Austropack 2023/03
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<strong>2023</strong><br />
16<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
Warum alle<br />
mitmachen müssen<br />
26<br />
36<br />
Kennzeichnen<br />
Es ist nicht alles<br />
grün, das glänzt<br />
Druck, Design<br />
Neue Technologien<br />
für neue Märkt<br />
„Es traut sich keiner …“<br />
Warum Verpackungen heute nicht mehr „höflich“ sind …<br />
Mehr ab Seite 34<br />
RETOUREN AN POSTFACH 555, 1008 WIEN | ÖSTERREICHISCHE POST AG | 20Z041970 M | GRASSL & GRIMM MEDIEN OG, AM WEINGARTEN 2, A- 2440 MOOSBRUNN
VORWORT<br />
EDITORIAL<br />
Marketing<br />
Aussicht<br />
auf Erfolg.<br />
Marketing ist für mich ein sehr kontroverses Thema. Ich habe eine Handelsakademie besucht und da stand natürlich auch Marketing auf<br />
dem Stundenplan. Nicht selten mussten wir Marketingpläne für reale oder erfundene Produkte erstellen. Da kann das Produkt noch so<br />
großer Mist sein, im Marketing geht es darum, es so gut aussehen zu lassen, dass jede/r es kaufen möchte.<br />
Als Elternteil nimmt man diese Beeinfl ussung besonders gut an seinen Kindern wahr. Der 100-Prozent-zuckerhaltige Riegel mit den Gesichtern<br />
der Hunde von Paw Patrol oder Anna und Elsa aus der Eiskönigin muss es unbedingt sein – meist wird das Zeug dann bei uns<br />
zuhause ohnehin nicht gegessen, zum Glück. Aber die Eltern müssen es – oft noch dazu überteuert – kaufen.<br />
Ausgerechnet für ungesunde Produkte ist die Aufmachung meist besonders attraktiv. Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert dieses<br />
Vorgehen schon seit geraumer Zeit, sie fordert, das Marketing für ungesunde Lebensmittel für Kinder und Jugendliche überhaupt einzustellen.<br />
Auch foodwatch Österreich fordert die österreichische Politik auf, eine gesetzliche Werbe-Beschränkung für Kindermarketing zu<br />
beschließen. Solche Werbung sei mit Schuld daran, dass Kinder mehr Appetit auf Süßigkeiten und Softdrinks hätten, so foodwatch. Alarmierend,<br />
wenn man bedenkt, dass bereits jedes dritte Kind im Alter von 8 bis 9 Jahren in Österreich übergewichtig ist, Tendenz steigend.<br />
Es wird wohl noch viel Wasser die Donau hinab fl ießen, bis – wenn überhaupt – hier Schritte gesetzt werden.<br />
Zum Glück gibt es aber auch Disneyfi guren auf Obst-Packungen oder Wasserfl aschen. Wenn schon den Markennamen der Werbefi guren<br />
mitzahlen, dann wenigstens für gesunde Produkte.<br />
ATEMBERAUBENDE ERGEBNISSE –<br />
MIT UNS AN IHRER SEITE.<br />
Chefredakteurin<br />
BOESMUELLER.AT<br />
© Biletskiy Evgeniy - stock.adobe.com<br />
3|<strong>2023</strong><br />
ulrike.grassl@ggmedien.at<br />
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LESERBRIEFE<br />
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VERPACKUNGSANFORDERUNGEN<br />
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34<br />
VERPACKEN<br />
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EFFIZIENTE<br />
LAGER-<br />
LOGISTIK<br />
INHALT AUSGABE 3 | <strong>2023</strong><br />
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUF-<br />
WIRTSCHAFT<br />
Alternative Barrierebeschichtungen für kreislauffähige<br />
Lebensmittelverpackungsfolien 14<br />
Lebensmittelverpackungen im Bioabfall 16<br />
Forschung für die Verpackung von morgen 18<br />
Biokunststoffe werden attraktiver für die Industrie 22<br />
Informationen für die Kreislaufwirtschaft 24<br />
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
SERVICE | AKTUELLES<br />
News 6<br />
Marktentwicklung 10<br />
Personalia 40<br />
Pinnwand 42<br />
Unverpackung 44<br />
Termine/Vorschau 45<br />
Impressum 45<br />
Anbieter-Index 46<br />
PROZESS-<br />
OPTIMIERUNG<br />
„Green Claims für Lebensmittelprodukte und -verpackungen“ 26<br />
Nachhaltige Digitalisierungsstrategie 28<br />
Wegweiser durch das Label-Labyrinth 30<br />
Markstudie: Etiketten – Europa 33<br />
DESIGN, DRUCK<br />
„Es traut sich keiner …“ 34<br />
Neues Druckzentrum für neue Herausforderungen 36<br />
Web-to-Pack und digitale Lösungen 38<br />
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3|<strong>2023</strong><br />
rajapack.at<br />
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NEWS<br />
NEWS<br />
AKTUELLES<br />
Foto: TSC<br />
BIOKUNSTSTOFFE. Neue Studie. Wieviel „bio“ steckt wirklich in Biokunststoffen? Das ist<br />
zunehmend eine mathematische Frage: Herkömmlichen Erdöl- oder Erdgas-Kunststoffen werden<br />
immer öfter Polymere auf Basis von Biomasse beigemischt. Ab welchem Bio-Anteil und mit welchen<br />
Eigenschaften diese „bioattribuierten“ oder „massebilanzierten“ Materialien als Biokunststoffe<br />
verkauft werden dürfen, entscheiden Gesetzgeber und Zertifi zierungsstellen. Die Nachfrage nach<br />
alternativen Kunststoffen ist jedenfalls groß, und mittlerweile werden „Bio“-Versionen für praktisch<br />
alle Sorten und Einsatzgebiete angeboten. Ceresana hat bereits zum achten Mal den dynamisch<br />
wachsenden Weltmarkt für „grüne“ Polymere untersucht: Die Analysten erwarten, dass der Biokunststoff-Umsatz<br />
bis zum Jahr 2<strong>03</strong>2 auf rund 11,4 Milliarden US-Dollar (10,54 Milliarden Euro) wachsen wird.<br />
Bislang gibt es für Biokunststoffe keine allgemein anerkannte Defi nition und keine einheitliche Kennzeichnung. Die<br />
Kommission der Europäischen Union hat im November 2022 Bedingungen für Biokunststoffe veröffentlicht, damit diese<br />
„positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, anstatt die Verschmutzung durch Kunststoffe, den Klimawandel und den<br />
Verlust an biologischer Vielfalt zu verschärfen“. Demnach soll die Biomasse für Biokunststoffe „aus nachhaltigen Quellen<br />
stammen“, vorzugsweise organischen Abfällen und Nebenprodukten. Produkte, die „achtlos weggeworfen werden<br />
könnten“, sollen nicht als „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet werden dürfen. Petrochemische oxo-abbaubare Kunststoffe,<br />
die unter dem Einfl uss von Luft und Licht in kleine Stücke zerfallen, sind in Europa bereits seit 2021 verboten. Die<br />
aktuelle Biokunststoff-Marktstudie von Ceresana untersucht vor allem Thermoplaste aus nachwachsenden Rohstoffen,<br />
die biologisch abbaubar sind, also von Mikroorganismen in der freien Natur zersetzt oder zumindest in industriellen<br />
Anlagen kompostiert werden können. PHA aus Zucker und TPS aus Stärke zum Beispiel sind biobasiert und biologisch<br />
abbaubar. Es gibt aber auch Kunststoffe aus biogenen Rohstoffen, die nicht kompostierbar sind, beispielsweise PEF aus<br />
Fructose oder Bio-Polyethylen auf Basis von Zuckerrohr. Der Marktreport behandelt auch petrochemische Kunststoffe,<br />
die biologisch abbaubar sind – etwa PCL, PBAT oder PBS.<br />
Wenn es nach der EU-Kommission geht, sollen Biokunststoffe vorzugsweise in langlebigen Produkten eingesetzt werden.<br />
Kommerziell erfolgreich sind sie aber heute vor allem in Anwendungen, bei denen es auf Kompostierbarkeit ankommt:<br />
Die wichtigste Absatzbranche für Biopolymere ist die Verpackungsindustrie, die derzeit knapp 60% aller Biokunststoffe<br />
verarbeitet. Die höchsten Zuwächse erwartet Ceresana in den nächsten Jahren im Bereich Beutel, Säcke und Tüten.<br />
Biologisch abbaubare Kunststoffe, besonders Polymilchsäuren (PLA) und Stärke-Polymere, erreichen derzeit einen<br />
Marktanteil von 68 % am gesamten Biokunststoffmarkt. Für diese Produktgruppe erwartet der aktuelle Marktreport von<br />
Ceresana bis 2<strong>03</strong>2 ein weiteres Mengenwachstum von 11,7 % pro Jahr. Bei biobasierten, aber nicht biologisch abbaubaren<br />
Kunststoffen, etwa Bio-Polyethylen, PET oder PA, wird der Zuwachs mit 7,8 % pro Jahr voraussichtlich niedriger sein.<br />
www.ceresana.com<br />
DRUCK. Kompakter Linerless-Drucker für die Industrie. Mit dem Linerless-Industriedrucker MB240 präsentiert<br />
TSC Printronix Auto ID die neuste Weiterentwicklung in der Spitzenklasse der industriellen 4-Zoll-Thermotransferdrucker.<br />
Der Anbieter für innovative Barcode-Etikettendruck-Lösungen hat sich bei der Entwicklung an den anspruchsvollen<br />
Arbeitsumgebungen von Branchen wie dem E-Commerce, der Lager- und Transportlogistik sowie der Lebensmittelund<br />
Getränkeverpackungsindustrie orientiert. Neben deutlichen Produktivitätssteigerungen setzt TSC mit dem MB240<br />
Linerless-Drucker ein Zeichen für die ökologische Transformation und hilft den Anwendern, Ressourcen zu sparen. Mit bis zu<br />
10.000 gedruckten Etiketten pro Tag integriert sich der MB240 nahtlos in hochagile Arbeitsumgebungen. Die hohe Druckgeschwindigkeit<br />
von bis zu 12 Zoll (304,8 mm) pro Sekunde, ein robust konstruierter Linerless-Cutter oder eine Linerless-<br />
Abrisskante mit Sensor, der erkennt, ob ein Etikett schon entfernt wurde, sowie die Möglichkeit, große Etikettenrollen mit<br />
einem Durchmesser von bis zu 8 Zoll (2<strong>03</strong>,2 mm) zu verarbeiten, steigern die Produktivität beim Anwender. Zusätzlich reduziert<br />
ein eigens entwickeltes Antihaftmodul zuverlässig Rückstände von Etikettenklebstoff und beugt so Papierstaus vor.<br />
www.tscprinters.com<br />
Foto: Ceresana<br />
Foto: Covestro<br />
LEBENSMITTELVERPACKUNG. Teilweise biobasiertes Harz ersetzt PE und Aluminium.<br />
Covestro bringt ein neues Harz für Lebensmittelverpackungen auf den Markt. Viele<br />
verpackte Lebensmittel reagieren empfi ndlich auf Feuchtigkeit, sodass eine kontrollierte Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
(MVTR) entscheidend für eine dauerhafte Qualität der Lebensmittel<br />
ist. Um das Produkt in einer Verpackung zu schützen, wird ein Großteil der Lebensmittelverpackungen<br />
aus Papier und Karton mit Polyethylen (PE) oder Aluminium beschichtet. Dadurch<br />
sind die Verpackungen schwieriger zu recyceln und landen häufi g auf Mülldeponien oder in<br />
Verbrennungsanlagen. Das innovative Barriereschichtharz Decovery® CQ 6010 von Covestro<br />
reduziert Abfall, indem es diese PE- oder Aluminium-Schichten in Lebensmittelverpackungen<br />
aus Papier ersetzt, um sie so wiederverwertbar zu machen.<br />
Da es niedrige MVTR-Werte ermöglicht, schützt Decovery® CQ 6010 Lebensmittel vor Feuchtigkeit. Gleichzeitig ist<br />
es sehr öl- und fettabweisend. Dadurch eignet es sich für die Verpackung einer breiten Palette an Lebensmitteln,<br />
von fettigen Trockenprodukten wie Schokoriegeln bis hin zu Eiscreme, Tiefkühlkost und frischem Obst. Es besteht zu<br />
37 Prozent aus pfl anzlichen und rückverfolgbaren Inhaltsstoffen wie Rinde, Rizinus und Mais, was den CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
der Verpackung im Vergleich zu Verpackungen mit PE-Neuware und herkömmlichen, auf fossilen Rohstoffen basierenden<br />
Beschichtungen erheblich reduziert.<br />
https://solutions.covestro.com/de/<br />
PAPIERBASIS. Der Kunststoffverpackung gehen die Argumente aus. Verformbare, bedruckbare Verpackungen,<br />
einsetzbar für Produkte aus allen Branchen – mit den Chocal Paper Fibres (CPF) ist das jetzt<br />
möglich. Chocal Packaging Solutions hat eine Technologie entwickelt, mit der sich nachhaltige und uneingeschränkt<br />
recycelbare Verpackungen in individuelle Form bringen lassen, und das auf reiner Papierbasis.<br />
„Mit unseren Entwicklungen sagen wir dem Plastikmüll den Kampf an“, sagt Dr.-Ing. Alexander von Niessen,<br />
Geschäftsführer Chocal Packaging Solutions, und meint damit die Chocal Paper Fibres (CPF). Dabei handelt<br />
es sich um ein neuartiges Material, das aus beschichteten, ausformbaren Papieren besteht. Diese Technologie<br />
ermöglicht nicht nur äußerst stabile, sondern auch lebensmittelechte Verpackungen, die sich individuell<br />
formen lassen.<br />
Alle CPF-Varianten sind auch tatsächlich kompostierbar oder können in die Altpapiertonne und damit wieder<br />
zu Papierfasern verarbeitet werden. Diese Eigenschaften macht CPF deutlich nachhaltiger als beispielsweise<br />
Verpackungen aus Polymilchsäuren (PLA), die zurzeit gängigste Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen.<br />
„Doch mit diesen wird Verbrauchern eine biologische Abbaubarkeit vorgegaukelt. Letztlich sind sie wie jede<br />
klassische Plastiktüte oder Hartplastikverpackung ebenfalls für Mikroplastik in der Umwelt verantwortlich,<br />
weil sich PLA in der freien Natur erst nach rund 80 Jahren zersetzt,“ so von Niessen. Selbst Styropor zersetze sich<br />
bereits nach 50 Jahren. „Und niemand würde heute Styropor als umweltfreundlich bezeichnen“, so der Ingenieur.Die<br />
bislang ins Feld geführten funktionalen und ästhetischen Argumente gegen Verpackungen aus CPF laufen mittlerweile<br />
ins Leere: Denn Barrierepapiere verfügen über eine Beschichtung aus Biopolymeren, die das Papier für Wasserdampf,<br />
Sauerstoff, Gerüche oder Fette undurchlässig macht. Damit eignen sie sich auch für hochanspruchsvolle Lebensmittelverpackungen.<br />
Für Design- und Ästhetikwünsche der unterschiedlichsten Branchen zeigt sich von Niessen offen:<br />
„Unsere Papiere lassen sich brillant mit Farben und Text bedrucken und dank unserer Technologie auch in der Tiefe<br />
individuell verformen.“<br />
www.chocal.com<br />
Foto: Chocal<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
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NEWS<br />
NEWS<br />
AKTUELLES<br />
SICHERHEIT. Wieviel Millijoule sind gewünscht? Die messtechnische Überwachung<br />
von UV-Strahlenbelastungen spielt vor allem in der Klebe-, Verpackungs- und Lebensmitteltechnik<br />
eine wichtige Rolle. Als besonders einfache Standardlösung für diese<br />
Aufgabe bietet das deutsche Handels- und Beratungsunternehmen Kager die Multilayer-<br />
Systemfolie des Typs UV-Scale an. Weil für deren Anwendung keine aufwändige Messtechnik<br />
installiert werden muss, eignet sie sich sehr gut auch für die In situ-Qualitätssicherung.<br />
Zur Überwachung, Prüfung und Kontrolle der UV-Belastung von Oberflächen kommt sie<br />
nicht nur im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten zum Einsatz, sondern<br />
vor allem als Werkzeug der Qualitätssicherung in der Verpackungs-, Lebensmittel- und<br />
Foto: Kiefer Industriefotografie Klebetechnik. Ein typisches Anwendungsbeispiel für UV-Scale ist etwa die automatisierte<br />
UV-Sterilisierung von Getränkebeuteln oder die Aushärtung von Klebstoffen und Kunstharz-Coatings.<br />
Darüber hinaus gehören auch die Überwachung der UV-Strahlungsbelastung auf Förderbänder, Armaturenbretter<br />
und Instrumententafeln zu den aktuellen Einsatzfällen von UV-Scale.<br />
Die Funktionsweise dieser hochwertigen Spezialfolie von Kager basiert auf einer UV-lichtempfindlichen Beschichtung<br />
mit farbgebenden Mikrokapseln. Je nach Ausführung ist sie ein- oder zweilagig ausgeführt und kann unterschiedliche<br />
Messbereiche abdecken. Das bedeutet konkret: Die Variante UV-Scale LM erfasst ultraviolettes Licht in einem Messbereich<br />
von 4 bis 7.000 Millijoule pro Quadratzentimeter (mJ/cm2) und die mehrlagige Variante UV-Scale H deckt einen<br />
Messbereich von 800 bis 100.000 mJ/cm2 ab. Das gemeinsame Merkmal beider Varianten ist, dass sie die Intensität<br />
der erfassten UV-Strahlung durch einen gut sichtbaren Farbverlauf von Hell- bis Dunkelbau visualisieren.<br />
www.kager.de<br />
UNTERNEHMEN. Ultraschall-Sondermaschinenbauer unter der neuen Leitung. Der Ultraschall-<br />
Sondermaschinenbauer SONOTRONIC aus Karlsbad hat einen neuen Inhaber. Nach einer neunmonatigen<br />
Phase der Insolvenz und Sanierung gehört das Unternehmen nun zur Dürkopp Adler Gruppe (DA Group),<br />
die wiederum Teil der international agierenden Shang Gong Group (SGG) ist. Dr. Frank Meyer übernimmt<br />
die Position des Geschäftsführers. Durch die Übernahme des Ultraschall-Experten eröffnen sich für die<br />
SGG neue Chancen, das Portfolio zu erweitern und die Position auf dem globalen Markt zu stärken.<br />
Foto: Sonotronic<br />
Kunden können von den bewährten Produkten und Dienstleistungen der zukünftigen SONOTRONIC<br />
GmbH profitieren. Der Neustart des Spezialisten für Ultraschall-Schweißtechnik wird am 1. August <strong>2023</strong> von der Dürkopp<br />
Adler Investment GmbH eingeleitet, welche zukünftig als SONOTRONIC GmbH firmiert. Neben dem Unternehmenshauptsitz<br />
in Karlsbad bleiben auch die Tochtergesellschaften in den USA und Spanien Teil der Unternehmensgruppe.<br />
Damit sind rund 200 Arbeitsplätze für die Entwicklung und Herstellung von Sondermaschinen, Standardmaschinen,<br />
Baugruppen und Komponenten zur Bearbeitung von Kunststoffen und technische Textilien gesichert.<br />
www.sonotronic.de<br />
RECYCLING. Erfolge durch Umstellung. Seit Jahresbeginn werden in<br />
ganz Niederösterreich neben Plastikflaschen auch Becher, Schalen, Folien und<br />
andere Kunststoffverpackungen sowie Metallverpackungen im Gelben Sack<br />
und in der Gelben Tonne gesammelt. Ein halbes Jahr nach der Umstellung<br />
des Sammelsystems zeigen aktuelle Zahlen einen deutlichen Anstieg der gesammelten<br />
Verpackungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In ganz Niederösterreich<br />
bringt das ein Sammelplus von mehr als 19 %. Ein großes Plus<br />
verzeichnet St. Pölten Stadt mit knapp 58 %, auch in Horn gibt es ein deutliches<br />
Foto: Josef Vorlaufer<br />
Plus von rund 23 %. Das zeigen aktuelle Zahlen des Umweltdienstleisters Interzero,<br />
der die Sammlung in den beiden Regionen verantwortet.<br />
www.interzero.at<br />
KENNZEICHNEN. Ladekabel für Elektroautos, eindeutig beschriftet. Welschen Ennest<br />
im Sauerland – hier fertigt das Unternehmen Mennekes den Stecker Typ 2.Der lädt<br />
heute alle Elektroautos in Europa. Seit 2014 ist er per Gesetz Standard. Die Stecker und<br />
Kabel unterliegen der Informationspflicht. Wer sie in Umlauf bringt, muss sie regelkonform<br />
kennzeichnen. Bei Mennekes leisten das zuverlässig Systeme der cab Reihe Hermes+. Jedes<br />
Ladekabel erhält zielsicher ein Fahnenetikett mit allen geforderten Informationen.<br />
Auf jedem Etikett informieren Text und ein 2D-Code (für den Scan mit einem Lesegerät) über<br />
den Hersteller, die Artikelnummer und das Datum des Inverkehrbringens des Ladekabels.<br />
Eine eindeutige Kennung ermöglicht dessen Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprung. Der Druck<br />
auf dem Etikett muss im Rahmen der Lagerung und später beim Transport beständig bleiben. Foto: cab<br />
Dem kommt die Thermotransfertechnik, mit dem der Hermes+ Etiketten bedruckt, entgegen.<br />
