films | 05 / 2022
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6 <strong>films</strong> Story<br />
Familientradition und<br />
Fortschritt seit 90 Jahren<br />
Wie die Kinostadt Münster wurde,<br />
was sie heute ist –<br />
und wer das bewirkt hat<br />
Die Geschichte der späteren Münsterschen Filmtheaterbetriebe<br />
begann 1933, als Franz Müller, Generaldirektor<br />
der Bavaria Filmgesellschaft, den im Jahr<br />
1920 erbauten Rolandshof erwarb. Nach der Wiedereröffnung<br />
des im Krieg zweimal zerstörten Roland-<br />
Theaters erbaute Franz Müller 1953 zusammen mit<br />
seiner Tochter Elfriede und dem Schwiegersohn Kuno<br />
von Meerscheidt das architektonisch als eines der<br />
ersten Cinemascope-Kinos konzipierte Schloßtheater.<br />
Noch heute ist es das älteste betriebene Filmtheater<br />
der Region – und steht unter Denkmalschutz.<br />
Nach Franz Müllers Tod Anfang 1962 führten Elfriede<br />
und Kuno von Meerscheidt sowie Karl Rothkopf die<br />
Firma Westdeutsche Filmtheaterbetriebe weiter.<br />
Sie übernahmen das Residenz-Theater an der Hammer<br />
Straße und fügten den Kinos Roland-Theater,<br />
Schloßtheater und Fürstenhof weitere Kinosäle hinzu.<br />
Von Anfang an besuchten Stars wie Curd Jürgens,<br />
Heinz Rühmann oder Ruth Leuwerik die dortigen<br />
Premierenvorstellungen,<br />
und auch<br />
heute noch folgen<br />
die wichtigen Regisseure<br />
und Darsteller<br />
auf ihren<br />
Touren regelmäßig<br />
dem Ruf der<br />
westfälischen Universitätsstadt,<br />
die<br />
vor der Pandemie<br />
den höchsten Kinobesuch<br />
pro Kopf<br />
in ganz Deutschland<br />
Firmengründer Franz Müller<br />
hatte.<br />
Das Roland-Theater um 1930<br />
Der große Saal des Roland-Theaters<br />
Durch seine Freundschaft zu dem früh verstorbenen<br />
von Meerscheidt-Sohn Stephan kam dann Felix Esch<br />
in die münstersche Kinoszene: Als er mitten in seiner<br />
Doktorarbeit steckte und sich auf das Lehramt vorbereitete,<br />
machte Kuno von Meerscheidt ihm das<br />
Angebot, an Stephans Stelle als Gesamtleiter für die<br />
Organisation der Filmtheater die Verantwortung zu