Magen& Darm
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET<br />
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"Der Beutel war furchtbar.<br />
Ich war sehr jung und hatte<br />
mich immer stark über<br />
meinen Körper definiert."<br />
Philipp Stehler hat Colitis Ulcerosa<br />
und kämpfte 2019 um sein Leben.<br />
MAGEN & DARM<br />
HÖR AUF DEIN BAUCHGEFÜHL<br />
NICHT VERPASSEN:<br />
Ernährung<br />
Welchen Einfluss diese auf<br />
Gesundheit und Körper hat<br />
Seite 08<br />
Histaminintoleranz<br />
Was es damit auf sich hat und<br />
wie es zur Diagnose kommt<br />
Seite 11<br />
HOCHKALORISCH<br />
16g EIWEISS<br />
4g BALASTSTOFFE<br />
13 VITAMINE<br />
14 MINERALSTOFFE<br />
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2<br />
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VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />
INHALT IN DIESER AUSGABE<br />
Rachel Apelbaum<br />
Fast jede zweite<br />
Person ist in ihrem<br />
Leben mehr oder<br />
minder von einer<br />
<strong>Darm</strong>erkrankung<br />
betroffen, deswegen<br />
ist jetzt die Zeit,<br />
dem Thema <strong>Darm</strong><br />
ein bisschen extra<br />
Aufmerksamkeit zu<br />
schenken.<br />
Vielversprechende<br />
neue Möglichkeiten<br />
Vom Reizdarmsyndrom sind circa zehn Millionen Menschen in Deutschland<br />
betroffen, auch chronisch entzündliche <strong>Darm</strong>erkrankungen, CED,<br />
sehen wir oft. Schätzungen zufolge haben hierzulande rund eine halbe<br />
Million Menschen Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn. Als Auslöser wird<br />
eine Barrierestörung im <strong>Darm</strong> vermutet; Bakterien dringen in Bereiche vor,<br />
in denen sie beim Gesunden nicht vorkommen. Das Immunsystem erkennt<br />
sie als fremd, was Entzündungsreaktionen auslöst.<br />
Nora Hinz<br />
Die gezielte<br />
Unterstützung der<br />
<strong>Darm</strong>gesundheit<br />
ist ein essenzieller<br />
Beitrag für ein gutes<br />
Körpergefühl und<br />
ganzheitliches<br />
Wohlbefinden. Es<br />
ist wichtig, darüber<br />
mehr Kenntnis zu<br />
erlangen.<br />
Business Development Manager: Samantha Wladyko,<br />
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço<br />
(Managing Director), Alexandra Lassas (Content and<br />
Production Manager), Henriette Schröder (Sales Director),<br />
Grafik & illustration: Lea Hartmann<br />
artstudiolh<br />
Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com<br />
Coverbild: Privat<br />
Alle Artikel, die mit “in Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet<br />
sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag<br />
Deutschland GmbH.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die<br />
gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich,<br />
weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen<br />
gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />
@Mediaplanet_germany<br />
facebook.com/MediaplanetStories<br />
Please recycle<br />
Text Miriam Rauh<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Ahmed Madisch<br />
Vorstand Gastro-<br />
Liga e. V., Centrum<br />
Gastroenterologie<br />
Bethanien und<br />
Agaplesion Krankenhaus<br />
Bethanien<br />
FOTO: ÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN<br />
CW_20200121_7672<br />
Intakte Barrierefunktion<br />
Für die intakte Barrierefunktion ist<br />
ein ausgewogenes <strong>Darm</strong>mikrobiom<br />
wichtig. Der Begriff „Mikrobiom“ umfasst<br />
die Gesamtheit der Mikroorganismen,<br />
die den <strong>Darm</strong> besiedeln: Bakterien, Pilze<br />
und Viren. Deren Stoffwechselaktivitäten<br />
beeinflussen die Gesundheit – nicht nur des<br />
<strong>Darm</strong>s, sondern des gesamten Körpers – je<br />
nach Zusammensetzung positiv oder negativ.<br />
Für die verschiedenen<br />
Krankheitsbilder des<br />
Magen-<strong>Darm</strong>-Trakts<br />
stehen vielversprechende<br />
neue Therapien zur<br />
Verfügung.<br />
Aufgaben des Mikrobioms<br />
Die Aufgaben des Mikrobioms sind vielfältig,<br />
so wirkt es sich z. B. auf das Immunsystem<br />
und die Nahrungsverwertung aus.<br />
Mit Billionen von Mikroorgansimen stellt<br />
das Mikrobiom gemeinsam mit der<br />
Schleimhaut eine Barriere zwischen dem<br />
Äußeren und dem Inneren des Körpers<br />
dar. Mit einem gestörten Mikrobiom werden<br />
Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom,<br />
Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit,<br />
Hauterkrankungen, Allergien sowie<br />
auch psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen<br />
und Angststörungen assoziiert.<br />
Das System „Bauch“ steht zudem in direkter<br />
Verbindung mit dem Gehirn, im Sinne einer<br />
<strong>Darm</strong>-Hirn-Achse.<br />
Ernährung & neue Therapien<br />
Ein wichtiges Instrument für Betroffene<br />
von chronischen Magen-<strong>Darm</strong>-Erkrankungen<br />
ist die Ernährung. Welche Bestandteile<br />
sie enthalten und was Patient:innen vermeiden<br />
sollten, muss individuell evaluiert<br />
werden, wie wir es in den Reizdarmrichtlinien<br />
empfehlen. Darüber hinaus stehen<br />
für die verschiedenen Krankheitsbilder des<br />
Magen-<strong>Darm</strong>-Trakts vielversprechende neue<br />
Therapien zur Verfügung. So kommen neben<br />
Pro- und Präbiotika auch Phytotherapeutika<br />
zum Einsatz. In den letzten Jahren wurde<br />
viel zum Thema Mikrobiom geforscht. Wir<br />
stehen hier noch am Anfang. Man beginnt<br />
gerade, zu entdecken, welche Fragen sich<br />
zum Beispiel mit der Beschaffenheit des<br />
Mikrobioms beantworten lassen und welche<br />
Möglichkeiten sich daraus ergeben.<br />
studiolh<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Dr. Gustav Klein GmbH & Co. KG entstanden.<br />
Gastritol® Liquid – Mit nachweislich 40x mehr Bitterstoffen<br />
den Magen ins Gleichgewicht bringen!<br />
Text Dr. Gustav Klein<br />
Magenschmerzen – Viele kennen das Gefühl<br />
und empfinden dadurch einen hohen<br />
Leidensdruck! Zu deftig oder zu viel gegessen?<br />
Völlegefühl, verlangsamter Stoffwechsel bis hin zu<br />
starken Magenschmerzen. Damit sollte sich niemand<br />
quälen müssen – Gastritol® Liquid schafft hier schnelle<br />
und zuverlässige Abhilfe des Leidensdrucks durch<br />
einen sehr hohen Bitterstoffgehalt.<br />
Eine gute Verdauung ist ein Stück Lebensqualität!<br />
Leider kommen Störungen in der Verdauung häufig<br />
vor! Ungesunde Essgewohnheiten (hektisches<br />
Schlingen, zu viel oder zu fettes Essen) sind meist die<br />
Ursache, aber auch Verdauungsschwäche mit Folgeerscheinungen,<br />
über die man oft nicht gerne spricht.<br />
Gerade Diabetiker:innen leiden häufig unter einer<br />
verlangsamten Verdauung, besonders wenn der Blutzucker<br />
auf den Magen schlägt.<br />
Hier kann die Natur helfen: Wertvolle Bitterstoffe<br />
fördern nachweislich die Verdauung! Bitterstoffe<br />
sind essenziell für eine gesunde Verdauung aber leider<br />
nur wenig bis gar nicht in unseren Lebensmitteln enthalten.<br />
Dadurch fehlen uns diese Bitterstoffe, um den<br />
Magen ins Gleichgewicht zu bringen.<br />
Gastritol® Liquid vereint die Wirkspektren von sechs<br />
Heilpflanzen zur Stärkung der Verdauung und Behandlung<br />
von Magen- und <strong>Darm</strong>beschwerden wie Völlegefühl,<br />
Blähungen und leichten Magenkrämpfen.<br />
Auf einen Blick:<br />
• Studienbelegte Wirksamkeit<br />
• Wirkt ganz ohne Schöllkraut – reduziert<br />
Schmerzen im Oberbauch um 37%<br />
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Wirksamkeit der einzigartigen Rezeptur aufeinander<br />
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• Gegen Blähungen und Völlegefühl<br />
• Krampflösend, entzündungshemmend & schleimhautschützend<br />
• beruhigt die Magennerven, insbesondere bei der<br />
diabetischen Gastropathie<br />
6-Fache Kräuterheilkraft für einen echten Wohlfühlmagen<br />
Die enthaltenen Bitterstoffe aus Angelikawurzel, Benediktenkraut<br />
und Wermutkraut wirken anregend auf<br />
die Verdauungssäfte. Die Arznei-Pflanzenextrakte aus<br />
Kamille, Süßholz und Gänsefingerkraut hemmen Entzündungen,<br />
schützen die Magenschleimhaut und lindern<br />
Krämpfe im Bereich Magen und <strong>Darm</strong>.<br />
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<strong>Darm</strong>-Beschwerden für schnelle<br />
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Gastritol® Liquid: Anwendungsgeb. ausschließl. aufgrund langjähriger Anw.: Traditionelles<br />
pflanzl. Arzneimittel, angewendet bei Erw. zur Linderung v. leichten Verdauungsbeschwerden<br />
(z. B. Völlegefühl, Blähungen) sowie leichten krampfartigen<br />
Beschwerden im Magen-<strong>Darm</strong>-Trakt. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie<br />
die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 3<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
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Was kann man tun, wenn man von einem Reizdarmsyndrom<br />
betroffen ist? Bei der Deutschen Reizdarmselbsthilfe e. V. erhalten<br />
Betroffene Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Text Miriam Rauh<br />
Frau Oelschläger, von einem<br />
Reizdarmsyndrom ist in<br />
Deutschland mehr als jeder<br />
Zehnte betroffen. Weiß man,<br />
was die Ursachen dafür sind?<br />
Es gibt keine bestimmte Ursache für ein<br />
Reizdarmsyndrom (RDS). Stress und psychische<br />
Belastungen stehen aber als<br />
Auslöser für RDS in Verdacht, auch eine<br />
ungünstige Ernährung kann die Symptome<br />
verstärken. Ein Reizdarmsyndrom<br />
entsteht nicht durch eine Infektion, es<br />
hat auch nichts mit einer Laktoseintoleranz<br />
oder einer anderen Lebensmittelunverträglichkeit<br />
zu tun. Bislang gibt es<br />
auch keinen Hinweis darauf, dass es in<br />
Zusammenhang mit bösartigen Erkrankungen<br />
steht.<br />
Mit welchen Symptomen macht sich<br />
ein Reizdarm bemerkbar?<br />
Die Symptome sind stark personenbezogen<br />
und sehr unterschiedlich. Beim<br />
