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Landkreis Ludwigsburg Heimat - Verbunden

Welche Rolle spielt Heimat in einer immer mobileren und globalisierten Welt? Das Buch „Landkreis Ludwigsbug – Heimat – Verbunden“ gibt mit den Beiträgen namhafter Persönlichkeiten Antworten darauf. Für die einen ist es der Ort ihrer Geburt, für die anderen eine prägende Station in ihrem Leben und für die nächsten der Ort ihres beruflichen Erfolges. Und auch in den zahlreichen Unternehmensgeschichten wird die Verbundenheit zur Region deutlich.

Welche Rolle spielt Heimat in einer immer mobileren und globalisierten Welt? Das Buch „Landkreis Ludwigsbug – Heimat – Verbunden“ gibt mit den Beiträgen namhafter Persönlichkeiten Antworten darauf. Für die einen ist es der Ort ihrer Geburt, für die anderen eine prägende Station in ihrem Leben und für die nächsten der Ort ihres beruflichen Erfolges. Und auch in den zahlreichen Unternehmensgeschichten wird die Verbundenheit zur Region deutlich.

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LANDKREIS LUDWIGSBURG – HEIMAT – VERBUNDEN<br />

LANDKREIS LUDWIGSBURG – HEIMAT – VERBUNDEN<br />

TABEA ALT<br />

<strong>Heimat</strong>verein<br />

immer treu geblieben<br />

DIE EHEMALIGE KUNSTTURNERIN GIBT IHRE ERFAHRUNGEN<br />

GERN AN JUNGE TURNERINNEN WEITER<br />

TABEA ALT<br />

geb. 2000 in <strong>Ludwigsburg</strong> • 2005 Beginn<br />

des Turntrainings beim MTV <strong>Ludwigsburg</strong><br />

• ab 2008 Training am Kunst-Turn-Forum<br />

in Stuttgart • 2009 bis 2019 Schülerin<br />

der Sporteliteschule Wirtemberg-Gymnasium<br />

in Stuttgart • ab 2012 für den<br />

MTV Stuttgart in der Bundesliga und<br />

Mitglied des Bundeskaders • 2012 bis<br />

2017 mit dem MTV Stuttgart mehrmalige<br />

Deutsche Mannschaftsmeisterin • seit<br />

2017 Mitglied des A-Kaders des Deutschen<br />

Turner-Bundes • Bronzemedaille<br />

am Schwebebalken bei den Weltmeisterschaften<br />

2017 in Montréal • Gewinn des<br />

Gesamtweltcups 2017 im Mehrkampf<br />

sowie 6. Platz im Teamfinale bei den<br />

Olympischen Spielen 2016 in Rio de<br />

Janeiro • April 2021 verletzungsbedingter<br />

Rücktritt vom Leistungssport • seit<br />

2020 Medizinstudium an der Rheinischen<br />

Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />

Für mich bedeutet <strong>Ludwigsburg</strong> <strong>Heimat</strong>, das<br />

gilt nicht nur in familiärer, sondern auch in<br />

sportlicher Hinsicht. Mit vier Jahren begann<br />

ich beim MTV <strong>Ludwigsburg</strong> mit dem Turnen,<br />

ein Jahr später wurde ich in die Talentschule des Vereins<br />

aufgenommen. Der große Sprung kam dann, als<br />

ich acht Jahre alt war und drei- bis viermal die Woche<br />

am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart trainierte. Nach<br />

