SMZ Liebenau Info 01/2022
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IN DIESER AUSGABE<br />
MITARBEITER*INNEN<br />
DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
MAG. A BARBARA HAAS<br />
OBFRAU<br />
SEITE 03<br />
EDITORIAL<br />
<strong>SMZ</strong> AKTUELL<br />
Statt eines Editorials<br />
BETTINA VÖGL, MSC.<br />
KASSIERIN<br />
SEITE 04<br />
NEU IM BOOT – WILLKOMMEN!<br />
– Cornelia Oppel stellt sich vor<br />
– Sophie Wunsch stellt sich vor<br />
DR. GUSTAV MITTELBACH<br />
SCHRIFTFÜHRER<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
LISA STROZER, MSC.<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG,<br />
GEMEINWESENARBEIT UND STADTTEILARBEIT<br />
SEITE 07<br />
EINFLUSS DER UMWELT AUF DIE GESUNDHEIT<br />
MIT BEISPIELEN<br />
– von Carina Batek-Stipacek<br />
CARINA BATEK-STIPACEK, MPH<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND<br />
GEMEINWESENARBEIT<br />
SEITE 10<br />
UMWELT-PROJEKTE DES <strong>SMZ</strong> VON 1984 BIS HEUTE<br />
– von Gustav Mittelbach<br />
KRIEG ...<br />
ANNA LIETZOW-WELLENHOF, BA<br />
SOZIALE ARBEIT UND<br />
STADTTEILARBEIT<br />
SEITE 15<br />
COOPS FOR FOOD. GUTES ESSEN FÜR ALLE!<br />
– von Dirk Raith<br />
DIANA HOLLER, BA<br />
SOZIALE ARBEIT UND<br />
STADTTEILARBEIT<br />
CORNELIA OPPEL, BA BA<br />
SOZIALARBEITERIN<br />
MAG. A BARBARA TSCHIGGERL<br />
KLINISCHE, GESUNDHEITS- UND<br />
ARBEITSPSYCHOLOGIN<br />
MAG. A BARBARA ROYER<br />
KLINISCHE UND<br />
GESUNDHEITSPSYCHOLOGIN<br />
MAG. ROLAND WESP<br />
MUSIKARBEIT<br />
SEITE 17<br />
SEITE 18<br />
SEITE 19<br />
SEITE 20<br />
SEITE 21<br />
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
BEIM BÄUMEAUSREISSEN<br />
NIEMANDEN ZURÜCKLASSEN<br />
– von Diana Holler<br />
GARTEN FÜR ALLE – HILFERUF EINES<br />
GARTENS<br />
– von Cornelia Oppel<br />
MUSIKALISCHE ABFALLPRODUKTE<br />
– von Roland Wesp<br />
WAS IST SONST NOCH SO PASSIERT?<br />
– von Diana Holler und Lisa Strozer<br />
GEDICHT<br />
DIE WAFFEN NIEDER!<br />
Bertha von Suttner (1843 – 1914)<br />
DSA THERESIA AUGUSTIN<br />
DIPL. SOZIALARBEITERIN,<br />
SYSTEMISCHE FAMILIENTHERAPEUTIN<br />
– von Thorsten Martick<br />
PRAXIS UND BERATUNG<br />
DSA THOMAS KIU-MOSSIER<br />
SOZIALARBEIT UND<br />
PSYCHOSOZIALE BERATUNG<br />
SEITE 23<br />
NACHHALTIG SPAREN<br />
– von Anna Lietzow-Wellenhof<br />
MAG. A ELKE WEIDINGER<br />
RECHTSBERATUNG<br />
SEITE 24<br />
EIN ACHTSAMER SPAZIERGANG<br />
– von Cornelia Oppel<br />
DR. IN BIANCA AUFERBAUER<br />
ÄRZTIN FÜR ALLGEMEINMEDIZIN<br />
DR. GEORG NIKOLAUS REISER<br />
ARZT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN<br />
SEITE 26<br />
SEITE 28<br />
SEITE 29<br />
WALDBADEN<br />
– von Barbara Royer<br />
AUFGESCHNAPPT<br />
– zusammengestellt von Gustav Mittelbach<br />
UMWELT-APPS<br />
– zusammengestellt von Gustav Mittelbach<br />
KERSTIN TREICHLER<br />
ORDINATIONSASSISTENTIN<br />
ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong><br />
SABRINA KRENN, BSC.<br />
ORDINATIONSASSISTENTIN<br />
SEITE 30<br />
SEITE 32<br />
BERATUNGSANGEBOTE & PROJEKTE<br />
STANDORTE/ADRESSEN<br />
COVERFOTO: © ADOBE STOCK<br />
FOTO: © HTTPS://STOCK.ADOBE.COM/
<strong>SMZ</strong> AKTUELL<br />
<strong>SMZ</strong> AKTUELL<br />
NEU IM BOOT<br />
WILLKOMMEN!<br />
CORNELIA OPPEL, BA BA<br />
SOPHIE WUNSCH<br />
Mein Name ist Cornelia (Conny) Oppel, bin<br />
43 Jahre alt und Mutter von drei Kindern.<br />
Ursprünglich komme ich aus einem kleinen<br />
Örtchen in Bayern, bin aber nunmehr schon<br />
seit über 20 Jahren zusammen mit meinem<br />
Mann auf der Reise und habe an unterschiedlichen<br />
Orten in den USA, Dänemark<br />
und Deutschland gelebt.<br />
Hallo, mein Name ist Sophie Wunsch und<br />
ich studiere „Gesundheitsmanagement im<br />
Tourismus“ an der FH Joanneum in Bad Gleichenberg.<br />
Im Rahmen meines Berufspraktikums<br />
darf ich die nächsten Monate im <strong>SMZ</strong><br />
<strong>Liebenau</strong> verbringen und ich freue mich auf<br />
zahlreiche Einblicke in den Gesundheits- und<br />
Sozialbereich.<br />
“<br />
Ich freue mich<br />
darauf, Menschen<br />
und ihre Lebensgeschichten<br />
kennenzulernen.<br />
Beruflich begann ich als Erzieherin und betreute<br />
Kinder und Jugendliche mit Behinderung.<br />
Nach der Geburt unserer beiden Söhne<br />
verschlug es uns nach Dänemark. Dort studierte<br />
ich Internationale Kommunikation<br />
und Multimedia und unterstützte an einer<br />
Sprachschule internationale Familien sowie<br />
Studierende bei der Orientierung und Integration<br />
in Dänemark.<br />
In Leipzig studierte ich anschließend Soziale<br />
Arbeit und war während des Studiums in<br />
der Krebsberatung sowie als wissenschaftliche<br />
Hilfskraft in einem Forschungsprojekt<br />
zur kommunalen Gesundheit tätig. Nach der<br />
Geburt unserer Tochter unterstützte ich zuletzt<br />
Geflüchtete im Landkreis Leipzig bei der<br />
Bewältigung ihrer tagtäglichen Herausforderungen.<br />
Vor gut einem Jahr sind wir in Graz gelandet<br />
und seit Januar <strong>2022</strong> bin ich als Sozialarbeiterin<br />
Teil des <strong>SMZ</strong>-Teams. Ich freue mich darauf,<br />
Menschen und ihre Lebensgeschichten<br />
kennenzulernen, ihnen zuzuhören, beratend<br />
zur Seite zu stehen und gemeinsam die großen<br />
und kleinen Herausforderungen des Alltags<br />
zu stemmen.<br />
Erstmals bekunden konnte ich mein Interesse<br />
für den Gesundheitssektor in meinen<br />
absolvierten Ferialpraktika in Pflegeheimen.<br />
Seither begeistere ich mich im Studium besonders<br />
für gesundheitsbezogene Themen.<br />
Die branchenübergreifende Ausbildung an<br />
der Schnittstelle von Gesundheit, Tourismus<br />
und Wirtschaft eröffnet mir jedoch beruflich<br />
viele Perspektiven und gewährt immer wieder<br />
neue Lehrinhalte.<br />
Meine Praktikumssuche hat mich schließlich<br />
ins <strong>SMZ</strong> geführt, da der Arbeit genauso viel<br />
Themenvielfalt beiliegt und sie sich auf ein<br />
breit gefächertes Aufgabengebiet sowohl im<br />
Gesundheitswesen als auch in der Sozialarbeit<br />
ausrichtet, worin ich meine Kenntnisse<br />
gerne vertiefen möchte.<br />
Meine Freizeit verbringe ich je nach Befinden<br />
meist entspannt zuhause oder im Freien bei<br />
einem Spaziergang in der Natur. Zu meinen<br />
größten Leidenschaften zählen außerdem<br />
das Reisen, Verfassen von Texten und Klavierspielen.<br />
Ein großes Dankeschön an das <strong>SMZ</strong>-Team für die herzliche<br />
Aufnahme! Ich freue mich auf die kommenden<br />
Arbeitserfahrungen, die ich bei bzw. mit euch sammeln<br />
werde.<br />
4 FOTO: © <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
FOTO: © <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
5
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
EINFLUSS DER UMWELT AUF DIE<br />
GESUNDHEIT ANHAND VON BEISPIELEN<br />
VON CARINA BATEK-STIPACEK<br />
Die Umwelt ist alles, was die Menschen umgibt. Dadurch entsteht eine Wechselwirkung<br />
zwischen Menschen und Umgebung. Überall, wo wir wohnen, einkaufen, arbeiten oder uns<br />
aufhalten, wirkt die Umwelt auf unsere Gesundheit – und unser Handeln auf die Umwelt. 1<br />
1. Luftschadstoffe 2 Ozon<br />
Schwefeldioxid (SO 2<br />
), Stickoxide<br />
(NOx), Ammoniak (NH 3<br />
) und flüchtige<br />
organische Verbindungen (VOC)<br />
in der Atmosphäre sowie Split und Abrieb<br />
im Verkehr in Bodennähe als auch<br />
Verbrennungen von Brennstoffen bilden<br />
Feinstaub.<br />
Feinstaub<br />
Feinstaub (PM) zählt zu den gefährlichsten<br />
Schadstoffen für die Gesundheit, da er in<br />
das Atemsystem eindringt. Er kann u. a.<br />
Entzündungen in den Gefäßen auslösen<br />
und zu einer Zunahme der Gerinnungsneigung<br />
des Blutes (erhöhtes Thromboserisiko)<br />
beitragen. Er kann zudem Husten,<br />
Bronchitis, Asthmaanfälle, eine Beeinträchtigung<br />
der Lungenfunktion bzw. Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen verursachen.<br />
Ozon (O3) ist ein starkes und giftiges Oxidationsmittel,<br />
das bei Menschen und Tieren<br />
zu Reizungen der Atemwege und der<br />
Augen führen sowie Atemwegserkrankungen<br />
(u. a. Asthma, Beeinträchtigung der<br />
Lungenfunktion) begünstigen kann. In<br />
der Umwelt verursacht eine hohe Ozonkonzentration<br />
Vegetationsschäden.<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
Luftschadstoffe und Klimawandel<br />
Durch den Klimawandel wird die Ausbreitung<br />
allergener Pflanzen und die Zunahme<br />
der Pollenbelastung (v.a. durch Ragweed)<br />
erwartet. „Düngewirkung“ von CO2<br />
und Stickoxiden verstärken das. Zudem<br />
können Luftschadstoffe wie Ozon, Stickoxide,<br />
Feinstaub etc. zu einer gesteigerten<br />
allergenen Aggressivität der Pollen führen.<br />
Die Folge ist eine Zunahme von Atemwegserkrankungen<br />
(z.B. Asthma, COPD)<br />
und Pollenallergien.<br />
Klimawandel und Verteilung der<br />
Luftschadstoffe<br />
Der Klimawandel wird einerseits die Verteilung<br />
und die Umwandlung von Luftschadstoffen<br />
in der Atmosphäre beeinflussen.<br />
Die Bildung von Ozon wird unter<br />
heißen sommerlichen Bedingungen zunehmen.<br />
Andererseits verhindern winterliche<br />
Inversionswetterlagen in den Bergen<br />
den Luftaustausch und erhöhen somit die<br />
Konzentration von Schadstoffen.<br />
FOTO: © ADOBE STOCK<br />
FOTO: © HTTPS://WWW.CANVA.COM/<br />
7
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
2. Lärm 2 Verkehr und Lärm<br />
Der Verkehr verursachte in Österreich im<br />
Jahr 2<strong>01</strong>5 die Hälfte aller Lärmstörungen.<br />
Am meisten ist die Bevölkerung von Straßenlärm<br />
betroffen: Mehr als 80 Prozent des<br />
Verkehrslärms werden durch PKW, LKW,<br />
