films | 05 / 2022

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Nº 11 Mai 2022
films
Editorial
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Es ist Frühling, die Vögel singen, die Sonne scheint, die Heizungen können runtergedreht werden und coronabedingte
Einschränkungen werden abgebaut. Das führt dazu, dass auch Besuche von Regisseuren und
Darstellern in unseren Kinos wieder zunehmen und den reizvollen persönlichen Kontakt zwischen Kreativen
und Publikum erneut möglich machen, was in den letzten beiden Jahren weitgehend eingeschlafen war.
Im Schloßtheater war zu Ostern beispielsweise ein ganz
Großer des deutschen Kinos zu Gast: Der 83-jährige Volker
Schlöndorff, Regisseur des ersten deutschen Oscar-Gewinners
Die Blechtrommel, präsentierte seinen Dokumentarfilm
Der Waldmacher über ein verblüffend erfolgreiches
afrikanisches Wiederaufforstungsprogramm und diskutierte
anschließend lebhaft mit den Zuschauern. Schlöndorff
zeigte sich angesichts der trotz des Feiertages
beträchtlichen Zahl von Besuchern sehr beeindruckt – und
bedankte sich im Gästebuch mit den freundlichen Zeilen:
„Ihr lieben Münsteraner, Ihr rettet das Kino mit Eurer
liebevollen Programmgestaltung.“ Schriebs und trank in
der Ostersonne vor dem Kino noch ein Feierabend-Bier. Es
war ihm mehr als gegönnt, denn so etwas Nettes hat schon
lange niemand mehr über uns gesagt. Kinoretter, yeah!
Im Mai nun darf sich Münsters Kinopublikum auf eine
Reihe von weiteren Besuchen freuen, hier eine Auswahl:
Die Dokumentation Jonas Deichmann – Das Limit bin nur
ich über einen 14-monatigen Triathlon rund um die Welt
werden der Extremsportler selbst sowie sein Regisseur Markus Weinberg im Cineplex vorstellen. Der
sympathische Weltenerklärer Willi Weitzel präsentiert dort
seinen Dokumentar-Spielfilm Willi und die Wunderkröte. Ins
Schloßtheater kommt die Regisseurin Beate Kunath mit ihrer
Dokumentation Abschied und Ankunft über den unbequemen
DDR-Schriftsteller und Humanisten Stefan Heym und dessen
Ehefrau Inge. Ebenfalls im Schloßtheater präsentiert die
Drehbuchautorin Natja Brunckhorst, bekannt als jugendliche
Darstellerin aus Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, ihr Regiedebüt
Alles in bester Ordnung mit Corinna Harfouch als Frau,
die sich von nichts trennen kann und deshalb im Chaos zu
versinken droht. Und im Cinema stellt Regisseur Michael Loeken seine Doku über die sozialen Probleme der
ehemaligen Auto-Hochburgen Detroit und Bochum vor, We Are All Detroit – Vom Bleiben und Verschwinden.
Viel Spaß im Kino.