Holzmarkt 2023/01
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AUSGABE 1 | MÄRZ <strong>2023</strong><br />
WERKZEUG & MASCHINEN<br />
DAS RICHTIGE WERKZEUG UND GEBRAUCHTE<br />
MASCHINEN<br />
WALD & FORST<br />
WALDBILANZ, WINTERTAGUNG UND<br />
HOLZSUBMISSION<br />
12<br />
24<br />
RISIKO HOLZSTAUB<br />
Richtiger Umgang und Maßnahmen zur Reduktion<br />
mehr ab Seite 22<br />
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INHALT<br />
14<br />
18<br />
WERKZEUGE, MASCHINEN<br />
Materialvielfalt in der Möbel- und Innenausbau-Branche .................................. 12<br />
Komplett aus einer Hand ..................................................................................... 14<br />
Energiekrise in Europa: Ein Balanceakt für die Industrie ................................... 16<br />
Neue vertikale CNC-Bohrmaschine ..................................................................... 17<br />
Wie grün ist Bambus eigentlich? .......................................................................... 18<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
Das Filet des Baumes ist ökologisch und schön .................................................. 20<br />
Nordische Fichte: so robust wie Sibirische Lärche ............................................. 21<br />
Lieber Staub aufwirbeln ....................................................................................... 22<br />
Neue Technische Regel für Holzstaub in Deutschland ....................................... 23<br />
WALD & FORST<br />
Waldbilanz 2022 ..................................................................................................... 24<br />
Wintertagung <strong>2023</strong> ................................................................................................. 25<br />
Aufsehenerregender Fichtenstamm ................................................................... 26<br />
21. Laubholzversteigerung .................................................................................. 27<br />
MESSEN <strong>2023</strong><br />
Internationale Handwerksmesse .......................................................................... 28<br />
ZUKUNFT HANDWERK .......................................................................................... 28<br />
FORST LIVE ............................................................................................................ 29<br />
SERVICE<br />
Anbieter-Index ....................................................................................................... 30<br />
Impressum ............................................................................................................ 31<br />
22 26<br />
Gier<br />
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/internationalerholzmarkt<br />
PEFC/06-39-256<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leser!<br />
Neulich las ich den Titel einer Pressemeldung:<br />
„Ohlsdorf erneuter Beweis für klimafeindliche<br />
Politik“ der Initiative AllRise, die juristisch<br />
gegen Umweltvergehen vorgeht. Ohlsdorf? Was<br />
war da noch gleich? Kurz: Trotz Klimakrise und<br />
festgeschriebenen Zielen der Bundesregierung,<br />
den Bodenverbrauch und die Treibhausgasemissionen<br />
in Österreich drastisch zu reduzieren,<br />
sollen hier Grundstücke, die unter anderem im<br />
Eigentum der Österreichischen Bundesforste AG<br />
standen, an eine Gesellschaft der Industriellen<br />
Hans und Kurt Asamer verkauft worden sein.<br />
Diese hätte die Rodung von mehr als 18 Hektar<br />
Waldflächen beantragt, die bewilligt und unverzüglich<br />
durchgeführt wurde – aufgrund der 800<br />
versprochenen Arbeitsplätze, die dort entstehen<br />
würden. Arbeitsplätze entstanden keine, dafür<br />
wurden einige Reiche noch reicher. Ein gutes<br />
Beispiel dafür, warum es – trotz hehrer Ziele und<br />
(un)freiwilliger Bemühungen vieler Kleiner – um<br />
die Klimakrise steht, wie es steht.<br />
Mag. Ulrike Grassl<br />
daS waldjaHr 2<strong>01</strong>9<br />
Die WALD- uND FORstbetRiebe<br />
ZieHeNbiLANZ<br />
Handwerk trIFFt teCHnologIe<br />
e<br />
Die HOLZ-HANDWeRK<br />
vON 18. bis 21. MäRZ 2020 iN NüRNbeRg<br />
18<br />
23<br />
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26<br />
Wald im Wandel<br />
nachhaltigkeit ist wichtiger denn je | seite 14<br />
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170 Jahre Forstgesetz<br />
Am 3. Dezember 2022 feierte das Österreichische Forstgesetz seinen 170. Geburtstag.<br />
Bereits vor fast 200 Jahren wurde der Gesellschaft bewusst, wie sehr man den<br />
Schutz des Waldes braucht, um vor Naturkatastrophen gewappnet zu sein. Der<br />
Bergbau und die Industrialisierung hatten zu einer wahren Dezimierung der heimischen<br />
Wälder geführt. Die Folgen waren verheerende Hochwasserkatastrophen,<br />
die sowohl an Intensität als auch an Häufigkeit seit Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
ständig zunahmen. Mit der Wahrnehmung seiner Bedeutung hinsichtlich<br />
Klima und Schutz rückte der Wald auch zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses<br />
einer breiten Öffentlichkeit. Das erstmals im ganzen Land gültige Reichsforstgesetz<br />
vom 3. Dezember 1852, das am 1. Januar 1853 in Kraft trat, brachte<br />
schließlich einen Wendepunkt in der Geschichte der österreichischen Forstverfassung.<br />
Das Gesetz regelte nahezu sämtliche Fragen des Waldeigentums und<br />
seiner Bewirtschaftung, die Rolle der Schutzwälder bis hin zur Überwachung der<br />
Waldbewirtschaftung durch die politischen Behörden. Der grundlegende Gedanke<br />
und das vorrangige Ziel dieses Gesetzes waren die Erhaltung und der Schutz des<br />
Waldes. Daran hat sich auch 170 Jahre später kaum etwas geändert. (Land&Forst<br />
Betriebe Österreich)<br />
Foto: pixabay<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong> 1/<strong>2023</strong> www.holzmarkt-online.at
6 HOLZ | NEWS<br />
HOLZ | NEWS 7<br />
AUSZEICHNUNGEN FÜR<br />
NACHHALTIGKEITSLEISTUNG<br />
Im Kern basiert die Unternehmensgründung von EGGER auf einer nachhaltigen<br />
Idee. Fritz Egger sen. entschloss sich vor über 60 Jahren, sein Sägewerk zu<br />
schließen und sich stattdessen fortan der Holzwerkstoff-Produktion zu widmen.<br />
Sein prägender Leitsatz war, dass Holzreste vie#l zu wertvoll zum Wegwerfen<br />
sind. Seither verwendet das Unternehmen diese Reste stofflich und veredelt sie<br />
zum hochwertigen Produkt weiter.<br />
Diese Geschichte setzt sich bis heute fort: Ein Kernelement der Nachhaltigkeit bei<br />
EGGER ist das Arbeiten in geschlossenen Kreisläufen, was maßgeblich der Schonung<br />
frischer Ressourcen dient. Der Holzwerkstoffhersteller ist Sekundär-Verarbeiter<br />
von Sägeresthölzern sowie von Post-Consumer-Recycling-Holz. Dieses<br />
Altholz stammt aus entsorgten Gütern wie alten Möbeln, Verpackungsmaterial<br />
oder Paletten. Es wird entsprechend aufbereitet und von Verunreinigungen befreit.<br />
Nur in einem geringen Ausmaß kommt also für Holzwerkstoffe von EGGER<br />
Frischholz in Form von nicht-einschnittfähigem Industrieholz zum Einsatz. Inzwischen<br />
stammen 64 % des eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten<br />
industrieller Holzbearbeitungsschritte wie Hackschnitzel oder Sägespänen.<br />
Stofflich nicht mehr verwertbare Holzreste liefern in den unternehmenseigenen<br />
Biomassekraftwerken Energie aus erneuerbaren Quellen. Am Ende ihrer langen<br />
Lebensdauer sind EGGER Produkte wiederum zum Großteil recyclingfähig und<br />
können von Neuem in den Kreislauf eingebracht werden.<br />
EGGER stellt sich regelmäßig der Bewertung durch externe Institutionen und<br />
konnte neuerlich zwei Auszeichnungen in Nachhaltigkeitsratings erzielen: den<br />
Prime-Status im ISS ESG-Corporate Rating sowie die EcoVadis-Silbermedaille.<br />
www.egger.com<br />
Foto: proHolz Tirol<br />
„HOANGARTLN“ AUF DER MESSE<br />
Am Eröffnungstag der Tiroler Hausbau & Energie Messe fanden sich die „Hölzernen“<br />
und deren Freunde zu einem gemütlichen Abend ein.<br />
Eröffnet wurde das Netzwerktreffen „Holz-Hoangart“ im Ausstellungsareal<br />
„Holz ist genial“ mit einem interessanten Impulsvortrag von Prof. Dr. Andreas<br />
Altmann, Rektor des MCI Management Center Innsbruck, mit dem verheißungsvollem<br />
Titel „Innovation – Hauptsache, alles bleibt beim Alten“.<br />
An den sehr gut besuchten Messetagen präsentierten sich Tiroler Holzunternehmen<br />
und gaben Tipps zum Thema Bauen und Wohnen mit Holz. Ein vielseitiges<br />
Programm wurde geboten: Spannende Vorträge von Ausstellern und<br />
Architekten, Vorführungen des Holzbaulehrstuhls/Universität Innsbruck zu<br />
Festigkeitsversuchen und Bauphysik sowie Präsentationen der HTL Imst und<br />
der Schnitzschule Elbigenalp rundeten das Programm ab.<br />
www.proholz-tirol.at<br />
Foto: Egger<br />
AUSZEICHNUNG FÜR „MUTTER DER<br />
EUROPALETTE“<br />
Die Palette hat das Transportwesen revolutioniert und für Logistiker:innen eine<br />
ähnliche Bedeutung wie der Container. Als Mutter der Europalette gilt die UIC, die<br />
Union Internationale des Chemins de fer, die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
eine Standardisierung der Palette vorantrieb, um den grenzüberschreitenden<br />
Transport auf der Schiene zu vereinfachen. Der Erfolg der Europalette war<br />
revolutionär: Heute gibt es kaum ein Lager- oder Transportsystem, das nicht an<br />
die Maße der Europalette angepasst ist.<br />
Um diesen Verdienst für das Transportwesen zu würdigen, wurde die UIC vor wenigen<br />
Tagen in die „Logistics Hall of fame“ aufgenommen. Stellvertretend für den<br />
Verband der UIC übernahm „der Mr. Palette der ÖBB“, Thomas Metlich, in seiner<br />
Funktion als Vorsitzender der UIC-AG „Fragen der Palettierung“ in Berlin die hohe<br />
Auszeichnung. www.oebb.at<br />
Foto: Thomas Metlich (ÖBB; Vorsitzender der UIC-AG „Fragen der Palettierung“) mit<br />
Dr. Volker Wissing Bundesverkehrsminister Deutschland<br />
Foto: FHP<br />
AUSBILDUNG UND PRÜFUNG ZUM<br />
RUNDHOLZÜBERNEHMER<br />
Im Rahmen der branchenübergreifenden Zusammenarbeit der FHP-Arbeitsgruppe<br />
„Werksübernahme von Sägerundholz“, unter der Leitung von Herrn ÖkR<br />
DI Felix Montecuccoli, wurde ein Ausbildungsprogramm für die Übernahme von<br />
Rundholz entwickelt. Im Jänner <strong>2023</strong> fand die Auftaktveranstaltung zur „Ausbildung<br />
und Prüfung zum Rundholzübernehmer“ am Holztechnikum Kuchl (Salzburg)<br />
statt.<br />
Insgesamt 21 Teilnehmende aus Forstwirtschaft und Sägeindustrie haben das<br />
dreitägige Ausbildungsprogramm vom 09. bis 11.<strong>01</strong>.<strong>2023</strong> absolviert und die abschließende<br />
schriftliche Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Sie sind die Ersten<br />
in Österreich, die nach einem von FHP standardisierten Prozess ausgebildet und<br />
geprüft wurden.<br />
Die Übernahme von Rundholz im Sägewerk stellt einen Schlüsselprozess sowohl<br />
für Verkäufer als auch für Käufer dar und erfordert rasche, klare und transparente<br />
Sortierentscheidungen vom Übernahmepersonal. Zudem erfordert der komplexe<br />
Prozess von der Anlieferung über die Vermessung und Sortierung bis hin<br />
zur Abrechnung umfassende Kenntnisse in rechtlicher, technischer und logistischer<br />
Hinsicht.<br />
Weitere Ausbildungskurse sind gegen Ende März <strong>2023</strong> in der Forstlichen Ausbildungsstätte<br />
in Pichl sowie im 2. Quartal <strong>2023</strong> in der FAST Traunkirchen & Ossiach<br />
in Planung. www.forstholzpapier.at<br />
Foto: Sebastian Gabsch<br />
MÜHLBÖCK EHRT JUBILARE<br />
Ganze 25 mal schüttelte Richard Mühlböck, Geschäftsführer der Mühlböck Holztrocknungsanlagen,<br />
die Hände seiner Jubiläums-Mitarbeiter bei der diesjährigen<br />
Weihnachtsfeier des Innviertler Holztrocknungsprofis. Die Jubilare konnten sich<br />
über Reisegutscheine und Wiener Philharmoniker Münzen freuen, die sie als<br />
Dankeschön und Prämien für ihre langjährige Verdienste überreicht bekamen.<br />
Auch Richard Mühlböck feierte selbst ein rundes Firmenjubiläum und hob im<br />
Kreis der Jubilare zwei Mitarbeiter besonders hervor, die bereits 30 Jahre erfolgreich<br />
im Unternehmen tätig sind: „In unserer 40-jährigen Firmengeschichte freut<br />
es mich außerordentlich, dass Mitarbeiter einen so langen Weg gemeinsam mit<br />
uns gehen. Dies zeigt, dass unser Unternehmensprinzip ‚Mit Respekt und Wertschätzung<br />
zum Erfolg‘ bei uns tatsächlich gelebt wird“, sagte Mühlböck. Ganz<br />
besonders erfreulich sei auch, dass diesmal sechs der Jubilare schon seit Beginn<br />
der Lehrzeit im Unternehmen mitarbeiten und zum Teil bereits wichtige Leitungsfunktionen<br />
innehaben würden.<br />
Auch aktuell ist Mühlböck auf der Suche nach motivierten Lehrlingen und Nachwuchskräften.<br />
www.muehlboeck.com<br />
Foto: Anita Hansel Photography<br />
Foto: pixabay<br />
NEUER INFO-FILM: MIT DEM WALD GEGEN<br />
DIE KLIMAKRISE<br />
Der Österreichische Biomasse-Verband hat einen neuen Info-Film zur wichtigen<br />
Rolle des nachhaltig bewirtschafteten Waldes bei der Bewältigung der Klimakrise<br />
veröffentlicht. Seine Premiere feierte der aufwendig animierte Film kürzlich auf<br />
der 7. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz in Graz. „Der Info-Film zeigt, wie<br />
nachhaltige Waldbewirtschaftung, Klimaschutz, Holzbau und Energiewende ineinandergreifen<br />
und wie wir den Ausstieg aus Erdöl, Erdgas und Kohle gemeinsam<br />
schaffen“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.<br />
„Die Herausforderung war die Komplexität des Themas und, diese einfach, klar und<br />
verständlich aufzuarbeiten. Ich denke, dass uns die Umsetzung mit diesem Film<br />
ganz gut gelungen ist“, sagt Matthias Heise, Drehbuchautor und Geschäftsführer<br />
der Agentur Schüller&Heise. Als Interviewpartner stand Meteorologe, Klima-Journalist<br />
und Autor Andreas Jäger für den Film zur Verfügung: „Holz – ökologisch und<br />
nachhaltig gewonnen – ist Teil der Lösung der Klimakrise. Der Unterschied zwischen<br />
dem biogenen Kohlenstoffkreislauf und der klimazerstörenden fossilen Kohlenstoffeinbahnstraße<br />
ist das Herzstück des Films“, fasst Jäger zusammen.<br />
Das Video gibt es auf Youtube oder zum Download auf der Webseite des Biomasseverbands:<br />
www.biomasseverband.at<br />
Foto: Biomasseverband<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong> 1/<strong>2023</strong><br />
www.holzmarkt-online.at
8<br />
REPORT INTERNATIONAL | BAU<br />
INTERNATIONAL 9<br />
Foto: Stora Enso<br />
China. Stora Enso hat einen Verkaufsprozess für eine mögliche Veräußerung seiner Produktionsstätte<br />
für Verbraucherkarton in Beihai, China, eingeleitet. Die Veräußerung würde auch die Forstaktivitäten des<br />
Konzerns in der umliegenden Region umfassen, die den Standort Beihai mit Rohstoffen versorgen. Der<br />
Verkaufsprozess unterstützt die Strategie von Stora Enso, sich auf langfristiges profitables Wachstum in<br />
den Bereichen erneuerbare Verpackungen, Gebäudelösungen und Biomaterialinnovationen zu konzentrieren.<br />
Die Veräußerung des Kartonwerks und der Forstwirtschaft würde separat oder als kombinierte Einheit<br />
erfolgen. Stora Enso hat sich nicht auf einen Zeitplan für den Abschluss des Prozesses festgelegt. Der<br />
Veräußerungsplan hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Finanzen von Stora Enso oder auf die<br />
Produktion des Standorts Beihai. Der Standort bedient weiterhin seine Kunden.<br />
Foto: EGGER Holzwerkstoffe/SAIB<br />
Italien. EGGER erwirbt 60 % der Anteile am italienischen Holzwerkstoffhersteller SAIB. Der Kaufvertrag<br />
