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der motor – Ausgabe 4/22 – Kommunikation für die Branche

In dieser Ausgabe findet ihr interessante Artikel rund um fachgerechte Motoreninstandsetzung, Ersatzteilversorgung, Entwicklungen im Bereich alternative Antriebe und Kraftstoffe und noch vieles mehr.

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AMG

der motor Historie

Zwei Ingenieure gründeten

1967 eine kleine Motorsportschmiede,

die zur Legende

werden sollte: AMG

Heutige AMG-Modelle

wecken beim frühmorgendlichen

Start mit ihrem

Auspuffgebrüll ganze

Wohngebiete auf.

Das dies einmal anders

war, wissen die wenigsten.

Wobei es auch früher

nicht leise war, aber

man hörte den Motor

und keinen infernalischen

Klappenauspuff.

Die Anfänge entstanden aus einer Leidenschaft für Motorsport:

Hans Werner Aufrecht (AMG) und Erhard Melcher

(AMG) arbeiteten als Ingenieure in der Entwicklungsabteilung

von Mercedes am Rennmotor des 300 SE, bis plötzlich

alle Rennsport-Aktivitäten eingestellt wurden. Davon

ließen sich die beiden nicht aufhalten und tüftelten in ihrer

Freizeit in Melchers Haus in Großaspach (AMG) weiter

am Rennmotor, mit welchem 1965 bei der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft

(DTM) der erste Sieg eingefahren

wurde. In Folge sollten es zehn Siege werden.

1967 gründeten Aufrecht und Melcher ihr Ingenieursbüro

AMG. Unternehmenssitz ist eine ehemalige Mühle im

Nachbarort Burgstall. Dort konstruierten die beiden auch

den legendären AMG 300 SEL 6.8, ein auf 6,8 Liter Hubraum

aufgebohrter Mercedes 300 SEL 6.3, welcher als

»Rote Sau« in die Annalen des Motorsports eingehen sollte.

Für Renntourenwagen der damaligen Zeit (1971) waren

die Leistungsdaten gigantisch: 315 kW (428 PS) mit bis zu

620 Newtonmeter Drehmoment, einer Höchstgeschwindigkeit

von mehr als 265 km/h und einer Beschleunigung von

0 auf 100 in sagenhaften 6,1 Sekunden. Die Zuschauer

entlang der Strecke waren begeistert von der schweren

Luxuslimousine mit dem V8-Sound, welche die leichtere

Rennwagen-Konkurrenz ordentlich blamierte.

Der ursprüngliche Motor hatte eine entsprechende Überarbeitung

bekommen wie schärfere Nockenwellen, modifizierte

Kipphebel, leichtere Pleuel sowie Mahle-Kolben.

Geänderte Einlassventile und Brennräume sorgten in Zusammenspiel

mit einer neuen Ansaugbrücke mit zwei Drosselklappen

und einer Abgasanlage aus dem Rennsport für

beeindruckende Power.

Das eigentliche Konzept der beiden Ingenieure war damit

aufgegangen: Sie wollten Straßenfahrzeuge nach

dem Vorbild der erfolgreichen Rennwagen anbieten und

da der siegreiche 300 SEL 6.8 im Inneren mit Holzdekor

und Veloursitzen fast Serienambiente verströmte, war eine

ganz neue Fahrzeuggattung entstanden.

AMG wuchs über die Jahre zu einem mittelständischen

Unternehmen und zog 1976 in neue Räumlichkeiten nach

Affalterbach, dem heutigen Stammsitz der Marke. 1984

entwickelte Melcher einen eigenständigen Zylinderkopf mit

Vierventiltechnik und adelte sich damit zum Motorenhersteller.

Zwei Jahre später setzte AMG diesen 5,0-Liter V8

in ein Coupe der E-Klasse (W 124). Unter der Bezeichnung

»The Hammer« wurde dieser Wagen in den USA zum außerordentlichen

Erfolg, der den Mythos AMG begründete.

Im Jahr 1990 wurde ein Kooperationsverrag mit der Daimler-Benz

AG geschlossen, was bedeutete, dass AMG-Fahrzeuge

über die Niederlassungen von Mercedes-Benz vertrieben

und gewartet werden konnten. 1999 schließlich

übergab AMG die Mehrheitsanteile an die DaimlerChrysler

AG und wurde damit Teil des Konzerns. Nach wie vor

sind vor allem

frühe AMG-

Fahrzeuge

begehrt und

selten. Mit nebenstehendem

AMG T-Modell

(S 124) gab es

bereits vor dem

M5 Touring einen

absoluten

Powerkombi.//

www.dermotor.de | Ausgabe 4/2022 15

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