Busse und Motorräder verursacht. Aber<br />
auch der Flug- und Bahnverkehr tragen<br />
zur Lärmbelastung einer Region bei. Lärmquellen<br />
wie Lokale, Betriebe, Baustellen,<br />
Nachbarwohnungen und Freizeiteinrichtungen<br />
nehmen in ihrer Bedeutung zu.<br />
Auswirkungen von Lärm<br />
Hoher Schalldruck belastet das Gehörorgan.<br />
Laute Geräusche ab ca. 85 Dezibel<br />
(dB) Schalldruck können die empfindlichen<br />
Haarzellen schädigen und ein<br />
akustisches Trauma auslösen. Die Schädigung<br />
hängt auch von der Dauer der<br />
Lärmeinwirkung ab. Andauernder Lärm,<br />
z.B. täglich acht Stunden über Jahre hinweg,<br />
kann zu einer Beeinträchtigung der<br />
Sinneshärchen führen, was von Schwerhörigkeit<br />
bis zum Hörverlust führen kann.<br />
Aluminium gelangt hauptsächlich über<br />
den Verdauungstrakt, aber auch über<br />
Haut, Schleimhäute oder Lunge in den<br />
Körper. Biochemische Prozesse können<br />
durch Aluminium beeinflusst werden,<br />
doch zu den exakten Wirkungsmechanismen<br />
der Giftigkeit von Aluminium ist<br />
derzeit noch wenig bekannt bzw. wissenschaftlich<br />
erforscht. Aluminium steht im<br />
Verdacht, an der Entstehung von Alzheimer/Demenz,<br />
Brustkrebs und Nahrungsmittelallergien<br />
beteiligt zu sein.<br />
3. Chemikalien 2 Aluminium<br />
4. Radioaktivität und Strahlen 2 :<br />
Strahlenbelastung in Österreich<br />
Die durchschnittliche Strahlendosis der<br />
österreichischen Bevölkerung beträgt<br />
rund 4,5 mSv (Millisievert) pro Einwohner*in<br />
und Jahr. Sie setzt sich aus der natürlichen<br />
Strahlenbelastung (v.a. durch<br />
Radon) und der zivilisatorischen Strahlenbelastung<br />
(z.B. Röntgen) zusammen.<br />
Radon<br />
Das radioaktive Edelgas Radon kommt<br />
in der Natur vor. Radon ist geruch-, geschmack-<br />
und farblos. Als Edelgas kann<br />
es leicht aus dem Trägermaterial in die<br />
Luft entweichen und durch Inhalation zu<br />
einer Strahlenbelastung des Menschen<br />
führen. Es kann die Lungenbläschen<br />
schädigen und dadurch Lungenkrebs verursachen<br />
(zweithäufigste Ursache nach<br />
Rauchen). Die Radon-Belastung ist in Österreich<br />
regional sehr unterschiedlich.<br />
Röntgen<br />
Die häufigste Anwendung ionisierender<br />
Strahlung in der Medizin stellt die Röntgendiagnostik<br />
dar. In Österreich sind das<br />
durchschnittlich ca. 1,3 mSv (Millisievert)<br />
pro Einwohner*in und Jahr.<br />
Strahlenschäden<br />
Man unterscheidet akute und späte Strahlenschäden.<br />
Haushaltschemikalien<br />
wie Geschirrspülmittel, Waschpulver,<br />
Fleckentferner, Entkalkungsmittel,<br />
Schimmelstopper, Klebstoffe, Holzschutzmittel,<br />
Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
etc. können in geschlossenen<br />
Räumen als Staubpartikel die Atemluft<br />
belasten oder auch z.B. über das Abwasser<br />
in die Umwelt gelangen und sich<br />
dort ablagern. So kann es zu Schäden<br />
der Atemwegsorgane, zu Hautreizungen<br />
oder Allergien kommen. Wichtig ist es<br />
daher, vorsichtig und sparsam mit Chemikalien<br />
im Haushalt/am Arbeitsplatz<br />
umzugehen, um Gesundheitsrisiken und<br />
Umweltbelastungen zu minimieren.<br />
Mikroplastik<br />
Plastikabfall enthält Chemikalien. Bei der<br />
Zersetzung können schädliche und hormonell<br />
wirksame Zusatzstoffe wie Weichmacher,<br />
Flammschutzmittel, UV-Filter etc.<br />
ins Wasser gelangen. Mikroplastik nimmt<br />
auch Schadstoffe aus der Umgebung auf.<br />
An die kleinen Plastikteilchen können sich<br />
z.B. im Wasser schwer abbaubare organische<br />
Schadstoffe anbinden, z.B. Pestizide.<br />
Kleinste Mikroplastik-Partikel (kleiner 10<br />
μm) können auch z.B. als Feinstaub über<br />
die Atemwege bis in das Bronchialsystem<br />
der Lunge gelangen. Mögliche Gesundheitsschäden,<br />
die durch Mikroplastik hervorgerufen<br />
werden, sind derzeit jedoch zu<br />
wenig erforscht.<br />
Nukleare und radiologische Stoffe<br />
Wenn große Mengen an radioaktiven<br />
Stoffen in die Atmosphäre gelangen (z. B.<br />
durch Unfälle in Kernkraftwerken), können<br />
diese mit der Luftströmung weiträumig<br />
verteilt werden.<br />
Die mit der Atemluft und der Nahrung in<br />
den Körper aufgenommenen radioaktiven<br />
Stoffe führen zu einer inneren Strahlenbelastung.<br />
1<br />
https://gesundheitsziele-oesterreich.at/umwelt-und-gesundheit/; <strong>2022</strong><br />
2<br />
https://www.gesundheit.gv.at/leben/umwelt/natur/mensch; <strong>2022</strong><br />
Akut: Symptome hängen von der Höhe der<br />
Dosis und der Art der Strahlung ab sowie<br />
davon, welche Organe und Gewebe betroffen<br />
sind. Diese reichen von Hautrötungen,<br />
Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Haarausfall,<br />
Infektionen bis zu inneren Blutungen<br />
und Versagen des Nervensystems.<br />
Ganzkörperdosen über sechs Sv (6.000<br />
mSv) führen in nahezu allen Fällen innerhalb<br />
von 14 Tagen zum Tod.<br />
Spät: Durch Veränderungen in Zellen können<br />
diese dann zu Krebserkrankungen<br />
oder, wenn Keimzellen betroffen sind, zu<br />
Erbkrankheiten führen.<br />
8 FOTOS: © HTTPS://WWW.CANVA.COM/<br />
FOTO: © HTTPS://WWW.CANVA.COM/<br />
9
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
UMWELT-PROJEKTE DES <strong>SMZ</strong><br />
VON 1984 BIS HEUTE<br />
VON GUSTAV MITTELBACH<br />
Unserem sozialmedizinischen Verständnis<br />
entsprechend sind Umweltprobleme wesentliche<br />
(Mit)Ursachen auch der ganz individuellen,<br />
persönlichen Gesundheit.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation legte das im<br />
weltweiten „Gesundheit 21“ Programm im<br />
Ziel 10 schon vor über 20 Jahren fest: Eine gesunde<br />
und sichere natürliche Umwelt für alle<br />
zu schaffen.<br />
Wir waren von Anfang an diesen WHO-Zielen,<br />
den Zielen des „Gesunde-Städte“-Programms<br />
und der Erklärung von Alma Ata (WHO 1978)<br />
und der daraus folgenden Ottawa-Charta für<br />
Gesundheitsförderung (1986) verpflichtet.<br />
Bemerkenswerterweise stießen wir (obwohl<br />
wir diese Ziele ernst nehmen oder gerade<br />
deswegen?) bis heute immer wieder auf Widerstand.<br />
Eine Übersicht über unsere umweltmedizinischen<br />
Initiativen:<br />
Noch vor Eröffnung der ersten österreichischen<br />
Praxisgemeinschaft am <strong>01</strong>.10.84 kam<br />
es – im März 84 – im Süden von Graz, vor allem<br />
im Murfeld in <strong>Liebenau</strong>, zu einem Umweltskandal<br />
– Perchloräthylen(PER)-Vergiftung<br />
des <strong>Liebenau</strong>er Grundwassers, die zu einer<br />
Sperrung der damals noch zahlreichen Hausbrunnen<br />
im Bezirk führte. Über viele Wochen<br />
mussten die Bewohner*innen über Tankwagen<br />
mit Trinkwasser versorgt werden. Auf<br />
Kosten der Stadt Graz wurden schließlich in<br />
einem umfassenden Sanierungsprojekt über<br />
1000 Liegenschaften an das städtische Wasserleitungsnetz<br />
angeschlossen.<br />
lichen Einsprüchen, Aufsichtsbeschwerden<br />
und Forderungen nach völliger Einstellung<br />
der Emissionen. Eine Reaktion erfolgte bald:<br />
Die Ärztekammer leitete gegen uns ein Disziplinarverfahren<br />
ein – wegen Verstoßes gegen<br />
das Werbeverbot!<br />
Am 26.04.86 kam es zur Nuklearkatastrophe<br />
im Atomkraftwerk Tschernobyl. Mehr als<br />
die Hälfte der freigesetzten Radioaktivität verteilte<br />
sich über Europa. Österreich war eines<br />
der am stärksten betroffenen Länder, in der<br />
Steiermark besonders um Deutschlandsberg,<br />
die Koralm etc. Cäsium 137 hat eine Halbwertszeit<br />
von 30 Jahren, ist also besonders<br />
im Waldboden, in Pilzen, Wildtieren etc. noch<br />
immer vorhanden.<br />
Wir gründeten im Wartezimmer unserer Praxis,<br />
dem späteren <strong>SMZ</strong>, die „Initiative gegen<br />
atomare Bedrohung“ – eine Gruppe engagierter<br />
Bürger*innen, Fachleute, Atomphysiker*innen.<br />
In einer Reihe von Aufklärungsveranstaltungen<br />
in der ganzen Steiermark<br />
informierten wir über Möglichkeiten der Re-<br />
Wir 3 Ärzte (Fritsch, Mittelbach, Possert) organisierten<br />
öffentlich eine umweltmedizinische<br />
Beratung zu möglichen gesundheitlichen<br />
Gefahren des PER, das aus Anlagen<br />
des Steyr-Daimler-Puchwerks (heute Magna)<br />
freigesetzt wurde und halfen bei behördduktion<br />
von radioaktiver Belastung durch<br />
Luft, Nahrung, Spielen im Freien (Sandkisten!),<br />
Hygiene-Maßnahmen gegenüber verharmlosenden<br />
offiziellen Verlautbarungen.<br />
Wir formulierten 9 Fragen an steirische Politiker*innen<br />
mit der Forderung, auch in Zeiten<br />
des Wahlkampfes ihre „Hausaufgaben“<br />
zu machen. Und wir verfassten mit der Stadt<br />
Graz ein 16-seitiges Sonder BIG (Bürger*innen-<strong>Info</strong>rmation<br />
Graz) für alle Haushalte<br />
zur Aufklärung über die wahrscheinliche radioaktive<br />
Belastung und zur Möglichkeit des<br />
REM-SPARENs. Jahre später mussten wir die<br />
Nuklearkatastrophe von Fukushima 2<strong>01</strong>1 in<br />
unserer Zeitschrift thematisieren.<br />
Die „Bürgerinitiative zur Rettung des Puch-<br />
Zweiradwerks“ (1986-87), gegründet von<br />
den Ärzt*innen der Praxis und engagierten<br />
Arbeiter*innen des Puchwerks (staatliches<br />
Eigentum der Bank CA) sollte die Rettung<br />
der Arbeitsplätze und die Verhinderung gesundheitlicher<br />
Folgen für hunderte Mitarbeiter*innen/Familienangehörige<br />
bewirken. Sie<br />
gipfelte in einer österreichweit beachteten<br />
Demonstration in der Herrengasse und einem<br />
„Puchgipfel“ mit der steirischen Landesregierung<br />
– letztlich erfolglos, weil der Firmenteil<br />
geschlossen bzw. ins Ausland verkauft wurde<br />
1 . Visionär wäre eine eigenständige Grazer<br />