Diese Etiketten haben eine vergleichsweise lange Lebensdauer. Hohe Druckauflösung und hervorragender Kontrast<br />
ermöglichen eine hohe Scanrate, begünstigen den Druck von Codes und kleinteiligen Informationen.<br />
Für die Beschriftung automatisch mit dem cab Fahnenapplikator lässt cab Etiketten auftragsbezogen fertigen. Für die<br />
prozesssichere Verarbeitung wurde das Etikettenmaterial mit dem Kleber speziell für die Fahnenetiketten entwickelt.<br />
Das Etikett umschließt das Produkt vollständig. Die verklebte Fahne bleibt dauerhaft geschlossen.<br />
www.cab.de<br />
RECYCLING. Plastikabfall sortenrein sammeln. Der Salzburger Hygienehersteller<br />
Hagleitner will ein landläufiges Verwertungs-Dilemma lösen: „Plastikabfall zu sammeln, ist<br />
gut; dafür finden sich Annahmestellen. Noch besser aber wird Kunststoff-Recycling, wenn<br />
es sortenrein passiert. Dann unterbleiben Fehlwürfe, dann wird überhaupt nichts mehr<br />
verbrannt. Fehlwürfe sind sonst unvermeidlich – normalerweise landet ihretwegen immer<br />
ein Teil des Plastikabfalls im Feuer, das betrifft selbst den Gelben Sack.“, so Hans Georg<br />
Hagleitner. Seine Firma hat am 1. August <strong>2023</strong> einen Feldversuch gestartet, es geht um Flaschen<br />
und Kanister für Reinigungsmittel. „Das Thema ist ein Perspektivenwechsel: Nicht der<br />
Verbraucher entsorgt das Gebinde, sondern der Anbieter.“ Hagleitner holt die Verpackung<br />
zurück, sobald sie leer geworden ist. Eine neue Flasche bläst daraus Alpla, der Kunststoffspezialist<br />
aus Vorarlberg. Erheblich minimiere sich hiermit der Klima-Fußabdruck, er mache<br />
Grafik: Hagleitner/APA-Auftragsgrafik<br />
dann nur mehr gut ein Drittel aus. Das ergibt eine Modellrechnung, die Szenarien fiktiv durchgespielt hat.<br />
Geplant hat Hagleitner den Feldversuch auf unbestimmte Zeit, im August 2024 soll er zum ersten Mal evaluiert werden.<br />
20 Tonnen CO 2<br />
-Äquivalent könne man der Umwelt bis dahin ersparen, heißt es vonseiten des Hygieneherstellers – die<br />
Zahl erschließt sich aus dem prognostizierten Recyclingvolumen: Über die zwölf Monate stehen 25 Tonnen Kunststoffabfall<br />
ins Haus. Als Messlatte dient der Gelbe Sack, darauf fußt der Referenzwert.<br />
www.hagleitner.com<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
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MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />
MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />
MARKTENTWICKLUNG<br />
Die Entwicklung der Produktion in den letzten drei<br />
Monaten sowie die erwartete Entwicklung der Verkaufspreise<br />
in den kommenden drei Monaten: Überhang<br />
optimistischer beziehungsweise pessimistischer<br />
Einschätzungen (Saldo).<br />
100,0%<br />
80,0%<br />
PREISERWARTUNG/PRODUKTION<br />
100,0%<br />
60,0%<br />
Konjunkturabschwung in der<br />
Verpackungsindustrie<br />
80,0%<br />
60,0%<br />
40,0%<br />
20,0%<br />
0,0%<br />
-20,0%<br />
-40,0%<br />
40,0%<br />
20,0%<br />
0,0%<br />
-20,0%<br />
-40,0%<br />
-60,0%<br />
-60,0%<br />
-80,0%<br />
-80,0%<br />
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtest<br />
vom August <strong>2023</strong> zeigen, dass der<br />
Einbruch der europäischen Industriekonjunktur<br />
auch die österreichische Verpackungswirtschaft<br />
mitgerissen hat. Die<br />
aktuellen Konjunktureinschätzungen erreichen<br />
zum Teil Werte, die skeptischer<br />
sind als zum Höhepunkt der COVID-<br />
19-Krise. Die aktuellen Befragungsergebnisse<br />
zeigen einen deutlichen Rückgang<br />
der Produktionstätigkeit in den<br />
letzten drei Monaten. Die Meldungen im<br />
August zeigen einen Überhang von Unternehmen<br />
(Saldo -34 %), die Produktionsrückgänge<br />
melden gegenüber jenen,<br />
die angeben, die Produktion gesteigert<br />
zu haben. Die Unternehmen schätzen<br />
auch ihre allgemeine Auftragslage sehr<br />
skeptisch ein: Nur rund 37 % der Unternehmen<br />
melden, über ausreichende<br />
oder mehr als ausreichende Auftragsbestände<br />
zu verfügen (zum Vergleich:<br />
Dr. Werner Hölzl<br />
ist wissenschaftlicher Leiter des Konjunktur-<br />
und Investitionstests am Österreichischen<br />
Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />
werner.hoelzl@wifo.ac.at<br />
in starken Aufschwüngen sind es über<br />
90 %, in schweren Konjunktureinbrüchen<br />
weniger als 50 %). Auch die Beurteilung<br />
der Auslandsauftragsbestände ging im<br />
August weiter gegenüber dem Vormonat<br />
zurück und notiert auf deutlich unterdurchschnittlichem<br />
Niveau: Nur rund<br />
35 % der Unternehmen melden ausreichende<br />
oder mehr als ausreichende Exportauftragsbestände,<br />
im Vorjahr waren<br />
es noch 71 %.<br />
Die Ausblicke auf die kommenden Monate<br />
bleiben auch aufgrund der weiterhin<br />
hohen Konjunkturunsicherheit<br />
skeptisch. Im August zeigt sich keine<br />
Verbesserung zu den vorhergehenden<br />
Monaten. Die Produktionserwartungen<br />
blieben trotz leichter Verbesserung im<br />
August tief im negativen Bereich, wobei<br />
der Saldo von positiven und negativen<br />
Meldungen zu den Produktionserwartungen<br />
bei -24 % liegt. Für die nächsten<br />
Monate zeigen sich damit weiterhin<br />
Abwärtssignale bei der Produktionstätigkeit.<br />
Auch die Beschäftigungserwartungen<br />
blieben im August im negativen<br />
Bereich (per Saldo bei -27 %). Die Einschätzungen<br />
zur Geschäftslage in den<br />
nächsten sechs Monaten fallen weiterhin<br />
sehr skeptisch aus: Der Überhang<br />
von Unternehmen, die eine Verbesserung<br />
der Geschäftslage in den nächsten<br />
sechs Monaten erwarten, gegenüber<br />
jenen, die eine Verschlechterung erwarten,<br />
liegt im August mit -43 % tief im<br />
negativen Bereich. Dies dürfte auch mit<br />
der weiterhin schwachen internationalen<br />
Industriekonjunktur zusammenhängen.<br />
Der Preisauftrieb hat sich aufgrund<br />
der wieder etwas gesunkenen Energiepreise<br />
und der rückläufi gen Konjunktur<br />
aufgelöst. Deutlich mehr Unternehmen<br />
erwarten in den nächsten Monaten die<br />
Verkaufspreise senken zu müssen, als<br />
sie anzuheben (per Saldo -55 %). Die<br />
insgesamt sehr pessimistischen Ausblicke<br />
lassen für die nächsten Monate eine<br />
Fortsetzung des Konjunkturabschwungs<br />
erwarten.<br />
* Der Konjunkturtest des Österreichischen Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung (WIFO) wird seit Mitte der<br />
1950er durchgeführt und liefert zentrale Informationen<br />
über den Wirtschaftsverlauf.<br />
Die Angaben zu Preiserwartungen, Produktion<br />
und Geschäftslage sind saldierte Werte, dargestellt<br />
in Prozentpunkten.<br />
Die Auftragsbestände sowie die Exportauftragsbestände<br />
weisen hingegen in Prozentwerten diejenigen<br />
Unternehmen aus, die über ausreichende oder mehr<br />
als ausreichende Auftragsbestände verfügen.<br />
Auftragsbestände und Exportauftragsbestände:<br />
Anteil von Unternehmen mit ausreichenden sowie<br />
mehr als ausreichenden Auftragsbeständen<br />
in Prozent.<br />
100,0%<br />
90,0%<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden<br />
sechs Monaten: Überhang optimistischer beziehungsweise<br />
pessimistischer Einschätzungen (Saldo).<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
-10,0%<br />
-20,0%<br />
-30,0%<br />
-40,0%<br />
-50,0%<br />
-60,0%<br />
-70,0%<br />
AUFTRAGS-/EXPORTAUFTRAGSBESTÄNDE<br />
100,0%<br />
90,0%<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
50,0%<br />
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10,0%<br />
-10,0%<br />
-30,0%<br />
-50,0%<br />
-70,0%<br />
GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />
10<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
11
MARKTÜBERSICHT DEUTSCHLAND<br />
MARKTÜBERSICHT DEUTSCHLAND<br />
Der Verpackungsmarkt in Deutschland<br />
Wie haben sich die Produktionszahlen sowie die Preiserwartungen von Verpackungen aus Holz, Papier und Wellpappe, Kunststoff,<br />
Metall und Glas seit Jahresbeginn entwickelt?<br />
METALL<br />
Die Produzenten von Metallverpackungen verzeichnen<br />
steigende Produktionsmengen, bis auf einen signifikanten<br />
Ausreißer im Mai (-64,5 Prozentpunkte im Vergleich zu April),<br />
steigen die Produktionszahlen in den letzten Monaten.<br />
Jedoch rechnet mittlerweile auch ein Großteil der befragten<br />
Unternehmen mit sinkenden Preisen.<br />
HOLZ<br />
Der rückläufige Trend bei der Produktion von Verpackungen aus<br />
Holz hält weiter an. Bisher wurden während des gesamten Jahres<br />
Rückgänge in der Produktions im Vergleich zu den Vormonaten<br />
verzeichnet, am stärksten fiel das Minus im Juli aus, mit<br />
-60,3 Prozentpunkten im Vergleich zu Juni. Weiterhin rechnen<br />
mehr der befragten Unternehmen mit sinkenden Preisen in den<br />
kommenden Monaten.<br />
GLAS<br />
Konnten sich die Hersteller von Verpackungen aus Glas im<br />
April noch über Zuwächse in der Produktion freuen, gingen<br />
auch bei ihnen ab Mai die Produktionszahlen zurück, auch<br />
hier am stärksten im Juli, mit -67,4 Prozentpunkten im Vergleich<br />
zu Juni. Jedoch wird die Zahl derer, die mit sinkenden<br />
Preisen in den kommenden Monat rechnen, immer geringer,<br />
überwiegt nur noch knapp.<br />
Quelle: Ifo-Institut, München | Fotos: pixabay<br />
WELLPAPPE<br />
Ein ähnliches Bild wie bei Verpackungen aus Holz zeichnet sich<br />
auch bei Verpackungen aus Papier und Wellpappe ab: Der Rückgang<br />
hält weiter an, ist etwas moderater als bei Holz. Auch hier<br />
war das Minus im Juli am höchsten, mit -42 Prozentpunkten im<br />
Vergleich zu Juni. Weit mehr der Befragten rechnen mit sinkenden<br />
Preisen.<br />
KUNSTSTOFF<br />
Die Hersteller von Verpackungen aus Kunststoff mussten ebenfalls<br />
Rückgänge in der Produktion verzeichnen, im April und Juni<br />
fielen diese mit jeweils -21,6 Prozentpunkten im Vergleich zu<br />
den Vormonaten am höchsten aus. Auch hier rechnen mehr der<br />
Befragten mit sinkenden Preisen in den kommenden Monaten.<br />
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FH KOLUMNE<br />
FH KOLUMNE<br />
Alternative Barrierebeschichtungen für kreislauffähige<br />
Lebensmittelverpackungsfolien<br />
..........................................<br />
Im Projekt „Reflex – recyclinggerechte Lebensmittelverpackungsfolien“ werden alternative<br />
Barrierebeschichtungen getestet, um flexible Verpackungen künftig kreislauffähig zu gestalten.<br />
Aufgrund der Kombination verschiedener Materialien erweisen sich diese Verpackungen als schwierig<br />
in der Wiederverwertung. Im Rahmen des Projekts wird angestrebt, recyclingfähige Alternativen<br />
zu entwickeln. Die entwickelten Folien wurden im dritten Forschungsjahr einem simulierten<br />
Recyclingprozess unterzogen, um die Veränderung der Materialqualität messen und damit Aussagen<br />
über die Recyclingfähigkeit geben zu können.<br />
Die Veröffentlichung des Entwurfs der EU-Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung<br />
am 30. November 2022 verstärkt<br />
die Nachfrage nach recyclebaren Alternativen für Lebensmittelverpackungen.<br />
Dies setzt die Verpackungsindustrie unter steigenden<br />
Druck, alternative Verpackungslösungen zu erforschen<br />
und zu gestalten, die den vorgeschriebenen Normen entsprechen.<br />
Ein Trend im Bereich fl exibler Verpackungen liegt darin,<br />
mehrschichtige Verbundmaterialien durch Monomaterial-Verpackungen<br />
zu ersetzen, um die Recyclingfähigkeit zu erhöhen.<br />
Eine signifi kante Veränderung der Verpackungsbranche steht<br />
bevor, da bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 alle Verpackungen recyclebar oder<br />
wiederverwendbar sein müssen. Die bestehende Nicht-Recyclingfähigkeit<br />
von Mehrschicht-Verbundmaterialien resultiert aus<br />
der Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien wie Papier,<br />
Kunststoffen, Aluminium und organischen beziehungsweise anorganischen<br />
Beschichtungen. Eine umfassende ökobilanzielle<br />
Analyse verdeutlicht jedoch die Effi zienz von leichten fl exiblen<br />
Kunststoffverpackungen aufgrund ihrer geringen Masse, was<br />
eine positive Bewertung ermöglicht. Eine zentrale Herausforderung<br />
liegt allerdings in der Recyclingfähigkeit, die aufgrund der<br />
Schwierigkeit der Materialtrennung und der unterschiedlichen<br />
Schmelzpunkte beeinträchtigt wird. Aktuell wird intensiv an der<br />
Überarbeitung fl exibler Mehrschichtverpackungen gearbeitet,<br />
um deren Recyclingfähigkeit zu verbessern. Ein zusätzliches<br />
Dilemma entsteht dann, wenn die Vereinfachung zu dickeren<br />
Filmen und damit schwereren Verpackungslösungen führt, was<br />
im Widerspruch zu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft steht.<br />
Abhängig von den Produktanforderungen können Mehrschicht-<br />
Verbundverpackungen hohe Barrieren gegen Feuchtigkeit, Licht,<br />
Sauerstoff und Mikroorganismen bieten, um die Haltbarkeit der<br />
Lebensmittel zu verlängern. Im Gegensatz zu Mehrschicht-Verbundverpackungen<br />
bestehen Monomaterial-Verpackungen<br />
vorwiegend aus einem einzigen Material, was ihre Recyclingfähigkeit<br />
erheblich verbessert. Dennoch weisen sie im Vergleich<br />
eine oft geringere Barrierewirkung auf. Daher ist es notwendig,<br />
alternative Barrierelösungen wie Beschichtungen zu erforschen,<br />
um nicht-recyclebare, mehrschichtige Verbundmaterialien künftig<br />
substituieren zu können. Aktuell laufen vielversprechende<br />
Projekte zur Entwicklung fl exibler Monomaterial-Verpackungen<br />
sowohl mit Kunststoff als auch mit Papier als Basismaterial.<br />
Ein aktuelles, vielversprechendes Projekt namens „Refl ex – Entwicklung<br />
recyclinggerechter Lebensmittelverpackungsfolien“<br />
widmet sich der Entwicklung von recyclingfähigen Lebensmittelverpackungsfolien.<br />
Es läuft derzeit im dritten Forschungsjahr<br />
an der FH Campus Wien mit dem Österreichischen Forschungsinstitut<br />
für Chemie und Technik (OFI) als Forschungspartner<br />
und wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />
(FFG) gefördert. Dabei werden verschiedene Barrierelacke<br />
auf Polyolefi nfolien eingesetzt, um wirksame Barrieren<br />
gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff zu erreichen, während die<br />
Recyclingfähigkeit im Fokus bleibt.<br />
In den ersten beiden Forschungsjahren lag die Hauptausrichtung<br />
auf der Erfassung und Charakterisierung von Spezifi kationen<br />
von Lebensmittelverpackungsfolien auf Polyolefi nbasis für<br />
verschiedene Produktkategorien (unter anderem Tofu, Nüsse,<br />
Foto: FH Campus Wien<br />
Käse). Dieses Vorgehen bildete die Grundlage zur Bewertung<br />
der Eignung von Polyolefi n-Monomaterialfolien, indem umfassende<br />
Eigenschaftsprofi le für jede Anwendung erarbeitet wurden.<br />
Im Rahmen von Laborversuchen wurden sowohl manuelle<br />
als auch automatisierte Beschichtungsversuche durchgeführt,<br />
wobei als Barriere anorganisch-organische Hybridpolymere<br />
(ORMOCER®), PVOH (Polyvinylalkohol) und ein kommerzieller<br />
Sauerstoffbarrierelack von Michelman verwendet wurden. Verschiedene<br />
Basismaterialien wie OPP, CPP sowie PP/SiOx- und<br />
PP/AlOx-Folien mit unterschiedlichen Sauerstoffbarrieren wurden<br />
als Substrate herangezogen und von Kooperationspartnern<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Besonders erfolgversprechende Ansätze zeigen sich in Kombinationen<br />
von PP/SiOx- und PP/AlOx-Folien mit den genannten<br />
Barrierelacken sowie Mehrfachbeschichtungen. Adäquate Beschichtungen<br />
für den mittleren Bereich der Sauerstoffdurchlässigkeit<br />
(zum Beispiel für Stückkäse) wurden bereits erreicht.<br />
Ebenfalls positive Ergebnisse zeigten sich bei Tests mit den<br />
Barrierelacken im Bereich der höchsten Sauerstoffbarriere.<br />
Im abschließenden dritten Forschungsjahr werden die entwickelten<br />
Folien einem simulierten Recyclingprozess unterzogen,<br />
da die entwickelten Lebensmittelverpackungsfolien bisher lediglich<br />
theoretisch recyclebar sind. Durch das Regranulieren der<br />
entwickelten Folien und die Herstellung von Prüfkörpern werden<br />
die mechanischen und sicherheitstechnischen Eigenschaften<br />
des vermeintlichen Rezyklats untersucht, um Rückschlüsse auf<br />
die Recyclingfähigkeit der getesteten Barrierelacke zu ziehen.<br />
Auch der Vergleich mit derzeit gebräuchlichen EVOH (Ethylen-<br />
Vinylalkohol)-beschichteten Folien sowie drei verschiedenen<br />
Etikettenklebstoffen sind im Rahmen dieser Tests vorgesehen.<br />
Es ist offensichtlich, dass fl exible Verpackungen aufgrund<br />
ihrer vielfältigen Vorteile eine entscheidende Rolle in der Verpackungsindustrie<br />
spielen. Der wachsende Druck seitens der<br />
Gesetzgebung fördert die Entwicklung von recyclingfähigen Lösungen<br />
in diesem Bereich. Das Refl ex-Projekt verdeutlicht, dass<br />
Katharina Pavlovic, BSc.<br />
Katharina Pavlovic, BSc. ist seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
im Fachbereich Packaging and Resource Management.<br />
Sie hat Packaging Technology and Sustainability studiert<br />
und ist verantwortlich für das jährliche Update der Circular Packaging<br />
Design Guideline der FH Campus Wien und leitet seit<br />
September 2022 das Projekt „Refl ex – Recyclinggerechte Lebensmittelverpackungsfolien“.<br />
dies realisierbar ist. Nichtsdestotrotz sind die Einbindung sämtlicher<br />
Akteure in der Wertschöpfungskette sowie Anpassungen<br />
nicht nur im Design, sondern auch in Prozessen (zum Beispiel<br />
Sammlung, Sortierung) von entscheidender Bedeutung, um den<br />
Übergang zur Kreislaufwirtschaft für fl exible Lebensmittelverpackungen<br />
zu ermöglichen. Zukünftig wird die Standardisierung<br />
von Designrichtlinien ebenfalls unabdingbar sein, um die gesetzten<br />
Ziele zu erreichen.<br />
Der Fachbereich Verpackungs- und Resourcenmanagement<br />
der FH Campus Wien bietet zwei Bachelorstudiengänge<br />
an (Nachhaltige Verpackungstechnologie und Nachhaltiges<br />
Ressourcenmanagement) sowie ein Masterstudium in englischer<br />
Sprache (Packaging Technology and Sustainability).<br />
Die Studiengänge sind berufsbegleitend gestaltet, sodass<br />
Interessierte aus der Branche ihre Kompetenzen ohne Unterbrechung<br />
der Berufstätigkeit erweitern können.<br />
FH Campus Wien – Hochschule für Zukunftsthemen<br />
Mit über 8.000 Studierenden an drei Standorten und fünf<br />
Kooperationsstandorten ist die FH Campus Wien die größte<br />
Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte<br />
Pfl egewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen<br />
und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik<br />
sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein<br />
Angebot von nahezu 70 Studiengängen und Hochschullehrgängen<br />
in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl.<br />
Anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung wird in<br />
zehn fachspezifi schen Kompetenzzentren gebündelt. Fortund<br />
Weiterbildung in Form von Seminaren, Modulen und<br />
Zertifi katsprogrammen deckt die Fachhochschule über die<br />
Campus Wien Academy ab. Die FH Campus Wien ist Gründungsmitglied<br />
im Bündnis Nachhaltige Hochschulen.<br />
> Besuchen Sie unseren Press Room:<br />
www.fh-campuswien.ac.at/pressroom<br />
Kontakt<br />
katharina.pavlovic@fh-campuswien.ac.at<br />
www.fh-campuswien.ac.at<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
14 15
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Fotos: NOVAMONT<br />
Bei der Äpfelverpackung ist sowohl<br />
die Folie als auch der Aufkleber<br />
kompostierbar.<br />
Pilze verpackt in kompostierbarer<br />
Folie.<br />
Käse verpackt in kompostierbarer<br />
Folie.<br />
„Bio-Kreislauf-Sackerl“ als erster Schritt in die richtige Richtung<br />
Lebensmittelverpackungen im Bioabfall:<br />
Lösungen um die Entstehung von Mikroplastik zu vermeiden<br />
.................<br />
Lebensmittelverpackungen sind durch Fehlwürfe in die Biotonne eine potentielle<br />
Mikroplastikeintragsquelle. Das bündnis mikroplastikfrei liefert Lösungsstrategien um an dieser<br />
Quelle anzusetzen.<br />
Die Verwertung von Bioabfällen aus<br />
Haushalten ist eine zentrale Säule der<br />
Kreislaufwirtschaft. Aus diesen Abfällen<br />
entsteht Kompost, ein wertvoller Dünger,<br />
den unsere Böden dringend brauchen.<br />
Es ist ein geschlossener Stoffkreislauf:<br />
Alle im Bioabfall enthaltenen Haupt- und<br />
Spurennährstoffe werden so zurückgeführt,<br />
sowie Kohlenstoff, welcher dringend<br />
für den Erhalt und Aufbau von Humus<br />
benötigt wird, im Boden gebunden.<br />
Zudem können beträchtliche Mengen<br />
an Mineraldüngern eingespart werden.<br />
Ein Teil (rund 25 %) des Bioabfalls aus<br />
Haushalten wird derzeit in Biogasanlagen<br />
behandelt und daraus wird hochwertige<br />
Speicherenergie gewonnen.<br />
Die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes<br />
sieht eine Recyclingquote<br />
der Siedlungsabfälle von 65 % bis 2<strong>03</strong>5<br />
vor. ExpertInnen der Abfallwirtschaft sind<br />
sich einig, dass mehr Bioabfälle sortenrein<br />
aus dem Restmüll „geborgen“, sprich<br />
getrennt gesammelt, werden müssen<br />
um diese Quoten annähernd zu erfüllen.<br />
Denn hier ist ein enormes Potential vorhanden<br />
– derzeit sind im Restmüll bis zu<br />
37 % biogene Anteile enthalten:<br />
Leider sind die gesammelten Bioabfälle<br />
jedoch – je nach Sammelregion unterschiedlich<br />
stark – mit Fremdstoffen<br />
verschmutzt. Konventionelle Kunststoffe<br />
spielen hier eine bedeutsame Rolle.<br />
Denn trotz der aufwendigen Technologien<br />
(„Störstoffentfrachtung“), die heute<br />
in professionellen Kompostanlagen eingesetzt<br />
werden, können die Kunststoffreste<br />
nicht vollständig entfernt werden.<br />
Verdorbene, aber noch verpackte Waren,<br />
die in der Biotonne entsorgt werden, sind<br />
das Kernstück der Problematik.<br />
Foto: Naturabiomat<br />
Lösungen die es dringend braucht<br />
Um das Risiko der Entstehung von Mikroplastik<br />
im biogenen Abfallstrom zu<br />
minimieren, arbeiten ExpertInnen aus<br />
allen betroffenen Sektoren im Bündnis<br />
gemeinsam daran, Lebensmittel-Einwegverpackungen<br />
in den Produktbereichen<br />
Brot, Obst & Gemüse auf zertifiziert* abbaubare<br />
Materialien umzustellen. Denn<br />
diese Lebensmittelverpackungen sind<br />
durch Fehlwürfe in die Biotonne eine<br />
potentielle Mikroplastikeintragsquelle.<br />
Einheitliche Kennzeichnungen sollen<br />
einen klaren Entsorgungs-/Verwertungsweg<br />
der Verpackung vorgeben. Der richtige<br />
Entsorgungsweg ist grundsätzlich nicht<br />
die Biotonne, da die optimale Verwertung<br />
der Verpackungsmaterialien nach der Abfallhierarchie<br />
nicht die Kompostierung<br />
ist. Angesichts der Kunststoffproblematik<br />
in der Biotonne, ist es aber essentiell,<br />
dass die genannten Lebensmittel (Brot,<br />
Obst, Gemüse) nur unverpackt oder in<br />
abbaubaren* Verpackungsmaterialien<br />
angeboten werden. So kann gewährleistet<br />
werden, dass noch mehr des angefallenen<br />
Bioabfalls aus den Haushalten<br />
mit weniger Kunststoffanteil gesammelt<br />
AUTOR<br />
Daniel Steinitz<br />
wird, denn Verpackungen aus zertifiziert<br />
abbaubaren* Materialien, die sich in die<br />
Biotonne „verirren“ (falsch entsorgt werden)<br />
hinterlassen kein persistentes Mikroplastik<br />
im fertigen Kompost.<br />
Partner im bündnis mikroplastikfrei<br />
entwickeln Lösungen<br />
Bündnispartner der ersten Stunde sind<br />
das Unternehmen Novamont, weltmarktführender<br />
Hersteller von Biopolymeren,<br />
sowie BASF, die jahrzehntelange<br />
Expertise aus der Biopolymerforschung<br />
einbringen. Hier wird intensiv an der<br />
Weiterentwicklung der Materialien gearbeitet.<br />
Eine Vielzahl innovativer Lösungen<br />
wurde entwickelt und ist bereits<br />
auf dem Markt erhältlich.<br />
So ist das „Bio-Kreislauf-Sackerl“ ein<br />
erster Schritt in die richtige Richtung.<br />
Die herkömmlichen Tragetaschen für<br />
Obst, Gemüse oder Gebäck wurden mit<br />
dem „Plastiksackerlverbot“ 2020 verpflichtend<br />
durch kompostierbare Tragetaschen<br />
ersetzt. Nach dem Einkauf<br />
kann damit der Bioabfall im Haushalt<br />
gesammelt und über die Biotonnen entsorgt<br />
werden.<br />
*vgl. EN 13432 (Die DIN EN 13432<br />
regelt ein Prüfverfahren über die Kompostierbarkeit<br />
von Verpackungen und gilt<br />
in Europa. Geprüft wird die Kompostierbarkeit<br />
einer Verpackung.)<br />
Über das Bündnis<br />
Das bündnis mikroplastikfrei ist ein<br />
Zusammenschluss aus Industrie und<br />
Kommunen, begleitet durch die Wissenschaft<br />
und wurde im Herbst 2021<br />
gegründet um den weiteren Mikroplastik-Eintrag<br />
in die Umwelt drastisch<br />
zu reduzieren. Das gemeinsame Ziel:<br />
Der Einsatz abbaubarer Materialien<br />
und Packstoffe zur Substitution von<br />
Einwegmaterialien in verschiedenen<br />
Anwendungsbereichen.<br />
www.mikroplastikfrei.at<br />
ist im Themenfeld Mikroplastik und biologisch abbaubare Werkstoffe für den Kompost & Biogas Verband Österreich tätig und seit 2021<br />
Geschäftsführer des bündnis mikroplastikfrei.<br />
steinitz@mikroplastikfrei.at<br />
www.mikroplastikfrei.at<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
16 17
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
| IL12-01G |<br />
so talentiert, wissbegierig und erfolgreich sind wie Männer,<br />
ist sie aber wichtig. Gerade um auch junge Menschen für die<br />
Wissenschaft zu begeistern.<br />
Sie arbeiten beim OFI als Projektleiterin. Wie entstehen<br />
Projekte am Institut – sind sie von außen oder von innen<br />
motiviert?<br />
Beides, wir versuchen aktiv abzufragen, was die Industrie<br />
braucht. Wir wollen nicht an der Industrie vorbeiforschen.<br />
Wir informieren uns bei wissenschaftlichen Konferenzen, was<br />
Unternehmen beschäftigt, fragen in Projektmeetings die Bedürfnisse<br />
der Industrie ab. Gleichzeitig bleiben wir informiert,<br />
wo es hingehen soll, welche Gesetze und Vorschriften geplant<br />
sind, damit wir Unternehmen auch darüber informieren und<br />
sie bei der Umsetzung unterstützen können.<br />
Forschung für die Verpackung von morgen<br />
......................<br />
Damit aus recycelten Kunststoffverpackungen wieder Lebensmittelverpackungen werden können,<br />
daran forscht Dr. Elisa Mayrhofer, Expertin für Mikrobiologie & Zellkultur am OFI. austropack sprach<br />
mit der erfolgreichen Forscherin über ihren Werdegang, Frauen in der Forschung, Probleme beim<br />
Recycling und was es braucht, damit aus der Käseverpackung kein Blumentopf wird.<br />
Frau Dr. Mayrhofer, wie sind Sie in die Forschung gekommen?<br />
Eher zufällig, wie das Leben so spielt. Ich war im Gymnasium,<br />
wollte dort aber nicht „nur“ Matura machen, ich wollte mich<br />
spezialisieren. Ich wusste nur nicht genau, worin. Ich habe<br />
mir verschiedene Schultypen angeschaut, bei der HBLVA für<br />
chemische Industrie Rosensteingasse hat es gleich „klick“ gemacht.<br />
Beim Tag der offenen Tür gab es eine Chemieshow,<br />
bei der Basis-Experimente gezeigt wurden. Es war so toll inszeniert,<br />
wir durften bei den verschiedensten Stationen mitmachen.<br />
Danach konnte ich einen Schnuppertag im Labor absolvieren,<br />
um zu sehen, ob es etwas für mich ist. Es ist schon<br />
anstrengend, man steht die ganze Zeit, das mögen viele nicht.<br />
Aber mir hat das Experimentieren so gefallen, ich wollte das<br />
auch können.<br />
Wie sind Sie schließlich zum OFI gekommen?<br />
Ich habe mich auf eine Dissertationsstelle beworben. Nach<br />
der Rosensteingasse habe ich an der Uni Wien Mikrobiologie<br />
studiert und meinen Master in Genetik gemacht. Während ich<br />
an meiner Masterarbeit geschrieben habe, war ich bei der<br />
Uni Wien angestellt und habe sehr viel Grundlagenforschung<br />
betrieben. Das hat auch Spaß gemacht, doch irgendwann<br />
wollte ich auch einen Output sehen, wollte wissen, was mit<br />
meinen Forschungsergebnissen auf gesellschaftlicher Ebene<br />
geschieht. So habe ich mich für meine Dissertation beim OFI<br />
beworben, hier arbeiten wir gemeinsam mit Industriepartnern.<br />
Und heute darf ich am OFI selbst Bachelor- und Master-Studierende<br />
betreuen, die sehr motiviert sind und oft mit einer ganz<br />
anderen Sichtweise an die Dinge herangehen.<br />
Wie kann man junge Leute für die Forschung begeistern?<br />
Ich denke, das wichtigste ist, unterschiedliche Kanäle zu nutzen.<br />
Im Rahmen des ACR Woman Awards wurde ein Youtube-<br />
Video über mich und meine Forschungsarbeit gedreht, gerade<br />
war ich zu Gast beim ACR Podcast und im Zuge der berufspraktischen<br />
Tage haben wir Schülerinnen und Schüler den Laboralltag<br />
am OFI nähergebracht. … man muss die Jungen dort<br />
abholen, wo sie stehen, um sie zu begeistern.<br />
2022 haben Sie den ACR Woman Award gewonnen. <strong>2023</strong> waren<br />
Sie für den ÖGUT Umweltpreis in der Kategorie „Frauen in<br />
der Umwelttechnik“ nominiert. Braucht es spezielle „Frauen-<br />
Auszeichnungen“ heute noch oder gerade heute?<br />
Es ist ein guter Weg, Sichtbarkeit zu bekommen. Mir liegt es<br />
am Herzen, das Thema sichtbar zu machen, weniger mich<br />
selbst. Genau damit haben Auszeichnungen wie der Woman<br />
Award schon ihre Daseinsberechtigung. Frauen liegt oft nicht<br />
so viel an Selbstdarstellung. Um aufzuzeigen, dass wir genau-<br />
Während Corona und der wirtschaftlich schwierigen Situation<br />
der letzten Jahre haben sich die Prioritäten der Unternehmen<br />
da verschoben? War das Interesse an Recycling-Themen<br />
verhaltener?<br />
Wir haben das nicht gemerkt. Es ging zwar einiges langsamer<br />
als üblich während Corona, da wir oft nicht ins Labor durften,<br />
aber das Interesse an Recycling-Projekten war und ist hoch.<br />
Sie haben in den vergangenen Jahren am Projekt PolyCycle<br />
geforscht, nun startet das Nachfolgeprojekt SafeCycle. Worum<br />
geht es dabei?<br />
Das Ziel der Verpackungsindustrie ist es, die Recyclingquoten<br />
stark zu erhöhen. Dabei ist es wichtig, die recycelten Kunststoffe<br />
nicht nur für unsensitive Anwendungen wie Blumentöpfe<br />
zu verwenden, sondern auch für Lebensmittelkontaktmaterialien,<br />
um den Kreislauf zu schließen. Im Moment ist dafür nur<br />
PET zugelassen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) hat bei anderen Kunststofftypen sicherheitstechnische<br />
Bedenken. Da eine valide Datenbasis noch fehlt,<br />
geht sie von einem Wort-Case-Seznaorio aus und nimmt an,<br />
dass kritische, mutagene Substanzen mit Lebensmitteln in<br />
Kontakt kommen könnten. Auch wenn das Ursprungsmaterial<br />
vollkommen unkritisch ist, muss ausgeschlossen werden, dass<br />
es zum Beispiel beim Recycling in Kombination mit anderen<br />
Stoffen nicht zu unerwünschten Reaktionen kommt.<br />
Von 2020 bis 2022 haben wir im Projekt PolyCycle daran gearbeitet,<br />
eine Teststrategie zu entwickeln, um die Sicherheit<br />
von Rezyklaten zu erheben. Diese schließt sowohl chemische<br />
als auch biologische Methoden mit ein. Wir haben mit der<br />
entwickelten Testbatterie eine breite Palette recycelter Kunststoffe<br />
untersucht. Bei PET haben alle Proben gezeigt, dass es<br />
keine mutagene Aktivität aufweist. Bei anderen Kunststoffen<br />
war es schwieriger, deshalb haben wir das Projekt SafeCycle<br />
gestartet.<br />
Die bisherigen Tests haben gezeigt, dass ein Teil der Kunststofftypen<br />
nach dem Recycling mutagene Aktivitäten aufweist,<br />
ein anderer Teil nicht. Nun ist die Frage, wo kommt das her?<br />
Was machen diejenigen richtig, die keine Aktivität aufweisen?<br />
Flexible Steuerungstechnik für<br />
Lager- und Distributionslogistik<br />
PC-based Control: Die Automatisierungslösung für Intralogistik-<br />
Anwendungen jeder Größenordnung<br />
Integration und Synchronisation aller Steuerungsfunktionen auf einer<br />
Hard- und Softwareplattform<br />
offene Schnittstellen für maximale Flexibilität beim Systemdesign und<br />
einfache Upstream/Downstream-Konnektivität<br />
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Multicore-Prozessoren<br />
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18<br />
3|<strong>2023</strong>
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
ADVERTORIAL<br />
Wo ist die Quelle und wie kann man es verhindern? Wir testen<br />
systematisch verschiedene Kontaminationsquellen, um<br />
das Problem zu identifizieren und einen Vorschlag auszusprechen,<br />
was man beim Recycling anders machen muss, damit<br />
die Materialien sicher sind. Das Problem ist lösbar, da bin ich<br />
zuversichtlich.<br />
Wo setzen Sie an, um eine Lösung zu finden?<br />
Die originalen Kunststoffe sind nicht kritisch, sonst wären sie<br />
nicht bereits in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt im Einsatz.<br />
Recyclierte Materialien enthalten hingegen eine große<br />
Bandbreite an Stoffen und mitunter Lebensmittelreste oder<br />
andere Nicht-Kunststoffe, die in die Sammlung geraten sind.<br />
Hier gilt es zu identifizieren, welche Kombination diesen Effekt<br />
triggert. Wir hatten die Befürchtung, dass es eine Substanz<br />
ist, die vom Konsumenten eingebracht wird, wie schimmelige<br />
Lebensmittelreste. Dem wäre dann sehr schwer entgegenzuwirken.<br />
Doch die Tests haben gezeigt, dass der hauptverantwortliche<br />
Stoff höchstwahrscheinlich nicht vom Konsumenten<br />
kommt. Wir glauben viel eher, dass sich diese Substanz während<br />
des Recyclings bildet. Hierbei werden sehr hohe Temperaturen<br />
benötigt, um den Kunststoff zu schmelzen, dabei<br />
zerfallen bestimmte Substanzen und neue bilden sich. Wir<br />
glauben, dass eine von diesen neu gebildeten Substanzen<br />
kritisch ist. Nun untersuchen wir, welche Substanz wir beim<br />
Recycling weglassen müssen, um zu verhindern, dass das recyclierte<br />
Produkt mutagene Aktivitäten aufweist.<br />
Und da wären wir beim Recycling an sich: Wie sauber sind die<br />
Rezyklate, wie groß ist der Verdünnungseffekt? Hier müssen<br />
Konsumentin und Konsument dazu beitragen, dass wir eine<br />
funktionierende, reine – so rein, wie möglich – Sammlung haben.<br />
Denn auch wenn Unternehmen gute Verpackungslösungen<br />
haben, wenn der Konsument nicht mitzieht, nutzt es nichts.<br />
Wo sollte es denn in Sachen Recycling hingehen?<br />
Beim Thema Recycling haben wir noch so viel zu tun. Es gibt<br />
Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen und wenn<br />
wir uns die EU-Verordnungen ansehen, liegt noch ein großer<br />
Haufen Arbeit vor uns. Doch es braucht nicht nur eine Lösung,<br />
nicht nur oder, oder, oder, sondern und, und, und. Jeder<br />
von uns muss persönlich ein bisschen von seinem eigenen<br />
Komfort aufgeben, hinter all den Bemühungen stehen. Jeder<br />
einzelne kann dazu beitragen, dass sauber gesammelt wird.<br />
Auch wenn ich zugeben muss, obwohl ich tief in der Thematik<br />
drinnen bin, ist das nicht immer ganz leicht. Gute Beispiele<br />
sind der fleckige Pizzakarton, der Joghurtbecher mit Alu-Deckel<br />
oder die Verpackung aus Bio-Kunststoff – wo gehört das hin?<br />
Da muss noch viel Aufklärungsarbeit betrieben werden.<br />
Doch es fängt schon davor im Supermarkt an: Soll ich die<br />
Bio-Gurke nehmen, die in Kunststoff verpackt ist oder jene<br />
aus konventioneller Landwirtschaft, die nicht verpackt ist? Wir<br />
wissen alle, dass Verpackungen dabei helfen, Lebensmittelverschwendung<br />
zu reduzieren. Dann muss man sich ansehen,<br />
welchen biologischen Fußabdruck ein Produkt hat, welchen die<br />
Verpackung, wie wird sie recycelt, wird sie überhaupt recycelt?<br />
Denken Sie, es braucht mehr Regulativen, damit Unternehmen<br />
aktiv werden?<br />
Die Recyclingverordnung für Kunststoff auf EU-Ebene hat<br />
schon viel ausgelöst bei Unternehmen. Am Anfang vor allem<br />
große Unsicherheiten, da man nicht wusste, wie man mit<br />
diesen Vorgaben umgehen soll. Generell sind Unternehmen<br />
stetig gefordert ihre Verpackungen sinnvoll zu optimieren. Dabei<br />
kann das OFI unterstützen. Es passiert schon viel, ob es<br />
schnell genug geht, ist eine andere Frage.<br />
Liebe Frau Mayrhofer, abschließend, welchen Rat würden<br />
Sie jungen Frauen, jungen Menschen geben, die sich nicht<br />
sicher sind, ob ein Job in der Forschung etwas für sie ist?<br />
Einfach ausprobieren. Es gibt so viele tolle Angebote, wie das<br />
Vienna Open Lap, Mitmachlabors für alle Altersstufen, die lange<br />
Nacht der Forschung … sowie berufspraktische Tage und<br />
Schnuppertage nutzen. Probieren, probieren, probieren, dann<br />
merkt man rasch, ob es zu einem passt. <br />
Zu Dr. Elisa Mayrhofer<br />
Mit dem Ziel Teststrategien zu optimieren forscht<br />
Dr. Elisa Mayrhofer am OFI stetig an Methoden zur Sicherheitsbewertung<br />
von Materialien im Lebensmittelkontakt. Für<br />
