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Militaer_4_2022

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NEWS AUS DER SICHERHEITSBRANCHE<br />

„WIR HOFFEN AUF LANGE BEZIEHUNGEN MIT ÖSTERREICH“<br />

JOÃO JOSÉ SANTOS<br />

ist Leiter Institutional<br />

Affairs bei OGMA.<br />

In dem zur Embraer-Gruppe gehörenden Luftfahrt-Überholungsbetrieb<br />

OGMA in Portugal durchlief unsere C-130<br />

Hercules 8T CC kürzlich ihre Grundüberholung. Welche Bereiche<br />

das Unternehmen noch abdeckt und mit welchen<br />

Kosten bei einem sogenannten „C-Check“ zu rechnen ist?<br />

Ein Gespräch vor Ort mit OGMA-Manager João José Santos .<br />

Herr Santos, Österreich wurde erst kürzlich auf ihren Betrieb<br />

aufmerksam, aber seit wann gibt es OGMA eigentlich?<br />

Der Standort wurde 1918 als „Luftfahrtpark“ gegründet.<br />

Ab 1923 wurden hier – anfänglich französische – Caudron-,<br />

Potez- und Morane-Flugzeuge gebaut, im Zweiten Weltkrieg<br />

liefen Gladiator-Jäger vom Band und bis 1955 wurden Motoren<br />

an Ju-52 gewechselt. Danach begannen Arbeiten an<br />

heute legendären Jets unserer Luftwaffe wie T-33A, F-84F,<br />

F-86F, Fiat G91, T-37 und ab 1964 F-104 Starfighter. Beginnend<br />

mit 1970 folgten dann US-Wartungsverträge für F-4B/J, A-7<br />

und mit 1982 auch für die C-130 Hercules. Seit 1986 überholen<br />

wir auch deren T56-Triebwerke und seit 2001 sind<br />

wir lizenzierter Partner für F-16-MLU/Upgrades.<br />

OGMA ist aber kein Staatsbetrieb des Militärs mehr, oder?<br />

Nein, das waren wir bis 2005. Dann wurden wir privatisiert.<br />

Dabei verblieben 35 Prozent in Staatsbesitz, den Rest erwarb<br />

SGPS, ein Konsortium von Embraer und EADS. Später<br />

übernahmen die Brasilianer die 65 Prozent dann alleine.<br />

Wie hat sich OGMA anschließend weiterentwickelt?<br />

Es ging aufwärts – und das sowohl im Arbeitsumfeld mit<br />

neuen, helleren Hangars als auch auf Kundenseite. Da kamen<br />

Neuteilefertigungen hinzu, beispielsweise für den EH-101-Hubschrauber<br />

und die Airbus C-295. Seit 2014 fertigen wir auch fünf<br />

Bauteile für den KC-390-Transporter, wir bauen beispielsweise<br />

den ganzen Boden. Zudem werden die fünf „390er“ für Portugal<br />

bei uns NATO-ausgerüstet, kürzlich kam die erste Maschine an.<br />

Welche Arbeiten stehen bei den vielen C-130-Maschinen an?<br />

Wir können fast alles abdecken – von Überholungen und Reparaturen<br />

bis hin zur Aufrüstung der Maschinen und deren mechanischer,<br />

elektrischer und Avionik-Komponenten. Was wir dann<br />

im Detail abdecken, ist von Kunde zu Kunde unterschiedlich.<br />

Für Österreich übernehmen wir im Rahmen der sogenannten<br />

„C-Checks“ beispielsweise die Grundüberholung der Maschinen<br />

inklusive Propellerwartung, nicht aber die Triebwerkswartung.<br />

Wie lange dauern derartige Arbeiten und was kosten sie?<br />

Normalerweise sind dafür sechs bis 18 Monate zu veranschlagen,<br />

wobei die erste Maschine der Österreicher „nur“ von März<br />

bis November bei uns war. Die Kosten hängen stark von der<br />

Dauer ab, aber auch von den gewünschten Arbeiten und liegen<br />

im Regelfall bei knapp einer Million Euro bis hin zu vier Millionen<br />

Euro pro Maschine. Wobei es auch da teurer werden kann,<br />

wenn wir besonders angeschlagene Maschinen irgendwo zuerst<br />

flugtüchtig machen und zu uns ins Werk fliegen müssen.<br />

ESL Advanced Informaon Technology GmbH 1220 Wien Obachgasse 26<br />

Telefon: +43 1 256 24 53-0 office@eslait.at hp://www.eslait.at

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