Austropack 2022/04
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4<br />
<strong>2022</strong><br />
14<br />
Kosmetik<br />
Recyclingmaterial trifft Kosmetikindustrie<br />
18<br />
Getränke<br />
Neues zum Pfandsystem<br />
20<br />
Druck<br />
Neue Möglichkeiten gegen<br />
Fälschungen<br />
Die Vielfalt der Papier- und<br />
Kartonindustrie<br />
Vom Papiersack über innovative Kartonverpackung bis zum<br />
erfolgreichen Recycling<br />
Mehr ab Seite 26<br />
RETOUREN AN POSTFACH 555, 1008 WIEN | ÖSTERREICHISCHE POST AG | 20Z<strong>04</strong>1970 M | GRASSL & GRIMM MEDIEN OG, AM WEINGARTEN 2, A- 2440 MOOSBRUNN
VORWORT<br />
EDITORIAL<br />
Die Großen und<br />
die Kleinen<br />
Wir leben schon in verrückten Zeiten! Vieles, das in den letzten beinahe schon drei Jahren passiert ist, hätte ich mir nicht träumen lassen:<br />
Masken tragen, soziale Isolation, Krieg in Europa, Klimawandel, Energiekrise, grüner Atomstrom, gemeinsames Duschen … Noch weniger<br />
hätte ich mir träumen lassen, dass einmal in einer Wüste Winterspiele stattfi nden werden (die asiatischen Winterspiele 2029 sollen in der<br />
saudi-arabischen Wüste stattfi nden). 500 Milliarden Dollar soll der Spaß kosten, wobei Unmengen energie- und wasserintensiver Kunstschnee<br />
in der Bergregion Trojena produziert werden sollen. Und als nächstes veranstalten wir dann Sommerspiele in der Arktis, oder wie?<br />
Ich glaube, da haben manche den Knall nicht gehört!<br />
Gleichzeitig fl attert eine Studie aus Deutschland in mein Postfach: Trotz Infl ation und Energiekrise legen 75 Prozent der Befragten Wert<br />
auf nachhaltige Verpackungen, 72 Prozent sind bereit mehr zu zahlen, im Durchschnitt einen Aufpreis von acht Prozent, 9 Prozent würden<br />
sogar einen Aufpreis von 20 Prozent oder mehr bezahlen.<br />
Eindruck<br />
hinterlassen<br />
Da sieht man mal wieder, was falsch läuft (mal abgesehen von den Winterspielen in der Wüste): Die „Kleinen“ wollen ihren Beitrag leisten,<br />
auch wenn es wahrscheinlich schwierig für sie wird. Die „Großen“ verpulvern Ressourcen zum Vergnügen, um sich selbst gut dastehen<br />
zu lassen – auf Kosten vieler „Kleiner“.<br />
Solange die „Großen“ das Problem nicht erkennen oder einfach ignorieren, können auch die „Kleinen“ nicht genügend ausrichten. Umso<br />
erfreulicher fi nde ich es deshalb, dass immer mehr Pressemeldungen davon handeln, dass Verpackungen nachhaltiger gestaltet wurden.<br />
Altbekannte Verpackungen wurden grundlegend überarbeitet, um Ressourcen zu schonen. Der Wandel hat begonnen … auch, wenn es<br />
noch nicht bei allen angekommen ist.<br />
PERFEKTE ERGEBNISSE –<br />
MIT UNS AN IHRER SEITE.<br />
Chefredakteurin<br />
BOESMUELLER.AT<br />
© Alexander Ozerov - stock.adobe.com<br />
4|<strong>2022</strong><br />
ulrike.grassl@ggmedien.at<br />
3
18<br />
23<br />
WIR WOLLEN DEINE<br />
VERPACKUNGEN ZURÜCK.<br />
ROHSTOFFE<br />
24<br />
28<br />
33<br />
INHALT AUSGABE 3 | <strong>2022</strong><br />
KOSMETIK<br />
Zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Recyclingmaterialien ........... 14<br />
Zweites „Leben“ für Verpackungsabfälle ......................................... 16<br />
GETRÄNKE<br />
Einwegpfand: Neue Eckdaten bekannt ............................................ 18<br />
DRUCK<br />
Gedrucktes E-Papier .......................................................................... 20<br />
Fotodrucke rückseitig kennzeichnen ................................................ 21<br />
Lösungen zur Absicherung von Verpackungen ................................ 22<br />
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
Die Zukunft der Verpackung mitgestalten ....................................... 23<br />
Papiersäcke – 160 Jahre Innovationskraft ...................................... 24<br />
Automatisierte Kartonverpackung in der Versandapotheke .......... 26<br />
Weniger Volumen zahlt sich aus ....................................................... 28<br />
Best of Wellpappe .............................................................................. 30<br />
Pro Carton Young Designer Award .................................................... 32<br />
RÜCKBLICK FACHPACK <strong>2022</strong><br />
Zukunft gestalten ............................................................................... 33<br />
STAATSPREIS <strong>2022</strong><br />
60. Staatspreis Smart Packaging .......................................................36<br />
GESICHTER DER BRANCHE<br />
Weil es um die Menschen geht ... ..................................................... 38<br />
SERVICE | AKTUELLES<br />
News .................................................................................................... 6<br />
Marktentwicklung .............................................................................. 10<br />
Personalia .......................................................................................... 40<br />
Pinnwand ........................................................................................... 42<br />
Unverpackung ................................................................................... 44<br />
Termine/Vorschau ............................................................................ 45<br />
Impressum ......................................................................................... 45<br />
Anbieter-Index ................................................................................... 46<br />
WIR ALLE SIND TEIL DES KREISLAUFS.<br />
DANKE FÜR DEINEN BEITRAG.<br />
4|<strong>2022</strong><br />
5
NEWS<br />
NEWS<br />
Foto: Alpla<br />
Foto: Borealis<br />
PHARMA. Weitere Expansion durch Übernahme. Das international<br />
tätige Verpackungsunternehmen ALPLA stärkt mit der Übernahme des polnischen<br />
Unternehmens APON die Präsenz des Geschäftsbereichs Pharma<br />
in Zentral- und Osteuropa (CEE). APON produziert am Standort Żyrardów<br />
bei Warschau Kunststoffverpackungen für die Pharmaindustrie: Flaschen<br />
mit einem Füllvolumen von 5 bis 100 Millilitern, Behälter mit Schraub- oder<br />
Schnappverschluss sowie medizinisches Zubehör wie Dosierhilfen. Die Primärverpackungen<br />
für Medikamente werden nach ISO 15378 im Reinraum<br />
hergestellt. Die Akquisition setzt den Wachstums- und Expansionskurs des<br />
2019 gegründeten Geschäftsbereichs ALPLApharma fort.<br />
www.alplapharma.com<br />
KENNZEICHNEN. Sonderanlagen zur Pharma- und Kosmetik-<br />
Kennzeichnung. Zur Etikettierung und Kennzeichnung kleinster Kosmetikprodukte<br />
hat Bluhm Systeme eine spezielle Anlage entwickelt. Dieses Geset 700-Etikettiersystem<br />
besteht aus einem Etikettenspender vom Typ Alpha HSM, einem Laserbeschrifter<br />
und entsprechender Fördertechnik. Bis zu 150 zylindrische Kosmetikprodukte<br />
pro Minute versieht die Anlage rundum mit vorgedruckten Etiketten und individueller<br />
Chargenkennzeichnung.<br />
Insbesondere für die Pharmaindustrie mit ihren hohen Anforderungen an Prozesssicherheit<br />
und Rückverfolgbarkeit hat Bluhm Systeme eine weitere Variante der Geset<br />
700 zur Kennzeichnung von Arzneimitteln entwickelt. Die Etikettieranlage Geset 700<br />
eignet sich vor allem zur vollautomatischen Rundum-Etikettierung von runden und eckigen Gebinden wie Gläschen oder<br />
Fläschchen. Die neue Geset 700-Variante verfügt über drei Sicherheitskontrollen, die mittels Kamera die neuralgischen<br />
Schritte während des gesamten Kennzeichnungsprozesses überwachen.<br />
www.bluhmsysteme.com<br />
KUNSTSTOFF. Moderne Kunststoffschäumtechnologie für nachhaltigere<br />
und günstigere dünnwandige und wiederverwendbare Verpackungen. Borealis<br />
und Bockatech, Erfinder und Lizenzgeber der innovativen Produktionstechnologie<br />
EcoCore®, präsentieren ihre neuen leichten und ultraleichten Mehrwegbecher aus<br />
Borealis-Polypropylen (PP), die mit Hilfe der patentierten EcoCore-Schaumstofftechnologie<br />
hergestellt werden. Die neuen ultraleichten Becher, die mit Borealis PP und<br />
der EcoCore-Technologieplattform für nachhaltige Verpackungen produziert werden,<br />
weisen ein geringeres Gewicht als viele herkömmliche Einweg-Pappbecher auf. Dennoch<br />
verfügen sie über eine hervorragende Wärmedämmung, die doppelt so hoch<br />
ist wie jene von PP-Bechern mit festen Wänden und gleichem Gewicht. Die langlebigen EcoCore-Formteile sind zudem<br />
mikrowellen- und spülmaschinentauglich. Da sie ausschließlich aus PP hergestellt werden, lassen sie sich problemlos<br />
recyceln, wenn sie nach hunderten Benutzungszyklen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Mit EcoCore lassen<br />
sich langlebige Monomaterial-Formwände mit einer Haut-Schaumstoff-Haut-Verbundstruktur in Sekundenschnelle und<br />
kostengünstig herstellen.<br />
www.borealisgroup.com<br />
Foto: Bluhm Systeme<br />
Foto: Goods Tag<br />
AKTUELLES<br />
PHARMA. Smart Products Plattform für Medikamenten-Beipackzettel.<br />
Arzneimittel für Geflüchtete aus der Ukraine sind ein Teil<br />
der dringend benötigten Spenden. Das Problem: Die den Arzneimitteln<br />
beigelegten Beipackzettel sind in der Sprache des jeweiligen Zielmarktes<br />
verfasst und so in den meisten Fällen für ukrainische Staatsbürger<br />
nicht lesbar, was das Risiko falscher Medikamenteneinnahme zur Folge<br />
haben kann.<br />
Eine gemeinsame Initiative von EFPIA – European Federation of Pharmaceutical<br />
Industries and Associations, GS1 Germany und GoodsTag,<br />
diese Sprachhürden zu nehmen. Das Angebot ist zunächst in Polen<br />
abrufbar. Ab sofort können Ukrainer dort mit ihrem Smartphone anhand der App „Scan Matrix“, den sich auf den<br />
Arzneiverpackungen befindlichen 2D-Code GS1 DataMatrix scannen. Sie werden dann auf die elektronische Packungsbeilage<br />
(ePIL) in ihrer Sprache weitergeleitet, unabhängig davon, auf welcher Sprache der dem Arzneimittel beiliegende<br />
Beipackzettel beruht.<br />
www.goodstag.com<br />
UNTERNEHMEN. Wiederaufbereitung im eigenen Haus. „In<br />
puncto Nachhaltigkeit hat sich Greiner ambitionierte Ziele gesetzt.<br />
Mit dem ersten Recyclingwerk in der Geschichte von Greiner wollen<br />
wir in Zukunft den Einsatz von Recyclingmaterial in der Herstellung<br />
unserer Produkte erhöhen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem<br />
Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei Greiner“, so Axel<br />
Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner AG anlässlich des Kaufs<br />
des serbischen PET-Flakes-Produzenten ALWAG durch die Unternehmenssparte<br />
Greiner Packaging. Künftig trägt der Zukauf den<br />
Namen „Greiner Recycling d.o.o.“ und wird als eigene Einheit direkt<br />
unter Greiner Packaging International geführt. Das Unternehmen<br />
konzentriert sich weiter auf das Recycling von PET und anderen<br />
Wertstoffen. In Form von so genannten Flakes werden diese für die Produktion von Verpackungslösungen eingesetzt.<br />
Mit dem Kauf baut Greiner sein Geschäftsmodell entlang der Wertschöpfungskette aus und ist demnach ab sofort auch<br />
im Bereich der Wiederaufbereitung von Wertstoffen tätig.<br />
www.greiner.com<br />
KLEBEN. Recycelte PET-Flaschen werden zu Klebebändern. tesa bringt ein<br />
neues Verpackungsklebeband in den Handel. tesa® 6<strong>04</strong>12 besteht aus einem<br />
Träger mit 70-prozentig recyceltem (PCR) PET und einem wasserbasierten Acrylatklebstoffsystem.<br />
Das Unternehmen erweitert damit sein Produktportfolio leistungsstarker<br />
Verpackungsklebebänder, die anteilig aus recycelten Materialien<br />
sowie biobasierten Rohstoffen hergestellt werden. tesa® 6<strong>04</strong>12 stellt für viele<br />
Branchen wie zum Beispiel die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, die pharmazeutische<br />
Branche oder die Logistikbranche eine passende Alternative zu den<br />
üblicherweise eingesetzten und aus Polyvinylchlorid hergestellten Verpackungsbändern<br />
dar.<br />
www.tesa.com<br />
Foto: tesa<br />
Foto: Greiner Packaging<br />
6<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
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NEWS<br />
NEWS<br />
AKTUELLES<br />
ETIKETTIEREN. Jederzeit sichere Gefahrgutetiketten ab Losgröße 1. Um die Beschaffung<br />
und den Einsatz von Gefahrgutetiketten über alle Transportwege hinweg sicherer, einfacher,<br />
günstiger, schneller und umweltfreundlicher zu machen, haben BOXLAB Services, ein<br />
Dienstleister und Prozessberater in den Bereichen Gefahrgutetikettierung und Packmittel, und<br />
der Selbstklebespezialist HERMA jetzt eine Kooperation gestartet. Sie umfasst alle Arten von<br />
Gefahrgutetiketten, also Gefahrzettel, Placards und ADR Warntafeln. Entgegen den derzeitigen<br />
marktüblichen Mindestbestell¬mengen im vier- oder fünfstelligen Bereich je Sorte sind derartige<br />
Produkte innerhalb der Kooperation von BOXLAB Services und HERMA bereits ab Stückzahl 1<br />
erhältlich, und zwar europaweit innerhalb von 24 Stunden.<br />
HERMA konzentriert sich innerhalb der Kooperation auf die Auswahl geeigneter Materialkombinationen<br />
gemäß den geltenden Bestimmungen. Gefahrgutetiketten müssen auf unterschiedlichsten Behältnissen wie<br />
Fässern, Tonnen, Kanistern, Containern, IBC, Big Bags, Flaschen, aber auch auf eingestretchten Paletten sicher haften.<br />
Je nach Einsatzzweck sind Resistenz gegen Chemikalien wie Säuren, Laugen und Lösemittel, Schmutz, Fett und Öl,<br />
Umgebungseinflüsse wie Hitze, Feuchtigkeit, Kälte und UV-Belastung sowie Seewasserbeständigkeit gefordert.<br />
BOXLAB Services, das ein eigenes Lager unterhält, übernimmt die operative Abwicklung, also den Bestell- und Versandprozess<br />
sowie die Konfektionierung und ggf. auch die nachträgliche Individualisierung der Gefahrgutetiketten.<br />
www.herma.at<br />
Foto: Prapakorn Sonwong/iStock<br />
PAPIER. Flexibles Verpackungspapier für Spielkarten. Das Brettspiel<br />
„CATAN“ ist 1995 im Kosmos-Verlag erschienen und erfreut sich nach wie<br />
vor großer Beliebtheit. Das Spiel „Halli Galli“ vom Spieleverlag Amigo ist<br />
mit bisher über 2 Millionen verkauften Spielen weltweit ebenfalls sehr erfolgreich.<br />
Die Ludo Fact Unternehmensgruppe produziert beide Spiele in<br />
Deutschland und setzt seit April <strong>2022</strong> bei der Verpackung auf flexible Verpackungspapiere<br />
von Koehler Paper. Seit dem Frühjahr wurden bereits rund<br />
eine Million Spielkarten der Gesellschaftsspiele „CATAN“ und „Halli Galli“ mit<br />
Koehler Nex-Plus® Seal Papier verpackt. Bei den flexiblen Verpackungspapieren handelt es sich um 100 % Papier, das<br />
nach Gebrauch direkt im Altpapierkreislauf wieder zu neuem Papier verarbeitet werden kann.<br />
www.koehler.com<br />
KUNSTSTOFF. Zertifizierter CO 2<br />
-Fußabdruck. Als einer der weltweit ersten Kunststoffhersteller bietet der Spezialchemie-Konzern<br />
LANXESS seinen Kunden – den Verarbeitern seiner Polyamide Durethan und Polyester (PBT) Pocan<br />
– zertifizierte Werte für den CO 2<br />
-Fußabdruck der Basiskunststoffe an. Die Zertifizierung erfolgte durch eine akkreditierte<br />
Verifizierungsstelle. Sie schließt auch das Polyamid 6-Vorprodukt Caprolactam und die von LANXESS in Antwerpen hergestellten<br />
Glasfasern ein, mit denen Kunststoffe bei Bedarf verstärkt werden.<br />
„Mit den zertifizierten Werten können unsere Kunden genauer abschätzen, wie klimafreundlich ihre Erzeugnisse sind,<br />
und Ansatzpunkte identifizieren, mit denen sie ihre CO2-Emissionen weiter senken können“, erklärt Günter Margraf, Leiter<br />
Nachhaltigkeit und Produktmanagement im Geschäftsbereich High Performance Materials. Die Werte wurden nach<br />
dem Standard ISO 14067:2018 für den „Carbon Footprint of Products“ ermittelt. Berücksichtigung fanden alle wesentlichen<br />
Emissionen, die anfallen, bis das entsprechende Produkt das Werkstor von LANXESS verlässt (cradle-to-gate).<br />
lanxess.com<br />
Foto: Koehler<br />
Foto: Mettler Toledo<br />
Foto: adapa<br />
INSPEKTION. Erkennung von Fremdkörpern geringer Dichte. Mettler-Toledo Produktinspektion<br />
stellt mit DXD und DXD+ seine bisher leistungsstärkste Röntgeninspektionstechnologie<br />
zur Erkennung von Fremdkörpern geringer Dichte in verpackten Lebensmitteln vor. Die neue<br />
Technologie unterstützt Lebensmittelhersteller, Produktrückrufe zu vermeiden, unnötige Kosten<br />