RDS sind Nervenenden im <strong>Darm</strong> ungewöhnlich<br />
empfindlich, Beschwerden<br />
reichen von Krämpfen, Bauchschmerzen<br />
und Übelkeit über Blähungen und Völlegefühl<br />
bis hin zu Durchfällen und Verstopfung.<br />
Auch die Ausprägung variiert.<br />
Manche Betroffene spüren vergleichsweise<br />
wenig, andere sind stark beeinträchtigt.<br />
Dann gibt es Phasen, in denen<br />
Betroffene fast beschwerdefrei sind<br />
und andere, in denen sie z. B. starke<br />
Schmerzen haben. Ein RDS kann übrigens<br />
in andere Organe ausstrahlen,<br />
z. B. in Leber, Galle oder Schilddrüse. Auch<br />
das Gehirn steht mit dem <strong>Darm</strong> in<br />
direkter Verbindung.<br />
Wie wird ein Reizdarmsyndrom<br />
behandelt?<br />
In den meisten Fällen wird mit Ernährungsberatern<br />
zusammengearbeitet. Man<br />
muss herausfinden, was Betroffene individuell<br />
vertragen und was mögliche<br />
Trigger sind. Ein Ernährungstagebuch<br />
hilft, zu identifizieren, was einem bekommt<br />
und was zu Problemen führt.<br />
Das kann bei den Betroffenen jeweils<br />
sehr unterschiedlich sein. Sogenannte<br />
„Safe Food-Listen“ können dann im Falle<br />
eines Schubs helfen, Symptome zu reduzieren.<br />
Es gibt auch die Möglichkeit von<br />
<strong>Darm</strong>- und Magenspiegelungen, um einen<br />
genauen Befund erhalten zu können.<br />
Viele Patienten bekommen zudem Medikamente,<br />
jedenfalls für eine gewisse Zeit.<br />
Eine langfristige Medikamenteneinnahme<br />
kann aber wiederum zu Magenbeschwerden<br />
führen.<br />
Man muss<br />
herausfinden,<br />
was Betroffene<br />
individuell<br />
vertragen.<br />
Kann man einen Reizdarm vollständig<br />
heilen?<br />
Es ist möglich, dass sich die Symptome<br />
so weit zurückentwickeln, dass Betroffene<br />
beschwerdefrei sind. Die meisten haben<br />
allerdings jahrelang mit RDS zu kämpfen.<br />
Gibt es Möglichkeiten zur Vorbeugung?<br />
Empfehlenswert sind ausreichend Bewegung,<br />
z. B. Gymnastik oder Radfahren,<br />
die Treppen benutzen anstatt<br />
den Lift – all dies regt die Verdauung an<br />
und fördert einen gesunden <strong>Darm</strong>. Insgesamt<br />
ist eine gesunde Lebensweise mit<br />
studiolh<br />
einer ausgewogenen Ernährung hilfreich.<br />
Dazu gehört auch, dass man sich im<br />
stressigen Alltag ruhige Phasen und Auszeiten<br />
verschafft, in denen man entspannt.<br />
Wo finden Betroffene Hilfe? Wie können<br />
Netzwerke helfen?<br />
Betroffene und alle, die sich für das<br />
Thema interessieren, z. B. Angehörige,<br />
können über unseren Verein, Deutsche<br />
Reizdarm-selbsthilfe e. V., viele wertvolle<br />
Informationen erhalten. Wir bieten auch<br />
regelmäßige Gruppen-Treffen für unsere<br />
Mitglieder an, online oder persönlich,<br />
um den Austausch Betroffener untereinander<br />
zu fördern.<br />
Ein weiteres Angebot, das sehr gut angenommen<br />
wird, sind auch unsere Webinare,<br />
in denen wir aktuelles Wissen zum<br />
Thema vermitteln. Dieses Wissen ermöglicht<br />
es Patienten und Patientinnen ihre<br />
Erkrankung besser zu verstehen und<br />
sich so besser helfen zu können – auch<br />
zusammen mit Ärzten und Ernährungsberatern,<br />
die wir bei Bedarf vermitteln.<br />
Lesen Sie mehr auf der<br />
Webseite der Deutschen<br />
Reizdarmselbst-hilfe e. V.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit HEIMAT Distillers entstanden.<br />
Alkoholfreier Rum & Gin? Cheers to that!<br />
HEIMAT DISTILLERS ist für seine erstklassigen Craft-Spirituosen bekannt – und seit einiger Zeit auch für alkoholfreien<br />
Premium-Gin und -Rum. Sie gehören zu den ersten Destillerien, die den Alkoholfrei-Trend aufgegriffen haben.<br />
Wie kam es dazu und wie schmecken alkoholfreie Varianten?<br />
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Raphael, wie kamt ihr auf die Idee zu VOGELFREI BOTANICAL?<br />
Wir mussten für einen Fernsehdreh mit unserer neuen Anlage auf<br />
Alkohol verzichten und stattdessen mit demineralisiertem Wasser<br />
destillieren. Die Botanicals waren dieselben, die auch unser HEIMAT<br />
Dry Gin enthält. Das Ergebnis war anders als erwartet, einfach überwältigend.<br />
Das war die Initialzündung für unseren alkoholfreien Gin.<br />
Wie werden VOGELFREI BOTANICAL und VOGELFREI SUGAR<br />
CANE produziert?<br />
Unser VOGELFREI BOTANICAL basiert nahezu auf denselben<br />
Botanicals, wie unser HEIMAT Dry Gin. Der Hauptunterschied liegt<br />
in der Destillation. Beim klassischen Dry Gin destillieren wir mit<br />
Alkohol. Beim BOTANICAL jedoch hauptsächlich mit Wasserdampf,<br />
stellen also Hydrolate her. Zusätzlich verwenden wir für die Textur<br />
und den Abgang verschiedene Destillate und Mazerate, um das komplette<br />
Aromaspektrum eines „normalen“ Gins oder Rums alkoholfrei<br />
nachzuempfinden. VOGELFREI BOTANICAL ist frei von künstlichen<br />
Aromastoffen und zu 100 Prozent natürlich und vegan.<br />
Im VOGELFREI SUGAR CANE vereinen wir Komponenten, die den<br />
Geschmack von Rum nachempfinden. Basis ist eine Zuckerrohrmelasse,<br />
wie bei einem herkömmlichen Rum. Die typisch alkoholische<br />
Schärfe wird durch ein Chili-Mazerat erzeugt, das Holzaroma kommt<br />
von einem Limousineichen-Mazerat und die Süße erhält der SUGAR<br />
CANE durch hochwertigen Agavendicksaft.<br />
Neu im Sortiment ist unser VOGELFREI COLOR, eine tolle alkoholfreie<br />
Gin-Alternative mit einem funky Farbwechsel durch Anthocyane,<br />
das sind natürliche Pflanzenstoffe.<br />
Und der Geschmack?<br />
Geschmacklich kommt unser VOGELFREI BOTANICAL mediterran,<br />
wacholdrig und floral daher. Botanicals wie Thymian, Zitronenverbene,<br />
Wacholder und Lavendel verleihen ihm sein einzigartiges<br />
Aroma, das an unseren HEIMAT Dry Gin anlehnt. Der neue VOGEL-<br />
FREI COLOR haben wir eher klassisch mit einer leichten Zitrusnote<br />
gehalten. Für einen tollen WOW Effekt, verwenden wir Auszüge aus<br />
der Süßkartoffel, Lavendel und wilden Beeren.<br />
Wohin geht der Trend?<br />
Eine bewusste Ernährung spielt eine immer zentralere Rolle, das<br />
wird sich auch im Segment der alkoholfreien Spirituosen in den<br />
kommenden Jahren stärker bemerkbar machen. Im vergangenen<br />
Jahr hat sich hier vieles getan und hier wird sich auch zukünftig<br />
vieles tun. Mit unseren alkoholfreien Alternativen kann jeder, der<br />
auf Alkohol verzichten möchte oder muss, in den Genuss von erstklassigem<br />
Gin-Tonic oder Rum-Cola kommen. Ich lege jedem nahe,<br />
das zu probieren.
4<br />
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />
Die <strong>Darm</strong>spiegelung schützt<br />
Professor Dr. med. Leopold Ludwig ist niedergelassener Gastroenterologe und Internist.<br />
In seiner Praxis führt er auch <strong>Darm</strong>spiegelungen als Früherkennungsprogramm zur<br />
Krebsvorsorge durch. Wie läuft diese Untersuchung ab und was macht sie so effektiv?<br />
MESSETIPP<br />
25. Internationales Endoskopie<br />
Symposium Düsseldorf<br />
2. – 4. Februar 2023, Maritim<br />
Hotel Düsseldorf, Airport City<br />
Text Miriam Rauh<br />
Prof. Dr. med.<br />
Leopold Ludwig<br />
Niedergelassener<br />
Gastroenterologe<br />
in Dornstadt bei<br />
Ulm<br />
Professor Dr. Ludwig, welche Vorsorgeuntersuchungen<br />
zur <strong>Darm</strong>krebsfrüherkennung<br />
gibt es?<br />
Das gesetzliche Programm zur <strong>Darm</strong>krebsvorsorge<br />
gibt es für Frauen ab 55 und für<br />
Männer ab 50 Jahren; bei Männern früher, da<br />
bei ihnen <strong>Darm</strong>krebs in der Regel früher auftritt.<br />
Das Programm basiert in Deutschland –<br />
anders als in anderen europäischen Ländern<br />
– auf der <strong>Darm</strong>spiegelung. Diese Maßnahme<br />
ist sehr präzise, anhand der gewonnenen Erkenntnisse<br />
lassen sich valide Aussagen treffen.<br />
<strong>Darm</strong>spiegelungen werden ambulant durchgeführt,<br />
bei niedergelassenen Gastroenterologen.<br />
Andere Maßnahmen, wie beispielsweise Tests,<br />
die okkultes, nicht sichtbares Blut im Stuhl<br />
erkennen, sind weniger aussagekräftig. Sie<br />
werden in der Regel von Hausärzten, Urologen<br />
und Gynäkologen angeboten.<br />
Viele, die noch nie eine <strong>Darm</strong>spiegelung<br />
gemacht haben, haben Angst davor.<br />
Ist das berechtigt?<br />
Angst braucht man definitiv nicht zu haben.<br />
Die Praxen sind gut vorbereitet. Bestimmte<br />
Standards müssen erfüllt sein, auch das Personal<br />
ist speziell geschult. Durch die Sedierung bekommt<br />
man eventuell unangenehme Passagen<br />
der Untersuchung gar nicht mit.<br />
Worauf sollten sich Patienten einstellen?<br />
Wie läuft eine <strong>Darm</strong>spiegelung ab?<br />
Üblicherweise findet ein Vorgespräch statt,<br />
in dem Details wie mögliche Risiken und der<br />
Ablauf besprochen werden. Das kann vor Ort<br />
in der Praxis sein, gegebenenfalls auch digital<br />
in einer Videosprechstunde. Dann werden<br />
die Vorbereitungen getroffen: Der <strong>Darm</strong> muss<br />
für die Untersuchung leer sein. Patient*innen<br />
müssen deswegen im Vorfeld ein Abführmittel<br />
einnehmen und in kurzer Zeit viel trinken. Dies<br />
kann gegebenenfalls zu Missempfindungen im<br />
Bauchraum führen, ist aber leider notwendig.<br />
Die Spiegelung selbst dauert etwa 20 bis 30<br />
Minuten. Wie lange genau, hängt davon ab,<br />
ob viele Polypen zu sehen sind. Sie werden<br />
meist direkt entfernt, um weitere Untersuchungen<br />
zu vermeiden.<br />
Durch eine <strong>Darm</strong>spiegelung<br />
lässt sich das Entstehen<br />
von Krebs möglichst<br />
früh erkennen oder sogar<br />
verhindern.<br />
Wie findet man den geeigneten Arzt?<br />
Der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen<br />
hat einen Arztfinder, mit dem man<br />
sich gastroenterologische Praxen in der Nähe<br />
anzeigen lassen kann.<br />
Es gibt etwa 2.100 Praxen in Deutschland, in<br />
denen eine Vorsorgekoloskopie angeboten<br />
wird. In der Regel muss man nicht weiter als<br />
zehn bis 15 Kilometer fahren.<br />