wurde am 15. Dezember 2022 abgeschlossen.<br />
SAIB mit Sitz in Caorso, nahe Piacenza, ist seit 60 Jahren einer der führenden Holzwerkstoffhersteller<br />
in Italien mit großem Fokus auf Design und Nachhaltigkeit. Die Mehrheitsbeteiligung durch EGGER eröffnet<br />
dem Standort mit rund 200 Mitarbeitern weiteres Wachstum und Synergien in der weltweit tätigen<br />
Unternehmensgruppe. Insbesondere die nachhaltigen, zirkulären Produktionsabläufe zahlen ideal auf<br />
die Nachhaltigkeitsziele der EGGER Gruppe ein. Das Werk setzt bereits seit 1994 ausschließlich Post-<br />
Consumer-Recyclingholz in der Produktion ein.<br />
EGGER bekräftigt mit der Akquisition seine Strategie, auch am Heimatmarkt Europa weiter zu wachsen.<br />
www.egger.com<br />
Finnland. Die österreichische Pfeifer Holding GmbH hat eine Vereinbarung unterzeichnet, um sämtliche<br />
Anteile am finnischen Holzverarbeitungsunternehmen Pölkky Oy zu kaufen. Pölkky steht seit der<br />
Gründung 1968 im Besitz der Virranniemi-Familie. Als größtes privates Holzverarbeitungsunternehmen<br />
Nordfinnlands beschäftigt Pölkky 420 MitarbeiterInnen und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 200<br />
Millionen Euro. Nach Integration in die Pfeifer Gruppe beabsichtigt es, sein für den Zeitraum 2022 bis<br />
2024 geplantes Investitionsprogramm fortzusetzen.<br />
Michael Pfeifer, CEO der Pfeifer Holding GmbH, sagt: „Wir freuen uns sehr über die Chancen, die sich aus<br />
dieser Übernahme ergeben. Pölkky ist ein gut geführtes Familienunternehmen mit kompetentem Management<br />
und Mitarbeiterstamm, einzigartiger Lage im waldreichen Norden Finnlands und wertvoller<br />
Marktposition. Deshalb passt Pölkky ideal in unsere Strategie, die synergetisches Wachstum vorsieht.“<br />
www.pfeifergroup.com<br />
Foto: Pölkky Oy<br />
Polen. Seit 1997 verarbeiten Tischler und Möbelhersteller in Polen die Produkte von ADLER. Damals<br />
nämlich gründete Piotr Czado im Dorf Mogilany sein erstes Handelsunternehmen „Patron“, mit dem er<br />
holzverarbeitende Betriebe belieferte. In den Jahren davor hatte Czado in Wien das Tischlerhandwerk<br />
erlernt und dabei die hochwertigen Beschichtungen von ADLER kennengelernt. Das Tischlergewerbe in<br />
Polen ist äußerst qualitätsbewusst – so lag es nahe, die außergewöhnlichen Lacke, Öle, Wachse und Beizen<br />
aus Tiroler Produktion ins Patron-Sortiment aufzunehmen. Bald stellten sich erste Erfolge ein, und<br />
so beschlossen Czado und ADLER-Geschäftsführer Günther Berghofer, eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft<br />
zu gründen. So schlug 2003 die Geburtsstunde von ADLER Polska – heute, 20 Jahre später, verfügt<br />
ADLER Polska über eine moderne Firmenzentrale in Krakau sowie elf Servicestützpunkte im ganzen<br />
Land, von denen aus Tischler und Möbelproduzenten, Fensterhersteller, Holzbauer und Maler beliefert<br />
werden. www.adler-lacke.com<br />
Foto: ADLER<br />
Foto: IUFRO<br />
Wald weltweit. Der Einladung zum 2. Think Tank Meeting im Rahmen der IUFRO-Mondi Partnerschaft am<br />
3.11.2022 nach Wien folgten 25 VertreterInnen aus Wissenschaft und Politik sowie der Industrie entlang<br />
der Holzwertschöpfungskette. Sie sprachen über die großen Herausforderungen durch den Klimawandel<br />
und suchten gemeinsam nach geeigneten Antworten und Maßnahmen.<br />
So sollte die Politik zum Beispiel einen Ausgleich zwischen sich entgegenstehenden globalen Zielen und<br />
unterschiedlichen gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald suchen. Sie sollte auch Anreize für<br />
WaldbesitzerInnen schaffen, um durch aktive Waldbewirtschaftung die Ökosystemleistungen des Waldes<br />
sicherzustellen. In jedem Fall sollten politischen Entscheidungen gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zugrunde liegen. Die Forstwirtschaft sollte unter anderem verstärkt auf alternative Baumarten und<br />
innovative Waldbaumethoden setzen, um dem Klimawandel zu begegnen.<br />
Die Industrie befürchtet eine zukünftige Holzknappheit und wachsende Unsicherheit für langfristige Planungen.<br />
Es stellt sich die Frage, ob der holzverarbeitende Sektor in der EU international wettbewerbsfähig<br />
bleibt. Die Industrie muss daher flexibler und innovativer werden und auch durch faktengestützte Kommunikation<br />
den Beitrag des Sektors zu den globalen Zielen glaubwürdig darstellen.<br />
Die Wissenschaft schließlich sollte dem Sektor und der Politik auf allen Ebenen vermehrt evidenzbasierte<br />
Beratung und Unterstützung anbieten. Sie sollte besser vermitteln, wie einzelne Maßnahmen wirken und<br />
welche Zielkonflikte und Synergien es geben kann. www.iufro.org<br />
Foto: pixabay<br />
Foto: Roto<br />
USA. Das Jahr <strong>2023</strong> steht für die Roto Frank Fenster- und Türtechnologie erneut im Zeichen der Expansion.<br />
Roto, einer der weltweit führenden Spezialisten für Beschlagtechnologie mit Tochterunternehmen<br />
u. a. in Nord- und Südamerika, wächst noch einmal deutlich durch die Übernahme der Ultrafab Inc.,<br />
Farmington, New York. Zum Jahreswechsel gehen 100 % der Firmenanteile des in den USA und Kanada<br />
erfolgreichen Herstellers von Fenster- und Türdichtungen auf die Roto Frank Fenster- und Türtechnologie<br />
über. Ultrafab beschäftigt an drei Produktionsstandorten in den USA rund 300 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. www.roto-frank.com<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong><br />
1/<strong>2023</strong><br />
www.holzmarkt-online.at
10 HOLZ | LEBEN<br />
HOLZ | ZEIT 11<br />
G E S I C H T E R<br />
B Ü C H E R<br />
TERMINE<br />
© Pfeifer Holding/Gerhard Berger<br />
© IHBV<br />
© Holzforschung Austria<br />
Europäischer Verband<br />
Vorstand<br />
Die Generalversammlung<br />
des Europäischen Verbands<br />
der holzverarbeitenden Industrie<br />
(CEI-Bois – European<br />
Confederation of Woodworking<br />
Industries) wählte<br />
Michale Pfiefer in den Vorstand.<br />
Er vertritt somit den Fachverband der Holzindustrie<br />
Österreichs im europäischen Spitzenverband<br />
der Holzindustrie. Pfeifer ist ausgebildeter<br />
Holztechniker und seit 1985 in der Pfeifer Group<br />
tätig. Seit 20<strong>01</strong> ist er Geschäftsführer des Tiroler<br />
Familienunternehmens und seit 2009 ist er CEO<br />
der Pfeifer Holding.<br />
Ingenieurholzbauverbandes<br />
Vorsitz<br />
In der Beiratssitzung des Österreichischen<br />
Ingenieurholzbauverbandes<br />
IHBV wurde<br />
Dipl.-Ing. (FH) Holzbaumeister<br />
Johannes Lederbauer,<br />
Leitung Vertrieb Ingenieurholzbau<br />
bei der WIEHAG, als<br />
neuer Vorsitzender des IHBV einstimmig gewählt.<br />
Der klare Fokus liegt für Lederbauer in der kommenden<br />
Funktionsperiode auf der Stärkung der<br />
Positionierung des Baustoffes Holz gegenüber den<br />
Konkurrenzmaterialien im Bauwesen.<br />
Holzforschung Austria<br />
Habilitation<br />
DI Dr. Gerhard Grüll (Holzforschung Austria)<br />
hat an der Universität für Bodenkultur Wien erfolgreich<br />
sein öffentliches Habilitationskolloquium<br />
zur Erteilung der Lehrbefugnis für das<br />
wissenschaftliche Fachgebiet Holzoberflächentechnologie/Wood<br />
Surface Technology in englischer<br />
Sprache abgehalten. Thema seines Lehrvortrages<br />
waren „Wood Water Interactions“ und im Fachvortrag<br />
referierte er über „Factors Influencing the<br />
Durability of Exterior Wood Coatings“.<br />
H O L Z M A R K T B E R I C H T<br />
Alle Sortimente weiterhin<br />
gut nachgefragt<br />
Die Entwicklung der Konjunktur wird nicht mehr so negativ gesehen wie noch vor kurzem. Erschwerte<br />
Finanzierungsbedingungen sowie gestiegene Baupreise dämpfen aber die Bauwirtschaft etwas. Arbeitskräftemangel<br />
ist eine generelle Herausforderung.<br />
Sturm und Schneefall von Anfang Februar haben regional zu vereinzelten kleineren Schäden geführt,<br />
die anfallenden Mengen werden derzeit vom Markt aufgesogen. Denn die Nachfrage nach Fichtensägerundholz<br />
ist aktuell sehr rege. Bereitgestellte Mengen werden, sofern es keine witterungsbedingten<br />
Einschränkungen gibt, rasch abtransportiert und übernommen. Es sind keine Waldlager vorhanden. Die<br />
Preise haben im Jänner etwas zugelegt und liegen österreichweit für Fichte A/C 2b+ zwischen € 107,-<br />
und € 125,- je FMO. Auch bei Kiefer konnte ein Nachfragebelebung, mit regional gestiegenen Preisen,<br />
beobachtet werden. Lärche hält nach wie vor ihr hohes Preisniveau, die Nachfrage übersteigt zumeist<br />
das Angebot.<br />
Am Laubsägerundholzmarkt ist die Eiche nach wie vor die am stärksten nachgefragte Holzart. Dies<br />
spiegelte sich auch in den Wertholzsubmissionen wider. Das Höchstgebot von € 3.392,-/fm fiel auf eine<br />
Eiche, der wertvollste Stamm, mit 6,5 fm, war ebenso eine Eiche, der rund € 10.000,- erlöste. Aber<br />
auch Rotbuche und Esche sind am Markt derzeit stark nachgefragt. Laubholz sollte zum Qualitätserhalt<br />
außerhalb der Saftzeit geerntet werden. Daher wird empfohlen, geplante Nutzungen in den kommenden<br />
Wochen abzuschließen.<br />
Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind weiterhin für Industrierundholz voll aufnahmefähig.<br />
Der Abtransport der Mengen erfolgt zügig, es wird kontinuierlich übernommen. Die Preise<br />
haben sich gefestigt und liegen deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Rotbuchenfaserholz wird bei<br />
gestiegenen Preisen stark nachgefragt. Esche lässt sich unverändert zum Vormonat problemlos vermarkten.<br />
Die Nachfrage nach Energieholz ist bei tendenziell steigenden Preisen ungebrochen rege. Nachdem die<br />
Konsumenten ihre Lager für Brennholz befüllt haben ist die Nachfrage nach diesem Sortiment aktuell<br />
ruhig. Die Preise sind auf hohem Niveau stabil.<br />
Es wird empfohlen, die aktuell günstigen Bedingungen am <strong>Holzmarkt</strong> zu nutzen, um vor allem auch<br />
teurere Pflegeeingriffe, zum Wohle des klimafitten Waldes, durchzuführen.<br />
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Jänner – Anfang Februar <strong>2023</strong><br />
und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer<br />
gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung<br />
sind Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.<br />
Foto: pixabay<br />
Erwin Thoma<br />
Holzwunder<br />
„Am Ende all unserer Entwicklungen steht die Erfahrung, dass<br />
es besser ist, mit der Natur zu arbeiten als gegen sie.“ Die<br />
Natur steckt voller Überraschungen und ist der beste Lehrmeister<br />
zugleich. In diesem Buch wird das gewachsene Wissen<br />
mit neuesten Forschungsergebnissen und Anwendungsbeispielen kombiniert.<br />
Lassen wir die Bäume wieder Teil unseres Lebens sein, um von ihren Kräften zu<br />
profitieren.<br />
ISBN: 978-3-7104<strong>01</strong>053<br />
Erwin Thoma<br />
Dich sah ich wachsen<br />
Holz, ein Naturmaterial mit vielen Geheimnissen und wundervollen<br />
Eigenschaften. Schon seit Jahrhunderten wissen<br />
die Menschen über die Besonderheiten dieses Baumaterials<br />
und der Wirkung von Bäumen in unserem Leben Bescheid.<br />
Menschen wie der Großvater haben dieses Wissen und die<br />
Traditionen rund um das Thema weitergegeben und damit die nächste Generation<br />
geprägt. Ein Buch über das uralte und das neue Leben mit Holz, Wald und Mond.<br />
ISBN: 978-3-7104<strong>01</strong>121<br />
Mit Holz auf Du und Du<br />
Von 8. bis 12. März <strong>2023</strong> findet die<br />
Internationale Handwerksmesse (IHM) in München statt.<br />
Digital und Live im ICM – Internationales Congress Center in<br />
München treffen sich Meister und Macher aus dem Handwerk von<br />
8. bis 10. März <strong>2023</strong> bei der Premiere der Netzwerkveranstaltung<br />
ZUKUNFT HANDWERK.<br />
Die Fachmesse HANDWERK findet zum ausgeschriebenen<br />
Termin von 15. bis 18. März <strong>2023</strong> nicht statt und wurde auf 2025<br />
verschoben.<br />
Begehen Sie mit uns am 21. März den<br />
„Internationalen Tag des Waldes“.<br />
Ums Bauen mit Holz geht es von 12. bis 14 April <strong>2023</strong> beim<br />
Internationalen Holzbauforum in Lille, Frankreich.<br />
Die Demoshow für Forsttechnik und Erneuerbare Energien<br />
FORST live wird von 31. März bis 2. April <strong>2023</strong> in der Messe<br />
Offenburg abgehalten.<br />
Die Holzbranche trifft sich von 15. bis 19. Mai <strong>2023</strong> in Hannover bei<br />
der LIGNA.<br />
Der nächste Internationale <strong>Holzmarkt</strong> erscheint Anfang Mai <strong>2023</strong>.<br />
Zu Besuch im Wald und bei Tiroler Holzbetrieben. Unter diesem Motto fand Ende November erstmals die „Wald- und Holz-<br />
Tour“ statt. Die kostenlose Veranstaltung bot den Teilnehmer*innen aus allen Bevölkerungskreisen Einblicke in die Arbeit,<br />
die täglich in Tirols Wäldern, Sägewerken und holzverarbeitenden Betrieben geleistet wird. Die Tour wurde von proHolz Tirol<br />
im Rahmen des Waldfonds-Projektes „Bioeconomy Austria“ organisiert. An drei Stationen entlang der Wertschöpfungskette<br />
Wald-Holz wurde der Weg vom Baum bis zum fertigen Holzprodukt nachverfolgt.<br />
Vom Treffpunkt in Innsbruck ausgehend, ging es für die TeilnehmerInnen gemeinsam<br />
in einem Bus zu den einzelnen Stationen. Die erste Station führte zu<br />
den Österreichischen Bundeforsten in das Forstrevier Inntal zwischen Absam und<br />
Gnadenwald. Revierleiter Ephräm Unterberger erklärte gemeinsam mit Christoph<br />
Zojer, wie in ihrem Revier naturnahe Waldbewirtschaftung umgesetzt wird.<br />
Die Bundesforste setzen auf eine Mischung aus verschiedensten, dem jeweiligen<br />
Standort angepassten Baumarten, um den Wald klimafit und zukunftsfähig zu<br />
machen. Zur Sprache kam auch, dass Österreich eines der strengsten Forstgesetze<br />
der Welt hat, welches zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung verpflichtet.<br />
Das bedeutet, es darf nicht mehr Holz geerntet werden als nachwächst.<br />
Im Säge- und Schaltafelwerk Troger-Holz in Vomp führte Karl Klingler die BesucherInnen<br />
durch die Produktion. Von der Geschwindigkeit und Präzision, mit<br />
der das angelieferte Holz eingeschnitten wird, zeigten sich alle begeistert. Holz<br />
ist ein nachwachsender Rohstoff, der vollständig verwertet werden kann. Auch<br />
bei Troger-Holz wird der gesamte Stamm genutzt. Bei der Schnittholzproduktion<br />
anfallende „Seitenware“ wird unter anderem zur Herstellung von Verpackungen<br />
verwendet, die Hackschnitzel gehen in die Produktion von Spanplatten und aus<br />
der Rinde und dem Sägemehl wird Energie in Form von Strom und Wärme erzeugt.<br />
In der Holzmanufaktur und Vitrinenbau Auer in Innsbruck sahen die Teilnehmer*innen,<br />
wie aus dem Rohstoff Holz letztendlich hochwertige Endprodukte entstehen.<br />
Heinrich Auer, Firmeninhaber und Geschäftsführer in dritter Generation,<br />
stand Rede und Antwort. Das regionale Unternehmen setzt auf Innovation und<br />
Know-how und beteiligt sich immer wieder an internationalen Projekten. Neben<br />
der Einrichtung von Privatwohnungen oder Hotels werden auch Nischenmärkte,<br />
wie der Vitrinenbau oder der Bau von Schiffseinrichtungen, bedient. Auch dies<br />
verdeutlicht, wie vielseitig die Einsatzmöglichkeiten von Holz sind.<br />
Rund 20 TeilnehmerInnen erhielten bei der von proHolz Tirol organisierten Wald- und Holz-<br />
Tour einen intensiven Einblick in die Holzbranche der Region.<br />
Foto: proHolz Tirol<br />
1/<strong>2023</strong><br />
1/<strong>2023</strong> www.holzmarkt-online.at
12 WERKZEUGE, MASCHINEN<br />
WERKZEUGE, MASCHINEN 13<br />
Materialvielfalt in der Möbel- und<br />
Innenausbau Branche<br />
