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Austropack 2023/03

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3<br />

<strong>2023</strong><br />

16<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Warum alle<br />

mitmachen müssen<br />

26<br />

36<br />

Kennzeichnen<br />

Es ist nicht alles<br />

grün, das glänzt<br />

Druck, Design<br />

Neue Technologien<br />

für neue Märkt<br />

„Es traut sich keiner …“<br />

Warum Verpackungen heute nicht mehr „höflich“ sind …<br />

Mehr ab Seite 34<br />

RETOUREN AN POSTFACH 555, 1008 WIEN | ÖSTERREICHISCHE POST AG | 20Z041970 M | GRASSL & GRIMM MEDIEN OG, AM WEINGARTEN 2, A- 2440 MOOSBRUNN


VORWORT<br />

EDITORIAL<br />

Marketing<br />

Aussicht<br />

auf Erfolg.<br />

Marketing ist für mich ein sehr kontroverses Thema. Ich habe eine Handelsakademie besucht und da stand natürlich auch Marketing auf<br />

dem Stundenplan. Nicht selten mussten wir Marketingpläne für reale oder erfundene Produkte erstellen. Da kann das Produkt noch so<br />

großer Mist sein, im Marketing geht es darum, es so gut aussehen zu lassen, dass jede/r es kaufen möchte.<br />

Als Elternteil nimmt man diese Beeinfl ussung besonders gut an seinen Kindern wahr. Der 100-Prozent-zuckerhaltige Riegel mit den Gesichtern<br />

der Hunde von Paw Patrol oder Anna und Elsa aus der Eiskönigin muss es unbedingt sein – meist wird das Zeug dann bei uns<br />

zuhause ohnehin nicht gegessen, zum Glück. Aber die Eltern müssen es – oft noch dazu überteuert – kaufen.<br />

Ausgerechnet für ungesunde Produkte ist die Aufmachung meist besonders attraktiv. Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert dieses<br />

Vorgehen schon seit geraumer Zeit, sie fordert, das Marketing für ungesunde Lebensmittel für Kinder und Jugendliche überhaupt einzustellen.<br />

Auch foodwatch Österreich fordert die österreichische Politik auf, eine gesetzliche Werbe-Beschränkung für Kindermarketing zu<br />

beschließen. Solche Werbung sei mit Schuld daran, dass Kinder mehr Appetit auf Süßigkeiten und Softdrinks hätten, so foodwatch. Alarmierend,<br />

wenn man bedenkt, dass bereits jedes dritte Kind im Alter von 8 bis 9 Jahren in Österreich übergewichtig ist, Tendenz steigend.<br />

Es wird wohl noch viel Wasser die Donau hinab fl ießen, bis – wenn überhaupt – hier Schritte gesetzt werden.<br />

Zum Glück gibt es aber auch Disneyfi guren auf Obst-Packungen oder Wasserfl aschen. Wenn schon den Markennamen der Werbefi guren<br />

mitzahlen, dann wenigstens für gesunde Produkte.<br />

ATEMBERAUBENDE ERGEBNISSE –<br />

MIT UNS AN IHRER SEITE.<br />

Chefredakteurin<br />

BOESMUELLER.AT<br />

© Biletskiy Evgeniy - stock.adobe.com<br />

3|<strong>2023</strong><br />

ulrike.grassl@ggmedien.at<br />

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LESERBRIEFE<br />

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22<br />

IHR PARTNER<br />

FÜR ALL IHRE<br />

VERPACKUNGSANFORDERUNGEN<br />

30<br />

34<br />

VERPACKEN<br />

POLSTERN<br />

VERSENDEN<br />

EFFIZIENTE<br />

LAGER-<br />

LOGISTIK<br />

INHALT AUSGABE 3 | <strong>2023</strong><br />

ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUF-<br />

WIRTSCHAFT<br />

Alternative Barrierebeschichtungen für kreislauffähige<br />

Lebensmittelverpackungsfolien 14<br />

Lebensmittelverpackungen im Bioabfall 16<br />

Forschung für die Verpackung von morgen 18<br />

Biokunststoffe werden attraktiver für die Industrie 22<br />

Informationen für die Kreislaufwirtschaft 24<br />

KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

SERVICE | AKTUELLES<br />

News 6<br />

Marktentwicklung 10<br />

Personalia 40<br />

Pinnwand 42<br />

Unverpackung 44<br />

Termine/Vorschau 45<br />

Impressum 45<br />

Anbieter-Index 46<br />

PROZESS-<br />

OPTIMIERUNG<br />

„Green Claims für Lebensmittelprodukte und -verpackungen“ 26<br />

Nachhaltige Digitalisierungsstrategie 28<br />

Wegweiser durch das Label-Labyrinth 30<br />

Markstudie: Etiketten – Europa 33<br />

DESIGN, DRUCK<br />

„Es traut sich keiner …“ 34<br />

Neues Druckzentrum für neue Herausforderungen 36<br />

Web-to-Pack und digitale Lösungen 38<br />

Besuchen Sie uns jetzt auf<br />

austropack-online.at<br />

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3|<strong>2023</strong><br />

rajapack.at<br />

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NEWS<br />

NEWS<br />

AKTUELLES<br />

Foto: TSC<br />

BIOKUNSTSTOFFE. Neue Studie. Wieviel „bio“ steckt wirklich in Biokunststoffen? Das ist<br />

zunehmend eine mathematische Frage: Herkömmlichen Erdöl- oder Erdgas-Kunststoffen werden<br />

immer öfter Polymere auf Basis von Biomasse beigemischt. Ab welchem Bio-Anteil und mit welchen<br />

Eigenschaften diese „bioattribuierten“ oder „massebilanzierten“ Materialien als Biokunststoffe<br />

verkauft werden dürfen, entscheiden Gesetzgeber und Zertifi zierungsstellen. Die Nachfrage nach<br />

alternativen Kunststoffen ist jedenfalls groß, und mittlerweile werden „Bio“-Versionen für praktisch<br />

alle Sorten und Einsatzgebiete angeboten. Ceresana hat bereits zum achten Mal den dynamisch<br />

wachsenden Weltmarkt für „grüne“ Polymere untersucht: Die Analysten erwarten, dass der Biokunststoff-Umsatz<br />

bis zum Jahr 2<strong>03</strong>2 auf rund 11,4 Milliarden US-Dollar (10,54 Milliarden Euro) wachsen wird.<br />

Bislang gibt es für Biokunststoffe keine allgemein anerkannte Defi nition und keine einheitliche Kennzeichnung. Die<br />

Kommission der Europäischen Union hat im November 2022 Bedingungen für Biokunststoffe veröffentlicht, damit diese<br />

„positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, anstatt die Verschmutzung durch Kunststoffe, den Klimawandel und den<br />

Verlust an biologischer Vielfalt zu verschärfen“. Demnach soll die Biomasse für Biokunststoffe „aus nachhaltigen Quellen<br />

stammen“, vorzugsweise organischen Abfällen und Nebenprodukten. Produkte, die „achtlos weggeworfen werden<br />

könnten“, sollen nicht als „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet werden dürfen. Petrochemische oxo-abbaubare Kunststoffe,<br />

die unter dem Einfl uss von Luft und Licht in kleine Stücke zerfallen, sind in Europa bereits seit 2021 verboten. Die<br />

aktuelle Biokunststoff-Marktstudie von Ceresana untersucht vor allem Thermoplaste aus nachwachsenden Rohstoffen,<br />

die biologisch abbaubar sind, also von Mikroorganismen in der freien Natur zersetzt oder zumindest in industriellen<br />

Anlagen kompostiert werden können. PHA aus Zucker und TPS aus Stärke zum Beispiel sind biobasiert und biologisch<br />

abbaubar. Es gibt aber auch Kunststoffe aus biogenen Rohstoffen, die nicht kompostierbar sind, beispielsweise PEF aus<br />

Fructose oder Bio-Polyethylen auf Basis von Zuckerrohr. Der Marktreport behandelt auch petrochemische Kunststoffe,<br />

die biologisch abbaubar sind – etwa PCL, PBAT oder PBS.<br />

Wenn es nach der EU-Kommission geht, sollen Biokunststoffe vorzugsweise in langlebigen Produkten eingesetzt werden.<br />

Kommerziell erfolgreich sind sie aber heute vor allem in Anwendungen, bei denen es auf Kompostierbarkeit ankommt:<br />

Die wichtigste Absatzbranche für Biopolymere ist die Verpackungsindustrie, die derzeit knapp 60% aller Biokunststoffe<br />

verarbeitet. Die höchsten Zuwächse erwartet Ceresana in den nächsten Jahren im Bereich Beutel, Säcke und Tüten.<br />

Biologisch abbaubare Kunststoffe, besonders Polymilchsäuren (PLA) und Stärke-Polymere, erreichen derzeit einen<br />

Marktanteil von 68 % am gesamten Biokunststoffmarkt. Für diese Produktgruppe erwartet der aktuelle Marktreport von<br />

Ceresana bis 2<strong>03</strong>2 ein weiteres Mengenwachstum von 11,7 % pro Jahr. Bei biobasierten, aber nicht biologisch abbaubaren<br />

Kunststoffen, etwa Bio-Polyethylen, PET oder PA, wird der Zuwachs mit 7,8 % pro Jahr voraussichtlich niedriger sein.<br />

www.ceresana.com<br />

DRUCK. Kompakter Linerless-Drucker für die Industrie. Mit dem Linerless-Industriedrucker MB240 präsentiert<br />

TSC Printronix Auto ID die neuste Weiterentwicklung in der Spitzenklasse der industriellen 4-Zoll-Thermotransferdrucker.<br />

Der Anbieter für innovative Barcode-Etikettendruck-Lösungen hat sich bei der Entwicklung an den anspruchsvollen<br />

Arbeitsumgebungen von Branchen wie dem E-Commerce, der Lager- und Transportlogistik sowie der Lebensmittelund<br />

Getränkeverpackungsindustrie orientiert. Neben deutlichen Produktivitätssteigerungen setzt TSC mit dem MB240<br />

Linerless-Drucker ein Zeichen für die ökologische Transformation und hilft den Anwendern, Ressourcen zu sparen. Mit bis zu<br />

10.000 gedruckten Etiketten pro Tag integriert sich der MB240 nahtlos in hochagile Arbeitsumgebungen. Die hohe Druckgeschwindigkeit<br />

von bis zu 12 Zoll (304,8 mm) pro Sekunde, ein robust konstruierter Linerless-Cutter oder eine Linerless-<br />

Abrisskante mit Sensor, der erkennt, ob ein Etikett schon entfernt wurde, sowie die Möglichkeit, große Etikettenrollen mit<br />

einem Durchmesser von bis zu 8 Zoll (2<strong>03</strong>,2 mm) zu verarbeiten, steigern die Produktivität beim Anwender. Zusätzlich reduziert<br />

ein eigens entwickeltes Antihaftmodul zuverlässig Rückstände von Etikettenklebstoff und beugt so Papierstaus vor.<br />

www.tscprinters.com<br />

Foto: Ceresana<br />

Foto: Covestro<br />

LEBENSMITTELVERPACKUNG. Teilweise biobasiertes Harz ersetzt PE und Aluminium.<br />

Covestro bringt ein neues Harz für Lebensmittelverpackungen auf den Markt. Viele<br />

verpackte Lebensmittel reagieren empfi ndlich auf Feuchtigkeit, sodass eine kontrollierte Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

(MVTR) entscheidend für eine dauerhafte Qualität der Lebensmittel<br />

ist. Um das Produkt in einer Verpackung zu schützen, wird ein Großteil der Lebensmittelverpackungen<br />

aus Papier und Karton mit Polyethylen (PE) oder Aluminium beschichtet. Dadurch<br />

sind die Verpackungen schwieriger zu recyceln und landen häufi g auf Mülldeponien oder in<br />

Verbrennungsanlagen. Das innovative Barriereschichtharz Decovery® CQ 6010 von Covestro<br />

reduziert Abfall, indem es diese PE- oder Aluminium-Schichten in Lebensmittelverpackungen<br />

aus Papier ersetzt, um sie so wiederverwertbar zu machen.<br />

Da es niedrige MVTR-Werte ermöglicht, schützt Decovery® CQ 6010 Lebensmittel vor Feuchtigkeit. Gleichzeitig ist<br />

es sehr öl- und fettabweisend. Dadurch eignet es sich für die Verpackung einer breiten Palette an Lebensmitteln,<br />

von fettigen Trockenprodukten wie Schokoriegeln bis hin zu Eiscreme, Tiefkühlkost und frischem Obst. Es besteht zu<br />

37 Prozent aus pfl anzlichen und rückverfolgbaren Inhaltsstoffen wie Rinde, Rizinus und Mais, was den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

der Verpackung im Vergleich zu Verpackungen mit PE-Neuware und herkömmlichen, auf fossilen Rohstoffen basierenden<br />

Beschichtungen erheblich reduziert.<br />

https://solutions.covestro.com/de/<br />

PAPIERBASIS. Der Kunststoffverpackung gehen die Argumente aus. Verformbare, bedruckbare Verpackungen,<br />

einsetzbar für Produkte aus allen Branchen – mit den Chocal Paper Fibres (CPF) ist das jetzt<br />

möglich. Chocal Packaging Solutions hat eine Technologie entwickelt, mit der sich nachhaltige und uneingeschränkt<br />

recycelbare Verpackungen in individuelle Form bringen lassen, und das auf reiner Papierbasis.<br />

„Mit unseren Entwicklungen sagen wir dem Plastikmüll den Kampf an“, sagt Dr.-Ing. Alexander von Niessen,<br />

Geschäftsführer Chocal Packaging Solutions, und meint damit die Chocal Paper Fibres (CPF). Dabei handelt<br />

es sich um ein neuartiges Material, das aus beschichteten, ausformbaren Papieren besteht. Diese Technologie<br />

ermöglicht nicht nur äußerst stabile, sondern auch lebensmittelechte Verpackungen, die sich individuell<br />

formen lassen.<br />

Alle CPF-Varianten sind auch tatsächlich kompostierbar oder können in die Altpapiertonne und damit wieder<br />

zu Papierfasern verarbeitet werden. Diese Eigenschaften macht CPF deutlich nachhaltiger als beispielsweise<br />

Verpackungen aus Polymilchsäuren (PLA), die zurzeit gängigste Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen.<br />

„Doch mit diesen wird Verbrauchern eine biologische Abbaubarkeit vorgegaukelt. Letztlich sind sie wie jede<br />

klassische Plastiktüte oder Hartplastikverpackung ebenfalls für Mikroplastik in der Umwelt verantwortlich,<br />

weil sich PLA in der freien Natur erst nach rund 80 Jahren zersetzt,“ so von Niessen. Selbst Styropor zersetze sich<br />

bereits nach 50 Jahren. „Und niemand würde heute Styropor als umweltfreundlich bezeichnen“, so der Ingenieur.Die<br />

bislang ins Feld geführten funktionalen und ästhetischen Argumente gegen Verpackungen aus CPF laufen mittlerweile<br />

ins Leere: Denn Barrierepapiere verfügen über eine Beschichtung aus Biopolymeren, die das Papier für Wasserdampf,<br />

Sauerstoff, Gerüche oder Fette undurchlässig macht. Damit eignen sie sich auch für hochanspruchsvolle Lebensmittelverpackungen.<br />

Für Design- und Ästhetikwünsche der unterschiedlichsten Branchen zeigt sich von Niessen offen:<br />

„Unsere Papiere lassen sich brillant mit Farben und Text bedrucken und dank unserer Technologie auch in der Tiefe<br />

individuell verformen.“<br />

www.chocal.com<br />

Foto: Chocal<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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NEWS<br />

NEWS<br />

AKTUELLES<br />

SICHERHEIT. Wieviel Millijoule sind gewünscht? Die messtechnische Überwachung<br />

von UV-Strahlenbelastungen spielt vor allem in der Klebe-, Verpackungs- und Lebensmitteltechnik<br />

eine wichtige Rolle. Als besonders einfache Standardlösung für diese<br />

Aufgabe bietet das deutsche Handels- und Beratungsunternehmen Kager die Multilayer-<br />

Systemfolie des Typs UV-Scale an. Weil für deren Anwendung keine aufwändige Messtechnik<br />

installiert werden muss, eignet sie sich sehr gut auch für die In situ-Qualitätssicherung.<br />

Zur Überwachung, Prüfung und Kontrolle der UV-Belastung von Oberflächen kommt sie<br />

nicht nur im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten zum Einsatz, sondern<br />

vor allem als Werkzeug der Qualitätssicherung in der Verpackungs-, Lebensmittel- und<br />

Foto: Kiefer Industriefotografie Klebetechnik. Ein typisches Anwendungsbeispiel für UV-Scale ist etwa die automatisierte<br />

UV-Sterilisierung von Getränkebeuteln oder die Aushärtung von Klebstoffen und Kunstharz-Coatings.<br />

Darüber hinaus gehören auch die Überwachung der UV-Strahlungsbelastung auf Förderbänder, Armaturenbretter<br />

und Instrumententafeln zu den aktuellen Einsatzfällen von UV-Scale.<br />

Die Funktionsweise dieser hochwertigen Spezialfolie von Kager basiert auf einer UV-lichtempfindlichen Beschichtung<br />

mit farbgebenden Mikrokapseln. Je nach Ausführung ist sie ein- oder zweilagig ausgeführt und kann unterschiedliche<br />

Messbereiche abdecken. Das bedeutet konkret: Die Variante UV-Scale LM erfasst ultraviolettes Licht in einem Messbereich<br />

von 4 bis 7.000 Millijoule pro Quadratzentimeter (mJ/cm2) und die mehrlagige Variante UV-Scale H deckt einen<br />

Messbereich von 800 bis 100.000 mJ/cm2 ab. Das gemeinsame Merkmal beider Varianten ist, dass sie die Intensität<br />

der erfassten UV-Strahlung durch einen gut sichtbaren Farbverlauf von Hell- bis Dunkelbau visualisieren.<br />

www.kager.de<br />

UNTERNEHMEN. Ultraschall-Sondermaschinenbauer unter der neuen Leitung. Der Ultraschall-<br />

Sondermaschinenbauer SONOTRONIC aus Karlsbad hat einen neuen Inhaber. Nach einer neunmonatigen<br />

Phase der Insolvenz und Sanierung gehört das Unternehmen nun zur Dürkopp Adler Gruppe (DA Group),<br />

die wiederum Teil der international agierenden Shang Gong Group (SGG) ist. Dr. Frank Meyer übernimmt<br />

die Position des Geschäftsführers. Durch die Übernahme des Ultraschall-Experten eröffnen sich für die<br />

SGG neue Chancen, das Portfolio zu erweitern und die Position auf dem globalen Markt zu stärken.<br />

Foto: Sonotronic<br />

Kunden können von den bewährten Produkten und Dienstleistungen der zukünftigen SONOTRONIC<br />

GmbH profitieren. Der Neustart des Spezialisten für Ultraschall-Schweißtechnik wird am 1. August <strong>2023</strong> von der Dürkopp<br />

Adler Investment GmbH eingeleitet, welche zukünftig als SONOTRONIC GmbH firmiert. Neben dem Unternehmenshauptsitz<br />

in Karlsbad bleiben auch die Tochtergesellschaften in den USA und Spanien Teil der Unternehmensgruppe.<br />

Damit sind rund 200 Arbeitsplätze für die Entwicklung und Herstellung von Sondermaschinen, Standardmaschinen,<br />

Baugruppen und Komponenten zur Bearbeitung von Kunststoffen und technische Textilien gesichert.<br />

www.sonotronic.de<br />

RECYCLING. Erfolge durch Umstellung. Seit Jahresbeginn werden in<br />

ganz Niederösterreich neben Plastikflaschen auch Becher, Schalen, Folien und<br />

andere Kunststoffverpackungen sowie Metallverpackungen im Gelben Sack<br />

und in der Gelben Tonne gesammelt. Ein halbes Jahr nach der Umstellung<br />

des Sammelsystems zeigen aktuelle Zahlen einen deutlichen Anstieg der gesammelten<br />

Verpackungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In ganz Niederösterreich<br />

bringt das ein Sammelplus von mehr als 19 %. Ein großes Plus<br />

verzeichnet St. Pölten Stadt mit knapp 58 %, auch in Horn gibt es ein deutliches<br />

Foto: Josef Vorlaufer<br />

Plus von rund 23 %. Das zeigen aktuelle Zahlen des Umweltdienstleisters Interzero,<br />

der die Sammlung in den beiden Regionen verantwortet.<br />

www.interzero.at<br />

KENNZEICHNEN. Ladekabel für Elektroautos, eindeutig beschriftet. Welschen Ennest<br />

im Sauerland – hier fertigt das Unternehmen Mennekes den Stecker Typ 2.Der lädt<br />

heute alle Elektroautos in Europa. Seit 2014 ist er per Gesetz Standard. Die Stecker und<br />

Kabel unterliegen der Informationspflicht. Wer sie in Umlauf bringt, muss sie regelkonform<br />

kennzeichnen. Bei Mennekes leisten das zuverlässig Systeme der cab Reihe Hermes+. Jedes<br />

Ladekabel erhält zielsicher ein Fahnenetikett mit allen geforderten Informationen.<br />

Auf jedem Etikett informieren Text und ein 2D-Code (für den Scan mit einem Lesegerät) über<br />

den Hersteller, die Artikelnummer und das Datum des Inverkehrbringens des Ladekabels.<br />

