Mühlviertel Magazin April 2023
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10 | REISEREPORTAGE DONAU <strong>April</strong> <strong>2023</strong> | MÜHLVIERTEL-MAGAZIN<br />
abenteuer<br />
ERLEBNIS<br />
Die „Zilly“ getaufte Holzzille erwies sich als zuverlässiger Wegbegleiter – Kapitän und<br />
Steuermann Wilhelm Patri an der Pinne seiner „Zilly“.<br />
1.600 Kilometer<br />
auf der Donau mit der Zille<br />
Auf eine ganz besondere Art erkundete der Vorderweißenbacher Willi Patri<br />
den „Lebensraum Donau“: Gemeinsam mit seiner Partnerin Manuela war er<br />
mit einer Zille 1.600 km von Linz bis nach Bulgarien unterwegs.<br />
Es war ein Lebenstraum, der den früheren<br />
oö. Euroregio- und Regionalmangement-Chef<br />
zu dieser besonderen Tour<br />
veranlasste: „Seit ich in jungen Jahren<br />
beim Bundesheer das entsprechende<br />
Schiffspatent zum Befahren der Donau<br />
erwarb, wollte ich immer auf große<br />
Tour gehen. Es hat ein bisschen gedauert<br />
– in der Pension war nun Zeit dafür“,<br />
erzählt der Mühlviertler. Auf das<br />
dafür notwendige, „Zilly“ getaufte<br />
Boot stieß er bereits vor geraumer Zeit.<br />
Das etwas in die Jahre gekommene Teil<br />
„Die unterschiedlichen<br />
Landschaftstypen<br />
entlang des Stromes<br />
waren ebenso<br />
faszinierend wie das<br />
Eintauchen in eine<br />
Historie, die sich<br />
vom Fluss aus<br />
besonders intensiv<br />
erleben lässt“<br />
WILLI PATRI<br />
wurde in mühevoller Arbeit – u. a.<br />
musste der Motor getauscht werden –<br />
für die große Tour fit gemacht. Die<br />
konkreten Planungen für die Reise begannen<br />
bereits während der Corona-Zeit.<br />
„Es hatte den Hauch einer Expedition:<br />
Galt es doch, alle nur<br />
erdenklichen Details vom Treibstoff<br />
über die Versorgung mit Lebensmitteln<br />
bis hin zu den Tageszielen in die<br />
Planung mit einzubeziehen“, erinnert<br />
sich Patri. Wobei gerade die Einteilung<br />
der täglichen Touren eine echte Challenge<br />
war. „Durch die Schleusen bei<br />
den Kraftwerken ist das ganz schwierig.<br />
Da muss man schauen, dass man<br />
mit einem größeren Schiff mitkommt.<br />
Das ließ sich nur sehr bedingt kalkulieren“<br />
– so der Hobby-Kapitän.<br />
Tipps von einem Profi<br />
Apropos Kapitän: Um bei der Fahrt an<br />
sich allfälligen Unbilden wie Sandbänken<br />
oder Wasserstrudeln aus dem Weg<br />
zu gehen, nützte Willi Patri seine guten<br />
Kontakte zum serbischen Kapitän<br />
eines Kreuzfahrtschiffes. Dieser stellte<br />
ihm eine Art Fluss-Roadbook zur Verfügung,<br />
das dem Mühlviertler wertvolle<br />
Dienste leistete: „Ich hab fast immer<br />
gewusst, woran wir sind und so gröbere<br />
Troubles vermieden“. Nichts desto<br />
trotz waren die Herausforderungen<br />
nicht ohne: Die Kraftwerksschleusen<br />
mit Höhen von bis zu 32 Metern brachten<br />
die Zillenbesatzung ebenso an ihre<br />
Grenzen wie der manchmal unkalkulierbare<br />
Wellengang. „Wenn man da<br />
Nichts für schwache Nerven:<br />
Die Schleusung von „Zilly“ beim Kraftwerk<br />
„Dnjepad“ mit einem Höhenunterschied<br />
von 32 Metern an der Seite<br />
eines Kreuzfahrtschiffes.