Beim Formatieren können vermeintlich einfache Dinge wie Überstand des Sägeblattes oder die Lage der Sichtseite für die Qualität ausschlaggebend sein.<br />
Das eigene Heim ist der Mittelpunkt des Lebens. Nicht zuletzt durch die lebensverändernden Ereignisse der vergangenen<br />
Monate, verbrachte ein Großteil der Bevölkerung mehr Zeit in den eigenen vier Wänden als jemals zuvor. Vielerorts ist<br />
dadurch der Wunsch nach einem erholsamen und behaglichen Heim sowie hochwertiger Inneneinrichtung gewachsen.<br />
Beliebt sind dabei von der Natur inspirierte Farben, natürliche Werkstoffe und ein klares, reduziertes Design.<br />
Ein modernes Zuhause ist Wohlfühloase, Arbeitsplatz<br />
und Rückzugsort zugleich, wodurch die Funktionen<br />
von Möbelstücken teilweise ineinander verschwimmen.<br />
Möbel müssen heute nicht nur schön,<br />
sondern multifunktionell sein und mehrere Anforderungen<br />
gleichzeitig erfüllen, ohne dabei den Aspekt<br />
der Gemütlichkeit zu vernachlässigen. Damit ein<br />
Möbelstück allen Anforderungen an Design, Materialien,<br />
Größe und Funktionalität gerecht werden kann,<br />
geht der Trend weg vom Einheitslook hin zu individuellen,<br />
meist handwerklich ausgeklügelten Lösungen<br />
mit einer Vielzahl von Nutzereigenschaften.<br />
Für Handwerker ergeben sich dadurch schier<br />
unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch<br />
neue Herausforderungen. Die Anzahl der zu verarbeitenden<br />
Materialen hat stark zugenommen und<br />
Kombinationen aus Naturholz mit High-Tech Oberflächen<br />
stehen an der Tagesordnung. Ein Beispiel für<br />
solche High-Tech Oberflächen sind Anti-Fingerprint<br />
(AFP) Beschichtungen. Diese werden vorzugsweise<br />
im Bereich der Küchenmöbel verwendet, jedoch auch<br />
mehr und mehr beim klassischen Möbelbau oder im<br />
Innenausbau. Hatten sich in der jüngeren Vergangenheit<br />
moderne, puristisch anmutende Designs mit<br />
Hochglanz- und Matt-Lack Oberflächen als Trend<br />
durchgesetzt, erkannte der Endverbraucher schnell<br />
den Nachteil dieser edel erscheinenden Oberflächen:<br />
Fingerabdrücke und Fettrückstände sind unmittelbar<br />
nach Berührung sichtbar und das geliebte Designerstück<br />
sieht schnell unansehnlich aus. Immer beliebter<br />
werden dagegen die genannten Anti-Fingerprint<br />
Oberflächen, welche durch eine spezielle Beschichtung<br />
den Fingerabdruck unsichtbar machen.<br />
Neben solchen High-Tech Oberflächen liegen aber<br />
auch Massivholzmöbel oder Möbel mit Echtholz-<br />
Oberflächen voll im Trend. Schließlich ist Holz das<br />
ideale und natürlichste Material für eine gemütlich<br />
und nachhaltig wirkende Inneneinrichtung und lässt<br />
sich perfekt mit unterschiedlichsten Materialien und<br />
Farben kombinieren.<br />
Für Handwerksbetriebe stellt sich also die Frage,<br />
wie ein derart umfangreiches Materialspektrum<br />
bestmöglich zerspanend bearbeitet kann. Immer<br />
unter der Voraussetzung, perfekte Qualität am Werkstück<br />
und möglichst hohe Effizienz, Produktivität und<br />
Flexibilität innerhalb des Bearbeitungsprozesses zu<br />
gewährleisten. Vor allem müssen sich Anwender jedoch<br />
fragen, welche Werkzeuglösungen hierfür passend<br />
sind, um erfolgreich produzieren zu können.<br />
Lösung 1: Formatschnitt mit Ritz- und Hauptkreissägeblatt<br />
Die klassischste Bearbeitungsmethode ist das Trennen<br />
mit Hilfe einer Formatkreissäge. Handwerker<br />
legen hierbei besonderen Wert auf die Qualität des<br />
Schnittes. Möglichst perfekt mit beidseitig ausrissfreien<br />
Kanten und sauberen Schnittflächen in allen<br />
Plattenwerkstoffen und Dekoren, damit zeitraubende<br />
Nacharbeiten vermieden werden können. Um dies zu<br />
erreichen, empfiehlt sich vor dem Sägen von Plattenmaterial<br />
mit sensiblen Oberflächen (wie beispielsweise<br />
Anti-Fingerprint Materialien), ein neues oder<br />
frisch instandgesetztes Kreissägeblatt einzusetzen.<br />
Damit die Oberkante möglichst perfekt wird, sollte<br />
der radiale Überstand des Kreissägeblattes zur Platte<br />
mit bis zu zehn Millimetern eingestellt werden.<br />
Für das Erreichen einer perfekten Unterkante ist<br />
der Einsatz von Ritz-Kreissägeblättern unbedingt zu<br />
empfehlen. Zusätzlich ist es ratsam, die Platte mit<br />
der Sichtseite nach oben auf dem Sägetisch aufzulegen.<br />
So lassen sich perfekte Arbeitsergebnisse<br />
erzielen und die Standzeiten der eingesetzten Kreissägeblätter<br />
können maximal ausgereizt werden.<br />
Lösung 2: Kombinieren unterschiedlicher Schneidstoffe<br />
beim Plattenaufteilen<br />
Immer häufiger sind in Handwerksbetrieben Plattenaufteilsägen<br />
vorzufinden. Für eine perfekte<br />
Schnittkante ohne weitere Formatierungsschritte<br />
müssen beschichtete Holzwerkstoffe, wie beispielsweise<br />
Spanplatte oder MDF als Einzelplatte, zuerst<br />
an der Unterseite mit einem Ritzkreissägeblatt vorgeritzt<br />
und anschließend mit einem Hauptkreissägeblatt<br />
gesägt werden. Damit Haupt- und Ritzkreissägeblatt<br />
optimal funktionieren, ist es absolut ratsam<br />
die Schnittbreiten der beiden Kreissägeblätter aufeinander<br />
abzustimmen und diese auch paarweise nach<br />
Standwegende instandzusetzen.<br />
Viele Schreiner setzen dieses Nutzungskonzept<br />
täglich in Ihren Bearbeitungsprozessen um. Es gibt<br />
hierbei allerdings die Möglichkeit Kosten zu sparen,<br />
was vielen Anwendern kaum bewusst ist. Wenn man,<br />
anstelle eines Hartmetall-Ritzkreissägeblatts, auf<br />
eine diamantbestückte Variante zurückgreift, um<br />
diese gemeinsam mit mehreren Hauptkreissägeblättern<br />
zu verwenden, lassen sich die Werkzeugkosten<br />
über längere Zeiträume deutlich senken.<br />
Konkret empfiehlt es sich bis zu zehn Hartmetall-<br />
Hauptkreissägeblätter gemeinsam mit einem Diamant-Ritzkreissägeblatt<br />
zu nutzen. Aufgrund der<br />
deutlich höheren Verschleißfestigkeit von Diamantschneidstoffen<br />
erreichen diese Ritzkreissägeblätter<br />
einen vielfach längeren Standweg als die zeitgleich<br />
verwendeten Hauptkreissägeblatter mit Hartmetallbestückung.<br />
So verbleibt das Ritzkreissägeblatt weiter<br />
in der Maschine, nachdem das Hauptkreissägeblatt<br />
sein Standwegende erreicht hat. Es muss also<br />
nur das Hauptkreissägeblatt getauscht und wieder<br />
aufbereitet werden. Das bedeutet zeitsparende Prozesse<br />
und zusätzliche Einsparungen bei den Werkzeugkosten.<br />
Ein Zusätzlicher Spareffekt: die Hauptkreissägeblätter<br />
mit Hartmetallschneiden können<br />
bis zum Standwegende des Diamant Ritzkreissägeblattes<br />
mehrmals nachgeschärft werden. Der dabei<br />
entstehende Schnittbreitenverlust kann durch<br />
Veränderung der Ritztiefe einfach und ohne großen<br />
Mehraufwand kompensiert werden. Durch diese<br />
Vorgehensweise kann das Standweg-Maximum aus<br />
allen Werkzeugen herausgeholt und Kosten gespart<br />
werden.<br />
Ein perfektes Beispiel hierfür ist die Kombination<br />
aus RazorCut PLUS Kreissägeblättern und DP Ritzkreissägeblättern<br />
von Leitz. RazorCut PLUS sorgt<br />
mit seiner auf Fertigschnitt getrimmten Schneidengeometrie<br />
auch in empfindlichen Dekoren für perfekte,<br />
ausbruchsfreie Kanten sowie für glatte und<br />
riefenfreie Oberflächen. Im Zusammenspiel mit den<br />
Diamant-Ritzkreissägeblättern können Anwender<br />
Kosten sparen und erzielen dauerhaft höchste Qualität<br />
beim Sägen.<br />
Fotos: Leitz<br />
Auch beim Arbeiten mit Plattenauteilsägen haben viele<br />
Anwender noch Potenzial ihre Kosten zu reduzieren.<br />
Tipp: Die gemeinsame Nutzung von diamantbestückten<br />
Ritzkreissägeblättern und hartmetallbestückten<br />
Hauptkreissägeblätten hilft auf Dauer Geld zu sparen.<br />
Lösung 3: Stationärtechnik (CNC)<br />
In vielen Handwerksbetrieben hat sich die CNC-<br />
Technik als Fertigungskonzept etabliert und der<br />
Trend ist weiter ungebrochen. Schließlich lassen<br />
sich mit Hilfe von CNC-Maschinen komplexe Werkstücke<br />
und unterschiedlichste Formen und Bauarten<br />
schnell und einfach herstellen. Immerhin ist es möglich,<br />
nahezu alle beschichteten und unbeschichteten<br />
Holzwerkstoffe, Massivholzelemente, Kompaktplatten<br />
oder Sperrhölzer mit Schaft- bzw. Fügefräser<br />
und Kreissägeblättern zu bearbeiten. Die Qualität<br />
des Bearbeitungsergebnisses hängt jedoch immer<br />
von der eingesetzten Bearbeitungsstrategie und den<br />
dabei verwendeten Werkzeugsystemen ab.<br />
CNC-Formatbearbeitung mit Schaft- oder Fügefräsern<br />
Ziel der Formatbearbeitung mit Fügefräsern sind<br />
beidseitig ausrissfreie Kanten. Dies lässt sich am<br />
besten mit diamantbestückten Werkzeugen erreichen,<br />
die über wechselseitige Achswinkel verfügen<br />
– also schräg eingebaute Schneiden. Jedoch darf<br />
dieser Achswinkel nur eine bestimmte Mindestgröße<br />
aufweisen, um den Schnittdruck zu reduzieren.<br />
Werkzeuge mit zu großen Achswinkeln erzeugen bei<br />
Spanplatten mit loser Mittelschicht raue und poröse,<br />
löchrige Oberflächen. Speziell bei der Laserbekantung<br />
kann dies zu Problemen bei der Kantenhaftung<br />
oder bei Wasserprüfungen führen. Ein weiteres Argument,<br />
das gegen die Verwendung solcher Werkzeuge<br />
spricht, sind die deutlich höheren Anschaffungs- und<br />
Instandhaltungskosten. Werkzeugsysteme mit hohem<br />
Achswinkel sind nämlich in der Regel mit überlangen<br />
Schneidelementen bestückt. Bei der Verwendung<br />
von Diamantschneiden entstehen also sowohl<br />
in der Anschaffung als auch beim Nachschärfen hohe<br />
Kosten.<br />
Untersuchungen über viele Jahre hinweg haben<br />
gezeigt, dass die besten Bearbeitungsergebnisse<br />
hinsichtlich perfekter Kanten und ausrissfreier Mittellage<br />
am besten mit Werkzeugen gelingt, die einen<br />
Achswinkel von 50 Grad aufweisen. Nur so lässt sich<br />
beim Fügen ein perfektes Schnittergebnis erzeugen<br />
und die Prozesskosten steigen nicht unnötig. Wie<br />
etwa mit den EdgeExpert Fräswerkzeugen von Leitz.<br />
Neben der Wahl des optimalen Werkzeugs, hat<br />
auch die Bearbeitungsstrategie einen wichtigen Einfluss<br />
auf die Bearbeitungsqualität beim Formatieren.<br />
Deshalb empfiehlt es sich auf entsprechende Anfahrund<br />
Eckenstrategien im gesamten Fräsprozess zu<br />
achten. Anwender, die sich mit diesem Thema erstmalig<br />
auseinandersetzen, sind gut beraten, wenn ihnen<br />
dabei ein erfahrener Ansprechpartner mit tiefgreifendem<br />
Wissen rund um Material, Werkzeug und<br />
Bearbeitungsverfahren zur Seite steht.<br />
Beim Gehrungssägen auf CNC-Anlagen ist zu beachten<br />
das die eingesetzten Kreissägeblätter auch wirklich<br />
für derartige Anwendungen geeignet sind und welche<br />
Bearbeitungsstrategie zum Einsatz kommt.<br />
Der Gehrungsschnitt mit CNC-Maschinen<br />
Das Gehrungssägen ist eine der anspruchsvollsten<br />
Bearbeitungen in der Möbel- und Innenausbau-<br />
Branche. Auf 5-Achs-Bearbeitungszentren oder mit<br />
speziellen CNC-Sägeaggregaten lassen sich schräge<br />
Sägeschnitte in allen gewünschten Winkeln sehr<br />
effizient herstellen. In der Praxis hat sich bewiesen,<br />
dass speziell für Gehrungsschnitte ausgelegte<br />
Kreissägeblätter ein absolutes Muss für diesen<br />
Anwendungsbereich sind. Der Hauptunterschied zu<br />
herkömmlichen Kreissägeblättern liegt in ihrer geringen<br />
Schnittbreite und der gleichzeitig hohen Planlaufqualität.<br />
Diese technischen Merkmale sind hier<br />
von großer Bedeutung, um Ausbrüche an der spitzen<br />
Seite der Gehrung zu vermeiden. Speziell bei sehr<br />
spitzen Gehrungen – wie beispielsweise 60 Grad –<br />
verschlechtert nämlich die kleinste Ungenauigkeit<br />
im Gesamtsystem das Bearbeitungsergebnis signifikant.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verwendung<br />
der richtigen Bearbeitungsstrategie. In diesem Fall<br />
empfiehlt es sich, in einer ersten Schnittbewegung<br />
die Platte an der innenliegenden Kante im Gleichlauf<br />
zwei Millimeter tief einzuritzen. Der Trennschnitt<br />
erfolgt anschließend im Gegenlauf. Somit erreichen<br />
CNC-Anwender den perfekten Schnitt. Ausrissfrei an<br />
beiden Kanten und in der Schnittfläche ohne Fehler.<br />
Beispiele für derartige Kreissägeblätter, speziell<br />
für Gehrungsschnitte, sind das hartmetallbestückte<br />
Kreissägeblatt Katana und das diamantbestückte<br />
Kreissägeblatt WhisperCut von Leitz. Sowohl Katana<br />
als auch WhisperCut ermöglichen durch die geringe<br />
Schnittbreite und ihr besonders ruhiges Laufverhalten<br />
perfekte Schnittergebnisse in allen gängigen<br />
Materialien.<br />
Das Nesting-Verfahren<br />
Beim sogenannten Nesting werden mit Hilfe von<br />
Schaftwerkzeugen verschachtelte Formen aus plattenförmigen<br />
Werkstoffen getrennt. Speziell bei filigranen<br />
Teilen und hohen Vorschubgeschwindigkeiten<br />
stehen CNC-Anwender regelmäßig vor der Herausforderung,<br />
dass die herausgefrästen Teile durch<br />
den schnelldrehenden Fräser beim Abtrennen verschoben<br />
und beschädigt werden. Das Vakuum des<br />
Bearbeitungstisches reicht nicht aus, um die entstehenden<br />
Kräfte zu kompensieren und die gefertigten<br />
Teile am Rutschen zu hindern. Abhilfe schafft hier die<br />
Verwendung kleiner Werkzeugdurchmesser. Zum<br />
einen werden dadurch die Schnittkräfte geringer,<br />
viel wichtiger sind jedoch die schmaleren Fräsnuten,<br />
die entstehen. Wird beispielsweise der Fräserdurchmesser<br />
von 16 auf 12 Millimeter reduziert, entspricht<br />
dies der Reduzierung des Zerspanungsvolumens um<br />
Beim Nesting empfiehlt es sich Fräser mit kleinen<br />
Durchmessern einzusetzen. So reduziert sich<br />
das Zerspanvolumen und die Vakuumleistung am<br />
Bearbeitungstisch bleibt konstant hoch. Die Werkstücke<br />
werden somit weiter sicher am Tisch gehalten.<br />
44 Prozent. Je weniger Material beim Nesting also<br />
abgefräst wird und je schmaler die entstehenden<br />
Fräsnuten sind, desto weniger schwächt dies die Vakuumleistung<br />
am Bearbeitungstisch und die Werkstücke<br />
werden sicher an Ort und Stelle gehalten.<br />
Für derartige Herausforderungen bietet Leitz<br />
mit seinen Nesting-Fräsern ein umfangreiches und<br />
leistungsfähiges Werkzeugprogramm. Mit Durchmessern<br />
ab 10 Millimetern und je nach Ausführung,<br />
geeignet für Vorschübe von bis zu 35 m/min, ist es<br />
perfekt für filigranes und vor allem schnelles Nesting<br />
geeignet - ideal für die Bearbeitung von Sperrholz,<br />
Kompaktschichtstoffplatten, Spannlatten oder<br />
MDF.<br />
Je nach Maschinenausstattung und Bearbeitungsverfahren<br />
kommen im Bereich der Möbelfertigung<br />
oder im Innenausbau unterschiedlichste Werkzeuglösungen<br />
und Bearbeitungsstrategien zum Einsatz.<br />
Die Materialvielfalt und die Anforderungen an Material<br />
und Endprodukt wachsen ständig, jedoch werden<br />
sich die Bearbeitungsverfahren selbst in den kommenden<br />
Jahren kaum ändern. Aus diesem Grund erhalten<br />
universell einsetzbare Werkzeuge mit höchster<br />
Leistungsfähigkeit einen immer wichtigeren<br />
Stellenwert in der Branche. Schließlich gilt auch in<br />
Zukunft: „Zeit ist Geld“ und „Qualität zahlt sich aus“.<br />
Mehr Effizienz, mehr Flexibilität und mehr Produktivität<br />
in der Fertigung hilft deshalb nicht nur Geld zu<br />
sparen oder die Ausstoßmengen zu erhöhen, auch<br />
im Bereich der Werkzeuginstandsetzung werden<br />
diese Schlagworte in Zukunft verstärkt zu berücksichtigende<br />
Aspekte sein. Handwerklich orientierte<br />
Möbelhersteller und Innenausbauer werden dies in<br />
ihren künftigen unternehmerischen Planungen berücksichtigen.<br />
Gut wenn man einen Werkzeugpartner<br />