Außer Untersuchungen oder medizinischen<br />
Eingriffen – gibt es Maßnahmen, die man<br />
präventiv ergreifen kann, um seinen <strong>Darm</strong><br />
gesund zu halten?<br />
Alles, was allgemein empfohlen wird, ist auch<br />
für den <strong>Darm</strong> gut: Bewegung, eine ballaststoffreiche,<br />
eher kalorienarme Ernährung mit nicht<br />
zu viel Fleisch hat einen positiven Effekt. Aber<br />
diese Maßnahmen bieten keinen vollständigen<br />
Schutz, insbesondere dann nicht, wenn eine<br />
Veranlagung besteht. Wirklich schützen können<br />
nur die Analyse des eigenen Risikoprofils und<br />
regelmäßige Vorsorge.<br />
Durch eine <strong>Darm</strong>spiegelung lässt sich das Entstehen<br />
von Krebs möglichst früh entdecken<br />
oder sogar verhindern.<br />
Es ist uns eine große Freude, Sie zu unserer<br />
Jubiläumsveranstaltung des Internationalen<br />
Endoskopie Symposiums Düsseldorf<br />
einzuladen. Nach zwei pandemiebedingt<br />
virtuellen Veranstaltungen wird der Kongress<br />
2023 wieder mit Präsenz vor Ort stattfinden.<br />
Ein Streaming in Echtzeit wird auf<br />
die Sitzungen mit Livedemonstrationen beschränkt.<br />
Registrierten Teilnehmern steht<br />
der entsprechende Online-Zugang und ein<br />
Mediathekenprogramm von allen Hauptsitzungen<br />
nach dem Symposium zur Verfügung.<br />
Dieses Konzept sollte einen großen<br />
Anreiz zur persönlichen Teilnahme in Düsseldorf<br />
bieten. Neben dem Live-Erlebnis bieten<br />
sich viele Gelegenheiten, Kolleg*innen,<br />
Geschäftspartner*innen sowie alte und neue<br />
Freund*innen von Angesicht zu Angesicht<br />
zu treffen. Die 25. Ausgabe des Internationalen<br />
Endoskopie Symposiums wird ihrem<br />
Namen mehr als gerecht. Wie bisher werden<br />
renommierte Expert*innen aus vielen Ländern<br />
in Düsseldorf präsentieren. Ziel ist es,<br />
auf internationaler Ebene voneinander zu<br />
lernen und Erfahrungen auszutauschen.<br />
Das multimediale Programm aus Live-<br />
Demonstrationen aus dem Evangelischen<br />
Krankenhaus Düsseldorf, Mini- und Satellitensymposien,<br />
State-of-the-art-Vorträgen<br />
und Breakout-Sessions sollte alle Ärzt*innen<br />
und das Assistenzpersonal mit Interesse<br />
für die Endoskopie ansprechen. Das Spektrum<br />
reicht von der Basis bis zu zukunftsweisenden<br />
neue Technologien.<br />
Wir freuen uns schon jetzt auf einen regen<br />
und interessanten Austausch mit Ihnen!<br />
Noch nicht angemeldet?<br />
Seien Sie im Februar dabei, wenn die 25. Ausgabe<br />
wieder startet. Die Online-Anmeldung finden Sie<br />
unter: www.endo-duesseldorf.com<br />
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Warum wir alle falsch<br />
auf dem Klo sitzen<br />
Unsere Toiletten sind bequem, aber ungesund.<br />
Mit stuul® wird dieses Problem gelöst.<br />
Das ganze Land geht falsch aufs Klo. Anstatt<br />
wie Mutter Natur es ursprünglich vorgesehen<br />
hatte, bei der <strong>Darm</strong>entleerung in<br />
die Hocke zu gehen, sitzen wir alle bequem auf<br />
unseren Toiletten. Leider führt das sehr oft zu<br />
gesundheitlichen Problemen wie z. B. Hämorrhoiden<br />
oder Verstopfungen.<br />
Der Grund dafür liegt in unserer Anatomie. Eine<br />
zentrale Rolle spielt hierbei der sogenannte<br />
Puborektalmuskel. Er bildet eine Art Schlaufe,<br />
die den Enddarm wie einen Gartenschlauch<br />
knickt. Damit wird verhindert, dass uns beim<br />
Stehen und Gehen ein ungewolltes Malheur<br />
passiert. Beim Sitzen auf der Toilette wird dieser<br />
Knick leider nur teilweise gelöst und man muss<br />
drücken und pressen. Erst in der Hocke entspannt<br />
sich der Puborektalmuskel und der Enddarm wird<br />
gestreckt.<br />
Nun hat der Stuhl endlich freie Bahn und<br />
kann den <strong>Darm</strong> - auch mithilfe der Schwerkraft -<br />
mühelos verlassen.<br />
Zum Glück gibt es eine einfache und schnelle<br />
Lösung, die uns die richtige Sitzhaltung bzw.<br />
Hockhaltung auf dem Klo ermöglicht – einen Toilettenhocker.<br />
Besonders stilvoll sind jedoch die wenigsten<br />
dieser Toilettenhocker. Ganz anders stuul®: Er<br />
vereint die gesundheitlichen Vorteile eines herkömmlichen<br />
Toilettenhockers mit dem visuellen<br />
Reiz eines modernen Design-Objekts. Der stuul®<br />
besteht aus zwei identischen Hockern, die platzsparend<br />
ineinandergesteckt werden können. So<br />
fügt er sich unauffällig in jedes Bad ein. Zudem<br />
wird er klimaneutral in Deutschland produziert<br />
und ist zu 100% stofflich recyclebar.<br />
Die Menschen dahinter sind Daniel und Philipp.<br />
Daniel hat das Unternehmen vor 3 Jahren gegründet.<br />
Philipp war der erste Kunde und ist der<br />
größte stuul®-Fan. Die Liebe zum Design-Toilettenhocker<br />
ging so weit, dass Philipp inzwischen<br />
mit eingestiegen ist. Ihr erklärtes Ziel ist es, ganz<br />
Deutschland richtig aufs Klo zu setzen und dabei<br />
eine Menge Spaß zu haben.<br />
FOTOS: STUUL®<br />
Weitere Informationen<br />
und mehr zu<br />
unserem Produkt<br />
finden Sie auf<br />
www.stuul.de
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 5<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der M. Reich GmbH entstanden.<br />
Mit Bitterstoffen geht’s besser!<br />
Seit Menschengedenken waren Bitterstoffe ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, heute sind sie aber immer seltener zu finden.<br />
„Entbitterte“ Gemüse und der Trend zu süßen Speisen tragen dazu bei – mit negativen Folgen für die Gesundheit von Magen und<br />
<strong>Darm</strong>. Dank der Produkte von M. Reich lassen sich Bitterstoffe wieder leicht in die Ernährung integrieren.<br />
Bitterstoffe sind regelrecht aus der<br />
Mode gekommen. Traditionell bittere<br />
Pflanzen wie Rucola-, Chicorée- oder<br />
Lolo Rosso-Salat lassen sich milder<br />
leichter verkaufen als das Original.<br />
Dabei haben die herben sekundären Pflanzenstoffe<br />
einen positiven Effekt auf die Gesundheit.<br />
Sie regen den Gallenfluss und somit die Reinigung<br />
der Leber an, können die Basenproduktion<br />
im Verdauungstrakt positiv beeinflussen und<br />
können zudem noch gegen Süßhungerattacken<br />
hilfreich sein!<br />
Bitter und bequem: BitterStoffTropfen<br />
Besonders bequem für alle, die sich etwas Gutes<br />
tun wollen: Die BitterStoffTropfen von M. Reich,<br />
ausgezeichnet mit dem nationalen Branchenpreis<br />
„Reformprodukt des Jahres 2023“. Nach<br />
dem Essen sorgen sie ganz ohne Alkohol und<br />
Koffein für Wohlbefinden. Auch gegen die Lust<br />
auf Süßes können die M. Reichs BitterStoffTropfen<br />
aus 55 ausgewählten Kräutern helfen.<br />
Was sind Bitterstoffe?<br />
Bitterstoffe sind keine Nährstoffe wie z. B. Eiweiße<br />
oder Kohlenhydrate, vielmehr gehören sie zu<br />
den Wirkstoffen. Sie kommen in verschiedenen<br />
Pflanzenarten mit unterschiedlichem Bitterwert<br />
vor. Den höchsten natürlichen Bitterwert hat<br />
dabei der Enzian, mit der Substanz Amarogentin.<br />
Gibt man nur einen Fingerhut voll davon in<br />
58.000.000 Liter Wasser, erkennt die Zunge noch<br />
immer den bitteren Geschmack. Auch Tausendgüldenkraut<br />
und Löwenzahn enthalten<br />
Bitterstoffe. Ebenso Orangen- oder Pomeranzenschalen,<br />
Wermut, Kurkuma, Anis und<br />
Fenchel.<br />
Viele Bitterstoffe kombinieren<br />
Wichtig zu wissen: Jede chemische Form des<br />
Bitterstoffs spricht nur eine Art von Rezeptoren<br />
an. Man sollte immer möglichst viele verschiedene<br />
Bitterstoffe zu sich nehmen, damit diese<br />
möglichst viele Rezeptoren ansprechen. Bitterstoffe<br />
aktivieren dabei nicht erst im Magen oder<br />
<strong>Darm</strong> die Rezeptoren, sondern schon beim Kontakt<br />
mit der Zunge und Mundschleimhaut. Aus<br />
diesem Grund empfiehlt sich für Bitterstoffe die<br />
Einnahme als Pulver oder in Form von Tropfen<br />
sehr gut. Sie können pur verzehrt werden, in stillem<br />
Wasser oder auch in einem säurearmen Saft.<br />
Jetzt die M. Reich<br />
Bitterstoffe<br />
ausprobieren!<br />
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finden Sie hier:<br />
www.m-reich.com<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der MaWi Food GmbH entstanden.<br />
Yaconwurzel: Gesund süßen bei CED<br />
Dass man längst nicht nur mit Zucker süßen kann, ist bekannt. Aber kaum jemand hat schon<br />
von der Yaconwurzel gehört, obwohl deren Süße viele Vorteile bietet: Sie wird sowohl von<br />
Menschen mit Morbus Crohn oder anderen CED als auch von Diabetikern sehr gut vertragen.<br />
INA & FELIX STÖCKLE GRÜNDETEN VOR EINEINHALB JAHREN INKAPURA®<br />
Wie kamen Sie auf die<br />
Idee, mit Yaconwurzel<br />
zu süßen, statt mit<br />
Zucker?<br />
Aus privaten Gründen<br />
haben wir uns mit<br />
gesunden Zuckeralternativen beschäftigt und<br />
stießen dabei auf die Yaconwurzel, ein Gemüse<br />
aus Peru, das dort unter anderem zum Süßen<br />
verwendet wird. Anders als Zucker enthält die<br />
Süße der Yaconwurzel Ballaststoffe, Vitamine<br />
und Mineralien und wird von Menschen mit<br />
einer chronisch entzündlichen <strong>Darm</strong>erkrankung<br />
sehr gut vertragen. Sogar für Diabetiker ist die<br />
Yacon-Süße geeignet, weil sie keine Auswirkungen<br />
auf den Blutzuckerspiegel hat. Es war uns<br />
eine Herzensangelegenheit, diese Entdeckung<br />
bekannt zu machen. Deswegen gründeten wir<br />
vor eineinhalb Jahren InkaPura®.<br />
Können Sie den Geschmack der Yaconwurzel<br />
beschreiben?<br />
Die unverarbeitete Yaconwurzel besteht zu 90<br />
Prozent aus Wasser, sie schmeckt ein bisschen<br />
wie Melone. Der Yaconwurzel-Sirup erinnert an<br />
Waldhonig, mit einer leichten Karamellnote.<br />
Außer der guten Verträglichkeit – was ist<br />
besonders an InkaPura-Produkten?<br />
Yaconwurzel enthält viel Inulin, ein Präbiotikum,<br />
das gut für die gesunde <strong>Darm</strong>flora ist. Wir destillieren<br />
den Sirup bei 42°C, unsere Produkte haben<br />
Rohkostqualität. Das bedeutet, die wertvollen<br />
Inhaltsstoffe bleiben alle erhalten. Besonders an<br />