Eine eindeutige Kennung ermöglicht dessen Rückverfolgbarkeit bis zum Ursprung. Der Druck<br />

auf dem Etikett muss im Rahmen der Lagerung und später beim Transport beständig bleiben. Foto: cab<br />

Dem kommt die Thermotransfertechnik, mit dem der Hermes+ Etiketten bedruckt, entgegen.<br />

Diese Etiketten haben eine vergleichsweise lange Lebensdauer. Hohe Druckauflösung und hervorragender Kontrast<br />

ermöglichen eine hohe Scanrate, begünstigen den Druck von Codes und kleinteiligen Informationen.<br />

Für die Beschriftung automatisch mit dem cab Fahnenapplikator lässt cab Etiketten auftragsbezogen fertigen. Für die<br />

prozesssichere Verarbeitung wurde das Etikettenmaterial mit dem Kleber speziell für die Fahnenetiketten entwickelt.<br />

Das Etikett umschließt das Produkt vollständig. Die verklebte Fahne bleibt dauerhaft geschlossen.<br />

www.cab.de<br />

RECYCLING. Plastikabfall sortenrein sammeln. Der Salzburger Hygienehersteller<br />

Hagleitner will ein landläufiges Verwertungs-Dilemma lösen: „Plastikabfall zu sammeln, ist<br />

gut; dafür finden sich Annahmestellen. Noch besser aber wird Kunststoff-Recycling, wenn<br />

es sortenrein passiert. Dann unterbleiben Fehlwürfe, dann wird überhaupt nichts mehr<br />

verbrannt. Fehlwürfe sind sonst unvermeidlich – normalerweise landet ihretwegen immer<br />

ein Teil des Plastikabfalls im Feuer, das betrifft selbst den Gelben Sack.“, so Hans Georg<br />

Hagleitner. Seine Firma hat am 1. August <strong>2023</strong> einen Feldversuch gestartet, es geht um Flaschen<br />

und Kanister für Reinigungsmittel. „Das Thema ist ein Perspektivenwechsel: Nicht der<br />

Verbraucher entsorgt das Gebinde, sondern der Anbieter.“ Hagleitner holt die Verpackung<br />

zurück, sobald sie leer geworden ist. Eine neue Flasche bläst daraus Alpla, der Kunststoffspezialist<br />

aus Vorarlberg. Erheblich minimiere sich hiermit der Klima-Fußabdruck, er mache<br />

Grafik: Hagleitner/APA-Auftragsgrafik<br />

dann nur mehr gut ein Drittel aus. Das ergibt eine Modellrechnung, die Szenarien fiktiv durchgespielt hat.<br />

Geplant hat Hagleitner den Feldversuch auf unbestimmte Zeit, im August 2024 soll er zum ersten Mal evaluiert werden.<br />

20 Tonnen CO 2<br />

-Äquivalent könne man der Umwelt bis dahin ersparen, heißt es vonseiten des Hygieneherstellers – die<br />

Zahl erschließt sich aus dem prognostizierten Recyclingvolumen: Über die zwölf Monate stehen 25 Tonnen Kunststoffabfall<br />

ins Haus. Als Messlatte dient der Gelbe Sack, darauf fußt der Referenzwert.<br />

www.hagleitner.com<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />

MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />

MARKTENTWICKLUNG<br />

Die Entwicklung der Produktion in den letzten drei<br />

Monaten sowie die erwartete Entwicklung der Verkaufspreise<br />

in den kommenden drei Monaten: Überhang<br />

optimistischer beziehungsweise pessimistischer<br />

Einschätzungen (Saldo).<br />

100,0%<br />

80,0%<br />

PREISERWARTUNG/PRODUKTION<br />

100,0%<br />

60,0%<br />

Konjunkturabschwung in der<br />

Verpackungsindustrie<br />

80,0%<br />

60,0%<br />

40,0%<br />

20,0%<br />

0,0%<br />

-20,0%<br />

-40,0%<br />

40,0%<br />

20,0%<br />

0,0%<br />

-20,0%<br />

-40,0%<br />

-60,0%<br />

-60,0%<br />

-80,0%<br />

-80,0%<br />

Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtest<br />

vom August <strong>2023</strong> zeigen, dass der<br />

Einbruch der europäischen Industriekonjunktur<br />

auch die österreichische Verpackungswirtschaft<br />

mitgerissen hat. Die<br />

aktuellen Konjunktureinschätzungen erreichen<br />

zum Teil Werte, die skeptischer<br />

sind als zum Höhepunkt der COVID-<br />

19-Krise. Die aktuellen Befragungsergebnisse<br />

zeigen einen deutlichen Rückgang<br />

der Produktionstätigkeit in den<br />

letzten drei Monaten. Die Meldungen im<br />

August zeigen einen Überhang von Unternehmen<br />

(Saldo -34 %), die Produktionsrückgänge<br />

melden gegenüber jenen,<br />

die angeben, die Produktion gesteigert<br />

zu haben. Die Unternehmen schätzen<br />

auch ihre allgemeine Auftragslage sehr<br />

skeptisch ein: Nur rund 37 % der Unternehmen<br />

melden, über ausreichende<br />

oder mehr als ausreichende Auftragsbestände<br />

zu verfügen (zum Vergleich:<br />

Dr. Werner Hölzl<br />

ist wissenschaftlicher Leiter des Konjunktur-<br />

und Investitionstests am Österreichischen<br />

Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />

werner.hoelzl@wifo.ac.at<br />

in starken Aufschwüngen sind es über<br />

90 %, in schweren Konjunktureinbrüchen<br />

weniger als 50 %). Auch die Beurteilung<br />

der Auslandsauftragsbestände ging im<br />

August weiter gegenüber dem Vormonat<br />

zurück und notiert auf deutlich unterdurchschnittlichem<br />

Niveau: Nur rund<br />

35 % der Unternehmen melden ausreichende<br />

oder mehr als ausreichende Exportauftragsbestände,<br />

im Vorjahr waren<br />

es noch 71 %.<br />

Die Ausblicke auf die kommenden Monate<br />

bleiben auch aufgrund der weiterhin<br />

hohen Konjunkturunsicherheit<br />

skeptisch. Im August zeigt sich keine<br />

Verbesserung zu den vorhergehenden<br />

Monaten. Die Produktionserwartungen<br />

blieben trotz leichter Verbesserung im<br />

August tief im negativen Bereich, wobei<br />

der Saldo von positiven und negativen<br />

Meldungen zu den Produktionserwartungen<br />

bei -24 % liegt. Für die nächsten<br />

Monate zeigen sich damit weiterhin<br />

Abwärtssignale bei der Produktionstätigkeit.<br />

Auch die Beschäftigungserwartungen<br />

blieben im August im negativen<br />

Bereich (per Saldo bei -27 %). Die Einschätzungen<br />

zur Geschäftslage in den<br />

nächsten sechs Monaten fallen weiterhin<br />

sehr skeptisch aus: Der Überhang<br />

von Unternehmen, die eine Verbesserung<br />

der Geschäftslage in den nächsten<br />

sechs Monaten erwarten, gegenüber<br />

jenen, die eine Verschlechterung erwarten,<br />

liegt im August mit -43 % tief im<br />

negativen Bereich. Dies dürfte auch mit<br />

der weiterhin schwachen internationalen<br />

Industriekonjunktur zusammenhängen.<br />

Der Preisauftrieb hat sich aufgrund<br />

der wieder etwas gesunkenen Energiepreise<br />

und der rückläufi gen Konjunktur<br />

aufgelöst. Deutlich mehr Unternehmen<br />

erwarten in den nächsten Monaten die<br />

Verkaufspreise senken zu müssen, als<br />

sie anzuheben (per Saldo -55 %). Die<br />

insgesamt sehr pessimistischen Ausblicke<br />

lassen für die nächsten Monate eine<br />

Fortsetzung des Konjunkturabschwungs<br />

erwarten.<br />

* Der Konjunkturtest des Österreichischen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (WIFO) wird seit Mitte der<br />

1950er durchgeführt und liefert zentrale Informationen<br />

über den Wirtschaftsverlauf.<br />

Die Angaben zu Preiserwartungen, Produktion<br />

und Geschäftslage sind saldierte Werte, dargestellt<br />

in Prozentpunkten.<br />

Die Auftragsbestände sowie die Exportauftragsbestände<br />

weisen hingegen in Prozentwerten diejenigen<br />

Unternehmen aus, die über ausreichende oder mehr<br />

als ausreichende Auftragsbestände verfügen.<br />

Auftragsbestände und Exportauftragsbestände:<br />

Anteil von Unternehmen mit ausreichenden sowie<br />

mehr als ausreichenden Auftragsbeständen<br />

in Prozent.<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden<br />

sechs Monaten: Überhang optimistischer beziehungsweise<br />

pessimistischer Einschätzungen (Saldo).<br />

50,0%<br />

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30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

-10,0%<br />

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-50,0%<br />

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AUFTRAGS-/EXPORTAUFTRAGSBESTÄNDE<br />

100,0%<br />

90,0%<br />

80,0%<br />

70,0%<br />

60,0%<br />

50,0%<br />

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20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

50,0%<br />

30,0%<br />

10,0%<br />

-10,0%<br />

-30,0%<br />

-50,0%<br />

-70,0%<br />

GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />

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3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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MARKTÜBERSICHT DEUTSCHLAND<br />

MARKTÜBERSICHT DEUTSCHLAND<br />

Der Verpackungsmarkt in Deutschland<br />

Wie haben sich die Produktionszahlen sowie die Preiserwartungen von Verpackungen aus Holz, Papier und Wellpappe, Kunststoff,<br />

Metall und Glas seit Jahresbeginn entwickelt?<br />

METALL<br />

Die Produzenten von Metallverpackungen verzeichnen<br />

steigende Produktionsmengen, bis auf einen signifikanten<br />

Ausreißer im Mai (-64,5 Prozentpunkte im Vergleich zu April),<br />

steigen die Produktionszahlen in den letzten Monaten.<br />

Jedoch rechnet mittlerweile auch ein Großteil der befragten<br />

Unternehmen mit sinkenden Preisen.<br />

HOLZ<br />

Der rückläufige Trend bei der Produktion von Verpackungen aus<br />

Holz hält weiter an. Bisher wurden während des gesamten Jahres<br />

Rückgänge in der Produktions im Vergleich zu den Vormonaten<br />

verzeichnet, am stärksten fiel das Minus im Juli aus, mit<br />

-60,3 Prozentpunkten im Vergleich zu Juni. Weiterhin rechnen<br />

mehr der befragten Unternehmen mit sinkenden Preisen in den<br />

kommenden Monaten.<br />

GLAS<br />

Konnten sich die Hersteller von Verpackungen aus Glas im<br />

April noch über Zuwächse in der Produktion freuen, gingen<br />

auch bei ihnen ab Mai die Produktionszahlen zurück, auch<br />

hier am stärksten im Juli, mit -67,4 Prozentpunkten im Vergleich<br />

zu Juni. Jedoch wird die Zahl derer, die mit sinkenden<br />

Preisen in den kommenden Monat rechnen, immer geringer,<br />

überwiegt nur noch knapp.<br />

Quelle: Ifo-Institut, München | Fotos: pixabay<br />

WELLPAPPE<br />

Ein ähnliches Bild wie bei Verpackungen aus Holz zeichnet sich<br />

auch bei Verpackungen aus Papier und Wellpappe ab: Der Rückgang<br />

hält weiter an, ist etwas moderater als bei Holz. Auch hier<br />

war das Minus im Juli am höchsten, mit -42 Prozentpunkten im<br />

Vergleich zu Juni. Weit mehr der Befragten rechnen mit sinkenden<br />

Preisen.<br />

KUNSTSTOFF<br />

Die Hersteller von Verpackungen aus Kunststoff mussten ebenfalls<br />

Rückgänge in der Produktion verzeichnen, im April und Juni<br />

fielen diese mit jeweils -21,6 Prozentpunkten im Vergleich zu<br />

den Vormonaten am höchsten aus. Auch hier rechnen mehr der<br />

Befragten mit sinkenden Preisen in den kommenden Monaten.<br />

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FH KOLUMNE<br />

FH KOLUMNE<br />

Alternative Barrierebeschichtungen für kreislauffähige<br />

Lebensmittelverpackungsfolien<br />

..........................................<br />

Im Projekt „Reflex – recyclinggerechte Lebensmittelverpackungsfolien“ werden alternative<br />

Barrierebeschichtungen getestet, um flexible Verpackungen künftig kreislauffähig zu gestalten.<br />

Aufgrund der Kombination verschiedener Materialien erweisen sich diese Verpackungen als schwierig<br />

in der Wiederverwertung. Im Rahmen des Projekts wird angestrebt, recyclingfähige Alternativen<br />

zu entwickeln. Die entwickelten Folien wurden im dritten Forschungsjahr einem simulierten<br />

Recyclingprozess unterzogen, um die Veränderung der Materialqualität messen und damit Aussagen<br />

über die Recyclingfähigkeit geben zu können.<br />

Die Veröffentlichung des Entwurfs der EU-Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung<br />

am 30. November 2022 verstärkt<br />

die Nachfrage nach recyclebaren Alternativen für Lebensmittelverpackungen.<br />

Dies setzt die Verpackungsindustrie unter steigenden<br />

Druck, alternative Verpackungslösungen zu erforschen<br />

und zu gestalten, die den vorgeschriebenen Normen entsprechen.<br />

Ein Trend im Bereich fl exibler Verpackungen liegt darin,<br />

mehrschichtige Verbundmaterialien durch Monomaterial-Verpackungen<br />

zu ersetzen, um die Recyclingfähigkeit zu erhöhen.<br />

Eine signifi kante Veränderung der Verpackungsbranche steht<br />

bevor, da bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 alle Verpackungen recyclebar oder<br />

wiederverwendbar sein müssen. Die bestehende Nicht-Recyclingfähigkeit<br />

von Mehrschicht-Verbundmaterialien resultiert aus<br />

der Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien wie Papier,<br />

Kunststoffen, Aluminium und organischen beziehungsweise anorganischen<br />

Beschichtungen. Eine umfassende ökobilanzielle<br />

Analyse verdeutlicht jedoch die Effi zienz von leichten fl exiblen<br />

Kunststoffverpackungen aufgrund ihrer geringen Masse, was<br />

eine positive Bewertung ermöglicht. Eine zentrale Herausforderung<br />

liegt allerdings in der Recyclingfähigkeit, die aufgrund der<br />

Schwierigkeit der Materialtrennung und der unterschiedlichen<br />

Schmelzpunkte beeinträchtigt wird. Aktuell wird intensiv an der<br />

Überarbeitung fl exibler Mehrschichtverpackungen gearbeitet,<br />

um deren Recyclingfähigkeit zu verbessern. Ein zusätzliches<br />

Dilemma entsteht dann, wenn die Vereinfachung zu dickeren<br />

Filmen und damit schwereren Verpackungslösungen führt, was<br />

im Widerspruch zu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft steht.<br />

Abhängig von den Produktanforderungen können Mehrschicht-<br />

Verbundverpackungen hohe Barrieren gegen Feuchtigkeit, Licht,<br />

Sauerstoff und Mikroorganismen bieten, um die Haltbarkeit der<br />

Lebensmittel zu verlängern. Im Gegensatz zu Mehrschicht-Verbundverpackungen<br />

bestehen Monomaterial-Verpackungen<br />

vorwiegend aus einem einzigen Material, was ihre Recyclingfähigkeit<br />

erheblich verbessert. Dennoch weisen sie im Vergleich<br />

eine oft geringere Barrierewirkung auf. Daher ist es notwendig,<br />

alternative Barrierelösungen wie Beschichtungen zu erforschen,<br />

um nicht-recyclebare, mehrschichtige Verbundmaterialien künftig<br />

substituieren zu können. Aktuell laufen vielversprechende<br />

Projekte zur Entwicklung fl exibler Monomaterial-Verpackungen<br />

sowohl mit Kunststoff als auch mit Papier als Basismaterial.<br />

Ein aktuelles, vielversprechendes Projekt namens „Refl ex – Entwicklung<br />

recyclinggerechter Lebensmittelverpackungsfolien“<br />

widmet sich der Entwicklung von recyclingfähigen Lebensmittelverpackungsfolien.<br />

Es läuft derzeit im dritten Forschungsjahr<br />

an der FH Campus Wien mit dem Österreichischen Forschungsinstitut<br />

für Chemie und Technik (OFI) als Forschungspartner<br />

und wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) gefördert. Dabei werden verschiedene Barrierelacke<br />

auf Polyolefi nfolien eingesetzt, um wirksame Barrieren<br />

gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff zu erreichen, während die<br />

Recyclingfähigkeit im Fokus bleibt.<br />

In den ersten beiden Forschungsjahren lag die Hauptausrichtung<br />

auf der Erfassung und Charakterisierung von Spezifi kationen<br />

von Lebensmittelverpackungsfolien auf Polyolefi nbasis für<br />

verschiedene Produktkategorien (unter anderem Tofu, Nüsse,<br />

Foto: FH Campus Wien<br />

Käse). Dieses Vorgehen bildete die Grundlage zur Bewertung<br />

der Eignung von Polyolefi n-Monomaterialfolien, indem umfassende<br />

Eigenschaftsprofi le für jede Anwendung erarbeitet wurden.<br />

Im Rahmen von Laborversuchen wurden sowohl manuelle<br />

als auch automatisierte Beschichtungsversuche durchgeführt,<br />

wobei als Barriere anorganisch-organische Hybridpolymere<br />

(ORMOCER®), PVOH (Polyvinylalkohol) und ein kommerzieller<br />

Sauerstoffbarrierelack von Michelman verwendet wurden. Verschiedene<br />

Basismaterialien wie OPP, CPP sowie PP/SiOx- und<br />

PP/AlOx-Folien mit unterschiedlichen Sauerstoffbarrieren wurden<br />

als Substrate herangezogen und von Kooperationspartnern<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Besonders erfolgversprechende Ansätze zeigen sich in Kombinationen<br />

von PP/SiOx- und PP/AlOx-Folien mit den genannten<br />

Barrierelacken sowie Mehrfachbeschichtungen. Adäquate Beschichtungen<br />

für den mittleren Bereich der Sauerstoffdurchlässigkeit<br />

(zum Beispiel für Stückkäse) wurden bereits erreicht.<br />

Ebenfalls positive Ergebnisse zeigten sich bei Tests mit den<br />

Barrierelacken im Bereich der höchsten Sauerstoffbarriere.<br />

Im abschließenden dritten Forschungsjahr werden die entwickelten<br />

Folien einem simulierten Recyclingprozess unterzogen,<br />

da die entwickelten Lebensmittelverpackungsfolien bisher lediglich<br />

theoretisch recyclebar sind. Durch das Regranulieren der<br />

entwickelten Folien und die Herstellung von Prüfkörpern werden<br />

die mechanischen und sicherheitstechnischen Eigenschaften<br />

des vermeintlichen Rezyklats untersucht, um Rückschlüsse auf<br />

die Recyclingfähigkeit der getesteten Barrierelacke zu ziehen.<br />

Auch der Vergleich mit derzeit gebräuchlichen EVOH (Ethylen-<br />

Vinylalkohol)-beschichteten Folien sowie drei verschiedenen<br />

Etikettenklebstoffen sind im Rahmen dieser Tests vorgesehen.<br />

Es ist offensichtlich, dass fl exible Verpackungen aufgrund<br />

ihrer vielfältigen Vorteile eine entscheidende Rolle in der Verpackungsindustrie<br />

spielen. Der wachsende Druck seitens der<br />

Gesetzgebung fördert die Entwicklung von recyclingfähigen Lösungen<br />

in diesem Bereich. Das Refl ex-Projekt verdeutlicht, dass<br />

Katharina Pavlovic, BSc.<br />

Katharina Pavlovic, BSc. ist seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im Fachbereich Packaging and Resource Management.<br />

Sie hat Packaging Technology and Sustainability studiert<br />

und ist verantwortlich für das jährliche Update der Circular Packaging<br />

Design Guideline der FH Campus Wien und leitet seit<br />

September 2022 das Projekt „Refl ex – Recyclinggerechte Lebensmittelverpackungsfolien“.<br />

dies realisierbar ist. Nichtsdestotrotz sind die Einbindung sämtlicher<br />

Akteure in der Wertschöpfungskette sowie Anpassungen<br />

nicht nur im Design, sondern auch in Prozessen (zum Beispiel<br />

Sammlung, Sortierung) von entscheidender Bedeutung, um den<br />

Übergang zur Kreislaufwirtschaft für fl exible Lebensmittelverpackungen<br />

zu ermöglichen. Zukünftig wird die Standardisierung<br />

von Designrichtlinien ebenfalls unabdingbar sein, um die gesetzten<br />

Ziele zu erreichen.<br />

Der Fachbereich Verpackungs- und Resourcenmanagement<br />

der FH Campus Wien bietet zwei Bachelorstudiengänge<br />

an (Nachhaltige Verpackungstechnologie und Nachhaltiges<br />

Ressourcenmanagement) sowie ein Masterstudium in englischer<br />

Sprache (Packaging Technology and Sustainability).<br />

Die Studiengänge sind berufsbegleitend gestaltet, sodass<br />

Interessierte aus der Branche ihre Kompetenzen ohne Unterbrechung<br />

der Berufstätigkeit erweitern können.<br />

FH Campus Wien – Hochschule für Zukunftsthemen<br />

Mit über 8.000 Studierenden an drei Standorten und fünf<br />

Kooperationsstandorten ist die FH Campus Wien die größte<br />

Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte<br />

Pfl egewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen<br />

und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik<br />

sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein<br />

Angebot von nahezu 70 Studiengängen und Hochschullehrgängen<br />

in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl.<br />

Anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung wird in<br />

zehn fachspezifi schen Kompetenzzentren gebündelt. Fortund<br />

Weiterbildung in Form von Seminaren, Modulen und<br />

Zertifi katsprogrammen deckt die Fachhochschule über die<br />

Campus Wien Academy ab. Die FH Campus Wien ist Gründungsmitglied<br />

im Bündnis Nachhaltige Hochschulen.<br />

> Besuchen Sie unseren Press Room:<br />

www.fh-campuswien.ac.at/pressroom<br />

Kontakt<br />

katharina.pavlovic@fh-campuswien.ac.at<br />

www.fh-campuswien.ac.at<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

14 15


ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Fotos: NOVAMONT<br />

Bei der Äpfelverpackung ist sowohl<br />

die Folie als auch der Aufkleber<br />

kompostierbar.<br />

Pilze verpackt in kompostierbarer<br />

Folie.<br />

Käse verpackt in kompostierbarer<br />

Folie.<br />

„Bio-Kreislauf-Sackerl“ als erster Schritt in die richtige Richtung<br />

Lebensmittelverpackungen im Bioabfall:<br />

Lösungen um die Entstehung von Mikroplastik zu vermeiden<br />

.................<br />

Lebensmittelverpackungen sind durch Fehlwürfe in die Biotonne eine potentielle<br />