in Form von Produktabfällen zu reduzieren sowie die Produktintegrität und den Markenschutz zu<br />
verbessern.<br />
Die DXD und DXD+ Dual Energy-Detektortechnologie von Mettler-Toledo ist für die Erkennung von<br />
Fremdkörpern wie kalkhaltige Knochen, mineralarmes Glas, Gummi sowie verschiedene Kunststoffe<br />
optimiert. Diese Arten von Fremdkörpern sind in den komplexen Röntgenbildern, die bei<br />
der Inspektion von sich überlagernden und inhomogen strukturierten Produkten wie etwa Nudeln, Hähnchenbrust,<br />
Würstchen und Tiefkühlware auf Kartoffelbasis entstehen, herkömmlicherweise schwer zu detektieren.<br />
www.mt.com<br />
GEFAHRGUTTRANSPORT. Mit nachhaltigen Mehrwegverpackungen<br />
Batterien sicher transportieren. Der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien wächst<br />
rasant. Laut Verband der Europäischen Autohersteller (ACEA) wurden letztes Jahr<br />
63 Prozent mehr E-Autos zugelassen als noch im Jahr zuvor. Bis 2030 erwarten<br />
Experten in Folge eine 20-fache Steigerung der Batterieproduktionskapazität in<br />
Europa. „Lithium-Ionen-Batterien werden als Gefahrgut eingestuft und erfordern<br />
somit hohe Sicherheitsstandards bei Transport und Lagerung“, sagt Christian<br />
Hemming, Technical Director EMEA bei ORBIS Europe.<br />
Verpackungen für den Batterietransport müssen sowohl strengen behördlichen<br />
Vorschriften als auch individuellen Kundenwünschen entsprechen. So verlangen<br />
Unternehmen UN-zertifizierte, aber auch produktspezifische und automatisierungsfreundliche Verpackungen. Die Batterien<br />
müssen zudem während des Transports vor äußeren Einwirkungen wie Stößen geschützt werden. ORBIS Europe<br />
hat mit dem IonPak® einen Gefahrgutbehälter speziell für den Transport von Lithium-Ionen-Batterien konzipiert. Auch<br />
die Beförderung anderer fester Gefahrgüter wie Airbags oder Gurtstraffer ist möglich. Der IonPak® ist für den Transport<br />
von festem Gefahrgut (Verpackungsgruppe II) zugelassen und UN-zertifiziert (UN4H2 / UN50H). Er besteht aus einem<br />
robusten Großladungsträger mit europäischen Standardmaßen (1200 x 800 / 1200 x 1000 / 1600 x 1200 mm) und<br />
einer Gefahrgut-optimierten Innenverpackung – beispielsweise aus EPP.<br />
www.orbiseurope.eu<br />
UNTERNEHMEN. Neuer Name, neue Strategie. Schur Flexibles, der Experte<br />
für nachhaltige Verpackungslösungen, heißt jetzt adapa. Der neue Name<br />
leitet sich von „adaptive packaging“ ab und unterstreicht einen der Werte des<br />
Unternehmens – das Anpassen an Herausforderungen in einer sich konstant<br />
verändernden Welt. Die neue Strategie besteht aus kurz- und langfristigen<br />
Maßnahmen, die Nachhaltigkeit, organisches Wachstum, operative Exzellenz<br />
und Innovation/Digitalisierung anstreben. Die Nachhaltigkeitsstrategie von<br />
adapa zielt darauf ab, eine echte Kreislaufwirtschaft für flexible Verpackungen<br />
zu etablieren und dabei den CO 2<br />
-Fußabdruck bei jedem Schritt zu optimieren.<br />
Die schnell wachsende europäische Gruppe mit Hauptsitz in Österreich umfasst 2.200 Mitarbeiter und 22 Produktionsstandorte<br />
in elf Ländern.<br />
www.adapa-group.com/de<br />
Foto: Orbis<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
8 9
MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />
MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />
MARKTENTWICKLUNG<br />
Die Entwicklung der Produktion in den letzten drei<br />
Monaten sowie die erwartete Entwicklung der Verkaufspreise<br />
in den kommenden drei Monaten: Überhang<br />
optimistischer beziehungsweise pessimistischer<br />
Einschätzungen (Saldo).<br />
100,0%<br />
PREISERWARTUNG/PRODUKTION<br />
100,0%<br />
80,0%<br />
80,0%<br />
60,0%<br />
Konjunktur in der<br />
60,0%<br />
40,0%<br />
20,0%<br />
40,0%<br />
20,0%<br />
Verpackungswirtschaft trübt sich<br />
0,0%<br />
-20,0%<br />
-40,0%<br />
0,0%<br />
-20,0%<br />
-40,0%<br />
-60,0%<br />
ein<br />
Auftragsbestände und Exportauftragsbestände:<br />
Anteil von Unternehmen mit ausreichenden sowie<br />
mehr als ausreichenden Auftragsbeständen<br />
in Prozent.<br />
AUFTRAGS-/EXPORTAUFTRAGSBESTÄNDE<br />
100,0%<br />
90,0%<br />
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtest<br />
vom September <strong>2022</strong> zeigen,<br />
dass die Energiepreisan-stiege die Konjunktur<br />
in der österreichischen Verpackungswirtschaft<br />
dämpfen. Die aktuellen<br />
Konjunktureinschätzungen zeigen<br />
einen Rückgang der Produktionstätigkeit<br />
in den letzten drei Monaten. Die<br />
Meldungen im September zeigen einen<br />
Überhang von Unternehmen (per Saldo -<br />
20 %), die Produktionsrückgänge melden<br />
gegenüber jenen, die angeben, die<br />
Produktion ge-steigert zu haben. Die<br />
Unternehmen schätzen auch ihre allgemeine<br />
Auftragslage vorsichtiger ein:<br />
Rund 78 % der Unternehmen melden,<br />
über ausreichende oder mehr als ausreichende<br />
Auf-tragsbestände zu verfügen<br />
(zum Vergleich: in starken Aufschwüngen<br />
sind es über 90 %, in schweren<br />
Konjunktureinbrüchen weniger als 50<br />
Dr. Werner Hölzl<br />
ist wissenschaftlicher Leiter des Konjunktur-<br />
und Investitionstests am Österreichischen<br />
Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />
werner.hoelzl@wifo.ac.at<br />
%). Auch die Beurteilung der Auslandsauftrags-bestände<br />
ging im September<br />
auf durchschnittlichem Niveau zurück:<br />
Rund 75 % der Unterneh-men melden<br />
ausreichende oder mehr als ausreichende<br />
Exportauftragsbestände, im Juli waren<br />
es noch 96 %.<br />
Die Ausblicke auf die kommenden Monate<br />
sind durch die weiter angestiegene<br />
Unsicherheit deutlich skeptischer als in<br />
den vergangenen Monaten. Die Produktionserwartungen<br />
blieben im September<br />
weiter im negativen Bereich. Der Saldo<br />
von positiven und negativen Meldungen<br />
zu den Produktionserwartungen liegt bei<br />
-23 %. Damit zeigen sich für die nächsten<br />
Monate deutli-che Abwärtssignale<br />
bei der Produktionstätigkeit. Dementsprechend<br />
liegen die Beschäfti-gungserwartungen<br />
nur mehr knapp im positiven<br />
Bereich (per Saldo bei +7 %). Auch<br />
die Ein-schätzungen zur Geschäftslage<br />
in den nächsten sechs Monaten fallen<br />
weiter skeptisch aus: Der Überhang von<br />
Unternehmen, die eine Verbesserung<br />
der Geschäftslage in den nächsten<br />
sechs Monaten erwarten, gegenüber<br />
jenen, die eine Verschlechterung erwarten,<br />
liegt im Sep-tember mit -21 %<br />
merklich im negativen Bereich. Dies<br />
dürfte auch mit den weiter sehr hohen<br />
Unsicherheiten bezüglich der Energiepreise<br />
zusammenhängen. Der Preisauftrieb<br />
hat wieder an Fahrt gewonnen. Die<br />
Mehrheit der Unternehmen erwartete<br />
im September innerhalb der nächs-ten<br />
Monate Anhebungen der Verkaufspreise<br />
vornehmen zu müssen (per Salo +50 %).<br />
Die skeptischen Erwartungen lassen für<br />
die nächsten Monate eine Fortsetzung<br />
der Eintrübung der Konjunktur erwarten.<br />
Die gestiegenen Energiepreise<br />
und die hohe Unsicherheit bedrohen<br />
die Konjunktur in der Verpackungsindustrie.<br />
* Der Konjunkturtest des Österreichischen Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung (WIFO) wird seit Mitte der<br />
1950er durchgeführt und liefert zentrale Informationen<br />
über den Wirtschaftsverlauf.<br />
Die Angaben zu Preiserwartungen, Produktion<br />
und Geschäftslage sind saldierte Werte, dargestellt<br />
in Prozentpunkten.<br />
Die Auftragsbestände sowie die Exportauftragsbestände<br />
weisen hingegen in Prozentwerten diejenigen<br />
Unternehmen aus, die über ausreichende oder mehr<br />
als ausreichende Auftragsbestände verfügen.<br />
100,0%<br />
90,0%<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden<br />
sechs Monaten: Überhang optimistischer beziehungsweise<br />
pessimistischer Einschätzungen (Saldo).<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
-10,0%<br />
-20,0%<br />
-30,0%<br />
-40,0%<br />
-50,0%<br />
-60,0%<br />
-70,0%<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
-10,0%<br />
-20,0%<br />
-30,0%<br />
GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />
10<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
11
MARKTÜBERSICHT DEUTSCHLAND<br />
MARKTÜBERSICHT DEUTSCHLAND<br />
Der Verpackungsmarkt in<br />
Deutschland<br />
METALL<br />
Die Produktion von Metallverpackungen ging auch im September<br />
weiter zurück (-20,1 Prozent im Vergleich zu August).<br />
Immer mehr der befragten Unternehmen gehen von steigenden<br />
Preisen in den kommenden drei Monaten aus.<br />
Wie haben sich die Produktionszahlen sowie die Preiserwartungen von Verpackungen aus Holz, Papier und Wellpappe, Kunststoff,<br />
Metall und Glas seit Jahresbeginn entwickelt?<br />
HOLZ<br />
Auch im September setzt sich der Rückgang in der Produktionsmenge<br />
von Verpackungen aus Holz fort (-21,6 Prozentpunkte<br />
gegenüber dem Vormonat). Weiterhin rechnen die befragten<br />
Unternehmen mit sinkenden Preisen in den kommenden<br />
Monaten.<br />
GLAS<br />
Einzig die Hersteller von Verpackungen aus Glas freuen sich<br />
über ein geringes Produktionsplus im September von 2,1<br />
Prozentpunkten gegenüber August. Beinahe alle Befragten<br />
rechnen mit steigenden Preisen in den kommenden Monaten.<br />
Quelle: Ifo-Institut, München | Fotos: pixabay<br />
WELLPAPPE<br />
Auch bei Verpackungen aus Papier und Wellpappe hält der<br />
Rückgang an, im Vergleich zu August wurden im September um<br />
38,2 Prozentpunkte weniger produziert. Dennoch rechnen nun<br />
weit mehr der Befragten mit steigenden Preisen.<br />
KUNSTSTOFF<br />
Die Hersteller von Verpackungen aus Kunststoff mussten ebenfalls<br />
erneut ein Minus in der Produktion verzeichnen, auch wenn<br />
es geringer ausfällt, als bei den anderen Materialien (-10,3 Prozentpunkte<br />
gegenüber dem Vormonat). Bei den Preiserwartungen<br />
hält sich der Trend: Weit mehr der Befragten rechnen mit<br />
steigenden Preisen.<br />
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FH KOLUMNE<br />
Die Artikel bieten sich zum Sammeln an<br />
und sollen als Wissensbasis, Referenz und<br />
Argumentationsgrundlage dienen.<br />
FH KOLUMNE<br />
Zukünftige Einsatzmöglichkeiten<br />
von Recyclingmaterialien in der<br />
Lebensmittel- und Kosmetikindustrie<br />
.....................................<br />
Der Einsatz von Recyclingmaterialien in Verpackungen wird im Sinne der Kreislaufwirtschaft in<br />
unserer Gesellschaft immer wichtiger. Sowohl in der Lebensmittel- als auch in der Kosmetikindustrie<br />
gibt es hinsichtlich Sicherheits- und Qualitätsanforderungen strenge Vorgaben, die es seitens der<br />
HerstellerInnen von recycelten Verpackungsmaterialien einzuhalten gilt. Auf der FH Campus Wien wird<br />
aktiv daran geforscht, beim vermehrten Einsatz von Recyclingmaterialien diesen Ansprüchen auch in<br />
Zukunft gerecht zu werden.<br />
Heutzutage leben wir in einer Gesellschaft, in der das Thema<br />
Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben<br />
einnimmt. Sei es wegen der fossilen Rohstoffe, die sukzessive<br />
aufgebraucht werden, oder wegen der steigenden Treibhausgasemissionen,<br />
die das Klima und die Umwelt mehr und mehr<br />
bedrohen. Besorgniserregend auf die Gesellschaft wirkt vor<br />
allem die Tatsache, dass Kunststoffverpackungen nach deren<br />
einmaligen Gebrauch häufi g in den Meeren landen, wo sie eine<br />
große Bedrohung für dort lebende Wasserorganismen darstellen.<br />
Mit dem European Green Deal hat sich die Europäische<br />
Kommission das Ziel gesetzt, bis 2050 eine Netto-Nullgasemission<br />
zu erreichen. Dazu gehört auch das Recycling von<br />
Verpackungsmaterialien, vor allem von Kunststoffmaterialien.<br />
Diese sollen nämlich bis 2030 recyclebar sein und künftig<br />
auch unter entsprechenden Voraussetzungen („Design for<br />
Recycling“) produziert werden. Die FH Campus Wien hat bereits<br />
Empfehlungen für recyclinggerechte Verpackungen in der<br />
Circular Packaging Design Guideline veröffentlicht.<br />
Bei Lebensmittelkontaktmaterialien sind die Sicherheitsanforderungen<br />
besonders hoch, daher gibt es hier konkrete Vorgaben<br />
und Grenzwerte der EU, die strikt eingehalten werden<br />
müssen, um Kunststoffverpackungsmaterialien auf den Markt<br />
bringen zu können. Die EU Verordnung 10/2011 schreibt genau<br />
vor, welche Additive Kunststoffen beigefügt werden dürfen<br />
und welche Mengen dieser Substanzen von der Verpackung in<br />
das Lebensmittel migrieren dürfen. Hierzu gibt es eine Positivliste<br />
und spezifi sche Migrationslimits, die eingehalten werden<br />
müssen und von Behörden regelmäßig überprüft werden.<br />
Das Thema Recyclingfähigkeit spielt vor allem bei komplexen<br />
Kunststoffen eine wichtige Rolle, da Additive (z.B. Weichmacher)<br />
ein Problem beim Recycling darstellen können. Bei<br />
der Extrusion von Recyclingkunststoffen können unter hohem<br />
Druck und hoher Temperatur Abbauprodukte von Additiven<br />
entstehen, welche im weiteren Recyclingprozess nur schwer<br />
entfernt werden können.<br />
Auch wenn diese Kontaminationen oft nur in geringen Spuren<br />
auftreten, können sie bereits negative Auswirkungen auf<br />
die menschliche Gesundheit haben, wenn diese über einen<br />
gewissen Grenzwert in das Konsumgut migrieren und vom<br />
Menschen aufgenommen werden. Solche Substanzen werden<br />
als „Non-intentionally added substances“ (NIAS) bezeichnet,<br />
welche in Recyclingmaterialien auftreten können, dort aber<br />
keinen technischen Zweck erfüllen. Daher sind effi ziente Reinigungsschritte<br />
im Recyclingprozess ebenso notwendig wie die<br />
Aufklärung der Bevölkerung über die richtige Entsorgung von<br />
Verpackungsmaterialien. Schlussendlich sollen keine falschen<br />
oder missbräuchlich verwendeten Verpackungsmaterialien in<br />
der Recyclingtonne landen, die den Recyclingstrom kontami-<br />
Foto: pixabay<br />
Der Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement<br />
an der FH Campus Wien bietet zwei Bachelorstudiengänge<br />
an (Verpackungstechnologie und Nachhaltiges Ressourcenmanagement)<br />
sowie einen Master in englischer Sprache<br />
(Packaging technology and Sustainability). Die Studiengänge<br />
sind berufsbegleitend gestaltet, sodass Interessierte aus der<br />
Branche ihre Kompetenzen ohne Unterbrechung der Berufstätigkeit<br />
erweitern können.<br />
Mit über 8.000 Studierenden ist die FH Campus Wien die<br />
größte Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte<br />
Pfl egewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen<br />
und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik<br />
sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein<br />
Angebot von mehr als 60 Studien- und Lehrgängen in berufsbegleitender<br />
und Vollzeit-Form zur Auswahl.<br />
nieren können. Ein gutes Beispiel für eine bereits erfolgreiche<br />
Umsetzung in der Lebensmittelindustrie ist die 100-Prozent-r-<br />
PET-Flasche, die inzwischen häufi g in der Mineralwasserindustrie<br />
vorzufi nden ist. Bei anderen Kunststoffarten ist der Einsatz<br />
von Recyclingmaterialien zurzeit noch sehr begrenzt, vor<br />
allem bei hoch-diffusiven Polyolefi nen. Diese werden heutzutage<br />
meist noch als „Downcycling“-Produkt verwertet. Bei Kosmetika<br />
werden Recyclingkunststoffe im Vergleich zu Lebensmittelkontaktmaterialien<br />
bereits häufi ger eingesetzt, obwohl<br />
die Anwendungsgebiete dort oft vielseitiger und komplexer<br />
sind. Ein gutes Beispiel hierfür sind Duschgele, die mittlerweile<br />
sehr häufi g in r-HDPE-Tuben verpackt auf den Markt kommen.<br />
Kosmetika sowie Wasch- und Reinigungsmittel haben, verglichen<br />
mit Lebensmitteln, einen anderen gesundheitlichen<br />
Effekt, da diese über andere Aufnahmewege in den Körper<br />
gelangen, beispielsweise über die Haut oder Schleimhäute.<br />
Diese Produkte können in die Kategorien „Leave On“, „Rinse<br />
Off“ und „Wash- and cleaning detergents“ unterteilt werden.<br />
Die Aufnahmemengen sind meistens deutlich geringer als bei<br />
Lebensmitteln - vor allem, wenn man bedenkt, dass ein Durchschnittsmensch<br />
ein Kilogramm Lebensmittel pro Tag verzehrt.<br />
Bei Kosmetikprodukten sind neben den Mengen auch die Aufnahmezeiten<br />
viel kürzer, vor allem bei „Rinse Off“-Produkten,<br />