ihr besonderes Engagement im Rahmen des Forschungsprojekts<br />
PolyCycle wurde die Mikrobiologin 2022 mit dem<br />
ACR Woman Award powered by FFG ausgezeichnet.<br />
Forschungsprojekt SafeCycle<br />
Im Fokus des CORNET-Projekts SafeCycle, koordiniert vom<br />
Kunststoffcluster der ecoplus (Österreich) und der IVLV e.V.<br />
(Deutschland), steht die Analyse von Rezyklaten und Recyclingprozessen.<br />
Gemeinsam forschen das Österreichische<br />
Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI), die<br />
FH Campus Wien und das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />
und Verpackung IVV, um den Ursprung etwaiger<br />
systemischer Verunreinigungen aufzuklären und entsprechende<br />
Präventivmaßnahmen zu initiieren.<br />
Fotos: ACR/Alice Schnür-Wala<br />
Glasrecycling ist Klimaschutz<br />
Zusätzliche CO2-Reduktion dank grüner Glasrecycling-Logistik der Austria Glas Recycling<br />
Glasrecycling ist Umweltschutz. Hinter diesem einfachen Satz<br />
stecken Fakten, die Glasrecycling klimapositiv machen. Das<br />
heißt, dank der Verwendung des Rohstoffes Altglas werden<br />
mehr CO 2<br />
-Emissionen eingespart, als die Sammlung und der<br />
Transport von Altglas verursachen. Diese Bilanz resultiert aus<br />
der Tatsache, dass das Einschmelzen von Altglas - genau gesagt:<br />
gebrauchter Glasverpackungen – deutlich weniger Energie<br />
benötigt als das Einschmelzen der Primärrohstoffe. Je 10 %<br />
Altglas bei der Neuproduktion reduzieren 3 % des Energieverbrauchs<br />
und 7 % der CO 2<br />
-Emissionen. Die jährliche Einsparung<br />
an elektrischer Energie beträgt 260.000.000 kWh. Darüber hinaus<br />
arbeitet Austria Glas Recycling an einem Bündel an Maßnahmen<br />
zur Dekarbonisierung der Glasrecycling-Logistik und<br />
erhöht somit den Wert von Glasrecycling für den Klimaschutz.<br />
Steigerung der Effizienz bei Altglassammlung um 15 %<br />
Seit vielen Jahren steigt die Sammelmenge an. Der Kilometeraufwand<br />
der LKWs pro gesammeltes Altglas hingegen sinkt.<br />
Im Bezugsjahr 2012 wurden rund 89,5 Kilogramm Altglas je<br />
Kilometer gesammelt. 2022 waren es rund 1<strong>03</strong> Kilogramm.<br />
Konkret bedeutet das: Seit dem Jahr 2012 konnte die Sammeleffizienz<br />
um 15 % erhöht werden.<br />
Reduktion des ökologischen Fußabdrucks um 46 %<br />
Austria Glas Recycling transportiert die gesammelten Glasverpackungen<br />
innerhalb Österreichs zu 67 % per Bahn, was den<br />
ökologischen Fußabdruck um 46 % kleiner macht, als er bei<br />
ausschließlicher LKW-Anlieferung wäre. Aber auch die Sammlung<br />
der Glasverpackungen mittels Spezial-LKWs ist wesentlich<br />
umweltschonender geworden. Bestens geschulte Fahrer<br />
absolvieren regelmäßig Spritspartrainings, um ihre Aufgabe so<br />
umweltfreundlich wie möglich zu bewältigen. Auf diese Weise<br />
gelang es, den spezifischen Treibstoffverbrauch seit 2012 um<br />
1.365.000 Liter zu reduzieren. Die Staubemission der Altglassammlung<br />
im Jahr 2022 war um 85 % und die Kohlenmonoxidemission<br />
um 56 % geringer als 2012. Dies wiederum ist dem<br />
Einsatz besonderer LKWs zu verdanken. Von den 2,5 Millionen<br />
Kilometern, die die LKWs im Dienst der Austria Glas Recycling<br />
im Jahr 2022 zurücklegten, fielen rund 2,3 Millionen Kilometer<br />
auf die saubersten LKW-Klassen EURO EEV oder VI.<br />
Dekarbonisierung der Glasrecyclinglogistik<br />
als Beitrag zu SDG 13/Klimaschutz<br />
Dr. Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling GmbH, einem<br />
Unternehmen von ARA, Stoelzle und Vetropack: „Unser Ziel ist<br />
es, Altglas so abgas- und emissionsfrei wie möglich in Stadt und<br />
Land zu sammeln und den Glaswerken zu liefern, um den ökologischen<br />
Wert von Glasrecycling weiter zu steigern. Mit digitalen<br />
Assistenten wie Füllstandssensoren und Routenplanern führen<br />
wir das Logistiksystem so nachhaltig wie möglich. Austria Glas<br />
Recycling bekennt sich zu den Sustainable Development Goals,<br />
konkret SDG 13/Klimaschutz. Dafür drehen wir konsequent und<br />
evidenzbasiert an vielen Rädern und arbeiten permanent weiter<br />
an der Ökologisierung der Glassammellogistik. Dies steht im<br />
Einklang mit den Zielen der Europäischen Kommission und der<br />
österreichischen Bundesregierung zur Dekarbonisierung der Industrie<br />
und des Verkehrs als Beitrag zum Green Deal.“<br />
Dr. Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling GmbH<br />
Foto: Austria Glas Recycling/Fotograf: Monika Piber<br />
Foto: Austria Glas Recycling/Fotograf: Daniel Willinger<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
20 21
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Die im Rahmen des RUBIO-Projekts entwickelten Biokunststofffolien aus PBS sind recyclingfähig, biologisch abbaubar<br />
und können auf gängigen Extrusionsanlagen verarbeitet werden.<br />
Biokunststoffe werden attraktiver für<br />
die Industrie<br />
............................................<br />
In dem Projekt RUBIO lassen 18 Partner die Vision einer nachhaltigen Kunststoffwirtschaft Realität<br />
werden. Ihr Ziel: Aus regional verfügbaren pflanzlichen Reststoffen entstehen vielseitig einsetzbare<br />
nachhaltige Produkte, die recyclingfähig und biologisch abbaubar sind. Das Fraunhofer-Institut<br />
für Angewandte Polymerforschung IAP entwickelt im Rahmen des Projekts neuartige Typen des<br />
Biokunststoffs Polybutylensuccinat (PBS), damit er für deutlich mehr Anwendungen eingesetzt<br />
werden kann. Gemeinsam mit der Firma POLIFILM EXTRUSION GmbH hat das Fraunhofer IAP ein<br />
erstes marktfähiges Produkt entwickelt.<br />
Biokunststoffe stellen zunehmend eine Alternative zu erdölbasierten<br />
Kunststoffen dar. Diese nachhaltigen Materialien bringen<br />
einige Vorteile mit: Sie werden auf Basis nachwachsender<br />
Rohstoffe hergestellt und tragen dazu bei, die Abhängigkeit von<br />
fossilen Rohstoffen und CO2-Emissionen in die Umwelt zu reduzieren.<br />
Sie können biologisch abbaubar sein und verfügen<br />
über Verarbeitungseigenschaften, die mit denen klassischer<br />
erdölbasierter Kunststoffe vergleichbar sind. Wie klassische<br />
Kunststoffe können auch Biokunststoffe sortiert, fraktioniert<br />
und recycelt werden.<br />
Warum werden erdölbasierte Kunststoffe nicht<br />
einfach durch Biokunststoffe ersetzt?<br />
Trotz des hohen Potenzials gibt es eine Reihe von Faktoren,<br />
die Firmen davon abhalten, ihre Produkte aus Biokunststoffen<br />
Foto: POLIFILM<br />
herzustellen: Weltweit gibt es nur wenige Hersteller, die Biokunststoffe<br />
auf dem Markt anbieten. Für Kunststoffverarbeiter<br />
verursacht das Probleme bei der Versorgungssicherheit, höhere<br />
Kosten sowie eine zu geringe Auswahl an verschiedenen Typen<br />
von Biokunststoffen, um die Vielzahl möglicher Anwendungen<br />
zu realisieren. Außerdem gibt es technischen Verbesserungsbedarf<br />
und oft ist nicht klar, für welche spezifischen Anwendungen<br />
sich Biokunststoffe eignen. Schließlich werden Biokunststoffe<br />
aktuell häufig aus Zuckerrohr und Mais hergestellt – also potenziellen<br />
Nahrungs- oder Futtermitteln, was eine »Tank-oder-Teller«-<br />
Diskussion aufbringen könnte.<br />
Neue PBS-Typen ermöglichen<br />
vielfältigere Einsatzbereiche<br />
Der Entwicklungsbedarf in diesem Bereich ist also groß. Expertinnen<br />
und Experten vom Fraunhofer IAP gehen diese Hürden<br />
gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie<br />
im vom BMBF geförderten Projekt „Regionales unternehmerisches<br />
Bündnis zum Aufbau von Wertschöpfungsketten für technische<br />
Biokunststoffe in Mitteldeutschland“, kurz RUBIO, an<br />
(FKZ: <strong>03</strong>RU1U024A). Dipl.-Ing. Thomas Büsse, der bei RUBIO<br />
das Verbundprojekt „Verarbeitung“ koordiniert und das Verarbeitungstechnikum<br />
Biopolymere Schwarzheide in Brandenburg des<br />
Fraunhofer IAP leitet, erklärt: „Je nach Anwendung beziehungsweise<br />
Verarbeitungsverfahren muss der eingesetzte Kunststoff<br />
hart oder weich, vielleicht auch zähfließend oder dünnflüssig<br />
sein. Bisher gibt es auf dem Markt aber nur drei PBS-Typen,<br />
und diese eignen sich lediglich für eine eingeschränkte Zahl an<br />
Verarbeitungsverfahren und Anwendungen.“ Daher entwickelt<br />
das Team der Abteilung „Polymersynthese“ von Dr. Antje Lieske<br />
am Fraunhofer IAP in Potsdam, Brandenburg, ganz neue Typen<br />
von PBS, die mit einer deutlich breiteren Palette an Verfahren<br />
verarbeitet werden können – vom Blasformen bis zum Spritzgießen.<br />
Somit vergrößert das Forschungsteam auch das Portfolio<br />
an möglichen Anwendungen.<br />
Das Know-how der Polymerspezialistinnen und -spezialisten am<br />
Fraunhofer IAP geht dabei deutlich über die reine Entwicklung<br />
von Syntheseverfahren für neue Biokunststofftypen hinaus. Im<br />
Synthesetechnikum des Fraunhofer-Pilotanlagenzentrums für<br />
Polymersynthese und –verarbeitung PAZ in Schkopau, Sachsen-<br />
Anhalt, überführt das Team um Dr. Ulrich Wendler, Leiter der Abteilung<br />
»Synthese und Produktentwicklung« am Fraunhofer IAP,<br />
die Ergebnisse aus Labor und Technikum in den industrienahen<br />
Pilotmaßstab. Die Frage, wie die neu entwickelten Kunststofftypen<br />
und -mischungen thermoplastisch verarbeitet werden<br />
können, wird im Verarbeitungstechnikum intensiv untersucht.<br />
Hier werden auch die Tests zur Bioabbaubarkeit, Bedruckbarkeit,<br />
Siegelfähigkeit oder Maschinengängigkeit durchgeführt<br />
– Kriterien, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
auf Wunsch des Kunden individuell einstellen können. Auch die<br />
Recyclingfähigkeit wird im RUBIO-Konsortium getestet.<br />
Einen ersten Erfolg kann das Fraunhofer IAP im<br />
Rahmen des RUBIO-Projekts gemeinsam mit der<br />
Firma POLIFILM EXTRUSION GmbH verzeichnen.<br />
Das deutsche Unternehmen produziert am Standort Weißandt-<br />
Gölzau in Sachsen-Anhalt auf über 80 Extrusionsanlagen Kunststofffolien<br />
für unterschiedliche Anwendungen in der Verpackung-,<br />
der Bau-, Agrar- und Automobilbranche und anderen Bereichen.<br />
Die Partner haben eine PBS-Folie entwickelt, die für Versandtaschen<br />
eingesetzt werden kann. »Diese Kooperation ist ein<br />
wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und ermöglicht uns,<br />
Produkte anzubieten, die aus regionalen Reststoffen hergestellt<br />
wurden, die recyclingfähig und bei Verlust in die Umwelt biologisch<br />
abbaubar sind. Ein weiterer Vorteil ist die Verarbeitung auf<br />
gängigen Extrusionsanlagen, wodurch dem Siegesweg der PBS-<br />
Materialien nichts mehr entgegen steht«, erklärt Tobias Otto,<br />
Projektmanager R&D bei der POLIFILM EXTRUSION GmbH.<br />
Keine „Tank-oder-Teller“-Diskussion durch<br />
regionale pflanzliche Reststoffe<br />
Die Entwicklung der neuen PBS-Folie geht noch weiter, denn bis<br />
jetzt basiert der Biokunststoff noch nicht auf regionalen Rohstoffen.<br />
Doch das wird sich im weiteren Verlauf der Kooperation<br />
ändern. Pflanzliche Reststoffe aus der Region werden künftig der<br />
Rohstoff sein. »Grundsätzlich können alle Materialien verwertet<br />
werden, die Cellulose oder Lignocellulose enthalten. Dazu zählen<br />
unter anderem nicht verrottende Gärreste aus Biogasanlagen,<br />
in vielfältiger Form anfallende Reste aus landwirtschaftlichen<br />
Betrieben oder theoretisch sogar Abfälle aus der Papierproduktion«,<br />
erklärt Thomas Büsse. Idealerweise hat die Verwendung<br />
regionaler Reststoffe langfristig einen weiteren Vorteil: Kürzere<br />
Transportwege können zu geringeren Preisen und zu mehr Nachhaltigkeit<br />
der produzierten Kunststoffprodukte führen.<br />
Das RUBIO-Bündnis für eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft<br />
RUBIO ist das „Regionale unternehmerische Bündnis zum<br />
Aufbau von Wertschöpfungsketten für technische Biokunststoffe<br />
in Mitteldeutschland“. Das Ziel: eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft,<br />
die in drei bis fünf Jahren Wirklichkeit werden<br />
soll. Aus pflanzlichen Abfällen hergestellte Kunststoffe lassen<br />
sich dabei mehrfach zu neuen, gleichwertigen Produkten wie<br />
Textilien, Verkleidungsteilen oder Verpackungen recyceln und<br />
sind obendrein biologisch abbaubar.<br />
Das Bündnis vereint 18 Partner, die in Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen sowie im Raum Berlin und Brandenburg<br />
angesiedelt sind. Dabei sind kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, Großunternehmen sowie Forschungseinrichtungen.<br />
Jeder Partner steht für Erfahrungen, Know-how und<br />
Expertise auf bestimmten, für das Projekt maßgeblichen<br />
Fachgebieten: von der Biotechnologie über den Maschinenund<br />
Anlagenbau bis hin zu Compoundierung, Produktdesign<br />
und Recycling.<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
22 23
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Foto: GS1 Austria/Katharina Schiffl<br />
Informationen für die Kreislaufwirtschaft<br />
.........................<br />
Soll die Kreislaufwirtschaft funktionieren, bedarf es Informationen, und zwar von allen Akteuren<br />
entlang der Supply Chain. Diese zu sammeln und weiterzugeben, dabei hilft GS1. Wie und warum,<br />
darüber sprach austropack mit Mag. Manfred Piller, Bereichsleiter GS1 Standards bei der<br />
Standardisierungsorganisation GS1 Austria.<br />
Mag. Manfred Piller, Bereichsleiter GS1 Standards bei<br />
der Standardisierungsorganisation GS1 Austria.<br />
Bereits im April 2018 verabschiedete das Europäische Parlament<br />
das EU-Kreislaufwirtschaftspaket, mit dem Ziel, von<br />
einer linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaft überzugehen.<br />
Gesetzliche Vorgaben zielten darauf ab, dass<br />
Abfälle recycelt, Ressourcen geschont und wiederverwendet<br />
werden. Nun bringt auch die neue EU-Verordnung, Packaging<br />
and Packaging Waste Regulation (PPWR), die Unternehmen in<br />
Zugzwang. Die Regulative zielt darauf ab, die Kreislaufwirtschaft<br />
zu fördern, die Verpackungsmengen zu reduzieren und damit<br />
auch Verpackungsabfälle zu vermeiden. Der Fokus liegt dabei<br />
auf Recycling und dem Einsatz von Rezyklaten sowie der Wiederverwendung<br />
(und Vermeidung) von Verpackungen.<br />
Herr Piller, wie kann GS1 dabei helfen?<br />
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft verlangt das Zusammenspiel<br />
aller Akteure entlang der Supply Chain. Es gilt, nicht<br />
nur die Produkte entlang der Supply Chain zu transportieren,<br />
sondern begleitend auch die Produktdaten. Die Standards von<br />
GS1 unterstützen dabei. Wir bieten keine Beratung bei der<br />
Umsetzung der Regulative, unsere Kernkompetenz besteht in<br />
der Identifikation und Kommunikation entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Wie kann man sich das vorstellen?<br />
Das beginnt bei den Verpackungsherstellern mit der Identifikation<br />
des Verpackungsmaterials. Diese müssen die Daten der Materialien<br />
an die Produzenten übermitteln damit diese die Daten<br />
der fertigen Verpackungen gemeinsam mit den Daten des physischen<br />
Produkts an den Händler weitergeben können. Der Handel<br />
fordert per se viele Informationen zu den Verpackungen. Die<br />
Händler wie REWE oder Spar sind ja selbst auch Produzenten,<br />
Inverkehrbringer. Sie benötigen die Daten über die Verpackung<br />
für Marketingzwecke, für die Onlineshops aber auch<br />
für Werbung am Regal, am POS. Der Handel, das Marketing<br />
will zunehmend nicht mehr nur die Daten über die Produkte,<br />
wie Zutatenlisten und Nährwerttabellen, sondern auch jene zu<br />
Rezyklatanteilen und Recyclingfähigkeit der Verpackung.<br />
Dieser Datenaustausch ist nicht neu. Seit Jahren, Jahrzehnten<br />
sandten Verpackungshersteller die Infos einzeln per PDF<br />
oder Excel an die Produzenten. Wir von GS1 haben diese Prozessschritte<br />
standardisiert, Attribute festgelegt, die zwischen<br />
den Partnern ausgetauscht werden und liefern die Plattform.<br />
Die Datenfelder sind global abgestimmt, hier kann etwa Coca<br />
Cola beschreiben, wie ihre 0,5 Liter PET-Flasche aufgebaut<br />
ist, Hauptkörper aus so und so viel Gramm PET, so viel Prozent<br />
Rezyklat, Verschluss, Banderole, Gewicht, Material … Das<br />
ist ein standardisiertes Datenset, das im Stammdatenservice<br />
GS1 Sync eingespielt wird und so jenen zur Verfügung gestellt<br />
werden kann, die es benötigen.<br />
Vor allem für große Unternehmen erleichtert dies den Datenaustausch,<br />
da hier sehr viele Lieferanten zusammenkommen,<br />
die alle Daten liefern und wieder benötigen. Da geht es nicht<br />
mehr mit PDFs und manuell erstellten Excel-Listen.<br />
Gibt es gesetzliche Vorschriften für die Einpflegung,<br />
Bereitstellung dieser Daten?<br />
Nein, es gibt keine gesetzliche Vorschrift, der Gesetzgeber<br />
hält sich nobel zurück. Da ist die Gesetzgebung noch am Anfang,<br />
aber ein gesetzlicher Zwang wird kommen. Die EU legt<br />
zurzeit nur Quoten fest, doch was davor passiert, damit diese<br />
Quoten erfüllt werden, damit beschäftigt sie sich nicht.<br />
Das müssen die Branchen selbst organisieren.<br />
Kann jeder diese Daten einsehen? Werden da nicht Geschäftsgeheimnisse<br />
offengelegt?<br />
Es ist kein offenes Netzwerk, zu dem jeder Zugriff hat. Der<br />
Datenverantwortliche spielt die Daten ein und entscheidet, wer<br />
darauf zugreifen darf. Der Datenaustausch zwischen Verpackungshersteller<br />
und Industrie verläuft aktuell noch bilateral.<br />
Es werden jedoch keine Geschäftsgeheimnisse offengelegt,<br />
es werden Materialien, Gewicht, Zusammensetzung bekanntgegeben<br />
sowie Konformitätserklärungen und Zertifikate angegeben,<br />
doch nicht im Detail, wie etwa die einzelnen Schichten<br />
einer Folie aufgebaut sind. Es sind keine technischen Daten<br />
enthalten. Wir wollen das aber gar nicht so genau wissen. Die<br />
Daten, die hier bekanntgegeben werden, sind keine großen<br />
Geheimnisse.<br />
Dieser Datenaustausch kann dann EU-weit, weltweit erfolgen?<br />
Technisch sind die Datenbanken vollkommen gleich, jedoch bestehen<br />
etwa in anderen Ländern wie den USA andere rechtliche<br />
Rahmenbedingungen, da werden weitere Informationen verlangt.<br />
Aber die Informationen an sich werden gleich dargestellt.<br />
Über die standardisierten Datenformate des Global Data Synchronisation<br />
Network (GDSN) werden die Verpackungsdaten<br />