2-Rad-Produktion (weit über das legendäre<br />
Puch-Waffenrad hinaus) als Aushängeschild<br />
der Fahrradstadt, der Ökostadt Graz angesichts<br />
des explosionsartigen Fahrradbooms<br />
der letzten Jahre auf jeden Fall gewesen.<br />
In den 90ern nahm ich als Lehrbeauftragter<br />
an der Ringvorlesung der TU Graz „Technischer<br />
Umweltschutz“ mit dem Thema Sozialmedizin<br />
und Umweltschutz teil.<br />
1988 bildete sich ein Bürgerkomitee gegen<br />
den 2. Südgürtel, was den Beginn einer<br />
jahrelangen Auseinandersetzung von Aktivbürger*innen<br />
aus <strong>Liebenau</strong> mit den Umweltthemen<br />
Verkehr, Luftverschmutzung und<br />
Lärmbelastung bedeutete (aber schon 1981<br />
wurden 1000 Unterschriften gegen die damaligen<br />
3 Varianten gesammelt und schubladisiert).<br />
Es war nicht nur eine Aktion GEGEN<br />
einen Straßenausbau, sondern gegen die Zerschneidung<br />
des Bezirks und gegen die Reduktion<br />
der Grünflächen mit Forderungen nach<br />
Anbindung der <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße an<br />
die Autobahn sowie nach Ausbau der Radwege<br />
und des öffentlichen Verkehrs.<br />
Moderiert und organisatorisch unterstützt<br />
wurde das Bürgerkomitee von uns/unserem<br />
Sozialarbeiter, dessen Finanzierung von der<br />
Stadt Graz im darauffolgenden Jahr „folgerichtig“<br />
zumindest kurzfristig eingestellt wurde.<br />
Vor Errichtung des jetzt existierenden unterirdischen<br />
Südgürtels forderten durch jahrelange<br />
Überlastung zermürbte Bürger*innen<br />
– wieder durch Straßenblockaden – letztlich<br />
(doch folgerichtig?) dessen rasche Errichtung!<br />
Diesen Aktivitäten vorausgegangen ist die von<br />
unserem Verein beauftragte „Bezirksstudie<br />
<strong>Liebenau</strong>“ 2 . Sie sollte eine Basis für unsere<br />
künftigen Gesundheitsprojekte im Bezirk sein.<br />
Neben einer Analyse der gesundheitlichen<br />
und sozialen Einrichtungen des Bezirks,<br />
der Situation der Kinder und Jugendlichen,<br />
der historischen Entwicklung und einer Be-<br />
1<br />
(nachzulesen in der 50-seitigen Dokumentation „Bürgerinitiative Puch: Verkaufen, Zusperren, Kündigen…“) erhältlich im <strong>SMZ</strong><br />
2<br />
(Verfasserin Herta Scheucher, 1/87, finanziert vom Familienministerium, von der Stadt Graz und vom Arbeitsamt Graz)<br />
10 FOTO: © <strong>SMZ</strong>-LIEBENAU<br />
FOTO: © <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
11
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
fragung der Bewohner*innen, nimmt der<br />
Schwerpunkt Umwelt (Umwelt/Verkehrslärm,<br />
Luftverschmutzung, Verkehrsbelastung,<br />
mangelnder öffentlicher Verkehr) im Bezirk einen<br />
großen Teil der Studie ein (ein Drittel der<br />
154 Seiten). Diese Themen waren daher folgerichtig<br />
in den kommenden 25 Jahren zentrale<br />
Anliegen von Aktivbürger*innen, unterstützt<br />
durch die umweltbedingte/sozialmedizinische<br />
Expertise des <strong>SMZ</strong> und kooperierende<br />
Fachleute – immer wieder auch diskutiert an<br />
unserem runden Tisch, der „ Gesundheitsplattform<br />
<strong>Liebenau</strong>“.<br />
14 Jahre später konnten wir diese 1. Bezirksstudie<br />
empirisch untermauern. Mit einer repräsentativen<br />
wissenschaftlichen Befragung<br />
von 500 <strong>Liebenau</strong>er*innen für die Studie „Wie<br />
gesund ist <strong>Liebenau</strong>“ 3 konnten harte Fakten<br />
über die körperliche und seelische Gesundheit<br />
der <strong>Liebenau</strong>er*innen erhoben werden:<br />
Den Umweltbedingungen, der Verkehrsbelastung,<br />
dem Lärm und den Wohnbedingungen<br />
wurde ein relativ schlechtes Zeugnis ausgestellt.<br />
Im Mittelpunkt der Diskussionen stand um<br />
2000 das Grazer Stadtentwicklungskonzept<br />
STEK 2000. Viele besorgte Bürger*innen befürchteten<br />
aufgrund dieses städtischen Planungsvorhabens<br />
neben einer Reduktion der<br />
Grünflächen die Entwicklung des Bezirks zu<br />
einer Industrie- und Verkehrsdrehscheibe.<br />
Wesentliche Forderungen waren der Ausbau<br />
der Erholungsmöglichkeiten, Pufferzonen<br />
zwischen Industrie und Wohnsiedlungen und<br />
Verkehrsberuhigung (aus der Resolution der<br />
Gesundheitsplattform 12.04.00).<br />
<strong>Info</strong>lge eines intensiven Diskussionsprozesses<br />
– auch in 6 Veranstaltungen unserer Gesundheitsplattform,<br />
vor allem aber durch den unermüdlichen<br />
Einsatz von Frau Adelheid Mayr<br />
– brachten allein aus unserem Bezirk 1000<br />
<strong>Liebenau</strong>er*innen Einwendungen gegen<br />
das STEK ein. Neben dieser tollen Mobilisierung<br />
und Ermächtigung des Bezirks konnten<br />
auch langfristige Teilerfolge erzielt werden<br />
(weniger Umwidmungen von Grün- in Industrieflächen).<br />
Der bemerkenswerte Stadtteil-Entwicklungsplan<br />
„<strong>Liebenau</strong> 2000 plus“ (der Stadtbaudirektion<br />
und des Amts für Stadtentwicklung<br />
und Stadterhaltung) sieht den Süden<br />
von Graz als Teil einer Drehscheibe nach Slowenien,<br />
Kroatien und Westungarn und legte<br />
dann Details fest, die wir teilweise heute noch<br />
erkennen: Sportzentrum <strong>Liebenau</strong>, Südgürtel,<br />
aber auch ein neues Ortszentrum <strong>Liebenau</strong>,<br />
ein öffentlicher Zugang zum HIB-Park, den<br />
Ausbau der Radnetze...! Diese Papiere sollten<br />
wieder aus der Schublade herausgeholt werden.<br />
Oder gibt es 20 Jahre später nicht schon<br />
wieder ganz andere Pläne, die ohne Beteiligung<br />
der <strong>Liebenau</strong>er*innen stattfinden?<br />
Naturgeschichtswerkstatt <strong>Liebenau</strong> 20<strong>01</strong><br />
In 6 Veranstaltungen machten sich zahlreiche<br />
<strong>Liebenau</strong>er*innen vertraut mit den Naturräumen<br />
in <strong>Liebenau</strong> unter fachkundiger Leitung<br />
des Naturschutzbeauftragten Windisch der<br />
Stadt Graz (gemeinsam mit „for nature“, dem<br />
Bezirksrat und dem <strong>SMZ</strong>). Die Themen Landwirtschaft<br />
in der Stadt, Freiraumplanung,<br />
Lebensraum Mur/Auwaldreste, Petersbach-<br />
Renaturierung, naturnahe Gartengestaltung,<br />
Grazer Stadtklima, die Grazer Vogelwelt und<br />
mögliche Projekte daraus erarbeiteten wir in<br />
fachlich begleiteten Diskussionsveranstaltungen<br />
und Exkursionen in den Bezirk (veröffentlicht<br />
in einem 170-Seiten-Bericht).<br />
LUBI – <strong>Liebenau</strong>er unabhängige Bürgerinitiativen<br />
(2003)<br />
Als Folge dieser öffentlichen Auseinandersetzungen<br />
bildeten sich 10 Bürgerinitiativen<br />
im Bezirk, die sich als LUBI zusammenschlossen.<br />
Gemeinsame Ziele waren die Reduktion<br />
des Individualverkehrs + Tempo 30, dadurch<br />
die Verbesserung der Luftqualität, Erhaltung<br />
der Grünflächen und Ausbau der Erholungs-<br />
3<br />
(unter fachlicher Supervision des Sozialmedizinischen Instituts, Prof Freidl, durchgeführt von „call and mail“, Berichterstellung<br />
Mag. a Zelinka – finanziert vom Landesgesundheitsressort, von der Stadt Graz und vom Fonds Gesundes Österreich)<br />
flächen und vor allem mehr Bürger*innenbeteiligung.<br />
4<br />
Leitbild gesundes <strong>Liebenau</strong><br />
In den folgenden Jahren erarbeiteten <strong>Liebenau</strong>er*innen<br />
unter Moderation der Gesundheitsplattform<br />
auf den bisherigen inhaltlichen<br />
Schwerpunkten aufbauend konkrete<br />
kurz- und langfristige Gesundheitsziele für<br />
<strong>Liebenau</strong>, die – vom <strong>SMZ</strong> publiziert – der Grazer<br />
Politik 2006 als langfristige Arbeitsgrundlage<br />
übergeben wurden (Schwerpunkte Verkehr,<br />
Industrie und Gewerbe, Wohnen, Natur,<br />
Infrastruktur und Soziales). Eine Neuauflage<br />
unter dem Motto „Was wurde erreicht, was ist<br />
noch offen“ ist sehr empfehlenswert (Exemplare<br />
im <strong>SMZ</strong> erhältlich).<br />
Langsam Laufen <strong>Liebenau</strong> –<br />
Walken im Park – Walken an der Mur<br />
Ab 1998 gingen Heike Possert-Lachnit, unsere<br />
Physiotherapeutin, und ich „Langsam-Laufen“<br />
mit Lauf-/Bewegungsanfänger*innen<br />
und Patient*innen, zunächst wöchentlich einmal<br />
im HIB-Park, dessen 100.000 m² wir damit<br />
exklusiv für die <strong>Liebenau</strong>er*innen benutzen<br />
durften – ein traumhafter Park, der heute unbedingt<br />
für den Bezirk sanft geöffnet werden<br />
muss (dzt. im Eigentum des Bundes über den<br />
Landesschulrat), wie es auch im städtischen<br />
Plan 2000 <strong>Liebenau</strong> plus vorgesehen war!<br />
Mit der Eröffnung des Zentrums am Grünanger<br />
begannen wir mit einer Walking-Gruppe<br />
an der Mur und ersetzten das Laufen durch<br />
ein Walken im Park – jeweils 1x pro Woche<br />
über knapp 20 Jahre. Eine wunderbare<br />
Möglichkeit, das sehr naturbelassene Murufer-Biotop<br />
praktisch zu erforschen und den<br />
Teilnehmer*innen nahezubringen – lange vor<br />
der jetzigen Bespielung des Murufers/Staubereichs.<br />
Feinstaubbelastung – umweltmedizinische<br />
Expertise<br />
In den Jahren 2000 bis 2<strong>01</strong>5 waren die gesundheitlichen<br />
Folgen durch die Feinstaubbelastung<br />
besonders im Süden von Graz ein<br />
zentrales Thema des <strong>SMZ</strong> und unserer umweltmedizinischen<br />
Veranstaltungen. Graz<br />
– gesunde Stadt – Feinstaub und Grenzwerte,<br />
umweltpolitische Fragen an die Parteien<br />
vor Gemeinderatswahlen, Vorträge und Enqueten<br />
benutzten wir, um auf deutliche Zusammenhänge<br />
zwischen Luftverschmutzung<br />
und Atemwegserkrankungen, aber auch auf<br />
Herz-/Kreislauf-Erkrankungen hinzuweisen.<br />
Wir luden Politiker*innen und Expert*innen<br />
aus Stadt und Land ein und diskutierten mit<br />
den Bürger*innen.<br />