der Yaconwurzel ist auch ihre Vielseitigkeit – sie<br />
lässt sich sowohl zu Sirup als auch zu Pulver verarbeiten.<br />
Zudem hat sie im Vergleich zu Zucker<br />
nur etwa ein Drittel der Kalorien.<br />
Wo ist die Pflanze heimisch?<br />
Die Heimat der Yaconwurzel ist Peru, dort werden<br />
auch die Yaconwurzeln für unsere Produkte von<br />
Kleinbauern-Kooperativen unter den Bedingungen<br />
des fairen Handels angebaut. Sie wächst aber<br />
auch in Europa. Wir starten gerade einen Versuch<br />
mit einem Bauern vor Ort, der Yaconwurzeln<br />
zwischen seinen Mais gesetzt hat.<br />
Können Sie uns einen Ausblick auf 2023 geben?<br />
Was passiert bei InkaPura®?<br />
Wir sind dabei, unsere Produktpalette zu erweitern.<br />
Seit einigen Wochen bieten wir vier unterschiedliche<br />
Schokoaufstriche ohne Zucker und<br />
ohne Palmöl an. Im nächsten Jahr bringen wir<br />
weitere Produkte heraus. Aktuell entwickeln wir<br />
einige sehr leckere Neuheiten – mehr verraten wir<br />
noch nicht.<br />
Lesen Sie mehr zu<br />
uns und unseren<br />
Produkten auf<br />
www.inkapura.de<br />
Und auf Instagram<br />
inkapura.de<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V. entstanden.<br />
Träge Verdauung und Sodbrennen<br />
natürlich wegtrinken<br />
Heilwässer als natürliche Alltagshelfer für Magen und <strong>Darm</strong><br />
Bonn, Dezember 2022.<br />
Bei vielen Verdauungsproblemen können<br />
natürliche Heilwässer kostengünstig,<br />
nachhaltig und auf sanfte Weise helfen.<br />
Es empfiehlt sich ohnehin, auf ausreichend<br />
Flüssigkeit zu achten, damit es<br />
im <strong>Darm</strong> stets gut vorangeht. Mit dem richtigen Wasser<br />
lassen sich Verdauungsbeschwerden aber auch gezielt<br />
lindern.<br />
Hydrogencarbonat bei Sodbrennen und saurem<br />
Magen<br />
Bei Säureproblemen wie Sodbrennen oder zu viel<br />
Magensäure bieten sich Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat<br />
(ab etwa 1.300 mg pro Liter) an. Hydrogencarbonat<br />
ist eine Base, die im Körper ganz natürlich verwendet<br />
wird, um Säuren zu neutralisieren. Zusätzliches<br />
Hydrogencarbonat kann helfen, das saure Brennen zu<br />
lindern und einen sauren Magen zu besänftigen. Das<br />
Hydrogencarbonat-Heilwasser kann man einfach vorm<br />
oder zum Essen oder zum Wein trinken.<br />
Verdauung verbessern mit Sulfat-Heilwasser<br />
Sulfat hat sich seit Urzeiten bewährt, um die Verdauung<br />
anzukurbeln. Denn Sulfat fördert die Produktion von<br />
Verdauungssäften und regt die <strong>Darm</strong>tätigkeit an. Eine<br />
deutsche Studie zeigte: Bei Personen mit Verstopfung,<br />
die täglich einen Liter sulfatreiches Heilwasser getrunken<br />
hatten, wurde der Stuhl weicher, sie hatten weniger<br />
Schmerzen und fühlten sich wohler. 1 Um eine Wirkung<br />
zu erzielen, sollte das Heilwasser ab etwa 1.200 mg pro<br />
Liter Sulfat enthalten.<br />
Praktische Tipps zum Trinken<br />
• Natürliches Mineral- oder Heilwasser ist ideal, da<br />
es den Körper kalorienfrei mit Flüssigkeit versorgt,<br />
die nötig ist, damit im Magen und <strong>Darm</strong> alles reibungslos<br />
läuft.<br />
• Ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen auf nüchternen<br />
Magen regt die <strong>Darm</strong>bewegungen an.<br />
• Achtung, Verdauungshelfer wie Flohsamen oder<br />
Kleie funktionieren nur, wenn man genug dazu<br />
trinkt! Hochprozentiger Alkohol hilft übrigens<br />
nicht beim Verdauen, sondern hemmt den Transport<br />
im <strong>Darm</strong> und verzögert die Verdauung.<br />
• Natürliches Hydrogencarbonat-Heilwasser kann<br />
helfen, Sodbrennen, Übersäuerung und einen<br />
sauren Magen zu lindern.<br />
• Natürliches Heilwasser mit viel Sulfat kann die<br />
Verdauung fördern und den <strong>Darm</strong> in Schwung<br />
bringen.<br />
Heilwässer sind natürliche Wässer, die ihre gesundheitlichen<br />
Wirkungen wissenschaftlich nachweisen<br />
müssen. Die meisten in Flaschen verkauften Heilwässer<br />
kann man auch täglich in größeren Mengen<br />
trinken. Man bekommt Heilwässer in gut sortierten<br />
Lebensmittel- und Getränkemärkten.<br />
1<br />
Naumann et al, Effects of Sulfate-Rich Mineral Water on Functional Constipation:<br />
A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Study; Forschende<br />
Komplementärmedizin, 2016; 23:1-8<br />
Weitere Hintergründe und welche Heilwässer<br />
viel Sulfat oder Hydrogencarbonat enthalten,<br />
finden sich auf www.heilwasser.com<br />
FOTO: INFORMATIONSBUERO-HEILWASSER
6<br />
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />
Dann wurdest du operiert?<br />
Ich bekam eine Kolektomie als Not-OP.<br />
Bei dieser Operation wird ein Teil des<br />
Dickdarms entfernt. Zu der Zeit hatte ich<br />
neun Tage nichts mehr gegessen, kaum<br />
noch getrunken. Es war schlimm, jeder<br />
Biss, jeder Schluck führte zu Schmerzen<br />
und Durchfällen. Als die Operation<br />
gemacht wurde, war die <strong>Darm</strong>schleimhaut<br />
durch die permanente Entzündung<br />
schon durchlässig, es kamen Giftstoffe in<br />
die Blutbahn, ich hatte eine beginnende<br />
Blutvergiftung. Mir wurde dann ein<br />
Stoma gelegt, ein künstlicher <strong>Darm</strong>ausgang<br />
mit einem Beutel am Bauch.<br />
FOTO: PRIVAT, PHILIPP STEHLER, SCHAUSPIELER UND INFLUENCER<br />
Dem Thema das<br />
Tabu nehmen<br />
Philipp Stehler kennen viele aus den Medien. Der Schauspieler und Reality-TV-Star ist<br />
oft im Fernsehen zu sehen, unter anderem in Formaten wie Die Bachelorette, Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten oder K11. Dass er seit Jahren unter Colitis Ulcerosa leidete, wussten die<br />
wenigsten. Bis er 2019 nicht nur gegen die Erkrankung, sondern sogar um sein<br />
Leben kämpfen musste.<br />
Text Miriam Rauh<br />
Philipp, du bist von Colitis<br />
Ulcerosa betroffen. Wann hast<br />
du gemerkt, dass etwas nicht<br />
stimmt?<br />
Während meiner Polizeiausbildung hatte<br />
ich oft Durchfälle. Ich habe damals viel<br />
Kraftsport gemacht und proteinreich<br />
gegessen; meine Beschwerden schob ich<br />
darauf. Als ich Blut im Stuhl hatte, war<br />
klar, dass es ernster sein könnte.<br />
Wann hast du die Diagnose bekommen?<br />
Zunächst ging ich zum Polizeiarzt,<br />
der vermutete eine Unverträglichkeit.<br />
Die Beschwerden wurden aber immer<br />
schlimmer, ich hatte zum Teil 20 Stuhlgänge<br />
und mehr am Tag. Ich bin deswegen<br />
von Arzt zu Arzt gegangen, keiner<br />
wusste weiter. Irgendwann kam ich dann<br />
zu einem Gastroenterologen, der die<br />
Diagnose stellte: Colitis Ulcerosa.<br />
Wie ging es dann weiter, wie bist du<br />
damit umgegangen?<br />
Ich hatte eine Diagnose und Medikamente<br />
bekommen und habe mich erst mal<br />
nicht weiter darum gekümmert. Eine<br />
Weile später wurden meine Beschwerden<br />
aber wieder schlimmer, verschwanden,<br />
kamen noch schlimmer zurück und<br />
immer so weiter, in unterschiedlichen<br />
Intervallen. Das hat mich fertig gemacht,<br />
weil ich überhaupt nichts mehr planen<br />
konnte. Ich habe viel Gewicht verloren,<br />
hatte Wassereinlagerungen in den Füßen.<br />
Zu der Zeit war ich mit „Die Bachelorette“<br />
in Bangkok, dort kam ich wegen der<br />
Schwellungen ins Krankenhaus, niemand<br />
wusste, woran es liegt. Zurück in Berlin<br />
wurde ich an ein Klinikum überwiesen,<br />
der Arzt sagte mir nach der <strong>Darm</strong>spiegelung,<br />
dass er einen so schlimmen<br />
Befund wie bei mir noch nie gesehen<br />
hätte. Er hat 56 Biopsien aus der <strong>Darm</strong>schleimhaut<br />
entnommen. Ich bekam<br />
dann starke Immunsuppressiva. Die<br />
sorgen dafür, dass die Entzündungsreaktion<br />
stoppt, infolge hatte ich aber<br />
auch viele Infekte.<br />
Irgendwann half auch das nicht mehr, es<br />
ging mir sehr, sehr schlecht.<br />
Besonders für<br />
junge Menschen<br />
ist es schwierig,<br />
den künstlichen<br />
<strong>Darm</strong>ausgang zu<br />
akzeptieren, man<br />
denkt eigentlich erst<br />
mal nur daran ihn<br />
loswerden zu wollen.<br />
Dabei ist es wichtig,<br />
das Bewusstsein<br />
zu entwickeln,<br />
dass er dir das<br />
Leben gerettet hat,<br />
und dafür sollte<br />
man Dankbarkeit<br />
entwickeln.<br />
Wie ging es dir nach der OP? Wie<br />
hast du die Zeit mit dem künstlichen<br />
<strong>Darm</strong>ausgang erlebt?<br />
Der Beutel war furchtbar, ich war ja sehr<br />
jung und hatte mich immer stark über<br />
meinen Körper definiert. TV-Formate,<br />
Modelkampagnen, Instagram … von heute<br />
auf morgen war erst mal alles vorbei.<br />
Aber es ging nicht anders, die OP hat mir<br />
das Leben gerettet. Für die Heilung ist<br />
es wichtig, dass man sich immer wieder<br />
sagt: Dank der OP und dem künstlichen<br />
<strong>Darm</strong>ausgang bin ich am Leben. Weil es<br />
schwierig ist, besonders für junge Menschen,<br />
den künstlichen <strong>Darm</strong>ausgang zu<br />
akzeptieren, man denkt eigentlich erst<br />
mal nur daran ihn loswerden zu wollen.<br />
Dabei ist es wichtig, das Bewusstsein zu<br />
entwickeln, dass er dir das Leben gerettet<br />
hat, und dafür sollte man eine Dankbarkeit<br />
entwickeln. Diese positive Einstellung<br />
führt dazu, dass man sich mehr<br />
um sich und die Genesung kümmert als<br />
nur ständig den Beutel zu verfluchen:<br />
Die Situation annehmen, akzeptieren<br />
und dann weiter kämpfen, ist der Weg.<br />
Und heute – wie geht es dir jetzt?<br />
Mir wurde in weiteren OPs ein neuer<br />
Dickdarm (Pouch) aus einem anderen<br />
<strong>Darm</strong>abschnitt geformt, der Beutel ist<br />
weg. Nach der ersten Operation habe ich<br />
begonnen, mich intensiv damit auseinanderzusetzen,<br />
was mir guttut, auch<br />
meine Ernährung habe ich umgestellt.<br />
Lange Zeit hatte ich nur auf die Symptome<br />
reagiert, mit Anfang 20 hatte ich<br />
noch nicht das Bewusstsein für meinen<br />
Körper, das ich heute habe. Ich hinterfragte<br />
auch nicht groß, was für Medikamente<br />
ich nehme und was sie mit<br />
dem Körper machen.