Mikroplastikeintragsquelle. Das bündnis mikroplastikfrei liefert Lösungsstrategien um an dieser<br />

Quelle anzusetzen.<br />

Die Verwertung von Bioabfällen aus<br />

Haushalten ist eine zentrale Säule der<br />

Kreislaufwirtschaft. Aus diesen Abfällen<br />

entsteht Kompost, ein wertvoller Dünger,<br />

den unsere Böden dringend brauchen.<br />

Es ist ein geschlossener Stoffkreislauf:<br />

Alle im Bioabfall enthaltenen Haupt- und<br />

Spurennährstoffe werden so zurückgeführt,<br />

sowie Kohlenstoff, welcher dringend<br />

für den Erhalt und Aufbau von Humus<br />

benötigt wird, im Boden gebunden.<br />

Zudem können beträchtliche Mengen<br />

an Mineraldüngern eingespart werden.<br />

Ein Teil (rund 25 %) des Bioabfalls aus<br />

Haushalten wird derzeit in Biogasanlagen<br />

behandelt und daraus wird hochwertige<br />

Speicherenergie gewonnen.<br />

Die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes<br />

sieht eine Recyclingquote<br />

der Siedlungsabfälle von 65 % bis 2<strong>03</strong>5<br />

vor. ExpertInnen der Abfallwirtschaft sind<br />

sich einig, dass mehr Bioabfälle sortenrein<br />

aus dem Restmüll „geborgen“, sprich<br />

getrennt gesammelt, werden müssen<br />

um diese Quoten annähernd zu erfüllen.<br />

Denn hier ist ein enormes Potential vorhanden<br />

– derzeit sind im Restmüll bis zu<br />

37 % biogene Anteile enthalten:<br />

Leider sind die gesammelten Bioabfälle<br />

jedoch – je nach Sammelregion unterschiedlich<br />

stark – mit Fremdstoffen<br />

verschmutzt. Konventionelle Kunststoffe<br />

spielen hier eine bedeutsame Rolle.<br />

Denn trotz der aufwendigen Technologien<br />

(„Störstoffentfrachtung“), die heute<br />

in professionellen Kompostanlagen eingesetzt<br />

werden, können die Kunststoffreste<br />

nicht vollständig entfernt werden.<br />

Verdorbene, aber noch verpackte Waren,<br />

die in der Biotonne entsorgt werden, sind<br />

das Kernstück der Problematik.<br />

Foto: Naturabiomat<br />

Lösungen die es dringend braucht<br />

Um das Risiko der Entstehung von Mikroplastik<br />

im biogenen Abfallstrom zu<br />

minimieren, arbeiten ExpertInnen aus<br />

allen betroffenen Sektoren im Bündnis<br />

gemeinsam daran, Lebensmittel-Einwegverpackungen<br />

in den Produktbereichen<br />

Brot, Obst & Gemüse auf zertifiziert* abbaubare<br />

Materialien umzustellen. Denn<br />

diese Lebensmittelverpackungen sind<br />

durch Fehlwürfe in die Biotonne eine<br />

potentielle Mikroplastikeintragsquelle.<br />

Einheitliche Kennzeichnungen sollen<br />

einen klaren Entsorgungs-/Verwertungsweg<br />

der Verpackung vorgeben. Der richtige<br />

Entsorgungsweg ist grundsätzlich nicht<br />

die Biotonne, da die optimale Verwertung<br />

der Verpackungsmaterialien nach der Abfallhierarchie<br />

nicht die Kompostierung<br />

ist. Angesichts der Kunststoffproblematik<br />

in der Biotonne, ist es aber essentiell,<br />

dass die genannten Lebensmittel (Brot,<br />

Obst, Gemüse) nur unverpackt oder in<br />

abbaubaren* Verpackungsmaterialien<br />

angeboten werden. So kann gewährleistet<br />

werden, dass noch mehr des angefallenen<br />

Bioabfalls aus den Haushalten<br />

mit weniger Kunststoffanteil gesammelt<br />

AUTOR<br />

Daniel Steinitz<br />

wird, denn Verpackungen aus zertifiziert<br />

abbaubaren* Materialien, die sich in die<br />

Biotonne „verirren“ (falsch entsorgt werden)<br />

hinterlassen kein persistentes Mikroplastik<br />

im fertigen Kompost.<br />

Partner im bündnis mikroplastikfrei<br />

entwickeln Lösungen<br />

Bündnispartner der ersten Stunde sind<br />

das Unternehmen Novamont, weltmarktführender<br />

Hersteller von Biopolymeren,<br />

sowie BASF, die jahrzehntelange<br />

Expertise aus der Biopolymerforschung<br />

einbringen. Hier wird intensiv an der<br />

Weiterentwicklung der Materialien gearbeitet.<br />

Eine Vielzahl innovativer Lösungen<br />

wurde entwickelt und ist bereits<br />

auf dem Markt erhältlich.<br />

So ist das „Bio-Kreislauf-Sackerl“ ein<br />

erster Schritt in die richtige Richtung.<br />

Die herkömmlichen Tragetaschen für<br />

Obst, Gemüse oder Gebäck wurden mit<br />

dem „Plastiksackerlverbot“ 2020 verpflichtend<br />

durch kompostierbare Tragetaschen<br />

ersetzt. Nach dem Einkauf<br />

kann damit der Bioabfall im Haushalt<br />

gesammelt und über die Biotonnen entsorgt<br />

werden.<br />

*vgl. EN 13432 (Die DIN EN 13432<br />

regelt ein Prüfverfahren über die Kompostierbarkeit<br />

von Verpackungen und gilt<br />

in Europa. Geprüft wird die Kompostierbarkeit<br />

einer Verpackung.)<br />

Über das Bündnis<br />

Das bündnis mikroplastikfrei ist ein<br />

Zusammenschluss aus Industrie und<br />

Kommunen, begleitet durch die Wissenschaft<br />

und wurde im Herbst 2021<br />

gegründet um den weiteren Mikroplastik-Eintrag<br />

in die Umwelt drastisch<br />

zu reduzieren. Das gemeinsame Ziel:<br />

Der Einsatz abbaubarer Materialien<br />

und Packstoffe zur Substitution von<br />

Einwegmaterialien in verschiedenen<br />

Anwendungsbereichen.<br />

www.mikroplastikfrei.at<br />

ist im Themenfeld Mikroplastik und biologisch abbaubare Werkstoffe für den Kompost & Biogas Verband Österreich tätig und seit 2021<br />

Geschäftsführer des bündnis mikroplastikfrei.<br />

steinitz@mikroplastikfrei.at<br />

www.mikroplastikfrei.at<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

| IL12-01G |<br />

so talentiert, wissbegierig und erfolgreich sind wie Männer,<br />

ist sie aber wichtig. Gerade um auch junge Menschen für die<br />

Wissenschaft zu begeistern.<br />

Sie arbeiten beim OFI als Projektleiterin. Wie entstehen<br />

Projekte am Institut – sind sie von außen oder von innen<br />

motiviert?<br />

Beides, wir versuchen aktiv abzufragen, was die Industrie<br />

braucht. Wir wollen nicht an der Industrie vorbeiforschen.<br />

Wir informieren uns bei wissenschaftlichen Konferenzen, was<br />

Unternehmen beschäftigt, fragen in Projektmeetings die Bedürfnisse<br />

der Industrie ab. Gleichzeitig bleiben wir informiert,<br />

wo es hingehen soll, welche Gesetze und Vorschriften geplant<br />

sind, damit wir Unternehmen auch darüber informieren und<br />

sie bei der Umsetzung unterstützen können.<br />

Forschung für die Verpackung von morgen<br />

......................<br />

Damit aus recycelten Kunststoffverpackungen wieder Lebensmittelverpackungen werden können,<br />

daran forscht Dr. Elisa Mayrhofer, Expertin für Mikrobiologie & Zellkultur am OFI. austropack sprach<br />

mit der erfolgreichen Forscherin über ihren Werdegang, Frauen in der Forschung, Probleme beim<br />

Recycling und was es braucht, damit aus der Käseverpackung kein Blumentopf wird.<br />

Frau Dr. Mayrhofer, wie sind Sie in die Forschung gekommen?<br />

Eher zufällig, wie das Leben so spielt. Ich war im Gymnasium,<br />

wollte dort aber nicht „nur“ Matura machen, ich wollte mich<br />

spezialisieren. Ich wusste nur nicht genau, worin. Ich habe<br />

mir verschiedene Schultypen angeschaut, bei der HBLVA für<br />

chemische Industrie Rosensteingasse hat es gleich „klick“ gemacht.<br />

Beim Tag der offenen Tür gab es eine Chemieshow,<br />

bei der Basis-Experimente gezeigt wurden. Es war so toll inszeniert,<br />

wir durften bei den verschiedensten Stationen mitmachen.<br />

Danach konnte ich einen Schnuppertag im Labor absolvieren,<br />

um zu sehen, ob es etwas für mich ist. Es ist schon<br />

anstrengend, man steht die ganze Zeit, das mögen viele nicht.<br />

Aber mir hat das Experimentieren so gefallen, ich wollte das<br />

auch können.<br />

Wie sind Sie schließlich zum OFI gekommen?<br />

Ich habe mich auf eine Dissertationsstelle beworben. Nach<br />

der Rosensteingasse habe ich an der Uni Wien Mikrobiologie<br />

studiert und meinen Master in Genetik gemacht. Während ich<br />

an meiner Masterarbeit geschrieben habe, war ich bei der<br />

Uni Wien angestellt und habe sehr viel Grundlagenforschung<br />

betrieben. Das hat auch Spaß gemacht, doch irgendwann<br />

wollte ich auch einen Output sehen, wollte wissen, was mit<br />

meinen Forschungsergebnissen auf gesellschaftlicher Ebene<br />

geschieht. So habe ich mich für meine Dissertation beim OFI<br />

beworben, hier arbeiten wir gemeinsam mit Industriepartnern.<br />

Und heute darf ich am OFI selbst Bachelor- und Master-Studierende<br />

betreuen, die sehr motiviert sind und oft mit einer ganz<br />

anderen Sichtweise an die Dinge herangehen.<br />

Wie kann man junge Leute für die Forschung begeistern?<br />

Ich denke, das wichtigste ist, unterschiedliche Kanäle zu nutzen.<br />

Im Rahmen des ACR Woman Awards wurde ein Youtube-<br />

Video über mich und meine Forschungsarbeit gedreht, gerade<br />

war ich zu Gast beim ACR Podcast und im Zuge der berufspraktischen<br />

Tage haben wir Schülerinnen und Schüler den Laboralltag<br />

am OFI nähergebracht. … man muss die Jungen dort<br />

abholen, wo sie stehen, um sie zu begeistern.<br />

2022 haben Sie den ACR Woman Award gewonnen. <strong>2023</strong> waren<br />

Sie für den ÖGUT Umweltpreis in der Kategorie „Frauen in<br />

der Umwelttechnik“ nominiert. Braucht es spezielle „Frauen-<br />

Auszeichnungen“ heute noch oder gerade heute?<br />

Es ist ein guter Weg, Sichtbarkeit zu bekommen. Mir liegt es<br />

am Herzen, das Thema sichtbar zu machen, weniger mich<br />

selbst. Genau damit haben Auszeichnungen wie der Woman<br />

Award schon ihre Daseinsberechtigung. Frauen liegt oft nicht<br />

so viel an Selbstdarstellung. Um aufzuzeigen, dass wir genau-<br />

Während Corona und der wirtschaftlich schwierigen Situation<br />

der letzten Jahre haben sich die Prioritäten der Unternehmen<br />

da verschoben? War das Interesse an Recycling-Themen<br />

verhaltener?<br />

Wir haben das nicht gemerkt. Es ging zwar einiges langsamer<br />

als üblich während Corona, da wir oft nicht ins Labor durften,<br />

aber das Interesse an Recycling-Projekten war und ist hoch.<br />

Sie haben in den vergangenen Jahren am Projekt PolyCycle<br />

geforscht, nun startet das Nachfolgeprojekt SafeCycle. Worum<br />

geht es dabei?<br />

Das Ziel der Verpackungsindustrie ist es, die Recyclingquoten<br />

stark zu erhöhen. Dabei ist es wichtig, die recycelten Kunststoffe<br />

nicht nur für unsensitive Anwendungen wie Blumentöpfe<br />

zu verwenden, sondern auch für Lebensmittelkontaktmaterialien,<br />

um den Kreislauf zu schließen. Im Moment ist dafür nur<br />

PET zugelassen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) hat bei anderen Kunststofftypen sicherheitstechnische<br />

Bedenken. Da eine valide Datenbasis noch fehlt,<br />

geht sie von einem Wort-Case-Seznaorio aus und nimmt an,<br />

dass kritische, mutagene Substanzen mit Lebensmitteln in<br />

Kontakt kommen könnten. Auch wenn das Ursprungsmaterial<br />

vollkommen unkritisch ist, muss ausgeschlossen werden, dass<br />

es zum Beispiel beim Recycling in Kombination mit anderen<br />

Stoffen nicht zu unerwünschten Reaktionen kommt.<br />

Von 2020 bis 2022 haben wir im Projekt PolyCycle daran gearbeitet,<br />

eine Teststrategie zu entwickeln, um die Sicherheit<br />

von Rezyklaten zu erheben. Diese schließt sowohl chemische<br />

als auch biologische Methoden mit ein. Wir haben mit der<br />

entwickelten Testbatterie eine breite Palette recycelter Kunststoffe<br />

untersucht. Bei PET haben alle Proben gezeigt, dass es<br />

keine mutagene Aktivität aufweist. Bei anderen Kunststoffen<br />

war es schwieriger, deshalb haben wir das Projekt SafeCycle<br />

gestartet.<br />

Die bisherigen Tests haben gezeigt, dass ein Teil der Kunststofftypen<br />

nach dem Recycling mutagene Aktivitäten aufweist,<br />

ein anderer Teil nicht. Nun ist die Frage, wo kommt das her?<br />

Was machen diejenigen richtig, die keine Aktivität aufweisen?<br />

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18<br />

3|<strong>2023</strong>


ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

ADVERTORIAL<br />

Wo ist die Quelle und wie kann man es verhindern? Wir testen<br />

systematisch verschiedene Kontaminationsquellen, um<br />

das Problem zu identifizieren und einen Vorschlag auszusprechen,<br />

was man beim Recycling anders machen muss, damit<br />

die Materialien sicher sind. Das Problem ist lösbar, da bin ich<br />

zuversichtlich.<br />

Wo setzen Sie an, um eine Lösung zu finden?<br />

Die originalen Kunststoffe sind nicht kritisch, sonst wären sie<br />

nicht bereits in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt im Einsatz.<br />

Recyclierte Materialien enthalten hingegen eine große<br />

Bandbreite an Stoffen und mitunter Lebensmittelreste oder<br />

andere Nicht-Kunststoffe, die in die Sammlung geraten sind.<br />

Hier gilt es zu identifizieren, welche Kombination diesen Effekt<br />

triggert. Wir hatten die Befürchtung, dass es eine Substanz<br />

ist, die vom Konsumenten eingebracht wird, wie schimmelige<br />

Lebensmittelreste. Dem wäre dann sehr schwer entgegenzuwirken.<br />

Doch die Tests haben gezeigt, dass der hauptverantwortliche<br />

Stoff höchstwahrscheinlich nicht vom Konsumenten<br />

kommt. Wir glauben viel eher, dass sich diese Substanz während<br />

des Recyclings bildet. Hierbei werden sehr hohe Temperaturen<br />

benötigt, um den Kunststoff zu schmelzen, dabei<br />

zerfallen bestimmte Substanzen und neue bilden sich. Wir<br />

glauben, dass eine von diesen neu gebildeten Substanzen<br />

kritisch ist. Nun untersuchen wir, welche Substanz wir beim<br />

Recycling weglassen müssen, um zu verhindern, dass das recyclierte<br />

Produkt mutagene Aktivitäten aufweist.<br />

Und da wären wir beim Recycling an sich: Wie sauber sind die<br />

Rezyklate, wie groß ist der Verdünnungseffekt? Hier müssen<br />

Konsumentin und Konsument dazu beitragen, dass wir eine<br />

funktionierende, reine – so rein, wie möglich – Sammlung haben.<br />

Denn auch wenn Unternehmen gute Verpackungslösungen<br />

haben, wenn der Konsument nicht mitzieht, nutzt es nichts.<br />

Wo sollte es denn in Sachen Recycling hingehen?<br />

Beim Thema Recycling haben wir noch so viel zu tun. Es gibt<br />

Herausforderungen auf verschiedensten Ebenen und wenn<br />

wir uns die EU-Verordnungen ansehen, liegt noch ein großer<br />

Haufen Arbeit vor uns. Doch es braucht nicht nur eine Lösung,<br />

nicht nur oder, oder, oder, sondern und, und, und. Jeder<br />

von uns muss persönlich ein bisschen von seinem eigenen<br />

Komfort aufgeben, hinter all den Bemühungen stehen. Jeder<br />

einzelne kann dazu beitragen, dass sauber gesammelt wird.<br />

Auch wenn ich zugeben muss, obwohl ich tief in der Thematik<br />

drinnen bin, ist das nicht immer ganz leicht. Gute Beispiele<br />

sind der fleckige Pizzakarton, der Joghurtbecher mit Alu-Deckel<br />

oder die Verpackung aus Bio-Kunststoff – wo gehört das hin?<br />

Da muss noch viel Aufklärungsarbeit betrieben werden.<br />

Doch es fängt schon davor im Supermarkt an: Soll ich die<br />

Bio-Gurke nehmen, die in Kunststoff verpackt ist oder jene<br />

aus konventioneller Landwirtschaft, die nicht verpackt ist? Wir<br />

wissen alle, dass Verpackungen dabei helfen, Lebensmittelverschwendung<br />

zu reduzieren. Dann muss man sich ansehen,<br />

welchen biologischen Fußabdruck ein Produkt hat, welchen die<br />

Verpackung, wie wird sie recycelt, wird sie überhaupt recycelt?<br />

Denken Sie, es braucht mehr Regulativen, damit Unternehmen<br />

aktiv werden?<br />

Die Recyclingverordnung für Kunststoff auf EU-Ebene hat<br />

schon viel ausgelöst bei Unternehmen. Am Anfang vor allem<br />

große Unsicherheiten, da man nicht wusste, wie man mit<br />

diesen Vorgaben umgehen soll. Generell sind Unternehmen<br />

stetig gefordert ihre Verpackungen sinnvoll zu optimieren. Dabei<br />

kann das OFI unterstützen. Es passiert schon viel, ob es<br />

schnell genug geht, ist eine andere Frage.<br />

Liebe Frau Mayrhofer, abschließend, welchen Rat würden<br />

Sie jungen Frauen, jungen Menschen geben, die sich nicht<br />

sicher sind, ob ein Job in der Forschung etwas für sie ist?<br />

Einfach ausprobieren. Es gibt so viele tolle Angebote, wie das<br />

Vienna Open Lap, Mitmachlabors für alle Altersstufen, die lange<br />

Nacht der Forschung … sowie berufspraktische Tage und<br />

Schnuppertage nutzen. Probieren, probieren, probieren, dann<br />

merkt man rasch, ob es zu einem passt. <br />

Zu Dr. Elisa Mayrhofer<br />

Mit dem Ziel Teststrategien zu optimieren forscht<br />

Dr. Elisa Mayrhofer am OFI stetig an Methoden zur Sicherheitsbewertung<br />

von Materialien im Lebensmittelkontakt. Für<br />

ihr besonderes Engagement im Rahmen des Forschungsprojekts<br />

PolyCycle wurde die Mikrobiologin 2022 mit dem<br />

ACR Woman Award powered by FFG ausgezeichnet.<br />

Forschungsprojekt SafeCycle<br />

Im Fokus des CORNET-Projekts SafeCycle, koordiniert vom<br />

Kunststoffcluster der ecoplus (Österreich) und der IVLV e.V.<br />

(Deutschland), steht die Analyse von Rezyklaten und Recyclingprozessen.<br />

Gemeinsam forschen das Österreichische<br />

Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI), die<br />

FH Campus Wien und das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung IVV, um den Ursprung etwaiger<br />

systemischer Verunreinigungen aufzuklären und entsprechende<br />

Präventivmaßnahmen zu initiieren.<br />

Fotos: ACR/Alice Schnür-Wala<br />

Glasrecycling ist Klimaschutz<br />

Zusätzliche CO2-Reduktion dank grüner Glasrecycling-Logistik der Austria Glas Recycling<br />