der Grundschule wechselte ich auf das Wirtemberg-<br />

Gymnasium in Stuttgart. Leistungssportlern wird dort<br />

die Möglichkeit gegeben, an Wettkämpfen teilzunehmen<br />

und Unterricht nachzuholen. Ab 2012 habe ich in<br />

der Bundesliga für den MTV Stuttgart geturnt und bis<br />

2015 mehrere deutsche Jugendmeistertitel gewonnen.<br />

Mit 14 Jahren freute ich mich über die Bronzemedaille<br />

am Schwebebalken bei den Jugend-Europameisterschaften,<br />

ein Jahr später gewann ich mit der deutschen<br />

Junioren-Nationalmannschaft den dritten Platz beim<br />

European Youth Olympic Festival (EYOF). Etwas ganz<br />

Besonderes war natürlich die Teilnahme an den Olympischen<br />

Spielen 2016 in Rio de Janeiro mit dem historischen<br />

6. Platz im Teamfinale.<br />

Mein ganzes Leben hat sich nach dem Sport gerichtet,<br />

private Treffen mussten lange im Voraus geplant werden.<br />

Dass ich 30 Stunden in der Woche trainiert und<br />

nie das „normale“ Leben einer Jugendlichen geführt<br />

habe, hat mir nichts ausgemacht. Turnen bedeutete<br />

mir alles, und diese Liebe zum Sport habe ich wohl<br />

auch ausgestrahlt. 2017 wurde ich Mitglied des A-Kaders<br />

des Deutschen Turner-Bundes und in diesem Jahr<br />

hatte ich einen großen Erfolg, auf den ich besonders<br />

stolz bin: Ich habe bei meiner ersten Weltmeisterschaft<br />

in Montreal zwei neue Elemente am Stufenbarren vorgestellt,<br />

die nach mir benannt und als „Alt I & Alt II“<br />

in den Code de Pointage aufgenommen wurden. Der<br />

Gedanke, dass ich damit in der Turngeschichte verewigt<br />

bin, verursacht mir noch heute Gänsehaut. 2017 war<br />

überhaupt ein erfolgreiches Jahr, damals habe ich auch<br />

den Gesamtweltcup im Mehrkampf gewonnen.<br />

Meinem <strong>Heimat</strong>verein bin ich immer treu geblieben<br />

und bei Einzelwettbewerben für den MTV <strong>Ludwigsburg</strong><br />

angetreten. Für die Bundesliga und in Teamkämpfen<br />

war das nicht möglich.<br />

Dass ich zwischen 2012 und 2017 mehrmals zur Sportlerin<br />

des Jahres der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> ernannt wurde,<br />

bedeutet mir sehr viel. Diese Auszeichnung in meiner<br />

<strong>Heimat</strong>stadt erhalten zu haben, berührt mich sehr, wobei<br />

ich auf die Ernennung zur Eliteschülerin des Sports<br />

bundesweit und Sportlerin des Jahres der Stadt Stuttgart<br />

2017 ebenfalls sehr stolz bin. Die Anteilnahme in<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> war immer groß, und alle haben mitgefiebert.<br />

Als ich von den Olympischen Spielen zurückgekommen<br />

bin, standen unsere Nachbarn in Neckarweihingen<br />

auf der Straße und haben mich mit einem<br />

Banner willkommen geheißen. Der MTV <strong>Ludwigsburg</strong><br />

hat speziell für mich eine Ehrung organisiert. Wenn<br />

man so empfangen wird, merkt man richtig, was das<br />

Wort heimkehren bedeutet. Nach der WM 2017 gab<br />

es im Rathaus einen Empfang für mich von der Stadt<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> mit einer sehr persönlichen Ansprache<br />

des damaligen Bürgermeisters.<br />

Als ich mich im April 2021 offiziell vom Leistungssport<br />

zurückgezogen habe, war das sehr hart für mich. Doch<br />

mehrere langwierige Verletzungen ließen mir letztendlich<br />

keine andere Wahl. Ich hätte nur noch mit Einschränkungen<br />

weitermachen können, und das kam für<br />

mich nicht in Frage. Zunächst habe ich keine Turnhalle<br />

mehr betreten, es tat mir zu weh. Doch dann ist der<br />

MTV <strong>Ludwigsburg</strong> auf mich zugekommen und hat mich<br />

eingeladen, in die Turnhalle zu kommen. Ohne Wettkampf,<br />

ohne Druck. Ich wurde von allen mit offenen<br />

Armen aufgenommen. Der Verein steht auch hinter<br />

mir, wenn ich nicht mehr die großen Erfolge bringe,<br />

und das ist ein tolles Gefühl.<br />

Seit dem Wintersemester 2020/21 studiere ich in Bonn<br />

Medizin, und das erfüllt mich total. Besonders interessiere<br />

ich mich für die Orthopädie, die viele Verbindungen<br />

zum Sport hat. Mein Pflegepraktikum habe ich an<br />

der orthopädischen Klinik in Markgröningen absolviert.<br />

Ob ich später einmal diese Fachrichtung wähle, weiß<br />

ich aber noch nicht. Auch Sport treibe ich weiterhin,<br />

er gehört einfach zu meinem Leben dazu. Doch hat er<br />

jetzt als schöne Freizeitbeschäftigung einen anderen<br />

Stellenwert. Was ich ausbauen möchte, ist die Unterstützung<br />

junger Turnerinnen als Mentorin. Gerade gibt<br />

es diesbezüglich auch Gespräche mit dem Deutschen<br />

und Schwäbischen Turnerbund. Mal sehen, was daraus<br />

wird.<br />

„Dass ich zwischen 2012 und 2017 mehrmals zur<br />

Sportlerin des Jahres der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong><br />

ernannt wurde, bedeutet mir sehr viel.“<br />

Sehr wichtig ist mir auch die Unterstützung des Vereins<br />

Aufwind am <strong>Ludwigsburg</strong>er Klinikum, der Familien<br />

mit zu früh geborenen, schwer- oder chronisch kranken<br />

Kindern unterstützt. Es bedeutet mir viel, für diesen<br />

Verein aus <strong>Ludwigsburg</strong> als Botschafterin zu fungieren.<br />

Sehr gerne unterstütze ich auch die MHP-Riesen in<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> und wurde schon öfter zu den Heimspielen<br />

eingeladen. Auch das ist für mich <strong>Heimat</strong>gefühl.<br />

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