11.04.2023 Aufrufe

Fachmagazin Fundus 1-2023

Das Fachmagazin Fundus informiert hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte. In diesem Heft werden im Schwerpunktthema alle hauswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildungen dargestellt.

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Berufsschule:

doch besser als ihr Ruf?

Aus dem Erfahrungsschatz einer Berufsschullehrerin …

Alle unter einem Dach

Die Startende (Friedrich Wield),

Foto: L. Kahl

Im Laufe meiner Berufstätigkeit habe ich

viele Gruppen in hauswirtschaftlicher

Praxis und Theorie unterrichtet, zunächst

in getrennten Formaten, später beides

vereinigt in Lernfeldern. Auch, wenn fast

jede neue Praxiseinheit mit der Produktion

von Apfel-Möhren-Rohkost begann, so war

doch jede Unterrichtssituation anders und

jede Schülergruppe in ihrer jeweils besonderen

Zusammensetzung eine neue Herausforderung.

Es ist nicht nur die gewaltige Anzahl an

Schülerinnen und Schülern, die mir anvertraut

wurde, sondern auch die vielen

großartigen Kolleginnen und Kollegen,

mit denen ich in all den Jahren für guten

Unterricht zusammengearbeitet habe.

In Hamburg werden heute alle dualen

Auszubildenden in einer Gruppe unterrichtet.

Sie besteht aus Ausbildungsanfängern,

Auszubildenden vor der Zwischenprüfung,

Auszubildenden vor der

Abschlussprüfung, Quereinsteigern ins

zweite Ausbildungsjahr, Wiederholern des

dritten Ausbildungsjahres, Rehabilitanden

mit verkürzter Ausbildungszeit und mitunter

aus Auszubildenden, in der Regel

Müttern, die durch die Geburt eines Kindes

eine Weile ausgesetzt haben und später

wieder einsteigen. Das ergibt eine sehr

diverse Schülergruppe bezüglich der

Altersstruktur, der familiären Verantwortung

und ebenso des Migrationshintergrundes

und der Sprachkenntnisse.

Aufgrund dieser Vielfalt variieren auch

die mitgebrachten hauswirtschaftlichen

Erfahrungen erheblich.

Trotz dieser Ausgangssituation funktioniert

das Unterrichten gut! Seit der konsequenten

Umsetzung hin zum Lernfeldunterricht

beschäftigt sich jede und jeder

eigenverantwortlich mit den verschiedenen

Ausbildungsinhalten. Der Weg zum Ausbildungsziel

ist dabei für jeden Auszubildenden

individuell definiert, transparent

und wird regelmäßig evaluiert. Ziel ist es,

dass sich jede und jeder in allen Phasen der

Ausbildung ernst genommen und wertgeschätzt

fühlt.

Voraussetzung für diese Art des Lernens

sind bestimmte Kompetenzen wie gegenseitiges

Unterstützen über die Jahrgangsstufen

hinweg und vor allem, sich bei aller

Verschiedenheit gegenseitig zu respektieren.

Um eine „Kultur des Lernens“ zu erreichen,

starten wir zu Beginn eines jeden

Schuljahres mit „Willkommenstagen“, bei

denen sich jeder Einzelne in besonderer

Weise einbringt. Dabei entwickeln sich

„Regeln“ für das weitere Zusammen-

Leben, für das Zusammen-Arbeiten und

das Zusammen-Lernen in der Gruppe.

Die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer

sind in der dualen Ausbildung nichts

anderes als Dirigenten: sie geben die Einsätze

in die jeweils neuen Lernfelder, sie

motivieren und achten auf den richtigen

Takt für das persönliche Vorankommen,

sie fördern das Zusammenspiel und setzen

am Ende die Schlussakkorde für die

Abschlussprüfung. Das eigene Instrument

muss dabei jede und jeder Auszubildende

selber spielen lernen, schwierige Stellen

mit viel Hilfestellung wiederholen und

solange üben, bis es beherrscht wird.

Der ganz besondere Unterricht

„Hinter Gittern“

Die Lehrerinnen und Lehrer der Beruflichen

Schule Uferstraße übernehmen

40 FUNDUS 1 2023

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