Glasrecycling ist Umweltschutz. Hinter diesem einfachen Satz<br />

stecken Fakten, die Glasrecycling klimapositiv machen. Das<br />

heißt, dank der Verwendung des Rohstoffes Altglas werden<br />

mehr CO 2<br />

-Emissionen eingespart, als die Sammlung und der<br />

Transport von Altglas verursachen. Diese Bilanz resultiert aus<br />

der Tatsache, dass das Einschmelzen von Altglas - genau gesagt:<br />

gebrauchter Glasverpackungen – deutlich weniger Energie<br />

benötigt als das Einschmelzen der Primärrohstoffe. Je 10 %<br />

Altglas bei der Neuproduktion reduzieren 3 % des Energieverbrauchs<br />

und 7 % der CO 2<br />

-Emissionen. Die jährliche Einsparung<br />

an elektrischer Energie beträgt 260.000.000 kWh. Darüber hinaus<br />

arbeitet Austria Glas Recycling an einem Bündel an Maßnahmen<br />

zur Dekarbonisierung der Glasrecycling-Logistik und<br />

erhöht somit den Wert von Glasrecycling für den Klimaschutz.<br />

Steigerung der Effizienz bei Altglassammlung um 15 %<br />

Seit vielen Jahren steigt die Sammelmenge an. Der Kilometeraufwand<br />

der LKWs pro gesammeltes Altglas hingegen sinkt.<br />

Im Bezugsjahr 2012 wurden rund 89,5 Kilogramm Altglas je<br />

Kilometer gesammelt. 2022 waren es rund 1<strong>03</strong> Kilogramm.<br />

Konkret bedeutet das: Seit dem Jahr 2012 konnte die Sammeleffizienz<br />

um 15 % erhöht werden.<br />

Reduktion des ökologischen Fußabdrucks um 46 %<br />

Austria Glas Recycling transportiert die gesammelten Glasverpackungen<br />

innerhalb Österreichs zu 67 % per Bahn, was den<br />

ökologischen Fußabdruck um 46 % kleiner macht, als er bei<br />

ausschließlicher LKW-Anlieferung wäre. Aber auch die Sammlung<br />

der Glasverpackungen mittels Spezial-LKWs ist wesentlich<br />

umweltschonender geworden. Bestens geschulte Fahrer<br />

absolvieren regelmäßig Spritspartrainings, um ihre Aufgabe so<br />

umweltfreundlich wie möglich zu bewältigen. Auf diese Weise<br />

gelang es, den spezifischen Treibstoffverbrauch seit 2012 um<br />

1.365.000 Liter zu reduzieren. Die Staubemission der Altglassammlung<br />

im Jahr 2022 war um 85 % und die Kohlenmonoxidemission<br />

um 56 % geringer als 2012. Dies wiederum ist dem<br />

Einsatz besonderer LKWs zu verdanken. Von den 2,5 Millionen<br />

Kilometern, die die LKWs im Dienst der Austria Glas Recycling<br />

im Jahr 2022 zurücklegten, fielen rund 2,3 Millionen Kilometer<br />

auf die saubersten LKW-Klassen EURO EEV oder VI.<br />

Dekarbonisierung der Glasrecyclinglogistik<br />

als Beitrag zu SDG 13/Klimaschutz<br />

Dr. Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling GmbH, einem<br />

Unternehmen von ARA, Stoelzle und Vetropack: „Unser Ziel ist<br />

es, Altglas so abgas- und emissionsfrei wie möglich in Stadt und<br />

Land zu sammeln und den Glaswerken zu liefern, um den ökologischen<br />

Wert von Glasrecycling weiter zu steigern. Mit digitalen<br />

Assistenten wie Füllstandssensoren und Routenplanern führen<br />

wir das Logistiksystem so nachhaltig wie möglich. Austria Glas<br />

Recycling bekennt sich zu den Sustainable Development Goals,<br />

konkret SDG 13/Klimaschutz. Dafür drehen wir konsequent und<br />

evidenzbasiert an vielen Rädern und arbeiten permanent weiter<br />

an der Ökologisierung der Glassammellogistik. Dies steht im<br />

Einklang mit den Zielen der Europäischen Kommission und der<br />

österreichischen Bundesregierung zur Dekarbonisierung der Industrie<br />

und des Verkehrs als Beitrag zum Green Deal.“<br />

Dr. Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling GmbH<br />

Foto: Austria Glas Recycling/Fotograf: Monika Piber<br />

Foto: Austria Glas Recycling/Fotograf: Daniel Willinger<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Die im Rahmen des RUBIO-Projekts entwickelten Biokunststofffolien aus PBS sind recyclingfähig, biologisch abbaubar<br />

und können auf gängigen Extrusionsanlagen verarbeitet werden.<br />

Biokunststoffe werden attraktiver für<br />

die Industrie<br />

............................................<br />

In dem Projekt RUBIO lassen 18 Partner die Vision einer nachhaltigen Kunststoffwirtschaft Realität<br />

werden. Ihr Ziel: Aus regional verfügbaren pflanzlichen Reststoffen entstehen vielseitig einsetzbare<br />

nachhaltige Produkte, die recyclingfähig und biologisch abbaubar sind. Das Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Polymerforschung IAP entwickelt im Rahmen des Projekts neuartige Typen des<br />

Biokunststoffs Polybutylensuccinat (PBS), damit er für deutlich mehr Anwendungen eingesetzt<br />

werden kann. Gemeinsam mit der Firma POLIFILM EXTRUSION GmbH hat das Fraunhofer IAP ein<br />

erstes marktfähiges Produkt entwickelt.<br />

Biokunststoffe stellen zunehmend eine Alternative zu erdölbasierten<br />

Kunststoffen dar. Diese nachhaltigen Materialien bringen<br />

einige Vorteile mit: Sie werden auf Basis nachwachsender<br />

Rohstoffe hergestellt und tragen dazu bei, die Abhängigkeit von<br />

fossilen Rohstoffen und CO2-Emissionen in die Umwelt zu reduzieren.<br />

Sie können biologisch abbaubar sein und verfügen<br />

über Verarbeitungseigenschaften, die mit denen klassischer<br />

erdölbasierter Kunststoffe vergleichbar sind. Wie klassische<br />

Kunststoffe können auch Biokunststoffe sortiert, fraktioniert<br />

und recycelt werden.<br />

Warum werden erdölbasierte Kunststoffe nicht<br />

einfach durch Biokunststoffe ersetzt?<br />

Trotz des hohen Potenzials gibt es eine Reihe von Faktoren,<br />

die Firmen davon abhalten, ihre Produkte aus Biokunststoffen<br />

Foto: POLIFILM<br />

herzustellen: Weltweit gibt es nur wenige Hersteller, die Biokunststoffe<br />

auf dem Markt anbieten. Für Kunststoffverarbeiter<br />

verursacht das Probleme bei der Versorgungssicherheit, höhere<br />

Kosten sowie eine zu geringe Auswahl an verschiedenen Typen<br />

von Biokunststoffen, um die Vielzahl möglicher Anwendungen<br />

zu realisieren. Außerdem gibt es technischen Verbesserungsbedarf<br />

und oft ist nicht klar, für welche spezifischen Anwendungen<br />

sich Biokunststoffe eignen. Schließlich werden Biokunststoffe<br />

aktuell häufig aus Zuckerrohr und Mais hergestellt – also potenziellen<br />

Nahrungs- oder Futtermitteln, was eine »Tank-oder-Teller«-<br />

Diskussion aufbringen könnte.<br />

Neue PBS-Typen ermöglichen<br />

vielfältigere Einsatzbereiche<br />

Der Entwicklungsbedarf in diesem Bereich ist also groß. Expertinnen<br />

und Experten vom Fraunhofer IAP gehen diese Hürden<br />

gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie<br />

im vom BMBF geförderten Projekt „Regionales unternehmerisches<br />

Bündnis zum Aufbau von Wertschöpfungsketten für technische<br />

Biokunststoffe in Mitteldeutschland“, kurz RUBIO, an<br />

(FKZ: <strong>03</strong>RU1U024A). Dipl.-Ing. Thomas Büsse, der bei RUBIO<br />

das Verbundprojekt „Verarbeitung“ koordiniert und das Verarbeitungstechnikum<br />

Biopolymere Schwarzheide in Brandenburg des<br />

Fraunhofer IAP leitet, erklärt: „Je nach Anwendung beziehungsweise<br />

Verarbeitungsverfahren muss der eingesetzte Kunststoff<br />

hart oder weich, vielleicht auch zähfließend oder dünnflüssig<br />

sein. Bisher gibt es auf dem Markt aber nur drei PBS-Typen,<br />

und diese eignen sich lediglich für eine eingeschränkte Zahl an<br />

Verarbeitungsverfahren und Anwendungen.“ Daher entwickelt<br />

das Team der Abteilung „Polymersynthese“ von Dr. Antje Lieske<br />

am Fraunhofer IAP in Potsdam, Brandenburg, ganz neue Typen<br />

von PBS, die mit einer deutlich breiteren Palette an Verfahren<br />

verarbeitet werden können – vom Blasformen bis zum Spritzgießen.<br />

Somit vergrößert das Forschungsteam auch das Portfolio<br />

an möglichen Anwendungen.<br />

Das Know-how der Polymerspezialistinnen und -spezialisten am<br />

Fraunhofer IAP geht dabei deutlich über die reine Entwicklung<br />

von Syntheseverfahren für neue Biokunststofftypen hinaus. Im<br />

Synthesetechnikum des Fraunhofer-Pilotanlagenzentrums für<br />

Polymersynthese und –verarbeitung PAZ in Schkopau, Sachsen-<br />

Anhalt, überführt das Team um Dr. Ulrich Wendler, Leiter der Abteilung<br />

»Synthese und Produktentwicklung« am Fraunhofer IAP,<br />

die Ergebnisse aus Labor und Technikum in den industrienahen<br />

Pilotmaßstab. Die Frage, wie die neu entwickelten Kunststofftypen<br />

und -mischungen thermoplastisch verarbeitet werden<br />

können, wird im Verarbeitungstechnikum intensiv untersucht.<br />

Hier werden auch die Tests zur Bioabbaubarkeit, Bedruckbarkeit,<br />

Siegelfähigkeit oder Maschinengängigkeit durchgeführt<br />

– Kriterien, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

auf Wunsch des Kunden individuell einstellen können. Auch die<br />

Recyclingfähigkeit wird im RUBIO-Konsortium getestet.<br />

Einen ersten Erfolg kann das Fraunhofer IAP im<br />

Rahmen des RUBIO-Projekts gemeinsam mit der<br />

Firma POLIFILM EXTRUSION GmbH verzeichnen.<br />

Das deutsche Unternehmen produziert am Standort Weißandt-<br />

Gölzau in Sachsen-Anhalt auf über 80 Extrusionsanlagen Kunststofffolien<br />

für unterschiedliche Anwendungen in der Verpackung-,<br />

der Bau-, Agrar- und Automobilbranche und anderen Bereichen.<br />

Die Partner haben eine PBS-Folie entwickelt, die für Versandtaschen<br />

eingesetzt werden kann. »Diese Kooperation ist ein<br />

wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und ermöglicht uns,<br />

Produkte anzubieten, die aus regionalen Reststoffen hergestellt<br />

wurden, die recyclingfähig und bei Verlust in die Umwelt biologisch<br />

abbaubar sind. Ein weiterer Vorteil ist die Verarbeitung auf<br />

gängigen Extrusionsanlagen, wodurch dem Siegesweg der PBS-<br />

Materialien nichts mehr entgegen steht«, erklärt Tobias Otto,<br />

Projektmanager R&D bei der POLIFILM EXTRUSION GmbH.<br />

Keine „Tank-oder-Teller“-Diskussion durch<br />

regionale pflanzliche Reststoffe<br />

Die Entwicklung der neuen PBS-Folie geht noch weiter, denn bis<br />

jetzt basiert der Biokunststoff noch nicht auf regionalen Rohstoffen.<br />

Doch das wird sich im weiteren Verlauf der Kooperation<br />

ändern. Pflanzliche Reststoffe aus der Region werden künftig der<br />

Rohstoff sein. »Grundsätzlich können alle Materialien verwertet<br />

werden, die Cellulose oder Lignocellulose enthalten. Dazu zählen<br />

unter anderem nicht verrottende Gärreste aus Biogasanlagen,<br />

in vielfältiger Form anfallende Reste aus landwirtschaftlichen<br />

Betrieben oder theoretisch sogar Abfälle aus der Papierproduktion«,<br />

erklärt Thomas Büsse. Idealerweise hat die Verwendung<br />

regionaler Reststoffe langfristig einen weiteren Vorteil: Kürzere<br />

Transportwege können zu geringeren Preisen und zu mehr Nachhaltigkeit<br />

der produzierten Kunststoffprodukte führen.<br />

Das RUBIO-Bündnis für eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft<br />

RUBIO ist das „Regionale unternehmerische Bündnis zum<br />

Aufbau von Wertschöpfungsketten für technische Biokunststoffe<br />

in Mitteldeutschland“. Das Ziel: eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft,<br />

die in drei bis fünf Jahren Wirklichkeit werden<br />

soll. Aus pflanzlichen Abfällen hergestellte Kunststoffe lassen<br />

sich dabei mehrfach zu neuen, gleichwertigen Produkten wie<br />

Textilien, Verkleidungsteilen oder Verpackungen recyceln und<br />

sind obendrein biologisch abbaubar.<br />

Das Bündnis vereint 18 Partner, die in Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen sowie im Raum Berlin und Brandenburg<br />

angesiedelt sind. Dabei sind kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, Großunternehmen sowie Forschungseinrichtungen.<br />

Jeder Partner steht für Erfahrungen, Know-how und<br />

Expertise auf bestimmten, für das Projekt maßgeblichen<br />

Fachgebieten: von der Biotechnologie über den Maschinenund<br />

Anlagenbau bis hin zu Compoundierung, Produktdesign<br />

und Recycling.<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

ALTERNATIVE MATERIALIEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Foto: GS1 Austria/Katharina Schiffl<br />

Informationen für die Kreislaufwirtschaft<br />

.........................<br />

Soll die Kreislaufwirtschaft funktionieren, bedarf es Informationen, und zwar von allen Akteuren<br />

entlang der Supply Chain. Diese zu sammeln und weiterzugeben, dabei hilft GS1. Wie und warum,<br />

darüber sprach austropack mit Mag. Manfred Piller, Bereichsleiter GS1 Standards bei der<br />

Standardisierungsorganisation GS1 Austria.<br />

Mag. Manfred Piller, Bereichsleiter GS1 Standards bei<br />

der Standardisierungsorganisation GS1 Austria.<br />

Bereits im April 2018 verabschiedete das Europäische Parlament<br />

das EU-Kreislaufwirtschaftspaket, mit dem Ziel, von<br />

einer linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaft überzugehen.<br />

Gesetzliche Vorgaben zielten darauf ab, dass<br />

Abfälle recycelt, Ressourcen geschont und wiederverwendet<br />

werden. Nun bringt auch die neue EU-Verordnung, Packaging<br />

and Packaging Waste Regulation (PPWR), die Unternehmen in<br />

Zugzwang. Die Regulative zielt darauf ab, die Kreislaufwirtschaft<br />

zu fördern, die Verpackungsmengen zu reduzieren und damit<br />

auch Verpackungsabfälle zu vermeiden. Der Fokus liegt dabei<br />

auf Recycling und dem Einsatz von Rezyklaten sowie der Wiederverwendung<br />

(und Vermeidung) von Verpackungen.<br />

Herr Piller, wie kann GS1 dabei helfen?<br />

Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft verlangt das Zusammenspiel<br />

aller Akteure entlang der Supply Chain. Es gilt, nicht<br />

nur die Produkte entlang der Supply Chain zu transportieren,<br />

sondern begleitend auch die Produktdaten. Die Standards von<br />

GS1 unterstützen dabei. Wir bieten keine Beratung bei der<br />

Umsetzung der Regulative, unsere Kernkompetenz besteht in<br />

der Identifikation und Kommunikation entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Wie kann man sich das vorstellen?<br />

Das beginnt bei den Verpackungsherstellern mit der Identifikation<br />

des Verpackungsmaterials. Diese müssen die Daten der Materialien<br />

an die Produzenten übermitteln damit diese die Daten<br />

der fertigen Verpackungen gemeinsam mit den Daten des physischen<br />

Produkts an den Händler weitergeben können. Der Handel<br />

fordert per se viele Informationen zu den Verpackungen. Die<br />

Händler wie REWE oder Spar sind ja selbst auch Produzenten,<br />

Inverkehrbringer. Sie benötigen die Daten über die Verpackung<br />

für Marketingzwecke, für die Onlineshops aber auch<br />

für Werbung am Regal, am POS. Der Handel, das Marketing<br />

will zunehmend nicht mehr nur die Daten über die Produkte,<br />

wie Zutatenlisten und Nährwerttabellen, sondern auch jene zu<br />

Rezyklatanteilen und Recyclingfähigkeit der Verpackung.<br />

Dieser Datenaustausch ist nicht neu. Seit Jahren, Jahrzehnten<br />

sandten Verpackungshersteller die Infos einzeln per PDF<br />

oder Excel an die Produzenten. Wir von GS1 haben diese Prozessschritte<br />

standardisiert, Attribute festgelegt, die zwischen<br />

den Partnern ausgetauscht werden und liefern die Plattform.<br />

Die Datenfelder sind global abgestimmt, hier kann etwa Coca<br />

Cola beschreiben, wie ihre 0,5 Liter PET-Flasche aufgebaut<br />

ist, Hauptkörper aus so und so viel Gramm PET, so viel Prozent<br />

Rezyklat, Verschluss, Banderole, Gewicht, Material … Das<br />

ist ein standardisiertes Datenset, das im Stammdatenservice<br />

GS1 Sync eingespielt wird und so jenen zur Verfügung gestellt<br />

werden kann, die es benötigen.<br />

Vor allem für große Unternehmen erleichtert dies den Datenaustausch,<br />

da hier sehr viele Lieferanten zusammenkommen,<br />

die alle Daten liefern und wieder benötigen. Da geht es nicht<br />

mehr mit PDFs und manuell erstellten Excel-Listen.<br />

Gibt es gesetzliche Vorschriften für die Einpflegung,<br />

Bereitstellung dieser Daten?<br />

Nein, es gibt keine gesetzliche Vorschrift, der Gesetzgeber<br />

hält sich nobel zurück. Da ist die Gesetzgebung noch am Anfang,<br />

aber ein gesetzlicher Zwang wird kommen. Die EU legt<br />

zurzeit nur Quoten fest, doch was davor passiert, damit diese<br />

Quoten erfüllt werden, damit beschäftigt sie sich nicht.<br />

Das müssen die Branchen selbst organisieren.<br />

Kann jeder diese Daten einsehen? Werden da nicht Geschäftsgeheimnisse<br />

offengelegt?<br />

Es ist kein offenes Netzwerk, zu dem jeder Zugriff hat. Der<br />

Datenverantwortliche spielt die Daten ein und entscheidet, wer<br />

darauf zugreifen darf. Der Datenaustausch zwischen Verpackungshersteller<br />

und Industrie verläuft aktuell noch bilateral.<br />

Es werden jedoch keine Geschäftsgeheimnisse offengelegt,<br />

es werden Materialien, Gewicht, Zusammensetzung bekanntgegeben<br />

sowie Konformitätserklärungen und Zertifikate angegeben,<br />

doch nicht im Detail, wie etwa die einzelnen Schichten<br />

einer Folie aufgebaut sind. Es sind keine technischen Daten<br />

enthalten. Wir wollen das aber gar nicht so genau wissen. Die<br />

Daten, die hier bekanntgegeben werden, sind keine großen<br />

Geheimnisse.<br />

Dieser Datenaustausch kann dann EU-weit, weltweit erfolgen?<br />

Technisch sind die Datenbanken vollkommen gleich, jedoch bestehen<br />

etwa in anderen Ländern wie den USA andere rechtliche<br />

Rahmenbedingungen, da werden weitere Informationen verlangt.<br />

Aber die Informationen an sich werden gleich dargestellt.<br />

Über die standardisierten Datenformate des Global Data Synchronisation<br />

Network (GDSN) werden die Verpackungsdaten<br />

weltweit elektronisch ausgetauscht. Ebenso ist die Anbindung<br />

an gängige Software-Tools wie auch das Packaging Cockpit<br />

möglich.<br />

Was ist das Packaging Cockpit?<br />

Es ist eine Software, deren Schnittstelle mit den GS1-Datenbanken<br />

kompatibel ist. Sie wird mit den Daten gefüttert und<br />

berechnet die Recyclingprozentsätze einer Verpackung. Der<br />

Hersteller gibt an, wie die Verpackung aussieht, der Verschluss,<br />

das Etikett … und auf Knopfdruck werden beispielsweise<br />

Recyclingfähigkeit und CO 2<br />

-Fußabdruck berechnet.<br />

Können etwa Codes auf Verpackungen helfen, auszuweisen,<br />

wie der Endverbraucher die einzelnen Bestandteile<br />

trennen und sammeln soll?<br />

In Italien ist es beispielsweise bereits Pflicht, harmonisierte<br />

Icons auf Verpackungen aufzudrucken, mit denen EndverbraucherInnen<br />

erkennen können, wie und wo eine Verpackung<br />

entsorgt werden muss. Die Packaging und Packaging Waste<br />

Regulative sieht vor, dass dies EU-weit harmonisiert wird, dass<br />

anhand von Piktogrammen und Logo ersichtlich ist, wie man<br />

welche Verpackung, welchen Verpackungsteil entsorgen muss.<br />

In Österreich haben wir mit der Recycle-Me-App der ARA bereits<br />

einen ähnlichen Versuch, bei dem die App durch Scan des<br />

EAN-Codes angibt, wie die Verpackung recycelt werden muss<br />

und etwa auch wo der nächste Glascontainer steht. So etwas<br />

wird kommen, verpflichtend. <br />

ECR Guideline „Verpackungsstammdaten“<br />

Diese ECR Arbeitsgruppe ist Plattform für<br />

Verpackungshersteller, Produzenten und Händler.<br />

Im Wesentlichen geht es um die Festlegung<br />

der notwendigen Verpackungsdaten und die<br />

automatisierte Abbildung im Rahmen des<br />

Stammdatenaustausches zwischen Handel und<br />

Industrie. Die Guideline stellt klar definierte Attribute<br />

bereit und gibt konkrete Empfehlungen ab. Sie ist als<br />

interaktives Dokument kostenlos downloadbar:<br />

bit.ly/411Pk7J<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

„Green Claims für Lebensmittelprodukte<br />

und -verpackungen“<br />

........................................................<br />

Eine „Umweltaussage“, auch „Green Claims“ genannt, ist eine produkt-, verpackungs- oder<br />

unternehmensbezogene Werbeaussage, die nicht verpflichtend ist und in der ausdrücklich oder<br />

konkludent angegeben wird, dass ein Produkt eine positive beziehungsweise keine Auswirkung auf<br />

die Umwelt hat oder zumindest weniger schädlich für die Umwelt ist als andere Produkte. Solche<br />

umweltbezogenen Aussagen sind gerade im Lebensmittelbereich weit verbreitet. So wird zum Beispiel<br />

ein Lebensmittel als „klimaneutral“, „ökologisch” oder „nachhaltig“ produziert beziehungsweise die<br />

