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FOCUS MONEY 10- Vorschau

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moneyeditorial<br />

EDITORIAL<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> <strong>10</strong>/2023<br />

FRANK MERTGEN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong><br />

Verwerfungen in<br />

historischem Ausmaß<br />

Mehr als ein Jahr tobt bereits der Krieg in der Ukraine. Zum Jahrestag<br />

des russischen Einfalls ins Nachbarland waren vielfältige Bilanzen<br />

über die Brüche und die großen Trends zu lesen, die jetzt<br />

auch das Wirtschaftsleben bestimmen. Krieg bedeutet zum Beispiel Deglobalisierung<br />

und mehr Protektionismus, teurere Energie und allgemein<br />

kostspieligere Rohstoffe, höhere Rüstungsausgaben, mehr Schulden,<br />

höhere Inflation, höhere Zinsen. Die Folgen spüren wir täglich, auch wenn<br />

sich die Finanzmärkte für viele erstaunlich schnell an den Krieg und die<br />

Folgen gewöhnt haben (siehe Seite 6).<br />

Krieg als Brandbeschleuniger<br />

Aber stimmt das wirklich? Es sind schon Verschiebungen im Gange. Die<br />

Inflation hatte bereits vor dem Kriegsausbruch Fahrt aufgenommen und<br />

die Notenbanken hatten das mit ihrer ultralockeren Geldpolitik (trotz billionenschwerer<br />

Corona-Hilfen) mit ermöglicht. Der Krieg wirkte noch als<br />

Brandbeschleuniger. Mit Folgen für die Zinsen. Die deutsche Umlaufrendite<br />

ist seit der verrückten Zeit, als die Europäische Zentralbank jedes<br />

Preissignal des Zinses obsolet gemacht hatte und die Umlaufren dite<br />

minus 0,6 Prozent erreichte, um 3,5 Prozentpunkte nach oben gestiegen<br />

(siehe Grafik oben). Klingt viel, aber: Im historischen Kontext ist das<br />

allerdings immer noch sehr wenig, wie die langfristige Betrachtung<br />

schön erkennen lässt. Nach wie vor liegen die nominalen Zinsen um<br />

rund die Hälfte unter dem langjährigen Durchschnitt. Da könnte noch viel<br />

mehr kommen.<br />

Realzins tief wie nie in der Geschichte<br />

Dass aber noch immer Zins-Irrsinn herrscht, offenbart erst der Blick auf<br />

den Realzins, den Nominalzins abzüglich der Inflation. Der erreichte 1990,<br />

also nach der Wiedervereinigung Deutschlands, mit 6,3 Prozent einen Höhepunkt<br />

und ist seitdem drastisch gesunken. 2022 erreichte der Realzins<br />

angesichts hoher Inflation und erst langsam wieder anziehender Zinsen<br />

ein Nachkriegstief von minus 5,4 Prozent und ist auch heute noch in<br />

ähnlicher Größenordnung tiefrot. Mit der wohl bald deutlicher sinkenden<br />

Inflation wird sich die reale Zins-Kaufkraftvernichtung<br />

zurückbilden, aber im Moment ist sie weiterhin historisch.<br />

Die Verwerfungen des Krieges werden wir noch lange zu<br />

spüren bekommen, und das in drastischem Ausmaß.<br />

Ihr<br />

Weit unter dem Durchschnitt<br />

Die Umlaufrendite ist seit dem Tief um<br />

3,5 Prozentpunkte geklettert, rangiert aber<br />

weit unter dem langjährigen Durchschnitt.<br />

Deutsche Umlaufrendite<br />

Jahresdurchschnitt in Prozent<br />

notiert so tief wie nie zuvor.<br />

Deutscher Realzins<br />

Umlaufrendite minus Inflationsrate in Prozent<br />

Durchschnitt 1955 bis 2022<br />

1960<br />

Durchschnitt 1949 bis 2022<br />

1950 60 70 80 90 2000 <strong>10</strong> 2020<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank<br />

Zinsen ohne Kaufkraft<br />

Der Realzins, der die Verteuerung der<br />

Lebenshaltung mit in den Blick nimmt,<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank<br />

70 80 90 2000 <strong>10</strong> 2020<br />

Aus aktuellem Anlass!<br />

Lesen Sie <strong>FOCUS</strong> <strong>MONEY</strong> bequem zu Hause<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Inflation sinkt inzwischen deutlich. Die Aktienmärkte gehen<br />

davon aus, dass die Leitzinserhöhungen der großen Notenbanken<br />

demnächst enden und vielleicht schon Ende 2023 erste<br />

Zinssenkungen erfolgen. Was heißt das für die Märkte und die Aktienkurse,<br />

nachdem zum Beispiel der Dax von seinem Rekordhoch nicht<br />

mehr weit entfernt notiert?<br />

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