weltweit elektronisch ausgetauscht. Ebenso ist die Anbindung<br />
an gängige Software-Tools wie auch das Packaging Cockpit<br />
möglich.<br />
Was ist das Packaging Cockpit?<br />
Es ist eine Software, deren Schnittstelle mit den GS1-Datenbanken<br />
kompatibel ist. Sie wird mit den Daten gefüttert und<br />
berechnet die Recyclingprozentsätze einer Verpackung. Der<br />
Hersteller gibt an, wie die Verpackung aussieht, der Verschluss,<br />
das Etikett … und auf Knopfdruck werden beispielsweise<br />
Recyclingfähigkeit und CO 2<br />
-Fußabdruck berechnet.<br />
Können etwa Codes auf Verpackungen helfen, auszuweisen,<br />
wie der Endverbraucher die einzelnen Bestandteile<br />
trennen und sammeln soll?<br />
In Italien ist es beispielsweise bereits Pflicht, harmonisierte<br />
Icons auf Verpackungen aufzudrucken, mit denen EndverbraucherInnen<br />
erkennen können, wie und wo eine Verpackung<br />
entsorgt werden muss. Die Packaging und Packaging Waste<br />
Regulative sieht vor, dass dies EU-weit harmonisiert wird, dass<br />
anhand von Piktogrammen und Logo ersichtlich ist, wie man<br />
welche Verpackung, welchen Verpackungsteil entsorgen muss.<br />
In Österreich haben wir mit der Recycle-Me-App der ARA bereits<br />
einen ähnlichen Versuch, bei dem die App durch Scan des<br />
EAN-Codes angibt, wie die Verpackung recycelt werden muss<br />
und etwa auch wo der nächste Glascontainer steht. So etwas<br />
wird kommen, verpflichtend. <br />
ECR Guideline „Verpackungsstammdaten“<br />
Diese ECR Arbeitsgruppe ist Plattform für<br />
Verpackungshersteller, Produzenten und Händler.<br />
Im Wesentlichen geht es um die Festlegung<br />
der notwendigen Verpackungsdaten und die<br />
automatisierte Abbildung im Rahmen des<br />
Stammdatenaustausches zwischen Handel und<br />
Industrie. Die Guideline stellt klar definierte Attribute<br />
bereit und gibt konkrete Empfehlungen ab. Sie ist als<br />
interaktives Dokument kostenlos downloadbar:<br />
bit.ly/411Pk7J<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
24 25
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
„Green Claims für Lebensmittelprodukte<br />
und -verpackungen“<br />
........................................................<br />
Eine „Umweltaussage“, auch „Green Claims“ genannt, ist eine produkt-, verpackungs- oder<br />
unternehmensbezogene Werbeaussage, die nicht verpflichtend ist und in der ausdrücklich oder<br />
konkludent angegeben wird, dass ein Produkt eine positive beziehungsweise keine Auswirkung auf<br />
die Umwelt hat oder zumindest weniger schädlich für die Umwelt ist als andere Produkte. Solche<br />
umweltbezogenen Aussagen sind gerade im Lebensmittelbereich weit verbreitet. So wird zum Beispiel<br />
ein Lebensmittel als „klimaneutral“, „ökologisch” oder „nachhaltig“ produziert beziehungsweise die<br />
Verpackung als „aus 100 % recyceltem Kunststoff“ oder gar als „plastikfrei“ beworben. Auch die<br />
zumindest teilweise umweltbezogenen Claims „regional“, „heimisch“ oder „saisonal“ sind beliebt, wie<br />
zum Beispiel das Gütesiegel „AMA GENUSS REGION“ in Österreich.<br />
Gemäß einer EU-Studie aus 2020 wurden die Hälfte der Green<br />
Claims als vage, irreführend oder unbegründet eingestuft. Vor<br />
allem die kaum noch überschaubare Vielzahl von privaten<br />
Umweltlabels, Nachhaltigkeits- und Gütesiegeln wurde als unzuverlässig<br />
und intransparent bewertet. In Österreich hat sich<br />
das „nationale“ „Österreichische Umweltzeichen“ von der klassischen<br />
Produkt- und Verpackungskennzeichnung her stark<br />
weiterentwickelt (zum Beispiel „Grüner Strom“, „nachhaltige<br />
Finanzprodukten“, Tourismus und Gastronomie) und genießt<br />
Bekanntheitsgrad und Verbrauchervertrauen.<br />
Was sollten Unternehmen bei „grüner<br />
Werbung“ beachten?<br />
Grundsätzlich müssen umweltbezogene Aussagen für die adressierten<br />
Verkehrskreise wahrheitsgemäß, vollständig, für den<br />
Adressaten (zum Beispiel Supermarkteinkäufer oder Fachmessepublikum)<br />
hinreichend verständlich und be- beziehungsweise<br />
nachweisbar sein. Green Claims dürfen den Angesprochenen<br />
nicht derart irreführen, dass er aufgrund dieser eine geschäftliche<br />
Entscheidung trifft, die er andernfalls nicht getroffen hätte,<br />
zum Beispiel die Ware gerade aufgrund der beworbenen positiven<br />
Umwelteigenschaften kauft, obwohl eine solche Eigenschaft<br />
nicht oder nicht wie ausgelobt vorliegt. Dies gilt auch<br />
für Werbeaussagen, die noch weitere Zusatzinformationen für<br />
ein korrektes und fundiertes Verständnis benötigen. So ist zum<br />
Beispiel bei Aussagen zur „Klimaneutralität“ jeweils zu prüfen,<br />
wie die in der Regel auch aufgrund Platzgründen begrenzten<br />
„griffigen“ Aussagen auf dem Produkt beziehungsweise Verpackung<br />
durch zusätzliche Erläuterungen (zum Beispiel Bezug der<br />
Aussage auf Unternehmen, Produktion und/oder Verpackung;<br />
Art der Emissionen, der Eigenreduzierung sowie Kompensation<br />
durch Zertifikate oder Projekte et cetera) ergänzt werden müssen,<br />
um vom Adressaten richtig verstanden zu werden, zum<br />
Beispiel durch Verlinkung auf eine Webseite.<br />
Gerade bei umweltbezogenen Aussagen legt die Rechtsprechung<br />
in Österreich vergleichbar wie in Deutschland aufgrund<br />
der (Verbraucher-)Sensibilität für Themen wie Natur, Ökologie<br />
oder Klimaschutz sowie der potenziellen (schädlichen) Auswirkungen<br />
falscher Produktinformationen einen strengeren Maßstab<br />
an. Hier gibt es Parallelen zu den erhöhten Maßstäben<br />
für gesundheitsbezogene Aussagen beziehungsweise Angaben<br />
für Produkte, die wiederum im Lebensmittelbereich nochmals<br />
besonders streng geregelt sind.<br />
Bei der Nutzung von Gütesiegeln beziehungsweise -label für<br />
Lebensmittel müssen zudem die jeweiligen gesetzlichen (zum<br />
Beispiel EU-Bio-Logo, „Österreichisches Umweltkennzeichen“)<br />
oder vertraglichen (für die „privaten“ Bio-/Herkunftslabel zum<br />
Beispiel „Bio Austria“ oder „Bioland“) Voraussetzungen eingehalten<br />
werden, um das Logo/Label für das (Lebensmittel-)<br />
Produkt führen zu dürfen. Daneben gibt es auch eine Vielzahl<br />
von Nachhaltigkeits-Standards für Lebensmittelunternehmen<br />
selbst, wie zum Beispiel EMAS oder IFS Food.<br />
Wie sieht das aktuelle nationale und<br />
europäische Recht zu „Green Claims“ aus?<br />
Momentan gibt es noch keinen festen gesetzlichen Rahmen<br />
oder Katalog für (un-)zulässige Umweltaussagen per se. Das<br />
rechtlich Erlaubte orientiert sich derzeit primär sowohl in Österreich<br />
wie auch in Deutschland an der Rechtsprechung zum<br />
traditionellen Lauterkeitsrecht ((Bundes-)Gesetz gegen den unlauteren<br />
Wettbewerb – UWG) mit seinen beiden Orientierungspunkten<br />
– Schutz des fairen Wettbewerbs und Schutz der Verbraucher.<br />
Neue Regeln sind auf EU-Ebene in Planung und seit<br />
2022/23 im Entwurf vorhanden. Hierbei soll die bestehende<br />
„Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken“ im Hinblick auf<br />
ökologische (Verbraucher-) Gesichtspunkte novelliert und daneben<br />
eine eigenständige „Green-Claims-Richtlinie“ geschaffen<br />
werden. Ausdrücklich verboten wären dann zukünftig auch<br />
gesetzlich zum Beispiel das Anbringen eines nicht-staatlichen<br />
beziehungsweise nicht-zertifizierten Nachhaltigkeitssiegels, das<br />
Treffen einer allgemeinen Umweltaussage ohne Nachweisbarkeit,<br />
Umweltaussagen zum Gesamtprodukt, obwohl nur ein Teil-<br />
AUTOR<br />
Ulrich Klaus<br />
ist Rechtsanwalt bei Rödl & Partner in Berlin und Mitglied der Praxisgruppe „Life Sciences”. Er vertritt nationale und internationale<br />
Unternehmen im allgemeinen Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt im deutschen und europäischen Lebensmittel- und Pharma- und<br />
Chemikalienrecht und berät zunehmend auch in Fragen des Verpackungs- und Entsorgungsrechts.<br />
www.roedl.de<br />
Fotos: Rödl & Partner<br />
Dr. Barbara Klaus<br />
ist sowohl in Deutschland als auch in Italien als Rechtsanwältin zugelassen und Partnerin bei Rödl & Partner in Nürnberg und Mailand.<br />
Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung und vielschichtige Beratungsexpertise im europäischen und internationalen Recht<br />
mit Schwerpunkt Lebensmittel- und Pharmarecht in der EU und den Mitgliedstaaten.<br />
aspekt des Produkts betroffen ist oder die Werbung mit Selbstverständlichkeiten.<br />
Was können Unternehmen tun, um Sicherheit zu<br />
haben und juristisch einwandfrei aufzutreten?<br />
Zunächst ist ein Unternehmen immer selbst verantwortlich<br />
dafür, seine umweltbezogenen Aussagen bezüglich seiner Produkte,<br />
deren Verpackung und auch bezüglich des Unternehmens<br />
auf Wahrhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit zu prüfen<br />
oder prüfen zu lassen. Aufgrund der hervorgehobenen Rolle<br />
der Lebensmittelunternehmer, wird man hier insgesamt eine<br />
höhere Aufmerksamkeit zum Beispiel im Bereich Produkt- und<br />
Verpackungshygiene et cetera voraussetzen können und von<br />
Verbraucherseite erwarten.<br />
Werden die Voraussetzungen für rechtskonforme grüne Werbung<br />
nicht eingehalten so spricht man auch von „Greenwashing“.<br />
In Deutschland und auch in Österreich drohen in diesen<br />
Fällen in der Praxis vor allem lauterkeitsrechtliche Abmahnungen<br />
beziehungsweise Unterlassungsklagen durch Wettbewerber<br />
und/oder Verbraucherverbände (zum Beispiel Verein für Konsumenteninformation<br />
(VKI), Deutsche Umwelthilfe (DUH)). Hierbei<br />
stehen aktuell vermehrt Aussagen zur Klimaneutralität im<br />
AUTOR<br />
Fokus, wie zum Beispiel aktuelle Entscheidungen beziehungsweise<br />
Debatten zu „100 Prozent CO2-neutral-gebrautes Gösser-<br />
Bier“ oder „Klimaschutz durch Heumilchtrinken“ zeigen.<br />
Die neuen europäischen Richtlinien müssen erst noch verabschiedet<br />
und dann in nationales Recht umgesetzt werden, würden<br />
mittelfristig in vieler Hinsicht mehr Klarheit, aber auch mehr<br />
Einschränkungen bezüglich erlaubter und verbotener Aussagen<br />
schaffen und auch den „Markt“ für Umweltlabels/Nachhaltigkeits-<br />
und Gütesiegel schärfer regulieren.<br />
Rödl & Partner berät Mandanten aus unterschiedlichsten Branchen<br />
schon seit vielen Jahren in Deutschland, Österreich<br />
und EU-weit zu allen rechtlichen Fragen rund um die Kennzeichnung<br />
von Industrie- und Verbraucherprodukten, speziell<br />
auch Lebensmitteln, und den Grenzen zulässiger Werbung,<br />
insbesondere hinsichtlich Green Claims und Gütesiegeln.<br />
Unser fachübergreifendes Team vertritt Mandanten zudem in<br />
Streitigkeiten vor Gerichten und Behörden über regulatorische<br />
und wettbewerbsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit der<br />
Kennzeichnung und Werbung von Produkten und Dienstleistungen<br />
unter anderem bei behauptetem Greenwashing.<br />
Entsorgungskosten sparen -<br />
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3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
26 27
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
Nachhaltige Digitalisierungsstrategie<br />
..................<br />
Die digitale Transformation ist für Unternehmen heute nicht mehr nur ein Mittel der Wahl – sie<br />
ist ein Muss. Schnelle Anpassung an volatile Umstände sind in einer Vielzahl von Branchen zum<br />
entscheidenden Faktor geworden.<br />
AUTOR<br />
Ein Bereich, der hier eine entscheidende Rolle spielt, ist der<br />
Einsatz von Cloud-Technologie in globalen Lieferketten. Alte<br />
manuelle Prozesse werden durch Automatisierung, verbesserte<br />
Bereitstellung sowie effizientere und kostengünstigere Verpackungsprozesse<br />
optimiert. In der Fertigung sehen wir drei wesentliche<br />
Treiber der digitalen Transformation: Nachhaltigkeit,<br />
Kostendruck und volatile Lieferketten.<br />
Gesteigerte Effizienz durch Cloud-Technologien<br />
Laut dem Loftware-Bericht „<strong>2023</strong> Top 5 Trends in Labeling &<br />
Packaging Artwork“, für den fast 500 Fachleute aus Unternehmen<br />
aller wichtigen Branchen und 55 Ländern befragt wurden,<br />
haben 80 % der befragten Führungskräfte direkte Auswirkungen<br />
auf ihr Geschäft aufgrund von Lieferkettenproblemen erlebt.<br />
Hinzu kommt, dass eine Vielzahl von Unternehmen bestrebt ist,<br />
in neue Regionen auf der ganzen Welt zu expandieren. Im Zuge<br />
dieses Wachstums werden Lieferketten und Etikettierungsverfahren<br />
komplexer, was zu Ineffizienzen und Unterbrechungen<br />
führen kann, wenn mit uneinheitlichen Legacy-Lösungen gearbeitet<br />
wird.<br />
Cloud-basierte Etikettierung ermöglicht es Organisationen jedoch,<br />
bestehende Systeme und Benutzerinteraktionen beizubehalten<br />
und die Etikettierungsprozesse über das gesamte<br />
Unternehmensökosystem hinweg zu skalieren. Die Elastizität<br />
des gesamten Etikettierungssystems eines Herstellers wird gesteigert<br />
und bietet Anwendern mehr Flexibilität bei der erneuten<br />
Bereitstellung, dem Hinzufügen oder der Erweiterung technologischer<br />
Infrastrukturressourcen.<br />
Das schnelle Einbinden neuer Standorte wird durch Cloud-Technologien<br />
ermöglicht, außerdem lassen sich Prozesse agil auf<br />
Zulieferer und Partner ausweiten. Wenn mehrere Standorte,<br />
Frank Rissler<br />
Director im Channel Sales bei Loftware<br />
https://de.loftware.com<br />
Foto: Loftware<br />
neue Lieferanten, Partner und 3PLs flexiblen Zugriff auf die<br />
zentralisierte Etikettierung und Vorlagen erhalten, kommt es zu<br />
einer drastischen Reduzierung von Unterbrechungen, Verlangsamungen<br />
und Etikettierungsfehlern sowie kostspielige Neuetikettierungen<br />
werden vermieden.<br />
Etikettierungsfehler sind mit immensen Kostenblöcken verbunden.<br />
Die Implementierung einer cloudbasierten Etikettierungslösung<br />
beugt Fehlern und Kosten vor, die Etikettierungsprozesse<br />
werden mit Geschäftsprozessen verknüpft, die Geschwindigkeit,<br />
Genauigkeit und Konformität erhöhen und das Risiko von<br />
Etikettierungsfehlern eliminiert.<br />
Mit Ihren Nachhaltigkeitszielen auf Kurs<br />
Die Globalisierung prägt die Produktionslandschaft immer stärker.<br />
Unternehmen sehen sich zunehmend gezwungen, ihre Lieferketten<br />
zu optimieren, um den wachsenden Anforderungen<br />
gerecht zu werden und gleichzeitig umweltverträglich zu bleiben.<br />
Mit der Einführung der Cloud-Technologie für Etikettiervorgänge<br />
haben Hersteller jetzt eine noch nie dagewesene Möglichkeit,<br />
ihre Ziele zu erreichen. Die Cloud-Technologie ist der Schlüssel<br />
zu einer effizienteren, nachhaltigeren und rentableren Lieferkette<br />
für Hersteller. Die Möglichkeit, Produkte sowohl vor- als<br />
auch nachgelagert zu verfolgen, ermöglicht das effiziente Management<br />
des Produktlebenszyklus und die Gewährleistung<br />
einer nachhaltigen Beschaffung. Intelligente Lieferketten verfolgen<br />
Waren in jeder Phase ihres Weges: Nachverfolgung und<br />
Authentifizierung, werden von den Rohstoffen bis zu den Verbrauchsgütern<br />
gewährleistet.<br />
Mit einem klaren Fahrplan für die digitale Transformation können<br />
Unternehmen die Zukunft der Fertigung selbstbewusst angehen<br />
und ihren langfristigen Erfolg sicherstellen.<br />
Kennzeichnungstechnik mit Tinte,<br />
Laser und Etiketten.<br />
Bluhm Systeme ist Ihr Komplettanbieter für Produktkennzeichnung. Wir<br />
bieten Lösungen für Hersteller aus allen Branchen, die ihre Produkte und<br />
Verpackungen zuverlässig kennzeichnen möchten.<br />
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3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
28 bluhmsysteme.com/motek<strong>2023</strong><br />
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KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
Wegweiser durch das Label-Labyrinth<br />
..........<br />
Neues Online-Tool bietet umfassenden Überblick über Stärken und Schwächen von 63 Produktsiegeln<br />
und Nachhaltigkeits-Initiativen.<br />
Das Angebot an Nachhaltigkeits-Siegeln und -Initiativen wächst<br />
stetig. Deren Qualität und Ziel als KonsumentIn zu beurteilen<br />
und richtig einzuordnen ist nicht einfach. Die österreichische<br />
Menschenrechtsorganisation Südwind hat daher in Kooperation<br />
mit der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und der<br />
deutschen Romero Initiative (CIR) 63 Gütesiegel und Initiativen<br />
für Lebensmittel und Bekleidung untersucht. Als praktisches<br />
Online-Tool hilft der Südwind-Gütesiegel-Check KonsumentInnen,<br />
sich schnell und einfach beim Einkaufen zu informieren.<br />
Als 127-Seiten starkes Booklet kann der Check auch in gedruckter<br />
Form bei Südwind bestellt werden.<br />
„Die große Auswahl an Siegeln macht es KonsumentInnen<br />
schwer, zwischen strengen Standards und reiner Selbstvermarktung<br />
zu unterscheiden. Mit unserem Check bieten wir<br />
einen Wegweiser durch das Gütesiegel-Labyrinth“, sagt Angelika<br />
Derfler, Südwind-Koordinatorin des Gütesiegel-Checks.<br />
Neun Kennzeichnungen in mindestens<br />
einer Kategorie sehr positiv<br />
Von insgesamt 63 Siegeln und Initiativen wurden 40 per Ampelbewertung<br />
in den drei Kategorien Ökologie, Soziales und<br />
Transparenz & Wirksamkeit bewertet sowie in Form eines kurzen<br />
Kommentars. Neun Siegel und Initiativen sind in mindestens<br />
einer Kategorie mit der besten Bewertung „anspruchsvoll”<br />
(grün) bewertet worden, zum Beispiel „Fairtrade” im Bereich<br />
Soziales und “Bio Austria” im Bereich Ökologie. Vier Kennzeichnungen<br />
und Initiativen haben in mindestens einer Kategorie<br />
(Ökologie) die schlechteste Wertung “mangelhaft“ (rot) bekommen:<br />
das „AMA Gütesiegel”, „MSC”, „RSPO” und „amfori BEPI”.<br />
Eigenmarken, die sich auf andere Siegel beziehen und Siegel<br />
mit spezifischem Fokus wie „Ohne Gentechnik hergestellt” wurden<br />
aus der Ampelbewertung herausgenommen und mit einordnenden<br />
Kommentaren versehen.<br />
Foto: Südwind<br />
„Ein perfektes Siegel gibt es nicht“<br />
Mit dem Check kann jedes Siegel in den drei bewerteten Kategorien<br />
differenziert betrachtet werden. „Ein perfektes, allumfassendes<br />
Gütesiegel gibt es nicht, trotzdem sind Gütesiegel<br />
ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so Südwind-Sprecherin<br />
Derfler. „Um ökologischen und sozial-fairen Konsum zu<br />
garantieren, braucht es aber auch gesetzliche Verpflichtungen<br />
für Unternehmen. Ein effektives Lieferkettengesetz muss Unternehmen<br />