(Nachzulesen die Folien von G.M. bei der Feinstaubenquete<br />
des steirischen Landtages 2008<br />
– und der Vortrag „Hustet ihr Kind dem Arzt<br />
etwas“– siehe Link auf unserer Website)<br />
Die österreichischen Ärzt*innen für eine gesunde<br />
Umwelt veröffentlichten schon 2002<br />
eine umfassende Studie über die Folgen<br />
der Umweltbelastung (Luft, Verkehr, Klimawandel)<br />
– nicht nur über die Zunahme von<br />
Erkrankungen, sondern auch über damit zusammenhängende<br />
vorzeitige österreichische<br />
Todesfälle.<br />
4<br />
Anrainer <strong>Liebenau</strong>er Stadionanlagen/S. Rechberger, BIN Neufeldweg H. Kucharek, Initiative Christophorussiedlung F. Herrich,<br />
Initiative zur Erhaltung der Grünflächen von <strong>Liebenau</strong> A. Mayr, Initiative Esserweg Styriastrasse F. Bauer, Ini <strong>Liebenau</strong>er Hauptstrasse/Parkhaus<br />
Thondorf R. Neubrand, Ini Mensch statt Beton W. Pistotnig, Ini Messendorferstrasse K. Friesenbichler Ini östlich<br />
des Autobahnzubringers A2 /120 adressen, Ini Verkehr Murfeld K. Öttl<br />
12<br />
FOTO: © HTTPS://STOCK.ADOBE.COM/<br />
13
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
Rettet die Mur<br />
Letztlich erfolglos, aber in einer breiten Allianz<br />
von Naturschutzorganisationen 5 , diskutierten<br />
viele Aktivist*innen über einige Jahre unter<br />
Moderation des <strong>SMZ</strong> die Pläne der ESTAG<br />
für die Mur-Staustufe in Graz und sammelten<br />
zwischenzeitlich 30.000 Unterschriften gegen<br />
das Projekt und beriefen sich auch auf die anfangs<br />
klare Ablehnung des Kraftwerks durch<br />
BM Nagl.<br />
Das <strong>SMZ</strong> legte ein kritisches sozialmedizinisches<br />
Gutachten vor und veröffentlichte 2<strong>01</strong>0<br />
eine Umwelt-Mur-Schwerpunktnummer unserer<br />
Zeitschrift.<br />
Der heute gestaute Mur-See bietet jetzt – quasi<br />
als Versöhnung – einiges an Erholungs- und<br />
Unterhaltungsraum. Vieles davon wäre auch<br />
schon in den Zeiten des fließenden Flusses<br />
möglich gewesen (ohne das Abholzen von<br />
8000 Bäumen). Schattige Uferräume wird es<br />
wohl erst eine Generation später geben. Eine<br />
endgültige Umweltbilanz ist bis dahin noch<br />
offen.<br />
Ein permanentes Highlight als sozialer Treffpunkt<br />
im Freien und für aktive Gartler*innen<br />
sind unser Garten für alle am Grünanger<br />
und die Hochbeete im Gemeinschaftsgarten<br />
Schönau, die sehr stark genutzt werden, um<br />
selbst gratis – gesponsert durch die Stadt –<br />
Gemüse, Obst, Blumen etc. anzubauen.<br />
2 Beispiele aus den letzten Jahren sollen noch<br />
in dieser ziemlich sicher unvollständigen Liste<br />
hervorgehoben werden:<br />
Jacky cool Jack ist ein Projekt von Joanneum<br />
Research, veröffentlicht vom Klima- und Energiefonds,<br />
das die heißen Sommerplätze in<br />
Jakomini zum Thema hatte. Städtebauliche<br />
Vorschläge zur Abkühlung der Stadt und zur<br />
Reduktion städtischer Wärmeinseln stellten<br />
wir im Stadtteilzentrum Jakomini 2<strong>01</strong>8 vor.<br />
Und mit der Geh-Ralley von März bis Oktober<br />
2<strong>01</strong>8 versuchten wir, den Bezirk Jakomini mit<br />
interessierten Bürger*innen per pedes und<br />
mit Befragungen zu erforschen, um die Behinderungen<br />
und Rechte von Fußgänger*innen<br />
zu ermitteln und um auf Verbesserungen aufmerksam<br />
zu machen: Was brauchen wir, um<br />
uns sicher und gesund in einem städtischen<br />
Umfeld zu bewegen? Das Ergebnis stellten<br />
wir auf einem internationalen Kongress auf<br />
der TU Graz, in unserer Zeitung, im Radio und<br />
bei Diskussionsveranstaltungen vor.<br />
5<br />
(Plattform lebendige Flüssse, Arbeiter-Fischerei-Verbände, Flüsse voller Leben, kajak.at, Landesfischereiverband, World Wildlifefund,<br />
Umweltdachverband, Rette die Mur, Österr. Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz, Österr. Fischereigesellschaft,<br />
Österr. Alpenverein, Naturschutzbund Stmk.)<br />
COOPS FOR FOOD. GUTES ESSEN FÜR ALLE!<br />
VON DIRK RAITH<br />
Coops For Food heißt ein Forschungsprojekt,<br />
an dem auch das <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> beteiligt<br />
ist. Es geht dabei darum, herauszufinden,<br />
wie sich Menschen in Graz mit<br />
weniger Einkommen ernähren und wie die<br />
Versorgung mit gutem Essen (umfassend<br />
gedacht) sozial gerechter gestaltet werden<br />
könnte.<br />
Momentan ist es ja so, dass das „gute Essen“<br />
– gut für den Gaumen, aber auch gut für die<br />
Umwelt, die Tiere, für die Gesundheit und<br />
für die lokalen Bäuer*innen – auch oft teuer<br />
ist. Das gilt für die „Bio-Schiene“ oder für<br />
regionale Produkte im Supermarkt. Das gilt<br />
oft auch schon für den Bauernmarkt – sofern<br />
es noch einen in der Nähe gibt. Und es gilt<br />
auch für neue Formen der Versorgung, die in<br />
den letzten Jahren auch bei uns in Graz und<br />
Umland entstanden sind – vor allem aber<br />
in den einkommensstärkeren Stadtteilen:<br />
Da gibt es sogenannte FoodCoops, eine Art<br />
Einkaufsgemeinschaften, bei welchen sich<br />
Menschen zusammentun, um sich direkt mit<br />
gutem Essen aus der Region zu versorgen.<br />
Es gibt auch sogenannte Solidarische Landwirtschaften<br />
(oder CSAs), bei welchen Leute<br />
aus der Stadt die Arbeit der Bäuer*innen<br />
vorfinanzieren und dafür regelmäßig direkt<br />
gute Nahrungsmittel geliefert bekommen.<br />
Und es gibt andere neue Formen der Direktvermarktung,<br />
teilweise übers Internet oder<br />
auch über Automaten, die zunehmend die<br />
Stadtlandschaft prägen.<br />
In unserem Projekt untersuchen wir einerseits,<br />
wie es mit dem Zugang zum „guten<br />
Essen“ in Graz überhaupt bestellt ist. Dazu<br />
haben wir im Dezember 2021 auch eine Eltern-Befragung<br />
an zwei Grazer Schulen<br />
durchgeführt – der Volksschule Triester und<br />
der Freien Waldorfschule Graz. Besonders<br />
von Interesse war für uns, wie sich das unterschiedliche<br />
Einkommen der Elternhäuser<br />
auf die Ernährung auswirkt. Überrascht hat<br />
dabei, dass das Thema gesunde Ernährung<br />
offenbar schon überall angekommen ist<br />
und dass es auch keine allzu großen Unterschiede<br />
in der Meinung gibt, was „gesund“<br />
erscheint – zumindest vordergründig, denn<br />
bspw. macht es einen großen Unterschied,<br />
wie Obst und Gemüse angebaut und wie Tiere<br />
gehalten werden. Ärmere Haushalte, das<br />
hat sich bestätigt, müssen eben einen viel<br />
größeren Anteil ihres Einkommens für Essen<br />
ausgeben und können sich umfassend gutes<br />
Essen somit meist nicht leisten.<br />
Auf der anderen Seite fragen wir uns deshalb,<br />
wie die Versorgung mit gutem Essen sozial<br />
gerechter gestaltet werden könnte. Dazu entwickeln<br />
wir auf Basis bestehender Formen<br />
der Direktvermarktung Modelle, die leistbar<br />
und bequem genug sein sollen, sodass sie<br />
auch für Menschen mit weniger Einkommen<br />
attraktiv sind – auch wenn das Angebot nicht<br />
mit jenem im Supermarkt vergleichbar ist.<br />
Die Ideen reichen von „Einkaufsgruppen“<br />
bis hin zu sogenannten „Food Hubs“ – also<br />
gut zugängliche Orte im Stadtteil, wo Bewohner*innen<br />
gemeinschaftlich organisiert<br />
regelmäßig gutes leistbares Essen aus verschiedenen<br />
Quellen beziehen können, darunter<br />
auch aus dem gemeinsamen Garten.<br />
Für beide Untersuchungsschwerpunkte suchen<br />
wir aktuell noch Personen, die ihre Erfahrungen,<br />
Wünsche und Ideen zur Verbesserung<br />
der Versorgungssituation im Stadtteil<br />
mit uns teilen möchten. Wenn Sie sich angesprochen<br />
fühlen, melden Sie sich bei uns<br />
und geben Sie uns Ihre vorschläge weiter!<br />
(Für das Projektteam: Dirk Raith,<br />
06644605481, dirk.raith@uni-graz.at)<br />
FOTO OBEN: © <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
14 FOTO UNTEN: © ADOBE STOCK<br />
15
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
BEIM BÄUMEAUSREISSEN<br />
NIEMANDEN ZURÜCKLASSEN<br />
GEDANKEN ZU NACHHALTIGER ENTWICKLUNG UND SOZIALER ARBEIT<br />
VON DIANA HOLLER<br />
Nachhaltig leben? Müll trennen, Energie sparen,<br />
mit dem Rad fahren, ... Umweltfreundlich<br />
leben ist doch dasselbe, oder?<br />
Naja, Nachhaltigkeit finden wir nicht nur in<br />
der Umwelt. Auch Politik, Wirtschaft und Soziales<br />
kann und sollte nachhaltig sein. Alle<br />
diese Bereiche sollen für eine “nachhaltige<br />
Entwicklung” sorgen.<br />
Nachhaltige Entwicklung soll heißen: Wir können<br />
unsere Bedürfnisse im Hier und Jetzt erfüllen.<br />
Gleichzeitig stellen wir sicher, dass unsere<br />
Kinder, Enkelkinder, Urenkelkinder usw.<br />
ihre Bedürfnisse später auch noch befriedigen<br />
können. 1 Oder auch einfach: Wir reißen nicht<br />
mehr Bäume aus, als nachwachsen können.<br />
Seit 2<strong>01</strong>6 gibt es die 17 Nachhaltigkeitsziele (=<br />
SDG’s) der Vereinten Nationen. Die ganze Welt<br />
soll sich (zunächst bis 2030) in verschiedenen<br />
Bereichen dafür einsetzen, dass niemand<br />
zurückgelassen wird. 2 In unserer Arbeit sind<br />
zum Beispiel die Themen Armut, Gesundheit<br />
und Wohlergehen, Ungleichheiten, Geschlechtergleichheit,<br />
aber auch nachhaltiger<br />
Konsum oder Maßnahmen zum Klimaschutz<br />
wichtig.<br />
Ein Beispiel: Werden Sozialhilfen gekürzt,<br />
gibt es mehr Ungleichheiten. Viele Menschen<br />
können ihre Grundbedürfnisse (wie Wohnen,<br />
Essen, soziale Kontakte, ...) noch schlechter<br />
stillen. Dies kann wiederum zu psychischen<br />
und körperlichen Problemen führen. Einige<br />
schämen sich vielleicht und ziehen sich zurück.<br />
Am Arbeitsmarkt wird es damit auch<br />
nicht leichter. Nachhaltige Politik setzt sich an<br />