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 7<br />
Da ich sehr sportlich und trainiert war<br />
und Alkohol, Drogen oder Rauchen nie<br />
Thema für mich gewesen waren, dachte<br />
ich, ich muss mich nicht weiter um<br />
meinen Körper kümmern. Aber so<br />
einfach ist es nicht.<br />
Ich musste lernen, auf meinen Körper<br />
zu hören und habe vieles ausprobiert.<br />
Yoga, Akupunktur, Meditation … hier<br />
muss jeder für sich ausloten, was richtig<br />
ist, das ist individuell verschieden. Mir<br />
helfen CBD-Tropfen sehr gut, deshalb<br />
habe ich aus Überzeugung die Tropfen<br />
herstellen lassen und vertreibe sie, um<br />
auch anderen helfen zu können – Herz-<br />
Blut CBD, aus Schweizer Bio-Anbau.<br />
Du bist dann an die Öffentlichkeit<br />
gegangen, hast auf Instagram über die<br />
Krankheit gesprochen. Wie war das<br />
Feedback?<br />
Es hat lange gedauert, bis ich über das<br />
Thema sprechen konnte, weil es mir unangenehm<br />
war. Das Feedback auf Instagram<br />
war massiv. Viele schrieben, “ich<br />
habe das auch“, darunter 18-Jährige und<br />
Leute, die man aus dem Showgeschäft<br />
oder Fernsehen kennt. Die Resonanz hat<br />
mich umgeworfen. Ich dachte, warum<br />
sprechen alle über Bandscheibenvorfall,<br />
aber niemand spricht über chronisch<br />
entzündliche <strong>Darm</strong>erkrankungen und<br />
künstliche <strong>Darm</strong>ausgänge?<br />
Du hast es getan – und auch in deinem<br />
Buch ‚Mein <strong>Darm</strong> ist kein Arsch‘ tust<br />
du es. Worum geht es?<br />
An den Reaktionen auf Instagram hatte ich<br />
gesehen, dass viele in einer ähnlichen Situation<br />
sind wie ich. Aber Betroffene müssen<br />
nicht nur gegen die Erkrankung kämpfen,<br />
sondern auch mit Scham. Ich wollte dem<br />
Thema das Tabu nehmen und transparent<br />
sein. Es hilft, darüber zu sprechen und zu<br />
sehen, dass man nicht alleine ist. Alle denken<br />
immer, sie müssten stark sein – dabei<br />
ist es in Ordnung, einen Gang runterzuschalten.<br />
Es ist wichtig, auf seinen Körper<br />
zu hören und herauszufinden, was einem<br />
guttut. Dafür sollte man ruhig auch mal<br />
neue Wege ausprobieren. Und man kann<br />
sich jederzeit Hilfe holen, auch von Psychologen.<br />
Es ist kein Zeichen von Schwäche,<br />
das zu tun, im Gegenteil. Das Buch soll aber<br />
grundsätzlich auch für alle eine Motivation<br />
sein, die in ihrem Leben gerade durch eine<br />
schwere Phase gehen müssen!<br />
Diese positive<br />
Einstellung<br />
führt dazu,<br />
dass man<br />
sich mehr um<br />
sich und die<br />
Genesung<br />
kümmert als<br />
nur ständig<br />
den Beutel zu<br />
verfluchen:<br />
Die Situation<br />
annehmen,<br />
akzeptieren<br />
und dann<br />
weiter<br />
kämpfen, ist<br />
der Weg.<br />
Buchtipp<br />
"Mein <strong>Darm</strong> ist<br />
kein Arsch"<br />
Wie aus einer fiesen Diagnose etwas<br />
Wertvolles für Philipps Leben wurde.<br />
Nach Jahren des Verdrängens, des<br />
heimlichen Leidens und der ständigen<br />
Medikamenteneinnahme entschied<br />
sich der Frauenschwarm, mit dem<br />
Tabu zu brechen und offen über seine<br />
Krankheit zu sprechen.<br />
Er hat sich der Herausforderung gestellt<br />
und seinen ganz persönlichen<br />
Weg gefunden, mit Colitis Ulcerosa<br />
zu leben.<br />
Alarm im <strong>Darm</strong>– Was tun bei<br />
Verdauungsproblemen?<br />
Text Rico Santowski<br />
studiolh<br />
In Deutschland erfüllen schätzungsweise<br />
15 Prozent der Bevölkerung<br />
die Kriterien für die<br />
Diagnose „Reizdarmsyndrom“<br />
(RDS). Anders ausgedrückt: Verdauungsprobleme<br />
hat jeder mal<br />
– etwa jeder sechste Deutsche hat<br />
ernsthafteVerdauungsprobleme.<br />
Die Betroffenen – fast zweimal mehr Frauen<br />
als Männer – leiden unter <strong>Darm</strong>beschwerden,<br />
für die auch der Arzt keine eindeutige<br />
körperliche Ursache findet. Zu den Symptomen<br />
zählen wiederkehrende Bauchschmerzen,<br />
Durchfall, Verstopfung sowie<br />
Blähungen. Wenn andere mögliche Ursachen<br />
wie eine chronisch-entzündliche<br />
<strong>Darm</strong>erkrankung, Magen-<strong>Darm</strong>-Infekte,<br />
Magengeschwüre, Tumore sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
durch entsprechende<br />
Untersuchungen ausgeschlossen<br />
wurden, wird „Reizdarmsyndrom“<br />
diagnostiziert; eine ursächliche Therapie<br />
des Reizdarms gibt es daher derzeit nicht.<br />
So wird, je nach individueller Problemlage,<br />
über eine Ernährungsumstellung gesprochen<br />
oder eine Behandlung einzelner<br />
Beschwerden (zum Beispiel mit Schmerzmitteln<br />
und krampflösenden Arzneien)<br />
angedacht. Oft helfen auch psychisch<br />
unterstützende Maßnahmen. Generell<br />
geht es dabei immer eher um die Linderung<br />
der Beschwerden.<br />
Vielleicht ist unser <strong>Darm</strong> einfach zu komplex,<br />
um ihn zu „verstehen“. Der <strong>Darm</strong> ist<br />
die Schule unseres Immunsystems.<br />
Rund 100 Billionen Bakterien – über 1.000<br />
verschiedene Arten – wohnen hier und<br />
spalten nicht nur unsere Nahrung auf, sie<br />
bringen auch unseren Abwehrzellen bei,<br />
gute von bösen Eindringlingen zu unterscheiden,<br />
und stärken so unser Immunsystem.<br />
Starke Medikamente können hier<br />
deshalb oft kontraproduktiv wirken; besser<br />
sind oft milde und pflanzliche Arzneimittel,<br />
die die natürlichen Prozesse unterstützen.<br />
Blähungen und Bauchschmerzen,<br />
Verstopfung und Durchfall können also<br />
Auswirkungen vieler verschiedener Phänomene<br />
sein - von schlechter Ernährung bis<br />
zu Stress im Alltag.<br />
In Deutschland<br />
erfüllen circa 15%<br />
der Bevölkerung die<br />
Kriterien für die Diagnose<br />
“Reizdarmsyndrom“.<br />
Empfehlenswert ist darum eine ebenso<br />
umfassende Herangehensweise, wenn<br />
es um die Vermeidung eines Reizdarms<br />
geht: Ausreichend Tee oder Wasser trinken,<br />
regelmäßig bewegen, mehr präbiotische<br />
Lebensmittel und weniger Fertigprodukte<br />
essen, generell viele Ballaststoffe aufnehmen<br />
und tendenziell „locker bleiben“<br />
sind gute Ideen, auf die wir meist von<br />
ganz alleine kommen, wenn wir auf unser<br />
Bauchgefühl hören.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK_2060734295
8<br />
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info<br />
Selbstwirksamkeit hilft enorm<br />
Die Ernährungswissenschaftlerin und Ernährungstherapeutin<br />
mit Vertiefung auf Ernährungspsychologie Dominika Králová ist<br />
selbst von Morbus Crohn betroffen. Sie braucht mittlerweile keine<br />
Medikamente mehr, die Krankheit ist bei ihr in Remission. Mit ihrer<br />
Methode konnte sie bereits mehr als 500 Patient*innen mit<br />
chronischen Erkrankungen helfen.<br />
Text Miriam Rauh<br />
Dominika Králová<br />
Ernährungswissenschaftlerin, Ernährungstherapeutin<br />
mit Vertiefung Ernährungspsychologie<br />
www.bauchgeschichten.de<br />
Dominika, wie kamst du zu<br />
deinem Beruf?<br />
Ich war schon immer sehr<br />
an medizinischen Themen und<br />
Gesundheitsthemen interessiert. Letztlich<br />
gab ein Zeitungsartikel den Ausschlag,<br />
der über Ernährungswissenschaften berichtete,<br />
das passte genau. Ich habe<br />
studiert, mit MBA und Master, machte<br />
auch eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin,<br />
auch Achtsamkeitstraining und Ernährungspsychologie<br />
kamen hinzu. Heute bin ich<br />
ganzheitliche Ernährungsberaterin und<br />
unterstütze Menschen mit chronischen<br />
Erkrankungen, nicht nur mit Ernährung,<br />
sondern auch mit mentalem Coaching<br />
und Yogatherapie.<br />
Wie hast du die Behandlung deiner<br />
eigenen Erkrankung erlebt?<br />
Als ich die Diagnose bekam, war ich 17.<br />
Die Zeit davor war schlimm, weil sie voller<br />
Ungewissheit war. Ich hatte starke Magen-<br />
<strong>Darm</strong>-Beschwerden und viel Gewicht verloren,<br />
ich wog nur noch knappe 48 kg bei<br />
1,70 m Körpergröße. Über eine Spiegelung<br />
kamen die Ärzte dann zur Diagnose.<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet entstanden.<br />
Neu: Antientzündliche Ernährung<br />
bei chronischen Erkrankungen<br />
Zivilisationserkrankungen wie Bluthochdruck, Alzheimer oder<br />
Diabetes mellitus sind auf dem Vormarsch. Was nur wenige wissen:<br />
Chronischen Entzündungen wird ein immer größerer Stellenwert<br />
bei der Entstehung dieser Krankheiten zugeschrieben.<br />
Damals hatte ich noch keine Ahnung,<br />
was es bedeutet, chronisch krank zu sein.<br />
Ich hatte auch keine Ahnung von Morbus<br />
Crohn. Gleichzeitig habe ich wenig<br />
hinterfragt, habe mir Broschüren und<br />
Medikamente geben lassen und bin<br />
nach Hause gegangen. Rückblickend<br />
sehe ich, dass ich damals von den Ärzten<br />
kaum aufgefangen oder ernst genommen<br />
wurde, ich musste selbst herausfinden,<br />
was es neben Medikamenten für<br />
Optionen gibt.<br />
Wie geht es dir heute und was hat<br />
dir geholfen?<br />
Es geht mir heute sehr, sehr gut. Seit<br />
mittlerweile zehn Jahren bin ich in<br />
Remission und nehme keine Medikamente,<br />
das ist alles andere als selbstverständlich.<br />
Mich aktiv mit der Erkrankung<br />
auseinanderzusetzen und ein Verständnis<br />
dafür aufzubauen, was es bedeutet, chronisch<br />
krank zu sein und Morbus Crohn<br />
zu haben, hat mir sehr geholfen.<br />
Für mich hat die Gesundheit heute<br />
höchste Priorität. Es ist sehr wichtig, sich<br />
FOTOS: LISA DONEFF<br />
um sich selbst zu kümmern. Seinen Job<br />
auszuüben, Freundschaften pflegen, für<br />
seine Familie sorgen – das alles geht nur<br />
gut, wenn es einem selbst gut geht.<br />
Die Gesundheit hat Auswirkungen auf<br />
alle Bereiche.<br />
Aus deiner Erfahrung – welche Rolle<br />
spielt die Ernährung in der Behandlung<br />
von chronischen Erkrankungen?<br />
Über 90 Prozent meiner Patienten<br />
kommen erst nach vielen Jahren Krankheitsgeschichte<br />
in meine Ernährungstherapie,<br />
oft nachdem sie mehrere medikamentöse<br />
Therapien ausprobiert haben.<br />
Das an sich zeigt schon deutlich, dass<br />
Ernährungstherapie in der Behandlung<br />