die nur für eine kurze Zeit auf der Haut einwirken, wie es etwa<br />
bei Duschgel der Fall ist. Dennoch wird zurzeit häufi g der Standard<br />
von Lebensmittelkontaktmaterialien übernommen, da<br />
im Kosmetikbereich die Regularien und Spezifi kationen noch<br />
nicht so weit ausgearbeitet wurden.<br />
In dem Industrieprojekt CosPaTox wird zusammen mit Recyclern,<br />
Markeninhabern und Forschungsinstituten wie der FH<br />
Campus Wien intensiv an einer Empfehlung für den europäischen<br />
Raum gearbeitet, die speziell<br />
für die Kosmetikindustrie<br />
gelten und dieser den Einsatz von<br />
Recyclingmaterialien für deren<br />
vielfältigen Anwendungen erleichtern<br />
soll. Da die Anwendungen<br />
von Kosmetika sowie Waschund<br />
Reinigungsmitteln sehr stark<br />
variieren können, wird auch an<br />
unterschiedlichen Teststrategien<br />
und Qualitätsanforderungen für<br />
Materialien gearbeitet, die es der<br />
Kosmetikindustrie künftig ermöglichen<br />
sollen, Kunststoffrezyklate<br />
vermehrt und in größerer Vielfalt<br />
auf den Markt zu bringen. Viel<br />
Expertise im Bereich der Sicherheitsbewertung<br />
von rezyklierten<br />
Kunststoffverpackungen konnte die FH Campus Wien bereits<br />
im FFG Cornet geförderten Projekt PolyCycle erlangen. Unter<br />
dem Projektmanagement der ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur<br />
GmbH und in Zusammenarbeit mit den ForschungspartnerInnen<br />
des OFI Technologie & Innovation GmbH<br />
und des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung<br />
IVV konnten sehr viele wertvolle Ergebnisse gesammelt<br />
werden. Diese Ergebnisse zeigten noch Herausforderungen<br />
und Forschungspotential auf und machten es möglich mit dem<br />
gleichen Konsortium ein Nachfolgeprojekt namens SafeCycle<br />
einzureichen, welches voraussichtlich im Jänner 2023 starten<br />
wird.<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. Lukas Prielinger, BSc<br />
lukas.prielinger@fh-campuswien.ac.at<br />
Lukas Prielinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich<br />
Verpackungs- und Ressourcenmanagement. Er hat<br />
auf der Universität für Bodenkultur Wien Lebensmittel- und<br />
Biotechnologie studiert, unterrichtet und forscht auf der FH<br />
Campus Wien zu den Themen Chemie<br />
und Mikrobiologie.<br />
Foto: FH Campus Wien<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
14 15
KOSMETIK<br />
KOSMETIK<br />
Herausragende ‚Design4Circularity‘ Wertschöpfungspartnerschaft setzt erstes Kreislaufkonzept für<br />
Kosmetikverpackungen um.<br />
Zweites „Leben“ für Verpackungsabfälle<br />
in Körperpflegeanwendungen<br />
Grafik: Clariant<br />
signparameter beurteilt, von den Additiven über das Flaschenmaterial<br />
bis zu den Farben. Sie bildet Branchenkompetenzen,<br />
potenzielle Lücken und Machbarkeitsprüfpunkte ab, um letztendlich<br />
tragfähige Kreislauflösungen zu erschließen.“<br />
Die Aufgabe bestand darin, eine Verpackungslösung zu entwickeln,<br />
die einen saubereren Materialkreislauf für Qualitätsanwendungen<br />
ermöglicht, einschließlich hochwertiger Optik und<br />
unverwechselbarer Formen, wie sie die VerbraucherInnen von<br />
Kosmetikverpackungen und ‐marken erwarten.<br />
Um all diese Faktoren zu berücksichtigen, konzentriert sich die<br />
Innovation auf eine farblose Polyolefinflasche mit 100 % PCR-<br />
Anteil und einer bedruckten, entfärbbaren Schrumpfbanderole<br />
rund um den gesamten Flaschenkörper. Alle Materialien sind<br />
technisch komplett recycelbar, können wiedergewonnen und für<br />
die gleiche hochwertige Anwendung wiederverwendet werden.<br />
Stefan Rüster, Verpackungsexperte bei Beiersdorf, führt fort:<br />
„Wir verfolgen eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsagenda, einschließlich<br />
der Vision komplett zirkulärer Ressourcen. Die Design4Circularity-Verpackungslösung<br />
ist richtungsweisend für<br />
künftige Kosmetikanwendungen. Dank der intensiven Anstrengungen<br />
und der Innovationskraft aller beteiligten Partner ist es<br />
uns gelungen, die hohen Designanforderungen einer Kosmetikverpackung<br />
mit voller Zirkularität zu vereinen. Wir sind sehr stolz<br />
auf diesen Erfolg und hoffen, dass dies unsere Kollegen in der<br />
Branche zur Nachahmung motiviert.“<br />
Und Peter Voortmans, Global Commercial Director Consumer<br />
Product, Borealis, schließt: „Der Wandel zur Kreislaufwirtschaft<br />
erfordert Teamarbeit. Nur zusammen mit gleichgesinnten Partnern<br />
können wir eine allzeit achtsame Zukunft gestalten. Das<br />
beginnt schon beim Verpackungsdesign in Kombination mit der<br />
richtigen Sortier- und Recyclinginfrastruktur. Durch Kooperation<br />
erfinden wir die Grundlagen für ein nachhaltiges Leben neu.“<br />
Damit die Verpackung trotz der Wahl einer ungefärbten Flasche<br />
ein differenziertes, unverwechselbares und individuelles Markendesign<br />
ermöglicht, entschieden sich die Projektpartner für<br />
eine vollständige (‚Full-Body‘-) Schrumpfbanderole. Siegwerk,<br />
führend in der Herstellung von Farben, lieferte die Farbsysteme,<br />
während Beiersdorf und ein Banderolenhersteller die Bedruckbarkeit<br />
der Full-Body-Banderole in ansprechender Farbqualität<br />
für Kosmetikanwendungen sicherstellten, was die Zirkularität<br />
der Verpackung weiter optimiert. Darüber hinaus sind die gewählten<br />
neuen Druckfarben so beschaffen, dass die Banderole<br />
beim Recycling entfärbt werden kann. Die Flaschen- und<br />
Schrumpffolienkombination ist zur Trennung in einer Materialrückgewinnungsanlage<br />
konzipiert.<br />
Erste Sortierversuche in bestehender Recyclinginfrastruktur<br />
haben die Sortierbarkeit derart komplett banderolierter HDPE-<br />
Flaschen bestätigt und beim Flaschenmaterial hohe Rückgewinnungsraten<br />
erzielt. Versuche des Projektteams mit vollständig<br />
banderolierten, transparenten PET-Flaschen ergaben ähnliche<br />
Resultate.<br />
Weitere Fortschritte in der Sortiertechnologie sind erforderlich,<br />
um das ultimative Ziel einer Kreislaufwirtschaft zu erreichen<br />
und farblose Flaschen unter Beibehaltung ihrer höchsten Eigenschaften<br />
in farblose Anwendungen zu recyceln. Verfahren für<br />
digitale Wasserzeichen oder der Einsatz künstlicher Intelligenz<br />
könnten helfen, diese Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. <br />
...........................................<br />
Fortschritt bei Kreislaufverpackungen aus Kunststoff: In einer ersten Kooperation für die<br />
Körperpflegemittelindustrie vereinen Clariant, Siegwerk, Borealis und Beiersdorf ihre Fachkenntnisse<br />
und greifen die Herausforderung auf, recycelbare Konsumverpackungen auf der Basis von 100 %<br />
wiedergewonnenem Altverpackungskunststoff aus Verbrauchsquellen (Post-Consumer Recyclat,<br />
PCR) für Kosmetikanwendungen zu kreieren. Die zukunftsweisende Initiative mit der Bezeichnung<br />
‚Design4Circularity‘ bietet Innovationen und Einsichten für unterschiedliche Designaspekte, um<br />
andere Akteure zu bewegen, ihrerseits ebenfalls recyclinggerechten Gestaltungsprinzipien zu folgen.<br />
Ziel der branchenübergreifenden Kooperation sind echte Kreislaufverpackungen,<br />
die in jedem Entwicklungsschritt durch ein<br />
umfassendes Lebenszyklus-Denken geprägt sind, um einen<br />
neuen industriellen Standard zu schaffen. Kreislaufverpackungen<br />
unterstützen die Reduzierung der Kunststoffabfälle,<br />
verbrauchen weniger neues Kunststoffmaterial und sind mit<br />
weniger negativen Klimafolgen verbunden – kritische Herausforderungen<br />
für das Wohl unseres Planeten.<br />
Richard Haldimann, Chief Technology & Sustainability Officer,<br />
Clariant: „Möglich wurde diese Zusammenarbeit, weil sich alle<br />
Beteiligten mit unternehmensweiten Programmen und einem<br />
ganzheitlichen Verständnis für die damit verbundenen Systeme<br />
dem Ziel der Kreislaufwirtschaft verpflichtet haben. Zirkularität<br />
setzt einen kompletten Wandel im Design von Produktverpackungen<br />
und bei den Verpackungsrohstoffen voraus. Dabei sind<br />
die Recycelbarkeit und die Nutzdauer der Verpackungen zu berücksichtigen.“<br />
Stefan Häp, Technology Head Brand Owner Collaboration bei<br />
Siegwerk, fügt hinzu: „Unsere Initiative hat Vorbildcharakter, indem<br />
sie die Zirkularität auf herausragende Weise in jedem De-<br />
Entwickelt, um wieder und wieder recycelt zu werden<br />
Zu den entscheidenden Designparametern zählten die Zusammensetzung<br />
des Polymers und der Additive, die Materialwahl für<br />
Banderole und Flasche sowie Sortierbarkeit, Entfärbbarkeit des<br />
Banderolenmaterials, Recycelbarkeit und PCR-Qualität.<br />
Um Altverpackungen wiederzuverwerten, muss das Verpackungsmaterial<br />
seine höchsten Eigenschaften über mehrere<br />
Lebenszyklen hinweg beibehalten. Hier brachte Borealis seine<br />
Expertise in fortschrittlichen mechanischen Recyclingverfahren<br />
ein und stellte ein hochwertiges PCR auf Basis seiner proprietären<br />
Borcycle M-Technologie bereit. Clariant steuerte sein<br />
Knowhow in recyclinggerechten Additivlösungen bei, um die erforderliche<br />
Ausrüstung des Materials zum Schutz der PCR-Qualität<br />
sicherzustellen und die Stabilität der Polymerketten in jedem<br />
Recyclingschritt zu gewährleisten. Das Resultat war ein geeignetes<br />
hochwertiges PCR-Material, mit dem die anspruchsvollen<br />
hohen Kriterien für Konsumverpackungen im Körperpflegemittelmarkt<br />
erfüllt werden können. Die Kreislauflösung konzentriert<br />
sich außerdem auf eine farblose Flaschenoption, um nach dem<br />
Recycling eine möglichst hohe PCR-Qualität zu erhalten.<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
16 17
GETRÄNKE<br />
GETRÄNKE<br />
Einwegpfand:<br />
Neue Eckdaten bekannt<br />
..............................<br />
Vor knapp einem Jahr hat die österreichische Bundesregierung die Einführung eines Pfands<br />
auf Einweggetränkeflaschen und -dosen in Österreich beschlossen. Details sollten im Rahmen<br />
einer Arbeitsgruppe aus Vertretern des Klimaschutzministeriums, der Getränkehersteller, dem<br />
Lebensmittelhandel und den Interessensvertretungen festgelegt werden. In einer Sitzung Anfang<br />
September gab die Arbeitsgruppe erste Entscheidungen bekannt.<br />
Foto: pixabay<br />
ÖPG Pfandsystemgesellschaft begrüßt weitere Eckdaten<br />
Christian Abl, Geschäftsführer der ÖPG Pfandsystemgesellschaft,<br />
zeigt sich hoch erfreut über die Eckpunkte eines künftigen<br />
Einweg-Pfandsystems für Österreich, die Anfang September<br />
präsentiert wurden. „Wir haben in Sachen Einweg-Pfand mehr<br />
als zweieinhalb Jahre harte Pionier- und Überzeugungsarbeit<br />
geleistet. Als ÖPG wurden wir nicht müde, immer wieder zahlreiche<br />
Vorteile eines modernen, digital gestützten Einweg-<br />
Pfandsystems für Österreich aufzuzeigen. Heute sind wir froh,<br />
dass letztendlich alle Akteure mitgezogen haben. Wie aus einer<br />
GLOBAL 2000-Umfrage aus dem Jahr 2020 bekannt ist, befürwortet<br />
die Mehrheit der österreichischen Konsumentinnen und<br />
Konsumenten mit 86 Prozent ganz klar die politische Entscheidung<br />
für ein Pfandsystem auf Einweg-Getränkeverpackungen.<br />
Bundesministerin Leonore Gewessler ist es mit der Einführung<br />
eines Pfandsystems für Einweg-Getränkeverpackungen gelungen,<br />
eine dringend notwendige Umweltmaßnahme für Österreich<br />
durchzusetzen. Die entsprechende Verordnung wird in<br />
den nächsten Wochen erwartet. Sobald alle gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
feststehen, kann mit der weiteren Vorbereitung<br />
zur Umsetzung eines ökologischen Pfandmodells gestartet<br />
werden, das sich bereits in vielen Ländern erfolgreich etabliert<br />
hat”, so Abl.<br />
Handelsverband ad Pfandsystem: Die<br />
Richtung stimmt. Aber …<br />
„Wir sind für eine Gesamtlösung, daher unterstützen wir den<br />
[…] eingeschlagenen Weg. Für uns ist jetzt entscheidend, dass<br />
der gesamte Lebensmitteleinzelhandel und die mehr als 6.700<br />
selbstständigen Kaufleute und die betroffenen Non-Food-Händler<br />
im Land bei der Umsetzung bestmöglich unterstützt werden.<br />
Die Abwicklung wird eine große Herausforderung für die gesamte<br />
Branche, aber wir sind zuversichtlich, dass wir das bis 2025<br />
hinbekommen“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer<br />
Will in einer ersten Stellungnahme.<br />
Der Handelsverband hatte sich in den konstruktiven Gesprächen<br />
mit dem Klimaschutzministerium stets für eine möglichst<br />
unbürokratische und kosteneffiziente Lösung ausgesprochen.<br />
Laut Ministerium wird es eine Einmalförderung für die Anschaffung<br />
der Automaten sowie für erforderliche Umbauarbeiten geben<br />
– vor allem für kleine Händler.<br />
Weitere EU-Förderungen sind eingeplant, allerdings noch nicht<br />
fixiert. „Jetzt muss unser Fokus auf einer praxistauglichen und<br />
wirtschaftlich verträglichen Umsetzung liegen. Die Handling Fee,<br />
also die Abgeltung der laufenden Kosten des Pfandsystems, muss<br />
– wie von der Ministerin versprochen – die Mehrkosten und den<br />
Mehraufwand der Händler decken. Das gilt insbesondere für die<br />
kleinen Nahversorger in den ländlichen Regionen“, so Will.<br />
18<br />
4|<strong>2022</strong><br />
Ab 2025 gilt deshalb in Österreich ein Einwegpfand. Wer eine<br />
Einwegflasche oder dose kauft, bezahlt einen kleinen Betrag<br />
als Pfand. Dieses Geld bekommt man zurück, wenn das Gebinde<br />
zurückgegeben wird. So stellen wir sicher, dass die Getränkeverpackungen<br />
nicht in der Natur landen. Und sie können<br />
anschließend bestmöglich recycelt werden, weil sie sortenrein<br />
gesammelt sind.<br />
„Die Pfandhöhe wird 25 Cent betragen – so stellen wir sicher,<br />
dass die Flaschen und Dosen auch wirklich zurückgebracht<br />
werden. Zurückgeben kann man überall, wo man auch einkaufen<br />
kann. Das ist ein gutes und praktisches System, das<br />
alle Beteiligten gut umsetzen können. Ich möchte mich für die<br />
konstruktive Zusammenarbeit ganz besonders bedanken. Gemeinsam<br />
verhindern wir Müll in unserer schönen Umwelt“, so<br />
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.<br />
Das Pfand gilt auf alle Einweggetränkeflaschen und Dosen zwischen<br />
0,1 und 3 Liter. Für Milch gibt es eine Ausnahme. Das<br />
Pfandsystem wird von einer zentralen Stelle betrieben – sie<br />
wird getragen von VertreterInnen von Handel und Getränkeherstellern.<br />
Das Klimaschutzministerium hat umfassende Mitwirkungs-<br />
und Kontrollrechte. Ein entsprechender Verein wurde<br />
bereits gegründet.<br />
Die Festlegungen werden in weiterer Folge per Verordnung<br />
durch das Klimaschutzministerium festgelegt. Die entsprechende<br />
Verordnung soll noch im Herbst dieses Jahres in Begutachtung<br />
gehen.<br />
„Mit der Einführung des Einwegpfands übernimmt der Lebensmitteleinzelhandel<br />
als Rücknahmestelle die operative Verantwortung<br />
und steht damit vor der großen Herausforderung, die<br />
Abwicklung optimal zu organisieren. Wir werden weiter gemeinsam<br />
daran arbeiten, damit die Umsetzung Anfang 2025 erfolgreich<br />
realisiert wird. Für uns als Händler ist es dabei besonders<br />
wichtig, die Rückgabe für unsere KundInnen so bequem wie<br />
möglich zu gestalten. Nur so leisten wir einen nachhaltigen Beitrag<br />
zur Plastikreduktion für eine lebenswerte Zukunft“, sagt Robert<br />
Nagele, Vorstand „Trägerverein Einwegpfand“ und Billa AG.<br />
„Die Getränkeproduzenten sind als Inverkehrsetzer ihrer Verpackungen<br />
die Verpflichteten für die Sammlung. Mit der Einführung<br />
eines Pfandsystems können wir dieser Verantwortung<br />
noch besser gerecht werden, da wir dadurch größere Mengen<br />
in besserer Qualität sammeln können und damit PET und Aluminium<br />
als Wertstoffe einfacher im Kreislauf halten. Darüber<br />
hinaus wird der unnötige Verlust durch Littering minimiert und<br />
wir werden damit gemeinsam das EU-Sammelziel von 90 % bis<br />
2029 schaffen“, hält Philipp Bodzenta, Vorstand „Trägerverein<br />
Einwegpfand“ und Director Public Affairs von Coca Cola fest.<br />
Die Lizenz zum Recycling.<br />
Wir sammeln und recyceln rund 260.000 Tonnen Altglas pro Jahr.<br />
Wir tun dies nach höchsten Umweltstandards und sozialen Benchmarks.<br />
Das ist Circular Economy mit Mehrwert.