dieser Stelle für genügend sichere Sozialleistungen<br />
ein. Um niemanden zurückzulassen.<br />
Und jetzt ein Schwenk zu uns nach <strong>Liebenau</strong>.<br />
Fokussieren wir mal den Grünanger. Was<br />
ist hier wirklich nachhaltig? Der Garten für<br />
Alle mit nachwachsendem Grün, Stachelbeeren,<br />
Nüssen oder Kräutern. Nimmt jede*r nur<br />
das, was er oder sie gerade braucht, werden<br />
vielleicht auch unsere Urenkerl noch Beeren<br />
pflücken können, oder? Dann die neue Parkund<br />
Murufer-Gestaltung. Schön schaut’s ja<br />
aus. Nur: Wie viele Bewohner*innen nutzen<br />
den neuen Platz wirklich? Was hätte es eher<br />
gebraucht? Ernsthafte Beteiligungsmöglichkeiten<br />
bei (neuen) Projekten zu schaffen und<br />
Bedürfnisse der Menschen ernst zu nehmen:<br />
Das ist ebenso eine Aufgabe nachhaltiger Politik<br />
und Wirtschaft.<br />
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
In den letzten Jahren haben wir viele Personen<br />
im Einzelnen unterstützt und Gruppen zusammengebracht.<br />
Was daran nachhaltig ist?<br />
In Gruppenangeboten (beim Brunch z.B.) entstehen<br />
Bekanntschaften oder sogar Freundschaften.<br />
In einsamen Zeiten oder wenn ein<br />
Gespräch gebraucht wird, kann man sich bei<br />
jemandem melden. Wenn jemand nach einer<br />
Beratung den Alltag wieder leichter schafft<br />
und in Zukunft weniger Hilfe braucht, dann<br />
hat wohl auch das schon eine nachhaltige<br />
Wirkung.<br />
Zusammengefasst: Jede*r von uns kann sich<br />
an einer nachhaltigen Entwicklung beteiligen.<br />
Jede*r von uns kann Aktionen setzen, die<br />
auch nachkommende Generationen spüren<br />
können. Das kann beim Energiesparen, Kauf<br />
von gebrauchter Kleidung oder Radfahren anfangen.<br />
Oder dabei: Beeren zu pflücken und<br />
anderen ein bissl vom selbstgemachten Kuchen<br />
abzugeben.<br />
1<br />
Vgl. Hauff, Volker (1987): Unsere gemeinsame Zukunft. Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Greven: Eggenkamp Verlag.<br />
2<br />
Vgl. https://unric.org/de/17ziele/ (Zugriff am 14.02.<strong>2022</strong>).<br />
FOTO: © <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
17
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
GARTEN FÜR ALLE – HILFERUF EINES<br />
GARTENS<br />
VON CORNELIA OPPEL<br />
MUSIKALISCHE ABFALLPRODUKTE<br />
WAS KÖNNTE POPMUSIK MIT EINEM<br />
LEBERKÄSESEMMERL ZU TUN HABEN?<br />
VON ROLAND WESP<br />
Liebe Leute,<br />
ich würde gerne weiter bestehen bleiben,<br />
aber ich bin ein Problemkind.<br />
Im Moment sieht es bei mir häufig etwas<br />
schmuddelig aus. Ich bin eigentlich KEINE<br />
Müllhalde oder ein Schuttabladeplatz. Manches<br />
ist kaputt oder wird immer wieder zerstört.<br />
Einige Besucher*innen sind auch laut<br />
und deshalb mag mich nicht jede*r. Ich werde<br />
immer wieder kritisiert und fühle mich<br />
deshalb unattraktiv und ungeliebt.<br />
Ich wäre gerne ein schöner Garten. Ein Treffpunkt<br />
für Groß und Klein, Alt und Jung. Ein<br />
Ort, der für Gespräche, Begegnungen und<br />
Veranstaltungen genutzt wird. In dem gequatscht,<br />
gesungen und gelacht wird und<br />
gegenseitiger Austausch stattfindet.<br />
Ich wäre gern ein Platzerl für Gärtner*innen,<br />
Bewegungs- und Entspannungsgurus,<br />
Kulturliebhaber*innen und Kreative, Genießer*innen<br />
und Ruhesuchende oder einfach<br />
nur ein Platz für euch und eure Bedürfnisse.<br />
Eben ein Garten für alle.<br />
Ich wäre gerne attraktiver, offener, so ein<br />
kleines Paradies im Stadtteil. Könnt ihr mir<br />
helfen? Was wünscht ihr euch für mich?<br />
Ich würde mich über eure Ideen und Vorschläge<br />
für mich freuen. Schreibt mir<br />
doch unter: oppel@smz.at, ruft an unter<br />
0664/97 55 385, hinterlasst einen Vorschlag<br />
im Briefkasten an meinem Gartenhäuschen<br />
oder sprecht einfach eine der Mitarbeiterinnen<br />
vom <strong>SMZ</strong> an – Sie sind jeden Montag und<br />
Donnerstag von 10-12 Uhr vor Ort und freuen<br />
sich über ein Gespräch mit euch.<br />
Ich muss zugeben, dass mich die Aufgabenstellungen,<br />
Umweltthemen mit Musik in Zusammenhang<br />
zu bringen, jetzt schon eine<br />
Zeit lang mit leerem Blick in die Luft starren<br />
lässt. Ja gut, man könnte sagen, lass uns ab<br />
heute nur noch mit den Öffis zum Gig fahren.<br />
Der Schlagzeuger beispielsweise hat hier<br />
eine Handvoll (eigentlich beide Hände voll)<br />
schwerer Gegenargumente parat, die nicht<br />
wirklich verhandelbar sind. Und was genau<br />
ich mir jetzt unter umweltfreundlichen Musikinstrumenten<br />
vorstellen soll... Obwohl,<br />
ein befreundeter Klavierbauer hat einmal ein<br />
altes Pianino in seinem Garten verrotten lassen,<br />
2-3 Jahre später stand in seinem Garten<br />
das wohlkompostierte Klavier. Und hier sind<br />
wir auch schon mitten im Thema.<br />
Als Erstes möchte ich einmal eine Lanze brechen<br />
für das Abfallprodukt an sich. Die Natur<br />
zeigt uns hier eine schier endlose Fülle an<br />
verschiedensten Strategien, mit dem Thema<br />
Abfall umzugehen. Frisst ein Lebewesen beispielsweise<br />
einen Apfel, verbreitet es nicht<br />
nur den Samen, sondern liefert auch in seinen<br />
Ausscheidungen wichtige Düngemittel<br />
mit. Die nächste Generation Apfelbäumchen<br />
wächst heran und so weiter. Kreislaufwirtschaft<br />
eben.<br />
Jetzt nehmen wir mal Ö3. So kritisch ich diesen<br />
kommerziellen Konsumsendern gegenüber<br />
auch eingestellt bin – im Prinzip wird<br />
hier doch eine Art musikalische Kreislaufwirtschaft<br />
betrieben, immer wieder die gleichen<br />
4 Akkorde, ein neues Mäntelchen umgehängt<br />
und Hurra, wir haben schon wieder<br />
einen Hit gelandet. Natürlich spielen auch<br />
hier wirtschaftliche Interessen eine übergeordnete<br />
Rolle und auf der Strecke bleibt wie<br />
so oft die Vielfalt der Ideen.<br />
Apropos Vielfalt. Da fällt mir mein Musikcomputer<br />
ein. Der nämlich ist bis obenhin voll<br />
mit Mitschnitten von Proben, kleinen musikalischen<br />
Ideen und auch verschiedene Aufnahmen<br />
von BandCafé-Recording-Sessions,<br />
die es nicht in die Auswahl geschafft haben.<br />
Es ist nämlich nicht so, dass man die Gesangsstimme<br />
1-2 Mal aufnimmt und alle sind<br />
zufrieden. Es kann schon vorkommen, dass<br />
man das ein Dutzend Mal macht, nur um ein<br />
paar Tage später draufzukommen, dass man<br />
das sowieso ganz anders haben will. Nun<br />
könnte man meinen, dass all diese Takes,<br />
die es nicht in den finalen Mixdown geschafft<br />
haben, eine Art musikalisches Abfallprodukt<br />
wären. Dem ist nicht so. Ich würde sogar<br />
sagen, dass das Erkennen, wie etwas nicht<br />
funktioniert, das Wesentliche in kreativen<br />
Prozessen darstellt. Freuen wir uns also aufs<br />
Scheitern und haben wir keine Angst davor.<br />
Schlimm genug, wenn man sich für eine Idee<br />
entscheiden muss. Die Entscheidung für das<br />
eine ist immer eine Entscheidung gegen alles<br />
andere.<br />
Was das alles mit der oben genannten Leberkäsesemmel<br />
zu tun hat? Auch die ist doch ein<br />
aus verschiedenen Abfallprodukten zusammen<br />
verwurstetes Genussmittel, so wie die<br />
Musik eben auch, und wenn sie sich, werte<br />
Leser*innenschaft, das nächste Mal eine solche<br />
einverleiben, dann hören Sie dazu 4-Akkorde-Ö3-Songs,<br />
und mit etwas synästhetischer<br />
Phantasie bemerken Sie vielleicht,<br />
dass das eine ein bisschen so schmeckt wie<br />
das andere klingt.<br />
Ihr/euer Roland Wesp<br />
14 FOTO: © <strong>SMZ</strong>-LIEBENAU<br />
19
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
NACHBARSCHAFTSZENTREN<br />
WAS IST SONST NOCH SO PASSIERT?<br />
VON DIANA HOLLER UND LISA STROZER<br />
GEDICHT<br />
VON THORSTEN MARTICK<br />
Das Jahr <strong>2022</strong> steht ein bisschen im Zeichen<br />
der Umwelt und Nachhaltigkeit. Darauf<br />
möchten wir uns heuer in Jakomini jedenfalls<br />
schwerpunktmäßig konzentrieren. Bereits<br />
im Vorjahr setzten wir uns vereinzelt<br />
mit diesen Themen auseinander: Ein Fairteiler<br />
steht in unserem Vorgarten, Saatgut- und<br />
Pflanzenfeste fanden statt und ein Kooperationsprojekt<br />
beschäftigte sich mit nachhaltigem<br />
Handwerk.<br />
Seit Jahresbeginn ist hier bei uns schon einiges<br />
geschehen. Der Mittagstisch mit vorwiegend<br />
vegetarischer Kost ist gut besucht und<br />
auch „Eingefleischten“ schmeckt‘s. Im Sinne<br />
der Nachhaltigkeit: Falls etwas übrig bleibt,<br />
wird der Fairteiler natürlich aufgefüllt. Der<br />
Mittagstisch findet übrigens jeden Mittwoch<br />
von 11:00 bis 14:00 Uhr statt und steht allen<br />
Menschen offen.<br />
Der „Klub der Kreativen“ stellte seine selbst<br />
geschaffenen nachhaltigen Kunstwerke aus.<br />
Bis ins Frühjahr tüftelten die Teilnehmer*innen<br />
noch weiterhin an unterschiedlichsten<br />
Kreationen. Im März wurden schließlich<br />
die neuen Ausstellungen „ACAB + SAMEN“<br />
von actin()commons in Begleitung unseres<br />
BandCafé eröffnet. Passend zum Thema<br />
Samen fand kurz zuvor das Saatgutfest mit<br />
einem Workshop im <strong>SMZ</strong> Nachbarschaftszentrum<br />
Jakomini statt.<br />
Großartig ist auch, dass wir vor Kurzem mehrere<br />
neue Radständer für den Jakominigürtel<br />
bekommen haben! Damit besteht doch<br />
gleich noch mehr Anreiz, mit dem Fahrrad<br />
bei uns vorbeizuschauen, oder? Zudem wurden<br />
unsere Beschilderungen und Schaukästen<br />
vor dem <strong>SMZ</strong> Nachbarschaftszentrum<br />
Jakomini erneuert, was uns auch wieder ein<br />
Stück weit freundlicher aussehen lässt.<br />
Das heißt natürlich nicht, dass das schon<br />
alles ist! In Planung sind zum Beispiel noch<br />