an seiner Seite weiß, der mit passenden Werkzeuglösungen,<br />
bedarfsorientierten Dienstleistungen<br />
und viel Wissen um Prozesse, Maschinen und Materialien<br />
aufwarten kann. Für mehr Effizienz, Produktivität,<br />
Flexibilität und Qualität im Handwerk.<br />
Ein Fachbericht über aktuelle Herausforderungen<br />
im Handwerk und die dazugehörigen<br />
Bearbeitungslösungen von<br />
Ing. Christian Wimmer, B.Eng. MBA (Leitz<br />
Branchenmanager Möbel- und Innenausbau)<br />
und Dipl.-Ing. Zeljko Pekec (Leiter Anwendungstechnik<br />
Leitz, Riedau)<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong> 1/<strong>2023</strong> www.holzmarkt-online.at
| MW12-03G |<br />
14<br />
WERKZEUGE, MASCHINEN<br />
Von kompakt HOLZTROCKNUNG bis komplex: 15<br />
1<br />
Fotos: UNTHA shredding technology GmbH<br />
stufenlos eingestellt werden, die maximale Steigung beträgt 90 Grad. Darüber<br />
hinaus verspricht die Förderschnecke hohe Standfestigkeit und Leistung. Hinzukommen<br />
hohe Laufruhe, Verschleißfestigkeit und damit einhergehend ein sehr<br />
geringer Wartungsbedarf. Die Fördertechnik verfügt außerdem über eine Füllstandüberwachung,<br />
diese garantiert eine automatische Abschaltung der Anlage<br />
vor Überfüllung des Hackgutlagers und gibt eine Meldung an den Bediener aus.<br />
Eine weitere Besonderheit der neuen Förderschnecke, gegenüber anderen<br />
Modellen, ist die Platzierung der Materialübergabestelle. Durch die seitliche Anbindung<br />
der Materialübergabe erzielen wir eine deutlich niedrigere Bauweise und<br />
eine tiefere Einwurfkante bei der Zerkleinerungsmaschine. Dadurch werden Beschickung,<br />
Bedienung und Wartung deutlich einfacher. Die Antriebseinheit der<br />
Förderschnecke befindet sich außerhalb des Hackgutlagers, das bringt vor allem in<br />
Hinblick auf die Explosionsschutzvorschriften (ATEX) wesentliche Erleichterungen.<br />
Sie haben die Förderschnecke auf der Messe in Basel im Oktober dem Publikum<br />
präsentiert. Wie waren die Reaktionen?<br />
Die neue Förderschnecke wurde auf der Holz Basel erstmal öffentlich<br />
präsentiert. Viele Interessierte haben sich über die Besonderheiten<br />
der neuen Transportlösung informiert. Das Feedback war sehr positiv. Das bestätigt<br />
uns darin, dass wir mit dieser Förderschnecke die Bedürfnisse unserer<br />
Zielgruppe erkannt und richtig umgesetzt haben.<br />
die skalierbare<br />
CNC-Lösung<br />
Komplett aus einer Hand<br />
Das Kuchler Unternehmen UNTHA ist seit über 50 Jahren für seine Zerkleinerungsmaschinen bekannt. Neben dem<br />
Kerngeschäft, Schredderlösungen für holzbe- und -verarbeitende Betriebe zu entwickeln und herzustellen, positioniert<br />
sich das Unternehmen seit einigen Jahren bereits als Komplettanbieter für Systemlösungen, mit einem stetig wachsenden<br />
Sortiment. Mit der Entwicklung einer neuen Hackgut-Transportlösung geht UNTHA einen weiteren Schritt in diese Richtung.<br />
Mit der Neuentwicklung einer starren Förderschnecke für die LR-Klasse erweitert<br />
der Zerkleinerungsspezialist UNTHA sein Angebot. Neu ist die außerhalb<br />
des Hackgutlagers positionierte Antriebseinheit, was in Hinblick auf die Explosionsschutzvorschriften<br />
wesentliche Erleichterungen bringt. Außerdem ermöglicht<br />
diese Anordnung eine deutlich niedrigere Bauweise mit tiefer liegender<br />
Einwurfkante. Das vereinfacht Beschickung und Bedienung der Anlage und spart<br />
Platz bei beengten Verhältnissen. Die bis zu 40 Grad stufenlos einstellbare Förderschnecke<br />
vereinfacht Planungsarbeit und Montage. Gegenüber Förderbändern<br />
zeichnet sich diese Lösung durch geringere Staubentwicklung aus. Deshalb<br />
ist sie in vielen Fällen die beste und günstigste Alternative zu oft nicht vorhandenen<br />
Absauganlagen.<br />
Neue Förderschnecke für die LR-Klasse<br />
UNTHA positioniert sich also zunehmend als Komplettanbieter. Wie kam es zu<br />
diesem Schritt? Wie und warum wurde das Sortiment gerade in diese Richtung<br />
erweitert? Was sind die Vorteile der neuen Förderschnecke? Und für wen macht<br />
es Sinn, sie in seine Anlage zu integrieren? Der Internationale <strong>Holzmarkt</strong> bat Josef<br />
Gruber, Head of Global Sales and Business Development BU Wood bei UNTHA<br />
shredding technology, zum Gespräch.<br />
Wie kam es zu der Weiterentwicklung des Sortiments? Wurden Förderschnecken<br />
nachgefragt, hat man einen Bedarf erkannt?<br />
Die Nachfrage der Kunden geht ganz klar in die Richtung von Gesamtanlagen<br />
– also eine Zerkleinerungsmaschine inklusive Fördertechnik. Solche Komplettlösungen<br />
bieten wir bereits seit vielen Jahren an. Unser Service beinhaltet alles von<br />
der Planung, über die Konstruktion bis hin zu Installation und Inbetriebnahme.<br />
Wir liefern Komplettlösungen aus einer Hand – darum können wir alle relevanten<br />
Teile perfekt aufeinander abstimmen.<br />
Wir legen großen Wert auf die Zufriedenheit unserer Kunden und auch ihr<br />
Feedback ist uns bei UNTHA sehr wichtig. Wir hören, was sie zu sagen haben und<br />
leiten daraus Innovationen und Weiterentwicklungen ab. Auf diese Weise wurde<br />
uns auch bewusst, dass es Bedarf für eine weitere Transportlösung gibt. Daraufhin<br />
haben wir unser Sortiment um die neue Förderschnecke mit starrer Achse<br />
erweitert. Damit haben wir für jeden Kunden die passende Lösung parat.<br />
Wird die Förderschnecke von UNTHA selbst hergestellt?<br />
Die neue Förderschnecke produzieren wir – genauso wie all unsere Hacker –<br />
selbst. Diese werden in unserem Werk in Kuchl bei Salzburg hergestellt.<br />
Für welche Anwendungen eignet sie sich besonders?<br />
Die neue Förderschnecke mit starrer Achse eignet sich zum materialschonenden<br />
Transport von Hackgut jeglicher Art. Besonders dort, wo Hackgut platzsparend<br />
und über eine große Steigung transportiert werden muss, haben sich Förderschnecken<br />
als die beste Lösung etabliert. Durch ihren sehr geringen Verschleiß sind sie<br />
auch für große Materialmengen und lange Laufzeiten bestens geeignet.<br />
Je nachdem welche Anforderungen Kunden haben, gibt es unterschiedliche<br />
Lösungen: beispielsweise flexible Förderschnecken oder mit einer starren Achse<br />
sowie Förderbänder mit oder ohne Metallabscheider (Trommel- oder Rohrmagneten).<br />
Länge und Steigung der Förderschnecke können für jeden Kunden individuell<br />
angepasst werden.<br />
Kann sie in alle bestehenden Anlagen integriert werden beziehungsweise was<br />
sind die Voraussetzungen, um etwa herkömmliche Förderbänder zu ersetzen?<br />
Die neue Förderschnecke kann an die Zerkleinerer LR700, LR1000, LR1400<br />
sowie die Modelle RS30 und RS40 angebunden werden. Die Förderleistung der<br />
Schnecke lässt sich an die Durchsatzleistung des jeweiligen Zerkleinerers anpassen,<br />
um einen optimalen Transport des Hackguts sicherzustellen.<br />
Förderschnecken sind komplett geschlossene Transportsysteme. Dadurch eignen<br />
sie sich vor allem dort, wo Staubemissionen stark reduziert werden sollen<br />
und für den Transport im Außenbereich.<br />
Förderbänder sind in vielen Bereichen eine gute Transportlösung. Sobald aber<br />
eine Steigung von über 45 Grad benötigt wird – beispielweise bei beengten Platzverhältnissen–,<br />
sind Förderschnecken die bessere Alternative. Durch das geschlossene<br />
System und die Antriebsstärke des Motors, kann Hackgut sicher und über steile<br />
Strecken transportiert werden.<br />
Welche Vorteile bietet sie gegenüber anderen Lösungen in der Holzbranche?<br />
Die neue Förderschnecke zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus: Abwurfhöhe<br />
und Länge sind individuell planbar, die Steigung kann von 0 bis 42 Grad<br />
UNTHA positioniert sich als Komplettanbieter. Planen Sie, das Sortiment noch<br />
weiter zu vergrößern? Stehen weitere neue Entwicklungen an?<br />
Wir sind im stetigen Austausch mit Kunden und Interessenten. So erhalten wir<br />
wertvolle Informationen über deren Anforderungen und Bedürfnisse. Diese werden<br />
von unseren Produktmanagerinnen und -manager gesammelt, bewertet und<br />
fließen anschließend in die Entwicklung neuer Produkte oder in die Weiterentwicklung<br />
bestehender Maschinen mit ein. Damit stellen wir sicher, dass unsere<br />
Produkte immer den aktuellen Markanforderungen entsprechen.<br />
Bild 1:<br />
Das Lochsieb des Zerkleinerers bestimmt die Granulatgröße, die Austragsschnecke<br />
transportiert das Hackgut in die Übergabestelle zwischen Zerkleinerer und Förderschnecke.<br />
Bild 2 und 3:<br />
UNTHA erweitert sein Produktportfolio um eine Förderschnecke mit starrer Achse.<br />
Bild 4:<br />
Die neue Förderschnecke von UNTHA verfügt über hohe Laufruhe und Förderleistung.<br />
Bild 5:<br />
Josef Gruber, Head of Global Sales and Business Development BU Wood bei<br />
UNTHA shredding technology.<br />
2 3<br />
4 5<br />
Industrie-PC<br />
I/O-System<br />
Servoverstärker<br />
Steuerungstechnik von Beckhoff deckt das komplette Spektrum<br />
hochpräziser CNC-Anwendungen ab: von kompakt bis komplex.<br />
modulare Automatisierungssoftware TwinCAT für Engineering<br />
und Runtime<br />
TwinCAT CNC: leistungsfähige und skalierbare CNC-Funktionalität<br />
als reine Softwarelösung<br />
umfassendes I/O-System für alle Signale und Feldbusse<br />
skalierbares Industrie-PC-Spektrum mit Prozessoren von<br />
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1/<strong>2023</strong>
16 WERKZEUGE, MASCHINEN<br />
WERKZEUGE, MASCHINEN 17<br />
Energiekrise in Europa:<br />
Ein Balanceakt für die Industrie<br />
Die Vorreiterrolle der EU in Sachen Klimaschutz hat auch Nachteile, denn bei der Energieversorgung besteht eine große<br />
Abhängigkeit von Gas. Die Folgen aus dem Ukraine-Krieg sind stark wachsende Gas- und Strompreise und ein Ausweg aus<br />
der Krise wird zwar politisch diskutiert, ist für die Industrie aber noch recht vage. Jetzt droht eine Insolvenzwelle durch die<br />
steigenden Kosten. Was auf Industriebetriebe zukommt und wie Gebrauchtmaschinen helfen können.<br />
Eigentlich stand der Fahrplan der EU fest: Bis 2050<br />
soll die Klimaneutralität in den Mitgliedstaaten erreicht<br />
werden. Treibhausgase sollen reduziert, „grüne<br />
Jobs“ generiert und ein Teil dazu beigetragen<br />
werden, dass der Anstieg der globalen Oberflächentemperatur<br />
verlangsamt wird. Einer der wichtigsten<br />
Punkte ist die Umstellung auf regenerative Energiequellen:<br />
Statt aus Kohle und Gas soll Energie aus<br />
Solarenergie, Wind- und Wasserkraft gewonnen<br />
werden.<br />
Doch der Energiewandel ist in Europa noch lange<br />
nicht so weit vorangeschritten, wie er es sein könnte.<br />
Bürger protestieren gegen Windräder, Umbauarbeiten<br />
werden durch langwierige Genehmigungen verlangsamt<br />
und es fehlt an Fachkräften und Baumaterialien<br />
für die tatsächliche Umsetzung.<br />
Der abrupte Halt der Energiewende<br />
Anfang 2022 wurde den Klimazielen ein weiterer<br />
Stein in den Weg gelegt. Im Februar begann der<br />
Krieg in der Ukraine und zog einen Rattenschwanz<br />
an Folgen mit sich. Lieferketten brachen zusammen,<br />
es kam zum Mangel an Rohstoffen und die Preise<br />
stiegen deutlich. Die Versorgungslücke, welche noch<br />
nicht durch nachhaltige Energien geschlossen werden<br />
kann, wird nun durch den Lieferungsstopp von<br />
Gas aus Russland deutlich sichtbar. Gas musste aus<br />
alternativen Regionen importiert werden, was einen<br />
großen Preisanstieg zur Folge hatte. Und da der<br />
Strompreis an den des Gases gekoppelt ist, steigen<br />
auch hier die Kosten.<br />
Doch viele Betriebe sind in ihrer Produktion von<br />
Strom, Gas, Kohle und Öl abhängig und die Energiewende,<br />
die eigentlich eine Absicherung darstellen<br />
sollte, stellt sich nun als das Problem heraus.<br />
Betriebe auf Sparflamme<br />
Die Rufe nach einem Weg raus aus der Krise sind<br />
laut. Regierungen versuchen mit Preisbremsen,<br />
Kostendämpfungen, Direktzahlungen an die Bevölkerung<br />
und einer Laufzeitverlängerung für Energieproduzenten<br />
aus den Bereichen Atomkraft oder Kohle<br />
Abhilfe zu schaffen. Denn die hohen Energiekosten<br />
gefährden viele Unternehmen und die Insolvenzwelle,<br />
die bereits durch die Coronapandemie erwartet<br />
wurde, droht nun doch noch Realität zu werden.<br />
Ob für Trocknungsprozesse, Glüh- und Brennöfen<br />
oder andere Fertigungsprozesse –viele Unternehmen<br />
sind von Gas abhängig und müssten ihr Angebot<br />
deutlich teurer gestalten, um diese Mehrkosten<br />
stemmen zu können. Doch durch Teuerungen brechen<br />
potenzielle Kunden weg. Als Folge sind viele<br />
Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig.<br />
Laut einer VDMA-Umfrage haben 90 % der Unternehmen<br />
Probleme mit der Energieversorgung und<br />
über die Hälfte geht von einer Verschlimmerung der<br />
Situation aus. Die Betriebe versuchen zurzeit Gas<br />
und Strom einzusparen, ohne dabei zu große Produktionskürzungen<br />
ertragen zu müssen – doch der<br />
Raum für Einsparungen ist begrenzt.<br />
Gebrauchtmaschinen als Alternative in der Krise<br />
Eine Stagflation, die durch unterbrochene Lieferketten<br />
und hohe Energiekosten bedingt wird, bedeutet<br />
für viele Unternehmen die akute Gefahr einer Insolvenz.<br />
Zudem wird Europa als Industriestandort unattraktiv,<br />
da gerade energieintensive Betriebe so wenig<br />
Anreiz haben, hier ihre Produktion anzusiedeln. Der<br />
Druck auf viele Unternehmen steigt, sich umzustrukturieren.<br />
Produktionslinien müssen angepasst und<br />
mit neuen Maschinen effektiver und energiesparender<br />
gestaltet werden.<br />
Doch wie auch die produzierenden Betriebe, sind<br />
auch Maschinenbauer von der aktuellen Krise betroffen<br />
und die Preise und Wartezeiten für neue<br />
Maschinen steigen in die Höhe. Ein Neukauf fällt für<br />
viele Unternehmen als Modernisierungslösung also<br />
aus.<br />
Gerade in Krisenzeiten lohnt sich vor allem der<br />
Blick auf den Gebrauchtmaschinenmarkt. Zurzeit<br />
möchten viele Betriebe Budget freilegen, in dem<br />
sie ihre nicht mehr genutzten Maschinen verkaufen.<br />
Das Angebot auf Auktionsplattformen wie Surplex.<br />
com steigt an und auch moderne und gut erhaltene<br />
Maschinen aus den unterschiedlichsten Industriezweigen<br />
von der Holzbearbeitung über die Lebensmittel-<br />
und Verpackungserzeugung bis hin zu Kunststoffbearbeitung<br />
oder auch Kennzeichnung können<br />
zu einem erschwinglichen Preis ersteigert werden.<br />
Von der Abwicklung bis zum Versand und der Bezahlung<br />
werden Käufer dort von erfahrenen Experten<br />
bei jedem Schritt des Maschinenkaufs begleitet<br />
und können so das beste Angebot für ihren Betrieb<br />
finden. So ist es trotz schwieriger Lage im Maschinenbau<br />
für Betriebe möglich, einen weiteren Schritt<br />
gegen die Energiekrise vorzunehmen und gestärkt in<br />
das nächste Jahr zu starten.<br />
Das Industrieauktionshaus Surplex bietet mit hochwertige<br />
und modernen Gebrauchtmaschinen eine erschwingliche<br />
Lösung in der Krise.<br />
Foto: Surplex Symbolfoto: Gorodenkoff/Shutterstock<br />
Klein und kompakt: Die neue Brema Eko 1.1 von Biesse<br />
Neue vertikale CNC-Bohrmaschine<br />
Die bewährte Brema-Baureihe von Biesse mit ihren vertikalen CNC-Bohrmaschinen erfüllt – unabhängig von der<br />
Betriebsgröße – die vielfältigen Anforderungen holzverarbeitender Unternehmen. Das neuste Modell, die kompakte<br />
Brema Eko 1.1, entwickelte der italienische Hersteller speziell für kleine Schreinereien und die Sonderbauabteilungen von<br />
Großbetrieben mit flexibler Just-in-time-Produktion.<br />