DRUCK<br />
DRUCK<br />
Gedrucktes E-Papier als eine<br />
kosteneffektive E-Displaylösung<br />
Fotos: Bluhm Systeme<br />
.............................<br />
Das globale Deep-Tech-Unternehmen Ynvisible entwickelt und produziert E-Paper-Displays, welche<br />
kostengünstig, extrem stromsparend, dünn und flexibel eingesetzt werden können. Die E-Paper-<br />
Displays werden im eigenem Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf PET-Kunststoffsubstrate gedruckt. Dadurch<br />
entstehen dünne, flexibele und kostengünstig produzierte E-Paper-Lösungen, die sich durch ihr Preis-/<br />
Leistungsverhältnis und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten auszeichnen.<br />
Fotodrucke rückseitig kennzeichnen<br />
Imaging Solutions AG integriert Bluhm-Drucker in ihre<br />
Fotoschnittmaschinen<br />
„Kunden entscheiden sich für unsere<br />
E-Paper-Displays, wenn andere Displayoptionen<br />
teuer, stromintensiv oder unfl<br />
exibel sind. Unsere Displaylösungen<br />
sind ideal für batteriebetriebene oder<br />
batterielose Anwendungen dank des<br />
Stromverbrauchs im Mikrowattbereich,<br />
der niedrigen Betriebsspannung von nur<br />
1,5 Volt und der langen Bildhaltezeit“, erläutert<br />
Keith Morton, Director of Sales &<br />
Marketing von Ynvisible.<br />
Durch das Drucken der Elektronik schafft<br />
Ynvisible die Möglichkeiten, fl exibel elektrische<br />
Schaltungen direkt auf verschiedene<br />
Substrate wie Kunststoff, Papier und<br />
Textilien zu drucken. Die E-Paper-Displays<br />
von Ynvisible werden dabei im Rolle-zu-<br />
Rolle-Verfahren auf dünne und fl exible<br />
Kunststoffsubstrate gedruckt, was sie<br />
sowohl aus Sicht des Herstellungsprozesses,<br />
wie auch durch die verwendeten Materialien,<br />
zu einer kostengünstigen und<br />
nachhaltigeren Displayoption machen.<br />
Dadurch können Displays hergestellt werden,<br />
die über bestehenden Anwendungsmöglichkeiten<br />
hinaus gehen.<br />
Sind etablierte Technologien wie refl ektierende<br />
LCD, elektrophoretisches E-<br />
Papier und LED-Anzeigen oft mit hohen<br />
Produktions- und Anschaffungskosten<br />
verbunden, ersetzt das gedruckte E-<br />
Papier von Ynvisible diese Technologien<br />
bereits in einer Vielzahl von Branchen,<br />
wie der Einzelhandel. Durch die moderne<br />
und nachhaltige Rolle-zu-Rolle Druckproduktion<br />
der E-Paper-Displays kann<br />
die refl ektierende Bildschirmtechnologie,<br />
basierend auf leitfähigen elektrochromen<br />
Polymeren, die ihre Farbe mit lediglich<br />
1,5 Volt ändern und somit 50 % kostengünstiger<br />
als konkurrierende Großbildformate<br />
angeboten werden.<br />
„Niedrige Kosten, Energieeffi zienz, Nachhaltigkeit,<br />
Dünnheit und Flexibilität sind<br />
die wichtigsten Faktoren, die unsere<br />
Kunden erwarten“, ergänzt Herr Morton<br />
und führt an: „Stellen Sie sich vor, ein<br />
sperriges, rechteckiges, stromfressendes<br />
Display auf Glasbasis in einer Smartcard,<br />
einer intelligenten Verpackungsanwendung,<br />
einem Armband oder einem Wundverband<br />
zu verwenden - das ist einfach<br />
keine Option.“<br />
Die Lösungen von Ynvisible werden bereits<br />
als Digital Signage und Smart Label<br />
in der Bekleidungs- und Modeindustrie,<br />
als öffentliche Informationsanzeigen sowie<br />
dem Lebensmitteleinzelhandel für<br />
eine dynamische Kennzeichnung eingesetzt.<br />
Dynamische und fl exible Anwendungsmöglichkeiten der Ynvisible E-Paper-Lösungen im Bereich der Medizin, Mode- und<br />
Lebensmittelbranche.<br />
Foto: Ynvisible GmbH<br />
...............................<br />
Die Imaging Solutions AG aus dem Schweizerischen Regensdorf bei Zürich entwickelt und produziert<br />
Hard- und Softwarelösungen zur Herstellung von Premium-Fotoprodukten. Teil der modularen<br />
Fotodruckmaschinen sind Inkjetgeräte des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme GmbH.<br />
Sie versehen die Fotodrucke rückseitig mit individuellen Informationen zur Gewährleistung der<br />
Rückverfolgbarkeit.<br />
„Fotolabore weltweit produzieren mit<br />
unseren Maschinen Fotodrucke, Fotobücher<br />
und Leinwanddrucke in Premium-<br />
Qualität“, erklärt André Schlösser, Marketing<br />
Manager der Imaging Solutions AG.<br />
Die Multicut-Maschine der Fotoexperten<br />
kann Bilder in verschiedenen Größen direkt<br />
aus dem Druckbogen ausschneiden.<br />
„Damit die Fotodrucke auch nach dem<br />
Zuschnitt eindeutig zugeordnet werden<br />
können, haben wir ein Kennzeichnungssystem<br />
zur rückseitigen Bedruckung gesucht,<br />
das der hohen Geschwindigkeit<br />
unserer Anlage standhalten kann“, so<br />
André Schlösser weiter.<br />
Zuverlässig und vernetzbar<br />
Die Wahl fi el auf das Continuous Inkjet-<br />
Drucksystem vom Typ Linx 8920 aus<br />
dem Portfolio der Bluhm Systeme GmbH.<br />
„Entscheidend für uns waren Zuverlässigkeit<br />
und Vernetzbarkeit des Geräts“,<br />
erläutert Henry Bierhals, CTO und Senior<br />
Innovation Manager von Imaging Solutions.<br />
Nach dem Scan eines auftragsbezogenen<br />
QR-Codes ermittelt die Software<br />
der Multicut-Anlage die exakten Schnittpositionen<br />
und individuellen Druckdaten.<br />
„Der Inkjetdrucker verarbeitet die jeweiligen<br />
Druckinformationen und bedruckt<br />
die Rückseiten der Fotodrucke unmittelbar<br />
nach deren Zuschnitt mit Datum,<br />
Bildnummer und Auftragsnummer“, erklärt<br />
Henry Bierhals.<br />
Dazu wurde der Druckkopf des Linx<br />
8920 kopfüber in die Schnittmaschine<br />
integriert. Zum bequemen Handling sitzt<br />
er auf einem Schlitten, der ein- und ausgefahren<br />
werden kann. Da Continuous<br />
Inkjet-Drucker einen kontinuierlichen<br />
Tintenkreislauf im Druckkopf herstellen,<br />
der auf einen Trigger hin ausströmt, ist<br />
die Überkopfmontage kein Problem. Der<br />
Druckkopf ist über einen Schlauch mit<br />
dem Steuergerät verbunden, das sich<br />
außerhalb der Anlage befi ndet. Das<br />
Steuergerät lässt sich über zahlreiche<br />
Schnittstellen vernetzen und kann daher<br />
Druckdaten bequem über die Kundensoftware<br />
empfangen.<br />
Industrieller Highspeed-Drucker<br />
„Unsere Multicut-Anlage arbeitet im industriellen<br />
Bereich: Sie schneidet pro<br />
Schicht bis zu 75.000 Bilder zu – das<br />
summiert sich auf etwa acht Millionen<br />
Produkte pro Jahr, wobei die Anlage<br />
nicht jeden Tag in Betrieb ist!“ so Henry<br />
Bierhals. Dieser Geschwindigkeit muss<br />
natürlich auch das Kennzeichnungssystem<br />
standhalten können. Klein Problem<br />
für den Linx 8920: Der Drucker ist in der<br />
Lage, Druckgeschwindigkeiten von bis<br />
zu 9,1 Metern pro Sekunde zu erreichen<br />
und somit mehr als 2.000 Zeichen pro<br />
Sekunde zu drucken.<br />
Seine Zuverlässigkeit verdankt der Linx<br />
8920 nicht zuletzt der Tatsache, dass er<br />
permanent die Füllstände von Tinte und<br />
Solvent kontrolliert. Sollten Verbrauchsmaterialien<br />
zur Neige gehen, teil das<br />
System dies frühzeitig mit. Ein Sensor im<br />
Druckkopf ermittelt zudem kontinuierlich<br />
die Viskosität der Tinte und passt sie bei<br />
Bedarf automatisch an. Das garantiert<br />
ein permanent perfektes Druckergebnis<br />
und schafft Produktionssicherheit.<br />
Um die Häufi gkeit der Druckkopfreinigung<br />
zu reduzieren, spült das System bei<br />
jedem An- und Abschalten automatisch<br />
die Druckdüse mit Solvent. Und auch die<br />
Wartung ist unproblematisch: Tinte und<br />
Filter des Linx 8920 müssen im Schnitt<br />
nur alle zwei Jahre gewechselt werden.<br />
Auch diese Fälligkeit wird frühzeitig angekündigt,<br />
damit sie in Produktionspausen<br />
verlegt werden kann.<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
20 21
DRUCK<br />
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
Innovative Lösungen zur<br />
Absicherung von Verpackungen<br />
.......................<br />
Die Umsatzeinbußen durch Fälschungen sowie Produkt- und Markenpiraterie liegen<br />
branchenübergreifend im Milliardenbereich. Für eine einfache und schnelle Echtheitsprüfung von<br />
Produkten hat Giesecke+Devrient (G+D) nun die Authentifizierungslösung SIGN entwickelt. Durch<br />
moderne Mikrooptik-Technologie bietet sie Sicherheit auf höchstem Niveau.<br />
Pharmazeutika, Alkohol und Tabak oder<br />
Luxusartikel – das Problem der Markenund<br />
Produktpiraterie betrifft Hersteller<br />
nahezu jeder Branche. Zum Schutz vor<br />
Fälschungen nutzen einige Produzenten<br />
auf ihren Produkten Labels mit integrierten<br />
Sicherheitsmerkmalen. Sie sind allerdings<br />
recht kostenintensiv und meist<br />
nicht problemlos in den Herstellprozess<br />
integrierbar. Eine sichere, nachhaltige<br />
und in den Kosten optimierte Alternative<br />
bietet G+D nun mit der Authentifizierungslösung<br />
SIGN.<br />
SIGN basiert auf einer innovativen, mikrooptischen<br />
Technologie mit dynamischen<br />
Effekten. Diese werden mit einer<br />
Spezialsoftware von G+D berechnet und<br />
mit hochpräzisen Prägewerkzeugen direkt<br />
in die Verpackung eingebracht. Eigens<br />
gedruckte Etiketten sind damit nicht<br />
erforderlich, was Ressourcen einspart.<br />
Die Lösung kombiniert 3D-Elemente mit<br />
Tiefen- und Höheneffekt, dynamische<br />
Strukturen und je nach Blickwinkel wechselnde<br />
Informationen – ganz individuell<br />
je nach Kundenanforderung. Das fälschungssichere<br />
Element wird somit maßgeschneidert<br />
und unterstützt durch das<br />
flexible Design eine perfekte Integration<br />
in die Verpackungsgestaltung.<br />
Die Echtheit eines Produktes kann mit<br />
SIGN einfach und schnell überprüft werden,<br />
und das in jedem Teil der Lieferkette<br />
– vom Markeninhaber über die diversen<br />
Vertriebskanäle bis hin zum Endkunden.<br />
Dabei ist kein zusätzliches Gerät erforderlich,<br />
da die dynamischen, einzigartigen<br />
Effekte durch ein einfaches Kippen<br />
des Sicherheitsmerkmals mit dem bloßen<br />
Auge deutlich zu erkennen sind. Die<br />
Kombination aus Fälschungssicherheit<br />
und attraktivem Design der Effekte kann<br />
dabei auch ein Erfolgsfaktor für jede Marke<br />
sein.<br />
SIGN basiert auf einer etablierten Technologie<br />
von G+D, die bereits seit Langem<br />
Schutz vor Fälschungen in Hochsicherheitsprodukten<br />
bietet. Dazu zählen etwa<br />
Banknoten oder Pässe, deren Echtheit<br />
anhand eindeutiger Sicherheitsmerkmale<br />
überprüft werden kann. Die SIGN-<br />
Lösung ist patentiert und kommt ausschließlich<br />
bei Sicherheitsanwendungen<br />
zum Einsatz. Als unabhängiges Prüfinstitut<br />
hat die Fogra eine Untersuchung zu<br />
SIGN basiert auf Mikrooptik-<br />
Technologie, mit der einzigartige<br />
dynamische Effekte auf<br />
möglichen Fälschungsangriffen durchgeführt<br />
und dabei die hohe Sicherheit<br />
bestätigt.<br />
Das Serviceangebot von G+D rund um<br />
SIGN umfasst Beratung, Simulation,<br />
Fertigung und Implementierung. So berät<br />
G+D Hersteller im Hinblick auf Designauswahl<br />
und -integration sowie Produktionsprozesse.<br />
Simuliert wird eine<br />
realitätsnahe digitale Feature-Animation<br />
einschließlich eines individuellen Designs.<br />
Darüber hinaus fertigt G+D alle<br />
notwendigen Herstellungskomponenten<br />
wie das Prägewerkzeug in einer Hochsicherheitsumgebung.<br />
Nicht zuletzt<br />
unterstützt G+D Hersteller bei der prozessneutralen<br />
Umsetzung innerhalb der<br />
Produktion ihres Verpackungsdruckers.<br />
<br />
Verpackungen geschaffen werden.<br />
Die Sicherheitsmerkmale werden<br />
direkt auf die Verpackung geprägt,<br />
sodass gesonderte Etiketten<br />
überflüssig sind.<br />
Fotos: G+D<br />
Die Zukunft der Verpackung mitgestalten<br />
.......................<br />
Seit mehr als 40 Jahren versucht Meier Verpackungen für ihre Kunden die optimalen<br />
Verpackungslösungen für Lebensmittel, Versand und den To-Go-Bereich zu finden. Die letzten Jahre<br />
haben die Welt vor neue Schwierigkeiten gestellt. austropack sprach mit Stephan Holzhammer,<br />
Leitung Vertrieb & Marketing, wie Meier Verpackungen diesen Herausforderungen begegnet.<br />
Zuerst Pandemie, dann Krieg – am<br />
Beschaffungsmarkt herrscht eine<br />
globale Ausnahmesituation. Waren<br />
Sie darauf vorbereitet?<br />
Weder Pandemie noch der Krieg in der<br />
Ukraine und die Folgen waren planbar.<br />
Dank unserer engagierten und erfahrenen<br />
Mitarbeiter, toller Kunden und<br />
top Lieferanten gelang es uns, die Krise<br />
aktiv zu meistern. Die konstruktive<br />
Lösungsbereitschaft sowie das gegenseitige<br />
Vertrauen waren der Grundstein<br />
für eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
trotz Krise. Konkrete Maßnahmen dabei<br />
waren das rasche Organisieren von<br />
Alternativlösungen zum Beispiel aus<br />
anderen Rohstoffen und eine maßgebliche<br />
Erhöhung unserer Lagerkapazität<br />
und unserer Sicherheitsbestände, um<br />
Engpässen so gut wie möglich vorzugreifen.<br />
Wir sind uns hier unserer Verantwortung<br />
sehr bewusst, da gerade in<br />
der Lebensmittelindustrie Lieferengpässe<br />
fatal sein können, sobald Produktionen<br />
zum Erliegen kommen. Mit diesem<br />
Mehrwert konnten wir nicht nur viele<br />
unserer aktuellen Kunden unterstützen,<br />
sondern auch Anfragen von Neukunden<br />
bedienen. Dies selbstverständlich wohlüberlegt<br />
und ohne die Versorgung bestehender<br />
Kunden zu gefährden.<br />
Was hat Meier Verpackungen aus<br />
den letzten zwei Jahren gelernt, was<br />
nehmen Sie mit?<br />
Der Weg zur Lösung beginnt meistens<br />
damit, einen Schritt zurückzugehen, innezuhalten<br />
und nachzudenken. So entsteht<br />
Raum für kreative Lösungen, die<br />
zwingend notwendig sind, um am Ende<br />
das Ziel zu erreichen. Ist die Herausforderung<br />
auch noch so groß, mit Blick auf<br />
das Ziel bleibt die Motivation im Team<br />
hoch. Man wächst mit seinen Aufgaben,<br />
teilweise auch über sich hinaus. Der<br />
Weg zum Ergebnis kann anstrengend<br />
und schwer sein, aber er ist es wert gegangen<br />
zu werden. Mit diesem Mindset<br />
gelang es uns trotz der schwierigen Situationen<br />
als verlässlicher Partner aus<br />
der Krise herauszugehen. Dieses Mindset<br />
möchten wir uns erhalten. Eine der<br />
positiven Entwicklungen ist sicher das<br />
Voranschreiten der Digitalisierung. Online-Meetings<br />
waren noch nie so beliebt.<br />
Wir genießen es, sehr einfach und ohne<br />
viel Aufwand mehrere Kompetenzen an<br />
einen virtuellen Tisch zu bekommen.<br />
Dennoch ist unser Credo, dass der persönliche<br />
Kontakt durch nichts ersetzt<br />
werden kann, deswegen sind wir nach<br />
wie vor mit einem Außendienstteam von<br />
12 Personen im Markt.<br />
Wie stellen Sie sich die Welt der<br />
Verpackungen in fünf Jahren vor und<br />
welche Maßnahmen ergreifen Sie<br />
jetzt, um sie mitzugestalten?<br />
Wir möchten uns die Verpackungsbranche<br />
in fünf Jahren nicht vorstellen<br />
– wir wollen sie gestalten. Als verantwortungsbewusstes<br />
Mitglied der Verpackungsindustrie<br />
ist es unsere Aufgabe,<br />
den Markt an Verpackungslösungen<br />
maßgeblich mitzugestalten und verschiedene<br />
Möglichkeiten aufzuzeigen<br />
– nachhaltig, innovativ, transparent.<br />
Schon jetzt haben wir für fast alle unserer<br />
Produktbereiche nachhaltige Alternativen<br />
freigetestet oder in der Freitestung.<br />
Wir sehen aber auch, dass die neuen<br />
Produkte in der Leistungsfähigkeit mitunter<br />
noch nicht 1:1 an die etablierten<br />
Lösungen heranreichen. Neben den<br />
Produkten sehen wir zukünftig einen<br />
erhöhten Informationsbedarf in puncto<br />
Produktinformation für den Endverbraucher.<br />
Diesem Bedarf werden wir ebenfalls<br />
Rechnung tragen. Ein stetiger Austausch<br />
mit Kunden, Endverbrauchern,<br />
Lieferanten, Behörden und Experten<br />
– intern und extern – erlaubt es uns,<br />
Trends aufzugreifen, zu gestalten und<br />
auf den Markt zu bringen. <br />
Stephan Holzhammer, Leitung<br />
Vertrieb & Marketing Meier<br />
Verpackungen<br />
Foto: Meier Verpackungen<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
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PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
Wasserabweisende Papiersäcke kamen 2015 auf den Markt.<br />
160 Jahre Innovationskraft<br />
..........................................<br />
Mit stetigen Verbesserungen und Innovationen von Produkten, Materialien und Verfahren am Puls<br />
der Zeit bleiben – das hat in der europäischen Kraftsackpapier- und Papiersackindustrie eine lange<br />
Tradition. In diesem Jahr feiert die Branche 160 Jahre geballte Innovationskraft. CEPI Eurokraft,<br />
früher Scankraft, wurde vor 90 Jahren gegründet, EUROSAC vor 70 Jahren. Seitdem ist die Branche<br />
nicht nur zahlenmäßig und in ihren Tätigkeitsbereichen gewachsen, sondern hat auch die Produktion<br />
von Kraftsackpapier und Papiersäcken optimiert und beschleunigt sowie den Produkt- und<br />
Umweltschutz verbessert.<br />
1932 wurde Scankraft als Vertretung der skandinavischen<br />
Kraftpapierhersteller gegründet. Zu einer Zeit, in der die Preise<br />
stark zurückgingen, sollte so eine Preisstabilität erreicht<br />
werden. 20 Jahre später wurde der europäische Verband der<br />
Papiersackfabrikanten EUROSAC von Herstellern aus Deutschland,<br />
Belgien, Frankreich und den Niederlanden gegründet. Er<br />
sollte eine sichere Basis für die Zukunft der Branche schaffen.<br />
„Nur zehn Jahre später übertraf die Produktion unserer Mitglieder<br />
die der USA und Kanadas um 30 %“, erklärt Catherine<br />
Plitzko-Kerninon, General Delegate bei EUROSAC. Im selben<br />
Jahr konnte Scankraft die Menge des produzierten Kraftpapiers<br />
von 150.000 Tonnen im Jahr 1932 auf 1 Million Tonnen im<br />
Jahr 1962 steigern. Heute vertritt EUROSAC mehr als 75 % der<br />
europäischen Papiersackhersteller. In 20 Ländern produzieren<br />
diese insgesamt mehr als 5 Milliarden Papiersäcke pro Jahr.<br />
CEPI Eurokraft hat zurzeit neun Mitgliedsunternehmen, die insgesamt<br />
3 Millionen Tonnen Papier produzieren.<br />
Starker Fokus auf die Umwelt<br />
1993 war ein besonderes Jahr für beide Organisationen, denn<br />
sie bündelten ihre Kräfte für eine Zusammenarbeit in den Bereichen<br />
