KVWL kompakt + praxis intern Februar 2023

Laborbonus
wird nicht belastet!
Bringen Sie für die im Text beschriebene
Labordiagnostik die Ziffern 32806 für Masern
oder auch die 32808 für Röteln in Ansatz,
wirkt sich das nicht belastend auf Ihren
Laborbonus aus.
DEMIS:
Meldepflichtige Infektionskrankheiten
digital erfassen
Im Zuge der Corona-Pandemie wurde deutlich,
dass die Wege zur Erfassung der meldepflichtigen
Infektionskrankheiten überarbeitet werden
müssen. Um ein Infektionsgeschehen aus
administrativer und medizinischer Sicht adäquat
steuern zu können, sind strukturierte
Meldedaten unerlässlich. Diese sollten
schnellstmöglich zur Verfügung stehen, um
daraus konkrete Handlungsempfehlungen
ableiten zu können.
Mit dem Deutschen Elektronischen Meldeund
Informationssystem für den Infektionsschutz
(DEMIS) soll das existierende Meldesystem
(häufig per Fax) weiterentwickelt
werden. Seit Juni 2020 haben Labore die
Möglichkeit, über DEMIS Erregernachweise
von SARS-CoV-2 elektronisch an die zuständigen
Gesundheitsämter zu melden. Über die
kommunalen sowie die Landesgesundheitsämter
fließen die Daten beim Robert-Koch-
Institut (RKI) zusammen. Schritt für Schritt
soll das elektronische Meldesystem ausgebaut
werden, so dass zukünftig alle in § 6 IfSG
aufgeführten Krankheiten/Diagnosen digital
gemeldet werden. Das sind neben COVID-19, . .
.
der Verdacht einer Erkrankung, die
Erkrankung sowie der Tod in Bezug auf
die folgenden Krankheiten:
Botulismus, Cholera, Diphtherie, humane
spongiforme Enzephalopathie (außer familiär-hereditärer
Formen), akute Virushepatitis,
enteropathisches hämolytisch-urämisches
Syndrom (HUS), virusbedingtes hämorrhagisches
Fieber, Keuchhusten, Masern, Meningokokken-Meningitis
oder -Sepsis, Milzbrand,
Mumps, Pest, Polio myelitis, Röteln einschließlich
Röteln embryopathie, Tollwut,
Typhus abdominalis oder Paratyphus, Windpocken,
zoonotische Influenza, durch Orthopockenviren
ver ursachte Krankheiten,
die Erkrankung und der Tod in Bezug auf
folgende Krankheiten:
behandlungsbedürftige Tuberkulose;
Clostridioides-difficile-Infektion mit klinisch
schwerem Verlauf;
der Verdacht auf und die Erkrankung
an einer mikrobiell bedingten Lebensmittelvergiftung
oder an einer akuten infektiösen
Gastroenteritis, wenn eine Person betroffen
ist, die eine Tätigkeit im Sinne des
§ 42 Abs. 1 ausübt, zwei oder mehr gleichartige
Erkrankungen auftreten, bei denen
ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich
ist oder vermutet wird,
der Verdacht einer über das übliche Ausmaß
einer Impfreaktion hinausgehenden
gesundheitlichen Schädigung,
die Verletzung eines Menschen durch ein
tollwutkrankes, -verdächtiges oder -ansteckungsverdächtiges
Tier sowie die Berührung
eines solchen Tieres oder Tierkörpers
Weitere Informationen zu DEMIS sowie eine
Kontaktmöglichkeit für Fragen zum Programm
finden Sie auf der Webseite des RKI unter
www.rki.de/DE/Content/Infekt/IfSG/
DEMIS/DEMIS_node.html oder den nebenstehenden
QR-Code.
Stichwort:
Meldepflicht
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) regelt in § 6
die meldepflichtigen Krankheiten (s. o.) , in § 7
die meldepflichtigen Nachweise von Krankheitserregern,
in § 8, die zur Meldung verpflichteten
Personen und in § 9 die namentliche
Meldung.
Diagnostizieren Sie als behandelnder Arzt bei
Ihrem Patienten eine meldepflichtige Krankheit,
muss diese unter Angabe des Patientennamens
gemeldet werden. Zurzeit werden
noch alle Krankheitsmeldungen (außer
COVID-19) nach dem Infektionsschutzgesetz
über ein Meldeformular an das zuständige
Gesundheitsamt via FAX versendet.
Ansprechpartner für die Bereitstellung von
Meldeformularen ist ebenfalls das zuständige
Gesundheitsamt. Sie können grundsätzlich
auch das Meldeformular des Landeszen trums
Gesundheit NRW nutzen. Dieses er reichen
Sie direkt über den nebenstehenden
QR-Code.
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