Verpackung als „aus 100 % recyceltem Kunststoff“ oder gar als „plastikfrei“ beworben. Auch die<br />

zumindest teilweise umweltbezogenen Claims „regional“, „heimisch“ oder „saisonal“ sind beliebt, wie<br />

zum Beispiel das Gütesiegel „AMA GENUSS REGION“ in Österreich.<br />

Gemäß einer EU-Studie aus 2020 wurden die Hälfte der Green<br />

Claims als vage, irreführend oder unbegründet eingestuft. Vor<br />

allem die kaum noch überschaubare Vielzahl von privaten<br />

Umweltlabels, Nachhaltigkeits- und Gütesiegeln wurde als unzuverlässig<br />

und intransparent bewertet. In Österreich hat sich<br />

das „nationale“ „Österreichische Umweltzeichen“ von der klassischen<br />

Produkt- und Verpackungskennzeichnung her stark<br />

weiterentwickelt (zum Beispiel „Grüner Strom“, „nachhaltige<br />

Finanzprodukten“, Tourismus und Gastronomie) und genießt<br />

Bekanntheitsgrad und Verbrauchervertrauen.<br />

Was sollten Unternehmen bei „grüner<br />

Werbung“ beachten?<br />

Grundsätzlich müssen umweltbezogene Aussagen für die adressierten<br />

Verkehrskreise wahrheitsgemäß, vollständig, für den<br />

Adressaten (zum Beispiel Supermarkteinkäufer oder Fachmessepublikum)<br />

hinreichend verständlich und be- beziehungsweise<br />

nachweisbar sein. Green Claims dürfen den Angesprochenen<br />

nicht derart irreführen, dass er aufgrund dieser eine geschäftliche<br />

Entscheidung trifft, die er andernfalls nicht getroffen hätte,<br />

zum Beispiel die Ware gerade aufgrund der beworbenen positiven<br />

Umwelteigenschaften kauft, obwohl eine solche Eigenschaft<br />

nicht oder nicht wie ausgelobt vorliegt. Dies gilt auch<br />

für Werbeaussagen, die noch weitere Zusatzinformationen für<br />

ein korrektes und fundiertes Verständnis benötigen. So ist zum<br />

Beispiel bei Aussagen zur „Klimaneutralität“ jeweils zu prüfen,<br />

wie die in der Regel auch aufgrund Platzgründen begrenzten<br />

„griffigen“ Aussagen auf dem Produkt beziehungsweise Verpackung<br />

durch zusätzliche Erläuterungen (zum Beispiel Bezug der<br />

Aussage auf Unternehmen, Produktion und/oder Verpackung;<br />

Art der Emissionen, der Eigenreduzierung sowie Kompensation<br />

durch Zertifikate oder Projekte et cetera) ergänzt werden müssen,<br />

um vom Adressaten richtig verstanden zu werden, zum<br />

Beispiel durch Verlinkung auf eine Webseite.<br />

Gerade bei umweltbezogenen Aussagen legt die Rechtsprechung<br />

in Österreich vergleichbar wie in Deutschland aufgrund<br />

der (Verbraucher-)Sensibilität für Themen wie Natur, Ökologie<br />

oder Klimaschutz sowie der potenziellen (schädlichen) Auswirkungen<br />

falscher Produktinformationen einen strengeren Maßstab<br />

an. Hier gibt es Parallelen zu den erhöhten Maßstäben<br />

für gesundheitsbezogene Aussagen beziehungsweise Angaben<br />

für Produkte, die wiederum im Lebensmittelbereich nochmals<br />

besonders streng geregelt sind.<br />

Bei der Nutzung von Gütesiegeln beziehungsweise -label für<br />

Lebensmittel müssen zudem die jeweiligen gesetzlichen (zum<br />

Beispiel EU-Bio-Logo, „Österreichisches Umweltkennzeichen“)<br />

oder vertraglichen (für die „privaten“ Bio-/Herkunftslabel zum<br />

Beispiel „Bio Austria“ oder „Bioland“) Voraussetzungen eingehalten<br />

werden, um das Logo/Label für das (Lebensmittel-)<br />

Produkt führen zu dürfen. Daneben gibt es auch eine Vielzahl<br />

von Nachhaltigkeits-Standards für Lebensmittelunternehmen<br />

selbst, wie zum Beispiel EMAS oder IFS Food.<br />

Wie sieht das aktuelle nationale und<br />

europäische Recht zu „Green Claims“ aus?<br />

Momentan gibt es noch keinen festen gesetzlichen Rahmen<br />

oder Katalog für (un-)zulässige Umweltaussagen per se. Das<br />

rechtlich Erlaubte orientiert sich derzeit primär sowohl in Österreich<br />

wie auch in Deutschland an der Rechtsprechung zum<br />

traditionellen Lauterkeitsrecht ((Bundes-)Gesetz gegen den unlauteren<br />

Wettbewerb – UWG) mit seinen beiden Orientierungspunkten<br />

– Schutz des fairen Wettbewerbs und Schutz der Verbraucher.<br />

Neue Regeln sind auf EU-Ebene in Planung und seit<br />

2022/23 im Entwurf vorhanden. Hierbei soll die bestehende<br />

„Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken“ im Hinblick auf<br />

ökologische (Verbraucher-) Gesichtspunkte novelliert und daneben<br />

eine eigenständige „Green-Claims-Richtlinie“ geschaffen<br />

werden. Ausdrücklich verboten wären dann zukünftig auch<br />

gesetzlich zum Beispiel das Anbringen eines nicht-staatlichen<br />

beziehungsweise nicht-zertifizierten Nachhaltigkeitssiegels, das<br />

Treffen einer allgemeinen Umweltaussage ohne Nachweisbarkeit,<br />

Umweltaussagen zum Gesamtprodukt, obwohl nur ein Teil-<br />

AUTOR<br />

Ulrich Klaus<br />

ist Rechtsanwalt bei Rödl & Partner in Berlin und Mitglied der Praxisgruppe „Life Sciences”. Er vertritt nationale und internationale<br />

Unternehmen im allgemeinen Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt im deutschen und europäischen Lebensmittel- und Pharma- und<br />

Chemikalienrecht und berät zunehmend auch in Fragen des Verpackungs- und Entsorgungsrechts.<br />

www.roedl.de<br />

Fotos: Rödl & Partner<br />

Dr. Barbara Klaus<br />

ist sowohl in Deutschland als auch in Italien als Rechtsanwältin zugelassen und Partnerin bei Rödl & Partner in Nürnberg und Mailand.<br />

Sie verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung und vielschichtige Beratungsexpertise im europäischen und internationalen Recht<br />

mit Schwerpunkt Lebensmittel- und Pharmarecht in der EU und den Mitgliedstaaten.<br />

aspekt des Produkts betroffen ist oder die Werbung mit Selbstverständlichkeiten.<br />

Was können Unternehmen tun, um Sicherheit zu<br />

haben und juristisch einwandfrei aufzutreten?<br />

Zunächst ist ein Unternehmen immer selbst verantwortlich<br />

dafür, seine umweltbezogenen Aussagen bezüglich seiner Produkte,<br />

deren Verpackung und auch bezüglich des Unternehmens<br />

auf Wahrhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit zu prüfen<br />

oder prüfen zu lassen. Aufgrund der hervorgehobenen Rolle<br />

der Lebensmittelunternehmer, wird man hier insgesamt eine<br />

höhere Aufmerksamkeit zum Beispiel im Bereich Produkt- und<br />

Verpackungshygiene et cetera voraussetzen können und von<br />

Verbraucherseite erwarten.<br />

Werden die Voraussetzungen für rechtskonforme grüne Werbung<br />

nicht eingehalten so spricht man auch von „Greenwashing“.<br />

In Deutschland und auch in Österreich drohen in diesen<br />

Fällen in der Praxis vor allem lauterkeitsrechtliche Abmahnungen<br />

beziehungsweise Unterlassungsklagen durch Wettbewerber<br />

und/oder Verbraucherverbände (zum Beispiel Verein für Konsumenteninformation<br />

(VKI), Deutsche Umwelthilfe (DUH)). Hierbei<br />

stehen aktuell vermehrt Aussagen zur Klimaneutralität im<br />

AUTOR<br />

Fokus, wie zum Beispiel aktuelle Entscheidungen beziehungsweise<br />

Debatten zu „100 Prozent CO2-neutral-gebrautes Gösser-<br />

Bier“ oder „Klimaschutz durch Heumilchtrinken“ zeigen.<br />

Die neuen europäischen Richtlinien müssen erst noch verabschiedet<br />

und dann in nationales Recht umgesetzt werden, würden<br />

mittelfristig in vieler Hinsicht mehr Klarheit, aber auch mehr<br />

Einschränkungen bezüglich erlaubter und verbotener Aussagen<br />

schaffen und auch den „Markt“ für Umweltlabels/Nachhaltigkeits-<br />

und Gütesiegel schärfer regulieren.<br />

Rödl & Partner berät Mandanten aus unterschiedlichsten Branchen<br />

schon seit vielen Jahren in Deutschland, Österreich<br />

und EU-weit zu allen rechtlichen Fragen rund um die Kennzeichnung<br />

von Industrie- und Verbraucherprodukten, speziell<br />

auch Lebensmitteln, und den Grenzen zulässiger Werbung,<br />

insbesondere hinsichtlich Green Claims und Gütesiegeln.<br />

Unser fachübergreifendes Team vertritt Mandanten zudem in<br />

Streitigkeiten vor Gerichten und Behörden über regulatorische<br />

und wettbewerbsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit der<br />

Kennzeichnung und Werbung von Produkten und Dienstleistungen<br />

unter anderem bei behauptetem Greenwashing.<br />

Entsorgungskosten sparen -<br />

mit HSM Ballenpressen!<br />

www.hsm.eu<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

26 27


KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

Nachhaltige Digitalisierungsstrategie<br />

..................<br />

Die digitale Transformation ist für Unternehmen heute nicht mehr nur ein Mittel der Wahl – sie<br />

ist ein Muss. Schnelle Anpassung an volatile Umstände sind in einer Vielzahl von Branchen zum<br />

entscheidenden Faktor geworden.<br />

AUTOR<br />

Ein Bereich, der hier eine entscheidende Rolle spielt, ist der<br />

Einsatz von Cloud-Technologie in globalen Lieferketten. Alte<br />

manuelle Prozesse werden durch Automatisierung, verbesserte<br />

Bereitstellung sowie effizientere und kostengünstigere Verpackungsprozesse<br />

optimiert. In der Fertigung sehen wir drei wesentliche<br />

Treiber der digitalen Transformation: Nachhaltigkeit,<br />

Kostendruck und volatile Lieferketten.<br />

Gesteigerte Effizienz durch Cloud-Technologien<br />

Laut dem Loftware-Bericht „<strong>2023</strong> Top 5 Trends in Labeling &<br />

Packaging Artwork“, für den fast 500 Fachleute aus Unternehmen<br />

aller wichtigen Branchen und 55 Ländern befragt wurden,<br />

haben 80 % der befragten Führungskräfte direkte Auswirkungen<br />

auf ihr Geschäft aufgrund von Lieferkettenproblemen erlebt.<br />

Hinzu kommt, dass eine Vielzahl von Unternehmen bestrebt ist,<br />

in neue Regionen auf der ganzen Welt zu expandieren. Im Zuge<br />

dieses Wachstums werden Lieferketten und Etikettierungsverfahren<br />

komplexer, was zu Ineffizienzen und Unterbrechungen<br />

führen kann, wenn mit uneinheitlichen Legacy-Lösungen gearbeitet<br />

wird.<br />

Cloud-basierte Etikettierung ermöglicht es Organisationen jedoch,<br />

bestehende Systeme und Benutzerinteraktionen beizubehalten<br />

und die Etikettierungsprozesse über das gesamte<br />

Unternehmensökosystem hinweg zu skalieren. Die Elastizität<br />

des gesamten Etikettierungssystems eines Herstellers wird gesteigert<br />

und bietet Anwendern mehr Flexibilität bei der erneuten<br />

Bereitstellung, dem Hinzufügen oder der Erweiterung technologischer<br />

Infrastrukturressourcen.<br />

Das schnelle Einbinden neuer Standorte wird durch Cloud-Technologien<br />

ermöglicht, außerdem lassen sich Prozesse agil auf<br />

Zulieferer und Partner ausweiten. Wenn mehrere Standorte,<br />

Frank Rissler<br />

Director im Channel Sales bei Loftware<br />

https://de.loftware.com<br />

Foto: Loftware<br />

neue Lieferanten, Partner und 3PLs flexiblen Zugriff auf die<br />

zentralisierte Etikettierung und Vorlagen erhalten, kommt es zu<br />

einer drastischen Reduzierung von Unterbrechungen, Verlangsamungen<br />

und Etikettierungsfehlern sowie kostspielige Neuetikettierungen<br />

werden vermieden.<br />

Etikettierungsfehler sind mit immensen Kostenblöcken verbunden.<br />

Die Implementierung einer cloudbasierten Etikettierungslösung<br />

beugt Fehlern und Kosten vor, die Etikettierungsprozesse<br />

werden mit Geschäftsprozessen verknüpft, die Geschwindigkeit,<br />

Genauigkeit und Konformität erhöhen und das Risiko von<br />

Etikettierungsfehlern eliminiert.<br />

Mit Ihren Nachhaltigkeitszielen auf Kurs<br />

Die Globalisierung prägt die Produktionslandschaft immer stärker.<br />

Unternehmen sehen sich zunehmend gezwungen, ihre Lieferketten<br />

zu optimieren, um den wachsenden Anforderungen<br />

gerecht zu werden und gleichzeitig umweltverträglich zu bleiben.<br />

Mit der Einführung der Cloud-Technologie für Etikettiervorgänge<br />

haben Hersteller jetzt eine noch nie dagewesene Möglichkeit,<br />

ihre Ziele zu erreichen. Die Cloud-Technologie ist der Schlüssel<br />

zu einer effizienteren, nachhaltigeren und rentableren Lieferkette<br />

für Hersteller. Die Möglichkeit, Produkte sowohl vor- als<br />

auch nachgelagert zu verfolgen, ermöglicht das effiziente Management<br />

des Produktlebenszyklus und die Gewährleistung<br />

einer nachhaltigen Beschaffung. Intelligente Lieferketten verfolgen<br />

Waren in jeder Phase ihres Weges: Nachverfolgung und<br />

Authentifizierung, werden von den Rohstoffen bis zu den Verbrauchsgütern<br />

gewährleistet.<br />

Mit einem klaren Fahrplan für die digitale Transformation können<br />

Unternehmen die Zukunft der Fertigung selbstbewusst angehen<br />

und ihren langfristigen Erfolg sicherstellen.<br />

Kennzeichnungstechnik mit Tinte,<br />

Laser und Etiketten.<br />

Bluhm Systeme ist Ihr Komplettanbieter für Produktkennzeichnung. Wir<br />

bieten Lösungen für Hersteller aus allen Branchen, die ihre Produkte und<br />

Verpackungen zuverlässig kennzeichnen möchten.<br />

Kennzeichnungslösungen live erleben! Besuchen Sie Bluhm Systeme auf der Motek.<br />

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Halle 7, Stand 7418<br />

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3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

28 bluhmsysteme.com/motek<strong>2023</strong><br />

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KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

Wegweiser durch das Label-Labyrinth<br />

..........<br />

Neues Online-Tool bietet umfassenden Überblick über Stärken und Schwächen von 63 Produktsiegeln<br />

und Nachhaltigkeits-Initiativen.<br />

Das Angebot an Nachhaltigkeits-Siegeln und -Initiativen wächst<br />

stetig. Deren Qualität und Ziel als KonsumentIn zu beurteilen<br />

und richtig einzuordnen ist nicht einfach. Die österreichische<br />

Menschenrechtsorganisation Südwind hat daher in Kooperation<br />

mit der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und der<br />

deutschen Romero Initiative (CIR) 63 Gütesiegel und Initiativen<br />

für Lebensmittel und Bekleidung untersucht. Als praktisches<br />

Online-Tool hilft der Südwind-Gütesiegel-Check KonsumentInnen,<br />

sich schnell und einfach beim Einkaufen zu informieren.<br />

Als 127-Seiten starkes Booklet kann der Check auch in gedruckter<br />

Form bei Südwind bestellt werden.<br />

„Die große Auswahl an Siegeln macht es KonsumentInnen<br />

schwer, zwischen strengen Standards und reiner Selbstvermarktung<br />

zu unterscheiden. Mit unserem Check bieten wir<br />

einen Wegweiser durch das Gütesiegel-Labyrinth“, sagt Angelika<br />

Derfler, Südwind-Koordinatorin des Gütesiegel-Checks.<br />

Neun Kennzeichnungen in mindestens<br />

einer Kategorie sehr positiv<br />

Von insgesamt 63 Siegeln und Initiativen wurden 40 per Ampelbewertung<br />

in den drei Kategorien Ökologie, Soziales und<br />

Transparenz & Wirksamkeit bewertet sowie in Form eines kurzen<br />

Kommentars. Neun Siegel und Initiativen sind in mindestens<br />

einer Kategorie mit der besten Bewertung „anspruchsvoll”<br />

(grün) bewertet worden, zum Beispiel „Fairtrade” im Bereich<br />

Soziales und “Bio Austria” im Bereich Ökologie. Vier Kennzeichnungen<br />

und Initiativen haben in mindestens einer Kategorie<br />

(Ökologie) die schlechteste Wertung “mangelhaft“ (rot) bekommen:<br />

das „AMA Gütesiegel”, „MSC”, „RSPO” und „amfori BEPI”.<br />

Eigenmarken, die sich auf andere Siegel beziehen und Siegel<br />

mit spezifischem Fokus wie „Ohne Gentechnik hergestellt” wurden<br />

aus der Ampelbewertung herausgenommen und mit einordnenden<br />

Kommentaren versehen.<br />

Foto: Südwind<br />

„Ein perfektes Siegel gibt es nicht“<br />

Mit dem Check kann jedes Siegel in den drei bewerteten Kategorien<br />

differenziert betrachtet werden. „Ein perfektes, allumfassendes<br />

Gütesiegel gibt es nicht, trotzdem sind Gütesiegel<br />

ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so Südwind-Sprecherin<br />

Derfler. „Um ökologischen und sozial-fairen Konsum zu<br />

garantieren, braucht es aber auch gesetzliche Verpflichtungen<br />

für Unternehmen. Ein effektives Lieferkettengesetz muss Unternehmen<br />

die verbindliche Einhaltung von Menschenrechten und<br />

Umweltstandards vorschreiben.“<br />

„Der Label-Dschungel ist für KonsumentInnen eher irreführend<br />

als richtungsweisend. Wir begrüßen die Bemühungen der EU<br />

diesen Wildwuchs mit der sogenannten Green Claims Richtlinie<br />

zu regulieren”, sagt Martin Wildenberg, Nachhaltigkeitsexperte<br />

von GLOBAL 2000, der für den Gütesiegel-Check die ökologische<br />

Nachhaltigkeit der Labels untersucht hat. „Viele Gütesiegel<br />

arbeiten im Umweltbereich nur mit sehr groben Vorschlägen<br />

oder Richtlinien. In diesen Fällen ist es dann sehr schwer nachzuvollziehen,<br />