Umweltstrategie, Forschung, Kommunikation und politische<br />
Aktivitäten. Es war der Ausgangspunkt für viele wertvolle<br />
Studien und die Entwicklung zahlreicher Leitlinien und Kommunikationsmaterialien<br />
für die Industrie. Ein Beispiel aus dem<br />
Jahr 1993 ist die erste LCA-Studie über europäisches Kraftsackpapier<br />
und Papiersäcke. Sie zeigt das frühe Engagement<br />
der Branche für Nachhaltigkeit in ihren Produktionsprozessen.<br />
Langjährige Modernisierungsmaßnahmen in den Papiermühlen<br />
und Produktionsstätten sowie die Einsparung von Ressourcen<br />
haben zu einer enormen Verbesserung der Energieeffizienz und<br />
der Umweltbilanz geführt. Der aktuelle Bericht zeigt eine Verringerung<br />
des fossilen CO2-Fußabdrucks pro Papiersack um 28 %<br />
zwischen 2007 und 2018. 77 % des gesamten Energiebedarfs<br />
wird vor Ort erzeugt und 89 % davon kommen aus erneuerbaren<br />
Energiequellen, was den Weg zur Energieautarkie ebnet. „Unser<br />
Ziel ist es, zu 100 % natürliche Verpackungslösungen zu entwickeln,<br />
die die Anforderungen an moderne Verpackungen erfüllen,<br />
die natürlichen Ressourcen schonen und die Umwelt für die<br />
nachfolgenden Generationen schützen“, so Plitzko-Kerninon.<br />
Der Weg zum Hightechprodukt<br />
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten industriellen Papiersäcke<br />
hergestellt. Seitdem haben sie eine beeindruckende<br />
Entwicklung hingelegt. Die kontinuierliche Verbesserung der<br />
Faserverarbeitungstechnologie und der Prozesssteuerung an<br />
den Papiermaschinen führte zu deutlichen Optimierungen der<br />
mechanischen Eigenschaften von Sackpapieren. Zwischen<br />
1994 und 2014 wurde die Papierfestigkeit um 45 % gesteigert.<br />
Dadurch konnte der Papierverbrauch von 253 g pro Sack im<br />
Jahr 1969 auf 127 g pro Sack im Jahr 2011 gesenkt werden,<br />
was zu erheblichen Kostensenkungen und Einsparungen natürlicher<br />
Ressourcen führte. Heute wiegt ein Papiersack für Baustoffe<br />
nur noch etwa 90 g. In den 1960er-Jahren setzten sich<br />
Fotos: EUROSAC<br />
Verbindungen aus Papier und Kunststoff durch, die für einen<br />
besseren Schutz zum Beispiel vor Wasserdampf und Sauerstoff<br />
sorgten. Diese Entwicklung bildete die Grundlage für wasserabweisende<br />
Papiersäcke, die im Jahr 2015 auf den Markt kamen.<br />
Um 2010 wurde damit begonnen, den Kunststoff durch Biobarrieren,<br />
zum Beispiel aus Mais oder Zellulose, zu ersetzen,<br />
um umweltfreundliche Papiersäcke mit hoher Schutzfunktion<br />
anbieten zu können. Ein weiterer Innovationsmotor war die einfachere<br />
und ergonomischere Handhabung von Papiersäcken.<br />
Diese Entwicklung begann in den späten 1970er-Jahren, als<br />
Papiersäcke erstmals mit Tragegriffen ausgestattet wurden. Ab<br />
circa 1980 wurde das braune Sackpapier durch Bleichtechniken<br />
aufgehellt, sodass sich neue Werbemöglichkeiten ergaben.<br />
Seit dem Jahr 2000 wurden weitere Komfortfunktionen eingeführt,<br />
zum Beispiel Systeme zum leichten Öffnen, Entleeren und<br />
Wiederverschließen.<br />
Automatisierungen und Technologie als Impulsgeber<br />
In den 1950er Jahren erforderte die wachsende Zahl von Füllgütern<br />
die Entwicklung von unterschiedlichen Sackkonstruktionen<br />
und neuen, schnelleren Maschinen. Der Bodenleger AD<br />
2360 aus dem Jahr 1968, eine Falt- und Klebemaschine für<br />
mehrwandige Papierventilsäcke, wurde weltweit zum wichtigsten<br />
Arbeitsgerät für die Papiersackindustrie. 1982 sorgten die<br />
ersten teilelektronisch gesteuerten Maschinen für höhere Produktionsgeschwindigkeiten.<br />
Mit der fortschreitenden Automatisierung,<br />
etwa durch digitalen Leimauftrag und automatische<br />
Rollenwechsel, stieg die Leistung der Papiersackmaschinen von<br />
160 Säcken pro Minute im Jahr 1975 auf heute 400 Säcke pro<br />
Minute. Die Verpackungsmaschinen entwickelten sich ähnlich.<br />
Die rotierende Füllmaschine ROTO-PACKER® kam 1960 auf den<br />
Markt, als die Zementnachfrage weltweit stieg und damit auch<br />
der Bedarf an Verpackungsanlagen mit höheren Produktionsleistungen.<br />
Sie erreichte eine Abfüllgeschwindigkeit von 900 Säcken<br />
pro Stunde. Ein Durchbruch in der Automatisierung wurde<br />
1975 mit dem ersten Sackapplikator für rotierende Maschinen<br />
erzielt, der die Effizienz weiter steigerte. Schritt für Schritt wurde<br />
das System erweitert – durch automatische Gewichtskontrolle,<br />
Versiegelungstechnik, selbstoptimierende Belüftungseinstellungen<br />
und zuletzt durch die digitale Fernsteuerung des gesamten<br />
Abfüllprozesses. Die modernste Verpackungslinie erreicht heute<br />
Abfüllgeschwindigkeiten von bis zu 6.000 Säcken pro Stunde.<br />
„Die Industrie wird ihre Anstrengungen weiter fortsetzen, um die<br />
Effizienz von Maschinen, Materialien und Säcken kontinuierlich<br />
zu optimieren“, erklärt Plitzko-Kerninon. „Unsere Branche hat<br />
sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit und den Schutz unseres<br />
Planeten weiter voranzutreiben. Die Papiersack- und Kraftsackpapierbranche<br />
war in der Vergangenheit bereits erfolgreich – in<br />
Zukunft wollen wir noch besser werden.“ <br />
Gründung von EUROSAC im Juni 1952<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
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PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
Die Kartonaufrichter C-1000 kombinieren Geschwindigkeit mit Flexibilität. Viele Karton- und Verschlussarten lassen sich<br />
damit verarbeiten.<br />
Automatisierte Kartonverpackung in<br />
der Versandapotheke<br />
..............................<br />
Der Apothekenversandhandel boomt und der Markt in Deutschland ist hart umkämpft. So werden die<br />
Lieferqualität und -geschwindigkeit zu einem entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Die Online-<br />
Apotheke Eurapon hat daher ihren Logistikbereich optimiert und in vollautomatische Systeme für die<br />
Kartonverpackung investiert. Mit den Anlagen des Herstellers Lantech konnte der Paketausstoß fast<br />
verdoppelt werden.<br />
Eurapon betreibt in einem Bremer Industriegebiet ein modernes<br />
Logistikzentrum. Von dort aus werden frei verkäufliche Kosmetik-,<br />
Beauty- und Wellnessprodukte sowie Nahrungsergänzungsmittel<br />
und sonstige rezeptfreie Medikamente an Kunden<br />
deutschlandweit versendet. Das Unternehmen hat in den letzten<br />
Jahren, zuletzt noch verstärkt durch die Corona-Pandemie,<br />
ein rasantes Wachstum durchlaufen. Wurden in 2010 rund<br />
1000 Pakete täglich verschickt, sind es heute bis zu 20.000<br />
Stück. Solche Steigerungsraten lassen sich nur durch Prozessoptimierungen<br />
erreichen.<br />
Der Eurapon-Betriebsleiter Yilmaz Akin beschreibt die Herausforderung<br />
der Versandapotheke: „Die Linienführung in unserem<br />
Logistikzentrum muss schneller und flexibler als beim Wettbewerb<br />
sein. Hier ist Automatisierung mit Augenmaß gefragt, denn<br />
die Geschwindigkeit darf nicht zu Lasten der Flexibilität gehen.“<br />
Die Warensendungen von Eurapon sind immer individuell mit<br />
meist wenigen Produkten bestückt und zudem gilt es, jeden<br />
Auftrag sorgfältig zu kontrollieren, damit zum Beispiel die gesetzlich<br />
erlaubten Abgabemengen bestimmter Präparate nicht<br />
überschritten werden. Aus Effizienzgründen werden sämtliche<br />
Bestellungen in lediglich zwei Kartonformate verpackt.<br />
Investition in die Kartonverarbeitung<br />
Angesichts des steigenden Auftragsvolumens musste Eurapon<br />
eine Leistungssteigerung der zwei Verarbeitungslinien herbeiführen.<br />
Die richtigen Ansatzpunkte dafür bot die bis dato halbautomatische<br />
Kartonverarbeitung am Anfang und gegen Ende<br />
der Linien. Sowohl die Aufrichtung als auch die Verschließung<br />
der Kartons sollten deutlich beschleunigt werden. Über eine<br />
Ausschreibung entstand der Kontakt zu Lantech, einem Verpackungsmaschinenbauer<br />
mit großer Expertise unter anderem im<br />
Bereich Karton- und Tray-Handling. Nach einigen erfolgreichen<br />
Tests wurden dann zwei Kartonaufrichter C-1000 und zwei Kartonverschließer<br />
CS-1000 Random geordert. „Die Leistung dieser<br />
Lantech-Systeme war höher und ihr Platzbedarf geringer als<br />
bei den anderen uns angeboten Maschinen“, begründet Yilmaz<br />
Akin die Investitionsentscheidung. Die Installation der neuen Anlagen<br />
erfolgte in 2020.<br />
Vorteil rechtwinklige Kartons<br />
Die Kartonaufrichter C-1000 von Lantech kombinieren Hochleistung<br />
mit Flexibilität. Viele Karton- und Verschlussarten lassen<br />
sich damit verarbeiten, wobei die Abmessungen der Kar-<br />
tons zwischen 200 mm x 150 mm x 150 mm und 500 mm<br />
x 325 mm x 520 mm liegen können. Der Größenbereich der<br />
Kartons sowie Maschinenrahmen, Leistungsdaten und Kommunikationsoptionen<br />
sind für die Anwendung anpassbar. Die bei<br />
Eurapon verlangten großen Kartonmengen machten zum Beispiel<br />
eine Verlängerung der Zuschnitte-Magazine erforderlich.<br />
Ein großer Vorteil der Kartonaufrichter C-1000 ist, dass sie stets<br />
rechtwinklige Kartons produzieren. Die 90-Grad-Winkel auf allen<br />
Seiten sind nämlich die Voraussetzung dafür, dass die Kartons<br />
optimal für die Logistikkette taugen und maximale Stabilität haben.<br />
Nicht-rechtwinklige Kartons verursachen zudem Maschinenstaus<br />
und Stillstand. Allerdings können die Beschaffenheit<br />
der Wellpappe, wechselnde Temperaturen und Luftfeuchtigkeit<br />
sowie abweichende Zuschnitt-Maße die Rechtwinkligkeit beeinträchtigen.<br />
Diese Herausforderungen meistern die Kartonaufrichter<br />
C-1000. Vom Moment der Einlage in das Magazin bis zur<br />
Ausgabe als fertig geformter Karton mit verschlossenem Boden<br />
wird der Zuschnitt komplett kontrolliert. Ein spezieller Aufnahmerahmen<br />
zieht die Kartonage an zwei Seiten aus dem Magazin<br />
und zwingt sie in eine geöffnete und rechteckige Position. Vor<br />
der Weiterbeförderung des Kartons werden die Klappen gefaltet,<br />
wodurch er steif und in seiner Rechtwinkligkeit fixiert wird.<br />
Ein Schubbügel drückt den Karton in Richtung federbelasteter<br />
Seitenbänder, die sich zum Ausgleich von Breitenabweichungen<br />
nach innen und außen bewegen und den Karton über die Verschlussvorrichtung<br />
transportieren.<br />
Sicherer Verschluss bei Hochleistung<br />
Eurapon steigerte auch das Verpackungstempo am anderen<br />
Ende der Linien. Die Verschließung der mit Ware befüllten Kartons<br />
wird nun ebenfalls mit Lantech-Systemen erledigt. Zwei<br />
Die Kartonaufrichter C-1000 produzieren mit Hochleistung rechtwinklige Kartons.<br />
Kartonverschließer CS-1000 Random gewährleisten für das<br />
hohe Produktionsvolumen einen zuverlässigen Verschluss und<br />
passen sich dabei automatisch den wechselnd herangeführten<br />
Kartonformaten an. Die rechtwinklige Form der Kartons bleibt<br />
auch bei diesem Prozessschritt gewahrt. Automatisch justierte<br />
Zuführsysteme sorgen für die richtige Beschickung mit ausreichend<br />
Abstand zwischen den Kartons, wodurch Staus vermieden<br />
werden. Die Verpackungen bewegen sich über Laufrollen zu<br />
den federbelasteten seitlichen Förderbänden, die sich selbst an<br />
kleinste Abweichungen bei der Kartonbreite anpassen können.<br />
Die Bänder halten den Karton, während die Klappen präzise<br />
getaktet an den Kerblinien nach unten gefaltet und mit Klebeband<br />
verschlossen werden.<br />
Mehr Geschwindigkeit und weniger Arbeitskräfte<br />
Mit der Investition in die Kartonverarbeitung schaffte Eurapon<br />
die verlangte deutliche Leistungssteigerung. Die Liniengeschwindigkeiten<br />
wurden von 12 Takte/min auf 20 Takte/<br />
min erhöht. „Dabei haben wir das Potenzial der neuen Anlagen<br />
noch gar nicht ausgeschöpft, denn bis zu 30 Takte sind möglich“,<br />
sagt Yilmaz Akin. Darüber hinaus spart die Versandapotheke<br />
zwei Mitarbeiter an den Linien ein, die heute für andere<br />
Aufgaben eingesetzt werden können. So verwundert es nicht,<br />
dass die Amortisierung bereits nach sechs Monaten erreicht<br />
war. Nach Auskunft des Unternehmens ist aktuell eine dritte<br />
Verarbeitungslinie in Planung, die wiederum mit Verpackungslösungen<br />
von Lantech ausgestattet werden soll. Yilmaz Akin: „Zur<br />
Prozessoptimierung braucht es gute Partner. Bei Lantech sind<br />
die Maschinen und der Service hervorragend. Daher haben wir<br />
den Lieferanten an andere Gesellschaften innerhalb unserer<br />
Unternehmensgruppe weiterempfohlen.“ <br />
Fotos: Lantech<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
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PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
Weniger Volumen zahlt sich aus<br />
Wie die Offsetdruckerei Schwarzach mit einer neuen HSM<br />
Ballenpresse 70.000 LKW-Kilometer pro Jahr einsparen kann.<br />
......................<br />
Schon seit Jahrzehnten führt der Verpackungsspezialist aus dem Vorarlberger Rheintal in Österreich<br />
seinen Papierverschnitt als hochwertiges Altpapier der Weiterverwendung zu. Dank einer neuen<br />
Ballenpresse von HSM konnte das Transportvolumen des Wertstoffes jetzt nochmals deutlich<br />
reduziert und sogar ein neuer Abnehmer in der Region gefunden werden.<br />
das Altpapier auch frei von schädlichen Stoffen. Die Überreste<br />
werden direkt an den Maschinen abgegriffen und über ein zentrales<br />
System gesammelt. Zur Pressung waren bisher Containerpressen<br />
im Einsatz.<br />
Noch weniger Transportvolumen<br />
Mit der neuen Ballenpresse sollte das Transportvolumen des<br />
Wertstoffes weiter reduziert und ein neuer Abnehmer gefunden<br />
werden. Dazu sollten die Anlagenverfügbarkeit und Servicesicherheit<br />
gleichermaßen hoch wie gewährleistet sein. Insgesamt<br />
galt es, die Ist-Situation so weit zu verbessern, dass der Nutzen<br />
am Ende die Kosten übersteigt, was bei einem Investitionsvolumen<br />
von rund einer halben Millionen Euro keine leichte Aufgabe<br />
ist.<br />
Um die hoch gesteckten Ziele dennoch zu erreichen, leistet die<br />
Kanalballenpresse des Typs HSM VK 7215 ganze Arbeit. Ausschlaggebend<br />
für die Wahl waren zum einen die technischen<br />
Merkmale wie auch die Nähe zum Werk von HSM. Zum anderen<br />
kannte man sich, da bereits eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung<br />
bestand. So war schnell klar, dass die Ballenpresse mit<br />
ihrer hohen Durchsatzleistung von bis zu 498 m³/h ideal für<br />
die Anforderungen der Offsetdruckerei Schwarzach ist. Und da<br />
sie über einen frequenzgeregelten Antrieb verfügt, kann sie zusätzlich<br />
Strom einsparen und die Energieeffizienz der Anlage<br />
insgesamt optimieren.<br />
Effizienz zahlt sich am Ende aus<br />
Die neue Ballenpresse HSM VK 7215 zahlt sich aus: Sie verfügt<br />
über eine vollkardanische Presszylinderaufhängung, was den<br />
Verschleiß des Presszylinders und der Pressplattenführungen<br />
reduziert. Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten war auch die exakte<br />
Bestimmung der Ballenlänge schnell gefunden. Durch das<br />
Castle-Lock Tür-Sicherungssystem profitieren die Mitarbeiter in<br />
allen begehbaren Bereichen von einer hohen Bedienersicherheit.<br />
Dabei geht die Steuerung mit dem Touchpanel leicht von<br />
der Hand. Beschickt wird die Maschine in der Offsetdruckerei<br />
Schwarzach über ein Förderband.<br />
Das wichtigste aber ist, dass durch die neue Technologie das<br />
Wertstoff-Volumen um ganze zwei Drittel reduziert werden konnte.<br />
Dank der einfach zu handhabenden Ballenform hat die Offsetdruckerei<br />
nun einen neuen regionalen Abnehmer gefunden,<br />
der den Rohstoff direkt der erneuten Papierproduktion zuführt.<br />
Im Ergebnis vermeidet die Installation der neuen Anlage durch<br />
das verringerte Volumen und die kürzeren Wege bis zu 70.000<br />
LKW-Kilometer pro Jahr. So ist der Return on Investment (ROI)<br />
in voraussichtlich sechs Jahren erreicht. Bis dahin soll die Maschine<br />
an sechs Tagen in der Woche ausgelastet sein.<br />
Nachhaltiger Meilenstein erreicht<br />
Ganz klar: Die neue HSM Ballenpresse stellt einen weiteren<br />
wichtigen Meilenstein in den umfassenden Nachhaltigkeitsbemühungen<br />
des Verpackungsherstellers dar. Die Steigerung<br />
der Energieeffizienz wird konsequent weiterverfolgt, das Wertstoffvolumen<br />
ist nochmals verringert. Das Schwarzacher Unternehmen<br />
kann sich mit der neuen Maschine nicht nur auf die<br />
richtige Presse, sondern auch auf einen zuverlässigen Partner in<br />
greifbarer Nähe verlassen, der kompetent berät und eine hohe<br />
Servicequalität bietet. Was braucht es mehr, um zufrieden und<br />
zuversichtlich.<br />
Johannes Knapp, Geschäftsführer Offsetdruckerei<br />
Schwarzach GmbH<br />
„Dank der neuen Ballenpresse sparen wir bei unseren<br />
Papierresten ein erhebliches Volumen ein. Das wir damit<br />
auch gleich einen neuen regionalen Abnehmer für die<br />
Verwendung des Wertstoffs gefunden haben, stimmt uns<br />
umso glücklicher. Jetzt vermeiden wir durch die kürzeren<br />
Wege rund 70.0000 LKW-Kilometer im Jahr. Und da<br />
auch die kompetente Beratung, hohe Verfügbarkeit und<br />
Servicequalität ein Teil der Partnerschaft<br />
mit HSM sind, können wir bislang gar nicht zufriedener<br />
sein.“<br />
Internationale Produzenten und Zulieferbetriebe der Konsumund<br />
Gebrauchsgüterindustrie vertrauen auf das Know-how der<br />
Offsetdruckerei Schwarzach. Kein Wunder: Im Konstruieren,<br />
Drucken, Veredeln und Verarbeiten von Kartonhüllen blickt sie<br />
auf eine über 50-jährige Erfahrung zurück. Um auch nachhaltig<br />
nach vorne zu blicken, ist umweltbewusstes Handeln fest in<br />
den eigenen Unternehmensgrundsätzen verankert. Bereits seit<br />
2012 ist das Unternehmen nach ClimatePartner klimaneutral<br />
und seit letztem Jahr sogar fossilfrei.<br />
Gefragter Wertstoff fürs Recycling<br />
Dazu zählt es auch, den Papierverschnitt aus der Produktion<br />
von Faltschachteln und Etiketten der Weiterverwendung zuzuführen.<br />
Denn im Vergleich zu anderen Drucksorten lassen sich<br />
Verpackungs-Konstruktionen nicht auf einfache, rechteckige<br />
Formen reduzieren. Klebelaschen, Staub- und Einstecklaschen,<br />
unterschiedliche Deckel-, Boden- und Verschlusskonstruktionen<br />
