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Inspiration Nr. 02 2023

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Expert Klettergurte<br />

Mammut, Black Diamond, Edelrid oder<br />

Arc'teryx. «Beim Sportklettergurt steht<br />

hingegen das leichtere Gewicht im Mittelpunkt»,<br />

erklärt Schmid. Beim Sportklettern<br />

hängt man nicht lange im Gurt und<br />

möchte sich möglichst uneingeschränkt<br />

bewegen, daher ist die Polsterung minimal.<br />

Abgespeckt wird auch beim Funktionsumfang:<br />

Die Beinschlaufen sind nicht<br />

verstellbar, sondern höchstens mit kleinen<br />

Gummizügen ausgestattet, für ein<br />

paar Expressschlingen, Abseilgerät und<br />

einen Satz Keile genügen zwei bis vier<br />

Materialschlaufen. Bei Wettkampfgurten<br />

wird zur weiteren Gewichtseinsparung<br />

komplett auf Polsterung und Materialschlaufen<br />

verzichtet.<br />

Die für Ski- und Hochtouren konzipierten<br />

Alpinklettergurte sind in ihrem<br />

‹1›<br />

‹2›<br />

Einsatzbereich besonders: «Man ist mehr<br />

damit am Laufen, als man darin hängt»,<br />

so Schmid. Eine sehr begrüssenswerte<br />

Neuerung der letzten Jahre war die Entwicklung<br />

von Gurten, die man auch mit<br />

angelegten Steigeisen oder ohne aus<br />

der Skibindung zu steigen anlegen kann.<br />

Alpingurte werden im Zu- und Abstieg<br />

häufig auch im Rucksack mitgetragen –<br />

Packmass und Gewicht spielen also eine<br />

Rolle. Zu spartanisch dürfen die Alpingurte<br />

aber auch nicht sein, wenn Eisschrauben,<br />

Reepschnur und Co. dort Platz finden<br />

sollen. Teilweise wird zur Gewichtsreduktion<br />

komplett auf Metallschnallen im Verschluss<br />

verzichtet und auch die Materialschlaufen<br />

sind möglichst dünn und leicht<br />

gehalten. «Zugunsten des Packmasses,<br />

des Gehkomforts und des Gewichts wird<br />

auch das Polster weitestgehend eingespart»,<br />

sagt Schmid. Zu den absoluten<br />

Federgewichten im Bächli-Sortiment gehören<br />

hier mit 68 Gramm der Alp Race<br />

von Camp und mit 90 Gramm der Choucas<br />

Light von Blue Ice. Der Fly von Petzl bietet<br />

mit herausnehmbaren Polstern in Hüftgurt<br />

und Beinschlaufen die Wahlmöglichkeit<br />

zwischen etwas mehr Komfort oder<br />

leichterem Gewicht (Reduktion von 130<br />

auf 100 Gramm).<br />

Ein Spezialfall sind Bigwall-Klettergurte.<br />

Bei dieser Kletterdisziplin sind<br />

eine Vielzahl an Karabinern, Haken,<br />

Keilen, Friends, Trittleitern und weiteren<br />

Utensilien im Einsatz. Am Gurt gibt<br />

es dafür zusätzliche Materialschlaufen.<br />

Die verstärkte Polsterung und ein breiteres<br />

Hüftband verteilen das Gewicht des<br />

am Gurt mitgetragenen Materials noch<br />

Fotos: Unsplash, Adobe Stock<br />

grossflächiger, und der Gurt bleibt so<br />

auch bei längerem Sitzen komfortabel.<br />

Anpassbarkeit, Tragekomfort und eine<br />

gute Organisation sind hier wichtiger<br />

als ein geringes Eigengewicht. So ist der<br />

Bigwall-Klettergurt Synchro von Wild<br />

Country mit 560 Gramm der schwerste<br />

Hüftgurt im Bächli-Sortiment.<br />

Varianten innerhalb der Norm<br />

Eines haben alle Gurte gemeinsam: Als<br />

persönliche Schutzausrüstung müssen<br />

sie für den Verkauf zertifiziert sein, und<br />

zwar nach der Norm EN 12277. Schmid<br />

betont: «Egal, ob Allrounder oder ein<br />

auf einen Bereich spezialisierter Klettergurt,<br />

von der Sicherheit sind sie alle<br />

gleich. Sie erreichen alle dieselbe Norm<br />

und in der Schweiz darf auch kein Klettergurt<br />

ohne diese Norm verkauft werden.»<br />

In einem einheitlichen Verfahren<br />

wird beispielsweise eine Kraftbelastung<br />

von 15 kN über eine festgelegte Zeit<br />

überprüft. Übrigens: Auch die Breite<br />

des Hüftbandes ist genormt, sie muss<br />

mindestens 43 mm betragen. Da das<br />

Hüftband und die Beinschlaufen den<br />

Hauptteil des Gurtes ausmachen, ist<br />

ihre Konstruktion für den Tragekomfort<br />

und den Einsatzzweck eines Klettergurtes<br />

besonders ausschlaggebend.<br />

Schmid betont in diesem Zusammenhang<br />

auch die möglichen Unterschiede<br />

in der Luftdurchlässigkeit und dem<br />

damit verbundenen Wärmeempfinden<br />

beim Tragen eines Gurtes. Gepolsterte<br />

Bänderkonstruktionen sind bequem<br />

und haben eine solide Luftdurchlässigkeit.<br />

Gurtkonstruktionen mit einem<br />

tragenden Einfassband zeichnet eine<br />

sehr gute Luftdurchlässigkeit und ein<br />

geringes Gewicht aus, sind aber etwas<br />

weniger komfortabel. Laminierte Konstruktionen<br />

sind leicht und bequem, dafür<br />

weniger gut belüftet. Zudem gibt es<br />

Varianten, bei denen einzelne tragende<br />

Stränge eine Polsterung durchziehen,<br />

um die Last möglichst breit zu verteilen.<br />

Bächli-Experte Schmid plädiert jedoch<br />

dafür, die Praxis hier der Theorie vor-<br />

‹1› Häufiges Ein- und<br />

Ausbinden und Seilreibung<br />

fordern das Material an den<br />

Einbindepunkten. Deshalb<br />

sollte man seinen Gurt<br />

regelmässig auf Verschleiss<br />

kontrollieren.<br />

‹2› Ganz schön behangen:<br />

Beim Alpinklettern schleppt<br />

man viel Material am Gurt<br />

mit. Eine gute Konstruktion<br />

verteilt das Gewicht<br />

gleichmässig, eine solide<br />

Polsterung macht auch<br />

das Sitzen am Schlingenstand<br />

komfortabel.<br />

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