ein Abfalltrenn-Workshop, der Jungpflanzentausch<br />
und das Bepflanzen unserer zwei<br />
Hochbeete im Vorgarten. Dahin gehend hoffen<br />
wir auch immer auf helfende Hände oder<br />
sogar Hochbeet-Pat*innen, die die Beete in<br />
ihrer Freizeit gerne pflegen möchten.<br />
Wir freuen uns damit <strong>2022</strong> auf bereichernde<br />
Kooperationen, auf spannende Projekte, auf<br />
neue Möglichkeiten und gute Neuigkeiten<br />
auf politischer Ebene.<br />
Geboren in Ruinen, Staub in der Luft<br />
Hört wie die Mutter die Geschwister ruft<br />
Das erste Lied aus Donner und Knall<br />
Es bleibt nur die Flucht aus des Donners Hall<br />
Hakim aus Aleppo – er kann nichts dafür<br />
Der Vater im Krieg zahlt für unsere Gier<br />
Geboren in Ruinen, Staub in der Luft<br />
Ins reiche Europa mit der Freiheit Duft<br />
Mit den Brüdern fort zu sicherem Ort<br />
Den Frieden, die Ruhe vermuten sie dort<br />
Aber wir, des Vaters Waffen gebaut<br />
Wir denken nur an uns und an die eigene Haut<br />
Geboren in Ruinen, Staub in der Luft<br />
Ohne jede Moral nur den Vorteil gesucht<br />
Wir haben mitgeschossen nur für den Profit<br />
Jetzt wollen alle zu uns und keiner rechnet damit<br />
Unsere Waffen kann man nicht nur verkaufen<br />
Kann prima auf die schießen, die jetzt zu uns laufen<br />
Hakim aus Aleppo, Staub in der Luft<br />
Die Ellenbogen hören nicht, wenn jemand uns ruft<br />
Er soll bloß nicht zu uns, uns geht’s zu gut<br />
Mauern aus Hass schützen vor der Flut<br />
An den Grenzen Europas stirbt das Recht auf Asyl<br />
Die Munition es töten, die kostet nicht viel<br />
Hakim aus Aleppo, er liegt tot am Strand<br />
Die Wale werden gerettet und alle andern verbannt<br />
Es ist jetzt an uns endlich aufzustehn<br />
Für die da oben über den Tellerrand zu sehn<br />
Mitgefühl und Liebe dürfen niemals gehen<br />
Ich mag mich auch noch morgen im Spiegel sehn<br />
20 FOTO: © <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
21
PRAXIS & BERATUNG<br />
NACHHALTIG SPAREN<br />
VON ANNA LIETZOW-WELLENHOF<br />
Durch den aktuellen Anstieg der Strompreise<br />
hat sich die finanzielle Situation für zahlreiche<br />
Menschen deutlich verschlechtert.<br />
Insbesondere dann, wenn das Haushaltseinkommen<br />
bereits im Jahr 2021 nur knapp<br />
für die Abdeckung der Fixkosten ausgereicht<br />
hat, ist das verfügbare Budget nun häufig<br />
schon vor Monatsende aufgebraucht.<br />
Neben der Antragstellung für finanzielle Unterstützung<br />
bei diversen Stellen ist es uns ein<br />
Anliegen, die Klient*innen auch bezüglich<br />
einer nachhaltigen Lebensweise zu beraten,<br />
denn durch sie wird nicht nur das Umweltbewusstsein<br />
gefördert, sondern auch Geld<br />
gespart. Wir besprechen zum einen den Umgang<br />
mit Strom und zum anderen den Lebensmittelkonsum.<br />
Hierbei weisen wir beispielsweise<br />
auf Initiativen wie „food sharing“<br />
und „too good to go“ hin. Wissens- und Meinungsaustausch<br />
zum Thema Nachhaltigkeit<br />
entstehen auch im Rahmen von „Nachhaltig<br />
in Graz“, https://nachhaltig-in-graz.at/<br />
Der Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse<br />
wird unter anderem in unserem Gemeinschaftsgarten<br />
in Schönau betrieben, wo<br />
auch regelmäßige Gartentreffen stattfinden.<br />
Freizeitaktivitäten werden häufig mit hohen<br />
Ausgaben in Verbindung gebracht, daher<br />
thematisieren wir auch diesen Teil des Alltags<br />
in unseren Beratungen, um Angebote zu<br />
finden, die den Interessen entsprechen und<br />
gleichzeitig leistbar sind.<br />
PRAXIS UND BERATUNG<br />
Bewegungsangebote sind oftmals kostspielig.<br />
Dadurch kann es zu dem Trugschluss<br />
kommen, dass Sport und Bewegung nur für<br />
jene Personen leistbar sind, die über ein gutes<br />
Einkommen verfügen. Gerade im Sportjahr,<br />
das um ein weiteres Jahr verlängert<br />
wurde, setzt die Stadt Graz auf die Förderung<br />
von diversen Bewegungsangeboten.<br />
FOTO: © ADOBE STOCK<br />
23
EIN ACHTSAMER SPAZIERGANG<br />
VON CORNELIA OPPEL<br />
Geht es Ihnen auch häufig so? Man rennt unachtsam,<br />
vielleicht sogar gehetzt durch das<br />
Leben. Ein Termin jagt den nächsten. Die Gedanken<br />
kreisen – was muss noch alles getan<br />
werden, was darf nicht vergessen werden.<br />
Vielleicht benebelt noch eine Diskussion<br />
oder ein Streit das Gemüt und man fühlt sich<br />
müde und ausgelaugt. Es wird also mal Zeit,<br />
kurz innezuhalten und durchzuatmen. Deshalb<br />
möchte ich Sie zu einem besonderen<br />
Spaziergang einladen. Egal ob Sie durch die<br />
eigene Nachbarschaft, durch den Park, den<br />
Wald oder eine andere Gegend gehen. Nehmen<br />
Sie sich einfach einmal bewusst Zeit<br />
und entdecken Sie sich selbst und Ihre Umwelt<br />
mit allen Sinnen. Also Schuhe an und<br />
los geht’s.<br />
Atmen Sie zwei bis drei Mal tief ein und wieder<br />
aus. Beginnen Sie dann Ihren Spaziergang<br />
und fokussieren Sie beim Gehen für ein<br />
paar Minuten Ihre Füße. Nehmen Sie wahr,<br />
wie Ihre Fußsohlen auf den Boden aufsetzen.<br />
Schenken Sie dann Ihren Knien und Oberschenkeln<br />
Ihre Aufmerksamkeit. Wie fühlen<br />
sich diese heute an, während Sie gehen?<br />
Schauen Sie dann mal, wie es Ihrem Rücken<br />
geht. Wie fühlt er sich an? Sind da irgendwo<br />
Schmerzen, Verspannungen? Wenn ja, dann<br />
versuchen Sie genau an diese Stelle ein paar<br />
Mal hinzuatmen. Tief ein und kraftvoll wieder<br />
aus. Schon besser.<br />
Gehen Sie weiter mit Ihrer Aufmerksamkeit<br />
zu den Schultern. Kreisen Sie diese ein paar<br />
Mal nach hinten und nach vorne. Ziehen Sie<br />
die Schultern beim Einatmen hoch zu den<br />
Ohren und lassen Sie diese mit dem Ausatmen<br />
wieder fallen. Mit jedem Ausatmen werden<br />
die Schultern etwas leichter. Strecken<br />
Sie sich, gehen Sie aufrecht und würdevoll.<br />
Lenken Sie den Fokus auf Ihr Gesicht. Beim<br />
nächsten Einatmen ziehen Sie die Mundwinkel<br />
nach oben und beim Ausatmen schenken<br />
Sie sich und der Welt ein breites Lächeln.<br />
Gehen Sie nun einfach weiter und nehmen<br />
Sie bewusst wahr, was Sie alles sehen können.<br />
Welche Muster, welche Farben sind zu<br />
entdecken? Suchen Sie mal nach allem, was<br />
grün ist. Natürlich dürfen Sie auch nach anderen<br />
Farben Ausschau halten. Wie sehen<br />
die Leute aus, die Ihnen entgegenkommen,<br />
was gibt es noch alles zu entdecken?<br />
Jetzt achten Sie mal darauf, was Sie alles<br />
hören. Nur hören. Bleiben Sie vielleicht kurz<br />
stehen und schließen Sie dabei auch mal<br />
die Augen. Lauschen Sie. Was können Sie<br />
alles an Geräuschen wahrnehmen? Sind da<br />
Geräusche dabei, die Sie schon lange nicht<br />
mehr bewusst gehört haben? Erinnern Sie<br />
diese an etwas?<br />
Dann lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die<br />
Gerüche. Schnuppern Sie mal – was können<br />
Sie alles riechen? Sind das Gerüche, die angenehm<br />
sind? Oder vielleicht auch unangenehm?<br />
Kommen bei einem bestimmten Duft<br />
vielleicht Erinnerungen hoch? Was kann Ihre<br />
Nase alles entdecken?<br />
Nehmen Sie jetzt die Welt mit Ihren Händen<br />
wahr. Tasten Sie mal – wie fühlt es<br />
sich an? Streichen Sie über verschiedene<br />
Oberflächen. Sind sie hart oder weich, kalt<br />
oder warm, rau oder geschmeidig? Fühlen<br />
Sie auch mal in die Sonne, falls sie gerade<br />
scheint, oder den Regen, wenn er gerade<br />
fällt; wie fühlt sich der Wind an?<br />
Gehen Sie behutsam weiter und lenken Sie<br />
Ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf sich<br />
selbst. Wie fühlen sich Ihre Füße jetzt beim<br />
Gehen an? Wie geht es Ihren Knien und Oberschenkeln?<br />
Spüren Sie dann Ihren Rücken,<br />
und anschließend die Schultern. Drehen Sie<br />
Ihren Oberkörper gerne mal nach links und<br />
nach rechts. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit<br />
nochmal auf Ihr Gesicht. Ziehen Sie die<br />
Mundwinkel nach oben und schenken Sie<br />
sich ein Lächeln. Wunderschön.<br />
Bedanken Sie sich bei sich selbst für die Zeit,<br />
die Sie sich gerade bewusst geschenkt haben,<br />
und für die Entdeckungen, die Sie gemacht<br />
haben. Atmen Sie noch ein paar Mal<br />
tief ein und wieder aus und schließen Sie<br />
dann langsam Ihren Spaziergang ab.<br />
FOTO: © ADOBE STOCK
PRAXIS & BERATUNG<br />
PRAXIS & BERATUNG<br />
WALDBADEN<br />
VON BARBARA ROYER<br />
Schon seit Jahrzehnten wird die Wirkung des<br />
Waldes auf unsere Gesundheit erforscht –<br />
Vorreiter waren Japan und andere asiatische<br />
Länder.<br />
Der Begriff „Waldbaden“ leitet sich vom<br />
japanischen Begriff „Shinrin Yoku“ ab, was<br />
wörtlich übersetzt so viel wie „Eintauchen<br />
in die Waldatmosphäre“ oder „Baden in der<br />
Waldluft“ bedeutet.<br />
Es ist dabei nicht wichtig, sich körperlich zu<br />
verausgaben. Ziel sollte es u.a. sein, Gedanken<br />
abzuschalten, die Ruhe des Waldes zu<br />
genießen, sich Zeit zu nehmen und die Seele<br />
baumeln zu lassen, die innere Ruhe zu entdecken<br />
und sich nur auf das Hier und Jetzt<br />
zu konzentrieren.<br />
Beim Waldbaden (alleine oder in einer Gruppe)<br />
geht es nicht einfach nur um das Spazierengehen<br />
im Wald, sondern darum, die heilsame<br />
Wirkung des Waldes gezielt zu nutzen<br />
und durch einfache Übungen zu verstärken.<br />
Idealerweise sollte man das regelmäßig tun<br />
– und mit allen Sinnen:<br />
• Den Klang der Natur, das Rascheln der<br />
Blätter hören<br />
• Die klare Luft des Waldes spüren, die<br />
Rinde der Bäume ertasten<br />
• Den Duft des Waldes riechen<br />
• Die Farben des Waldes in all seiner<br />
Vielfalt sehen<br />