Die leistungsstarke Eko 1.1 ist die kleinste vertikale CNC-Bohrmaschine der Brema-Produktreihe.<br />
Das erfreut besonders Betriebe, die auf der Suche nach einer<br />
variantenreichen und hochwertigen Bohrlösung mit geringem Platzbedarf sind:<br />
Die Neue im Bunde der vertikalen Brema-Bearbeitungszentren verwendet – ganz<br />
wie die großen Schwestern – die gleichen hochwertigen Komponenten. Biesse<br />
hat die vielseitige und benutzerfreundliche Maschine so konzipiert, dass sie mit<br />
ihren umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten den unterschiedlichsten Produktionsanforderungen<br />
gerecht wird. Mit ihrer festen Struktur sorgt sie beim<br />
Fräsen, Bohren und Nuten für die vom Hersteller gewohnte präzise Verarbeitung<br />
der Werkstücke. Der Aufbau der Eko mit ihrer anwendergerechten Ergonomie<br />
geht einher mit dem Wegfall von Rüstzeiten durch die Echtzeitanpassung<br />
des Programms und steht für effiziente Produktivität. Die verstärkte Spannzange<br />
misst die genaue Plattenstärke, stellt unmittelbar die Aggregate ein und gewähr-<br />
In der Brema Eko 1.1 verbaut der Hersteller die gleichen Komponenten wie in den größeren<br />
Modellen.<br />
leistet so exakte Arbeitsergebnisse auf der Z-Achse. Alle Bearbeitungen an den<br />
fünf Seiten der Platte sind in einem einzigen Durchgang durchführbar. Das Werkzeugmagazin<br />
mit bis zu vier Positionen zum Verwalten verschiedener Aggregate<br />
erhöht zusätzlich die Vielseitigkeit der Maschine. Die 11kW-Elektrospindel verfügt<br />
über eine Schnellkupplung für die vollautomatische Durchführung aller Bearbeitungen<br />
mit Werkzeugen und Aggregaten. Die Anwender erreichen die maximale<br />
Bohrkapazität mit einem neuen Bohrkopf, der mit elf vertikalen und acht horizontalen<br />
unabhängigen Spindeln sowie einem integrierten Sägeblatt ausgestattet<br />
ist. Die kompakte Brema Eko 1.1 beansprucht mit ihren 3.910 mm Länge und<br />
2.290 mm Tiefe bei einer Höhe von 2.000 mm wenig Raum in der Werkstatt. Mit<br />
einer Geschwindigkeit der X- und Y-Achsen von 55 m/min sowie der Z-Achse von<br />
20 m/min verarbeitet sie Platten mit Größen von 200 mm x 50 mm x 8 mm bis<br />
3.200 mm x 900 mm x 60 mm.<br />
Effizienz.<br />
Produktivität.<br />
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www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong><br />
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18<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
19<br />
Über Bambus<br />
Bambus gilt mit einem Wachstum von einem Meter pro Tag als schnellst wachsende Pflanze der Erde. Der Härtegrad von Bambusholz, das botanisch eigentlich zu den<br />
Gräsern zählt, ist um ein Vielfaches widerstandsfähiger als Eiche oder die meisten Tropenhölzer. Während seiner Wachstumsphase absorbiert Bambus eine große<br />
Menge CO 2<br />
– mehr als die Produktion der meisten MOSO® Bambusprodukte freisetzt. Daher sind diese MOSO® Bambusprodukte über ihren gesamten Produkt-Lebenszyklus<br />
hinweg CO 2<br />
-neutral. Der Abbau dieser Ressource erfolgt dank einer nachhaltigen Forstwirtschaft über eine selektive Abholzung von jährlich rund 25 % der<br />
Stämme, was dazu führt, dass der Wald nicht gefährdet wird. Zudem wächst der Bambuswald jedes Jahr mit 5,5 %, was eine enorme extra Menge CO 2<br />
im Wald speichert.<br />
Durch seine außergewöhnlichen technischen Eigenschaften hat sich Bambus in den letzten Jahren zu einem stark nachgefragten Industrieerzeugnis entwickelt.<br />
Heute werden Parkettböden, Treppenstufen, Wand- und Deckenverkleidungen, Türpaneele, Möbel und seit der Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik<br />
(DIBt) eben auch Konstruktionsbalken – um nur ein paar wenige der vielen Anwendungsmöglichkeiten zu nennen – aus diesem jahrtausendalten Rohstoff hergestellt.<br />
Weltweit gibt es über 1600 Bambusarten. MOSO ® verwendet ausschließlich einen in chinesischen Urwäldern wachsenden Riesenbambus „Moso“ mit einer 1,5 bis 2 cm Wandstärke und einer<br />
Wachstumsgeschwindigkeit von ungefähr 30 cm am Tag.<br />
Wie grün ist Bambus eigentlich?<br />
Verschiedene unabhängige wissenschaftliche Methoden bewerten die exakten Umweltauswirkungen der Bambus-Produkte<br />
des niederländischen Herstellers MOSO – und zeigen ihre negative Netto-CO2-Bilanz während der gesamten Lebensdauer<br />
des Produkts auf.<br />
Wie grün sind die Bambus-Produkte von MOSO ® eigentlich? Eine durchaus legitime<br />
Frage, da das Rohmaterial in China wächst, dort zu Parkett, Terrassendielen<br />
oder Balken verarbeitet und danach rund 19.000 Kilometer per Seeweg bis in die<br />
Niederlande transportiert wird. Auf den ersten Blick scheint ein solches Produkt<br />
nicht sehr nachhaltig – doch die Fakten belegen, dass MOSO ® Bambus-Produkte<br />
sogar eine negative Netto-CO 2<br />
-Bilanz während der gesamten Lebensdauer des<br />
Produkts aufzeigen. Mehrere Studien zur Ökobilanz (Life Cycle Assessment – kurz<br />
LCA) sowie die Produkt-Umweltdeklaration (Environmental Product Declaration<br />
– kurz EPD) untersuchten entscheidende Faktionen und ihre Auswirkungen auf<br />
die Umwelt, wie beispielsweise Toxizität, Ressourcenschonung und Treibhausgas-Emissionen<br />
(kg CO 2<br />
äq). Damit hat MOSO® als einer der wenigen Hersteller<br />
von Bambus-Produkten den exakten ökologischen Fußabdruck seiner Produkte<br />
entsprechend umfassender, führender internationaler Umweltstandards bewertet.<br />
Konkrete Zahlen zeigen die aus der Atmosphäre aufgenommenen beziehungsweise<br />
gebundenen (CSC Construction Stored Carbon) sowie freigesetzten<br />
CO 2<br />
-Werte in der Wachstumsphase von Bambus, der Produktion und Nutzung der<br />
Produkte bis hin zur Abfallphase (End-of-Life) auf. Die nach EN 15804 erstellten<br />
Typ III Bambus Produkt-Umweltdeklarationen sind wiederum ein wichtiger Bestandteil<br />
zur Einhaltung international anerkannter Zertifizierungen für ökologisches<br />
Bauen wie beispielsweise LEED oder BREEAM.<br />
Bambus: Pflanze mit Superkräften<br />
Mit einem Meter pro Tag gilt Bambus als Rennwagen unter den Pflanzen. Während<br />
Bäume über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte wachsen, ist Bambus bereits<br />
nach 5 Jahren erntereif. Bambus bildet wie Gras ein Wurzelsystem und die<br />
Pflanze erneuert sich kontinuierlich. Das unterirdische System trägt dazu bei,<br />
den Boden zu halten und den Grundwasserspiegel wiederherzustellen, so dass<br />
Bambus sehr gut für die Wiederaufforstung auf schlechten Böden geeignet ist.<br />
Seine enorme Wachstumsrate führt zu einer bis zu viermal höheren CO 2<br />
-Bindung<br />
als beispielsweise europäische Baumarten. Gleichzeitig setzt Bambus rund 35 %<br />
mehr Sauerstoff frei als andere Pflanzen vergleichbarer Größe. Die in Zusammenarbeit<br />
mit NIBE (Experten für LCA) durchgeführte Studie zur Ökobilanz des<br />
MOSO® Produkts Bamboo X-treme zeigt auf, dass ein Kubikmeter (m 3 ) der Terrassendielen<br />
1662 kg CO 2<br />
speichert (CSC). Dem gegenüber steht ein CO 2<br />
-Ausstoß<br />
von 1548 Kilogramm CO 2<br />
während der Ernte, der Bereitstellung des Rohmaterials,<br />
der Produktion und dem Transport in das MOSO ® Lager in den Niederlanden,<br />
gerechnet auf einen Kubikmeter der Bambusdielen. So zeigt das Produkt<br />
während der gesamten Lebensdauer des Produkts eine negative CO 2<br />
-Bilanz von<br />
114 Kilogramm pro Kubikmeter auf.<br />
Ertragreich, schnell nachwachsend, nachhaltig wieder aufgeforstet<br />
Heutige Methoden zur Untersuchung der Ökobilanz von Bambus beziehen die erheblichen<br />
Aufforstung- und Wiederaufforstungspotenziale und deren Auswirkung<br />
nicht mit in die Berechnungen ein, sowie das jährliche Wachstum des Waldes von<br />
5,5 %. Dabei trägt diese nachhaltige Forstwirtschaft, wozu auch die selektive Abholzung<br />
von jährlich rund 25 % der Stämme gehört, sodass der Wald nicht gefährdet<br />
wird, ganz maßgeblich zur CO 2<br />
-Bilanz der MOSO ® Produkte bei, denn: mehr<br />
Bambus-Wälder speichern mehr Kohlenstoff und produzieren mehr Sauerstoff.<br />
Dauerhaft, belastbar, eine Investition fürs Leben<br />
Bambus-Produkte sind hart, stabil und extrem vielseitig in der Anwendung. Sie<br />
können als belastbare Terrassendielen verwendet werden, bringen als natürlicher<br />
Bodenbelag eine warme Ausstrahlung in Innenräume und ersetzen – vom<br />
Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) als tragende Bauteile zertifiziert – als<br />
Pfosten-Riegel-Fassaden, Elementfassaden oder Tür- und Fensterrahmen<br />
(MOSO ® Bamboo N-finity ® Konstruktionshölzer) energetisch aufwendig produziertes<br />
Aluminium, Kunststoff oder Harthölzer und Brettschichtholz. Die Langlebigkeit<br />
wird durch eine Produktgarantie von bis zu 30 Jahren unterstrichen.<br />
Ende des Produkt-Lebenszyklus<br />
Heute werden Bambus-Parkettböden oder Terrassendielen am Ende ihrer Nutzung<br />
– sprich in der Abfallphase – verbrannt. Auch MOSO® Produkte wandern<br />
am sogenannten Lebenszyklusende in die Verbrennungsanlage. Das liegt an der<br />
gängigen Abfallwirtschaft, die bisher wenige standardisierte Recycling-Alternativen<br />
für die Produkte vorsieht. Untersuchungen mit einem großen niederländischen<br />
Abfallunternehmen zeigt auf, dass bei der Verbrennung von MOSO® Bambus-Produkten<br />
– überwiegend natürliche Bambusfaserprodukte mit Klebstoffen<br />
– keine schädlichen Stoffe freigesetzt werden. Jedoch wird bei diesem Vorgang<br />
gebundenes CO 2<br />
(CSC) freigesetzt – und damit ist das die einzige Phase, in der die<br />
Produkte ihre negative CO 2<br />
-Bilanz verlieren.<br />
Expertenwissen – Wissenstransfer<br />
Die Studien zur Ökobilanz der Produkte entstanden in der intensiven Zusammenarbeit<br />
mit renommierten Experten aus Forschung und Wissenschaft. MOSO®<br />
wiederum verfügt über eine mittlerweile 25-jährige Erfahrung in der Kultivierung<br />
und Verarbeitung von Bambus und hat sich über diesen Zeitraum zum Experten<br />
und europäischen Marktführer innovativer Bambusprodukte für die Raum- und<br />
Gebäudeausstattung sowie für den Garten- und Landschaftsbau entwickelt. Diese<br />
Kombination aus Theorie und Praxis macht MOSO® zu einem der wenigen<br />
Hersteller von Bambus-Produkten, der den exakten ökologischen Fußabdruck<br />
seiner Produkte entsprechend umfassender, führender internationaler Umweltstandards<br />
bewertet. Informationen, die für Kunden bei der Kaufentscheidung eine<br />
zunehmend wichtigere Rolle spielen. Deshalb stellt das Unternehmen dieses<br />
Wissen seinen Partnern aus dem Bereich Planung, Architektur und aus den verarbeitenden<br />
Betrieben zur Verfügung und unterstützt interessierte Unternehmen<br />
dabei, die Ökobilanz der Bambus-Produkte ab dem MOSO ® Lager in den Niederlanden<br />
bis zur fertigen Terrasse oder dem fertig verlegten Parkett zu errechnen.<br />
Verschiedene unabhängige wissenschaftliche Methoden bewerten die exakten<br />
Umweltauswirkungen der Bambus-Produkte des niederländischen Herstellers MOSO – und<br />
zeigen am Beispiel des Produkts MOSO ® Bamboo X-treme® ihre negative Netto-CO 2<br />
-Bilanz<br />
während der gesamten Lebensdauer des Produkts auf.<br />
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Der niederländische Hersteller MOSO ® setzt sich für die alternative Nutzung seiner Produkte<br />
in der Kreislaufwirtschaft ein und forscht an Möglichkeiten für Wiederverwendung und<br />
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Fotos: MOSO®<br />
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HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
21<br />
Foto: IFN<br />
Metallintarsien liegen voll im Trend.<br />
Das Filet des Baumes ist ökologisch und schön<br />
Furnier ist seit jeher die sparsamste Anwendungsform von echtem Holz. Es wird vom Baumstamm mit einem scharfen<br />
Messer dünn abgeschnitten, ohne dass nennenswerte Reste anfallen. Damit ist es das dünnste Massivholz der Welt. Ein<br />
Kubikmeter Holz ergibt im Durchschnitt 400 m² Furnier. Daraus können Möbeloberflächen für zwölf Schlafzimmer hergestellt<br />
werden. Egal, ob Eiche, Nussbaum oder Nadelholz, Furnier ist enorm ressourcenschonend und erlebt derzeit einen richtigen<br />
Aufschwung. „Die Klimakrise bestärkt ein wachsendes Umweltbewusstsein bei den Menschen, führt zu einem veränderten<br />
Konsum und regt die Nachfrage nach ökologischen und nachhaltigen Produkten an. Und es geht hier nicht um Moden oder<br />
kurzfristige Strömungen“, so Ursula Geismann, langjährige Trendanalystin und Geschäftsführerin der Initiative Furnier +<br />
Natur (IFN), „es geht um einen Megatrend, der zur echten Überzeugung wird.“<br />
Im Moment kommt es in vielen Konsum- und Investitionsgüterbereichen zum so<br />
genannten „Greenwashing“, denn alle Hersteller wollen mit dieser Entwicklung<br />
mithalten, können es aber nicht immer. „Holz hat den natürlichen Vorteil, CO2<br />
in sich zu speichern. Es kommt in Europa aus nachhaltiger Forstwirtschaft und<br />
erfüllt allein damit schon zwei wichtige Kriterien, die ein ökologisch-nachhaltiges<br />
Produkt ausmachen“, so Geismann. Hinzu komme die immer wichtiger werdende<br />
Entsorgung von Produkten. Auch hier punktet Holz mit seiner möglichen<br />
Wiederverwendung etwa im DIY-Bereich oder in der Altholzbranche, mit seiner<br />
denkbaren Kompostierbarkeit und schlussendlich mit seiner thermischen Verwertung<br />
zur Erzeugung von Wärme und Energie. Damit ist Holz und sein Furnier<br />
das Material einer klimafreundlichen Zukunft. Hier ein Blick auf die neuesten Furniertrends:<br />
Einsatzgebiete von Furnier wachsen<br />
Bankkarten, Hotelkarten, Visitenkarten, Tischsets, DIY-Klebefurnier, Verpackungen,<br />
Gabel und Messer, Espressotässchen, Teller… Es kommen immer mehr<br />
Ideen auf den Markt, bei denen echtes Holzfurnier als ökologische Materialalternative<br />
Kunststoffe, beschichtete Papiere, Folien oder Lacke ersetzt. Im Trend<br />
liegen außerdem Dickfurniere, aus denen Möbel durch Biegung und ohne ein zusätzliches<br />
Material gebaut werden können.<br />
Metallfäden erweitern das Einsatzspektrum<br />
Neuster Trend sind so genannte Metallintarsien, die in Furnier eingebracht werden.<br />
Diese Kombination war früher nur in aufwendiger Handarbeit und mit einfachen<br />
Mustern möglich. Heute erlauben digitale Technologien grafische Muster,<br />
Logos oder fantasievolle Zierden in einem einzigen Verfahrensschritt. Das damit<br />
stark erweiterte Spektrum des Naturmaterials Furnier punktet im Innenausbau,<br />
bei hochwertigen Möbeloberflächen oder als Hingucker in Autos.<br />
Die Boiserie erlebt eine Renaissance.<br />
Die Boiserie kehrt mit spannenden Optiken zurück<br />
Die Boiserie, also die Vertäfelung von Wänden und Decken mit Furnier, war bis ins<br />
18. Jahrhundert weit verbreitet. Einen kleinen Auftrieb hatten Vertäfelungen in den<br />
1960er Jahren, wurden danach aber oft als zu langweilig empfunden. Diese Einstellung<br />
erlebt gerade eine Umkehr. Zum einen, weil Wandvertäfelungen aus Furnier<br />
als Wärmedämmung und Schallschutz dienen und zum anderen, weil ihre Anmutung<br />
heute sehr viel vielfältiger und moderner ist. Sehr schick integrierbar sind geschmackvolle,<br />
raumhohe Türen mit Blockzargen oder auch elegante Schiebetüren.<br />
Bedruckte Furniere punkten besonders in Geschäften<br />
Furniere ergeben je nach Zusammenfügung unterschiedliche Bilder. Flächen<br />
können so absichtlich unruhig oder ruhig gestaltet werden. Rund 150 Holzarten<br />
stehen als Furniere zur Verfügung. Die meisten können nach individuellen Vorgaben<br />
