Fertigung der großen Stahlstrukturen<br />

vor enorme logistische Herausforderungen, da die Etablierung von Fertigungslinien<br />

für die große Zahl an geplanten Projekten mit hohen Investitionen verbunden<br />

ist, die sich oftmals erst durch Folgeaufträge rentieren. Vorhandene Fertigungskapazitäten<br />

sind mit derzeitigen Produktionsverfahren zur Deckung des Bedarfs nicht<br />

ausreichend. Besonders aufwändig ist hierbei die Herstellung der Gründungsstrukturen.<br />

Je nach Struktur und Bodentyp werden bei der Gründung von Offshore-WEA unterschiedliche<br />

Fundamenttypen genutzt. Je nach indizierter Gründungsstruktur unterscheidet<br />

man zwischen Jackets, Tripods, Monopiles und Tripiles. Durch die Eignung<br />

der Jackets für größere Wassertiefen und steinigen Meeresboden bieten sie einen inhärenten<br />

Vorteil im Sinne eines größeren Anwendungsbereiches. Insbesondere durch<br />

die Verwendung von Rohren mit Standarddimensionen als Fachwerkstäbe ist bei der<br />

Herstellung der Jackets eine gute Lastskalierbarkeit bei gleichzeitig überschaubarem<br />

logistischen Aufwand gegeben. Hierbei ist derzeit die Herstellung der Rohr-Rohr-Verbindungen<br />

durch manuelle Schweißverfahren Stand der Technik. Ausnahmen sind<br />

Schweißverbindungen, die am drehenden Rohr in Wannenlage erfolgen können. Die<br />

Verbindungen von Standbeinen an Zentralrohre, Knotenverbindungen oder auch<br />

Schweißarbeiten in Zwangslage an fester Baugruppe werden manuell durchgeführt.<br />

Bei der Analyse der Produktion der Jackets zeigt sich, dass der materialsparenden<br />

Struktur hohe Fertigungskosten gegenüberstehen. Insbesondere die schweißtechnischen<br />

Arbeitsschritte zur Herstellung der Rohr-Rohr-Verbindungen sind hier Kostentreiber,<br />

da diese manuell gefertigt werden. Die hierbei entstehenden Lohnkosten auf<br />

der einen Seite und die geringe Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften auf der<br />

anderen Seite lassen die Gesamtkosten und den Prüfaufwand ansteigen.<br />

Vor diesem Hintergrund stellt die Erhöhung des Mechanisierungsgrades bei der Fertigung<br />

von Jacketstrukturen eine wirtschaftlich attraktive Option dar, welche im umkämpften<br />

Markt der Offshore-WEA zukunftsentscheidend sein wird. Durch die Mechanisierung<br />

von Schlüsselarbeitsschritten kann die Fertigungsdauer bei gleichzeitig stabilisierender<br />

Wirkung auf die Qualität reduziert werden. Hierbei ist die Herstellung der<br />

Wurzelschweißung als wesentlichen Teilschritt zu sehen. Durch eine Reduzierung der<br />

Schweißzeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität für die Herstellung der ersten Lagen<br />

kann die Wirtschaftlichkeit bereits deutlich erhöht werden, da hier eingebrachte

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