leider noch immer eine viel zu kleine<br />
Rolle spielt. Es herrscht auch insgesamt<br />
wenig Bewusstsein dafür, wie stark man<br />
den Krankheitsverlauf über Ernährung<br />
beeinflussen kann. Über die Ernährung,<br />
und das ist ganz wichtig, legt man seine<br />
Erkrankung in die eigenen Hände. Auch<br />
Achtsamkeitstraining und Yoga haben<br />
diesen Effekt. Die Selbstwirksamkeit<br />
beeinflusst nicht nur die Symptomatik<br />
positiv, auch die Psyche und das Immunsystem<br />
profitieren.<br />
Was müsste sich verändern?<br />
Es ist wichtig, Patienten in der Behandlung<br />
auch in Bezug auf die Ernährung<br />
Bausteine an die Hand zu geben, nicht<br />
nur eine medikamentöse Therapie.<br />
Idealerweise sollten Ärzte mit Ernährungstherapeuten<br />
und Psychologen<br />
zusammenarbeiten, um Patienten<br />
optimal zu helfen. Es wäre wunderbar,<br />
wenn dies durch Krankenkassen<br />
unterstützt würde.<br />
FOTOS: CAROLIN JACKLIN<br />
Text Prof. Dr. Monika Reuss-Borst<br />
Stille Entzündung als Treiber von Krankheiten<br />
“Bei chronischen Entzündungen werden im Körper, unter anderem im<br />
Fettgewebe, das die lebenswichtigen Organe umgibt, entzündliche Botenstoffe<br />
gebildet. Diese können in einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher<br />
Faktoren zu einer Vielzahl weiterer Beschwerden beitragen und auch<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Krebs-Risiko deutlich erhöhen“, weiß<br />
Professor Dr. Monika Reuss-Borst. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin mit den<br />
Schwerpunkten Internistische Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie, Sozialmedizin<br />
und Ernährungsmedizin und Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINI-<br />
KEN Bad Bocklet. Ausgelöst und regelrecht befeuert werden diese Entzündungen,<br />
so ihre Erfahrung, vor allem durch unseren Lebensstil mit Bewegungsmangel,<br />
Rauchen, zuckerreicher und ballaststoffarmer Ernährung sowie Stress. “Wir sprechen<br />
hier von einer sogenannten silent inflammation, einer stillen Entzündung als<br />
Treiber von Krankheiten.“<br />
Aktives Gegensteuern möglich<br />
Die gute Nachricht: Mit einer ausgewogenen Ernährung in Kombination mit<br />
Bewegung und Entspannung können chronische Erkrankungen nicht nur vermieden,<br />
sondern auch aktiv dagegen gesteuert werden. “Viele Lebensmittel,<br />
die wir oft täglich konsumieren, wirken entzündungsfördernd. Fleisch und<br />
Wurst etwa enthalten sehr viel Arachidonsäure, aus der im Körper unter anderem<br />
proentzündliche Zytokine gebildet werden, die vorhandene Entzündungsprozesse<br />
befeuern. Das gilt ebenso für gesättigte Fette und einzelne Metabolite“, erklärt<br />
die Ernährungsmedizinerin und benennt die Alternativen: “Omega-3-Fettsäuren<br />
pflanzlicher und tierischer Herkunft hingegen wirken entzündungshemmend.“<br />
Ernährung richtig umstellen<br />
Ein vermehrter Verzehr von Omega-3-Fettsäuren-haltigen Ölen, von Gemüse,<br />
Nüssen, Algen und Fisch ist aus Sicht der Ärztin unbedingt empfehlenswert. Auch<br />
eine Gewichtsreduktion durch eine kalorienreduzierte Ernährung wirke ebenso<br />
wie regelmäßiges Fasten antientzündlich. Letzteres könne sogar Altersprozesse<br />
hemmen. Professor Dr. Reuss-Borst empfiehlt eine pflanzenbasierte,<br />
fleisch- und zuckerreduzierte Ernährungsform wie die traditionelle<br />
mediterrane Ernährung. “Auch regelmäßige körperliche Aktivität<br />
wirkt entzündungshemmend, wie zahlreiche Studien eindrucksvoll<br />
belegen“.<br />
Eine ausgewogenen Ernährung,<br />
ausreichend Bewegung und<br />
Entspannung wirken chronischen<br />
Erkrankungen aktiv entgegen.<br />
Spezielles Präventionsprogramm entwickelt<br />
Gemeinsam mit den Präventionsexperten der HESCURO KLINI-<br />
KEN Bad Bocklet hat sie das Programm “Antientzündliches Fasten“<br />
entwickelt. Die dreiwöchige Intensiv-Kur startet mit einer Woche<br />
Heilfasten, in der der Körper gereinigt wird und zur Ruhe kommt.<br />
Im Anschluss beginnt der Kostaufbau auf Basis von antientzündlich<br />
wirkenden Nahrungsmitteln.<br />
Parallel dazu unterstützen Experten mit theoretischen und praktischen<br />
Fachseminaren und zeigen die Vielseitigkeit der mediterranen<br />
Ernährung. Durch vegetarisch betonte Gerichte, welche reich an<br />
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und sekundären<br />
Pflanzenstoffen sind, kann nicht nur ein entzündungshemmender<br />
Effekt, sondern auch eine Besserung der Blutwerte erzielt werden.<br />
Daneben umfasst das Programm viel Bewegung im Freien sowie<br />
Kneippanwendungen, Entspannungstherapien und Erholung in der<br />
Balthasar-Neumann-Therme.<br />
Prof. Dr. Monika<br />
Reuss-Borst<br />
Fachärztin für<br />
innere Medizin und<br />
Ärztliche Direktorin<br />
der HESCURO<br />
KLINIKEN Bad<br />
Bocklet
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Janssen-Cilag GmbH entstanden.<br />
FOTO: MINKA SEIFERT – MINK DESIGN<br />
Sie beraten CED-Patient:innen<br />
ernährungstechnisch:<br />
Wie hilft die Ernährung<br />
beim Krankheitsmanagement<br />
einer CED?<br />
Für mich ist die Ernährung<br />
neben der Medizin und der<br />
Psychologie die dritte Säule des Krankheitsmanagements<br />
chronisch-entzündlicher<br />
<strong>Darm</strong>erkrankungen wie Colitis<br />
ulcerosa und Morbus Crohn. Denn über<br />
die Ernährung versorgen wir uns auf<br />
dreierlei Ebene mit Lebensnotwendigem<br />
– funktional, emotional, sozial: Nährstoffe<br />
versorgen Körper und Kopf, so dass sie<br />
funktionieren und leistungsbereit sind.<br />
Der Genuss geschmackvoll zubereiteter<br />
und angerichteter Speisen – hier steckt<br />
auch ein ästhetischer Aspekt mit drin! –<br />
entfacht zudem eine ganze Welt von positiven<br />
Gefühlen in uns. Und nicht zuletzt<br />
verschafft uns Essen auch Gesellschaft.<br />
Chronisch-entzündliche <strong>Darm</strong>erkrankungen<br />
beeinträchtigen die Ernährung und die<br />
anschließende Verdauung. Und zwar in<br />
einem Maße, dass die Betroffenen auf<br />
allen drei Ebenen mit Ausfällen rechnen<br />
müssen: Sie vertragen bestimmte<br />
Lebensmittel nicht (mehr) und ihr Körper<br />
reagiert darauf mit Bauchschmerzen,<br />
Krämpfen, Blähungen und – teils sogar<br />
Lassen Sie sich von Ihrer CED<br />
nicht das Essen vermiesen!<br />
Die Ernährung spielt bei Patient:innen mit einer<br />
chronisch-entzündlichen <strong>Darm</strong>erkrankung (CED) eine<br />
wichtige Rolle für die Bewältigung ihrer Erkrankung<br />
(sogenanntes Krankheitsmanagement). Im Interview<br />
berichtet die Oecotrophologin Karina Jaspert,<br />
wie sie Betroffene dabei unterstützt, ihre individuelle<br />
CED-freundliche Ernährung zu finden.<br />
Text Doreen Brumme<br />
blutigem – Durchfall. Diese Symptome<br />
verleiden das Essen, bescheren Unwohlsein<br />
und machen einen oft auch „gesellschaftsunfähig“<br />
– zumal die Verdauung<br />
für viele noch immer ein Tabuthema<br />
ist. Umso wichtiger ist es, den CED-Betroffenen<br />
Wissen und praktische Hilfe<br />
in Sachen Ernährung zu vermitteln,<br />
denn damit können sie den Verlauf ihrer<br />
Erkrankung positiv beeinflussen.<br />
Mit welchen Fragen wenden sich CED-<br />
Betroffene an Sie als Ernährungsexpertin?<br />
Eine CED trifft oft schon sehr junge Menschen,<br />
viele von ihnen sind gerade auf<br />
dem Weg in ein selbständiges Leben und<br />
haben sich bislang noch nicht tiefgründig<br />
mit ihrer Ernährung auseinandergesetzt.<br />
Sie haben, oft nach einem Leidensweg,<br />
ihre Diagnose bekommen und fragen<br />
mich, was sie jetzt noch essen dürfen und<br />
was nicht.<br />
Was sind große Herausforderungen<br />
für CED-Betroffene?<br />
Ich sehe, dass manche annehmen,<br />
wenn sie gesund – im Sinne der allgemein<br />
als gesund geltenden Ernährung<br />
– essen, dann würde sich die<br />
CED von selbst erledigen. Am eigenen<br />
Leib zu erfahren, dass dem so nicht<br />
ist, beziehungsweise, dass vermeintlich<br />
Gesundes wie Rohkost, insbesondere<br />
Tomaten und Paprika, gerade bei<br />
einer CED Probleme macht, auch im<br />
Zusammenspiel mit Medikamenten,<br />
ist buchstäblich schwer zu verdauen.<br />
Es braucht Akzeptanz und die Bereitschaft,<br />
die bisherige Ernährung nachhaltig<br />
zu verändern, um einen guten<br />
Umgang mit CED zu finden.<br />
Wie gehen Sie vor, damit Ihre Patient:<br />
innen sich CED-freundlich ernähren<br />
können?<br />
Indem ich mir Zeit nehme und zuhöre:<br />
Viele Betroffene haben ja bereits Erfahrungen<br />
dazu gesammelt, welche Lebensmittel<br />
sie nicht vertragen. Für den Austausch ist<br />
von Vorteil, dass ich selbst an einer CED<br />
leide und so nicht nur aus fachlicher Sicht,<br />
sondern auch aus eigener Erfahrung sprechen<br />
kann. Ich bitte meine Patient:innen<br />
grundsätzlich, ein Ernährungstagebuch<br />
zu führen. Das ist eine fundierte Basis,<br />
um die Ernährung nach und nach an die<br />
CED anzupassen. Das Tagebuchführen<br />
ist mitunter nervig, aber der individuelle<br />
Gewinn, den wir aus den alltäglichen<br />
Einträgen über drei, vier Wochen hinweg<br />
schöpfen, ist immens.<br />
Essen ist Genuss: Wie können CED-<br />
Betroffene ihr Essen genießen, ohne<br />
dabei immer zuerst an Einschränkungen<br />
zu denken?<br />
Ich versorge meine Patient:innen nicht nur<br />
mit trockenem Ernährungswissen, sondern<br />
auch mit praktischer Anleitung dazu, wie<br />
das geht, sich entzündungshemmend zu<br />
ernähren. Denn an einer CED zu leiden,<br />
heißt ja nicht, auf das positive Erlebnis<br />
Ernährung verzichten zu müssen. Es geht<br />
vielmehr darum, die Zutaten und Rezepte<br />
individuell passend zu wählen. Ich rate<br />
meinen Patient:innen zudem dazu, im persönlichen<br />
Umfeld offen über ihre Erkrankung<br />
zu sprechen und zu erklären, was<br />
diese mit ihnen macht. Ein informiertes<br />
Umfeld bringt viel mehr Verständnis auf<br />
und fragt bei Einladungen bestenfalls<br />
schon vorab, was aufgetischt werden darf.<br />
Es gibt keinen Grund, sich von der CED das<br />
Essen vermiesen zu lassen!<br />
An einer CED<br />
zu leiden, heißt<br />
