188_StadtBILD_Maerz_2019
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Maschinenfabrik Roscher GmbH –<br />
Anteilnahme<br />
Im Jahr <strong>188</strong>8 gründete Wilhelm Roscher<br />
die (Ziegelei-) Maschinenfabrik Roscher in<br />
der preußischen Provinz Schlesien in der<br />
Stadt Görlitz. Ursprünglich in der Innenstadt,<br />
Dresdner Straße 7, angesiedelt, stellte<br />
sie bereits <strong>188</strong>9 die erste Ziegelpresse<br />
her. Noch vor der Jahrhundertwende wurde<br />
der Firmensitz auf die Reichenbacher<br />
Straße 3 (damals hieß diese noch äußere<br />
Rauschwalder Straße) verlegt.<br />
Die dort bereits bestehende Ziegelei wurde<br />
nun als Versuchsziegelei in die Produktion<br />
einbezogen, die anliegenden Bahnschienen<br />
machten den Standort optimal.<br />
Wilhelm Roscher galt als Spezialist für<br />
Dampfmaschinenbau. So wurden neben<br />
Ziegeleimaschinen auch Dampfmaschinen<br />
bis 100 PS hergestellt. Im Jahr 1899 wurde<br />
der Standort auf der Dresdner Straße<br />
geschlossen, bereits ab 1907 wurden ausschließlich<br />
Ziegeleimaschinen hergestellt.<br />
Der Name Maschinenfabrik Roscher wurde<br />
bis heute beibehalten und spiegelt sich in<br />
dem Kürzel „MARO“ wider.<br />
Am 10.9.1904 wurde eine GmbH gegründet,<br />
und bereits im Jahr 1914 erfolgte die<br />
Anteilsübernahme durch Dr. jur. Maximilian<br />
Hollaender (meinem Großvater) und Carl<br />
Lehmann (dessen Schwiegervater). Im<br />
Jahr 1917 wurde die alte Ziegelei abgebrochen<br />
und durch ein modernes Versuchswerk<br />
ersetzt.<br />
Zu je einem Drittel erbten die 3 Kinder meines<br />
Großvaters die Maschinenfabrik Roscher.<br />
Von 1933 bis 1945 war mein Vater<br />
Jochen Hollaender als Geschäftsführer der<br />
MARO tätig. Darüber hinaus war er aber<br />
auch jahrelang im Aufsichtsrat der „Görlitzer<br />
Aktien Brauerei“ - und besaß auch<br />
namhafte Anteile der Landskron Brauerei<br />
Görlitz.<br />
Wegen der Kriegswirren und der Demontage<br />
der Maschinen (während des Krieges<br />
wurden auch in der MARO Kriegsmaterialien<br />
hergestellt) hatte mein Vater von der<br />
ehemaligen Ziegeleimaschinenfabrik nur<br />
noch leere Hallen. Eine Wiederaufnahme<br />
der Produktion von Ziegeleimaschinen war<br />
ausgeschlossen. Es fehlte an allem, und<br />
so nutzte er den in dieser Zeit rechtsfreien<br />
Raum. Zusammen mit seinem besten<br />
Freund, welcher durch Kinderlähmung<br />
stark körperbehindert war, zogen sie durch<br />
die Straßen der Stadt und bargen alte Fahr-<br />
Gesponsert von der GWZ.io<br />
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Unsere Anteilnahme gilt den betroffenen Firmen.