die verbindliche Einhaltung von Menschenrechten und<br />
Umweltstandards vorschreiben.“<br />
„Der Label-Dschungel ist für KonsumentInnen eher irreführend<br />
als richtungsweisend. Wir begrüßen die Bemühungen der EU<br />
diesen Wildwuchs mit der sogenannten Green Claims Richtlinie<br />
zu regulieren”, sagt Martin Wildenberg, Nachhaltigkeitsexperte<br />
von GLOBAL 2000, der für den Gütesiegel-Check die ökologische<br />
Nachhaltigkeit der Labels untersucht hat. „Viele Gütesiegel<br />
arbeiten im Umweltbereich nur mit sehr groben Vorschlägen<br />
oder Richtlinien. In diesen Fällen ist es dann sehr schwer nachzuvollziehen,<br />
was die LandwirtInnen tatsächlich umsetzen. Verbindliche<br />
Qualitätskriterien oder einheitliche Mindeststandards<br />
für Gütesiegel wären dringend notwendig. Damit das jeweilige<br />
Produkt im Regal wirklich als umweltfreundlich gelten kann,<br />
müssten eigentlich alle Schritte in der Wertschöpfungskette<br />
berücksichtigt werden, wie etwa auch die Verpackung.”<br />
Soziale Nachhaltigkeit zu wenig berücksichtigt<br />
Großer Aufholbedarf besteht in der Kategorie Soziales bei den<br />
Lebensmittel-Siegeln. Bei diesen steht meist nur der ökologische<br />
Aspekt im Vordergrund. Dabei gibt es hier große Risikobereiche<br />
vor allem im Globalen Süden wie etwa Kinder- und<br />
Zwangsarbeit, menschenunwürdige Bezahlung und gefährliche<br />
Arbeitsbedingungen. „Wenn man von Nachhaltigkeit spricht,<br />
muss die soziale Nachhaltigkeit genauso mitbedacht werden<br />
wie die ökologische“, sagt Angelika Derfler von Südwind.<br />
Von den 38 Lebensmittel-Siegeln (darunter Eigenmarken der<br />
Unternehmen), konnten in der Kategorie Soziales 14 bewertet<br />
werden. Davon schneiden nur drei mit „anspruchsvoll” ab:<br />
„Fairtrade Lebensmittel“, „Rapunzel Hand in Hand“ und „Fair<br />
Bio“. Acht wurden mit “mittelmäßig” bewertet und drei mit „unzureichend”.<br />
Bei einem Vergleich der Eigenmarken hat sich<br />
herausgestellt, dass einige durchaus strenge Kriterien erfüllen,<br />
während andere nur die Mindestkriterien des EU-Bio-Siegels<br />
erfüllen.<br />
Leider zeigt sich, dass freiwillige Unternehmensrichtlinien, also<br />
reine B2B-Initiativen, oft nicht so gut abschneiden, wie sie sich<br />
selbst darstellen. In der Kategorie Transparenz & Wirksamkeit<br />
fällt positiv auf, dass viele Siegel und Initiativen von unabhängigen<br />
Kontrollstellen geprüft werden. Allerdings sind die Prüfberichte<br />
oft nicht öffentlich einsehbar.<br />
„Gütesiegel sind kein Allheilmittel, wenn es um Nachhaltigkeit<br />
geht. Neben strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />
Unternehmen sollten auch wir unsere Konsummuster überdenken.<br />
Wir können weniger und anders einkaufen, zum Beispiel in<br />
Unverpackt-Läden oder Second Hand-Shops“, so Angelika Derfler<br />
und Martin Wildenberg ergänzt: „Einen effektiven Beitrag zum<br />
Klimaschutz bewirkt auch eine Reduktion bei tierischen Lebensmitteln<br />
– ganz unabhängig von Siegeln und gleichzeitig gut für<br />
Gesundheit und Geldbeutel.”<br />
Über den Gütesiegel-Check<br />
Der Südwind-Gütesiegel-Check <strong>2023</strong> ist eine aktualisierte und<br />
für Österreich adaptierte Auflage des Wegweisers durch das<br />
Label-Labyrinth (Labelcheck) der Romero Initiative (CIR) und<br />
des brasilianischen Instituts Imaflora aus dem Jahr 2021. Die<br />
Bewertung der ökologischen Kriterien für österreichische Siegel<br />
und Initiativen hat GLOBAL 2000 vorgenommen. Anhand<br />
von Bewertungskriterien in den Kategorien Soziales, Ökologie<br />
sowie Transparenz & Wirksamkeit wurde ein interner Fragenkatalog<br />
erstellt, mit dem die verschiedenen Siegel und Initiativen<br />
untersucht wurden. Das geschah auf Basis von öffentlich<br />
zugänglichen Informationen wie den Richtlinien-Katalogen und<br />
Verhaltenskodizes der Siegel. Unsere Siegel-Profile haben wir<br />
den jeweiligen Initiativen zur Kommentierung vorgelegt. Sowohl<br />
deren Rückmeldung als auch die Einschätzung von ExpertInnen<br />
sind in die finale Bewertung eingegangen.<br />
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Holzmarkt“ an AbonnentInnen und an nach<br />
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3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
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KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />
Fotos: Bluhm Systeme<br />
Der neue Laserbeschrifter „Lightworx“ vereint einen leistungsstarken<br />
Faserlaser mit einer professionellen Arbeitsstation. Dabei<br />
eignet sich das System nicht nur für Laser-Profi s sondern ist<br />
leicht zu bedienen und sofort „ready to mark“. Dadurch bietet das<br />
kompakte und mobile System einen leichten und sicheren Einstieg<br />
in die industrielle Laserkennzeichnung. Unternehmen aus<br />
der Metall- und Kunststoffbranche können mit dem Lightworx<br />
im Handumdrehen Typenschilder, Gehäuse oder Werkzeuge<br />
kennzeichnen. Das Ergebnis ist dauerhaft, gestochen scharf<br />
und fälschungssicher und spart zudem noch den zusätzlichen<br />
Weg zu einem externen Dienstleister.<br />
Mit der Laserschutzklasse 1 garantiert dieser Laserbeschrifter<br />
Innovatives Metallic-<br />
Digital-Offset-<br />
Verfahren<br />
Laserbeschrifter<br />
„Lightworx“ von<br />
Bluhm Systeme<br />
ein Höchstmaß an Sicherheit für den Anwender. Während der<br />
Laserkennzeichnung wird kein zusätzlicher Augenschutz benötigt.<br />
Zudem verfügt das System über eine Absaugung, die die<br />
Linse vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit und das weitere<br />
Produktionsumfeld vor Emissionen schützt.<br />
In den Lightworx lässt sich optional ein PC zur Systemansteuerung<br />
integrieren. Das bietet die Möglichkeit, Layouts mit Hilfe<br />
der EZCAD-Software schnell und bequem zu erstellen und importieren.<br />
Der Lightworx bietet ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
und kann im Bluhm Store online konfi guriert und bestellt<br />
werden: www.bluhmstore.de/laserbeschrifter<br />
Foto: Marzek Etiketten+Packaging<br />
Foto: Ceresana<br />
Die Fläche der kleinen Kennzeichen und Aufkleber summiert<br />
sich insgesamt zu Millionen von Quadratmetern. Da zunehmend<br />
umweltfreundliche Verpackungen gefragt sind, können in Verbindung<br />
mit Bio-Klebstoffen besonders Etiketten aus biologisch<br />
abbaubaren oder recycelbaren Materialien punkten, etwa Label<br />
aus Biokunststoffen. Wein- und Biertrinker können in dieser Hinsicht<br />
meist ein gutes Gewissen haben: Die Etiketten für Mehrwegfl<br />
aschen werden traditionell aus Papier gefertigt und mit<br />
abwaschbaren Stärke- oder Casein-Klebern befestigt. Aktuell<br />
verlieren geleimte Etiketten allerdings Marktanteile. Die hohe<br />
Infl ation schlägt vielen Konsumenten etwas auf den Magen. Am<br />
dynamischsten entwickelt sich derzeit der Bereich „Kosmetik<br />
und Pharma“, der immer mehr Kunststoff-Label verbraucht.<br />
Bei der Herstellung von Schrumpffolien-Etiketten (Shrink- und<br />
Stretch-Sleeves) wird die umstrittene Kunststoff-Sorte PVC zunehmend<br />
von PET verdrängt. Die Nachfrage steigt dabei besonders<br />
für mit Glykol modifi ziertes PET-G.<br />
Markstudie:<br />
Etiketten – Europa<br />
Sind Mini-Shampooflaschen oder Aufkleber auf Bananen<br />
überflüssig? Die EU-Kommission will mit einer neuen Verordnung<br />
„unnötige Verpackungen“ verbieten. Das würde auch<br />
Hersteller von Etiketten treffen. Dagegen lassen andere EU-<br />
Vorschriften gerade die Nachfrage nach Etiketten wachsen,<br />
zum Beispiel weil auf Lebensmitteln der Nährwert, auf Elektrogeräten<br />
der Energieverbrauch oder auf Chemikalien die Gefährlichkeit<br />
ausgewiesen werden muss. Ceresana hat in 21<br />
europäischen Ländern den Markt für Label umfassend analysiert:<br />
Der Verbrauch von Papier- und Kunststoff-Etiketten<br />
wird in Europa bis 2<strong>03</strong>2 voraussichtlich um rund 1,5 Prozent<br />
pro Jahr steigen.<br />
und Verpackung können auch gut recycelt werden, da sie aus<br />
dem gleichen Kunststoff bestehen, meist Polypropylen oder<br />
Polyethylen-HDPE. Die Marktforscher von Ceresana erwarten,<br />
dass europaweit die Nachfrage nach In-Mould-Etiketten um<br />
rund 2,4 Prozent pro Jahr zulegen wird.<br />
Etiketten werden smart und gesprächig<br />
Ab sofort kann Marzek Etiketten+Packaging Etiketten noch attraktiver<br />
und interessanter gestalten: Dank eines neuartigen<br />
Metallic-Digital-Offset-Verfahrens erhalten Etiketten spannende<br />
Effekte. Gold, Silber, Bronze und viele weitere Metallic-Spezialfarben<br />
verleihen ihnen Eleganz und Strahlkraft. So entstehen<br />
völlig neue Farbwelten, die mit ihrem metallisch-schimmernden<br />
Glanz besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Motive erhalten<br />
in Kombination mit Reliefprägung und Siebdruck spannende<br />
3D-Effekte und wirken so noch lebendiger.<br />
Das neue Metallic-Digital-Offset-Verfahren kann so gut wie für<br />
alle Papiere und Bedruckstoffe eingesetzt werden und eignet<br />
sich natürlich für Premium-Etiketten aller Art – sei es für Wein,<br />
Getränke, Lebensmittel sowie andere FMCG-Güter. Etiketten<br />
können abwaschbar bleiben, sodass das neue Verfahren auch<br />
für wiederverwendbare Flaschen angewandt werden kann.<br />
„Wir sind begeistert, dass wir unseren Kund:innen nun dieses<br />
neuartige Verfahren anbieten können, damit ihre Etiketten<br />
noch attraktiver und strahlender werden. Allerdings sollte<br />
man beachten, dass diese neue Technologie nur dann ihre<br />
optimale Wirkung entfalten kann, wenn Design, Bedruckstoffe<br />
und eventuell weitere Veredelungen perfekt aufeinander<br />
abgestimmt werden“, erläutert Dr. Johannes Michael Wareka,<br />
CEO und 4. Generation von Marzek Etiketten+Packaging. Aus<br />
diesem Grund empfi ehlt es sich natürlich, beim Einsatz des<br />
Metallic-Digital-Offset-Verfahrens schon bei der Kreation professionelle<br />
Graphik-Designer:innen hinzuzuziehen, wie sie auch<br />
Marzek Etiketten+Packaging zur Verfügung stellen kann.<br />
QR-Codes, RFID-Tags und Nahfeldkommunikation (NFC-Label):<br />
Etiketten werden zunehmend so „intelligent“ wie es die<br />
Digitalisierung und das Internet der Dinge verlangen. Smart<br />
Labels können mit Smartphones oder anderen Geräten kommunizieren:<br />
Etiketten melden den Ablauf von Verfalldaten oder<br />
andere wichtige Informationen zum Inhalt der Verpackung; sie<br />
machen Lieferketten transparent und sorgen für Fälschungssicherheit<br />
und Rückverfolgbarkeit. Am größten ist das Wachstum<br />
aber bei In-Mold-Labels (IML), die von den Konsumenten<br />
meist überhaupt nicht als Etiketten wahrgenommen werden: In<br />
eine Gussform, zum Beispiel für Eisbecher, wird eine bedruckte<br />
Folie eingelegt, dann fl üssiger Kunststoff eingespritzt – beim<br />
Aushärten bilden Label und Verpackung eine Einheit. Beim<br />
IML-Verfahren muss das Etikett nicht eigens aufgeklebt werden,<br />
die Verpackung entsteht in einem einzigen Arbeitsschritt. Label<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
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DRUCK, DESIGN<br />
DRUCK, DESIGN<br />
Herr Dr. Meyer-Hentschel, seit 2012<br />
befassen Sie sich mit dem Convenience-Thema.<br />
Was hat sich in diesen<br />
Jahren getan? Gehört der Convenience-Trend<br />
noch immer zu den vorherrschenden<br />
Trends?<br />
Ja, defi nitiv. Convenience treibt den Online-Handel<br />
voran, ist ein dominierender<br />
Faktor in der Automobilindustrie und<br />
führt zur Renaissance kleinfl ächiger<br />
Ladenkonzepte in Großstädten, denn<br />
in kleinfl ächigen Läden geht der Einkauf<br />
schneller. Convenience ist immer<br />
dann gefragt, wenn man wenig Zeit hat<br />
und fi nanziell so gestellt ist, dass man<br />
nicht auf jeden Preis schauen muss.<br />
Vor 50, 60 Jahren, als die Frauen, die<br />
Mütter noch ausschließlich zuhause waren<br />
und sich um Haushalt und Kinder<br />
gekümmert haben, hatte Convenience<br />
keine Chance. Heute, wo das Zeitbudget<br />
geschrumpft ist, ist Convenience<br />
gefragt – und wenn man sich einmal<br />
daran gewöhnt hat, will man es nicht<br />
mehr missen. Österreich liegt im Übrigen<br />
im Convenience-Index von 2018 auf<br />
„Es traut sich keiner …“<br />
Vor einigen Jahren war Convenience in aller Munde. „Höfliche Verpackungen“<br />
punkteten mit einfacher Handhabung und Benutzerfreundlichkeit vor allem<br />
auch bei älteren VerbraucherInnen. Doch seit einiger Zeit scheint dieser Trend<br />
in den Hintergrund gerückt, wenn nicht gar verschwunden zu sein, zumindest<br />
was Verpackungen anbelangt. Convenience-Experte Dr. Gundolf Meyer-Hentschel<br />
verrät, was aus dem Trend geworden ist.<br />
Platz 3, hinter Amerika und der Schweiz.<br />
Der Index ist ein Maß dafür, wie groß<br />
die Aufnahmebereitschaft der VerbraucherInnen<br />
eines Landes für Convenience-Produkte<br />
und -Dienstleistungen ist.<br />
Wichtige Einfl ussfaktoren dabei sind die<br />
Arbeitszeit, wie viele Frauen berufstätig<br />
sind sowie die Höhe der Löhne. Das<br />
Potenzial wäre also vorhanden.<br />
Wie sieht es mit Convenience in der<br />
Verpackungsbranche aus?<br />
Die Verpackungsbranche ist heute komplett<br />
nachhaltigkeitsorientiert, sie kennt<br />
kein anderes Thema. Ob das jedoch der<br />
richtige Weg ist, weiß ich nicht. Man<br />
rennt blind gerade aus, ohne einen Blick<br />
nach links oder rechts zu werfen. Die<br />
komplette Branche folgt diesem Trend<br />
und keiner traut sich, darüber hinaus<br />
zu denken. Naheliegend wäre es doch,<br />
diese beiden Trends zu kombinieren,<br />
doch dafür ist in den Köpfen kein Platz.<br />
Wenn man tut, was die Mehrheit tut,<br />
kann einem ja niemand vorwerfen, man<br />
habe etwas falsch gemacht. Das Thema<br />
„höfl iche Verpackungen“ scheint sich<br />
in den letzten drei bis vier Jahren zum<br />
Schlafen gelegt haben.<br />
Hätten Sie ein Beispiel, wo die Kombination<br />
von Convenience und Nachhaltigkeit<br />
bei einer Verpackung geklappt<br />
hat?<br />
Ein gutes aber eines der wenigen Beispiele<br />
sind Geschirrspülertabs mit wasserlöslicher<br />
Folie. Besonders aber nicht<br />
nur für Ältere ist dies ein wichtiger Aspekt<br />
und ein Entscheidungskriterium<br />
beim Kauf. Wenn sie sich die Fitzlerei<br />
mit der Verpackung der Tabs ersparen,<br />
dann rückt der Preis in den Hintergrund.<br />
Sind die Tabs dann auch noch platzsparend<br />
in der Umverpackung eingepackt,<br />
dann umso besser. Convenience und<br />
Nachhaltigkeit – es klappt auch beides.<br />
Sie sagten, der Convenience-Trend<br />
treibt den Online-Handel an?<br />
Ja. Im Online-Handel gibt es eigene Convenience-Manager,<br />
die den ganzen Tag<br />
darüber nachdenken, wie sie den Einkauf<br />
reibungslos gestalten können. Hier<br />
steht jedoch weniger das Produkt oder<br />
die Verpackung im Fokus, viel mehr der<br />
Einkauf selbst.<br />
Der Handel hat im Online-Bereich gut<br />
begriffen, wie wichtig Convenience ist.<br />
Bei den Herstellern ist es anders, da<br />
geht es um Nachhaltigkeit, damit will<br />
man politisch und bei den KundInnen<br />
punkten. Ein weiteres undurchschaubares<br />
Label auf der Verpackung erhöht<br />
jedoch nicht automatisch den<br />
Verkauf.<br />
Warum wird Convenience manchmal<br />
mit der älteren Generation gleichgesetzt?<br />
Wenn man wissen will, wie man Convenience<br />
macht, sind Ältere eine wunderbare<br />
Fokusgruppe. Wenn es bei ihnen<br />
funktioniert, dann funktioniert es bei<br />
allen anderen auch.<br />
Gerade auch ältere Zielgruppen sind<br />
Ihr Spezialgebiet. Wird heute mehr<br />
Rücksicht auf diese Gruppe genommen,<br />
wenn es um das Design von Verpackungen<br />
und Produkten geht?<br />
Nein. Wir defi nieren „ältere Leute“ heute<br />
anders als noch vor zehn, zwanzig<br />
Jahren. Ein 60ig-Jähriger von heute ist<br />
nicht mehr wie ein 60ig-Jähriger vor 20<br />
Jahren. Höheres Alter wird heute ab 75<br />
gemeint. Das Problem ist, dass es hier<br />
keine Regeln gibt – man kann ein Umweltsünder<br />
sein, aber kein Seniorensünder.<br />
Sich in unserer westlichen Gesellschaft<br />
gegenüber Älteren respektlos zu<br />
verhalten ist kein Thema, das die Politik<br />
interessiert. Verpackung hat viel mit Politik<br />
zu tun. In den meisten Unternehmen<br />
ist das Management jung, Senioren sind<br />
für sie kein Thema von Interesse. Da beschäftigt<br />
man sich lieber mit dem Pride<br />
Month und druckt eine Regenbogenfl agge<br />
aufs Etikett, um sich mit einer Community<br />
zu solidarisieren, die gerade viel<br />
Aufmerksamkeit erfährt. Wenn eine alte<br />
Frau, die allein lebt, ihre Milchpackung<br />
nicht aufkriegt, dann steht da keine Publicity<br />
dahinter, das kommt nicht an. Obwohl<br />
wir alle irgendwann in genau dieser<br />
Situation sein werden.<br />
Wie groß ist der Anteil dieser Gruppe?<br />
Die Gruppe der älteren VerbraucherInnen<br />
stellen in den europäischen Märkten<br />
20 bis 25 Prozent der KundInnen.<br />
Warum nimmt man dann keine<br />
Rücksicht auf diese Gruppe, die beinahe<br />
ein Viertel der KundenInnen ausmacht?<br />
Dahinter steckt die ewig alte Angst, dass<br />
eine Marke älter wird. In vielen Unternehmen<br />
herrscht Alarmstimmung, wenn<br />
sich der Anteil der älteren KundenInnen<br />
als KäuferInnen erhöht hat. Ältere Menschen<br />
werden als Bedrohung gesehen.<br />
Natürlich ist auch die eigene Angst vor<br />
dem Älterwerden schuld daran, dass wir<br />
uns nicht so gerne mit dieser Gruppe<br />
beschäftigen. Stattdessen richtet man<br />
sich auf die Generation Z oder Alpha,<br />
die Jetzt-Geborenen, aus, obwohl ihre<br />
Zahl immer geringer wird. Es fi ndet ein<br />
Verdrängungswettbewerb statt, die Gesellschaft<br />
wird älter.<br />
Wer das jedoch richtig gemacht hat,<br />
ist Ikea. Es war vor 30, 40 Jahren eine<br />
Jugend- und Studentenmarke. Doch<br />
Ikea hat es verstanden, mit ihrer Zielgruppe<br />
mitzuschwimmen, sie zu begleiten,<br />
hatte keine Angst davor, mitzualtern.<br />
Darum können sie heute auch<br />
höherpreisige Produkte anbieten, die<br />
auch die gutsituierte ältere Generation<br />
kauft.<br />
Haben sich die Anforderungen dieser<br />
Gruppe in den letzten zehn Jahren<br />
verändert, beziehungsweise erwarten<br />
Sie Änderungen in den kommenden<br />
