78_Ausgabe Dezember 2009
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Pechbrennerei in der Schlesischen Oberlausitz<br />
Neben Pechern bewirtschaftete auch<br />
Sagar einen Pechofen. Die Dörfer Podrosche,<br />
Werdeck und Kleinpriebus betrieben<br />
gemeinsam einen Pechofen.<br />
In Weißkeissel erfolgte nur zum Teil<br />
die Pechbrennerei genossenschaftlich.<br />
Weißwasser unterhielt zwei Pechöfen.<br />
1552 betrieben die Bewohner Muskaus<br />
sieben Pechöfen. Neben dem Pechzins<br />
musste Holzgeld gezahlt werden. Es betrug<br />
jährlich etwa 200 Taler.<br />
Bis zum Dreißigjährigen Krieg breitete<br />
sich die Pechbrennerei weit über Pechern<br />
hinaus aus. Während der wirtschaftlichen<br />
Rezession im 17. Jahrhundert kam<br />
dieses Gewerbe nahezu zum Erliegen.<br />
Erst im 18. Jahrhundert wurde Teer erneut<br />
zu einem sehr gefragten Produkt<br />
und erlebte sogar in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts einen kurzzeitigen<br />
konjunkturellen Aufschwung. So gab es<br />
1840 im Kreis Rothenburg wieder etwa<br />
20 Pechöfen. Danach entwickelte sich die<br />
Pechbrennerei unter neuen industriellen<br />
und marktwirtschaftlichen Bedingungen.<br />
Die zunehmende Braunkohlenförderung<br />
in der Schlesischen Oberlausitz löste mit<br />
Pech brauchten auch die Schuhmacher;<br />
Holzschnitt von Jost Ammann, 1568<br />
modernen Verarbeitungsmethoden der<br />
Braunkohlenprodukte zu Teer die Pechbrennerei<br />
ab.<br />
Dr. Jürgen Wenske<br />
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