188_StadtBILD_Maerz_2019

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Kirchen auf Wanderschaft – Barocke Nochtener Kirche aus dem Jahr 1748 Bereits im Jahre 1986 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau einer neuen Kirche mit Glockenturm am „Butterhübel“ des Ortes. Ein ähnliches Schicksal erlitt die ehemalige Gemeinde Deutsch-Ossig bei Görlitz. Auch deren Kirche musste der anzeige 32 Geschichte
für den Braunkohleabbau Kirchen Braunkohle weichen. Statt eines totalen Abrisses entschied man sich für eine akribische Demontage und den Wiederaufbau in Königshufen, einem Stadtteil von Görlitz. Dort ist sie als Gotteshaus und Veranstaltungsort nicht mehr wegzudenken. In Nochten konnte die Kirche inmitten des ausgedehnten Kohlebeckens in unmittelbarer Nachbarschaft zum Findlingspark überleben. Statt feierlichem Orgelklang klingt gewaltig der Sound der Bagger und Förderbänder herüber. Um eine spektakuläre Wanderung handelt es sich bei der „Kirche Wang“ im benachbarten Karpacz (VR Polen). Diese mittelalterliche norwegische Holzkirche sollte ursprünglich abgerissen werden und in Oslo wiederaufgebaut werden, wurde jedoch im Jahre 1841 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. für 427 Mark erworben und ohne eiserne Nägel mit einem frei stehenden Glockenturm wiederaufgebaut. Am 28. Juli 1844 fand in Anwesenheit des Königs die feierliche Einweihung statt. Wiederum stand ein sakrales Bauwerk aus dem Jahre 1517, eine spätgotische Hallenkirche in Most (Tschechien), ehemals Brückenberg, den Braunkohlebaggern im Weg. Im Jahre 1964 wurde wegen nachhaltiger Braunkohlevorkommen beschlossen, die gesamte Altstadt abzureißen. Als eine ingenieurtechnische Meisterleistung gilt es noch heute weltweit, als im Jahre 1975 die Dekanatskirche „Mariae Himmelfahrt“ als einziges historisches Gebäude, 10000 Tonnen schwer, im Zeitraum von 5 Jahren um 1 Kilometer (exakt 841 Meter) auf Schienen verschoben wurde. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr der Kirche in Heuersdorf, wo das gesamte Dorf dem Bergbau weichen musste. Nur die „Emmaus-Kirche“ wurde gerettet. Im Zeitraum vom 23. bis 31. Oktober 2007 wurde die Kirche in einem Stück ins 12 km entfernte Borna umgesetzt, wobei über 50 Firmen der Region am Transport beteiligt waren. Mit einem Gewicht von insgesamt 660 Tonnen, einer Länge von 14,5 einer Breite von 8,5 und einer Höhe von 19,6 Meter mussten 2 Hochspannungsleitungen unterfahren, 2 Bahnübergänge gekreuzt, 2 Flüsse und Engstellen passiert werden. anzeige Geschichte 33
Seite 3 und 4: Liebe Leserinnen, liebe Leser, Vorw
Seite 5 und 6: Ratsarchivar und Historiker Richard
Seite 15 und 16: Leben und Werk eines bedeutenden G
Seite 25 und 26: Aus der Geschichte bis zur Katastro
Seite 31: für den Braunkohleabbau Kirchen Ho

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