müssen erst mittels Stanzformen und -maschinen vom Rest des<br />
Bogens getrennt werden. So entstehen trotz optimaler Nutzung<br />
des Bogens Papierreste. Und einige Bogen fallen auch den Einrichteprozessen<br />
beim Drucken, Veredeln, Kleben und Weiterverarbeiten<br />
zum Opfer. Insgesamt kommt pro Jahr eine Menge von<br />
7.500 Tonnen zusammen.<br />
Dabei gelten die Karton- und Papierreste durch den hohen Anteil<br />
an Frischfaserkarton als gefragte Wertstoffe. Und da das<br />
Vorarlberger Traditionsunternehmen ausschließlich mineralölfreie<br />
Farben und lebensmitteltaugliche Lacke verwendet, ist<br />
Fotos: Offsetdruckerei Schwarzach GmbH<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
28 29
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
Best of Wellpappe: Von Spielhaus<br />
bis Ski-Verpackung<br />
.......................<br />
Bereits zum achten Mal in Folge zeichnete das Forum Wellpappe Austria herausragende<br />
Produktideen aus Wellpappe aus. Aus 32 Einreichungen nominierte eine Fachjury die Finalisten und<br />
ermittelte daraus die Gewinner. Der Wellpappe Austria Award wird in sechs Kategorien vergeben. In<br />
der Kategorie Nachwuchs entschied ein online Voting.<br />
Gewinner Kategorie: Displays<br />
Back2School – Stempeldisplay: Dieses Bodendisplay aus Wellpappe<br />
besteht aus drei Säulen, die mit Steckverbindungen an<br />
der Rückwand fi xiert sind. Die Konstruktion bietet ausreichend<br />
Platz für verschiedene Stempel. Das Display ist hochwertig<br />
bedruckt und lässt sich einfach aufbauen. Ein zusätzliches<br />
Highlight ist seine hohe Stabilität. Dadurch ist es möglich, die<br />
Stempel gleich vor Ort ausgiebig zu testen.<br />
Einreicher: Bauernfeind Druck + Display GmbH<br />
Auftraggeber: Trodat GmbH<br />
Design: Bureau Morgenstern<br />
Druck: Bauernfeind Druck + Display GmbH<br />
Rohpapiere: Rondo Ganahl Frastanz<br />
Foto: com_unit | L. Schedl<br />
Gewinner Kategorie: Point of Sale<br />
Siegelschale für Obst & Gemüse: Diese Verpackung aus Wellpappe<br />
ist besonders gut geeignet für frisches Obst und Gemüse.<br />
Die einzelnen Schalen sind in sich stapelbar und durch den<br />
umgebogenen Rand extrem stabil. Eine dünne Klarsichtfolie<br />
sorgt für freien Blick auf das Produkt. Im Vergleich zur Schale<br />
aus Kunststoff benötigt die Siegelschale aus Wellpappe keinen<br />
Deckel.<br />
Einreicher: Rondo Ganahl, St. Ruprecht<br />
Auftraggeber: Gutis KG<br />
Hersteller: Rondo Ganahl, St. Ruprecht<br />
Design: Atelier Raos Design GmbH<br />
Rohpapiere: Hamburger Rieger, heinzel®paper, Palm<br />
Foto: com_unit | L. Schedl<br />
„Der Wellpappe Austria Award ist die jährliche Leistungsschau unserer Branche und zeigt auch heuer wieder, wie vielfältig Wellpappe<br />
eingesetzt werden kann: Als fantasievolles Spielzeug für Kinder, attraktives Display im Supermarkt oder maßgeschneiderte<br />
Monomaterialverpackung für den Transport nach Übersee,“ sagt Stephan Kaar, Sprecher des Forum Wellpappe Austria. „Was<br />
die nächsten Monate bringen wird, kann niemand voraussagen. Doch eines ist klar: Wellpappe kann in eine nachhaltige Zukunft<br />
schauen. Denn unser Produkt ist das Kreislaufprodukt par excellence!“<br />
Jeder Gewinner eines Wellpappe Austria Award <strong>2022</strong> erhielt eine Original-Holzskulptur des Vorarlberger Künstlers Stefan Kresser<br />
und ist berechtigt am WorldStar, der Auszeichnung der World Packaging Organisation, teilzunehmen. Und das sind die Sieger<br />
in den sechs Kategorien:<br />
Gewinner Kategorie: kreativ<br />
Papperlapapp Spielwelt Boot: Diese kreative Spielwelt<br />
aus Wellpappe erfreut jedes Kinderherz – und das von<br />
Erwachsenen ebenso. Spannende Abenteuer und aufregende<br />
Geschichten warten darauf, entdeckt zu werden.<br />
Das hochwertig gestaltete Spielboot wird zu<br />
100 Prozent in Österreich produziert und bringt mehr Spaß<br />
und weniger Plastik ins Kinderzimmer.<br />
Einreicher: Kombipack Verpackungsservice<br />
Auftraggeber: Papperlapapp Spielwelten<br />
Hersteller: Papertown e.U.<br />
Rohpapiere: Kombipack, Mosburger<br />
Foto: Papperlapapp Spielwelten<br />
Gewinner Kategorie: konstruktiv<br />
Skiverpackung Nordica: Diese Verpackung aus Wellpappe ist<br />
eine Weltneuheit – made in Austria. Der Kunde suchte eine<br />
Verpackung für den Transport aus der Fabrik in den Sportfachhandel,<br />
die auch ohne Kunststofffolie auskommt. Im Geschäft<br />
wird der obere Teil der Verpackung abgetrennt und der Ski so<br />
sichtbar. Die praktischen Ski-Fix können vom Kunden weiterverwendet<br />
werden.<br />
Einreicher:Mosburger GmbH, Straßwalchen<br />
Auftraggeber: Blizzard Sport GmbH – Nordica<br />
Design, Druck: Mosburger GmbH, Straßwalchen<br />
Rohpapiere: Hamburger Containerboard<br />
Foto: com_unit | L. Schedl<br />
Gewinner Kategorie: Nachhaltig<br />
Kochfeld-Versandverpackung: Der Kunde wollte eine neue<br />
Versandverpackung für Kochfelder. Sie sollte aus Wellpappe<br />
sein und die bisher verwendeten Folien und Styroporteile zur<br />
Gänze ersetzen. Da die Kochfelder überwiegend aus Glas<br />
sind, muss die Verpackung den höchstmöglichen Bruchschutz<br />
garantieren. Dies gelingt mit modernen Papierumreifungsbändern.<br />
Das Verpackungskonzept ist für verschiedene Kochfeldgrößen<br />
geeignet.<br />
Einreicher: Rondo Ganahl, Frastanz<br />
Auftraggeber: Gerätewerk Matrei<br />
Hersteller, Druck: Rondo Ganahl, Frastanz<br />
Rohpapiere: Hamburger Containerboard, Mondi Swiecie,<br />
Rondo Ganahl Frastanz<br />
Foto: com_unit | L. Schedl<br />
Gewinner Kategorie: Nachwuchs<br />
BIOCAT Versandverpackung: Versandverpackungen aus Wellpappe<br />
sorgen für größtmögliche Sicherheit und garantieren<br />
höchste Funktionalität. Für dieses drei Kilo schwere Kalkschutzgerät<br />
wurde eine Extrahülle mit einem stabilen Stoßrand<br />
entwickelt. Die Monomaterialverpackung wird mit nur<br />
einem Stanzwerkzeug produziert. Auf der Außenseite haben<br />
alle Informationen Platz.<br />
Einreicher: Rondo Ganahl, Frastanz<br />
Auftraggeber: WATERCryst Wassertechnik GmbH<br />
Hersteller, Druck: Rondo Ganahl, Frastanz<br />
Jungdesigner: Alexander Erath<br />
Rohpapiere: Hamburger Containerboard, Mondi Paper Sales,<br />
Rondo Ganahl Frastanz<br />
Foto: com_unit | L. Schedl<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
30 31
PAPIER, KARTON, WELLPAPPE<br />
RÜCKBLICK FACHPACK <strong>2022</strong><br />
Pro Carton Young Designers Award <strong>2022</strong><br />
Zukunft gestalten<br />
..........................................<br />
Aus über 800 Beiträgen von über 100 Universitäten wurden Mitte September die Gewinner des Pro<br />
Carton Young Designers Award <strong>2022</strong> gekürt. Darunter ist auch ein Österreicher. Auch heuer waren<br />
es durchdachte, praktische Entwürfe, die für alltägliche Unannehmlichkeiten ebenso wie für globale<br />
Herausforderungen Lösungen anbieten. Mit ihnen hat die neue Generation von Verpackungsdesignern<br />
ihre Kreativität bei der Lösung von Problemen im Verpackungsdesign überzeugend unter Beweis<br />
gestellt. Der Award wird in vier Kategorien verliehen. Zwei weitere Auszeichnungen wurden für den<br />
besten Newcomer und den Publikumspreis vergeben<br />
Burak Ayataç, der Designer von Twin Bags<br />
for Popcorn and Beverages, gewann in<br />
der Kategorie „Kreative Kartonverpackungen:<br />
Lebensmittel und Getränke“<br />
sowie den Publikumspreis. Der türkische<br />
Student der Technischen Universität Istanbul<br />
hat das Problem des Transports<br />
von Kinosnacks genial gelöst: Mit seiner<br />
Methode lassen sich zwei Popcorntüten<br />
und Dosengetränke einhändig vom Tresen<br />
zum Sitzplatz tragen.<br />
Der Preis in der Kategorie „Nachhaltigkeit“<br />
ging an Anna Grubing, Daria-Luna<br />
Sagurna und Sabrina Hofmann von der<br />
Münster School of Design (Deutschland)<br />
für ihren Beitrag Align. Ihr Konzept setzt<br />
sich mit Einweg-Plastikverpackungen in<br />
der Technologiebranche auseinander,<br />
speziell mit Kabel- und Leitungsverpackungen,<br />
und bietet praktischen Ersatz<br />
aus Karton.<br />
Der österreichische Student Christian<br />
Jammernegg wurde mit seinem Entwurf<br />
Swingtape zum Gewinner der Kategorie<br />
„Kreative Kartonideen“ gekürt. Er<br />
zeigt die Möglichkeiten auf, Plastik durch<br />
Karton zu ersetzen. Der kompakte Klebebandabroller<br />
ist nicht nur eine nachhaltige<br />
Alternative zu Kunststoff, sondern<br />
löst auch das frustrierende Problem des<br />
ständigen Klebens von Tape am Abroller.<br />
........................<br />
Rund 32.000 Fachbesucher, davon jeder Dritte aus dem Ausland, nutzten die Gelegenheit sich an<br />
den Messeständen der 1.154 Aussteller der FachPack über neueste Trends und Innovationen zu<br />
informieren. Von 27. bis 29. September drehte sich in Nürnberg wieder alles um Verpackungsfragen.<br />
Das diesjährige Leitthema „Transition In Packaging“ traf den Nerv der Zeit.<br />
„Auch wenn die Gesamtsituation für viele Unternehmen derzeit<br />
nicht leicht ist, zeigte sich die europäische Verpackungsbranche<br />
auf der FACHPACK äußerst innovativ und lösungsorientiert“, resümiert<br />
Heike Slotta, Executive Director Exhibition, Nürnberg-<br />
Messe. Die zeitgleich stattfindende POWTECH war auch fürs<br />
FACHPACK-Publikum spannend: Knapp ein Viertel gab an, sich<br />
für das Messeangebot der Fachmesse für Mechanische Verfahrenstechnik<br />
und Analytik zu interessieren. In 2023 pausiert<br />
die FACHPACK turnusgemäß und findet erst 2024 wieder statt.<br />
„Messen sind Schmelzpunkte für neue Ideen, hier wird die Zukunft<br />
greifbar. Natürlich erscheint unsere nächste Zukunft als<br />
Folge von Pandemie, Ukraine-Krieg, steigenden Energiekosten<br />
und Inflation alles andere als rosig. Aber gerade deshalb müssen<br />
wir uns darüber unterhalten, wie wir den Wandel gestalten.<br />
Und hier sei im Jargon der Konsumgüterindustrie gesprochen:<br />
Der Wandel ist ein „Schnelldreher“ geworden seit Nachhaltigkeit,<br />
Digitalisierung beschleunigt Fahrt aufgenommen haben,<br />
Verbrauchererwartungen und Rahmenbedingungen sich stetig<br />
ändern“, so Slotta, weiter.<br />
Besucher aus rund 90 Ländern<br />
Die FACHPACK bot ein umfangreiches Angebot entlang der Prozesskette<br />
Verpackung: angefangen bei Packstoffen und Verpackungsmaschinen<br />
über Verpackungsdruck und -veredelung bis<br />
hin zu Logistiksystemen und Services. Die Besucher der FACH-<br />
PACK reisten aus 89, überwiegend europäischen, Ländern an.<br />
Nach Deutschland kamen sie vor allem aus Österreich, Italien,<br />
Polen, der Schweiz, den Niederlanden, Tschechien, Frankreich,<br />
der Türkei und Slowenien nach Nürnberg. Im Vergleich zu den<br />
Vorveranstaltungen stieg der internationale Anteil auf rund 32<br />
Prozent (2021: 29 Prozent).<br />
85 Prozent der Fachbesucher gaben an in Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen<br />
ihres Unternehmens einbezogen<br />
zu sein. Mehr als die Hälfte haben eine leitende Position. Die<br />
Besucher kamen vor allem aus den Branchen Nahrungs-, Genussmittel,<br />
Getränke, Pharma und Medizin, Kosmetik, Chemie,<br />
Elektronik, Automotive, Handel, Verpackung und Logistik.<br />
Das sagen die Aussteller<br />
Klebespezialist Robatech stellte den neuen elektrischen<br />
Spritzkopf Volta vor. Er zeigt, wie nachhaltiges Kleben mit hoher<br />
Präzision und Verlässlichkeit funktioniert. Herkömmliche<br />
Druckluftauftragssysteme sind wartungsintensiv und verursachen<br />
hohe Betriebskosten. Volta kommt ohne Druckluft aus.<br />
Dies senkt die Betriebs- und Wartungskosten. Im Vergleich zu<br />
Robatechs pneumatischem Auftragskopf SX benötigt Volta rund<br />
60 % weniger Energie. Mit 60 dB(A) ist er dabei angenehm leise.<br />
Aber nicht nur der Energiebedarf sinkt. Der elektrische Antrieb<br />
von Volta ist schnell und präzise. Mit einer Schaltfrequenz von<br />
200 Hz ist Volta für Hotmelt-Stitching optimiert. Beim Stitching<br />
Die Auszeichnung in der Kategorie „Kreative Kartonverpackungen (andere Kategorien)“<br />
erhielt das Duo Jana Becker und Wilma Schulz von der Münster School of Design<br />
(Deutschland) für seinen Entwurf Float. Das ästhetisch ansprechende Design bietet<br />
eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Badesalzverpackungen. Ein kreativer<br />
Faltmechanismus ermöglicht es, die Badesalzverpackung in ein schwimmendes Schiff<br />
zu verwandeln.<br />
Fotos: Pro Carton<br />
Last but not least wird der Pro Carton Young Designer Award an ambitionierte Newcomer<br />
und Beiträge von Institutionen vergeben, die sich zum ersten Mal am Wettbewerb<br />
beteiligen. Hier gewann Oxana Zaporoniuc von der Technischen Universität<br />
Moldawien. Ihre pfiffige Konstruktion für Flüssigkeitsverpackungen demonstriert die<br />
Stärke und Haltbarkeit von Karton. <br />
Entsorgungskosten sparen -<br />
mit HSM Ballenpressen!<br />
www.hsm.eu<br />
32<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
33
RÜCKBLICK FACHPACK <strong>2022</strong> FACHPACK <strong>2022</strong><br />
| FT12-02G |<br />
erfolgt der Klebstoffauftrag nicht in Raupenform, sondern durch<br />
einen wiederholgenauen Punktauftrag. Der Klebeprozess benötigt<br />
im Vergleich zum Raupenauftrag bis zu 40 % weniger Klebstoff.<br />
Volta lässt sich in neue und bestehende Anlagen einfach<br />
integrieren. Robatech ist spezialisiert auf effi ziente und nachhaltige<br />
Klebstoffauftragslösungen von hoher Zuverlässigkeit und<br />
Lebensdauer. Mit Green Gluing unterstreicht Robatech seine<br />
Expertise im industriellen Klebeprozess unter besonderer Einhaltung<br />
ökologischer Grundwerte.<br />
Unter dem Motto „Nur die Natur verpackt besser“ präsentierte<br />
Marzek Etiketten+Packaging sein umfangreiches Portfolio im<br />
verkaufsfördernden Verpackungs- und Etikettierungsbereich für<br />
Handel und Industrie. Im Fokus standen Selbstklebeetiketten,<br />
Bogenetiketten, Rundumetiketten, Flexible Verpackung, Feinkartonage<br />
und Etikettiertechnik sowie das innovative Supply<br />
Chain Management (Vendor Managed Inventory). Besonders<br />
punkten konnte das Unternehmen aus Traiskirchen mit seinen<br />
Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie.<br />
Entsprechend des diesjährigen Fachpack-Themenschwerpunkts<br />
„Transition in Packaging“ standen Nachhaltigkeit und<br />
Umweltschutz auch im Mittelpunkt der Messepräsentation von<br />
Marzek Etiketten+Packaging. So überzeugte das Unternehmen<br />
seine BesucherInnen mit einer Vielfalt von innovativen Öko-Materialien,<br />
bis hin zu 100 % Recyclingmaterialien, auch Kombinationen<br />
davon, kompostierbaren Bio-Folien und Materialien<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen sowie internationalzertifi ziertnachhaltiger<br />
Forstwirtschaft. Großes Interesse fanden die Etiketten<br />
aus Gras-, Stein-, Holz, Hanf- und Trauben-Papier, die die<br />
Nachhaltigkeit eines Produkts für Konsumenten auf den ersten<br />
Blick ersichtlich machen.<br />
Der Versandhändler RAJA präsentierte auf der FACHPACK innovative<br />
und nachhaltige Verpackungslösungen und überzeugte<br />
mit exzellentem Kundenservice. Auf dem 100 Quadratmeter<br />
großen Stand gab es bei RAJA einiges zu entdecken. Neben<br />
nachhaltigen Innovationen wie Papier-Umreifungsband, Hand-<br />
Stretchpapier oder Versandtaschen und Folien aus Recyclingmaterial,<br />
konnten BesucherInnen einen ausgestatteten Packtisch<br />
bestaunen. Das engagierte Team von RAJA beriet über<br />
die sinnvollen Möglichkeiten eine Packstraße zu automatisieren<br />
oder ab wann sich die Anschaffung einer automatisierten Verpackungsmaschine<br />
lohnt. Gemäß dem Leitthema der Messe<br />
„Transition in Packaging“ lag der Produktfokus auf recycelten<br />
und recycelbaren Verpackungslösungen sowie Papieralternativen,<br />
die den Einsatz von Kunststoff reduzieren oder sogar überfl<br />
üssig machen.<br />
Die Rückmeldungen der Messebesucher bei Maschinenbauer<br />
SOMIC auf der diesjährigen Fachpack waren eindeutig: „Wir<br />
haben ausgezeichnetes Feedback erhalten von zahlreichen<br />
Bestandskunden. Sie geben uns durchweg hervorragende Noten<br />
bezüglich der Maschinenverfügbarkeit“, bilanziert Director<br />
Sales Europe Ralf Jäckel.<br />
Vor dem Hintergrund instabiler Lieferketten punkten die Maschinenbauer<br />
aus dem oberbayerischen Amerang mit der langlebigen<br />
Ausführung aller Maschinenkomponenten und -baugruppen<br />
sowie dem straffen Inbetriebnahme-Prozess und unbedingter<br />
Einhaltung der vereinbarten Termine. „Wir stellen fest, dass<br />
gerade diese Stichworte bei Investitionsentscheidungen in der<br />
aktuellen Lage besonders hoch bewertet werden.“<br />
Die positive Bilanz des Messeauftritts basiert neben diesen<br />
Kundenrückmeldungen auch auf einem insgesamt hohen Besucherinteresse,<br />
unter anderem auch aus den osteuropäischen<br />
Märkten. So beeindruckte die präsentierte SOMIC 424 DT+ –<br />
eine Deckel-Tray-Maschine mit zusätzlicher Wraparound-Funktion<br />
mit einer Sammelleistung von 96 Produkten pro Minute<br />
– mit der schonenden und sicheren Verpackung von Schokoladenprodukten.<br />
Die Maschine verpackt im konkreten Anwendungsfall<br />
optisch sehr anspruchsvolle Pralinen-Faltschachteln<br />
mit Cellophan-Umhüllung, schonend und sicher in stehender<br />
oder liegender Gruppierung, in den Umkarton. Und genau diese<br />
Variabilität wird – so das Messeteam – bei der Frage nach der<br />
Zukunftssicherheit einer Endverpackungsmaschine noch stärker<br />
gewichtet werden.<br />
XTS Hygienic:<br />
Vorsprung in hygienisch<br />
anspruchsvollen<br />
Umgebungen<br />
Unter dem Motto „Nur die Natur verpackt besser“<br />
präsentierte Marzek Etiketten+Packaging sein<br />
umfangreiches Portfolio<br />
RAJA auf der FACHPCK <strong>2022</strong><br />
Die ausgestellte SOMIC 424 DT+ sorgte für großen<br />
Andrang auf dem Messestand.<br />
Hochflexibel und ideal für den Einsatz in der Lebensmittel- oder<br />
Pharmaindustrie: Das intelligente Transportsystem XTS Hygienic<br />
kombiniert die Vorteile eines individuellen Produkttransports durch<br />
bewährte XTS-Technologie mit der hohen Schutzart IP69K und<br />
einem hygienegerechten Design. Alle Oberflächen sind chemisch<br />