Jahr(zehnt)en?<br />
Nein, diese Gruppe ist nach wie vor offen<br />
für Convenience-Lösungen. Und ja,<br />
die Preissensibilität in dieser Gruppe<br />
sinkt weiter, solange die Babyboomer<br />
noch leben. Sie sind fi nanziell sehr gut<br />
gestellt.<br />
Ist ihr AgeExplorer noch im Einsatz?<br />
Ja, natürlich. Er ist ein sehr nützliches<br />
Tool, um Verpackungsentwickler und<br />
das Marketing zu sensibilisieren und zu<br />
unterstützen.<br />
Was wäre Ihr Appell an Verpackungshersteller?<br />
Convenience is what consumers pay<br />
for!<br />
Dr. Gundolf Meyer-Hentschel beschäftigt<br />
sich seit vielen Jahren mit<br />
der Convenience von Verpackungen.<br />
Er gilt als Schöpfer des Begriffs „Höfliche<br />
Verpackungen“. Sein Unternehmen,<br />
das Meyer-Hentschel Institut in<br />
Saarbrücken und Zürich, testet Verpackungen<br />
auf Convenience und berät<br />
Handelsunternehmen, Markenartikler<br />
und Verpackungshersteller.<br />
https://meyer-hentschel.com/<br />
packaging-download-site/<br />
Foto: Meyer-Hentschel<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
34 35
DRUCK, DESIGN<br />
Die weltweit führende<br />
Plattform der Intralogistik DRUCK, ZERTIFIZIERT DESIGN<br />
Foto: A.Luttenberger/RondoGanahlAG<br />
Investitionen in die Zukunft<br />
50 Jahre nach der Gründung des Standorts wurde erneut eine<br />
beachtliche Summe investiert. Mehr als 36 Millionen Euro flossen<br />
in die Werke in St. Ruprecht und in das sechs Kilometer<br />
entfernte Albersdorf. In St. Ruprecht entstand eine neue Werkshalle<br />
sowie das neue Rondo-Druckzentrum. Damit kann die<br />
Produktion um bis zu 30 Prozent jährlich wachsen und so die<br />
steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungen<br />
aus Wellpappe, insbesondere aus der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie,<br />
bedienen. Ein großer Teil des Verpackungsgeschäfts<br />
von Rondo in St. Ruprecht entfällt nämlich auf ebenjene<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
Kundenspezifische Lösungen<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Intralogistik-Lösungen und<br />
Prozessmanagement<br />
19. – 21. März 2024<br />
Messe Stuttgart<br />
SHAPING CHANGE<br />
TOGETHER<br />
Neues Druckzentrum für neue<br />
Herausforderungen<br />
....................<br />
1971 wurde der Grundstein für einen Unternehmensstandort gelegt, der die Wellpappe-Verpackung in<br />
Österreich nachhaltig prägen sollte. Heute, 50+2 Jahre später, kommt ein weiterer großer Meilenstein<br />
hinzu: Die Eröffnung des neuen Rondo-Druckzentrums in St. Ruprecht an der Raab.<br />
Darüber hinaus beliefert Rondo Industriebetriebe, Pharmaunternehmen<br />
und Weinerzeuger. Für Otto Schweinzer, Geschäftsleiter<br />
am Standort St. Ruprecht, liegen die Vorteile der neuen Investitionen<br />
klar auf der Hand: „In unserem neuen Druckzentrum<br />
können wir pro Jahr über 20 Millionen Quadratmeter Wellpappe<br />
zusätzlich verarbeiten und so auch die Anforderungen unserer<br />
Kunden sehr kurzfristig erfüllen“. Dabei geht es sowohl um<br />
Masse, als auch um Klasse. Denn jeder Kunde hat andere Wünsche<br />
und Anforderungen. Hubert Marte, Vorstandsvorsitzender<br />
der Rondo Ganahl AG, ergänzt: „Wir sind darauf spezialisiert,<br />
kreislauffähige Verpackungen aus Wellpappe zu produzieren.<br />
Allein hier in St. Ruprecht haben wir über 10.000 Artikel, die<br />
Plastik ersetzen können.“ Zudem arbeitet Rondo im neuen<br />
Druckzentrum mit der Energie der Sonne, gewonnen aus rund<br />
2.000 Photovoltaik-Modulen. <br />
Sind über 50 Jahre schon beachtlich, gehen die Wurzeln des Familienunternehmens<br />
Rondo Ganahl bereits auf das Jahr 1797<br />
zurück. Der Einstieg in das Papiergeschäft erfolgte jedoch erst<br />
1911 mit der Gründung der Vorarlberger Papierfabrik. 1954<br />
wurde das erste Wellpappe-Werk in Frastanz eröffnet. Ins steirische<br />
St. Ruprecht kam das Unternehmen Anfang der 1970er<br />
Jahre. Der Bedarf an Wellpappe-Verpackungen in den östlichen<br />
Bundesländern und den osteuropäischen Staaten stieg rasch<br />
an und ein neuer zentralerer Standort musste gefunden werden.<br />
Ein Dorf im Wandel<br />
Die Gemeinde Sankt Ruprecht an der Raab intensivierte zu dieser<br />
Zeit die Bemühungen zur Belebung der Wirtschaft und die Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze. Nach einigen Mühen bei der Errichtung<br />
des neuen Standorts auf steinig-sandigen, schiefen Ebenen ging<br />
das Werk im November 1971 in Betrieb. Zunächst wurden vor<br />
allem Weinkartons produziert. Nach 10 Jahren verzeichnete die<br />
Niederlassung bereits 4 Millionen Euro Umsatz – bis ins Jahr<br />
2022 wurde dieser auf 130 Millionen Euro gesteigert.<br />
Drei Druckverfahren, viele Möglichkeiten<br />
Das Rondo-Werk in St. Ruprecht versteht sich als Spezialitäten-<br />
Schmiede. Ergänzend zum Flexodruck wurde 2006 der Offset-<br />
Direktdruck eingeführt. Die Umstellung war für alle Beteiligten<br />
ein „Tal der Tränen“, 60 bis 70 Prozent Ausschuss fielen an. Wo<br />
andere längst aufgegeben hätten, hat Rondo weitergemacht.<br />
Mit Ausdauer ging das Team ans Werk. 2017 erfolgte dann der<br />
Einstieg in den Digitaldruck. Die Gründe für diesen Schritt beschreibt<br />
Udo Nachbaur, Technischer Vorstand der Ganahl AG,<br />
so: „Bereits vor Jahren haben wir uns entschlossen, unser Produktportfolio<br />
um den digitalen Wellpappe-Druck zu erweitern.<br />
Damit sind wir in der Lage, drei Druckverfahren anzubieten.<br />
Das gelingt uns dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Hier am Standort haben wir 300 Beschäftigte und<br />
bilden 12 Lehrlinge aus. Einige unserer Entwicklerinnen und<br />
Entwickler oder Maschinenführer haben als Lehrlinge bei Rondo<br />
angefangen und sind heute unsere Top-Fachkräfte.“ Ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor ist für Rondo der Aufbau von Kompetenzen<br />
im Betrieb und das Halten der gut ausgebildeten Mitarbeiter.<br />
Foto: Ulrike Grassl<br />
Robert Posch, Betriebsleiter Rondo St. Ruprecht; Udo<br />
Nachbaur, technischer Vorstand Ganahl AG; Hubert<br />
Marte, Vorstandsvorsitzender Ganahl AG; Reinhard<br />
Marschall, Geschäftsführer König & Bauer GmbH<br />
Deutschland; Otto Schweinzer, Geschäftsleiter Rondo St.<br />
Ruprecht<br />
36<br />
3|<strong>2023</strong><br />
Jetzt informieren und dabei sein!<br />
logimat-messe.de
DRUCK, DESIGN<br />
DRUCK, DESIGN<br />
Web-to-Pack-Plattformen<br />
Web-to-Pack und digitale Lösungen –<br />
nur Schall und Rauch oder doch mit<br />
Tiefgang?<br />
.................................................<br />
Der beste recycelte Abfall ist der, den wir nicht produzieren.“ Diese Aussage, deren Aktualität<br />
heutzutage nicht mehr in Frage gestellt werden kann, gilt für alle Bereiche – vor allem aber für die<br />
Verpackungsindustrie. Als Verpackungshersteller erklären wir unseren Kunden immer wieder, dass<br />
die „am einfachsten zu recycelnden Verpackungen“ diejenigen sind, die wir nicht produziert und in<br />
Umlauf gebracht haben! Man könnte sagen, wir sind geradezu schizophren. Oder besser formuliert:<br />
Es ist eine dringende und absolute Notwendigkeit, uns an Werten zu orientieren – sowohl an<br />
persönlichen als auch an solchen, die für unser Unternehmen gelten. Auch, wenn wir damit<br />
Entsetzen auslösen.<br />
Für eine nachhaltige und ausgeglichene Zukunft müssen wir<br />
unsere Einstellungen und unsere Denkweise ändern, neue<br />
Lösungen für die Herausforderungen von morgen anbieten,<br />
tief verwurzelte Gewohnheiten aufbrechen, unser Wachstum<br />
anders angehen und erkennen, dass es nicht nur einen Weg<br />
gibt, Dinge zu tun.<br />
Die digitalen Technologien, die sich der kommerzielle Druck<br />
und die Etikettenindustrie schon seit langem zu eigen gemacht<br />
haben, werden unweigerlich dazu beitragen, ob wir<br />
nun überzeugt sind oder nicht, neue Perspektiven im Dienste<br />
von Projekten und Bedürfnissen zu schaffen. Die Digitalisierung<br />
betrifft nicht nur den Druck selbst, wobei der Digitaldruck<br />
häufi g in Opposition zu konventionellen Verfahren wie<br />
Fotos: SmilePack.fr - FP Mercure<br />
dem Offset- oder Flexodruck gesehen wird. Vielmehr betrifft<br />
sie auch die Weiterverarbeitung einschließlich der Veredelung<br />
– zum Beispiel das Lackieren und Prägefoliendruck – sowie<br />
das Schneiden, die automatisierte Steuerung der Produktionsprozesse<br />
und die verbesserte Steuerung der Druckvorstufe,<br />
die die Lücke zwischen den Kundinnen und Kunden sowie der<br />
Produktion schließt.<br />
Um diese Technik annehmen und vielleicht sogar vorwegnehmen<br />
zu können, bedarf es vor allem der Entwicklung<br />
einer neuen Denkweise, eines ganzheitlichen Ansatzes, des<br />
Überdenkens der Beziehungen zu Kundinnen, Kunden und<br />
zum Markt – und damit einer generellen Veränderung der<br />
Kultur von Unternehmen, so dass die neuen Möglichkeiten<br />
alle Ebenen der Gesellschaft durchdringen und beeinfl ussen<br />
können.<br />
In den vergangenen sieben Jahren lautete unser vorrangiges<br />
Ziel nicht, Verpackungen zu verkaufen. Vielmehr haben wir den<br />
Markt missioniert. Wir schärfen das Bewusstsein der Markenartikelhersteller<br />
und anderer Marktteilnehmer, fordern sie auf,<br />
ihre Komfortzonen zu verlassen, sich für technische Innovationen<br />
zu öffnen und zu bedenken, dass es alternative Wege gibt,<br />
die zunächst undurchdringlich erscheinen, sich aber gegenseitig<br />
ergänzen und so Ergebnisse ermöglichen, die den Erwartungen<br />
entsprechen. Seit sieben Jahren sind wir unterwegs und<br />
verbreiten eine andere, eine faszinierende Botschaft, die unter<br />
anderem lautet, nicht länger wie frühere Generationen zu agieren:<br />
Wir machen uns die Zwänge der Kartonagenhersteller zu<br />
eigen - wie Mindestmengen, Kombination mehrerer Produkte,<br />
Produktionskosten für Werkzeuge, die neue Marktteilnehmer<br />
ausschließen, usw. - und sie zu unseren eigenen zu machen.<br />
Indem wir diese überholten Konzepte anprangern, obwohl sie<br />
nach wie vor mit den Zwängen konventioneller Technik im Einklang<br />
stehen, leuchtet ein Licht auf den Weg aller Markenartikelhersteller,<br />
die sich diesen Paradigmenwechsel zu eigen<br />
machen: „Jetzt haben meine Zwänge und Wünsche Vorrang!“<br />
Digitale Synergien<br />
Web-to-Print, das sich permanent weiterentwickelt und so<br />
den Markt erschließt, das die Anforderungen antizipiert und<br />
ausgefeilte Kundenlösungen bietet, hat unmittelbar von den<br />
neuen Möglichkeiten profi tiert, die die Digitalisierung mit sich<br />
bringt. Ohne diesen Beitrag hätte es den Markt sicherlich<br />
nicht revolutioniert. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass<br />
Web-to-Print und digitale Technik sich gegenseitig befruchten,<br />
womit sie sich gegenseitig vorantreiben und Marktanteile gewinnen.<br />
Web-to-Pack wiederum profi tiert von den Möglichkeiten, die<br />
digitale Medien der Verpackungs- und der Point-of-Sales-Branche<br />
bieten. Das wiederum rechtfertigt die Entwicklung neuer<br />
Maschinen und Lösungen seitens der Herstellerindustrie. Die<br />
Kombination von Digital und Web-to-Pack trägt zweifelsfrei<br />
dazu bei, den Zugang zu einfacheren Verpackungslösungen<br />
zu demokratisieren, die bisher Spezialisten mit geringen Volumen<br />
vorbehalten waren. Sie erlaubt es jetzt allen Markenartikelherstellern<br />
oder Projektverantwortlichen, den Markt zu<br />
testen, Fehler und Rückzieher zu machen sowie größere Verpfl<br />
ichtungen zu umgehen.<br />
Treiber für schnelles Wachstum<br />
des Web-to-Pack-Marktes<br />
Alle diese Faktoren tragen zum schnellen Wachstum des Webto-Pack-Marktanteils<br />
bei, ohne das traditionelle, persönlich geführte<br />
Geschäft zu beeinträchtigen. Aber es gibt noch weitere<br />
Faktoren, die zu einer explosionsartigen Entwicklung der Anforderungen<br />
führen, die Online-Lösungen in Kombination mit<br />
digitaler Produktionstechnik erfordern: die wachsende Zahl<br />
der neu auf den Markt gebrachten Produkte, Sonderaufl agen<br />
und limitierten Aufl agen sowie der unglaubliche Trend, etliche<br />
Varianten von Produkten anzubieten – um unter anderem dem<br />
bevorzugten Geschmack oder der bevorzugten Farbe gerecht<br />
zu werden. Und werden diese zahllosen Verpackungen lokal in<br />
Werken produziert, die an Web-to-Pack-Plattformen angebunden<br />
sind, schließt sich der Kreis.<br />
Wir sind Zeugen der Entwicklung von mehr oder weniger innovativen<br />
und transparenten Web-to-Pack-Angeboten, was darauf<br />
schließen lässt, dass diese als El Dorados gelten. Lassen<br />
wir uns aber nicht täuschen: Die Herstellung von Verpackungen<br />
erfordert auch mit digitaler Technik durchdachte Prozesse<br />
und technisches Know-how, das über die Zeit hinweg erworben<br />
wird – manchmal auch durch Rückschläge. Manche Plattformen<br />
fungieren lediglich als Zwischenhändler, die Produkte<br />
lokaler oder exotischer Hersteller verkaufen. Andere dagegen<br />
treffen die grundlegende Entscheidung, dass sie ihre Prozesse<br />
und Produktion – trotz der damit verbundenen Zwänge und<br />
Herausforderungen – selbst unter Kontrolle haben wollen. Sie<br />
behalten die gesamte Wertschöpfung in ihren eigenen Unternehmen.<br />
Wie bei jeder epochalen Reise werden wir Zeugen der Entstehung,<br />
der Konsolidierung, des Verschwindens und des schnellen<br />
Wachstums von Unternehmen, bis sich die Struktur des<br />
Marktes verfestigt. In der Zwischenzeit sind dem Einfallsreichtum<br />
und der Kreativität keine Grenzen gesetzt, die aber natürlich<br />
stetig hinausgeschoben werden. Deshalb wird die drupa<br />
2024 eine wichtige Veranstaltung sein, auf der neue Technik,<br />
Entwicklungen und vielleicht auch revolutionäre Dinge im<br />
Dienst der Märkte vorgestellt werden, die unausgesprochene<br />
Wünsche antizipieren, die den Markenartikelherstellern nicht<br />
bekannt oder nicht bewusst sind. Technische Entwicklungen<br />
gehen sowohl kontinuierlich als auch schubweise vonstatten.<br />
Die drupa 2024 wird die perfekte Gelegenheit sein, sich damit<br />
auseinanderzusetzen, wie sich konventionelle und digitale<br />
Verfahren in Kombination mit Künstlicher Intelligenz verbinden<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
38 39
DRUCK, DESIGN<br />
KARRIERE<br />
und zu unserem Vorteil genutzt werden sollten – genauso, wie<br />
innovative Lösungen, die einen kontinuierlichen Rückgang der<br />
Muskel-Skelett-Erkrankungen und Berufskrankheiten ermöglichen,<br />
von denen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen<br />
sind.<br />
Die bemerkenswerte Fähigkeit des Menschen, sich selbst<br />
zu erfinden und neu zu erfinden, lässt uns auf eine vielversprechende<br />
Zukunft hoffen – auch wenn sie sich von dem<br />
unterscheidet, was wir heute kennen. Letztlich bleibt eine<br />
Frage offen: Wünschen wir uns für morgen etwas Besseres,<br />
oder können wir selbst besser werden? Das ist echt ein<br />
Programm. <br />
drupa 2024<br />
Von 28. Mai bis 7. Juni 2024 trifft sich erneut die internationale<br />
Printbranche auf der drupa, der weltweit führenden<br />
Fachmesse für Drucktechnologien, in Düsseldorf.<br />
Unter dem Themendach der Megatrends Nachhaltigkeit und<br />
erleben Besucher die neuesten Innovationen sowie Technologien<br />
aus der Print Media Industrie, industrial & functional<br />
printing bis hin zu packaging production hautnah. Die Aussteller<br />
der drupa präsentieren ihre neuesten Produkte und<br />
Lösungen zu den Themen Brand Management, Process Management,<br />
Production Planning aber auch Projektmanagement,<br />
Graphic Design und vielen weiteren Themen.<br />
Aussteller haben immer noch die Möglichkeit sich für die<br />
drupa 2024 anzumelden. www.drupa.de<br />
Foto: BEUMER Group<br />
Andreas Backs ist neuer<br />
Director Global Sustainability der<br />
BEUMER Group. In dieser<br />
Funktion verantwortet er die<br />
Entwicklung und Umsetzung der<br />
globalen Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Seit September 2022 ist<br />
Backs bei der BEUMER Group.<br />
Foto: RAJA<br />
Die RAJA-Gruppe hat<br />
Franck Chenet, 52, in die neu<br />
geschaffene Position des Group<br />
Marketing Director berufen.<br />
Chenet wurde außerdem zum<br />
Mitglied des Managementkomitees<br />
der Gruppe ernannt. Er<br />
verantwortet die Entwicklung der<br />
Multichannel-Strategien und die<br />
Optimierung des Kundenerlebnisses.<br />
AUTOR<br />
Fred Corbo<br />
hat im Jahr 2017 mit Smilepack.fr die erste vollständig integrierte Web-to-Pack-Plattform entwickelt und implementiert. Gleichzeitig<br />
betreute er die Installation einer der ersten Druckmaschinen HP Indigo 30000 für die Faltschachtelproduktion aus Kartonmaterialien.<br />
Er ist CEO und Inhaber von FP Mercure Packaging.<br />
https://smilepack.fr<br />
Bezahlte Werbung<br />
Ob Paletten-, Kragarm-, Weitspann- oder Fachbodenregale:<br />
Qualitätsprodukte von Allclick, auf die Sie sich voll und ganz verlassen können!<br />
Foto: SOMIC<br />
SOMIC Packaging gibt mit<br />
großer Freude bekannt, dass<br />
Dr. Gerhard Huber, CEO des<br />
Unternehmens, in den Deutschen<br />
Bundeswirtschaftssenat<br />
berufen wurde. Huber stammt<br />
aus Österreich und ist seit 2013<br />
im Unternehmen tätig.<br />
Foto: Euroexpo<br />
Mit 67 Jahren verabschiedet<br />
sich Peter Kazander, Geschäftsführer<br />
der Euroexpo Messe- und<br />
Kongress-GmbH, zur Jahresmitte<br />
in den Ruhestand. Im Jahr 20<strong>03</strong><br />
kam der gebürtige Niederländer<br />
als Veranstaltungsleiter zur<br />
Euroexpo.<br />
SL 90, ein vielseitig nutzbares Regalsystem, das für fast alle<br />
Lagermedien geeignet ist. Ein- oder doppelseitig aufgebaut, sind<br />
hohe Belastungen möglich.<br />
Kragarm- oder Auslegerregale von Allclick unterstützen einen<br />
schnellen Zugriff auf die gelagerte Ware und verringern dadurch<br />
einen hohen Arbeitsaufwand.<br />
Foto: Meier Verpackungen GmbH<br />
Claus Hertnagel (re.) und<br />
Stephan Holzhammer (li.) treten<br />
die Nachfolge als Geschäftsführer<br />
der Meier Verpackungen<br />
GmbH an. Als Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
haben die beiden<br />
die letzten Jahre bereits maßgeblich<br />
und erfolgreich mitgestaltet.<br />
Foto: NESTRO<br />
Firmengründer und Unternehmer<br />
Paulus Nettelnstroth erhielt das<br />
Verdienstkreuz am Bande der<br />