was die LandwirtInnen tatsächlich umsetzen. Verbindliche<br />

Qualitätskriterien oder einheitliche Mindeststandards<br />

für Gütesiegel wären dringend notwendig. Damit das jeweilige<br />

Produkt im Regal wirklich als umweltfreundlich gelten kann,<br />

müssten eigentlich alle Schritte in der Wertschöpfungskette<br />

berücksichtigt werden, wie etwa auch die Verpackung.”<br />

Soziale Nachhaltigkeit zu wenig berücksichtigt<br />

Großer Aufholbedarf besteht in der Kategorie Soziales bei den<br />

Lebensmittel-Siegeln. Bei diesen steht meist nur der ökologische<br />

Aspekt im Vordergrund. Dabei gibt es hier große Risikobereiche<br />

vor allem im Globalen Süden wie etwa Kinder- und<br />

Zwangsarbeit, menschenunwürdige Bezahlung und gefährliche<br />

Arbeitsbedingungen. „Wenn man von Nachhaltigkeit spricht,<br />

muss die soziale Nachhaltigkeit genauso mitbedacht werden<br />

wie die ökologische“, sagt Angelika Derfler von Südwind.<br />

Von den 38 Lebensmittel-Siegeln (darunter Eigenmarken der<br />

Unternehmen), konnten in der Kategorie Soziales 14 bewertet<br />

werden. Davon schneiden nur drei mit „anspruchsvoll” ab:<br />

„Fairtrade Lebensmittel“, „Rapunzel Hand in Hand“ und „Fair<br />

Bio“. Acht wurden mit “mittelmäßig” bewertet und drei mit „unzureichend”.<br />

Bei einem Vergleich der Eigenmarken hat sich<br />

herausgestellt, dass einige durchaus strenge Kriterien erfüllen,<br />

während andere nur die Mindestkriterien des EU-Bio-Siegels<br />

erfüllen.<br />

Leider zeigt sich, dass freiwillige Unternehmensrichtlinien, also<br />

reine B2B-Initiativen, oft nicht so gut abschneiden, wie sie sich<br />

selbst darstellen. In der Kategorie Transparenz & Wirksamkeit<br />

fällt positiv auf, dass viele Siegel und Initiativen von unabhängigen<br />

Kontrollstellen geprüft werden. Allerdings sind die Prüfberichte<br />

oft nicht öffentlich einsehbar.<br />

„Gütesiegel sind kein Allheilmittel, wenn es um Nachhaltigkeit<br />

geht. Neben strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen für<br />

Unternehmen sollten auch wir unsere Konsummuster überdenken.<br />

Wir können weniger und anders einkaufen, zum Beispiel in<br />

Unverpackt-Läden oder Second Hand-Shops“, so Angelika Derfler<br />

und Martin Wildenberg ergänzt: „Einen effektiven Beitrag zum<br />

Klimaschutz bewirkt auch eine Reduktion bei tierischen Lebensmitteln<br />

– ganz unabhängig von Siegeln und gleichzeitig gut für<br />

Gesundheit und Geldbeutel.”<br />

Über den Gütesiegel-Check<br />

Der Südwind-Gütesiegel-Check <strong>2023</strong> ist eine aktualisierte und<br />

für Österreich adaptierte Auflage des Wegweisers durch das<br />

Label-Labyrinth (Labelcheck) der Romero Initiative (CIR) und<br />

des brasilianischen Instituts Imaflora aus dem Jahr 2021. Die<br />

Bewertung der ökologischen Kriterien für österreichische Siegel<br />

und Initiativen hat GLOBAL 2000 vorgenommen. Anhand<br />

von Bewertungskriterien in den Kategorien Soziales, Ökologie<br />

sowie Transparenz & Wirksamkeit wurde ein interner Fragenkatalog<br />

erstellt, mit dem die verschiedenen Siegel und Initiativen<br />

untersucht wurden. Das geschah auf Basis von öffentlich<br />

zugänglichen Informationen wie den Richtlinien-Katalogen und<br />

Verhaltenskodizes der Siegel. Unsere Siegel-Profile haben wir<br />

den jeweiligen Initiativen zur Kommentierung vorgelegt. Sowohl<br />

deren Rückmeldung als auch die Einschätzung von ExpertInnen<br />

sind in die finale Bewertung eingegangen.<br />

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6 x im Jahr versenden wir den „Internationalen<br />

Holzmarkt“ an AbonnentInnen und an nach<br />

Themenschwerpunkten ausgewählte LeserInnen.<br />

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renate.grimm@ggmedien.at oder 0676 572 2824<br />

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KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

KENNZEICHNEN, ETIKETTIEREN<br />

Fotos: Bluhm Systeme<br />

Der neue Laserbeschrifter „Lightworx“ vereint einen leistungsstarken<br />

Faserlaser mit einer professionellen Arbeitsstation. Dabei<br />

eignet sich das System nicht nur für Laser-Profi s sondern ist<br />

leicht zu bedienen und sofort „ready to mark“. Dadurch bietet das<br />

kompakte und mobile System einen leichten und sicheren Einstieg<br />

in die industrielle Laserkennzeichnung. Unternehmen aus<br />

der Metall- und Kunststoffbranche können mit dem Lightworx<br />

im Handumdrehen Typenschilder, Gehäuse oder Werkzeuge<br />

kennzeichnen. Das Ergebnis ist dauerhaft, gestochen scharf<br />

und fälschungssicher und spart zudem noch den zusätzlichen<br />

Weg zu einem externen Dienstleister.<br />

Mit der Laserschutzklasse 1 garantiert dieser Laserbeschrifter<br />

Innovatives Metallic-<br />

Digital-Offset-<br />

Verfahren<br />

Laserbeschrifter<br />

„Lightworx“ von<br />

Bluhm Systeme<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit für den Anwender. Während der<br />

Laserkennzeichnung wird kein zusätzlicher Augenschutz benötigt.<br />

Zudem verfügt das System über eine Absaugung, die die<br />

Linse vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit und das weitere<br />

Produktionsumfeld vor Emissionen schützt.<br />

In den Lightworx lässt sich optional ein PC zur Systemansteuerung<br />

integrieren. Das bietet die Möglichkeit, Layouts mit Hilfe<br />

der EZCAD-Software schnell und bequem zu erstellen und importieren.<br />

Der Lightworx bietet ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

und kann im Bluhm Store online konfi guriert und bestellt<br />

werden: www.bluhmstore.de/laserbeschrifter<br />

Foto: Marzek Etiketten+Packaging<br />

Foto: Ceresana<br />

Die Fläche der kleinen Kennzeichen und Aufkleber summiert<br />

sich insgesamt zu Millionen von Quadratmetern. Da zunehmend<br />

umweltfreundliche Verpackungen gefragt sind, können in Verbindung<br />

mit Bio-Klebstoffen besonders Etiketten aus biologisch<br />

abbaubaren oder recycelbaren Materialien punkten, etwa Label<br />

aus Biokunststoffen. Wein- und Biertrinker können in dieser Hinsicht<br />

meist ein gutes Gewissen haben: Die Etiketten für Mehrwegfl<br />

aschen werden traditionell aus Papier gefertigt und mit<br />

abwaschbaren Stärke- oder Casein-Klebern befestigt. Aktuell<br />

verlieren geleimte Etiketten allerdings Marktanteile. Die hohe<br />

Infl ation schlägt vielen Konsumenten etwas auf den Magen. Am<br />

dynamischsten entwickelt sich derzeit der Bereich „Kosmetik<br />

und Pharma“, der immer mehr Kunststoff-Label verbraucht.<br />

Bei der Herstellung von Schrumpffolien-Etiketten (Shrink- und<br />

Stretch-Sleeves) wird die umstrittene Kunststoff-Sorte PVC zunehmend<br />

von PET verdrängt. Die Nachfrage steigt dabei besonders<br />

für mit Glykol modifi ziertes PET-G.<br />

Markstudie:<br />

Etiketten – Europa<br />

Sind Mini-Shampooflaschen oder Aufkleber auf Bananen<br />

überflüssig? Die EU-Kommission will mit einer neuen Verordnung<br />

„unnötige Verpackungen“ verbieten. Das würde auch<br />

Hersteller von Etiketten treffen. Dagegen lassen andere EU-<br />

Vorschriften gerade die Nachfrage nach Etiketten wachsen,<br />

zum Beispiel weil auf Lebensmitteln der Nährwert, auf Elektrogeräten<br />

der Energieverbrauch oder auf Chemikalien die Gefährlichkeit<br />

ausgewiesen werden muss. Ceresana hat in 21<br />

europäischen Ländern den Markt für Label umfassend analysiert:<br />

Der Verbrauch von Papier- und Kunststoff-Etiketten<br />

wird in Europa bis 2<strong>03</strong>2 voraussichtlich um rund 1,5 Prozent<br />

pro Jahr steigen.<br />

und Verpackung können auch gut recycelt werden, da sie aus<br />

dem gleichen Kunststoff bestehen, meist Polypropylen oder<br />

Polyethylen-HDPE. Die Marktforscher von Ceresana erwarten,<br />

dass europaweit die Nachfrage nach In-Mould-Etiketten um<br />

rund 2,4 Prozent pro Jahr zulegen wird.<br />

Etiketten werden smart und gesprächig<br />

Ab sofort kann Marzek Etiketten+Packaging Etiketten noch attraktiver<br />

und interessanter gestalten: Dank eines neuartigen<br />

Metallic-Digital-Offset-Verfahrens erhalten Etiketten spannende<br />

Effekte. Gold, Silber, Bronze und viele weitere Metallic-Spezialfarben<br />

verleihen ihnen Eleganz und Strahlkraft. So entstehen<br />

völlig neue Farbwelten, die mit ihrem metallisch-schimmernden<br />

Glanz besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Motive erhalten<br />

in Kombination mit Reliefprägung und Siebdruck spannende<br />

3D-Effekte und wirken so noch lebendiger.<br />

Das neue Metallic-Digital-Offset-Verfahren kann so gut wie für<br />

alle Papiere und Bedruckstoffe eingesetzt werden und eignet<br />

sich natürlich für Premium-Etiketten aller Art – sei es für Wein,<br />

Getränke, Lebensmittel sowie andere FMCG-Güter. Etiketten<br />

können abwaschbar bleiben, sodass das neue Verfahren auch<br />

für wiederverwendbare Flaschen angewandt werden kann.<br />

„Wir sind begeistert, dass wir unseren Kund:innen nun dieses<br />

neuartige Verfahren anbieten können, damit ihre Etiketten<br />

noch attraktiver und strahlender werden. Allerdings sollte<br />

man beachten, dass diese neue Technologie nur dann ihre<br />

optimale Wirkung entfalten kann, wenn Design, Bedruckstoffe<br />

und eventuell weitere Veredelungen perfekt aufeinander<br />

abgestimmt werden“, erläutert Dr. Johannes Michael Wareka,<br />

CEO und 4. Generation von Marzek Etiketten+Packaging. Aus<br />

diesem Grund empfi ehlt es sich natürlich, beim Einsatz des<br />

Metallic-Digital-Offset-Verfahrens schon bei der Kreation professionelle<br />

Graphik-Designer:innen hinzuzuziehen, wie sie auch<br />

Marzek Etiketten+Packaging zur Verfügung stellen kann.<br />

QR-Codes, RFID-Tags und Nahfeldkommunikation (NFC-Label):<br />

Etiketten werden zunehmend so „intelligent“ wie es die<br />

Digitalisierung und das Internet der Dinge verlangen. Smart<br />

Labels können mit Smartphones oder anderen Geräten kommunizieren:<br />

Etiketten melden den Ablauf von Verfalldaten oder<br />

andere wichtige Informationen zum Inhalt der Verpackung; sie<br />

machen Lieferketten transparent und sorgen für Fälschungssicherheit<br />

und Rückverfolgbarkeit. Am größten ist das Wachstum<br />

aber bei In-Mold-Labels (IML), die von den Konsumenten<br />

meist überhaupt nicht als Etiketten wahrgenommen werden: In<br />

eine Gussform, zum Beispiel für Eisbecher, wird eine bedruckte<br />

Folie eingelegt, dann fl üssiger Kunststoff eingespritzt – beim<br />

Aushärten bilden Label und Verpackung eine Einheit. Beim<br />

IML-Verfahren muss das Etikett nicht eigens aufgeklebt werden,<br />

die Verpackung entsteht in einem einzigen Arbeitsschritt. Label<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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DRUCK, DESIGN<br />

DRUCK, DESIGN<br />

Herr Dr. Meyer-Hentschel, seit 2012<br />

befassen Sie sich mit dem Convenience-Thema.<br />

Was hat sich in diesen<br />

Jahren getan? Gehört der Convenience-Trend<br />

noch immer zu den vorherrschenden<br />

Trends?<br />

Ja, defi nitiv. Convenience treibt den Online-Handel<br />

voran, ist ein dominierender<br />

Faktor in der Automobilindustrie und<br />

führt zur Renaissance kleinfl ächiger<br />

Ladenkonzepte in Großstädten, denn<br />

in kleinfl ächigen Läden geht der Einkauf<br />

schneller. Convenience ist immer<br />

dann gefragt, wenn man wenig Zeit hat<br />

und fi nanziell so gestellt ist, dass man<br />

nicht auf jeden Preis schauen muss.<br />

Vor 50, 60 Jahren, als die Frauen, die<br />

Mütter noch ausschließlich zuhause waren<br />

und sich um Haushalt und Kinder<br />

gekümmert haben, hatte Convenience<br />

keine Chance. Heute, wo das Zeitbudget<br />

geschrumpft ist, ist Convenience<br />

gefragt – und wenn man sich einmal<br />

daran gewöhnt hat, will man es nicht<br />

mehr missen. Österreich liegt im Übrigen<br />

im Convenience-Index von 2018 auf<br />

„Es traut sich keiner …“<br />

Vor einigen Jahren war Convenience in aller Munde. „Höfliche Verpackungen“<br />

punkteten mit einfacher Handhabung und Benutzerfreundlichkeit vor allem<br />

auch bei älteren VerbraucherInnen. Doch seit einiger Zeit scheint dieser Trend<br />

in den Hintergrund gerückt, wenn nicht gar verschwunden zu sein, zumindest<br />

was Verpackungen anbelangt. Convenience-Experte Dr. Gundolf Meyer-Hentschel<br />

verrät, was aus dem Trend geworden ist.<br />

Platz 3, hinter Amerika und der Schweiz.<br />

Der Index ist ein Maß dafür, wie groß<br />

die Aufnahmebereitschaft der VerbraucherInnen<br />

eines Landes für Convenience-Produkte<br />

und -Dienstleistungen ist.<br />

Wichtige Einfl ussfaktoren dabei sind die<br />

Arbeitszeit, wie viele Frauen berufstätig<br />

sind sowie die Höhe der Löhne. Das<br />

Potenzial wäre also vorhanden.<br />

Wie sieht es mit Convenience in der<br />

Verpackungsbranche aus?<br />

Die Verpackungsbranche ist heute komplett<br />

nachhaltigkeitsorientiert, sie kennt<br />

kein anderes Thema. Ob das jedoch der<br />

richtige Weg ist, weiß ich nicht. Man<br />

rennt blind gerade aus, ohne einen Blick<br />

nach links oder rechts zu werfen. Die<br />

komplette Branche folgt diesem Trend<br />

und keiner traut sich, darüber hinaus<br />

zu denken. Naheliegend wäre es doch,<br />

diese beiden Trends zu kombinieren,<br />

doch dafür ist in den Köpfen kein Platz.<br />

Wenn man tut, was die Mehrheit tut,<br />

kann einem ja niemand vorwerfen, man<br />

habe etwas falsch gemacht. Das Thema<br />

„höfl iche Verpackungen“ scheint sich<br />

in den letzten drei bis vier Jahren zum<br />

Schlafen gelegt haben.<br />

Hätten Sie ein Beispiel, wo die Kombination<br />

von Convenience und Nachhaltigkeit<br />

bei einer Verpackung geklappt<br />

hat?<br />

Ein gutes aber eines der wenigen Beispiele<br />

sind Geschirrspülertabs mit wasserlöslicher<br />

Folie. Besonders aber nicht<br />

nur für Ältere ist dies ein wichtiger Aspekt<br />

und ein Entscheidungskriterium<br />

beim Kauf. Wenn sie sich die Fitzlerei<br />

mit der Verpackung der Tabs ersparen,<br />

dann rückt der Preis in den Hintergrund.<br />

Sind die Tabs dann auch noch platzsparend<br />

in der Umverpackung eingepackt,<br />

dann umso besser. Convenience und<br />

Nachhaltigkeit – es klappt auch beides.<br />

Sie sagten, der Convenience-Trend<br />

treibt den Online-Handel an?<br />

Ja. Im Online-Handel gibt es eigene Convenience-Manager,<br />

die den ganzen Tag<br />

darüber nachdenken, wie sie den Einkauf<br />

reibungslos gestalten können. Hier<br />

steht jedoch weniger das Produkt oder<br />

die Verpackung im Fokus, viel mehr der<br />

Einkauf selbst.<br />

Der Handel hat im Online-Bereich gut<br />

begriffen, wie wichtig Convenience ist.<br />

Bei den Herstellern ist es anders, da<br />

geht es um Nachhaltigkeit, damit will<br />

man politisch und bei den KundInnen<br />

punkten. Ein weiteres undurchschaubares<br />

Label auf der Verpackung erhöht<br />

jedoch nicht automatisch den<br />

Verkauf.<br />

Warum wird Convenience manchmal<br />

mit der älteren Generation gleichgesetzt?<br />

Wenn man wissen will, wie man Convenience<br />

macht, sind Ältere eine wunderbare<br />

Fokusgruppe. Wenn es bei ihnen<br />

funktioniert, dann funktioniert es bei<br />

allen anderen auch.<br />

Gerade auch ältere Zielgruppen sind<br />

Ihr Spezialgebiet. Wird heute mehr<br />

Rücksicht auf diese Gruppe genommen,<br />

wenn es um das Design von Verpackungen<br />

und Produkten geht?<br />

Nein. Wir defi nieren „ältere Leute“ heute<br />

anders als noch vor zehn, zwanzig<br />

Jahren. Ein 60ig-Jähriger von heute ist<br />

nicht mehr wie ein 60ig-Jähriger vor 20<br />

Jahren. Höheres Alter wird heute ab 75<br />

gemeint. Das Problem ist, dass es hier<br />

keine Regeln gibt – man kann ein Umweltsünder<br />

sein, aber kein Seniorensünder.<br />

Sich in unserer westlichen Gesellschaft<br />

gegenüber Älteren respektlos zu<br />

verhalten ist kein Thema, das die Politik<br />

interessiert. Verpackung hat viel mit Politik<br />

zu tun. In den meisten Unternehmen<br />

ist das Management jung, Senioren sind<br />

für sie kein Thema von Interesse. Da beschäftigt<br />

man sich lieber mit dem Pride<br />

Month und druckt eine Regenbogenfl agge<br />

aufs Etikett, um sich mit einer Community<br />

zu solidarisieren, die gerade viel<br />

Aufmerksamkeit erfährt. Wenn eine alte<br />

Frau, die allein lebt, ihre Milchpackung<br />

nicht aufkriegt, dann steht da keine Publicity<br />

dahinter, das kommt nicht an. Obwohl<br />

wir alle irgendwann in genau dieser<br />

Situation sein werden.<br />

Wie groß ist der Anteil dieser Gruppe?<br />

Die Gruppe der älteren VerbraucherInnen<br />

stellen in den europäischen Märkten<br />

20 bis 25 Prozent der KundInnen.<br />

Warum nimmt man dann keine<br />

Rücksicht auf diese Gruppe, die beinahe<br />

ein Viertel der KundenInnen ausmacht?<br />

Dahinter steckt die ewig alte Angst, dass<br />

eine Marke älter wird. In vielen Unternehmen<br />

herrscht Alarmstimmung, wenn<br />

sich der Anteil der älteren KundenInnen<br />

als KäuferInnen erhöht hat. Ältere Menschen<br />

werden als Bedrohung gesehen.<br />

Natürlich ist auch die eigene Angst vor<br />

dem Älterwerden schuld daran, dass wir<br />

uns nicht so gerne mit dieser Gruppe<br />

beschäftigen. Stattdessen richtet man<br />

sich auf die Generation Z oder Alpha,<br />

die Jetzt-Geborenen, aus, obwohl ihre<br />

Zahl immer geringer wird. Es fi ndet ein<br />

Verdrängungswettbewerb statt, die Gesellschaft<br />

wird älter.<br />

Wer das jedoch richtig gemacht hat,<br />

ist Ikea. Es war vor 30, 40 Jahren eine<br />

Jugend- und Studentenmarke. Doch<br />

Ikea hat es verstanden, mit ihrer Zielgruppe<br />

mitzuschwimmen, sie zu begleiten,<br />

hatte keine Angst davor, mitzualtern.<br />

Darum können sie heute auch<br />

höherpreisige Produkte anbieten, die<br />

auch die gutsituierte ältere Generation<br />

kauft.<br />

Haben sich die Anforderungen dieser<br />

Gruppe in den letzten zehn Jahren<br />

verändert, beziehungsweise erwarten<br />

Sie Änderungen in den kommenden<br />

Jahr(zehnt)en?<br />

Nein, diese Gruppe ist nach wie vor offen<br />

für Convenience-Lösungen. Und ja,<br />

die Preissensibilität in dieser Gruppe<br />

sinkt weiter, solange die Babyboomer<br />

noch leben. Sie sind fi nanziell sehr gut<br />

gestellt.<br />

Ist ihr AgeExplorer noch im Einsatz?<br />

Ja, natürlich. Er ist ein sehr nützliches<br />

Tool, um Verpackungsentwickler und<br />

das Marketing zu sensibilisieren und zu<br />

unterstützen.<br />

Was wäre Ihr Appell an Verpackungshersteller?<br />

Convenience is what consumers pay<br />

for!<br />

Dr. Gundolf Meyer-Hentschel beschäftigt<br />

sich seit vielen Jahren mit<br />

der Convenience von Verpackungen.<br />

Er gilt als Schöpfer des Begriffs „Höfliche<br />

Verpackungen“. Sein Unternehmen,<br />

das Meyer-Hentschel Institut in<br />

Saarbrücken und Zürich, testet Verpackungen<br />

auf Convenience und berät<br />

Handelsunternehmen, Markenartikler<br />

und Verpackungshersteller.<br />

https://meyer-hentschel.com/<br />

packaging-download-site/<br />

Foto: Meyer-Hentschel<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

34 35


DRUCK, DESIGN<br />

Die weltweit führende<br />

Plattform der Intralogistik DRUCK, ZERTIFIZIERT DESIGN<br />

Foto: A.Luttenberger/RondoGanahlAG<br />

Investitionen in die Zukunft<br />

50 Jahre nach der Gründung des Standorts wurde erneut eine<br />

beachtliche Summe investiert. Mehr als 36 Millionen Euro flossen<br />

in die Werke in St. Ruprecht und in das sechs Kilometer<br />

entfernte Albersdorf. In St. Ruprecht entstand eine neue Werkshalle<br />

sowie das neue Rondo-Druckzentrum. Damit kann die<br />

Produktion um bis zu 30 Prozent jährlich wachsen und so die<br />

steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungen<br />

aus Wellpappe, insbesondere aus der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie,<br />

bedienen. Ein großer Teil des Verpackungsgeschäfts<br />

von Rondo in St. Ruprecht entfällt nämlich auf ebenjene<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Kundenspezifische Lösungen<br />