beständig, frei von verdeckten Kanten und leicht zu reinigen. Durch<br />
das geringe Bauvolumen des XTS Hygienic kann die Anlage kleiner,<br />
übersichtlicher und leichter wartbar gestaltet werden.<br />
Foto: Marzek Etiketten+Packaging<br />
Foto: RAJA<br />
Foto: Somic<br />
Scannen und<br />
alles über die<br />
Vorteile von<br />
XTS im Hygienic<br />
Design erfahren<br />
34<br />
4|<strong>2022</strong>
STAATSPREIS SMART PACKAGING <strong>2022</strong><br />
STAATSPREIS SMART PACKAGING <strong>2022</strong><br />
60. Staatspreis Smart Packaging<br />
.............................<br />
Zum 60. Staatspreis Smart Packaging wurden insgesamt 69 Wettbewerbsmuster von 42 Firmen<br />
eingereicht. Drei davon dürfen sich über einen Staatspreis Smart Packaging <strong>2022</strong> freuen. Auch heuer<br />
wurde der Preis in drei Kategorien vergeben: B2B, B2C und Branding. Zudem wurden die Sonderpreise<br />
„Digitalisierung“ und „Innovation“ sowie der Sonderpreis der ARA für Lösungen, die in besonderem<br />
Maße zur Ressourcenschonung und Abfallvermeidung beitragen, verliehen.<br />
Sonderpreis Digitalisierung <strong>2022</strong>:<br />
Online-Shop ‚die-verpackungs-druckerei.com‘<br />
Die Offsetdruckerei Schwarzach GmbH bietet in ihrem Online-Shop<br />
für Verpackungen alles an, was Nutzer von kleinen Aufl agen brauchen.<br />
Verschiedene Verpackungstypen können millimetergenau<br />
konfi guriert werden und werden schon ab 100 Stück produziert<br />
und bedruckt. Druckbogen werden durch Software Unterstützung<br />
optimal ausgenutzt und mindern so den Ausschuss. Die jahrelange<br />
Erfahrung der Druckerei wird mit Sorgfalt auf die kleinen<br />
Aufl agen umgelegt und durch elektronische Lösungen unterstützt.<br />
Einreicher: Offsetdruckerei Schwarzach GmbH<br />
Sonderpreis Innovation <strong>2022</strong>: GreenPack<br />
Das eingereichte Pilotprojekt der Österreichischen Post zusammen<br />
mit der FH Oberösterreich testet zusammen mit fünf<br />
Handelsunternehmen (dm, Interspar Weinwelt, Intersport,<br />
Tchibo und Thalia) den Einsatz von Mehrwegpaketen im E-<br />
Commerce Bereich. Bei geeigneten Bestellungen kommen wiederverwendbare<br />
Verpackungen zum Einsatz. Die verwendeten<br />
Verpackungen können auf Briefgröße zusammengefaltet und<br />
über die Infrastruktur der Post wieder zurückgegeben werden.<br />
Verwender:Österreichische Post AG<br />
Design: FH Oberösterreich – Logistikum Steyr<br />
Kategorie B2B: Mehrwegverpackung für Wagonsitze<br />
Diese eigens für ein Projekt mit Siemens Mobility Austria GmbH<br />
entwickelte Mehrwegverpackung wurde von PAWEL packing &<br />
logistics GmbH ideal auf ihren Einsatz abgestimmt. In einem<br />
Zeitraum von zweieinhalb Jahren werden in 25 Umläufen Sitze<br />
transportiert und verbaut. In diesem Zeitraum werden dadurch<br />
4980 Einzelverpackungen aus einem Karton/Paletten System<br />
eingespart.<br />
Die Kisten sind so konzipiert, dass im zusammengelegten<br />
Zustand sowohl die Kopfteile, als auch die mit Scharnieren<br />
klappbar gemachten Seitenteile in die Palette mit Rahmen<br />
gelegt werden können. Darüber wird der Deckel gestülpt<br />
und es entsteht eine kompakte Einheit, die in Stapeln von<br />
acht Stück zu ihrem Einsatzort zurück transportiert werden<br />
können.<br />
Hersteller: PAWEL packing & logistics GmbH<br />
Verwender: Siemens Mobility Austria GmbH<br />
Kategorie B2C: „<br />
Die moderne Vöslauer PET-Mehrwegflasche“<br />
Die bis zu 12-mal wiederbefüllbare Vöslauer PET Flasche<br />
präsentiert sich als gute Alternative zur der bereits im Handel<br />
befi ndlichen Glasfl asche. Mit einer Gewichts¬einsparung<br />
von 90 % und der Unzerbrechlichkeit im Gegensatz zu Glas<br />
ist sie ideal für alle gestaltet, die nicht so schwer tragen können<br />
oder auch wollen. Natürlich spart dies auch Energie und<br />
Aufwand in der Logistik. Die dazugehörenden Mehrwegkisten<br />
schaffen sogar mindestens 50 Umläufe. Die Flaschen haben<br />
zur Markteinführung einen Rezyklatanteil von 30 %, das Ziel<br />
ist es, diesen konstant auszubauen. Das Etikett besteht zu<br />
100 % aus Recyclingmaterial. Zur Strategie für die Zukunft<br />
gehört auch eine schonende sowie ressourcensparende, auf<br />
jeden Fall hygienische neue Waschanlage.<br />
Verwender: Vöslauer Mineralwasser GmbH<br />
Hersteller: ALPLA Werke Alwin Lehner GmbH<br />
Kategorie Branding: „Eispartybox“<br />
Ein sommerlicher Spaß für Familie und Freunde, so präsentiert<br />
sich die „Eispartybox“ der Firma Eispartybox GmbH in<br />
Zusammenarbeit mit HEY SISTER! Packaging Design. Die Box<br />
im Markisendesign inklusive Tragegurt verspricht mit ihrer Optik<br />
gute Laune und Urlaubsfeeling und enthält außer dem Eis<br />
alles, was man für Eisgenuss braucht. Die gesteckte Box mit<br />
ihrer Cellophanierung ist für mehrmaligen Gebrauch geeignet<br />
und ist nach der Verwendung ein schönes Spielzeug für Kinder,<br />
sie lässt sich aber auch leicht dem Recycling zuführen.<br />
Die Produkte sind durch das durchdachte Design im Versand/<br />
Handel gut geschützt. Der Stanitzelparkplatz hilft auch kleinen<br />
Händen, das Eis sicher in die Tüte zu bekommen.<br />
Design: HEY SISTER! Packaging Design<br />
Verwender: Eispartybox GmbH<br />
Sonderpreis der ARA: Mehrweg mit Mehrwert<br />
Mehrweg mit Mehrwert bietet ein modernes To-Go-Geschirr,<br />
das helfen soll, den Verpackungsmüll in Take-away und Liefergeschäft<br />
zu minimieren. In Österreich kommt hier von der<br />
Firma Erwin Mach Gummitechnik GmbH erzeugtes Kunststoff-<br />
Mehrweggeschirr zum Einsatz. Verschiedene Einsätze und<br />
die Abstimmung auf alle in der Gastro vorgegebenen Normen<br />
macht das Geschirr besonders praktisch. Für den Take-away-<br />
Bereich wird noch ein praktischer Wellpappe Griff angeboten,<br />
der die Hände kühl hält und als Werbefl äche dient. Schon nach<br />
fünfmaligem Einsatz ist das Geschirr im ökologischen Fußabdruck<br />
gleichauf mit Einweglösungen.<br />
Verwender: and-less GmbH<br />
Hersteller: Erwin Mach Gummitechnik GmbH<br />
Design: Victoria Berger<br />
Fotos: ÖIV<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
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GESICHTER DER BRANCHE<br />
GESICHTER DER BRANCHE<br />
(v.l.n.r.) Robatech Austria Geschäftsführer Harald Laher, Finanzmanager Christian Hafner und Vertriebsmitarbeiter<br />
Markus Kern<br />
Weil es um die Menschen geht …<br />
....................................<br />
Die Robatech Austria GmbH gehört seit 1.1.2018 vollständig zur internationalen Robatech-<br />
Gruppe mit Hauptsitz in der Schweiz. Sie hat ihren Ursprung in der 2001 gegründeten Robatech<br />
Klebetechnikmaschinen Harald Laher GmbH. austropack sprach mit Geschäftsführer Harald Laher,<br />
Vertriebsmitarbeiter Markus Kern und Finanzmanager Christian Hafner über den Neubau der<br />
österreichischen Niederlassung, aktuelle Entwicklungen, wie man gleichzeitig global als auch regional<br />
agieren kann und den Faktor Mensch.<br />
Was macht das Arbeiten für und mit Robatech für Sie<br />
besonders?<br />
Harald Laher: In der heutigen Zeit liegt das größte Kapital<br />
einer Firma in ihren Mitarbeitern und der damit verbundenen<br />
Erfahrung. Da wir eine sehr geringe Fluktuation im Unternehmen<br />
haben, wird die Kundenbindung über den Faktor Zeit sehr<br />
stark, und aus Kunden werden über die Jahre gute Bekannte<br />
und Freunde. Im Unternehmen ist mir das Arbeitsklima und der<br />
gegenseitige Respekt sehr wichtig. Wir versuchen, eine freundschaftliche<br />
Basis zu schaffen und das merken auch unsere<br />
Kunden. Das Wichtigste ist Spaß an der Arbeit und Nähe zum<br />
Kunden – damit läuft alles von alleine.<br />
Markus Kern: Meine Arbeit bei Robatech ist auch nach 20 Jahren<br />
noch immer interessant und abwechslungsreich. Täglich<br />
gibt es wechselnde Herausforderungen und unterschiedliche<br />
Kundenanforderungen. Das gesamte Team von Robatech Austria<br />
gibt jeden Tag 100 Prozent, um unsere Kunden bestmöglich<br />
zu betreuen. Es macht einfach viel Spaß, mit solch einem<br />
motivierten Team arbeiten zu dürfen. Bei Robatech bietet sich<br />
mir auch die Möglichkeit, mich innerhalb des Unternehmens<br />
weiterzuentwickeln, meine Kompetenzen auszubauen und zu<br />
stärken.<br />
Christian Hafner: Ich bin erst seit zweieinhalb Jahren bei Robatech<br />
– kann aber Harald und Markus vollinhaltlich bestätigen:<br />
Ich bin zu einer tollen, motivierten Mannschaft gestoßen, die<br />
ich mit meiner Expertise und langjährigen Erfahrung in der<br />
Administration und im Finanzbereich unterstütze. Besonders<br />
freut mich auch, dass sich die Gruppe entschlossen hat, Österreich<br />
als Standort für die Ost- und Südosteuropaaktivitäten<br />
auszubauen, kam ich doch aus einem Österreichischen<br />
Markenunternehmen, das wesentliche Teile seiner Verwaltung<br />
nach Osteuropa verlegt hatte.<br />
In den letzten Jahren wurde ja viel investiert, um in Österreich<br />
ein neues Firmengebäude zu bauen. Wie kam es<br />
zum neuen Standort?<br />
Laher: Die Entwicklung von Robatech Austria hat 2001 in einer<br />
Garage mit einem Regal und einem Arbeitstisch begonnen<br />
und 2018 wurde auch unser letzter Standort in Senftenberg<br />
zu klein. Als feststand, dass unsere Schweizer Zentrale an<br />
den Standort in Österreich glaubt, investieren und ausbauen<br />
möchte, ging alles sehr schnell. Suche eines Grundstücks mit<br />
guter Verkehrsanbindung – Planung des Gebäudes angepasst<br />
an unsere Abläufe – Investition vom Headquarter – und wir<br />
Fotos: Robatech Austria<br />
konnten nach 9 Monaten Bauzeit im Mai 2020 unser neues<br />
Firmengebäude beziehen.<br />
Was gefällt Ihnen persönlich am neuen Standort am<br />
besten?<br />
Laher: Wir haben bei der Planung und beim Bau auf Nachhaltigkeit<br />
und ein gutes Arbeitsumfeld geachtet. Man soll<br />
sich auch beim Arbeiten wohlfühlen – das sind wir unseren<br />
Mitarbeitern schuldig. Tragender Holzbau, nachwachsende<br />
Isolation, PV am Dach, Fußbodenheizung, Wandkühlung und<br />
Zwangsbelüftung mit Befeuchtung … mehr geht nicht! Durch<br />
die PV-Anlage sind wir CO 2<br />
-neutral. Was mir besonders gefällt<br />
ist der offene, freundliche und helle Innenraum, auch durch<br />
das perfekte Raumklima fühlt man sich sehr wohl am Arbeitsplatz.<br />
Kern: Der helle, lichtdurchflutete Neubau am Standort in Theiß<br />
liegt zentral in einem neu errichteten Industriegebiet, das an<br />
ein hochrangiges Straßennetz angebunden ist. Für uns Mitarbeiter<br />
stehen mehrere Sozialräume zur Verfügung. So ist es<br />
uns in den Pausen nun möglich, in der Küche gemeinsam zu<br />
essen, oder sich sportlich im Fitnessraum zu betätigen. Um<br />
unsere Kunden stets mit Ersatzteilen beliefern zu können, wurde<br />
das Lager am neuen Standort vergrößert. Die Werkstatt<br />
wurde ebenso großzügig errichtet, um hier nun auch Reparaturen<br />
an Großgeräten durchführen zu können.<br />
Hafner: Die Gestaltung der Büro- und Sozialräume wurde, sowohl<br />
was die arbeitstechnischen Abläufe als auch die wichtigen<br />
Pausenzeiträume betrifft, stark an den Bedürfnissen der<br />
MitarbeiterInnen ausgerichtet. Gesunde MitarbeiterInnen sind<br />
einsatz- und ideenreiche MitarbeiterInnen. So gibt es beispielsweise<br />
auch einen Fitnessraum zum körperlichen Ausgleich und<br />
Stärkung des Miteinanders.<br />
Neben der Mitarbeiterorientierung, welchen Kundenanforderungen<br />
kamen Sie mit dem Neubau entgegen?<br />
Kern: Durch unser neues Kundenlabor sind wir jetzt noch<br />
serviceorientierter: Der Kunde hat die Idee für ein Produkt,<br />
hat aber selbst die Möglichkeiten oder Gegebenheiten nicht.<br />
Wir übernehmen diesen Service, machen eine Testproduktion,<br />
gehen mit dem System zum Kunden, produzieren live, zeigen,<br />
dass es funktioniert.<br />
Laher: Wie auch schon Markus gesagt hat, haben wir nun<br />
eine Versuchslabor am Standort Österreich in dem wir Machbarkeitsversuche,<br />
Klebstofftests oder auch einfache Applikationen<br />
mit dem Kunden simulieren können. Damit haben wir<br />
einen Nutzen für uns und den Kunden geschaffen. Wir sind<br />
in der technischen Verklebung groß geworden – kein Verkauf<br />
ohne Versuch. Zusätzlich haben wir nun auch die Möglichkeit<br />
für Kundenschulungen im Haus.<br />
Die Pandemie hat vieles verändert. Was ist davon noch<br />
geblieben?<br />
Laher: Durch die Pandemie hat sich für uns nicht viel verändert,<br />
der Kunde steht immer noch im Mittelpunkt. Die Art<br />
der Kommunikation hat sich durch die Pandemie etwas an<br />
die Notwendigkeit angepasst. Das persönliche Treffen mit<br />
dem Kunden steht zwar immer noch im Fokus aber es werden<br />
auch viele Besprechungen digital abgehalten. Das hat zur<br />
Folge, dass wir weniger im Auto sitzen und der Kunde trotzdem<br />
einen hohen Nutzen hat. Unser Ersatzteillager ist weiterhin<br />
großzügig bestückt, damit wir unseren Kunden einen guten<br />
und schnellen Service bieten können – nur das rechtfertigt<br />
einen eigenen Standort in Österreich.<br />
Hafner: Die Kundenorientierung zieht sich bei uns durch alle<br />
Bereiche. Auch kleinere Bestellungen werden mit höchster<br />
Aufmerksamkeit behandelt, jeder Kunde ist gleich wichtig und<br />
wird von uns bestmöglich unterstützt.<br />
Worauf liegt der Fokus für die nächsten Jahre?<br />
Laher: Das Bestreben im österreichischen Markt liegt auf<br />
Wachstum im Segment Packaging. Durch die Teamerweiterung<br />
mit Herrn Clemens Kahl, der sich verstärkt den neuen<br />
Medien widmet, sind wir guter Dinge, auch in diesem Segment<br />
ab 2023 ordentlich zu wachsen. Der größte Fokus liegt aber<br />
im Ausbau unserer Nachbarländer Slowakei, Ungarn und Slowenien<br />
unter der Führung von Österreich. In Ungarn haben<br />
wir bereits ein Team aus Verkauf und Service etabliert. In der<br />
Slowakei und Slowenien sind wir am Aufbau noch etwas hinten<br />
nach. Es ist uns wichtig, dass unsere Kunden in deren Muttersprache<br />
betreut werden und Service in hoher Qualität vor Ort<br />
angeboten wird. Die Schulung unserer neuen Mitarbeiter ist<br />
uns deshalb sehr wichtig.<br />
Kern: Unsere Position am österreichischen Markt weiter zu<br />
stärken und das Wachstum in den Nachbarländern zu forcieren.<br />
Die Marktsituation ist etwas differenzierter als in Österreich,<br />
daher ist es wichtig, die Kollegen bestmöglich zu unterstützen,<br />
um sich auch hier nachhaltig im Markt etablieren zu<br />
können.<br />
Laher: Zum Abschluss könnte man unsere weiteren Ziele so<br />
formulieren: Schritt für Schritt erweitern, gesund und profitabel<br />
wachsen, ein gutes Umfeld für unsere tollen Mitarbeiter-<br />
Innen erhalten und mit Spaß und Optimismus in die Zukunft<br />
schauen. <br />
Das neue Firmengebäude in Theiß.<br />
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4|<strong>2022</strong><br />
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PERSONALIA<br />
KARRIERE<br />
Vorstandswechsel bei der ARA<br />
..........................................<br />
Vorstandswechsel beim Marktführer der Kreislaufwirtschaft: Mit Ende September übergibt Christoph<br />
Scharff nach 14 Jahren an der Spitze der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) die Führung an den<br />
bisherigen Vertriebsvorstand Harald Hauke, der Vorstandssprecher wird. Martin Prieler übernimmt<br />
ab 1. Oktober als neuer Vorstand von Scharff die Geschäftsbereiche Produktion, IT und Finanzen.<br />
Das neue Vorstandsduo legt einen verstärkten Fokus auf Kundennutzen durch Digitalisierung und die<br />
Produktion von Sekundärrohstoffen und errichtet dazu in einem Joint Venture die größte Sortieranlage<br />
für Kunststoffverpackungen in Österreich.<br />
„Der 1. Jänner 2023 ist ein Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft<br />
in Österreich. Wesentliche Elemente des EU-Kreislaufwirtschaftspakets<br />
treten für KonsumentInnen und Unternehmen<br />
in Kraft. Allen voran: erheblich höhere Recyclingquoten<br />
für Verpackungen. Darauf haben wir uns in den letzten Jahren<br />
intensiv vorbereitet. Nun wollen wir diese neue Phase der Circular<br />
Economy mit einem neuen Vorstandsteam in Angriff nehmen,“<br />
erläutert Christoph Scharff die Neuausrichtung: „Auch im<br />
Recycling liegen die künftigen Herausforderungen zunehmend<br />
in Technologie und Digitalisierung. Diese Bereiche deckt das<br />
neue ARA-Management erstklassig ab.“<br />
Für Unternehmen ist der Druck in Richtung Kreislaufwirtschaft<br />
erheblich gestiegen. Um sie bei ihrer Transformation zu unterstützen,<br />
legt die ARA ab 2023 verstärkten Fokus auf recyclinggerechte<br />
Verpackungen, höhere Recyclingeffizienz und die<br />
Herstellung hochwertiger Sekundärrohstoffe. 2024 soll dafür<br />
in einem Joint Venture die größte Sortieranlage für Kunststoffverpackungen<br />
mit 100.000 Tonnen Jahreskapazität in Oberösterreich<br />
in Betrieb gehen.<br />
Kreislaufwirtschaft als Mehrwert<br />
„Mit dem EU-Kreislaufwirtschaftspaket und seinen hohen<br />
Recyclingzielen, der Vereinheitlichung der Kunststoffsammlung<br />
ab 2023 und dem Einwegpfand ab 2025 werden Wirtschaft und<br />
Bevölkerung vor neue Herausforderungen gestellt. Umso wichtiger<br />
ist uns der durchgängige Austausch mit den betroffenen<br />
Stakeholdern. Nur so können wir als Teil der systemrelevanten<br />
Infrastruktur Sicherheit und gleichzeitig innovative Lösungen<br />
für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen<br />
bieten“, beschreibt der neue Vorstandssprecher Harald<br />
Hauke die kommenden Arbeitsschwerpunkte. „Unser Fokus<br />
liegt auf dem Mehrwert für 16.000 Unternehmen, die uns als<br />
KundInnen ihr Vertrauen in Sachen Kreislaufwirtschaft schenken.<br />
Mit seinem Know-how in Business Development und Digitalisierung<br />
wird Martin Prieler die ‚Circular Advantages‘ der ARA<br />
für unsere KundInnen und PartnerInnen weiterentwickeln“, so<br />
Hauke.<br />
Experte in Sachen Digitalisierung<br />
Martin Prieler ist studierter Informatiker (TU Wien) und war zuletzt<br />
als Berater in komplexen Automatisierungsprojekten innerhalb<br />
der Kreislaufwirtschaft u.a. auch für die ARA tätig. Als CEO<br />
