Fachmagazin Fundus 1-2023
Das Fachmagazin Fundus informiert hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte. In diesem Heft werden im Schwerpunktthema alle hauswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen dargestellt.
Das Fachmagazin Fundus informiert hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte. In diesem Heft werden im Schwerpunktthema alle hauswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen dargestellt.
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SCHWERpunkt
Birgit Steffeck
Mein Name ist Birgit Steffeck, ich bin 59 Jahre alt und
arbeite als Leiterin einer Wäscherei in einer Senioreneinrichtung
in Ostrach, das liegt im Herzen Oberschwabens in der
Nähe des Bodensees in Baden-Württemberg. Nach Abschluss
meiner Ausbildung zur Herrenschneiderin im Handwerk sammelte
ich Erfahrung in der Qualitätskontrolle des Textilversandhauses
Walbusch. Ein Wechsel zu einem Herrenoberbekleidungsbetrieb
in der Industrie gab den Anreiz sich mit der Qualifikation
der Ausbildereignung weiterzubilden.
Der familienbedingte Umzug in den Linzgau konnte ich mit der
Ausbildung zur Hauswirtschaftlerin nach § 45 meine weitere
Berufsausbildung abschließen. Durch die Ausbildereignung darf
ich ebenfalls die Auszubildenden im Bereich Hauswirtschaft
anleiten und betreuen. Inzwischen bin ich für die Wäscheversorgung
von drei Einrichtungen unseres Trägers verantwortlich.
Die Auszubildenden aus dem hauswirtschaftlichen
Bereich können in meiner
Abteilung die Wäscheversorgung im kompletten
Wäschekreislauf mit seinen Höhen und Tiefen,
aber auch Instandsetzung, Organisation,
Finishen und nun auch die digitale Verwaltung
unserer Dienstkleidung kennenlernen. Wir
sind sehr froh, diese Abteilung noch als
Eigenregie auszuführen. In anderen Häusern
ist die Wäscherei komplett an Firmen vergeben,
und so besteht keine Möglichkeit diesen
Bereich im Ausbildungsrahmenplan abzudecken.
Mir gefällt die Betreuung der Auszubildenden sehr und mir
macht die Arbeit mit den jungen Menschen sehr viel Spaß. Zu
den wichtigsten Aufgaben in der Betreuung der Auszubildenden
gehört aber auch die Wertschätzung und die Gleichstellung mit
den Auszubildenden aus dem Pflegebereich. Wer auf Augenhöhe
ausgebildet wird, kann später auch gut zusammenarbeiten.
Wer auf Augenhöhe
ausgebildet wird,
kann später
auch gut zusammenarbeiten
Birgit Steffeck
Ausbildereignungsverordnung
nach §2 AEVO
Voraussetzung: Ausbilden gemäß § 2 der Ausbildereignungsverordnung
(AEVO) dürfen nur Personen, die persönlich
und fachlich dazu geeignet sind. Ausbilder/innen
haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Qualität der
Ausbildung. In der AEVO ist geregelt, welche persönlichen
und fachlichen Kenntnisse der Ausbilder nachweisen
muss. Die Eignung besteht aus den beruflichen
und aus den berufs- und arbeitspädagogischen Fertigkeiten,
Kenntnissen und Fähigkeiten. Hierfür ist dann die
Prüfung nach den Vorgaben der Ausbilder-Eignungsverordnung
abzulegen. Als fachlich geeignet gilt, wer die
beruflichen sowie die berufs- und arbeitspädagogischen
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt, die für
die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlich sind
(§ 30 BBIG).
Die erforderlichen Unterlagen sind: Lebenslauf,
beglaubigtes Zeugnis der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf
Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin,
Bescheinigung über die Teilnahme am Vorbereitungskurs/Fachschule
Die Ausbildereignungsprüfung kann auch in
Verbindung mit der Meisterprüfung in der
Hauswirtschaft abgelegt werden. Es ist
bereits ein Teil der Meisterprüfung.
Ausbildungsdauer:
In der Regel vier Kurseinheiten
Kosten der Ausbildung:
Als Fernlehrgang ca. 1.000,– € oder bei der
Industrie- und Handelskammer (IHK) als
Lehrgangsgebühr 495,– € (Stand 2023)
Einsatzgebiet:
Die Tätigkeiten in der Ausbildung umfassen das selbstständige
Planen, Durchführen und Kontrollieren der
Berufsausbildung:
• Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung
planen
• Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von
Auszubildenden mitwirken
• Ausbildung durchführen
• Ausbildung abschließen
Lernort:
Landwirtschaftskammern, zuständige Stellen, IHK oder
Berufsfachschulen
20 FUNDUS 1 2023
Tariflohn:
Entspricht dem Bruttoverdienst einer/s Meister/in der
Hauswirtschaft, ca. 3.400,– € monatlich