Bundesrepublik Deutschland.<br />
Nettelnstroth wurde 1948 geboren<br />
und gründete 1977 die<br />
NESTRO Lufttechnik, die heute<br />
über 260 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Effiziente Platznutzung mit bis zu ca. 70 % Platzersparnis gegenüber<br />
konventioneller Lagerung können durch Mobilregalanlagen<br />
eingespart werden.<br />
Ein Minileg-Steckregal macht Ihr Lager übersichtlich, ist jederzeit<br />
erweiterungsfähig und damit in jeder Ausbaustufe rentabel.<br />
Foto: Engel<br />
Der österreichische Spritzgießmaschinenbauer<br />
und Systemanbieter<br />
ENGEL betraut einen<br />
langjährigen Mitarbeiter mit dem<br />
Management der Business Unit<br />
Technical Moulding & Teletronics:<br />
Anders Nybäck, bisher<br />
Vertriebsleiter in ebenjener<br />
Business Unit, hat die Leitung<br />
übernommen.<br />
Foto: Schubert<br />
Gerhard Schubert, der Gründer<br />
und Gesellschafter des führenden<br />
Verpackungsmaschinenherstellers<br />
Schubert, ist am 4.<br />
Juli <strong>2023</strong> im Alter von 84 Jahren<br />
in Crailsheim verstorben. Die<br />
Verpackungsbranche verliert mit<br />
ihm eine herausragende Persönlichkeit.<br />
Allclick macht’s möglich<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
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VERANSTALTUNGEN | AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG<br />
VERANSTALTUNGEN | AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG<br />
PINNWAND<br />
PINNWAND<br />
DIE BRAUBEVIALE IST ZURÜCK<br />
Die BrauBeviale in Nürnberg startet wieder: nach 4-jähriger Pause im Messegeschehen vom<br />
28. bis 30. November <strong>2023</strong>. Mit einem großen Ausstellerangebot, zielgenau konzipierten Sonderflächen<br />
und einem breit gefächerten Rahmenprogramm erhalten Besucher aus der Bier-, AFG-,<br />
Mineralwasserbranche sowie aus der Wein-, Sekt- und Spirituosenindustrie praxisnahe Lösungen<br />
für ihre betrieblichen Anforderungen in Prozesstechnik, Abfüllung und Verpackung oder in der<br />
Foto: NürnbergMesse / Heiko Stahl<br />
Logistik.<br />
Die BrauBeviale bietet in neun Hallen auf ca. 40.000 m² Ausstellungsfläche mit rund 900 Ausstellern für die gesamte<br />
Prozesskette ein umfassendes Angebot. Allein 130 Anbieter für Verpackung, Verschlüsse, Etikettierung und Sekundärverpackung<br />
zeigen ihre Lösungen für die Aufgaben rund um eine produktgerechte und effiziente Verpackung.<br />
www.braubeviale.de<br />
NEUER STANDARD FÜR PRODUKTABBILDUNGEN<br />
ECR Austria freut sich gemeinsam mit GS1 Austria eine wichtige Aktualisierung der 2017<br />
erstmals veröffentlichten Publikation „Guideline für Produktabbildungen“ bekanntzugeben.<br />
In Anbetracht der stetigen Weiterentwicklung grenzübergreifender Standards und der Notwendigkeit<br />
einer einheitlichen Darstellung von Konsumgütern in diversen Medienkanälen,<br />
war eine Überarbeitung längst überfällig. Die KonsumentInnen von heute verlangen mehr<br />
denn je nach Transparenz und Qualität in Produktabbildungen. Ob in Flugblättern oder<br />
Onlineshops, Bilder, die die tatsächliche Qualität des Produkts nicht korrekt wiedergeben,<br />
können die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen. Für eine bessere Produktpräsentation<br />
werden daher bestimmte Kriterien für die Bilder und deren Links festgelegt. Zu den<br />
Kernanforderungen gehören zum Beispiel eine hohe Bildauflösung, die Sicherstellung einer<br />
naturgetreuen Farbdarstellung und bestimmte Vorgaben für das Bildformat. Alle Details können<br />
im kostenlosen Download eingesehen werden. ECR Austria und die beteiligten Unternehmen der Serviceplattform<br />
„Stammdaten“ sind sich einig, dass mit dieser Aktualisierung der Guideline in deutscher und englischer Sprache ein<br />
bedeutender Schritt hin zu einer einheitlichen und qualitativ hochwertigen Produktpräsentation innerhalb der gesamten<br />
Konsumgüterbranche gemacht wurde.<br />
https://ecr-austria.a<br />
ZUKÜNFTIGE, EUROPÄISCHE VERPACKUNGS-VERORDNUNG II<br />
Im November 2022 hat die EU-Kommission die „Packaging and Packaging Waste Regulation<br />
(PPWR)“ vorgestellt. Und immer noch sind viele Fragen offen. Was bedeutet der Vorschlag<br />
der zukünftigen europäischen Verpackungsverordnung für die unterschiedlichen<br />
Glieder der Wertschöpfungskette? Mit welchen Auswirkungen müssen Verpackungs- und<br />
Lebensmittelindustrie sowie der Handel rechnen? Und welche konkreten Umsetzungsszenarien<br />
gibt es für Unternehmen?<br />
Anschließend an die Informationsveranstaltung vom 15. April <strong>2023</strong>, laden ARA und OFI<br />
gemeinsam zu einem Update. Im Fokus der Kooperationsveranstaltung „Zukünftige, Europäische<br />
Verpackungsverordnung II“ am 15. November <strong>2023</strong> stehen „Neuigkeiten und<br />
Umsetzungsstrategien“. Die geladenen Expert*innen erläutern die Hintergründe einzelner<br />
Aspekte der vorgeschlagenen Verordnung und zeigen anhand konkreter Beispiele auf, wie eine Umsetzung in der Praxis<br />
funktionieren kann. In ihren Ausführungen beziehen sich die Vortragenden insbesondere auf die Themenbereiche<br />
Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz sowie den Ausbau der Kunststoff-Wertstoffströme. Ergänzend zu Neuigkeiten über<br />
den Status-quo in Österreich, erhalten Sie durch einen Vortrag von Dr. Joachim Christiani, Institut cyclos-HTP, auch<br />
einen Einblick in aktuelle Entwicklungen aus Deutschland.<br />
www.ofi.at<br />
Foto: ECR Austria<br />
Foto: ofi<br />
MUTIGE MARKEN – MÜDE MÄRKTE<br />
… unter diesem Motto findet am 19. Oktober <strong>2023</strong> der 26. Verpackungsdialog<br />
des Deutschen Verpackungs-Museum in Heidelberg statt.<br />
Ob Industriegigant, Luxusikone oder die mittelständische Marken-Manufaktur:<br />
Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck, die Verbraucher leiden unter<br />
inflationären Preisen. Exorbitante Energiekosten, staatliche Vorgaben und<br />
Regulierungen verhindern jegliche Planungssicherheit. Arbeitskräftemangel,<br />
Anzeichen von Inflation, ja, Rezession lassen Ängste wach werden. Manche<br />
Auguren reden bereits von drohendem industriellem Exitus. Wie verhalten sich<br />
Marken in solch schwierigen Zeiten? Können sie ihre Stärken, neue Energien<br />
und Mut entwickeln? Gerade jetzt beweist sich die Überlegenheit des persönlichen<br />
Dialogs. Jährlich präsentieren im Rahmen des Verpackungsdialogs hochrangige<br />
Vertreter bedeutender Marken ihre Sicht der Dinge. So in diesem Jahr<br />
Frank Schübel, CEO des traditionsreichen Tee-Herstellers „TEEKANNE“. Weitere Referenten sind Horst Brinkmann<br />
(„STABILO“), Thomas Faller („FALLER Konfitüren“) und Jürgen Betz („BORGWARD Zeitmanufaktur“).<br />
www.verpackungsmuseum.de<br />
Foto: Andre Wagenzik<br />
33. DRESDNER VERPACKUNGSTAGUNG<br />
Das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) lädt alle Akteure aus Industrie, Marken, Handel, Wissenschaft<br />
und Forschung zur 33. Dresdner Verpackungstagung in die sächsische Landeshauptstadt<br />
ein. Die Dialog- und Netzwerk-Plattform steht dieses Jahr unter dem Motto „Verpackungen<br />
zwischen Regulierung und Aufbruch mit Intelligenz“. Das traditionelle Jahresabschluss-Treffen<br />
der Branche findet am Donnerstag, den 30. November und Freitag, den 1. Dezember <strong>2023</strong> als<br />
Präsenzveranstaltung statt.<br />
„Wir freuen uns auf Top-Referentinnen und -Referenten führender Unternehmen und zahlreichen Start-Ups sowie Teilnehmenden<br />
aus der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackung“, blickt dvi-Geschäftsführer und Tagungsmoderator<br />
Winfried Batzke voraus.<br />
Wie gewohnt werden auch zahlreiche Studierende verpackungsrelevanter Studiengänge aus Deutschland und Österreich<br />
präsent sein. „Die exklusive Gelegenheit, schon heute Kontakt zu den besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von morgen<br />
aufzubauen, ist Teil der einzigartigen Dresdner Mischung und ein echter Mehrwert“, so Winfried Batzke.Auf dem Programm<br />
der Dialog- und Netzwerk-Plattform stehen Vorträge und Diskussionsrunden rund um vier zentrale Themenbereiche:<br />
• Regulatorischer Rahmen (PPWR, Plastic Tax, Green Claims),<br />
• Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (u.a. Mehrweg, Neue Materialien),<br />
• Neue Entwicklungen im Verpackungsmaschinenbau (u.a. Flexibilität, Nachhaltigkeit, Vernetzung) sowie<br />
• Top-Innovationen aus der Wertschöpfungskette<br />
www.verpackungstagung.de<br />
LABLEEXPO <strong>2023</strong><br />
Die Labelexpo Europe <strong>2023</strong> fand von 11. bis 14. September in Brüssel statt. Labelexpo Europe ist die weltweit<br />
größte Veranstaltung für die Etiketten- und Verpackungsdruckindustrie. Über 500 Aussteller zeigten<br />
ein vollständiges Sortiment an Maschinen und Materialien für die Etikett- und Verpackungsdruckindustrie.<br />
Die Messe punktete durch ein Aufgebot an Live-Shows und Demonstrationen sowie zahlreiche Produktvorstellungen.<br />
Ebenfalls sehr beleibt war das Rahmenprogramm bestehend aus Seminare, Konferenzen und<br />
auch besonderen Bereichen wie der Automation Arena, wo BesucherInnen alles von der Dateierstellung<br />
über den Druck und die Konvertierung bis zur Inspektion erfahren konnten, oder dem Flexo Pack Trail,<br />
wo Interessierte alles lernen konnten, um gut gerüstet in den Markt für flexible Verpackungen einsteigen zu können.<br />
www.labelexpo-europe.com<br />
Foto: unsplush/Willian Justen de Vasconcellos<br />
Foto: Tarsus Group<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
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UNVERPACKUNG DES MONATS<br />
UNVERPACKUNG DES MONATS<br />
UnVerpackung des Monats<br />
Verpackung des Monats: Adventskalender<br />
Es ist September und langsam nähert sich die für mich schönste Zeit im Jahr wieder. Besonders die Vorbereitungen<br />
auf Weihnachten fi nde ich herrlich und dazu gehören natürlich jedes Jahr Adventskalender. Ja, im Grunde<br />
sind Adventskalender ja auch große, besonders schön gestaltete (Um-)Verpackungen. Für meine Kinder befülle<br />
ich jedes Jahr kleine Säckchen oder Kartonhäuschen mit Kleinigkeiten, die sie mögen und auch mir gönne ich<br />
Jahr für Jahr einen Adventskalender. Dabei bewundere ich schon das Äußere. Oft sind sie wunderschön bedruckt,<br />
wie jene von Bösmüller im Bild und zudem durchdacht gestaltet. Manchmal sind es Türchen, manchmal kleine<br />
Schachteln, manchmal sind sie rund, eckig oder in Form eines Hauses oder Zugs … es gibt so unendlich viele Möglichkeiten! Da<br />
leuchten nicht nur Kinderaugen! Einen großen Pluspunkt bekommen sie zudem, wenn der gesamte Adventskalender aus Karton ist.<br />
Un-Verpackung des Monats: Capri-Sun<br />
Meine Kinder lieben sie, ich – es tut mir leid – hasse sie: Capri-Sun-Packungen. Seit dem Plastik-Trinkhalm-Verbot ist es noch<br />
schlimmer geworden. Ich schaffe es einfach nicht, den Trinkhalm in das dafür vorgesehene Loch zu stecken, ohne dass mir der<br />
Saft über die Finger läuft, oder dass der Papierhalm knickt und so gut wie nicht mehr zu gebrauchen ist. Zudem fi nde ich es<br />
noch immer wenig sinnvoll, zwar Plastik-Trinkhalme zu verbieten, die Papier-Trinkhalme sind jedoch in Plastik verpackt. Von der<br />
Haltbarkeit dieser Trinkhalme möchte ich erst gar nicht reden. Meist sind sie nach kürzester Zeit so aufgeweicht, dass sie sich im<br />
Mund aufl ösen oder keine Flüssigkeit mehr durchkommt. Was ich auch nicht ganz verstehe ist, warum das Unternehmen im deutschsprachigen<br />
Raum von Capri-Sonne auf Capri-Sun umsteigen musste. Darf denn nichts mehr in der Landessprache sein? – Genauso<br />
wie Ice-Tea – was soll der Blödsinn, warum kann das nicht Eistee heißen? Meine Begeisterung für Capri-Sun hält sich also in Grenzen.<br />
Haben auch Sie eine Verpackung, die Sie besonders toll fi nden oder über die Sie sich immer wieder ärgern? Schreiben Sie mir an:<br />
ulrike.grassl@ggmedien.at<br />
34 Innovationen trumpfen beim<br />
Deutschen Verpackungspreis <strong>2023</strong><br />
Seit 60 Jahren gibt es den Deutschen<br />
Verpackungspreis, der 1963 vom Beirat<br />
der Rationalisierungsgemeinschaft<br />
Verpackung (RGV) ins Leben gerufen<br />
wurde, um Innovationen in der Branche<br />
zu fördern und die Entwicklung bester<br />
Lösungen zu unterstützen. Im August<br />
hat die unabhängige Jury die Gewinner<br />
der diesjährigen Leistungsschau rund<br />
um die Verpackung bekanntgegeben.<br />
34 Innovationen aus England, Deutschland,<br />
den Niederlanden und Österreich<br />
konnten bei dem vom Deutschen Verpackungsinstitut<br />
e. V. (dvi) ausgerichteten,<br />
materialübergreifenden Wettbewerb der<br />
besten Lösungen triumphieren.<br />
Die 34 Gewinner verteilen sich auf alle<br />
10 Kategorien des Deutschen Verpackungspreises<br />
verteilen: Digitalisierung<br />
(2), Funktionalität & Convenience (3), Gestaltung<br />
& Veredelung (4), Logistik & Materialfl<br />
uss (2), Nachhaltigkeit (13), Neues<br />
Material (1), Verpackungsmaschinen (2),<br />
Warenpräsentation (2), Wirtschaftlichkeit<br />
(2) sowie Nachwuchs (3).<br />
Die siegreichen Innovationen stammen<br />
von ALDI SÜD, Anton Debatin, Aroma Elite,<br />
Berliner Hochschule für Technik, Boomerang<br />
Systems, Brands for Business,<br />
BRAUN Denk & Werk, CCL Label, easy-<br />
2cool, Fachhochschule Münster, Graphic<br />
Packaging International, Henkel, HTWK<br />
Leipzig, Innovation Engineer, Kiefel, Krones,<br />
Linhardt, Mondi (mit Megafl ex und<br />
Bett1), Muhr & Söhne (mit Sika Deutschland),<br />
PohlScandia, Recyda, Schoepe<br />
Display, Siegwerk Druckfarben, Smurfi t<br />
Kappa, Sparck Technologies, SÜDPACK<br />
Verpackungen, Syntegon Technology, TU-<br />
BEX und Vollherbst Druck.<br />
Alle Informationen fi nden Sie unter: https://<br />
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15. November <strong>2023</strong>, Wien<br />
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Waste Regulation<br />
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Leitung und Chefredaktion: Mag Ulrike Grassl; Anzeigenleitung: Renate Grimm; Grafik & Layout: Cornelia Hackl Grafi kdesign,<br />
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Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: Grassl & Grimm Medien OG zu 100 %,<br />
A-2440 Moosbrunn, Am Weingarten 2, FN 523173y; UID Nummer: ATU75084007; Gesellschafter: Mag Ulrike Grassl und<br />
Renate Grimm; Kontakt Redaktion: +43/676 572 59 39 oder ulrikegrassl@ggmedienat, Anzeigenleitung +43/676 572 28 24<br />
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Internet: wwwaustropack-onlineat; Grundlegende Richtung: Unabhängige Fachzeitung für Verpackung, Kennzeichnung, Förder- und<br />
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nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet Für den Inhalt persönlich gezeichneter Beiträge liegt die fachliche Verantwortung<br />
ausschließlich beim Autor Gendering: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns für die Verwendung des generischen<br />
Maskulinums in unseren Texten entschieden Eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts ist nicht beabsichtigt Datenschutz: Unsere<br />
Datenschutzerklärung fi nden Sie unter: wwwaustropack-onlineat/datenschutzerklaerung/ Datenschutzrechtlicher Verantwortlicher:<br />
Mag Ulrike Grassl, +43/676 572 59 39 ulrikegrassl@ggmedienat; Verantwortlicher der Ursprungsdateien: HEROLD Business Data GmbH,<br />
Guntramsdorfer Straße 105, A-2340 Mödling, kundenservice@heroldat, +43 2236 401-0; Ihre Daten (Name, Adresse) wurden von uns zum<br />
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44<br />
3|<strong>2023</strong><br />
3|<strong>2023</strong><br />
45
ANBIETER-INDEX<br />
ANBIETER-INDEX<br />
ANBIETER-INDEX<br />
B2<br />
BEUTELVERSCHLÜSSE<br />
E1<br />
ETIKETTEN<br />
E1<br />
ETIKETTEN<br />
AGR (A) ............................................................. R1<br />
Allclick (A) ........................................................ L1<br />
Ballerstaedt (A) ................................................ A3<br />
Bluhm Systeme (A) ........................................... K3<br />
Danfoss (A) ...................................................... A4<br />
ECM (A) ............................................................ E1<br />
GIKO (A) ........................................................... F1<br />
Hackgut Winter (A) ............................................ H1<br />
Herma (A) ......................................................... E2<br />
Herrmann Ultraschalltechnik (D) ........................ U2<br />
HSM GmbH + Co. KG (D) ................................... A1<br />
HTW (A) ............................................................ H2<br />
Knapp (D) ......................................................... B3<br />
Logett (A) ......................................................... E1<br />
Marzek-Etiketten (A) ......................................... E1<br />
Meier Verpackungen (A) .................................... V2<br />
Neveon (A) ....................................................... V3<br />
Österr. Institut für Verpackungswesen (ÖIV) (A) ... B1<br />
OFI (A) .............................................................. B1<br />
Paletten Winter (A) ............................................ P1<br />
Pawel (A) .......................................................... V2<br />
Rajapack GmbH ............................................... V2<br />
Rapf & Co. (A) ................................................... A2<br />
REA Elektronik (D) ............................................. K2<br />
SACMI (ITA) ....................................................... V2<br />
schafler (A) ....................................................... P1<br />
semket (A) ............................................ E1, E3, K3<br />
Servent Consulting (A) ...................................... C1<br />
Sonotronic (D) .................................................. U1<br />
Stöffl (A) ..................................................... K1, S1<br />
TempTrans GmbH (D) ........................................ L2<br />
TransPak (A) ..................................................... V2<br />
Tropack (D) ........................................................ T1<br />
Ulikett (A) ......................................................... E1<br />
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