Internationale Fachmesse für<br />

Intralogistik-Lösungen und<br />

Prozessmanagement<br />

19. – 21. März 2024<br />

Messe Stuttgart<br />

SHAPING CHANGE<br />

TOGETHER<br />

Neues Druckzentrum für neue<br />

Herausforderungen<br />

....................<br />

1971 wurde der Grundstein für einen Unternehmensstandort gelegt, der die Wellpappe-Verpackung in<br />

Österreich nachhaltig prägen sollte. Heute, 50+2 Jahre später, kommt ein weiterer großer Meilenstein<br />

hinzu: Die Eröffnung des neuen Rondo-Druckzentrums in St. Ruprecht an der Raab.<br />

Darüber hinaus beliefert Rondo Industriebetriebe, Pharmaunternehmen<br />

und Weinerzeuger. Für Otto Schweinzer, Geschäftsleiter<br />

am Standort St. Ruprecht, liegen die Vorteile der neuen Investitionen<br />

klar auf der Hand: „In unserem neuen Druckzentrum<br />

können wir pro Jahr über 20 Millionen Quadratmeter Wellpappe<br />

zusätzlich verarbeiten und so auch die Anforderungen unserer<br />

Kunden sehr kurzfristig erfüllen“. Dabei geht es sowohl um<br />

Masse, als auch um Klasse. Denn jeder Kunde hat andere Wünsche<br />

und Anforderungen. Hubert Marte, Vorstandsvorsitzender<br />

der Rondo Ganahl AG, ergänzt: „Wir sind darauf spezialisiert,<br />

kreislauffähige Verpackungen aus Wellpappe zu produzieren.<br />

Allein hier in St. Ruprecht haben wir über 10.000 Artikel, die<br />

Plastik ersetzen können.“ Zudem arbeitet Rondo im neuen<br />

Druckzentrum mit der Energie der Sonne, gewonnen aus rund<br />

2.000 Photovoltaik-Modulen. <br />

Sind über 50 Jahre schon beachtlich, gehen die Wurzeln des Familienunternehmens<br />

Rondo Ganahl bereits auf das Jahr 1797<br />

zurück. Der Einstieg in das Papiergeschäft erfolgte jedoch erst<br />

1911 mit der Gründung der Vorarlberger Papierfabrik. 1954<br />

wurde das erste Wellpappe-Werk in Frastanz eröffnet. Ins steirische<br />

St. Ruprecht kam das Unternehmen Anfang der 1970er<br />

Jahre. Der Bedarf an Wellpappe-Verpackungen in den östlichen<br />

Bundesländern und den osteuropäischen Staaten stieg rasch<br />

an und ein neuer zentralerer Standort musste gefunden werden.<br />

Ein Dorf im Wandel<br />

Die Gemeinde Sankt Ruprecht an der Raab intensivierte zu dieser<br />

Zeit die Bemühungen zur Belebung der Wirtschaft und die Schaffung<br />

neuer Arbeitsplätze. Nach einigen Mühen bei der Errichtung<br />

des neuen Standorts auf steinig-sandigen, schiefen Ebenen ging<br />

das Werk im November 1971 in Betrieb. Zunächst wurden vor<br />

allem Weinkartons produziert. Nach 10 Jahren verzeichnete die<br />

Niederlassung bereits 4 Millionen Euro Umsatz – bis ins Jahr<br />

2022 wurde dieser auf 130 Millionen Euro gesteigert.<br />

Drei Druckverfahren, viele Möglichkeiten<br />

Das Rondo-Werk in St. Ruprecht versteht sich als Spezialitäten-<br />

Schmiede. Ergänzend zum Flexodruck wurde 2006 der Offset-<br />

Direktdruck eingeführt. Die Umstellung war für alle Beteiligten<br />

ein „Tal der Tränen“, 60 bis 70 Prozent Ausschuss fielen an. Wo<br />

andere längst aufgegeben hätten, hat Rondo weitergemacht.<br />

Mit Ausdauer ging das Team ans Werk. 2017 erfolgte dann der<br />

Einstieg in den Digitaldruck. Die Gründe für diesen Schritt beschreibt<br />

Udo Nachbaur, Technischer Vorstand der Ganahl AG,<br />

so: „Bereits vor Jahren haben wir uns entschlossen, unser Produktportfolio<br />

um den digitalen Wellpappe-Druck zu erweitern.<br />

Damit sind wir in der Lage, drei Druckverfahren anzubieten.<br />

Das gelingt uns dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Hier am Standort haben wir 300 Beschäftigte und<br />

bilden 12 Lehrlinge aus. Einige unserer Entwicklerinnen und<br />

Entwickler oder Maschinenführer haben als Lehrlinge bei Rondo<br />

angefangen und sind heute unsere Top-Fachkräfte.“ Ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor ist für Rondo der Aufbau von Kompetenzen<br />

im Betrieb und das Halten der gut ausgebildeten Mitarbeiter.<br />

Foto: Ulrike Grassl<br />

Robert Posch, Betriebsleiter Rondo St. Ruprecht; Udo<br />

Nachbaur, technischer Vorstand Ganahl AG; Hubert<br />

Marte, Vorstandsvorsitzender Ganahl AG; Reinhard<br />

Marschall, Geschäftsführer König & Bauer GmbH<br />

Deutschland; Otto Schweinzer, Geschäftsleiter Rondo St.<br />

Ruprecht<br />

36<br />

3|<strong>2023</strong><br />

Jetzt informieren und dabei sein!<br />

logimat-messe.de


DRUCK, DESIGN<br />

DRUCK, DESIGN<br />

Web-to-Pack-Plattformen<br />

Web-to-Pack und digitale Lösungen –<br />

nur Schall und Rauch oder doch mit<br />

Tiefgang?<br />

.................................................<br />

Der beste recycelte Abfall ist der, den wir nicht produzieren.“ Diese Aussage, deren Aktualität<br />

heutzutage nicht mehr in Frage gestellt werden kann, gilt für alle Bereiche – vor allem aber für die<br />

Verpackungsindustrie. Als Verpackungshersteller erklären wir unseren Kunden immer wieder, dass<br />

die „am einfachsten zu recycelnden Verpackungen“ diejenigen sind, die wir nicht produziert und in<br />

Umlauf gebracht haben! Man könnte sagen, wir sind geradezu schizophren. Oder besser formuliert:<br />

Es ist eine dringende und absolute Notwendigkeit, uns an Werten zu orientieren – sowohl an<br />

persönlichen als auch an solchen, die für unser Unternehmen gelten. Auch, wenn wir damit<br />

Entsetzen auslösen.<br />

Für eine nachhaltige und ausgeglichene Zukunft müssen wir<br />

unsere Einstellungen und unsere Denkweise ändern, neue<br />

Lösungen für die Herausforderungen von morgen anbieten,<br />

tief verwurzelte Gewohnheiten aufbrechen, unser Wachstum<br />

anders angehen und erkennen, dass es nicht nur einen Weg<br />

gibt, Dinge zu tun.<br />

Die digitalen Technologien, die sich der kommerzielle Druck<br />

und die Etikettenindustrie schon seit langem zu eigen gemacht<br />

haben, werden unweigerlich dazu beitragen, ob wir<br />

nun überzeugt sind oder nicht, neue Perspektiven im Dienste<br />

von Projekten und Bedürfnissen zu schaffen. Die Digitalisierung<br />

betrifft nicht nur den Druck selbst, wobei der Digitaldruck<br />

häufi g in Opposition zu konventionellen Verfahren wie<br />

Fotos: SmilePack.fr - FP Mercure<br />

dem Offset- oder Flexodruck gesehen wird. Vielmehr betrifft<br />

sie auch die Weiterverarbeitung einschließlich der Veredelung<br />

– zum Beispiel das Lackieren und Prägefoliendruck – sowie<br />

das Schneiden, die automatisierte Steuerung der Produktionsprozesse<br />

und die verbesserte Steuerung der Druckvorstufe,<br />

die die Lücke zwischen den Kundinnen und Kunden sowie der<br />

Produktion schließt.<br />

Um diese Technik annehmen und vielleicht sogar vorwegnehmen<br />

zu können, bedarf es vor allem der Entwicklung<br />

einer neuen Denkweise, eines ganzheitlichen Ansatzes, des<br />

Überdenkens der Beziehungen zu Kundinnen, Kunden und<br />

zum Markt – und damit einer generellen Veränderung der<br />

Kultur von Unternehmen, so dass die neuen Möglichkeiten<br />

alle Ebenen der Gesellschaft durchdringen und beeinfl ussen<br />

können.<br />

In den vergangenen sieben Jahren lautete unser vorrangiges<br />

Ziel nicht, Verpackungen zu verkaufen. Vielmehr haben wir den<br />

Markt missioniert. Wir schärfen das Bewusstsein der Markenartikelhersteller<br />

und anderer Marktteilnehmer, fordern sie auf,<br />

ihre Komfortzonen zu verlassen, sich für technische Innovationen<br />

zu öffnen und zu bedenken, dass es alternative Wege gibt,<br />

die zunächst undurchdringlich erscheinen, sich aber gegenseitig<br />

ergänzen und so Ergebnisse ermöglichen, die den Erwartungen<br />

entsprechen. Seit sieben Jahren sind wir unterwegs und<br />

verbreiten eine andere, eine faszinierende Botschaft, die unter<br />

anderem lautet, nicht länger wie frühere Generationen zu agieren:<br />

Wir machen uns die Zwänge der Kartonagenhersteller zu<br />

eigen - wie Mindestmengen, Kombination mehrerer Produkte,<br />

Produktionskosten für Werkzeuge, die neue Marktteilnehmer<br />

ausschließen, usw. - und sie zu unseren eigenen zu machen.<br />

Indem wir diese überholten Konzepte anprangern, obwohl sie<br />

nach wie vor mit den Zwängen konventioneller Technik im Einklang<br />

stehen, leuchtet ein Licht auf den Weg aller Markenartikelhersteller,<br />

die sich diesen Paradigmenwechsel zu eigen<br />

machen: „Jetzt haben meine Zwänge und Wünsche Vorrang!“<br />

Digitale Synergien<br />

Web-to-Print, das sich permanent weiterentwickelt und so<br />

den Markt erschließt, das die Anforderungen antizipiert und<br />

ausgefeilte Kundenlösungen bietet, hat unmittelbar von den<br />

neuen Möglichkeiten profi tiert, die die Digitalisierung mit sich<br />

bringt. Ohne diesen Beitrag hätte es den Markt sicherlich<br />

nicht revolutioniert. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass<br />

Web-to-Print und digitale Technik sich gegenseitig befruchten,<br />

womit sie sich gegenseitig vorantreiben und Marktanteile gewinnen.<br />

Web-to-Pack wiederum profi tiert von den Möglichkeiten, die<br />

digitale Medien der Verpackungs- und der Point-of-Sales-Branche<br />

bieten. Das wiederum rechtfertigt die Entwicklung neuer<br />

Maschinen und Lösungen seitens der Herstellerindustrie. Die<br />

Kombination von Digital und Web-to-Pack trägt zweifelsfrei<br />

dazu bei, den Zugang zu einfacheren Verpackungslösungen<br />

zu demokratisieren, die bisher Spezialisten mit geringen Volumen<br />

vorbehalten waren. Sie erlaubt es jetzt allen Markenartikelherstellern<br />

oder Projektverantwortlichen, den Markt zu<br />

testen, Fehler und Rückzieher zu machen sowie größere Verpfl<br />

ichtungen zu umgehen.<br />

Treiber für schnelles Wachstum<br />

des Web-to-Pack-Marktes<br />

Alle diese Faktoren tragen zum schnellen Wachstum des Webto-Pack-Marktanteils<br />

bei, ohne das traditionelle, persönlich geführte<br />

Geschäft zu beeinträchtigen. Aber es gibt noch weitere<br />

Faktoren, die zu einer explosionsartigen Entwicklung der Anforderungen<br />

führen, die Online-Lösungen in Kombination mit<br />

digitaler Produktionstechnik erfordern: die wachsende Zahl<br />

der neu auf den Markt gebrachten Produkte, Sonderaufl agen<br />

und limitierten Aufl agen sowie der unglaubliche Trend, etliche<br />

Varianten von Produkten anzubieten – um unter anderem dem<br />

bevorzugten Geschmack oder der bevorzugten Farbe gerecht<br />

zu werden. Und werden diese zahllosen Verpackungen lokal in<br />

Werken produziert, die an Web-to-Pack-Plattformen angebunden<br />

sind, schließt sich der Kreis.<br />

Wir sind Zeugen der Entwicklung von mehr oder weniger innovativen<br />

und transparenten Web-to-Pack-Angeboten, was darauf<br />

schließen lässt, dass diese als El Dorados gelten. Lassen<br />

wir uns aber nicht täuschen: Die Herstellung von Verpackungen<br />

erfordert auch mit digitaler Technik durchdachte Prozesse<br />

und technisches Know-how, das über die Zeit hinweg erworben<br />

wird – manchmal auch durch Rückschläge. Manche Plattformen<br />

fungieren lediglich als Zwischenhändler, die Produkte<br />

lokaler oder exotischer Hersteller verkaufen. Andere dagegen<br />

treffen die grundlegende Entscheidung, dass sie ihre Prozesse<br />

und Produktion – trotz der damit verbundenen Zwänge und<br />

Herausforderungen – selbst unter Kontrolle haben wollen. Sie<br />

behalten die gesamte Wertschöpfung in ihren eigenen Unternehmen.<br />

Wie bei jeder epochalen Reise werden wir Zeugen der Entstehung,<br />

der Konsolidierung, des Verschwindens und des schnellen<br />

Wachstums von Unternehmen, bis sich die Struktur des<br />

Marktes verfestigt. In der Zwischenzeit sind dem Einfallsreichtum<br />

und der Kreativität keine Grenzen gesetzt, die aber natürlich<br />

stetig hinausgeschoben werden. Deshalb wird die drupa<br />

2024 eine wichtige Veranstaltung sein, auf der neue Technik,<br />

Entwicklungen und vielleicht auch revolutionäre Dinge im<br />

Dienst der Märkte vorgestellt werden, die unausgesprochene<br />

Wünsche antizipieren, die den Markenartikelherstellern nicht<br />

bekannt oder nicht bewusst sind. Technische Entwicklungen<br />

gehen sowohl kontinuierlich als auch schubweise vonstatten.<br />

Die drupa 2024 wird die perfekte Gelegenheit sein, sich damit<br />

auseinanderzusetzen, wie sich konventionelle und digitale<br />

Verfahren in Kombination mit Künstlicher Intelligenz verbinden<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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DRUCK, DESIGN<br />

KARRIERE<br />

und zu unserem Vorteil genutzt werden sollten – genauso, wie<br />

innovative Lösungen, die einen kontinuierlichen Rückgang der<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen und Berufskrankheiten ermöglichen,<br />

von denen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen<br />

sind.<br />

Die bemerkenswerte Fähigkeit des Menschen, sich selbst<br />

zu erfinden und neu zu erfinden, lässt uns auf eine vielversprechende<br />

Zukunft hoffen – auch wenn sie sich von dem<br />

unterscheidet, was wir heute kennen. Letztlich bleibt eine<br />

Frage offen: Wünschen wir uns für morgen etwas Besseres,<br />

oder können wir selbst besser werden? Das ist echt ein<br />

Programm. <br />

drupa 2024<br />

Von 28. Mai bis 7. Juni 2024 trifft sich erneut die internationale<br />

Printbranche auf der drupa, der weltweit führenden<br />

Fachmesse für Drucktechnologien, in Düsseldorf.<br />

Unter dem Themendach der Megatrends Nachhaltigkeit und<br />

erleben Besucher die neuesten Innovationen sowie Technologien<br />

aus der Print Media Industrie, industrial & functional<br />

printing bis hin zu packaging production hautnah. Die Aussteller<br />

der drupa präsentieren ihre neuesten Produkte und<br />

Lösungen zu den Themen Brand Management, Process Management,<br />

Production Planning aber auch Projektmanagement,<br />

Graphic Design und vielen weiteren Themen.<br />

Aussteller haben immer noch die Möglichkeit sich für die<br />

drupa 2024 anzumelden. www.drupa.de<br />

Foto: BEUMER Group<br />

Andreas Backs ist neuer<br />

Director Global Sustainability der<br />

BEUMER Group. In dieser<br />

Funktion verantwortet er die<br />

Entwicklung und Umsetzung der<br />

globalen Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Seit September 2022 ist<br />

Backs bei der BEUMER Group.<br />

Foto: RAJA<br />

Die RAJA-Gruppe hat<br />

Franck Chenet, 52, in die neu<br />

geschaffene Position des Group<br />

Marketing Director berufen.<br />

Chenet wurde außerdem zum<br />

Mitglied des Managementkomitees<br />

der Gruppe ernannt. Er<br />

verantwortet die Entwicklung der<br />

Multichannel-Strategien und die<br />

Optimierung des Kundenerlebnisses.<br />

AUTOR<br />

Fred Corbo<br />

hat im Jahr 2017 mit Smilepack.fr die erste vollständig integrierte Web-to-Pack-Plattform entwickelt und implementiert. Gleichzeitig<br />

betreute er die Installation einer der ersten Druckmaschinen HP Indigo 30000 für die Faltschachtelproduktion aus Kartonmaterialien.<br />

Er ist CEO und Inhaber von FP Mercure Packaging.<br />

https://smilepack.fr<br />

Bezahlte Werbung<br />

Ob Paletten-, Kragarm-, Weitspann- oder Fachbodenregale:<br />

Qualitätsprodukte von Allclick, auf die Sie sich voll und ganz verlassen können!<br />

Foto: SOMIC<br />

SOMIC Packaging gibt mit<br />

großer Freude bekannt, dass<br />

Dr. Gerhard Huber, CEO des<br />

Unternehmens, in den Deutschen<br />

Bundeswirtschaftssenat<br />

berufen wurde. Huber stammt<br />

aus Österreich und ist seit 2013<br />

im Unternehmen tätig.<br />

Foto: Euroexpo<br />

Mit 67 Jahren verabschiedet<br />

sich Peter Kazander, Geschäftsführer<br />

der Euroexpo Messe- und<br />

Kongress-GmbH, zur Jahresmitte<br />

in den Ruhestand. Im Jahr 20<strong>03</strong><br />

kam der gebürtige Niederländer<br />

als Veranstaltungsleiter zur<br />

Euroexpo.<br />

SL 90, ein vielseitig nutzbares Regalsystem, das für fast alle<br />

Lagermedien geeignet ist. Ein- oder doppelseitig aufgebaut, sind<br />

hohe Belastungen möglich.<br />

Kragarm- oder Auslegerregale von Allclick unterstützen einen<br />

schnellen Zugriff auf die gelagerte Ware und verringern dadurch<br />

einen hohen Arbeitsaufwand.<br />

Foto: Meier Verpackungen GmbH<br />

Claus Hertnagel (re.) und<br />

Stephan Holzhammer (li.) treten<br />

die Nachfolge als Geschäftsführer<br />

der Meier Verpackungen<br />

GmbH an. Als Mitglieder der Geschäftsleitung<br />

haben die beiden<br />

die letzten Jahre bereits maßgeblich<br />

und erfolgreich mitgestaltet.<br />

Foto: NESTRO<br />

Firmengründer und Unternehmer<br />

Paulus Nettelnstroth erhielt das<br />

Verdienstkreuz am Bande der<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