bedruckt werden. Im Trend liegen dekorative Drucke wie organische Paisleyund<br />
Mandala-Muster und auch geometrische Drucke mit Ecken und Kanten auf<br />
einem gleichmäßigen Farbuntergrund. International tätige Marken aus verschiedenen<br />
Konsumgüterbereichen entscheiden sich gerne für einheitliche Farben und<br />
Logos beim Furnier im Innenausbau und bei den Möbeln ihrer Ladengeschäfte.<br />
Es muss nicht immer Eiche sein<br />
Im Furnier-Ranking punkten neben der Eiche das helle Holz des Ahorns, der<br />
mittel- bis dunkelbraune und elegante amerikanische Nussbaum und die ruhige<br />
und gelblich-helle Birke. Außerdem wächst die Nachfrage nach europäischem<br />
Eschenfurnier und auch die rötlich anklingenden Buchenfurniere behaupten sich<br />
wieder deutlicher im Markt. Eukalyptus, gerne geräuchert, kommt als exklusives<br />
Trendfurnier hinzu. „Die Abnehmer von Furnier akzeptieren die Wuchsmerkmale<br />
von Holz, wie Verästelungen oder Markstrahlen, zunehmend als natürlich und individuell.<br />
Ein weiterer Trend, den dieses einmalige Naturmaterial setzt“, schließt<br />
die IFN-Geschäftsführerin. (IFN/UG)<br />
Das Filet des Baumes bei der Verarbeitung.<br />
Mocopinus ist es mit Durcolor10 gelungen ein Substitutionsprodukt der Dauerhaftigkeitsklasse 3 für die Sibirische Lärche zu entwickeln.<br />
So robust wie Sibirische Lärche – Modifizierte<br />
Nordische Fichte hält dem Vergleich stand<br />
Keine Frage, in ihrer natürlichen Form kann sich die Nordische Fichte mit der hohen Witterungsbeständigkeit einer<br />
Sibirischen Lärche nicht messen. Doch jetzt hat Mocopinus ein Herstellungsverfahren entwickelt, das diese Hölzer noch<br />
widerstandsfähiger und langlebiger macht.<br />
Dem Hersteller ist es gelungen, die robusten Eigenschaften der Nordischen<br />
Fichte auf ein Maximum zu steigern. Dazu wird ein hocheffektives Salz im Kesseldruckverfahren<br />
tief ins Holz eingebracht. Diese Imprägnierung bewirkt, dass<br />
sich die Zellstruktur modifiziert und lässt die Hölzer als Fassadenprofile mit der<br />
Dauerhaftigkeitsklasse 3 punkten.<br />
Mocopinus verwendet ausschließlich Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern<br />
mit zertifizierter Herkunft. Um auch weiterhin Sicherheit und Verlässlichkeit<br />
zu gewährleisten und die Nachfragen vom Markt mit gewohnt hohem qualitativem<br />
Anspruch zu bedienen, hat der Hersteller ein umfassendes Substitutionsprogramm<br />
initiiert. Damit können die Einschränkungen, die das Einfuhrverbot seit<br />
Juli 2022 von Schnittholz aus Russland mit sich bringen, kompensiert werden.<br />
Vielfältiges Substitionsprogramm zur Sibirischen Lärche<br />
Ob gehobelt, feingesägt microgeriffelt, strukturiert, strukturiert-gemessert oder<br />
gehackt, alle Profilvarianten von Mocopinus in unterschiedlichsten Dimensionen<br />
sind im Standard-Sortiment von Durcolor 10 zu finden. Zum Angebot gehören vier<br />
Farbtöne – kesseldruckimprägniert in den Ausführungen farblos, naturlärche<br />
Holz-Lasur, silbergrau Vergrauungslasur und KEIM Lignosil ® -Verano. Darüber<br />
hinaus sind alle am Markt gängigen Farbsysteme und Farbtöne möglich. Ebenso<br />
können in eigenem Lacklabor auch individuelle Farbwünsche realisiert werden.<br />
Werkseitig vorvergraut sichert dauerhafte Optik<br />
Durch Licht- und Witterungseinwirkung erhält aber auch die modizierte Nordische<br />
Fichte mit der Zeit eine natürliche silbergraue Patina. Jedoch geschieht<br />
die Verwandlung nicht in allen Bereichen zur gleichen Zeit. Um eine homogene<br />
Farbgebung beizubehalten steht eine spezielle Vergrauungslasur zur Wahl. Diese<br />
nimmt mit einer werkseitigen Veredelung das Vergrauen vorweg. Vom ersten Tag<br />
an erhalten Holzfassaden damit eine stilbildende Optik im einheitlichen Look.<br />
individueller Kundenwünsche, die auf besondere Anforderungen bis ins Detail zugeschnitten<br />
ist möglich. Somit bietet die Neuheit fast unbegrenzte Freiräume für<br />
die Fassadengestaltung.<br />
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Auf Wunsch produziert der Hersteller von den neuen Fassadenprofilen Durcolor 10<br />
auch Sonderanfertigungen aller Art. Ganz gleich, welche Profilform, Dimension,<br />
Länge und Oberflächenstruktur für ein individuelles Projekt benötigt wird, Mocopinus<br />
entwickelt eine passende Anwendungslösung. Dazu begleitet von der<br />
Idee bis hin zum fertigen Produkt eine Beratung von Fachspezialisten. Durch<br />
Forschungsergebnisse und Entwicklungserfolge aus eigenem Hobelwerk und<br />
Lacklabor entstehen Produkte mit Unikatcharakter. Das macht die Realisation<br />
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22 HOLZBE- UND -VERARBEITUNG<br />
HOLZBE- UND -VERARBEITUNG 23<br />
Foto: pixabay<br />
Neue Technische Regel für Holzstaub in Deutschland<br />
Foto: pixabay<br />
Lieber Staub aufwirbeln …<br />
… als Staub ansetzen. Doch irgendwohin muss der Staub dann auch, besonders wenn es sich um Holzstaub handelt. Holz<br />
wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt, Holzstaub hingegen eine gesundheitsschädliche. Was also tun mit<br />
Holzstaub?<br />
Holz ist ein vielseitiger, nachwachsender Rohstoff und zudem ein regenerativer<br />
Energieträger. Kein Wunder, dass Gehölze zu den ältesten genutzten Pflanzen<br />
zählen. Seit jeher zählen Bauten aber vor allem Gegenstände – angefangen beim<br />
Schild und Bogen über Spielzeug bis hin zu Möbelstücken – zu unserem Leben,<br />
unserer Geschichte. Heute arbeiten in Europa etwa zwei Millionen Menschen in<br />
der Holzwirtschaft. Dass beim Hobeln Späne fallen, besagt ja sogar ein Sprichwort.<br />
Dass beim Arbeiten mit Holz zudem Holzstaub anfällt, liegt in der Natur<br />
des Werkstoffs. Dass dieser Staub jedoch gesundheitsschädlich ist, ja sogar eine<br />
krebserregende Wirkung hat, ist nicht so sprichwörtlich bekannt. Dennoch stellt<br />
dies ein Problem dar.<br />
Holzstaub ist als gesundheitsgefährdender Arbeitsstoff eingestuft. Buchenund<br />
Eichenholzstaub sind als Stoffe identifiziert, die beim Menschen Krebs erzeugen,<br />
in diesem Fall Nasenschleimhautkrebs. Obwohl bereits seit 1965 bekannt<br />
ist, dass Holzstäube Adenokarzinome der Nasennebenhöhlen auslösen können,<br />
ist bis heute nicht bekannt, wie und warum dies geschieht. Man geht davon aus,<br />
dass Holzzusatzstoffe dabei eine wichtige Rolle spielen und die Krebserkrankung<br />
nicht allein auf den Hartholzstaub zurückzuführen ist.<br />
Zudem löst der Staub vieler Hölzer Allergien, chronische Entzündungen der<br />
Nasenschleimhaut oder auch Asthma aus. Wer mit Holz arbeitet, egal ob Tischler,<br />
Schreiner oder Parkettleger, muss Vorsorge treffen. Holzverarbeitende Betriebe<br />
müssen gewisse Vorschriften einhalten, um die Gesundheit der Beschäftigten zu<br />
gewährleisten. Zwar ist die Staubentwicklung in einem Sägewerk, wo grob zerspant<br />
wird, oder beim Parkettlegen geringer als in der Tischlerei oder der Schreiner,<br />
dennoch sollte man sich um ausreichend Schutz bemühen – dieser reicht von<br />
der Atemschutzmaske und Schutzbrillen bis zur Absauganlage.<br />
Des Weiteren ist Holzstaub ein brennbarer Arbeitsstoff und kann in Verbindung<br />
mit Luft eine explosionsfähige Atmosphäre bilden. Rauchen und offenes Feuer<br />
sollte man also tunlichst vermeiden, wenn man mit Holz arbeitet.<br />
Vorschriften und Lösungen<br />
In Österreich legt die Grenzwerteverordnung (GKV) verbindlich fest, wie hoch der<br />
TRK-Wert für Holzstaub sein darf: Bei ausschließlich Weichholz (Holz von Nadelbäumen)<br />
gilt ein Wert von 5 mg/m3, bei Mischbetrieben und der Verarbeitung<br />
von Hartholz gilt nun ein Grenzwert von 2 mg/m3. Der TRK-Wert, die Technische<br />
Richtkonzentration gibt die Konzentration eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz<br />
an, die nach Stand der Technik maximal erreicht werden darf. Da Holzstaub<br />
eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr darstellt und der Umgang damit, die<br />
Absaugung, Reinigung und Luftrückführung, nicht zu unterschätzen ist, sollte<br />
man sich von Spezialisten beraten lassen.<br />
Der Internationale <strong>Holzmarkt</strong> hat bei Till Uhle, Leiter Marketing & Vertrieb bei<br />
NESTRO Lufttechnik nachgefragt, was es zu beachten gilt:<br />
Herr Uhle, worauf gilt es bei Holzstaub besonders zu achten?<br />
Beim Einatmen von Holzstaub – insbesondere bei Eiche oder Buche – sowie von<br />
bestimmten Zusatzstoffen, wie etwa Holzschutzmittelwirkstoffen, besteht ein<br />
erhebliches Erkrankungsrisiko, Nasenschleimhautkrebs zu entwickeln. Ferner<br />
besteht ein Risiko, durch Inhalation oder durch Hautkontakt chronische oder verschleppende<br />
Atemwegs- oder Hauterkrankungen zu entwickeln. Daher gilt es,<br />
in holzverarbeitenden Betrieben die Staubentwicklung zu vermeiden und Staub<br />
nach dem neuesten Stand der Technik möglichst direkt am Entstehungsort beziehungsweise<br />
an der Bearbeitungsmaschine abzusaugen.<br />
Was würden Sie holzbearbeitenden Unternehmen im Umgang mit Holzstaub<br />
raten?<br />
Die Absaugung von Staub und Spänen an Bearbeitungsmaschinen gilt es frühzeitig<br />
mit einer Fachfirma zu planen. Die Hersteller der Maschinen bieten hier oft<br />
wenig Unterstützung. Gerade im Wettbewerb um Arbeitskräfte spielt der gesunde<br />
Arbeitsplatz eine zunehmend wichtige Rolle. Die Restmaterialabsaugung sorgt<br />
außerdem für eine Schonung der Bearbeitungsmaschine und weniger Ausfallund<br />
Instandhaltungszeiten.<br />
Was bietet Nestro, um Holzstaub, der ja auch ein Gesundheitsrisiko darstellt,<br />
sicher und effizient zu entfernen?<br />
Am Anfang steht immer die Beratung. Wir möchten unseren Kunden Lösungen<br />
bieten, die von der Absaugung über die Filterung gegebenenfalls bis zur Zweitnutzung<br />
des gefilterten Materials – zum Beispiel in Heizsystemen – reichen. Die<br />
Rückluft aus unseren Filtern hat einen Reststaubanteil von weniger als 0,1 mg/<br />
m³ - das ist sauberer als Frühlingsluft. Nicht vergessen werden darf das Thema<br />
Staub-/Spänelagerung, das vor allem Erfahrungen im Brand- und Explosionsschutz<br />
erfordert. Auch hier ist die Expertise einer Fachfirma wie NESTRO zwingend<br />
erforderlich.<br />
Für welche Betriebe eignen sich die Anlagen von Nestro?<br />
Das NESTRO Produktprogramm bietet Lösungen für jede Unternehmensgröße<br />
und für die gesamte spanende Bearbeitung, die Schleif- und die Lackiertechnik.<br />
Für jede Betriebsgröße, jede Mitarbeiterzahl und jeden Maschinenpark gibt es<br />
energieeffiziente Lösungen. Wir legen mit unseren 14 Mitarbeitern in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz sowie unserem Netzwerk kompetenter Fachhandelspartner<br />
Wert auf individuelle Beratung vor Ort direkt beim Kunden.<br />
Für den Umgang mit Holzstaub am Arbeitsplatz gibt es in Deutschland erneuerte klare Vorgaben. Mit der Bekanntgabe<br />
im Gemeinsamen Ministerialblatt ist nun die neue Technische Regel für Gefahrstoffe Holzstaub (TRGS 553) am 12.12.2022<br />
in Kraft getreten. Zuvor war sie vom Ausschuss für Gefahrstoffe verabschiedet worden, einem Beratungsgremium des<br />
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Nach 15 Jahren ist die TRGS 553 damit sowohl EU-konform aktualisiert<br />
als auch betriebsgerecht angepasst worden.<br />
Mit dem Inkrafttreten der neuen TRGS 553 findet ein mehr als zweijähriger aufwändiger<br />
Arbeitsprozess seinen erfolgreichen Abschluss. An der Neufassung<br />
der TRGS 553, die nun auch die 2<strong>01</strong>7 erfolgte Ergänzung der EU-Richtlinie zum<br />
Schutz der Beschäftigten vor Karzinogenen und Mutagenen abdeckt, wirkten die<br />
Verbände der Holzindustrie sowie des Tischler- und Schreinerhandwerks maßgeblich<br />
mit. Zudem wurden Regelungen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge an<br />
inzwischen erweiterte Vorgaben angeglichen.<br />
Die TRGS 553 gilt für alle Tätigkeiten bei der Be- und Verarbeitung von Holz und<br />
Holzwerkstoffen, soweit dabei Holzstaub entsteht, sowie für Tätigkeiten im Gefahrenbereich<br />
von Holzstäuben. So erfasst die Regelung die Pflichten auf Arbeitgeberseite,<br />
unter anderem im Hinblick auf Gefährdungsbeurteilung, Schutzmaßnahmen<br />
und Prävention. Im Endergebnis bleibt es auch nach der Neufassung für<br />
die betriebliche Praxis bei folgender zentraler Anforderung: Maschinen und Anlagen<br />
sind grundsätzlich so zu betreiben, dass ein Schichtmittelwert (Mittel einer<br />
Arbeitsschicht) von 2 mg/m³ eingehalten wird. Diese zentrale Anforderung besteht<br />
unabhängig von der Art des Holzstaubs. Dabei gilt, dass die Anforderung bei<br />
ordnungsgemäßer Nutzung von staubarmen Maschinen (Emissionen von weniger<br />
als 2 mg/m³) erfüllt wird.<br />
„Der Fokus lag von Anfang darauf, das notwendig hohe Arbeitsschutzniveau mit<br />
der betrieblichen Praxis in Einklang zu bringen. Dabei hat uns vor allem die sehr<br />
vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Sozialpartnern<br />
weitergeholfen“, erklärt Markus Köster zur Arbeit in dem eigens dafür eingerichteten<br />
Arbeitskreis unter der Leitung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall<br />
(BGHM). „Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite haben in allen zentralen Fragen an<br />
einem Strang gezogen“, resümiert Köster, der als Unternehmer des Tischler- und<br />
Schreinerhandwerks die Arbeitgeberseite im Vorstand der BGHM vertritt.<br />
Für den Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) erklärt deren Präsident<br />
Johannes Schwörer: „Mit der Neufassung der Technischen Regel wurde eine<br />
ausgewogene Lösung für hohe Arbeitsschutzstandards erreicht, die in der be-<br />
trieblichen Praxis umsetzbar sind. Mit dem nun eingeschlagenen Weg sind wichtige<br />
Präventionsmaßnahmen und Praktikabilität gleichermaßen sichergestellt.”<br />
Zentraler Punkt Prävention<br />
Summa summarum bestätigte das BMAS die Auffassung der Sozialpartner, dass<br />
die Pflicht zur arbeitsmedizinischen Vorsorge bei Exposition gegenüber Hartholzund<br />
Mischholzstäuben nur dann besteht, wenn der neu eingeführte Arbeitsplatzgrenzwert<br />
(AGW) für Hartholz in Höhe von 2 mg/m³ nicht eingehalten werden kann<br />
– bei Weichholz liegt der AGW für einatembaren Staub (E-Staub) bei 10 mg/m³.<br />
Bei Einhaltung der genannten Grenzwerte muss allerdings regelmäßig ein Angebot<br />
zur arbeitsmedizinischen Vorsorge gemacht werden. Eine arbeitsmedizinische<br />
Pflichtvorsorge für sämtliche Hartholz verarbeitenden Betriebe unabhängig<br />
vom Expositionsniveau hätte schon daran scheitern können, dass es in Deutschland<br />
nicht annähernd genügend Arbeitsmediziner gibt, um einer solchen Vorgabe<br />
überhaupt nachkommen zu können.<br />
Die Holzverbände richten nunmehr ihren Fokus auf die zeitnah anstehende<br />
Überarbeitung der DGUV Information 209-044 „Holzstaub“. Darin ist die weitere<br />
Umsetzung der TRGS 553 in die betriebliche Praxis geregelt. „Eine Technische<br />
Regel für Gefahrstoffe kann die betriebliche Praxis nicht in allen Facetten widerspiegeln,<br />
was nun geschehen soll. Auch in diesen Novellierungsprozess wollen<br />
sich Verbände der Holzindustrie aktiv einbringen“, kündigt Schwörer an.<br />
Für ihre Mitgliedsunternehmen haben die Verbände darüber hinaus eine kompakte<br />
Verbändeinfo erstellt, in der die wichtigsten Änderungen der neuen TRGS<br />
553 kurz und knapp zusammengefasst sind. „Zusätzlich zu der Verbändeinfo werden<br />
wir auch auf die Betriebe zugehen, um die nicht immer leicht verständlichen<br />
Regeln für die Praxis anwendungssicher zu kommunizieren“, sagen Markus Köster<br />