nicht, auf das<br />
positive Erlebnis<br />
Ernährung verzichten<br />
zu müssen.<br />
Es geht vielmehr<br />
darum, die Zutaten<br />
und Rezepte<br />
individuell passend<br />
zu wählen.<br />
Tipp: Eine Ernährungstherapie kann<br />
man sich ärztlich verschreiben lassen.<br />
Informieren Sie sich dazu bei Ihrer<br />
Krankenkasse und suchen Sie aktiv das<br />
Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin!<br />
Janssen CED Partner –<br />
Services für Menschen mit chronischentzündlichen<br />
<strong>Darm</strong>erkrankungen<br />
FOTO: JANSSEN-CILAG GMBH<br />
EM-119482<br />
Janssen CED Partner umfasst ein Serviceangebot, das speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Menschen mit chronisch-entzündlichen <strong>Darm</strong>erkrankungen<br />
zugeschnitten ist. Die Inhalte sollen Betroffene emotional ansprechen, auf<br />
verständliche Weise aufklären und mit Tabus brechen.<br />
Das Serviceangebot möchte Betroffene in jeder Phase ihrer Erkrankung bei Fragen<br />
und Herausforderungen unterstützen. Die Idee ist, Menschen mit CED einen<br />
einfachen Zugang zu wissenschaftlich fundierten und gut verständlichen Informationen<br />
rund um das Krankheitsbild zu bieten und sie auch an den Erfahrungen<br />
anderer Betroffener teilhaben zu lassen. Dafür stehen die Angebote auf der<br />
Webseite www.meineCED.de und die Podcast-Reihe „CED-Klartext“ auf dem<br />
Spotify-Kanal zur Verfügung. Ein Austausch in der Community ist auch über die<br />
Social Media Kanäle Facebook und Instagram (CED_life) möglich.<br />
Zum Thema „CED und Ernährung“ gibt es auf www.meineced.de eine eigene<br />
Rubrik mit vielen Informationen und Rezepten. Im Video-Bereich finden Betroffene<br />
außerdem das Video „Kochen mit Eva“, für das sich Eva von CHRONISCH GLÜCK-<br />
LICH e. V. mit Fabiola (CED-Patientin), Marcus (CED-Patient und psychologischer<br />
Berater mit Spezialisierung CED), Mara und Desiree (beide CED-Patientinnen) zum<br />
gemeinsamen Kochen getroffen hat. Die bauchfreundlichen Rezepte sind natürlich<br />
ebenfalls auf der Website zu finden.<br />
In der „Gerüchteküche“ spricht Eva zudem mit ihren Koch-Partner:innen über<br />
Vorurteile und unangenehme Situationen im Zusammenhang mit einer CED. Die<br />
Teilnehmenden tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und geben Tipps und<br />
Tricks, wie sie mit bestimmten Situationen oder unangebrachten Ratschlägen<br />
umgehen. Alle sieben Folgen können auf der Website angesehen werden!<br />
Warum sind gute Gesundheitsinformationen wichtig? Weil Wissen der Schlüssel<br />
ist: Wer seine Erkrankung versteht, die Auslöser kennt und um die therapeutischen<br />
Möglichkeiten weiß, arbeitet aktiv an einer Therapie mit – und das ist der erste<br />
Schritt, um das eigene Leben nicht von der Erkrankung bestimmen zu lassen.
10<br />
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Der Einfluss von<br />
Nahrungsmitteln auf<br />
Körper und Geist<br />
Unverträglichkeiten gegenüber einigen Nahrungsmitteln verursachen<br />
unterschiedliche Beschwerden, die jedoch am häufigsten<br />
den Magen-<strong>Darm</strong>-Trakt betreffen. Hierzu gehören Übelkeitsgefühle,<br />
Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe und Blähungen.<br />
Zudem können auch Schwellungen im Mund- und Rachenbereich,<br />
Hautausschläge, Juckreiz, Atemwegsprobleme und Depressionen<br />
Folgen sein.<br />
Text Fabian Rendel<br />
Für die ärztliche Diagnose einer<br />
solchen Unverträglichkeit stehen<br />
verschiedene Testmaßnahmen wie<br />
ein Pricktest, Atemtest, eine Stuhlprobe<br />
sowie eine Blutuntersuchung zur Verfügung.<br />
Es ist hilfreich, ein detailliertes<br />
Ernährungstagebuch zu führen, das auch<br />
die auftretenden Beschwerden erfasst.<br />
Unabhängig davon, um welche Lebensmittelintoleranz,<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
oder Allergie es sich handelt,<br />
ist eine konsequente Vermeidung allergener<br />
Lebensmittel erforderlich.<br />
Die vier häufigsten<br />
Lebensmittelunverträglichkeiten<br />
Intestinale Fructoseintoleranz<br />
Durch ein eingeschränktes oder gar<br />
defektes Transportsystem im Dünndarm<br />
wird die Fructose (Fruchtzucker) nicht<br />
ausreichend aufgenommen. Mögliche<br />
Symptome treten hier meist innerhalb<br />
von 24 – bis selten 48 – Stunden nach<br />
dem Verzehr auf: Blähungen, Bauchschmerzen,<br />
Durchfall, Übelkeit und<br />
Völlegefühl. Meiden Sie Fructose und<br />
Saccharose (normaler Haushaltszucker)<br />
und testen Sie Ihre eigene Fructosegrenze<br />
aus. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee und<br />
eine Wärmflasche auf dem Bauch helfen<br />
gegen Blähungen und Bauchschmerzen.<br />
Glutenintoleranz und Zöliakie<br />
Eine Kombination aus genetischer Veranlagung<br />
und äußeren Umwelteinflüssen<br />
wird für die Unverträglichkeit der Klebereiweiße<br />
verschiedener Getreidesorten,<br />
des Glutens, vermutet. Zu den Folgen<br />
gehören ein chronischer Durchfall,<br />
Muskel- und Gelenkschmerzen, Blähungen,<br />
Vitamin- und Mineralsalzmangel,<br />
Blutarmut, Müdigkeit, Leistungsminderung,<br />
Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit,<br />
Erbrechen, Juckreiz, Hautrötungen und<br />
Hautausschlag. Vermeiden Sie hier strikt<br />
den Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel.<br />
Histaminintoleranz<br />
Ein Enzymmangel oder die eingeschränkte<br />
Funktionsweise von Enzymen<br />
führt zu einem sogenannten „Überangebot“<br />
an Histamin. Symptome treten<br />
meist wenige Stunden nach einer histaminreichen<br />
Mahlzeit auf. Dies können<br />
sein: plötzliche Hautrötungen im Gesicht<br />
oder am Hals, Hautausschlag, Quaddeln,<br />
Schwellungen, Juckreiz, eine verstopfte<br />
oder laufende Nase, Übelkeit, Magen-<br />
<strong>Darm</strong>-Probleme, Durchfall, Schwindel,<br />
Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und<br />
Herzrasen. Verzichten Sie auf lange gelagerte<br />
oder verarbeitete Nahrungsmittel<br />
wie Hartkäse, Rohwurst, Alkohol, Energydrinks,<br />
Kaffee, schwarzen und grünen<br />
Tee, fermentierte Getränke, Sojasoße,<br />
Hefeextrakte, Schokolade, Nüsse, Tomaten,<br />
Erdbeeren, Papaya, Zitrusfrüchte<br />
und Sauerkraut.<br />
Alternativen zu histaminhaltigen Lebensmitteln<br />
sind Frisch-, Butter- und<br />
Hüttenkäse, Kochschinken, fangfrischer<br />
Weißfisch und Obstsorten wie Mangos,<br />
Melonen oder Äpfel.<br />
Laktoseintoleranz<br />
Bei einer Laktoseintoleranz fehlt dem<br />
Körper das Enzym Laktase, wodurch der<br />
Milchzucker (die Laktose) nicht aufgespalten<br />
werden kann. Blähungen, ein<br />
Blähbauch, Bauchschmerzen, Übelkeit,<br />
wässrige Durchfälle und kalter Schweiß<br />
zählen zu den Symptomen der Laktoseintoleranz.<br />
Heute existiert eine große<br />
Auswahl an laktosefreien Produkten,<br />
achten Sie dennoch auch auf Laktose in<br />
Brot, Wurst und Fertiggerichten.<br />
Laktas-Tabletten können hier eine Alternative<br />
auf Reisen sein, wenn ein Verzicht<br />
auf Laktose nicht möglich ist.<br />
Leichtes Backen ohne Kompromisse<br />
in Geschmack und Konsistenz mit<br />
japanischen Reismehlen<br />
Text Leon Barau<br />
Backen ohne Gluten stellt den Verbraucher vor Herausforderungen. Oft muss zu verschiedenen<br />
Mehlen gegriffen werden, denn die glutenfreien Sorten wie Buchweizenoder<br />
Maismehl alleine reichen für die ideale Backeigenschaft des Teiges nicht aus.<br />
Auch ergänzende Bindemittel, Zusatzstoffe und Alternativen wie zum Beispiel Chiasamen,<br />
Agar Agar, Leinsamen, Guarkernmehl, Xanthan oder Johannisbrotkernmehl<br />
sind nötig. Doch nicht jedes glutenfreie Mehl braucht Binde- und Verdickungsmittel,<br />
damit die Backware gelingt und nicht als zerbröseltes Etwas aus dem Backofen kommt.<br />
Hierzu zählen japanische Reismehle, die bereits bindende Eigenschaften aufweisen.<br />
„Komeko“, japanisch für Reismehl, enthält von Natur aus keinerlei Spuren von Gluten<br />
und weist eine besondere Klebrigkeit auf, die beim Backen notwendig ist – und stellt<br />
damit eine hervorragende Alternative zu Weizen dar. Diese glutenfreie Mehlalternative<br />
wird je nach Verwendung aus verschiedenen Reissorten gemischt. Jede einzelne weist<br />
hier andere Wasserbindungseigenschaften und einen anderen Amylosegehalt – ein<br />
Bestandteil der Stärke – auf, die einen Einfluss auf das spätere Backergebnis haben.<br />
Auch ist nicht jede Reissorte gleichermaßen für das Backen geeignet.<br />
Bevor der Reis vermahlen wird, stehen wesentliche Produktionsschritte an: die Reiskleie<br />
wird entfernt und das Reiskorn wird poliert, auf Fremdbesatz untersucht und<br />
gewaschen. Durch diese Reinigung nimmt der Reis Feuchtigkeit auf und kann im<br />
Anschluss optimaler verarbeitet werden. Durch die anschließende Wärmebehandlung,<br />
die immer an die aktuellen Wetter- und Temperaturgegebenheiten angepasst werden<br />
muss, sammelt sich die Feuchtigkeit im Inneren des Reiskorns. Dieser Prozess hat einen<br />
elementaren Einfluss auf die Qualität des Reismehls. Nun wird der Reis schonend und<br />
unter Luftstrom zu feinem Mehl vermahlen. Die wohl größte Kunst bei der Herstellung<br />
von dieser Art Mehl liegt darin, die Reisstärke beim Mahlen möglichst wenig zu<br />
beschädigen. Sonst würde etwa ein Brot im späteren Backvorgang nicht das spezifische<br />
Volumen aufweisen, das wir von herkömmlichem Brot gewohnt sind.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK_2207612529<br />
studiolh<br />
Wie bei anderen glutenfreien Mehlen auch, wird beim Kochen und Backen mit Reismehl<br />
mehr Feuchtigkeit als bei der Verwendung von Weizenmehl benötigt. Das Endprodukt<br />
lässt sich mit Leichtigkeit verarbeiten, ohne zusätzliche Mehle, Stärken oder<br />
andere Zusatzstoffe. Auch die Konsistenz des Teiges überzeugt, er ist gut knet- und<br />
formbar, liefert lockere und saftige Backwaren, die auch nach einigen Tagen nicht ausgetrocknet<br />
sind. Ansonsten ist er, auch aufgrund seines eher neutralen Geschmacks,<br />
vielseitig einsetzbar um beispielsweise Brot, Pasta, Kuchen und Kekse zuzubereiten.