• Die Kräuter der Natur schmecken<br />
Warum ist das Waldbaden so gesund?<br />
Weil der Wald sich positiv auf unser seelisches<br />
und körperliches Wohlbefinden auswirkt.<br />
Die sogenannten Terpene sind dafür<br />
mitverantwortlich – das sind von den Bäumen<br />
produzierte Botenstoffe bzw. organische<br />
Substanzen und Öle, die man beim<br />
Einatmen aufnimmt und die einen positiven<br />
Effekt auf den Körper haben – besonders auf<br />
die Psyche, das Nerven- und Immunsystem.<br />
Diese Pflanzenbotenstoffe können das ganze<br />
Jahr über eingeatmet werden; in den Sommermonaten<br />
sowie bei Regen und Nebel ist<br />
die Konzentration jedoch am höchsten.<br />
In Verbindung mit Bewegung, Atemübungen,<br />
Meditation und Achtsamkeitsübungen<br />
lässt sich das Ergebnis verstärken – der<br />
Körper schaltet in den Entspannungsmodus.<br />
Was bewirkt das Waldbaden?<br />
Unter anderem:<br />
• Stärkung des Immunsystems<br />
• Abbau von Stress<br />
• Steigerung der Konzentration<br />
• Verbesserung des Schlafs<br />
• Linderung von Atemproblemen<br />
• positive Wirkung auf die Psyche<br />
(u.a. stimmunsgaufhellend)<br />
• schützt vor Burnout<br />
• Senkung von Blutdruck und Zuckerwerten<br />
• Steigerung der Bildung natürlicher<br />
Killerzellen<br />
- ersetzt aber keine medizinische oder<br />
psychologische Behandlung<br />
Waldbaden wirkt präventiv, ist also eine<br />
Maßnahme allgemeiner Gesundheitsvorsorge.<br />
Die Dauer ist nicht festgelegt – Studien reichen<br />
von 20 bis 30 Minuten täglich, um das<br />
Stresshormon Cortisol im Blut zu reduzieren,<br />
bis hin zu ganzen oder mehreren Tagen bzw.<br />
einem Minimum von vier Stunden für die<br />
Stressbewältigung. Im besten Fall integrieren<br />
Sie das Waldbaden in Ihren Alltag.<br />
5 Tipps, um die Heilkraft des Waldes (neu) zu<br />
entdecken:<br />
• Erlebe anstatt zu denken. Das heißt, Gefühle<br />
und Wahrnehmungen zuzulassen<br />
und den Wald in all seinen Facetten zu<br />
entdecken.<br />
• Beim Waldbaden geht es in erster Linie<br />
um Entspannung. Lege daher Erholungspausen<br />
ein, sobald du zu große Anstrengung<br />
verspürst und müde vom Spazieren<br />
wirst.<br />
• Abschalten gestaltet sich schwierig, wenn<br />
du ständig die Zeit im Hinterkopf behältst.<br />
Versuche, präsent im gegenwärtigen<br />
Moment zu sein anstatt schon die Tagesplanung<br />
für morgen durchzugehen.<br />
• Vermeide Ablenkung und Störfaktoren.<br />
Daher sollte dein Handy unbedingt im Offline-Modus<br />
bleiben.<br />
• Eine konzentrierte Atmung ist sehr effektiv,<br />
um dich von Stress und Sorgen loszulösen.<br />
Mit ein wenig Übung kannst du<br />
sogar dein Atemvolumen steigern und mit<br />
bewusster Atemtechnik schneller entspannen.<br />
Atmest du langsam und tief, beruhigt<br />
sich dein Puls und du wirst ruhiger.<br />
Und – bei längerem Waldbaden Wasser und<br />
den Proviant nicht vergessen!<br />
Achtsamkeitsübung Wald-Atmen:<br />
Tief durchatmen im tiefen Wald, das belebt<br />
unsere Lungenflügel. So eine kleine Atemübung<br />
entspannt auch im Alltag (im Büro, im<br />
Stau, in der Schlange an der Supermarktkasse<br />
etc.).<br />
• Atme die würzige Waldluft ganz bewusst.<br />
• Spüre, wie neue Energie in deinen Körper<br />
einströmt.<br />
• Beim Ausatmen sinkst du in die<br />
Entspannung.<br />
• Schließe die Augen und schenke deinem<br />
Atem deine volle Aufmerksamkeit.<br />
• Du kannst dich dabei an einem Baum festhalten<br />
oder dich an einen Baum anlehnen.<br />
Das gibt dir Sicherheit.<br />
• Beobachte, wie dein Atem fließt, wie er<br />
kommt und wie er geht.<br />
Wenn du nach einer tiefen Atemmeditation<br />
unter Bäumen die Augen öffnest, erlebst du<br />
das Wunder Wald.<br />
https://www.einfachganzleben.de/meditation-achtsamkeit/waldbaden-lass-dich-befluegeln<br />
Quellen:<br />
https://www.waldwelt.at/waldbaden/<br />
https://www.wanderdoerfer.at/1000-wege-zur-gesundheit/waldbaden-die-heilkraefte-der-natur-erleben/<br />
https://www.kompass.de/magazin/inspiration/waldbaden/<br />
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/natur-erleben/natur-tipps/27790.html<br />
26<br />
FOTO: © WOLF SILVERI<br />
27
PRAXIS & BERATUNG<br />
PRAXIS & BERATUNG<br />
AUFGESCHNAPPT – PLASTIK ÜBERALL<br />
ZUSAMMENGESTELLT VON GUSTAV MITTELBACH<br />
UMWELT-APPS<br />
ZUSAMMENGESTELLT VON<br />
GUSTAV MITTELBACH<br />
Über Nahrung, Wasser, Luft nehmen wir pro<br />
Woche 5 Gramm Mikroplastik auf; das ergibt<br />
eine Kreditkarte, stellt der Leiter der<br />
AKH Hormonambulanz Peter Frigo fest. Mikroplastik<br />
sind alle Kunststoffteilchen unter<br />
5 mm Größe. Für Kosmetika werden sie bewusst<br />
produziert oder entstehen sekundär<br />
z. B. als Reifenabrieb.<br />
Seit 1950 wurden weltweit 8,3 Milliarden<br />
Tonnen Plastik durch Umwandlung von Erdöl/Erdgas<br />
in synthetische Polymere (Studie<br />
Science Advances 2<strong>01</strong>7) hergestellt, die Hälfte<br />
davon nach der Jahrtausendwende. Erdöl<br />
und Erdgas sind dabei sowohl Rohstoff<br />
als auch Energieträger und die Petrochemie<br />
damit die energieintensivste Branche der<br />
Welt.<br />
Seitdem können Blutkonserven steril verpackt,<br />
Lebensmittel frisch gehalten, Müllsäcke<br />
produziert werden (und natürlich die<br />
Corona-Testmaterialien, FFP2-Masken etc).<br />
Alle 3 Sekunden landet 1 Tonne Plastik im<br />
Meer. 90.000 Tonnen Plastikmüll fallen jährlich<br />
in Österreich an. Mindestens 1/4 bis 1/3<br />
davon davon landet auf Deponien, im Meer,<br />
wird durch UV-Strahlen etc. zersetzt und<br />
über Boden, Luft, Wasser in die Nahrungskette<br />
eingeschleust.<br />
Laut der US-Umweltorganisation CIEL gelangten<br />
2<strong>01</strong>9 weltweit mehr als 850 Millionen<br />
Tonnen Treibhausgase bei der Kunststoffproduktion<br />
und -verbrennung in die<br />
Atmosphäre (das entspricht der jährlichen<br />
Treibhaus-Emission Deutschlands).<br />
Die Petrochemie wird bis 2030 um ein Drittel<br />
wachsen und verbraucht derzeit 14 %<br />
der gesamten Erdölproduktion und 8 % des<br />
Erdgases.<br />
80 % der bis 2025 geplanten Petrochemieanlagen<br />
werden in Asien und im Nahen<br />
Osten entstehen, in Malaysia, im indischen<br />
Bundesstaat Maharashtra, in der saudischen<br />
Küstenstadt Rabigh am roten Meer oder in<br />
der ostarabischen Ölstadt Jubail. Der Erdölriese<br />
ARAMCO, der US-Multi Dow Chemicals,<br />
Total/Fr arbeiten eng zusammen. Die saudische<br />
SATORP ist eine der weltweit rentabelsten<br />
Raffinerien, in der Erdöl in Propylen (das<br />
Grundmaterial zahlreicher Kunststoffe) in<br />
Benzol, das zur Herstellung von Nylon und<br />
Kunstharzen gebraucht wird, in Paraxylol<br />
(zur Polyesterfaserproduktion) umgewandelt<br />
wird. ARAMCO setzt auf eine „revolutionäre<br />
Technik“ (COTC = „Rohöl zu Chemikalien“),<br />
die bis zu 70 % eines Barrels Rohöl<br />
in petrochemische Derivate statt konventionell<br />
20 % umwandeln kann. Während die<br />
Menschheit in den nächsten 10 Jahren die<br />
Treibhausemmissionen um die Hälfte reduzieren<br />
muss, setzen die größten Umweltsünder<br />
auf eine Technologie, die die Rentabilität<br />
eines Barrels mehr als verdoppelt.<br />
(aus: Plastikmacher, die verflucht erfolgreiche<br />
Petrochemie – Mickael Correia – aus<br />
dem Buch: Criminels climatiques, Ausschnitte<br />
übersetzt in Le Monde diplomatique Februar<br />
22)<br />
Zurück zu unseren plastikaufnehmenden<br />
individuellen Körpern: Mikroplastik enthält<br />
Umweltöstrogene/Obesogene. Sie verweiblichen<br />
den Körper durch Stimulation von<br />
Aromatase. Das Ungleichgewicht von Testosteron<br />
und Östrogen kann laut unserem<br />
Hormonexperten zu vermehrter Bauchfettbildung,<br />
Zyklusstörungen, Leistungsabfall<br />
und Fruchtbarkeitseinbußen führen.<br />
Neben Bewegungsmangel und zu hoher<br />
Kalorienaufnahme trägt offensichtlich auch<br />
Plastik zur Übergewichtspandemie bei.<br />
Makabres Experiment: Schneckenlarven in<br />
Glasflaschen entwickeln sich nur zu wenigen<br />
kleinen Weichteilen, in PET-Flaschen<br />
aufgewachsen werden sie zahlreiche und<br />
üppige Schnecken.<br />
(aus der Presse am Sonntag 27.2.22 „Wie aus<br />
wenig Plastik viel Hüftspeck wird“)<br />
Aktiv die eigene Umwelt zu erforschen, ist<br />
für jeden von uns möglich. Übers Internet<br />
kann es noch mehr Spaß machen. Vor allem,<br />
wenn man/frau sich an einem citizen-science-Projekt<br />
beteiligen und in Kontakt mit internationalen<br />
Expert*innen treten kann.<br />
Hier einige Beispiele, die Sie unkompliziert<br />
nutzen können:<br />
Vogelbeobachtungen weltweit vernetzen<br />
und speziell in Österreich heimische Arten<br />
suchen<br />
eBird by Cornell Lab<br />
https://play.google.com/store/apps/details?id=edu.<br />
cornell.birds.ebird<br />
Noch breiter ist die Möglichkeit, über „iNaturalist“<br />
die Natur zu erforschen: Pflanzen,<br />
Säugetiere, Insekten, Reptilien, Pilze etc.<br />
in der Nähe werden Ihnen vorgeschlagen<br />
und Sie können die Hilfe von Expert*innen in<br />
Anspruch nehmen.<br />
iNaturalist<br />
https://play.google.com/store/apps/details?id=org.<br />
inaturalist.android<br />
...und Sie können mit GLOBE Observer<br />
Wolken beobachten, fotografieren und dies<br />
mit NASA-Wettersatelliten abgleichen lassen<br />
und so an Forschungen teilnehmen (oder<br />
über Moskitos, Landoberflächenbeschreibungen,<br />
Bäume...)<br />
GLOBE Observer<br />
https://play.google.com/store/apps/details?id=gov.<br />
nasa.globe.observer<br />
28 FOTO: © ADOBE STOCK<br />
29
BERATUNGSANGEBOTE & PROJEKTE<br />
BERATUNGSANGEBOTE & PROJEKTE<br />
BERATUNGSANGEBOTE & PROJEKTE DES <strong>SMZ</strong><br />