und Johannes Schwörer.<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong> 1/<strong>2023</strong> www.holzmarkt-online.at
24 WALD & FORST<br />
WALD & FORST 25<br />
Wintertagung <strong>2023</strong><br />
Potenziale des Waldes für klimaneutrale Zukunft<br />
nutzen<br />
Fachtag Waldwirtschaft während der 70. Wintertagung des Ökosozialen Forums: Die EU muss den Wald endlich ganzheitlich<br />
verstehen und mit entsprechenden Strategien Kreislaufwirtschaft und Innovation ermöglichen.<br />
Vom Borkenkäfer geschädigte Flächen in der<br />
Obersteiermark bei Mariazell, 2022<br />
Foto: ÖBf-Archiv/F. Lindmoser<br />
Bundesforste: Waldbilanz 2022 geprägt von Hitze,<br />
Trockenheit und Käfern<br />
Klimawandel setzt Wälder unter Druck und begünstigt Borkenkäfer – Schadholzmenge leicht unter Vorjahresniveau – rund<br />
12 Millionen Euro für klimafitten „Wald der Zukunft“.<br />
Der Klimawandel gönnt den Wäldern keine Verschnaufpause:<br />
Erneut bestimmten Wetterextreme<br />
und der Borkenkäfer das vergangene Waldjahr. Sowohl<br />
im Tiefland als auch in den Bergen war 2022<br />
eines der wärmsten Jahre und an einigen ZAMG-Wetterstationen<br />
verzeichnete man sogar das wärmste<br />
Jahr in der 256-jährigen Messgeschichte. „Ein Jahr<br />
mit Temperaturrekorden jagt das nächste. Hitze und<br />
anhaltende Trockenheit während der Vegetationszeit<br />
setzen dem Wald zu und schwächen die Abwehrfähigkeit<br />
der Bäume gegen Attacken von Waldschädlingen<br />
wie dem Borkenkäfer“, so Andreas Gruber,<br />
Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der<br />
Österreichischen Bundesforste (ÖBf). Die Zahl der<br />
Tage über 30 Grad pro Jahr hat sich in Österreich in<br />
den letzten Jahrzehnten mittlerweile verdoppelt bis<br />
verdreifacht. „Glücklicherweise blieben 2022 größere<br />
Sturmereignisse aus und die Schadholzmenge<br />
in ÖBf-Wäldern ging im Vergleich zum Vorjahr<br />
um mehr als 10 % zurück. Rund 940.000 Erntefestmeter<br />
waren 2022 Schadholz, das entspricht rund<br />
50 % der gesamten Holzerntemenge (2021: 59 %)“,<br />
berichtet Gruber. Grund dafür ist vor allem ein Anstieg<br />
des Borkenkäferholzes, der regional konzentriert<br />
in Forstrevieren in der Obersteiermark und im<br />
südlichen Niederösterreich sowie im Kärntner Mölltal<br />
(Grenze zu Osttirol) zu Herausforderungen führte.<br />
Von den rund 670.000 Festmetern Käferholz fielen<br />
rund 40 % auf nur etwa 10 Prozent der gesamten<br />
ÖBf-Waldfläche an. Weitere rund 50.000 Festmeter<br />
sind auf Schneebruch zurückzuführen, durch Windwürfe<br />
fielen etwa 150.000 Festmeter Schadholz an.<br />
Borkenkäfermonitoring und -bekämpfung läuft<br />
österreichweit auf Hochtouren<br />
Windwurfschäden im Forstrevier Eisenbergeramt<br />
(Waldviertel - NÖ), 2022<br />
ÖBf-Archiv/C. Holzmüller<br />
Durch den Klimawandel hat sich Österreichs größter<br />
Waldschädling bereits bis zur Waldgrenze auf<br />
rund 2.000 Meter Seehöhe ausgebreitet. In manchen<br />
Regionen können die aufgrund von Trockenheit gestressten<br />
Bäume dem Schädling kaum Gegenwehr<br />
leisten. Zudem begünstigen die wärmeren Temperaturen<br />
die Vermehrung und Entwicklung neuer<br />
Käferpopulationen. „Rasches Handeln und umfassende<br />
Vorsorge sind daher das Um und Auf bei der<br />
Bekämpfung des Borkenkäfers. Deshalb haben die<br />
Bundesforste ein umfangreiches Maßnahmenpaket<br />
zur Früherkennung entwickelt“, berichtet Gruber.<br />
Denn hat sich der Käfer einmal in die Rinde eingebohrt<br />
und seine Larven dort abgelegt, hilft nur mehr<br />
ein rascher Abtransport der befallenen Bäume aus<br />
dem Wald. Daher werden regelmäßig in allen ÖBf-<br />
Forstrevieren in ganz Österreich die Bäume vom<br />
Revierpersonal besonders genau auf Käferbefall<br />
kontrolliert, um frisches Bohrmehl und Bohrlöcher<br />
frühzeitig zu erkennen. In schwer zugänglichen Gebieten<br />
werden Drohnen eingesetzt. Darüber hinaus<br />
wurden 2022 rund 1.000 mit Lockstoffen bestückte<br />
Fallen, sogenannte Schlitzfallen, aufgestellt, um den<br />
Schwärmflug und die Populationsentwicklung zu beobachten<br />
sowie rund 9.600 Fangbäume ausgelegt,<br />
um die ersten schwärmenden Käfer zu fangen.<br />
Rund 12 Millionen Euro für klimafitte Wälder<br />
Die Folgen des Klimawandels und die Schadereignisse<br />
hinterlassen auch in der Bilanz ihre Spuren.<br />
„In der Klimakrise sind vitale und gesunde Wälder<br />
wichtiger denn je. Daher werden wir weiter konsequent<br />
den Waldumbau vorantreiben und die Bestände<br />
klimafit machen. 2022 flossen rund 12 Millionen<br />
Euro in die Waldpflege, davon allein rund 4,6 Millionen<br />
Euro in Käferprävention und -bekämpfung“,<br />
so Georg Schöppl, ÖBf-Vorstandssprecher und<br />
Vorstand für Finanzen und Immobilien. Zusätzlich<br />
wenden die Bundesforste rund 4,5 Millionen Euro<br />
für den Erhalt der Schutzwälder sowie die Wiederherstellung<br />
der Schutzleistung über die gesetzlichen<br />
Vorgaben hinaus auf.<br />
Insgesamt beträgt die Waldschadensbilanz 2022 –<br />
Nachwachsende Jungbäume auf Borkenkäferflächen in der<br />
Obersteiermark bei Mariazell, 2022<br />
Foto: ÖBf-Archiv/F. Lindmoser<br />
vorrangig verursacht durch den Klimawandel – rund<br />
28 Millionen Euro. „Positiv war, dass der Markt die<br />
Schadholzmengen gut aufnehmen konnte und die<br />
Holzlager über das Jahr auf stabilem Niveau gehalten<br />
werden konnten“, ergänzt Schöppl.<br />
Waldumbau schreitet voran: Wald der Zukunft wird<br />
bunter und artenreicher<br />
Die Bundesforste setzen als größter Waldbesitzer<br />
Österreichs seit vielen Jahren auf nachhaltige Bewirtschaftung<br />
ihrer Flächen und machen ihre Wälder<br />
schon heute klimafit. Der Wald der Zukunft ist<br />
ein bunter Mischwald mit einem Baumarten-Mix, der<br />
zum jeweiligen Waldort passt. Ökologie und Ökonomie<br />
gehen dabei Hand in Hand.<br />
In niederen Lagen und an trockenen Standorten<br />
wird die Fichte als bestandsbildende Art langfristig<br />
ausfallen. In höheren Lagen gilt es vor allem, die<br />
Wälder vor Witterungsextremen und Käferbefall zu<br />
schützen. Erste Schritte wurden in den letzten Jahren<br />
bereits erfolgreich umgesetzt: So wurde eine<br />
stärkere Durchmischung der Baumarten in jüngeren<br />
Wäldern erreicht und unter anderem auch der Anteil<br />
der Weiß-Tannen erhöht. Weiß-Tannen kommen<br />
auch in Trockenperioden mit ihren tief reichenden<br />
Wurzeln noch an Wasser und Nährstoffe heran.<br />
„Wir nehmen unsere Verantwortung für den Wald<br />
sehr ernst. Daher unternehmen wir seit vielen Jahren<br />
alles, um ihn durch nachhaltige Bewirtschaftung<br />
und langfristige Strategien klimafit zu machen. Denn<br />
wir brauchen den Wald – unter anderem als Speicher<br />
von CO2, als Schutz vor Naturgefahren, als wichtigen<br />
Lieferanten des Rohstoffs Holz und als Lebensraum.<br />
Nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald kann<br />
den vielen Ansprüchen gerecht werden, die wir als<br />
Gesellschaft an den Wald der Zukunft stellen“, so<br />
Schöppl abschließend.<br />
Am Fachtag Waldwirtschaft der Wintertagung <strong>2023</strong> des Ökosozialen Forums<br />
Österreich & Europa warfen die Expertinnen und Experten einen Blick auf die<br />
europäische Waldwirtschaft und Perspektiven einer Kreislaufwirtschaft in diesem<br />
Sektor. Zum Thema „Zukunft der Waldwirtschaft – Welche Rolle spielt die<br />
Kreislaufwirtschaft“ betonten sie, dass die Potenziale des Waldes stärker genutzt<br />
werden sollten, nämlich als Kohlenstoffsenke und -speicher, als Energiequelle<br />
und zur Substituierung von fossilen Brennstoffen sowie als wichtiges Element der<br />
Kreislaufwirtschaft. Wichtig ist jedoch, andere Funktionen des Waldes nicht zu<br />
beeinträchtigen und die Wälder nachhaltig und zukunftsfit zu bewirtschaften. Sie<br />
sehen zudem die EU in der Pflicht, ganzheitliche Strategien zu entwickeln, die<br />
die Heterogenität der Länder berücksichtigen, Innovation zu fördern und so eine<br />
nachhaltige Waldbewirtschaftung zu ermöglichen.<br />
Erfolgreiche Forstwirtschaft braucht den richtigen Rahmen<br />
Simone Schmiedtbauer, Abgeordnete zum Europäischen Parlament, will im<br />
Sinne einer nachhaltigen Zukunft fossile Brennstoffe durch Holz substituieren:<br />
„Wer das Potenzial von Holz nicht anerkennt, ist gegen Weiterentwicklung.“ Auf<br />
aktuelle Herausforderungen muss adäquat reagiert werden, so Schmiedtbauer:<br />
„Vom Nichtstun kommt nichts. Der Klimawandel gefährdet unsere Wälder. Die<br />
heimische Waldwirtschaft denkt generationenübergreifend und so wird sie auch<br />
dieses Problem lösen, wenn man sie lässt. Aber in der EU fehlt der ganzheitliche<br />
Ansatz und der nötige Weitblick, so kommt es trotz hoher Ziele auf der einen zu<br />
einer Überreglementierung auf der anderen Seite. Diese Widersprüche in der Gesetzgebung<br />
müssen ausgeräumt werden, ansonsten hat es negative Folgen für<br />
ganz Europa.“ Seit der Präsentation des Green Deal 2<strong>01</strong>9 hat sich Europa verändert.<br />
Die Energie- und Agrarstoffabhängigkeit ist für alle spürbar geworden.<br />
„Wir müssen unsere Wälder schützen, aber auch nützen. Der Wald gibt uns so<br />
vieles. Nutzen wir es achtsam, aber bestimmt. So wird Europa widerstandsfähig,<br />
unabhängig und zukunftsfit“.<br />
Nachhaltige Waldbewirtschaftung als Schlüssel für Kreislaufökonomie<br />
Georg Rappold, Leiter des Geschäftsfelds Holzbasierte Wertschöpfungskette im<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft,<br />
unterstreicht den Nutzen der Kreislaufwirtschaft zur Reduktion des Rohstoffverbrauchs:<br />
„Der Verbrauch übersteigt die planetaren Grenzen. Daher muss<br />
über den Ersatz von fossilen Brennstoffen und die Etablierung einer funktionierenden<br />
Kreislaufwirtschaft der Ressourcenverbrauch von ökonomischem Wachstum<br />
entkoppelt werden. Holz wird in diesem Zusammenhang einen hohen Stellenwert<br />
einnehmen, denn es ist vielseitig einsetzbar und trägt zur Verringerung<br />
von Emissionen durch die Möglichkeit der Substitution fossiler Brennstoffe bei.“<br />
Gleichzeitig steigt auch die Wertschöpfung. Der Verbrauch von Holz wird daher bis<br />
2050 um 27 Prozent ansteigen. „Der Mehrbedarf kann durch Holzmobilisierung,<br />
Vorratsabbau oder eine Mehraufforstung gedeckt werden“, so Rappold. Vorgaben<br />
der EU könnten dabei zum Problem werden, da der Verwaltungsaufwand in der<br />
Waldbewirtschaftung steigt. Rappold betont, dass „eine nachhaltige Waldwirtschaft<br />
ein wichtiger Schlüssel für eine Kreislaufökonomie und die Erreichung<br />
ökologischer Ziele ist“.<br />
Mit sparsamer und effizienter Rohstoffnutzung zum Erfolg<br />
Georg Kanz vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,<br />
Innovation und Technologie sieht aktuelle Krisen als Ursache für einen steigenden<br />
„Hunger nach Rohstoffen“. Er fordert ein Ende des Wegwerftrends und dass<br />
die Kreislaufwirtschaft als Gegenmodell zur linearen Wirtschaft etabliert wird.<br />
„Die Lebensdauer von Produkten muss erhöht werden und neue Designs müssen<br />
eine Trennung und Wiederverwertung der genutzten Rohstoffe ermöglichen.“<br />
Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie soll den übergeordneten Zielen<br />
dienen, bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften und bis 2050 die Wirtschaft komplett<br />
auf eine Kreislaufwirtschaft umzustellen. Auf EU-Ebene ist der Green Deal<br />
wichtiger Bestandteil dieser Strategie, in der Bioökonomiestrategie nennt er zwei<br />
Ziele: „Wir müssen den Verbrauch und Konsum von Rohstoffen reduzieren sowie<br />
die inländische Ressourcenproduktivität und die Zirkulationsrate steigern.“ Die<br />
Wald- und Forstwirtschaft trägt dazu entscheidend bei: „Holz eignet sich gut zur<br />
Substituierung anderer Rohstoffe, ist recyclingfähig und langlebig. Aber wir müssen<br />
alle Funktionen des Waldes berücksichtigen.“<br />
Effiziente Waldnutzung als Hebel für den Klimaschutz<br />
Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, bekennt sich<br />
zu nachhaltiger Waldnutzung: „Es gibt die Forderung, Wälder nicht zu bewirtschaften,<br />
da sie ein großer CO2-Speicher sind. Jedoch haben Studien belegt, dass<br />
diese Funktion des Waldes zeitlich stark begrenzt und nicht langfristig wirksam<br />
ist. Die Nutzung von Holz als Ersatz für fossile Brennstoffe und eine damit einhergehende<br />
Senkung von Emissionen ist der größte Hebel für den Klimaschutz.“<br />
Die Waldnutzung muss aber effizient und schonend erfolgen: „Wichtig ist eine klimafitte<br />
Waldbewirtschaftung mit Standort-angepassten Waldgesellschaften, der<br />
Sicherstellung der Naturverjüngung, der Förderung von Mischwäldern sowie der<br />
Wahl von geeignetem Pflanzenmaterial bei der Aufforstung.“ Bei der aktuellen<br />
Biodiversitätskrise fehlt für den Erfolg der Fokus: „Die EU versucht das Problem<br />
flächendeckend zu lösen. Die bedrohten Arten brauchen aber keine generelle Behandlung,<br />
sondern oftmals eine sehr spezielle. Um Artensterben einzudämmen<br />
und die Biodiversität zu erhalten, müssen Maßnahmen getroffen werden, die sich<br />
auf die besonders gefährdeten Arten konzentrieren und so zielgerichtet eine bessere<br />
Wirkung entfalten können“. <br />
(v.l.n.r.) Andreas Holzinger, Universität für Bodenkultur Wien; Christoph Pfemeter,<br />
Österreichischer Biomasse-Verband; Felix Montecuccoli, Land&Forst Betriebe Österreich;<br />
Simone Schmiedtbauer, Abgeordnete zum Europäischen Parlament; Verena Scherfranz,<br />
Universität für Bodenkultur Wien; Hubert Röder, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf;<br />
Christoph Walla, EQUANS Energie GmbH; Andrea Edelmann, EVN Konzern; Thomas Timmel,<br />
Biobase GmbH<br />
F oto: Österreichischer Biomasseverband<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong><br />
1/<strong>2023</strong> www.holzmarkt-online.at
HUNDEGGER SPEED-Cut<br />
26 WALD & FORST<br />
WALD & FORST 27<br />
Kompakt - präzise - flexibel<br />
Fotos: OÖ Waldverband<br />
Blick auf den Submissionsplatz<br />
Aufsehenerregender Fichtenstamm<br />
Ein Fichtenstamm aus St. Georgen am Walde sorgte im Dezember für Furore bei der Nadelholz-Submission des<br />
Waldverbandes OÖ. Die überdimensionalen Maße von 87 Zentimeter Mittendurchmesser und 9 Meter Länge des Erdstammes,<br />
sowie die exzellente Holzqualität, haben den außerordentlichen Erlös von 1.029 Euro pro Festmeter ermöglicht.<br />
Der Stamm stammte von einer plenterartigen Waldfläche, der Familie Rafetseder<br />
Margit und Windhager Markus und wurde als Einzelstamm geerntet. So berichtete<br />
der Waldbesitzer, „dass der ‚Riesenbaum‘ aufgrund der zahlreichen verbliebenen<br />
Bäume im nahen Umfeld nicht abgeht und nur der Wurzelstock die Herkunft<br />
noch lange dokumentieren wird. Der Baum hatte eine Gesamthöhe von 49 Metern<br />
und war über 300 Jahre alt.“<br />
Seit dem ersten Besichtigungstag sorgte der Stamm für Aufsehen und war<br />
das Platzgespräch der letzten Wochen. Von den 22 abgegebenen Offerten wurde<br />
allein dieser Stamm von 14 Kaufinteressenten beboten. In Summe wurden 395<br />
hochwertige Stämme (ca. 570 Festmeter) der Baumarten Fichte, Tanne, Lärche,<br />
Douglasie und Kiefer von 61 Lieferanten den Käufern am Submissionsplatz angeboten.<br />
Die Käufer kamen vorwiegend aus Österreich und den angrenzenden<br />
Nachbarländern.<br />
Wie das Beispiel des Spitzenstammes gut zeigt, bietet die vom Waldverband OÖ<br />
organisierte und abgehaltene Submission den WaldbesitzerInnen die einmalige<br />