Nettelnstroth wurde 1948 geboren<br />

und gründete 1977 die<br />

NESTRO Lufttechnik, die heute<br />

über 260 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Effiziente Platznutzung mit bis zu ca. 70 % Platzersparnis gegenüber<br />

konventioneller Lagerung können durch Mobilregalanlagen<br />

eingespart werden.<br />

Ein Minileg-Steckregal macht Ihr Lager übersichtlich, ist jederzeit<br />

erweiterungsfähig und damit in jeder Ausbaustufe rentabel.<br />

Foto: Engel<br />

Der österreichische Spritzgießmaschinenbauer<br />

und Systemanbieter<br />

ENGEL betraut einen<br />

langjährigen Mitarbeiter mit dem<br />

Management der Business Unit<br />

Technical Moulding & Teletronics:<br />

Anders Nybäck, bisher<br />

Vertriebsleiter in ebenjener<br />

Business Unit, hat die Leitung<br />

übernommen.<br />

Foto: Schubert<br />

Gerhard Schubert, der Gründer<br />

und Gesellschafter des führenden<br />

Verpackungsmaschinenherstellers<br />

Schubert, ist am 4.<br />

Juli <strong>2023</strong> im Alter von 84 Jahren<br />

in Crailsheim verstorben. Die<br />

Verpackungsbranche verliert mit<br />

ihm eine herausragende Persönlichkeit.<br />

Allclick macht’s möglich<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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VERANSTALTUNGEN | AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG<br />

VERANSTALTUNGEN | AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG<br />

PINNWAND<br />

PINNWAND<br />

DIE BRAUBEVIALE IST ZURÜCK<br />

Die BrauBeviale in Nürnberg startet wieder: nach 4-jähriger Pause im Messegeschehen vom<br />

28. bis 30. November <strong>2023</strong>. Mit einem großen Ausstellerangebot, zielgenau konzipierten Sonderflächen<br />

und einem breit gefächerten Rahmenprogramm erhalten Besucher aus der Bier-, AFG-,<br />

Mineralwasserbranche sowie aus der Wein-, Sekt- und Spirituosenindustrie praxisnahe Lösungen<br />

für ihre betrieblichen Anforderungen in Prozesstechnik, Abfüllung und Verpackung oder in der<br />

Foto: NürnbergMesse / Heiko Stahl<br />

Logistik.<br />

Die BrauBeviale bietet in neun Hallen auf ca. 40.000 m² Ausstellungsfläche mit rund 900 Ausstellern für die gesamte<br />

Prozesskette ein umfassendes Angebot. Allein 130 Anbieter für Verpackung, Verschlüsse, Etikettierung und Sekundärverpackung<br />

zeigen ihre Lösungen für die Aufgaben rund um eine produktgerechte und effiziente Verpackung.<br />

www.braubeviale.de<br />

NEUER STANDARD FÜR PRODUKTABBILDUNGEN<br />

ECR Austria freut sich gemeinsam mit GS1 Austria eine wichtige Aktualisierung der 2017<br />

erstmals veröffentlichten Publikation „Guideline für Produktabbildungen“ bekanntzugeben.<br />

In Anbetracht der stetigen Weiterentwicklung grenzübergreifender Standards und der Notwendigkeit<br />

einer einheitlichen Darstellung von Konsumgütern in diversen Medienkanälen,<br />

war eine Überarbeitung längst überfällig. Die KonsumentInnen von heute verlangen mehr<br />

denn je nach Transparenz und Qualität in Produktabbildungen. Ob in Flugblättern oder<br />

Onlineshops, Bilder, die die tatsächliche Qualität des Produkts nicht korrekt wiedergeben,<br />

können die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen. Für eine bessere Produktpräsentation<br />

werden daher bestimmte Kriterien für die Bilder und deren Links festgelegt. Zu den<br />

Kernanforderungen gehören zum Beispiel eine hohe Bildauflösung, die Sicherstellung einer<br />

naturgetreuen Farbdarstellung und bestimmte Vorgaben für das Bildformat. Alle Details können<br />

im kostenlosen Download eingesehen werden. ECR Austria und die beteiligten Unternehmen der Serviceplattform<br />

„Stammdaten“ sind sich einig, dass mit dieser Aktualisierung der Guideline in deutscher und englischer Sprache ein<br />

bedeutender Schritt hin zu einer einheitlichen und qualitativ hochwertigen Produktpräsentation innerhalb der gesamten<br />

Konsumgüterbranche gemacht wurde.<br />

https://ecr-austria.a<br />

ZUKÜNFTIGE, EUROPÄISCHE VERPACKUNGS-VERORDNUNG II<br />

Im November 2022 hat die EU-Kommission die „Packaging and Packaging Waste Regulation<br />

(PPWR)“ vorgestellt. Und immer noch sind viele Fragen offen. Was bedeutet der Vorschlag<br />

der zukünftigen europäischen Verpackungsverordnung für die unterschiedlichen<br />

Glieder der Wertschöpfungskette? Mit welchen Auswirkungen müssen Verpackungs- und<br />

Lebensmittelindustrie sowie der Handel rechnen? Und welche konkreten Umsetzungsszenarien<br />

gibt es für Unternehmen?<br />

Anschließend an die Informationsveranstaltung vom 15. April <strong>2023</strong>, laden ARA und OFI<br />

gemeinsam zu einem Update. Im Fokus der Kooperationsveranstaltung „Zukünftige, Europäische<br />

Verpackungsverordnung II“ am 15. November <strong>2023</strong> stehen „Neuigkeiten und<br />

Umsetzungsstrategien“. Die geladenen Expert*innen erläutern die Hintergründe einzelner<br />

Aspekte der vorgeschlagenen Verordnung und zeigen anhand konkreter Beispiele auf, wie eine Umsetzung in der Praxis<br />

funktionieren kann. In ihren Ausführungen beziehen sich die Vortragenden insbesondere auf die Themenbereiche<br />

Recyclingfähigkeit, Rezyklateinsatz sowie den Ausbau der Kunststoff-Wertstoffströme. Ergänzend zu Neuigkeiten über<br />

den Status-quo in Österreich, erhalten Sie durch einen Vortrag von Dr. Joachim Christiani, Institut cyclos-HTP, auch<br />

einen Einblick in aktuelle Entwicklungen aus Deutschland.<br />

www.ofi.at<br />

Foto: ECR Austria<br />

Foto: ofi<br />

MUTIGE MARKEN – MÜDE MÄRKTE<br />

… unter diesem Motto findet am 19. Oktober <strong>2023</strong> der 26. Verpackungsdialog<br />

des Deutschen Verpackungs-Museum in Heidelberg statt.<br />

Ob Industriegigant, Luxusikone oder die mittelständische Marken-Manufaktur:<br />

Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck, die Verbraucher leiden unter<br />

inflationären Preisen. Exorbitante Energiekosten, staatliche Vorgaben und<br />

Regulierungen verhindern jegliche Planungssicherheit. Arbeitskräftemangel,<br />

Anzeichen von Inflation, ja, Rezession lassen Ängste wach werden. Manche<br />

Auguren reden bereits von drohendem industriellem Exitus. Wie verhalten sich<br />

Marken in solch schwierigen Zeiten? Können sie ihre Stärken, neue Energien<br />

und Mut entwickeln? Gerade jetzt beweist sich die Überlegenheit des persönlichen<br />

Dialogs. Jährlich präsentieren im Rahmen des Verpackungsdialogs hochrangige<br />

Vertreter bedeutender Marken ihre Sicht der Dinge. So in diesem Jahr<br />

Frank Schübel, CEO des traditionsreichen Tee-Herstellers „TEEKANNE“. Weitere Referenten sind Horst Brinkmann<br />

(„STABILO“), Thomas Faller („FALLER Konfitüren“) und Jürgen Betz („BORGWARD Zeitmanufaktur“).<br />

www.verpackungsmuseum.de<br />

Foto: Andre Wagenzik<br />

33. DRESDNER VERPACKUNGSTAGUNG<br />

Das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) lädt alle Akteure aus Industrie, Marken, Handel, Wissenschaft<br />

und Forschung zur 33. Dresdner Verpackungstagung in die sächsische Landeshauptstadt<br />

ein. Die Dialog- und Netzwerk-Plattform steht dieses Jahr unter dem Motto „Verpackungen<br />

zwischen Regulierung und Aufbruch mit Intelligenz“. Das traditionelle Jahresabschluss-Treffen<br />

der Branche findet am Donnerstag, den 30. November und Freitag, den 1. Dezember <strong>2023</strong> als<br />

Präsenzveranstaltung statt.<br />

„Wir freuen uns auf Top-Referentinnen und -Referenten führender Unternehmen und zahlreichen Start-Ups sowie Teilnehmenden<br />

aus der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackung“, blickt dvi-Geschäftsführer und Tagungsmoderator<br />

Winfried Batzke voraus.<br />

Wie gewohnt werden auch zahlreiche Studierende verpackungsrelevanter Studiengänge aus Deutschland und Österreich<br />

präsent sein. „Die exklusive Gelegenheit, schon heute Kontakt zu den besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von morgen<br />

aufzubauen, ist Teil der einzigartigen Dresdner Mischung und ein echter Mehrwert“, so Winfried Batzke.Auf dem Programm<br />

der Dialog- und Netzwerk-Plattform stehen Vorträge und Diskussionsrunden rund um vier zentrale Themenbereiche:<br />

• Regulatorischer Rahmen (PPWR, Plastic Tax, Green Claims),<br />

• Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (u.a. Mehrweg, Neue Materialien),<br />

• Neue Entwicklungen im Verpackungsmaschinenbau (u.a. Flexibilität, Nachhaltigkeit, Vernetzung) sowie<br />

• Top-Innovationen aus der Wertschöpfungskette<br />

www.verpackungstagung.de<br />

LABLEEXPO <strong>2023</strong><br />

Die Labelexpo Europe <strong>2023</strong> fand von 11. bis 14. September in Brüssel statt. Labelexpo Europe ist die weltweit<br />

größte Veranstaltung für die Etiketten- und Verpackungsdruckindustrie. Über 500 Aussteller zeigten<br />

ein vollständiges Sortiment an Maschinen und Materialien für die Etikett- und Verpackungsdruckindustrie.<br />

Die Messe punktete durch ein Aufgebot an Live-Shows und Demonstrationen sowie zahlreiche Produktvorstellungen.<br />

Ebenfalls sehr beleibt war das Rahmenprogramm bestehend aus Seminare, Konferenzen und<br />

auch besonderen Bereichen wie der Automation Arena, wo BesucherInnen alles von der Dateierstellung<br />

über den Druck und die Konvertierung bis zur Inspektion erfahren konnten, oder dem Flexo Pack Trail,<br />

wo Interessierte alles lernen konnten, um gut gerüstet in den Markt für flexible Verpackungen einsteigen zu können.<br />

www.labelexpo-europe.com<br />

Foto: unsplush/Willian Justen de Vasconcellos<br />

Foto: Tarsus Group<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

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UNVERPACKUNG DES MONATS<br />

UNVERPACKUNG DES MONATS<br />

UnVerpackung des Monats<br />

Verpackung des Monats: Adventskalender<br />

Es ist September und langsam nähert sich die für mich schönste Zeit im Jahr wieder. Besonders die Vorbereitungen<br />

auf Weihnachten fi nde ich herrlich und dazu gehören natürlich jedes Jahr Adventskalender. Ja, im Grunde<br />

sind Adventskalender ja auch große, besonders schön gestaltete (Um-)Verpackungen. Für meine Kinder befülle<br />

ich jedes Jahr kleine Säckchen oder Kartonhäuschen mit Kleinigkeiten, die sie mögen und auch mir gönne ich<br />

Jahr für Jahr einen Adventskalender. Dabei bewundere ich schon das Äußere. Oft sind sie wunderschön bedruckt,<br />

wie jene von Bösmüller im Bild und zudem durchdacht gestaltet. Manchmal sind es Türchen, manchmal kleine<br />

Schachteln, manchmal sind sie rund, eckig oder in Form eines Hauses oder Zugs … es gibt so unendlich viele Möglichkeiten! Da<br />

leuchten nicht nur Kinderaugen! Einen großen Pluspunkt bekommen sie zudem, wenn der gesamte Adventskalender aus Karton ist.<br />

Un-Verpackung des Monats: Capri-Sun<br />

Meine Kinder lieben sie, ich – es tut mir leid – hasse sie: Capri-Sun-Packungen. Seit dem Plastik-Trinkhalm-Verbot ist es noch<br />

schlimmer geworden. Ich schaffe es einfach nicht, den Trinkhalm in das dafür vorgesehene Loch zu stecken, ohne dass mir der<br />

Saft über die Finger läuft, oder dass der Papierhalm knickt und so gut wie nicht mehr zu gebrauchen ist. Zudem fi nde ich es<br />

noch immer wenig sinnvoll, zwar Plastik-Trinkhalme zu verbieten, die Papier-Trinkhalme sind jedoch in Plastik verpackt. Von der<br />

Haltbarkeit dieser Trinkhalme möchte ich erst gar nicht reden. Meist sind sie nach kürzester Zeit so aufgeweicht, dass sie sich im<br />

Mund aufl ösen oder keine Flüssigkeit mehr durchkommt. Was ich auch nicht ganz verstehe ist, warum das Unternehmen im deutschsprachigen<br />

Raum von Capri-Sonne auf Capri-Sun umsteigen musste. Darf denn nichts mehr in der Landessprache sein? – Genauso<br />

wie Ice-Tea – was soll der Blödsinn, warum kann das nicht Eistee heißen? Meine Begeisterung für Capri-Sun hält sich also in Grenzen.<br />

Haben auch Sie eine Verpackung, die Sie besonders toll fi nden oder über die Sie sich immer wieder ärgern? Schreiben Sie mir an:<br />

ulrike.grassl@ggmedien.at<br />

34 Innovationen trumpfen beim<br />

Deutschen Verpackungspreis <strong>2023</strong><br />

Seit 60 Jahren gibt es den Deutschen<br />

Verpackungspreis, der 1963 vom Beirat<br />

der Rationalisierungsgemeinschaft<br />

Verpackung (RGV) ins Leben gerufen<br />

wurde, um Innovationen in der Branche<br />

zu fördern und die Entwicklung bester<br />

Lösungen zu unterstützen. Im August<br />

hat die unabhängige Jury die Gewinner<br />

der diesjährigen Leistungsschau rund<br />

um die Verpackung bekanntgegeben.<br />

34 Innovationen aus England, Deutschland,<br />

den Niederlanden und Österreich<br />

konnten bei dem vom Deutschen Verpackungsinstitut<br />

e. V. (dvi) ausgerichteten,<br />

materialübergreifenden Wettbewerb der<br />

besten Lösungen triumphieren.<br />

Die 34 Gewinner verteilen sich auf alle<br />

10 Kategorien des Deutschen Verpackungspreises<br />

verteilen: Digitalisierung<br />

(2), Funktionalität & Convenience (3), Gestaltung<br />

& Veredelung (4), Logistik & Materialfl<br />

uss (2), Nachhaltigkeit (13), Neues<br />

Material (1), Verpackungsmaschinen (2),<br />

Warenpräsentation (2), Wirtschaftlichkeit<br />

(2) sowie Nachwuchs (3).<br />

Die siegreichen Innovationen stammen<br />

von ALDI SÜD, Anton Debatin, Aroma Elite,<br />

Berliner Hochschule für Technik, Boomerang<br />

Systems, Brands for Business,<br />

BRAUN Denk & Werk, CCL Label, easy-<br />

2cool, Fachhochschule Münster, Graphic<br />

Packaging International, Henkel, HTWK<br />

Leipzig, Innovation Engineer, Kiefel, Krones,<br />

Linhardt, Mondi (mit Megafl ex und<br />

Bett1), Muhr & Söhne (mit Sika Deutschland),<br />

PohlScandia, Recyda, Schoepe<br />

Display, Siegwerk Druckfarben, Smurfi t<br />

Kappa, Sparck Technologies, SÜDPACK<br />

Verpackungen, Syntegon Technology, TU-<br />

BEX und Vollherbst Druck.<br />

Alle Informationen fi nden Sie unter: https://<br />

www.verpackung.org/events/deutscherverpackungspreis/auszeichnungen<br />

Foto: dvi<br />

VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

26. Deutscher Verpackungsdialog<br />

Tagung<br />

19. Oktober <strong>2023</strong>,<br />

Heidelberg (D)<br />

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Messe<br />

22. bis 26. Oktober <strong>2023</strong>,<br />

München (D)<br />

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Einblicke in die Prüfung von Papier,<br />

Karton, Wellpappe und Verpackungen<br />

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08. bis 09. November <strong>2023</strong>, Wien<br />

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Zukünftigen, Europäischen Verpackungsverordnung<br />

II<br />

Info-Veranstaltung<br />

15. November <strong>2023</strong>, Wien<br />

www.ofi.at<br />

PTS Insight: EU Packaging and Packaging<br />

Waste Regulation<br />

Webinar<br />

17. November <strong>2023</strong>, Online<br />

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Schwerpunkte in diesem Heft sind:<br />

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28. bis 30. November <strong>2023</strong>,<br />

Nürnberg (D)<br />

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9. Expertentreff Verpackungsdruck<br />

Tagung<br />

29. bis 30. November <strong>2023</strong>,<br />

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Dresdner Verpackungstagung<br />

Tagung<br />

30. November bis 01. Dezember <strong>2023</strong>,<br />

Dresden (D)<br />

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Leitung und Chefredaktion: Mag Ulrike Grassl; Anzeigenleitung: Renate Grimm; Grafik & Layout: Cornelia Hackl Grafi kdesign,<br />

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Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: Grassl & Grimm Medien OG zu 100 %,<br />

A-2440 Moosbrunn, Am Weingarten 2, FN 523173y; UID Nummer: ATU75084007; Gesellschafter: Mag Ulrike Grassl und<br />

Renate Grimm; Kontakt Redaktion: +43/676 572 59 39 oder ulrikegrassl@ggmedienat, Anzeigenleitung +43/676 572 28 24<br />

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4 x jährlich, 3800 Stück Aufl age; Bezugsbedingungen: Einzelheft Inland Euro 6,50; Einzelheft Ausland Euro 10,20; Jahresabo Inland<br />

Euro 24,- inkl Verpackung und 10 % USt; Jahresabo Ausland Euro 39,- inkl Verpackung und Porto Nachdruck – auch mit Quellenangabe –<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet Für den Inhalt persönlich gezeichneter Beiträge liegt die fachliche Verantwortung<br />

ausschließlich beim Autor Gendering: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns für die Verwendung des generischen<br />

Maskulinums in unseren Texten entschieden Eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts ist nicht beabsichtigt Datenschutz: Unsere<br />

Datenschutzerklärung fi nden Sie unter: wwwaustropack-onlineat/datenschutzerklaerung/ Datenschutzrechtlicher Verantwortlicher:<br />

Mag Ulrike Grassl, +43/676 572 59 39 ulrikegrassl@ggmedienat; Verantwortlicher der Ursprungsdateien: HEROLD Business Data GmbH,<br />

Guntramsdorfer Straße 105, A-2340 Mödling, kundenservice@heroldat, +43 2236 401-0; Ihre Daten (Name, Adresse) wurden von uns zum<br />

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44<br />

3|<strong>2023</strong><br />

3|<strong>2023</strong><br />

45


ANBIETER-INDEX<br />

ANBIETER-INDEX<br />

ANBIETER-INDEX<br />

B2<br />

BEUTELVERSCHLÜSSE<br />

E1<br />

ETIKETTEN<br />

E1<br />

ETIKETTEN<br />

AGR (A) ............................................................. R1<br />

Allclick (A) ........................................................ L1<br />

Ballerstaedt (A) ................................................ A3<br />

Bluhm Systeme (A) ........................................... K3<br />

Danfoss (A) ...................................................... A4<br />

ECM (A) ............................................................ E1<br />

GIKO (A) ........................................................... F1<br />

Hackgut Winter (A) ............................................ H1<br />

Herma (A) ......................................................... E2<br />

Herrmann Ultraschalltechnik (D) ........................ U2<br />

HSM GmbH + Co. KG (D) ................................... A1<br />

HTW (A) ............................................................ H2<br />

Knapp (D) ......................................................... B3<br />

Logett (A) ......................................................... E1<br />

Marzek-Etiketten (A) ......................................... E1<br />

Meier Verpackungen (A) .................................... V2<br />

Neveon (A) ....................................................... V3<br />

Österr. Institut für Verpackungswesen (ÖIV) (A) ... B1<br />

OFI (A) .............................................................. B1<br />

Paletten Winter (A) ............................................ P1<br />

Pawel (A) .......................................................... V2<br />

Rajapack GmbH ............................................... V2<br />

Rapf & Co. (A) ................................................... A2<br />

REA Elektronik (D) ............................................. K2<br />

SACMI (ITA) ....................................................... V2<br />

schafler (A) ....................................................... P1<br />

semket (A) ............................................ E1, E3, K3<br />

Servent Consulting (A) ...................................... C1<br />

Sonotronic (D) .................................................. U1<br />

Stöffl (A) ..................................................... K1, S1<br />

TempTrans GmbH (D) ........................................ L2<br />

TransPak (A) ..................................................... V2<br />

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ANBIETER-INDEX<br />

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ANBIETER-INDEX<br />

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