Sozialmedizinisches Zentrum (<strong>SMZ</strong>)<br />
<strong>Liebenau</strong><br />
Gruppenpraxis <strong>Liebenau</strong><br />
Dr. in Bianca Auferbauer und Dr. Georg Reiser<br />
(alle Kassen) bieten Hausbesuche, Gesundenuntersuchungen,<br />
ärztliche Psychotherapie und<br />
Beratung, Behandlung von Suchterkrankungen,<br />
Sozial- und Umweltmedizin.<br />
Sozialarbeiterische Beratung<br />
Das multiprofessionelle Team berät zu sozialen<br />
Fragestellungen sowie in den Bereichen Sucht,<br />
Pflege und psychische Beeinträchtigungen.<br />
Außerdem bietet es Unterstützung bei Behördenkontakten.<br />
Sprechstunde: Mittwoch 14:00 – 16:00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung unter:<br />
Tel: +43 (0) 650 67 35 146<br />
Beratungen bei Sucht und Abhängigkeit<br />
Suchtberatung für Menschen mit Suchtproblemen<br />
und ihren Angehörigen. <strong>Info</strong>rmationen<br />
unter: Tel: +43 (0) 650 67 35 146<br />
Beratung bei psychischen und/oder<br />
familiären Problemen<br />
Hilfestellung und Beratung zu den Themenbereichen<br />
Erziehungsprobleme, Ablösungsprobleme<br />
von Jugendlichen, Verhaltensauffälligkeiten<br />
von Kindern, persönliche Krisen/<br />
Überforderung, Suizidgedanken, Trauer/<br />
Verlust, psychische Fragestellungen und<br />
Erkrankungen (wie Depressionen oder Ängste),<br />
Trennung/Scheidung/Besuchsprobleme,<br />
Konflikte im sozialen/familiären Umfeld,<br />
berufliche Probleme/Arbeitslosigkeit, sexuelle<br />
Probleme oder Probleme bei Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf.<br />
<strong>Info</strong>rmationen und Terminvereinbarung unter:<br />
Tel: +43 (0) 664 88 16 22 69<br />
Rechtsberatung<br />
Beratung in vielfältigen rechtlichen Fragen.<br />
Terminvereinbarung unter:<br />
Tel: +43 (0) 650 67 35 146<br />
Pflegegeldberatung<br />
Unterstützung/<strong>Info</strong>rmation in Pflegeangelegenheiten<br />
und bei Fragen rund um das<br />
Pflegegeld.<br />
Sexualberatung<br />
<strong>Info</strong>rmation, Beratung, Psychotherapie für<br />
Einzelpersonen, Familien und Paare zu unterschiedlichen<br />
Themenbereichen. <strong>Info</strong>rmationen<br />
und telefonische Anmeldung (auch anonym)<br />
unter: Tel: +43 (0) 650 67 35 146<br />
Offenes Bücherregal im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong><br />
Unser Bücherregal ist eine kostenlose<br />
Bibliothek, die zu den Öffnungszeiten oder<br />
während der Abhaltung von Projekten begehbar<br />
ist. Es funktioniert ganz einfach: Nimm ein<br />
Buch – bring ein Buch!<br />
<strong>SMZ</strong> Nachbarschaftszentrum Grünanger<br />
Offener Betrieb mit sozialarbeiterischer<br />
Sprechstunde<br />
Montags von 9:00 – 11:00 Uhr sowie donnerstags<br />
von 12:00 – 13:00 Uhr finden vor Ort<br />
offene Sprechstunden mit einer Sozialarbeiterin<br />
statt, in denen Sie sich in vielerlei Themen<br />
beraten lassen, soziale Fragestellungen klären<br />
oder persönliche Anliegen anbringen können.<br />
Offener Betrieb mit (klinisch) psychologischer<br />
Beratung<br />
Montags von 11:00 – 13:00 Uhr haben Sie die<br />
Gelegenheit, sich in psychischen sowie familiären<br />
Belangen mit einer Psychologin auszutauschen<br />
und professionelle Hilfestellung in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Projekte am Grünanger:<br />
Brunch am Grünanger<br />
Jeden Donnerstag von 10:00 – 12:00 Uhr<br />
brunchen wir gemeinsam vor Ort – je nach<br />
Jahreszeit und Wetterlage im Gebäude oder<br />
im Garten für Alle. Für einen Unkostenbeitrag<br />
von € 2,- gibt es eine vielseitige Auswahl an<br />
Gebäck, Wurst/Käse, Aufstrichen, Obst und<br />
Gemüse.<br />
Bewegt am Grünanger<br />
Bewegt am Grünanger ist ein Projekt zum<br />
gemeinsamen Sporteln, das in Kooperation<br />
mit „Let’s Go! Graz“ veranstaltet wird. Die Bewegungseinheiten<br />
werden jeden Freitag von<br />
10:00 – 11:00 Uhr im angrenzenden Maria-Cäsar-Park<br />
abgehalten.<br />
Garten für Alle<br />
Vor dem Haus befindet sich der Garten für Alle<br />
– ein frei zugängliches Areal mit Hochbeeten<br />
und Sitzgelegenheiten zum Zusammenkommen<br />
oder Entspannen in der Natur. Im Sommer<br />
findet hier der wöchentliche Brunch statt.<br />
Sommerprogramm<br />
Im Sommer veranstalten wir im Garten für Alle<br />
Grillfeste, Musikabende und <strong>Info</strong>rmationstage.<br />
Teilnehmen können alle, die Interesse haben.<br />
<strong>SMZ</strong> Nachbarschaftszentrum Jakomini<br />
Offener Betrieb<br />
Dienstags 10:30 – 12:30 Uhr und donnerstags<br />
13:00 – 15:00 Uhr finden vor Ort offene<br />
Sprechstunden statt.<br />
Offener Betrieb mit sozialarbeiterischer<br />
Sprechstunde<br />
Am Mittwoch nach dem Mittagstisch und vor<br />
dem BandCafé finden außerdem von 14:00 –<br />
16:00 Uhr sozialarbeiterische Sprechstunden<br />
statt.<br />
Projekte in Jakomini:<br />
Mittagstisch<br />
Jeden Mittwoch wird im <strong>SMZ</strong> Stadtteilzentrum<br />
Jakomini von 11:00 – 14:00 Uhr gemeinsam<br />
gekocht und gegessen. Für einen Unkostenbeitrag<br />
von € 2 gibt es ein Mittagessen mit<br />
Salat und allenfalls einer Nachspeise – wer<br />
beim Kochen unterstützt, isst auch gratis mit.<br />
BandCafé<br />
Jeden Mittwoch wird von 17:00 – 20:00 Uhr<br />
gemeinsam Musik gemacht! Die wichtigsten<br />
Instrumente (Bass, Gitarre, Keyboard, Schlagzeug)<br />
sind vorhanden. Das BandCafé ist ein<br />
offenes und für jede*n zugängliches Projekt,<br />
bei dem Zuhörer*innen und Musiker*innen<br />
gleichermaßen jederzeit erwünscht sind und<br />
eine Möglichkeit finden können, ihre eigene<br />
Persönlichkeit miteinzubringen.<br />
Gemeinschaftsgarten Schönau<br />
Unser Gemeinschaftsgarten Schönau im Mühlgangweg<br />
3 hat 19 Hochbeete für Bewohner*innen<br />
des Bezirks Jakomini. Wenn Sie Interesse<br />
an einem Hochbeet und gemeinschaftlichem<br />
Garteln oder Ideen für Veranstaltungen oder<br />
Workshops haben, so melden Sie sich bei uns.<br />
Foodsharing-Fairteiler<br />
Der Kühlschrank von Foodsharing befindet<br />
sich im Vorgarten des Stadtteilzentrums links<br />
neben dem Eingang und ist jederzeit frei<br />
zugänglich. Das Prinzip dahinter: Nachhaltiger<br />
Lebensmittelkonsum, indem überzählige<br />
Speisen geteilt werden.<br />
Raumnutzung und Kooperationen<br />
(Jakomini)<br />
Sie suchen einen Raum für eine Aktivität oder<br />
Ausstellung? Sie möchten ein Angebot wie<br />
etwa eine Handwerksgruppe, einen Schachclub<br />
oder einen Senior*innentreffpunkt schaffen?<br />
Oder Sie wollen mit uns gemeinsam ein<br />
neues Projekt oder eine Veranstaltung<br />
umsetzen? Dann kontaktieren Sie uns unter:<br />
Tel: +43 (0) 699 1808 4375<br />
Gesundheitsförderung<br />
Kostenlos und unverbindlich können Sie<br />
jederzeit unsere Veranstaltungsreihen<br />
besuchen. Jede*r ist willkommen –<br />
Betroffene, Angehörige, Expert*innen und<br />
Interessierte.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anregung zu relevanten<br />
Gesundheitsthemen, die wir gerne in unser<br />
Programm aufnehmen.<br />
• Lasst uns über unsere Gesundheit reden!<br />
– Interaktive Gesundheitsgespräche mit<br />
regelmäßigem Austausch zu unterschiedlichen<br />
Gesundheitsthemen (z.B. psychosoziale<br />
Gesundheit)<br />
• Gesund Altern – InteraktiveSenior*innengespräche<br />
über Themen, die das Alter<br />
betreffen (z.B. Gewaltschutz, Hilfe bei<br />
chronischen Erkrankungen)<br />
• Forum für Sozialmedizinische Praxis<br />
Fachliche Vorträge mit sozialmedizinischem<br />
Bezug (z.B. Gesundheitsbericht Steiermark)<br />
• Sturzpräventionskurs in Kooperation mit<br />
ÖGK<br />
Austausch und gemeinsame Bewegung in<br />
der Kleingruppe mit speziellen Übungen zur<br />
Verbesserung von Gleichgewicht, Kraft und<br />
Reaktion<br />
30<br />
27 31
UNSERE STANDORTE/ADRESSEN<br />
Sozialmedizinisches Zentrum (<strong>SMZ</strong>) <strong>Liebenau</strong><br />
<strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße 141, 1. Stock, 8041 Graz<br />
Anfahrt mit der Straßenbahn Linie 4 – bei der Haltestelle <strong>Liebenau</strong>/Murpark<br />
aussteigen, dann in die Buslinie 74 oder 74E einsteigen und bei der Haltestelle<br />
Konrad-Hopferwieser-Gasse aussteigen, Fußweg 2 Minuten<br />
Parkplätze vor dem Gebäude – Wir sind barrierefrei!<br />
<strong>SMZ</strong> Nachbarschaftszentrum am Grünanger<br />
Andersengasse 32-34, 8041 Graz<br />
Anfahrt mit der Buslinie 34 oder 34E<br />
bei der Haltestelle Theyergasse aussteigen, Fußweg 1 Minute<br />
<strong>SMZ</strong> Nachbarschaftszentrum Jakomini<br />
Jakominigürtel Nr. 1, 8<strong>01</strong>0 Graz<br />
Anfahrt mit der Straßenbahn Linie 4 und 5<br />
bei der Haltestelle Jakominigürtel aussteigen<br />
Gemeinschaftsgarten Schönau<br />
Mühlgangweg 3, 8<strong>01</strong>0 Graz<br />
Anfahrt mit der Buslinie 34 oder 34E<br />
bei der Haltestelle Seifenfabrik aussteigen, Fußweg 3 Minuten<br />
Nähere <strong>Info</strong>s unter: www.smz.at<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER: Verein für praktische Sozialmedizin – <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße 141, 8041 Graz | Tel: 0316 / 42 81 61<br />
E-Mail: smz@smz.at, Homepage: www.smz.at, Vereinsregister ZVR: 433702025<br />
Redaktion: Lisa Strozer, MSc, Mitarbeiter*innen dieser Ausgabe: Das Team des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> | Fotos: <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>, Wolf Silveri, https://www.canva.com/<br />
und https://stock.adobe.com/<br />
Layout und Satz: pro mente steiermark GmbH / Druck: Universitätsdruckerei Klampfer, St. Ruprecht/ Raab, Auflage: 1000 Stück<br />
P.b.b. Zulassungsnummer: GZ 02Z034445M / Verlagspostamt 8041 Graz