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 11<br />
Was ist eine<br />
Histaminintoleranz?<br />
Die Histaminintoleranz ist ein Krankheitsbild, das<br />
in den letzten Jahren vermehrt beobachtet wird.<br />
In Deutschland sind Schätzungen zufolge ein bis<br />
drei Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen.<br />
Text Miriam Rauh<br />
Histamin wurde erstmals im Jahr 1910<br />
pharmakologisch als endogene Substanz<br />
beschrieben. Es wird als basisches, biogenes<br />
Amin aus der Aminosäure Histidin<br />
synthetisiert und ist ein wichtiger und<br />
hochaktiver Botenstoff, der verschiedene biologische<br />
Reaktionen im Körper auslöst. Besonders bekannt ist<br />
Histamin als Vermittler allergischer und pseudoallergischer<br />
Reaktionen. Betroffene leiden unter verschiedenen,<br />
mitunter unspezifischen Symptomen wie<br />
beispielsweise Magen-<strong>Darm</strong>-Beschwerden und Durchfällen,<br />
Übelkeit, migräneartigen Kopfschmerzen, Hautrötungen<br />
oder Juckreiz. Auch Hitzewallungen, Schnupfen,<br />
Gliederschmerzen oder Müdigkeit treten auf.<br />
Histamin-Abbau durch Enzyme<br />
Wie hoch die Konzentration von freiem Histamin im<br />
Körper ist, wird sowohl intra- als auch extrazellulär<br />
über verschiedene Mechanismen geregelt. Dabei wird<br />
Histamin primär von zwei Enzymen abgebaut, der<br />
Diaminooxidase (DAO) sowie der Histamin N-Methyltransferase<br />
(HNMT). Beide Enzyme lösen unterschiedliche<br />
Katalyse-Prozesse aus und ergänzen sich. Während<br />
die DAO mehr für die Regulation extrazellulär angefallenen<br />
Histamins zuständig ist, steuert die HNMT<br />
vorrangig die intrazelluläre Regulation im Zytosol.<br />
Weder über die Regulierung der beiden Enzyme noch<br />
über die Mechanismen der Steuerung der Histamin-<br />
Produktion, die Histamin-Ausschüttung von Mastzellen<br />
oder über den Histamin-Abbau sind bislang wissenschaftlich<br />
verwertbare Daten vorhanden. Beide Enzyme,<br />
die für den Abbau von Histamin verantwortlich sind,<br />
können auch die meisten anderen natürlich vorkommenden<br />
biogenen Amine verstoffwechseln, wie<br />
beispielsweise Putrescin, Cadaverin, Spermin, Spermidine,<br />
Tyramin und Phenylethylamin.<br />
Was beeinflusst die Histamin-Konzentration?<br />
Die Histamin-Konzentration im Körper kann durch<br />
verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Zum einen<br />
bildet der Körper selbst Histamin, zum anderen wird es<br />
über Nahrung aufgenommen. Zudem können bestimmte<br />
Nahrungsmittel im Körper gespeichertes Histamin<br />
freisetzen.<br />
Die Ausgangskonzentration, auch Basalkonzentration<br />
genannt, von Histamin in biologischen Proben ist hohen<br />
Schwankungen unterworfen. Überlagert wird dieser<br />
Effekt zudem dadurch, dass Histamin unterschiedlich<br />
schnell im Körper abgebaut wird – ein Vorgang, der<br />
bislang wenig erforscht ist. Man weiß zwar, dass die<br />
Histamin-Abbaukapazität u. a. auch stark von den<br />
Ernährungsgewohnheiten der betroffenen Personen<br />
abhängig ist. Allerdings ist es bis heute nicht möglich,<br />
den potenziellen Einfluss anderer biogener Amine, die<br />
weitaus häufiger sind als Histamin, auf den Histamin-<br />
Abbau zu ermitteln. So kommt das Amin Cadaverin am<br />
häufigsten und auch in der größten Menge in Speisen<br />
vor, gefolgt von Putrescin und Tyramin. Im Vergleich<br />
dazu ist Histamin in Speisen mengenmäßig etwa im<br />
Mittelfeld bei den untersuchten Aminen angesiedelt. In<br />
Getränken stellt Histamin jedoch die signifikant höchste<br />
Menge im Vergleich zu den anderen untersuchten<br />
Aminen dar.<br />
Nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand geht man<br />
davon aus, dass im <strong>Darm</strong> und im Blut hauptsächlich die<br />
DAO vorkommt, während die HNMT eher zellulär arbeitet.<br />
Eine Hypothese ist, dass die Konzentration im Blut<br />
und im <strong>Darm</strong> korrelieren, verschiedene wissenschaftliche<br />
Arbeitsgruppen zweifeln dies aber an. Möglicherweise<br />
finden noch andere unbekannte Abbau- oder Neutralisationsreaktionen<br />
im Blut statt.<br />
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der FROST Diagnostika GmbH entstanden.<br />
Neuer Labortest zur Messung der totalen<br />
Abbaukapazität von Histamin(THAK)<br />
Wo die Toleranz bei einer Histamin-Intoleranz liegt, ist je nach Abbaukapazität der jeweiligen Person verschieden.<br />
Wie lässt sich die totale Histamin-Abbaukapazität in einer Probe bestimmen?<br />
Text Miriam Rauh<br />
Für den Symptomkomplex einer Histamin-<br />
Intoleranz, HIT, ist nach aktuellem Wissenstand<br />
ein Ungleichgewicht zwischen Histamin-Freisetzung,<br />
z. B. aus körpereigener<br />
Histaminproduktion und Nahrungsmitteln,<br />
und der Histamin-Abbaukapazität des betroffenen<br />
Systems verantwortlich. Man vermutet, dass dies durch<br />
einen Aktivitätsmangel oder einen Mangel an den<br />
Enzymen DAO und/oder HNTM hervorgerufen wird.<br />
Die Abbau-Kapazität von Histamin scheint mit den<br />
Symptomen der Histamin-Intoleranz zu korrelieren.<br />
Maßgeblich für Beschwerden: Individuelle Histamin-Abbaukapazität<br />
Zu bestimmen, wie hoch die Abbaukapazität der jeweiligen<br />
Patienten ist, stellt eine große Herausforderung dar.<br />
Die Ausgangskonzentration, bzw. Basalkonzentration<br />
von Histamin ist in Blutproben hohen Schwankungen<br />
unterworfen. Hinzu kommt, dass Histamin je nach<br />
Probe in unterschiedlichen Mengen aus Speicherzellen<br />
freigesetzt wird. So ist auch die physiologisch wirksame<br />
Basalkonzentration vor einer Blutabnahme nicht<br />
eindeutig bestimmbar. Die bis dato wenig erforschte<br />
probenspezifische, unterschiedlich schnell ablaufende<br />
intrinsische Abbaukapazität von Histamin stellt ein<br />
weiteres Hindernis dar.<br />
Die klinische Erfahrung zeigt, dass die Histamin-Abbaukapazität<br />
u.a. stark von den Ernährungsgewohnheiten<br />
der Betroffenen abhängig ist. Mögliche Symptome der<br />
der Histamin-Intoleranz bei Aufnahme bestimmter<br />
Nahrungsmittel können diverse Symptome wie z. B.:<br />
Hautirritationen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden,<br />
Probleme des Verdauungstraktes und Bluthochdruck<br />
sein. Diese können jedoch auch bei anderen Krankheitsbildern<br />
auftreten. Bislang war es fast unmöglich, durch<br />
Testverfahren eine Histamin-Intoleranz als Ursache für<br />
diese Beschwerden auszuschließen oder zu bestätigen.<br />
Erstmalig möglich: Test zur totalen Histamin-<br />
Abbaukapazität<br />
Mit dem FD THAK / THDC ELISA-Test von FROST<br />
Diagnostika wurde nun erstmalig ein Test-Verfahren<br />
entwickelt, mit dem die totale Kapazität des Abbaus von<br />
Histamin in einer Probe bestimmbar ist – unabhängig<br />
vom Patienten-spezifischen Ernährungsstatus und von<br />
der Art des Abbauwegs bzw. des oder der vorhandenen<br />
Mediatoren.<br />
Die Test-Methode umgeht dabei vorhandene Probleme<br />
indem probenspezifisch jede Probe mit einer Provokationslösung<br />
provoziert wird, und man misst die Probe<br />
vor und nach Provokation. Dazu benötigt man nur eine<br />
Blutproben-Entnahme. Jede Messprobe wird vor der<br />
Messung in eine erste und zweite Teilprobe geteilt. Dem<br />
ersten Teil wird nun sofort eine definierte Menge Histamin-Provokationslösung<br />
zu gesetzt und man lässt die<br />
Probe 24h inkubieren. Nach der Inkubationszeit wird<br />
auch der zweiten Teilprobe die identische definierte<br />
Menge an Histamin-Provokationslösung zugesetzt und<br />
unmittelbar danach die Menge an Histamin in beiden<br />
Teilproben bestimmt. Die Differenz der Messwerte spiegelt<br />
die totale Histamin-Abbaukapazität der Patienten-<br />
probe in 24h wider.<br />
VORTEILE<br />
Histamin<br />
• Provokation der Probe, nicht des Patienten<br />
• Patient kann symptomfrei sein. Diagnostik trotz<br />
histaminfreier Ernährung möglich<br />
• Eine Patienten Probe-Messung VOR und NACH<br />
Provokation, ohne Abnahme einer zweiten Probe<br />
• Stabilität THAK in der Serumprobe sowohl beim<br />
Transport als auch bei der Lagerung<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK_2072617271