Gesundheit - März 2023

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16 Viel mehr als entspannen und wohlfühlen Foto: jd-photodesign - stock.adobe.com Wellness kann die Lebensqualität nachhaltig verbessern. Ein Zweijahresplan mit leicht zu erreichenden Zielen soll dabei helfen. Wer feststellt, dass er Lust und Energie für mehr hat, kann ihn entsprechend anpassen. Für die meisten Menschen hierzulande ist Wellness ein Ausdruck für entspanntes Wohlfühlen. Der Deutsche Wellness Verband bezeichnet dies als „fundamentales Missverständnis“. Denn Wohlfühlmassagen, der Besuch einer Sauna oder die Auszeit im Wellnesshotel seien zwar angenehm, aber das Thema umfasse viel mehr. Der Begriff „Wellness“ wurde bereits im 17. Jahrhundert in der englischen Literatur verwendet. Dass es sich um ein Kunstwort, zusammengesetzt aus „Well-being“ und „Fit-ness“, handelt, ist falsch. Ebenso ist Wellness keine Erfindung der Römer, deren Bäderkultur oftmals damit in Verbindung gebracht wird. In den USA entstand etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts eine Gesundheits- bewegung, bei der es darum ging, sein eigenes Lebenspotenzial maximal auszuschöpfen. Seither haben sich Wissenschaftler und Gesundheitsexperten auf der ganzen Welt mit dem Thema beschäftigt. Der Deutsche Wellness Verband erklärt, was ein echtes Wellnesskonzept auszeichnet: • Wellness ist im Kern eine Mentalität (Mindset) und ein entsprechender Lebensstil, und für beides tragen wir Eigenverantwortung. • Wellness wird nicht nur auf die einzelne Person begrenzt. Wir stehen in Beziehung zu unserer Umwelt, die auf uns wirkt, und auf die wir einwirken. • Wellness ist kein Zustand, sondern ein lebenslanger Prozess mit dem Ziel, ein gesundes, erfolgreiches und sinnvolles Leben zu haben. Wellness beginnt im Kopf Kurz: Wellness beginnt im Kopf. Daraus ergeben sich Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die den Alltag eines Menschen prägen. Auch das Umfeld spielt dabei eine wichtige Rolle: „Es ist vollkommen unzureichend, das Wellness-Umfeld auf die sogenannten Wellnessanbieter zu beschränken: Sportund Fitnesseinrichtungen, gewerbliche Massagepraxen, Kosmetikstudios, Day Spas, Wellnessanlagen, Thermen, Freizeitbäder, Saunaanlagen, Wellnesshotels und Hotelbetriebe mit Spa. Sie gehören dazu, sind aber im
März 2023 17 für ein besseres Leben“, der sechs Bereiche umfasst: die Haupttätigkeit im Leben, Freizeitaktivitäten, körperliche Aktivitäten, zwischenmenschliche Beziehungen, Ernährungsgewohnheiten sowie Entspannung, Erholung, Besinnung und Achtsamkeit. Am Anfang des Plans stehen zwei Fragen: Wie viel Aufmerksamkeit, wie viel Zeit meines Lebens widme ich jedem dieser sechs Bereiche aktuell? Entspricht das meinen eigentlichen Wünschen und Prioritäten, die für mich ein gutes Leben ausmachen? „Wenn ich mit meinem jetzigen Leben unzufrieden bin, dann wird es vermutlich Abweichungen in einem oder in mehreren dieser sechs Wellness-Bereiche geben. Für die Motivation ist es nun ganz wichtig, sich die dritte Frage zu beantworten: In welchem Bereich wünsche ich mir am meisten eine Veränderung?“, erklärt Lutz Hertel. Es gehe darum, die sechs Wellness-Bereiche in eine Reihenfolge zu bringen, und zwar nach Lust und Sehnsucht und nicht nach „müsste“ oder „sollte“. Danach kann das erste Etappenziel für den wichtigsten Bereich festgelegt werden, das in spätestens drei Monaten erreicht werden soll. Es folgen das Sechs-Monatsziel und das Neun-Monatsziel. Alle drei Monate kommt ein weiterer Bereich hinzu. Motto „Vergnügen statt Verpflichtung!“ Vergleich mit anderen Bereichen des Lebensumfeldes von eher nachrangiger Bedeutung“, betont der Wellness Verband. Dessen Vorsitzender Lutz Hertel, der den Verband 1990 initiiert hat, beschreibt einen „Wellness-Plan „Jedes Ziel sollte leichter zu schaffen als zu verfehlen sein. Es geht natürlich darum, sich eine leicht erreichbare, messbare Steigerung der eigenen Aktivitäten vorzunehmen, im Sinne von öfter, länger, mehr, ... Die Ziele dürfen aber niemals unangenehmen Druck ausüben oder Versagensangst hervorrufen“, rät der Wellness-Experte. Der Plan ist auf zwei Jahre ausgelegt. Dabei gilt das Motto „Vergnügen statt Verpflichtung!“. Hertel: „Was uns Freude und Lust macht, werden wir von selbst gerne und öfter tun. Und wenn das mal mehr sein sollte, als wir es uns im Plan vorgenommen haben, dann machen wir einfach mehr.“ Der Plan ist flexibel. Wer feststellt, dass es schwierig ist, ein Ziel zu erreichen oder Lust und Energie für mehr hat, der kann ihn entsprechend anpassen. „Alle drei Monate können wir uns den Plan ansehen und entscheiden, ob er uns so gefällt und ob er noch stimmig ist mit dem, was sich sonst in unserem Leben und um uns herum verändert hat. Wichtig ist, dass wir den Plan nicht in einer Schublade oder in einem Dateiordner auf dem Computer verschwinden lassen, sondern ihn vor unseren Augen behalten, zum Beispiel in der Küche, im Badezimmer, an unserem Schreibtisch, beim Einschalten des Computers“, rät Lutz Hertel. Somit stünden die Chancen gut, sich selbst das Leben zu erschaffen, wie es eigentlich sein sollte. rol Anzeige
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