der ELG Erdöl-Lagergesellschaft sowie bei Re-Teck, einem internationalen<br />
Unternehmen im Bereich Reverse Supply Chain Management,<br />
sammelte er Erfahrung in regulierten Wirtschaftsbereichen.<br />
Zuvor war Prieler beim schwedischen Konzern Stena für<br />
das Recycling von Elektro- und Elektronikabfällen verantwortlich.<br />
ARA reloaded<br />
„Mit Professor Scharff hatte die ARA 14 Jahre lang einen international<br />
renommierten Experten an der Spitze. Seiner strategischen<br />
Kompetenz und großen Forschungsaffinität ist unser hohes<br />
Niveau in der Kreislaufwirtschaft zu verdanken. Für seine Leistungen<br />
möchte ich Christoph Scharff besonderen Dank aussprechen.<br />
Unter seiner Führung hat die ARA ihre Wertschöpfungskette<br />
entscheidend erweitert: Vom Circular Design und digitaler Incentivierung<br />
bis zum Betrieb eigener Aufbereitungs- und Sortierkapazitäten“,<br />
dankt Alfred Berger, Aufsichtsratsvorsitzender der ARA.<br />
In 30 Jahren in der ARA war Christoph Scharff maßgeblich für<br />
die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens verantwortlich.<br />
Scharff ist Honorarprofessor für Abfallwirtschaft an der Technischen<br />
Universität Wien und war Präsident des Weltverbandes<br />
der Abfallwirtschaft International Solid Waste Association (ISWA).<br />
Martin Prieler und Harald Hauke<br />
Foto: DanielWillinger<br />
© ACTEGA<br />
© Bekum<br />
© Tentoma Packaging<br />
© Bosch Rexroth<br />
Bosch Rexroth Vorstandsmitglied<br />
Thomas Donato (50), bisher<br />
zuständig für den Bereich<br />
Mobilhydraulik, übernimmt die<br />
Zuständigkeit für den weltweiten<br />
Vertrieb und das Fabrikautomationsgeschäft<br />
von Dr. Marc<br />
Wucherer (52), der das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch<br />
verlässt.<br />
Tentoma Packaging Solution<br />
erweitert erneut die<br />
Organisation und begrüßt<br />
Johannes Koglbauer als Sales<br />
Manager für Zentraleuropa.<br />
Zuletzt war er als Technischer<br />
Leiter und Leiter Vertrieb &<br />
Marketing bei der GIGANT<br />
Verpackungstechnik GmbH in<br />
Österreich tätig.<br />
Die Bekum Unternehmensgruppe<br />
trauert um ihren Firmengründer<br />
Gottfried Mehnert, der am<br />
1. August <strong>2022</strong> im Alter von 87<br />
Jahren verstorben ist. Mehnert<br />
entwickelte mit 21 Jahren seine<br />
erste Blasformmaschine, er<br />
prägte mit seinen Erfindungen<br />
die Blasformtechnik maßgeblich.<br />
ACTEGA, Hersteller von Speziallacken,<br />
Druckfarben, Klebstoffen<br />
und Dichtungsmassen für<br />
die Druck- und Verpackungsindustrie,<br />
hat den Posten Global<br />
Head of Sustainability neu<br />
geschaffen und mit<br />
Dennis Siepmann besetzt, um<br />
weitere Nachhaltigkeitsinitiativen<br />
umzusetzen.<br />
© Romaco<br />
© proALAPHA<br />
© EPAL Deutschland<br />
© KIEFEL Packaging<br />
Die KIEFEL Packaging GmbH,<br />
oberösterreichische Tochtergesellschaft<br />
des Freilassinger<br />
Maschinenbauers KIEFEL<br />
GmbH, wird von einer neuen<br />
Doppelspitze geführt:<br />
Andreas Staudinger (re.) leitet<br />
den Standort als Chief Sales<br />
Officer (CSO) mit<br />
Christian Töscher (li.) als Chief<br />
Operations Officer (COO).<br />
Mit 01. Oktober verstärkte<br />
EPAL Deutschland, größtes<br />
Nationalkomitee der European<br />
Pallet Association e. V., sein<br />
Team um den Field Manager<br />
Jens Lübbersmeyer. Er kam<br />
2013 von der Prüforganisation<br />
SGS Germany GmbH zu EPAL<br />
International.<br />
Die proALPHA Unternehmensgruppe,<br />
Anbieter von ERP+<br />
Softwarelösungen für die mittelständische<br />
Fertigungsindustrie,<br />
hat Helmut Reich als neuen<br />
Managing Director für Österreich<br />
berufen. Zuletzt war er<br />
als Senior Vice President (SVP)<br />
Engineering bei proALPHA tätig.<br />
Die Romaco Holding GmbH<br />
ernennt Jens Torkel zum neuen<br />
Vice President Sales & Customer<br />
Service. In dieser Position<br />
leitet er seit September <strong>2022</strong><br />
die internationalen Vertriebsund<br />
Serviceaktivitäten der<br />
Romaco Group verantwortlich.<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
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VERANSTALTUNGEN | AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG<br />
VERANSTALTUNGEN | AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG<br />
PINNWAND<br />
PINNWAND<br />
Foto: Messe München GmbH<br />
GLOBALER WIRTSCHAFTSGIPFEL DER GETRÄN-<br />
KE- UND LIQUID-FOOD-INDUSTRIE<br />
Insgesamt 1.002 Aussteller aus 55 Ländern und knapp 50.000 Besucher<br />
aus 169 Ländern kamen von 12. bis 16. September <strong>2022</strong> zur drinktec<br />
nach München.<br />
Mit einem internationalen Anteil von 65 Prozent bei den Ausstellern und<br />
mehr als 70 Prozent bei den Besuchern hat die drinktec eindrucksvoll<br />
ihren Status als Weltleitmesse untermauert. Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München: „Die drinktec<br />
zeigt: Weltmessen sind in Europa wieder möglich. Die meisten Besucher kamen aus dem Ausland und davon fast 40<br />
Prozent von außerhalb Europas, wie zum Beispiel aus Mexiko, Brasilien, Südafrika, Japan oder Indien. Bezeichnend,<br />
dass das drittstärkste Besucherland nach Deutschland und Italien die USA sind.“<br />
Und ihnen wurde einiges geboten: Diesem Anspruch wurde die drinktec auch bei den gezeigten Innovationen gerecht.<br />
Insgesamt mehr als 700 Neuheiten und Lösungen meldeten die Aussteller in den digitalen Angeboten „Innovation<br />
Guide“ und „Solution Guide“ an.<br />
Die nächste drinktec findet im Herbst 2025 statt. drinktec.com<br />
15 JAHRE PET TO PET<br />
Eineinhalb Jahrzehnte erfolgreiches Bottle-to-Bottle Recycling: Die<br />
PET to PET Recycling Österreich GmbH lud anlässlich ihres 15-jährigen<br />
Bestehens zur großen Jubiläumsfeier am Betriebsstandort in<br />
Müllendorf ein. Neben einem brandneuen Imagefilm konnten die<br />
Gäste archäologische Funde, die im Zuge der Grundstückserweiterungen<br />
entdeckt wurden, erstmals im Rahmen der Öffentlichkeit<br />
bestaunen. Werksführungen gaben spannende Einblicke hinter die<br />
Kulissen.<br />
„Unsere zahlreichen Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen am<br />
Betriebsstandort haben stets zu unserer Mission, einer lückenlosen und<br />
(v.l.n.r.): Mag.(FH) Thomas Billes, LH-Stvin<br />
Mag. Astrid Eisenkopf und DI Christian Strasser<br />
freuen sich über 15 Jahre PET to PET.<br />
ressourcenschonenden Wiederverwertung von PET-Flaschen, beigetragen,“ erklärt Mag. FH Thomas Billes, CFO der PET<br />
to PET Recycling Österreich GmbH. DI Christian Strasser, Geschäftsführer von PET to PET ergänzt: „Die letzten 15 Jahre<br />
PET to PET erfüllen uns mit großem Stolz. Daher bedanken wir uns recht herzlich bei all unseren Mitarbeiter:innen, die<br />
mit ihrem Einsatz maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen haben und blicken als Vorreiter in Sachen PET-Recycling<br />
positiv in die Zukunft.“<br />
www.pet2pet.at<br />
Foto: Andi Bruckner<br />
4. ÖSTERREICHISCHER VERPACKUNGSTAG<br />
Am 13. Oktober traf sich die heimische Verpackungsbranche bei 4. Österreichischen Verpackungstag im Wiener MAK.<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen, ein Blick in andere Länder und die Frage, wie der Weg in<br />
Richtung Kreislaufwirtschaft am besten gelingen kann, waren die Schwerpunkte <strong>2022</strong>. Im Anschluss fand die Verleihung<br />
des Staatspreises Smart Packaging <strong>2022</strong> statt.<br />
„Uns ist es wichtig, Entwicklung voranzutreiben und wissenschaftliche Erkenntnisse für zielgerichtete Lösungen und<br />
Perspektiven beizusteuern“, so Silvia Apprich, Leiterin des Fachbereichs Packaging and Resource Management an der<br />
FH Campus Wien. „Vernetzung aller Akteure und Akteurinnen entlang der Wertschöpfungskette, um beispielsweise Verpackungsdaten<br />
auszutauschen, ist das Gebot der Stunde.“<br />
Die Österreichische Kunststoffstudie <strong>2022</strong>, erstellt in Zusammenarbeit von der FH Campus Wien und Circular Analytics<br />
TK GmbH, liefert eine Abschätzung der in Österreich eingesetzten Kunststoffverpackungsmengen, aufgegliedert nach<br />
Polymer- und Verpackungstypen. Sortierquoten (Bruttomengen) für definierte Polymertypen wurden auf Basis der Daten<br />
aus dem Jahr 2019 für Österreich abgeschätzt. Die Ergebnisse flossen in eine multikriterielle Nachhaltigkeitsbewertung<br />
von Kunststoffverpackungen ein. Für ausgewählte Produkte, wie Getränke, Milchprodukte, Obst und Gemüse aber auch<br />
Hygieneverpackungen und Non-Food-Produkte wurden Kunststoffverpackungen analysiert und diese mit marktgängigen<br />
Substitutionsalternativen verglichen. Die Nachhaltigkeitsanalyse richtet einen umfassenden Blick auf Produktschutz,<br />
Zirkularität und Umweltaspekte von Verpackungen. Damit sollen künftig die Auswirkungen einer Reduktion von Kunststoffverpackungen<br />
bewertet und Zielkonflikte, beispielsweise zwischen Ressourceneinsatz und Umweltbeeinflussung,<br />
sichtbar gemacht werden.<br />
Vom Österreichischen Verpackungstag konnten die Branchenvertreter*innen auch die aktualisierten Circular Packaging<br />
Design Guidelines – herausgegeben von der FH Campus Wien in Kooperation mit Circular Analytics TK GmbH und<br />
Packforce Austria – mitnehmen. Diese Empfehlungen für die Gestaltung recyclinggerechter Verpackungen sind in ihrer<br />
5. Auflage um rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen ergänzt und enthalten neue Hinweise speziell für Kunststoffverpackungen,<br />
Getränkeverbundkartons und für Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton.<br />
www.fh-campuswien.ac.at<br />
v.l.n.r.: Moderator Norbert Oberhauser, Manfred Tacker (CEO Circular Analytics TK GmbH), Christine Hochholdinger<br />
(Leiterin Abteilung V/6 BMK), Gregor Herzog (Geschäftsführer GS1 Austria und Chairman GS1 Europa),<br />
Dieter Schuch (Leitre Forschung & Entwicklung ARA), Dagmar Glatz (Produktmanagement Nachhaltigkeit<br />
Verpackungen, dm – drogerie markt) bei der Podiumsdiskussion: Verpackung, Verpackungsdaten und Nachhaltigkeit<br />
– was kommt als nächstes auf uns zu?<br />
Foto: FH Campus Wien / Bubu Djumic<br />
Foto: dvi<br />
32. DRESDNER VERPACKUNGSTAGUNG<br />
Am 1. und 2. Dezember <strong>2022</strong> lädt das Deutsche Verpackungsinstitut<br />
e. V. (dvi) alle Akteure aus Industrie, Marken, Handel, Wissenschaft<br />
und Forschung zur 32. Dresdner Verpackungstagung<br />
in die sächsische Landeshauptstadt ein. Im Fokus der Netzwerk-<br />
Plattform stehen Ideen und Möglichkeiten für nachhaltige und<br />
kreislauffähige Verpackungen – von innovativen Rohstoffen über<br />
alternative Quellen für Rezyklat bis hin zu Pfand- und Mehrwegsystemen.<br />
Das traditionelle Jahresabschluss-Treffen der Branche findet als Präsenzveranstaltung statt. Auf der Agenda<br />
stehen Vorträge, Diskussionen und eine Ideenwerkstatt von und mit Markenartiklern, Verpackungsherstellern, Start-ups,<br />
B Corps, Entsorgern, Technologieentwicklern und Forschungsinstituten. www.verpackung.org<br />
4|<strong>2022</strong><br />
4|<strong>2022</strong><br />
42 43
Die weltweit führende<br />
UNVERPACKUNG DES MONATS<br />
Plattform der Intralogistik<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Intralogistik-Lösungen und<br />
Prozessmanagement<br />
25. – 27. April 2023<br />
Messe Stuttgart<br />
UnVerpackung<br />
des Monats<br />
Unverpackung des Monats: Würfelzwerge von Schmidt<br />
Bei uns grassiert seit etwa<br />
einem Jahr die Spielsucht.<br />
Seit unser Großer zählen<br />
kann, muss jedes Gesellschaftsspiel<br />
gespielt werden,<br />
das wir in die Finger<br />
bekommen. Natürlich<br />
mussten zum Geburtstag,<br />
zu Weihnachten und zu<br />
sonstigen Anlässen neue<br />
Spiele gekauft werden: Die Folge war nicht nur, dass wir eine<br />
sehr große Auswahl haben, sondern auch, dass sich die Spiele-<br />
Kartons stapeln. Einige haben ja mittlerweile kleinere Schachteln,<br />
da die Spielpläne zum Zusammenbauen sind. Kartenspiele<br />
brauchen ja zum Glück auch nicht so viel Platz. Dann<br />
hat unser Kleiner zum Geburtstag die Würfelzwerge bekommen<br />
– ein wirklich liebes, kindgerechtes Spiel, doch als ich die<br />
Schachtel öffnete, war ich negativ überrascht: Die Schachtel ist<br />
28 x 20 x 7 cm groß, darin enthalten sind 56 kleine Kärtchen<br />
sowie 3 Würfel, etwa 75 % der Schachtel sind Luft. Wozu?! Nicht<br />
nur zum Verstauen zuhause, sondern auch für den Transport<br />
und den Materialeinsatz eine Katastrophe!<br />
1010100<br />
110101001000101001010<br />
HANDS-ON<br />
0110101000101001101011010001010010<br />
1001110101011010100110101001110101001010011<br />
010101101010011010100100010100101001101010001010<br />
INNOVATION<br />
0110101101000101001010011101010110101001101010011101010<br />
101001101010110101001101010010001010010100101010100010100<br />
101101000101001010011011010110101001101010011101010010100110<br />
101010011010100100010100101001100100010100110101101000101001<br />
101010110101001101010011101010010100110101011010100101010010001<br />
0011010100101010011010100100010100101001101100010100110101101000<br />
00111010010110101000101001110101001010011010101010100110101101000<br />
011010101011010100110101001110101001010011010101101010011010100100<br />
0110101000101001101101000101001010011101010110101001101010011101010<br />
101101010010101001000101001010011010100010100110101101000101001010<br />
01010011010100111010100101001101010110101001101010010001010010100110 Verpackung des Monats: Tourinos von DeBeukelaer<br />
0110101001000101001010011010100010100110101101000101001010011101010<br />
10100111010100101001101010101010011010110100010100101001101010101101 Bei uns heißen sie Käsestangerl, ge-<br />
0111010100101001101010110101001101010010001010010100110101000101001 meint sind die Tourinos (in diesem Fall<br />
100101001110101011010100110101001000101001010011010100010100110101 mit Käse) von DeBeukelaer, und sie sind<br />
0101001110101011010100110101001110101001010011010101101010011010100 heiß begehrt, besonders wenn Besuch<br />
101001101010001010011010110100010100101001110101011010100110101001 kommt oder zu unseren sonntäglichen<br />
01001101010110101001101010010001010010100101010100010100110101101 Filmabenden mit den Kindern. Einzig<br />
10100110110101101010011010100111010100101001101010110101001101010 der riesige Kunststofftray im Inneren hat<br />
100101001100100010100110101101000101001010011101010110101001101 mich beim Entsorgen immer etwas ge-<br />
1010100101000101001010011011000101001101011010001010010100111 stört. So öffnete ich für Halloween in Mi-<br />
1011010100010100111010100101001101010101010011010110100010100ckey Maus‘ Wunderhaus eine Packung<br />
100110101010110101001101010011101010010100110101011010100110 und stellte erfreut fest, dass sich bei der<br />
10100100010100101001101010001010011011010001010010100111 Verpackung etwas getan hat: Der Tray, in dem die Käsestangen<br />
01010110101001101010011101010010100110101011010100101 vor dem Zerbröseln bewahrt werden, ist nicht mehr aus Kunst-<br />
0100100010100101001101010001010011010110100010 stoff, sondern aus Papier. Eine gute und nachhaltige Verände-<br />
100101001110101011010100110101001110101<br />
rung einer Verpackung für ein recht schwierig zu verpackendes<br />
Produkt. Die Käsestangen sollen knusprig bleiben und vor dem<br />
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Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: Grassl & Grimm Medien OG zu 100 %,<br />
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4|<strong>2022</strong><br />
45
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E1<br />
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Allclick (A) ......................................................... L1<br />
Ballerstaedt (A) ................................................. A3<br />
Bluhm Systeme (A) ............................................ K3<br />
Danfoss (A) ....................................................... A4<br />
ECM (A) ............................................................. E1<br />
GIKO (A) ............................................................ F1<br />
Hauer (A) ........................................................... E1<br />
Herma (A).......................................................... E2<br />
Herrmann Ultraschalltechnik (D)......................... U2<br />
HSM GmbH + Co. KG (D) .................................... A1<br />
HTW (A) ............................................................. H2<br />
Knapp (D) .......................................................... B3<br />
Logett (A) .......................................................... E1<br />
Marzek-Etiketten (A) .......................................... E1<br />
Meier Verpackungen (A) ..................................... V2<br />
Mettler Toledo (A) ............................................. M1<br />
Neveon (A) ........................................................ V3<br />
Österr. Institut für Verpackungswesen (ÖIV) (A) .... B1<br />
OFI (A) ............................................................... B1<br />
Pawel (A) ........................................................... V2<br />
Rajapack GmbH ................................................ V2<br />
Rapf & Co. (A) .................................................... A2<br />
REA Elektronik (D) .............................................. K2<br />
Schafler (A)........................................................ P1<br />
semket (A) ............................................. E1, E3, K3<br />
Servent Consulting (A) ....................................... C1<br />
Sonotronic (D) ................................................... U1<br />
Stöffl (A) ...................................................... K1, S1<br />
TransPak (A) ...................................................... V2<br />
Tropack (D) ......................................................... T1<br />
Ulikett (A) .......................................................... E1<br />
Ulrich Etiketten (A) ............................................. E1<br />
Werfring (A) ....................................................... F2<br />
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