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Ausgabe 06/2005 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

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Naturnähe<br />

Von den 11,075 Mio ha Wald der <strong>Bund</strong>esrepublik Deutschland<br />

sind 73% Mischwald. 54% der Gesamtwaldfläche besteht aus<br />

zwei- oder mehrschichtigen Beständen. Im Staatswald sind<br />

42,2%, im Körperschaftswald 40% und im Privatwald 30,5%<br />

naturnahe oder sogar sehr naturnahe Wälder. Mit durchschnittlich<br />

11,5 fm/ha wurde mehr Totholz festgestellt, als erwartet. All<br />

das sind Ergebnisse des freiwilligen, engagierten Wirkens von<br />

<strong>Forstleute</strong>n und Waldbesitzern beim Aufforsten mit standortsgerechten<br />

Baumarten, beim Waldumbau und der Waldpflege.<br />

Der <strong>BDF</strong> tritt dafür ein, dass der Waldumbau zu naturnäheren<br />

Wäldern fortgesetzt wird. Da es sich dabei um Zukunftsinvestitionen<br />

im gesamtgesellschaftlichen Interesse handelt, ist weiterhin<br />

Unterstützung z. B. durch Forst-Förderung geboten. Wir fordern<br />

insbesondere die Weiterentwicklung und stärkere Anwendung<br />

freiwilliger Anreizsysteme (Ökopunkte, Vertragsnaturschutz ...).<br />

Die Ausweitung ordnungsrechtlicher Standards über das bestehende<br />

Maß hinaus lehnen wir ab.<br />

Holzvorräte und -Nutzung<br />

Die Ergebnisse der BWI zeigen, dass sich die Holzvorräte mit insgesamt<br />

3,4 Mrd. fm oder flächenbezogen mit 320 fm/ha auf europäischem<br />

Rekordniveau befinden (3). Bei der Wertung ist<br />

mindestens nach <strong>Bund</strong>esländern (Sachsen-Anhalt 237 fm/ha,<br />

<strong>BDF</strong>-Aktuell 6/<strong>2005</strong><br />

Baden-Württemberg 365 fm/ha) und Eigentumsarten zu differenzieren.<br />

Weit überdurchschnittliche Holzvorräte befinden sich<br />

im Kleinprivatwald (< 100 ha). Die großen Holzvorräte sind im<br />

Hinblick auf Nutzungsmöglichkeiten und CO2-Bindung Chance<br />

aber auch Risiko (Gefahr von Sturmschäden, Insektenkalamitäten<br />

...).<br />

Künftige Nutzungspotentiale werden aufbauend auf der BWI<br />

mit einer Waldentwicklungs- und Holzaufkommensprognose<br />

ermittelt (4). Es besteht großes volkswirtschaftliches Interesse<br />

die inländischen Holzreserven zu erschließen (5).<br />

Der <strong>BDF</strong> fordert die konsequente Umsetzung der in der "Charta<br />

für Holz" zwischen allen Akteuren vereinbarten Maßnahmen!<br />

Große öffentliche und private Forstbetriebe sichern derzeit die<br />

kontinuierliche Versorgung der Holzindustrie mit Rohholz. Dies<br />

darf durch politische Entscheidungen nicht beeinträchtigt werden.<br />

Die kurzfristige Erschließung der im Kleinprivatwald vorhandenen<br />

Nutzungsreserven erscheint uns beim gegenwärtigen<br />

Stand der Zusammenschlüsse und den Marktgegebenheiten fraglich.<br />

Der <strong>BDF</strong> tritt für die Fortführung der Beratung und kostengünstigen<br />

Betreuung der Kleinprivatwaldbesitzer in der Fläche<br />

und für wirksame "Starthilfen" bei der Bildung regionaler Holzvermarktungsgemeinschaften<br />

des Kleinprivatwaldes ein.<br />

Aus Sicht des <strong>BDF</strong> besteht außerdem Forschungsbedarf zu Ziel-<br />

Die Sicherheit in der Holzversorgung darf nicht beeinträchtigt werden. Foto: Ristau<br />

<strong>BDF</strong><br />

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