Chance, ihr hochwertiges Rundholz einer breiten Käuferschicht (22 Käufer nahmen<br />
heuer teil) aus Mitteleuropa anzubieten und dadurch einen entsprechenden<br />
Mehrerlös zu erzielen. Der direkte Waren-Strom vom Produzenten zum Verarbeiter<br />
wird dadurch forciert und die Wertschöpfung für die WaldbesitzerInnen optimiert.<br />
Durch die breite Käuferstruktur (Furnierholzproduzenten, Instrumentenbauer,<br />
Tischler, Wertholzsäger, usw.) ist auch sichergestellt, dass jeder Stamm<br />
dem optimalen Verwendungszweck zugeführt wird.<br />
2. Nadelwertholzsubmission<br />
Rund 70 Prozent der Waldfläche in Oberösterreich sind mit Nadelholz-Baumarten<br />
bestockt, daher ist es eine große Herausforderung, die einzelnen geeigneten<br />
Stämme für die Versteigerung herauszufinden. Es handelt sich dabei sprichwört-<br />
Spitzenstamm der Baumart Fichte mit 1.029 Euro pro Festmeter; v. r. Obmann LKR Franz<br />
Kepplinger, Waldhelfer Paul Palmetshofer und Familie Rafetseder Margit und Windhager<br />
Markus,<br />
lich um die „Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen“. „Mit der Unterstützung<br />
unsere Waldhelfer ist die Auswahl der Submissionsstämme sehr gut gelungen<br />
und dies ist auch der Erfolgsgarant einer jeden Submission“, freut sich Obmann<br />
Franz Kepplinger. Es wurden in Summe fünf unterschiedliche Baumarten angeliefert.<br />
Die Hauptbaumart der oberösterreichischen Wälder, die Fichte, dominierte<br />
mit rund 322 Festmetern das Angebot, gefolgt von 140 Festmetern Tanne.<br />
Weiters wurden auch noch die Baumarten Lärche, Kiefer und Douglasie am Platz<br />
angeboten.<br />
Der Durchschnittserlös über alle Baumarten beträgt 256 Euro pro Festmeter.<br />
Die Baumart Lärche erzielte den beachtlichen Durchschnittserlös von 459 Euro<br />
pro Festmeter und der Spitzenstamm der Baumart Lärche erhielt das Höchstgebot<br />
von 658 Euro pro Festmeter.<br />
Der bereits angeführte Spitzenstamm der Baumart Fichte erzielte einen beeindruckenden<br />
und vermutlich in Oberösterreich noch nicht dagewesenen Höchstpreis<br />
von 1.029 Euro pro Festmeter. Der Durchschnittserlös für Fichte lag bei 270<br />
Euro pro Festmeter und hat sich gegenüber der Submission im Vorjahr um 24<br />
Prozent erhöht. Aber auch die Erlöse speziell für schöne Tannenstämme (Spitzenstamm<br />
446 Euro/FM) waren sehr erfreulich.<br />
Spannend war auch die Analyse der Herkunftsregionen der jeweiligen hochwertigen<br />
Stämme. Denn dabei konnte festgestellt werden, dass sowohl Fichtenals<br />
auch Lärchenstämme aus Tieflagen (Alpenvorland) hoch beboten wurden.<br />
Mit der Initiative der Nadelholz-Submission in Oberösterreich, hat der Waldverbande<br />
OÖ für Nadelholz einen neuen „Marktplatz“ geschaffen und dadurch können<br />
für hochwertige Stämme deutliche Mehrerlöse lukriert werden. Im Dezember<br />
<strong>2023</strong> wird die Submission in gleicher Form wiederholt werden, in der Hoffnung,<br />
dass sich diese Form der Holzvermarktung für hochwertige Stämme in Oberösterreich<br />
langfristig etabliert.<br />
Stolz präsentiert Waldhelfer Paul Palmetshofer den von ihm ausgewählten Spitzenstamm.<br />
NÖ Waldverband-Obmann Franz Fischer, Holz Schrimpl-Inhaber Franz Schrimpl, Abt des Stiftes<br />
Heiligenkreuz Maximilian Heim und Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin Andrea Wagner<br />
21. Laubholzversteigerung<br />
177 Waldbauern und Forstbetriebe nahmen an der 21.<br />
Laubholzversteigerung in Heiligenkreuz teil. Trendholz<br />
Nummer eins ist nach wie vor die Eiche. Das zeigt auch das<br />
höchste Gebot pro Festmeter – dieses erhielt eine Eiche mit<br />
3.392 Euro.<br />
Bei der Laubholzsubmission wird das beste Holz der niederösterreichischen<br />
Waldbesitzer am internationalen <strong>Holzmarkt</strong> angeboten und sie ist ein<br />
Beispiel dafür, was man in der Gemeinschaft schaffen kann. So bringt die<br />
Wertholzversteigerung, die von der Landwirtschaftskammer NÖ und dem Waldverband<br />
NÖ gemeinsam ausgerichtet wird, zum einen Vorteile bei der Preisgestaltung<br />
mit sich, zum anderen schärft die Laubholzsubmission das Bewusstsein<br />
für den Wert der heimischen Hölzer. „Die Laubholzversteigerung ist ein absolutes<br />
Highlight für bäuerliche Waldbesitzer. Insbesondere kleineren Betrieben<br />
bietet diese Vermarktungsmöglichkeit die Chance, für außergewöhnliche Qualitäten<br />
gute Preise zu erzielen. Wir können beobachten, dass die Nachfrage nach<br />
hoher Qualität besteht und auch die Bereitschaft da ist, dafür einen entsprechenden<br />
Preis zu zahlen“, betont Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin<br />
Andrea Wagner. Das zeigt etwa der Durchschnittspreis über das gesamte angelieferte<br />
Holz, der heuer bei 651 Euro pro Festmeter lag und damit ein Rekordwert ist.<br />
Trendholz Eiche und Nuss<br />
Die Wertholzversteigerung zeigt, dass Laubhölzer in hoher Qualität ständig gefragt<br />
sind. Der Trend zu dunklem Holz hält an. Dies machte sich dieses Jahr bei<br />
den angebotenen Holzarten deutlich bemerkbar. „Den Hauptteil des heuer zu<br />
vermarktenden Holzes machte die Eiche aus. Sie war die gefragteste Baumart.<br />
Das ist an den abgegebenen Angeboten für die Eiche festzustellen, die sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert haben“, erklärt Franz Fischer, Obmann<br />
des NÖ Waldverbandes. Ebenso stark nachgefragt waren die Schwarznuss<br />
und die Walnuss sowie die Elsbeere. Das hervorragende Ergebnis der diesjährigen<br />
Versteigerung wird auch dadurch unterstrichen, dass 283 Stämme einen<br />
Festmeterpreis von mehr als 1.000 Euro erzielt haben.<br />
NÖ Waldverband-GF Johannes Bendl, NÖ Waldverband-Obmann Franz Fischer,<br />
Kammerdirektor Franz Raab, Waldkönigin Natalie I. und Forstdirektor Werner Löffler<br />
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die neue SPEED-Cut 480 bereits in der Grundausstattung<br />
enormes Potential.<br />
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kleinen Bearbeitungszentrum erweitert werden.<br />
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hinaus vielfältige Bearbeitungen möglich.<br />
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MESSE <strong>2023</strong> 29<br />
Internationale Handwerksmesse <strong>2023</strong>:<br />
Alles unter einem Dach<br />
Nach der pandemiebedingten Sommer-Edition im letzten Jahr findet die Internationale Handwerksmesse endlich wieder<br />
wie gewohnt im Frühjahr statt. So kehrt die Messe nicht nur zum ursprünglichen Turnus zurück, sondern ist auch wieder<br />
über den Eingang West erreichbar. Von 8. bis 12. März <strong>2023</strong> steht das Messegelände München ganz im Zeichen von Bauen,<br />
Sanieren und Modernisieren.<br />
Premiere: ZUKUNFT HANDWERK<br />
Geballte Expertise: Aussteller aus über 60 verschiedenen Gewerken und Branchen<br />
geben Einblick in die hohe Qualität und die Innovationskraft ihres Handwerks.<br />
Hier kommen alle Besucher auf ihre Kosten, die vor einem Hausbau stehen,<br />
mittendrin sind oder Vorhandenes sanieren oder einfach nur modernisieren<br />
wollen. Zeitgemäß ist Energieberatung und nachhaltiges Bauen ein großes Thema<br />
in der Halle C2, zu dem Aussteller die neuesten Trends zeigen, Fachleute beraten<br />
und Vorträge halten. Auch das Forum – Das HAUS by Burda – wird <strong>2023</strong> erneut<br />
stattfinden. Der Themenschwerpunkt lautet dieses Jahr „Nachhaltiges und gesundes<br />
Wohnen“: Wie sieht Wohngesundheit heute aus, welche Materialien werden<br />
verbaut? Wie wird ein Neubau möglichst klimaschonend? Weitere Highlights<br />
in der Halle C2 sind die beiden Sonder- und Aktionsschauen YoungGeneration und<br />
INNOVATION GEWINNT!. Bei der YoungGeneration dreht sich alles um den Nachwuchs<br />
im Handwerk, hier zeigen Verbände und Innungen ihre Gewerke mit den<br />
dazugehörigen Berufsbildern. Bei der INNOVATION GEWINNT! präsentieren seit<br />
über 15 Jahren erfindungsreiche Unternehmer aus dem Mittelstand ihre Innovationsfähigkeit.<br />
Auch <strong>2023</strong> werden Innovationen zu den Themen wie Energieeffizienz,<br />
oder Digitalisierung vorgestellt.<br />
Neben dem Themenschwerpunkt Bauen, Sanieren und Modernisieren kommt<br />
selbstverständlich auch der Bereich Wohnen, Einrichten & Lifestyle nicht zu kurz. Ein<br />
Bummel bei den Schreinern in Halle B2, die dem Wohnen, Einrichten und Lifestyle<br />
gewidmet ist, eröffnet individuelle Lösungsmöglichkeiten, etwa um Dachschrägen<br />
auszunutzen. Darüber hinaus stehen handgemachte Möbelstücke zum Verlieben bereit.<br />
Hier finden sich auch die Bereiche „Selektion“ und Start-up“ mit ausgewählten<br />
Herstellern von hochwertigen Möbeln und innovativen Produkten von Start-ups.<br />
In der „Crafts Area“ ist Platz für kleine Labels: Junge, aufstrebende Hersteller, die<br />
mit selbst hergestellten Produkten die Messe bereichern und somit nicht Alltägliches<br />
präsentieren. Auf dieser atmosphärisch gestalteten Fläche flanieren die Besucher<br />
zwischen den Ständen umher und finden dabei sicher eine neue Lieblingsmarke.<br />
Parallel zur Handwerksmesse finden die Garten München und die FOOD & LIFE<br />
sowie in Halle B1 die „Handwerk & Design“ statt. Besucher können mit einem<br />
Ticket alle vier Messebereiche besuchen. <br />
Ob Ressourcenknappheit oder Fachkräftemangel: Die UnternehmerInnen im Handwerk stehen aktuell vor enormen<br />
Herausforderungen. Lösungsansätze für die Handwerksbetriebe des Mittelstands finden die MeisterInnen auf ZUKUNFT<br />
HANDWERK.<br />
Von 08. bis 10. März <strong>2023</strong> feiert das Live-Event im Internationalen Congress Center<br />
München (ICM) seine Premiere. Insgesamt präsentieren sich rund 60 Aussteller<br />
im Expobereich von ZUKUNFT HANDWERK zu den Schwerpunktthemen<br />
Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Fachkräftemangel.<br />
Den MacherInnen des Handwerks mit innovativen Ideen und High-Tech die<br />
Arbeit erleichtern – das ist das gemeinsame Ziel der Aussteller, dafür präsentieren<br />
sie ihre Neuheiten: Zum Beispiel die neueste Generation von Cobots und<br />
Leichtfahrzeugen, durchdachte Software- und Versicherungslösungen oder digitale<br />
Tools zur Fachkräftegewinnung.<br />
Das völlig neue gewerbeübergreifende Veranstaltungsformat aus dem Handwerk<br />
und für das gesamte Handwerk ist live und online erlebbar: Ob Geselle,<br />
Handwerksunternehmer, Start-up oder Politiker – ZUKUNFT HANDWERK bringt<br />
die Branche zusammen und wirft ein Schlaglicht auf die Themen unserer Zeit.<br />
Dabei ermutigt das Event alle Teilnehmer, ihr Wissen weiterzugeben und von anderen<br />
zu lernen, die bereits erfolgreich neue Wege gehen beziehungsweise neue<br />
Herausforderungen meistern.<br />
ZUKUNFT HANDWERK bietet in über 50 Sessions und mit Top-Speakern alle<br />
Inhalte, die heute und morgen wichtig sind – vermittelt in Vorträgen, Workshops,<br />
Diskussionen und vielem mehr. Ergänzt werden Bühnenprogramm und Netzwerkmöglichkeiten<br />
durch Abendveranstaltungen und (handwerks-)politische<br />
Formate wie die ZDH-Vollversammlung oder das Spitzengespräch der Deutschen<br />
Wirtschaft.<br />
Journalist und Moderator Markus Lanz sowie Philosoph und Schriftsteller Prof.<br />
Dr. Richard David Precht werden als Speaker bei der Premiere der ZUKUNFT<br />
HANDWERK im März <strong>2023</strong> teilnehmen. In ihrem gemeinsamen Podcast haben<br />
sie bereits die Rolle des Handwerks in Deutschland diskutiert. Prof. Dr. Richard<br />
David Precht: „Wir haben jahrzehntelang die Arbeit des Handwerkes als viel zu<br />
gering erachtet und das Image von geistiger Routinearbeit darüber gesetzt. Die<br />
digitale Revolution wird dazu führen, dass der white collar worker, der bei der<br />
Verwaltung arbeitet, dass der absinkt, denn es wird immer weniger Jobs geben<br />
und im gleichen Maße wird das Handwerk in seiner Bedeutung steigen.“ <br />
Foto: GHM Foto: GHM<br />
FORST LIVE bereits komplett ausgebucht<br />
Die Vorfreude bei Ausstellern und Besuchern ist groß. Vom 31. März bis 2. April findet die beliebte Messe FORST live mit<br />
WILD & FISCH auf dem Messegelände in Offenburg statt. Bereits jetzt sind alle Standflächen ausgebucht.<br />
„Einen solchen Andrang auf unsere Flächen habe ich bisher noch nicht erlebt“,<br />
freut sich Projektleiter Volker Matern. Insgesamt präsentieren sich 340 Aussteller<br />
aus 15 Ländern, unter ihnen auch 31 Neuaussteller, die das erste Mal in Offenburg<br />
dabei sind.<br />
Eine räumliche Neuerung wird es besonders für die WILD & FISCH Fans geben.<br />
Denn dieser Bereich der Messe wird erstmals in der neu eröffneten EDEKA-<br />
Arena stattfinden und die Besucher gleich beim Betreten der Messe über Jagen,<br />
Fischen, Outdoor und Natur informieren. „Wir haben wieder einen Messemix zusammengestellt,<br />
der die aktuellen Entwicklungen aufnimmt. Gerade durch die<br />
steigenden Energiepreise haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Technik<br />
rund um die Brennholzaufbereitung zu vertiefen. Ein Thema, welches sowohl für<br />
Laien, Semiprofessionelle und professionelle Holzmacher von hoher Bedeutung<br />
ist“, so Matern.<br />
Die zahlreichen Anbieter von Forstspezialmaschinen zeigen wie sehr sich die<br />
FORST live als Marktplatz in der maschinellen und motor-manuellen Holzaufbereitung<br />
etabliert hat. Aber auch Maschinen für die Landschaftspflege bilden einen<br />
eigenen Sektor der Demonstrationsmesse. Ebenfalls erwähnungswert ist, dass<br />
sich Interessierte im Rahmen der FORST live über die Ausbildung zum Forstwirt<br />
sowie über diverse Studiengänge der Forst BW und den Forsthochschulen informieren<br />
können.<br />
Lumberjack und Hot Saw Wettbewerb<br />
Ein besonders sehenswertes Highlight bildet der Lumberjack und Hot Saw Wettbewerb<br />
am Samstag, 1. April im Freigelände. Hier können Besucher bestaunen,<br />
wie sich starke Sportler unter Beweis stellen. Beim Hot Saw Wettbewerb werden<br />
mit Hilfe getunter Motorsägen drei vollständige Holzscheiben aus einem 46 cm<br />
dicken Holzblock gesägt. Beim Lumberjack werden die drei kraftvollen Disziplinen<br />
Standing Block Chop, Sigle Buck und Stock Saw von den Sportlern absolviert.<br />
Hinter Standing Block Chop verbirgt sich das Durchschlagen eines 30 cm senkrecht<br />
befestigten Holzblocks mit einer Axt. Und beim Single Buck wird mit Hilfe<br />
einer Handsäge eine Scheibe von einem 46 cm dicken Holzblock abgeschnitten.<br />
Die Disziplin des Stock Saw verlangt das Absägen zweier Holzscheiben von einem<br />
40 cm dicken horizontal befestigten Baumstamm. Dabei wird eine Scheibe mit<br />
einem Aufwärtsschnitt und eine mit einem Abwärtsschnitt gesägt. Alle Disziplinen<br />
verlangen den Sportlern absolute Höchstleistung und Präzision ab und bieten<br />
Spannung pur beim Zuschauen. Insgesamt werden 12 Teilnehmer am Wettbewerb<br />
teilnehmen. Darunter der belgische Meister und der deutsche Vizemeister<br />
im Lumberjack.<br />
Eintritt und Infos<br />
Eintrittskarten können unter www.forst-live.de gebucht werden. Das Super Spar<br />
Ticket ist ab 14 EUR, das Flex Ticket ab 16 EUR und das Super Flex Ticket ab<br />
18 EUR erhältlich. Für jede Ticketart steht ein begrenztes Kontingent zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.forst-live.de.<br />
Wann: 31. März bis 2. April <strong>2023</strong><br />
Wo: Messegelände Offenburg<br />
Öffnungszeiten: täglich 9:00 bis 17:30 Uhr<br />
Parallel mit: WILD & FISCH<br />
Infos: www.forst-live.de<br />
www.holzmarkt-online.at 1/<strong>2023</strong> 1/<strong>2023</strong> www.holzmarkt-online.at
30 ANBIETER-INDEX<br />
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